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Vollständige Version anzeigen : Zen und Budo



Engin
16-09-2007, 08:30
Zen gehört eben nicht zum Geist des Budo!
Zen hatte nie wirklich was mit Budo zu tun. Man muss sich nur mal genauer in die Materie einlesen. Zen war eher kontraproduktiv in Sachen Kriegerausbildung.

Du weißt anscheinend nicht wirklich worum es im Budo geht.

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Do bezeichnet ein Prinzip der asiatischen Weltanschauung und stammt als Begriff aus dem japanischen Zen-Buddhismus.

Zu Beginn des Tokugawa-Shogunats (1603) begann sich das Bushido unter starkem Einfluss des Zen und des Konfuzianismus zu reformieren. Es prägte über diese Strömungen auch die Kampfkünste und entwickelte eine immer dezidiertere Tendenz zum Budo.

Quelle:
Budo - Der geistige Weg der Kampfkünste
================================================== =====

Weitere Quellen:
Tendoryu Aikido Berlin e.V. - Zen und Budo (http://www.tendoryu-aikido.org/de/kawaraban/aikidoschueler/zen_und_budo.html)
Karate Berlin SHOTOKAN KYOKAI BERLIN - ZEN UND BUDO (http://www.shotokan-berlin.de/SHOTOKANKYOKAI_ZEN01.html)

Dragodan
16-09-2007, 08:45
Du vermutlich auch nicht...

Warum sollten sich bitte schön Krieger der damaligen Zeit mit einer so zeitintensiven Sache wie dem Zen beschäftigen? Lange Zeit rumsitzen und versuchen die Erleuchtung zu finden ist ja schön und gut, mag aber für die Kriegerausbildung eher nicht vom Vorteil gewesen sein. Es gab andere Religionen/Philosophien die der Ausbildung dienlicher waren wie zB die Lehre des Shingo oder Mikkyo.

Und falls du mit "Bushido" die Anschauungen von Herrn Nitobe meinst, müssen wir garnicht erst weiter diskutieren. Wenn du aber ne allgemeine Haltung der Krieger meinst bzw. die innere Einstellung, dann ist es egal ob man Krieger der damaligen Zeit ist oder im Jetzt-lebt. Mein Lehrer meinte mal dass ich den "Weg des Kriegers" gehen würde..einzig allein aus dem Grund weil ich von ihm unterrichtet wurde und er erkannte was es mir bedeutete und was ich dabei fühle, mit welchem Gefühl ich an die Sache herangehe. Die Innere Einstellung zu seiner Kampfkunst. Dann ist es egal ob man Budo oder Bujutsu macht.

Ausserdem werden Budo und Bujutsu fast synonym benutzt. Viele Japaner machen da keinen Unterschied.

Engin
16-09-2007, 09:41
Wie kommst du denn jetzt auf "rumsitzen und Erleuchtung suchen". Diese Sachen hast du dir wohl selbst ausgedacht, oder?

Das Zen ist umweigerlich mit dem Budo verbunden. Die Samurai-Krieger brauchten ausser dem Schwertkampf auch ein geistiges Training. Samurai-Krieger mussten das unvermeidliche erdulden, die Fähigkeit der Konzentration bei allen Handlungen bewahren, sowie die ausgesprochene Ruhe in gefährlichen Situationen. Auch die Angst im Kampf um Leben und Tod mussten sie überwinden.
Das ist alles ein Grund, warum das Zen so eine enorme Beeinflussung auf das Bujutsu genommen hatte. Die Zen-Übung (Meditation) war für die Krieger unvermeidlich.

FireFlea
16-09-2007, 10:08
Das mit dem geistigen Training, Do etc. ist meines Wissen erst in der Tokugawa/Edo-Zeit 1600-1868 in die japanischen Kampfkünste gekommen. Dies war überwiegend eine Friedensperiode. In der vorherigen etwa 150 Jahre andauernden Bürgerkriegszeit beschäftigten sich Samurai und Ihre Kampfkünste mit den für sie wichtigen Sachen. Dem Töten! Diese Budo-Philosophie etc. ist auch ein Produkt der Friedenszeit um die ehemaligen Krieger eben irgendwie zu beschäftigen und sie ruhig zu halten.

Ich habe übrigens keine Lust in jedem Post persönliche Anspielungen zu lesen. "Du weißt das gar nicht..." "Selber..." - wir sind doch nicht im Kindergarten.

yamamoto49
16-09-2007, 10:21
Zen-Übung für die Krieger unvermeidlich...

Das Zen ist umweigerlich mit dem Budo verbunden...

Samurai-Krieger mussten das unvermeidliche erdulden...

Soviel Rhetorik erschlägt einen ja geradezu. Da können wir nicht mithalten, Dragondan.

@Engin:
Du hast völlig Recht: Das Budô ist mit dem Zen verbunden (unweigerlich ;) ), und die Erde ist eine Scheibe.

Wer das anzweifelt, der kann sie nicht alle haben.

Engin
16-09-2007, 10:27
Soviel Rhetorik erschlägt einen ja geradezu. Da können wir nicht mithalten, Dragondan.

@Engin:
Du hast völlig Recht: Das Budô ist mit dem Zen verbunden (unweigerlich ;) ), und die Erde ist eine Scheibe.

Wer das anzweifelt, der kann sie nicht alle haben.

Wenn du etwas zum Thema beizutragen hast, dann mach das, höre aber auf hier dumme Kommentare abzugeben.

Engin
16-09-2007, 10:39
@FireFlea

Du hast recht, ich habe nochmal nachgeschaut. Es steht geschrieben, dass das Budo sich sich als Weg aus dem rein kriegerisch orientierten Bujutsu entwickelt hat. Die Lehrer erkannten, dass das erlernen von technischen Fertigkeiten, die alleine dem Töten dienen sollten, kein Sinn und liegt und die menschliche Moral verdirbt. Somit veränderten die Krieger ihre Ziele in den Übungen. Es ging jetzt mehr darum, sich selbst zu besiegen.

Dragodan
16-09-2007, 11:12
Wie kommst du denn jetzt auf "rumsitzen und Erleuchtung suchen". Diese Sachen hast du dir wohl selbst ausgedacht, oder?

Das Zen ist umweigerlich mit dem Budo verbunden. Die Samurai-Krieger brauchten ausser dem Schwertkampf auch ein geistiges Training. Samurai-Krieger mussten das unvermeidliche erdulden, die Fähigkeit der Konzentration bei allen Handlungen bewahren, sowie die ausgesprochene Ruhe in gefährlichen Situationen. Auch die Angst im Kampf um Leben und Tod mussten sie überwinden.
Das ist alles ein Grund, warum das Zen so eine enorme Beeinflussung auf das Bujutsu genommen hatte. Die Zen-Übung (Meditation) war für die Krieger unvermeidlich.

Zum rumsitzen: geht dass Zen nicht den Weg die Erleuchtung durch dass Sitzen?

Ach, also glaubst du dass Zen dass einzig wahre zur damaligen Zeit war? Zen war nicht zwingend in der Ausbildung der Krieger, es war vielleicht ein nettes Gimmick. Schau dir mal Überlieferungen von alten Schulen an, dann wirst du erkennen dass viele nicht mal Zen in ihrer Philosophie verankert haben. Chineische Lehren, die Prinzipien von In und Yo, die fünf Elemente, die lehren des Shinto oder des esoterischen Buddhismus hatten weit mehr Einfluss auf die Kampfkünste als dass Zen. Oder glaubst du dass heutzutage alle Budo(oder Bujutsu) Praktizierenden sich im Zen üben? Eine meine Lehrerinnen macht Yoga. Passt dass in deine Budo-Weltanschauung?

Engin, auch in deinem letzten Post muss ich dir wiedersprechen. Der Geist des Bujutsu ist ein ganz anderer als nur auf dass stumpfe Töten des Gegenübers in Aussicht hat. Natürlich, man wurde ausgebildet um zu töten. Dass steht ausser Frage. Beachtet man die philosophischen Bestandtteile einer Schule so wird man (irgendwann) erkennen dass ein ganz anderes Ziel mit der Ausbildung des Kriegers erreicht werden möchte.
Eine Schule ohne Philosophie ist eine Schule des Tötens. Die Philosophie gibt der Schule etwas menschliches, verständliches, zum Nachdenken anregendes.

An Yamamoto: sag, war Karate nicht auch unweigerlich mit dem Zen verbunden? ;)

Yours in Budo

Dragodan

yamamoto49
16-09-2007, 11:19
Wenn du etwas zum Thema beizutragen hast, dann mach das, höre aber auf hier dumme Kommentare abzugeben.

Damit Du mich mit Deinem Halbwissen so abkanzelst wie Dragondan? Nein, danke. Ich muß Dir nicht beweisen, daß Du Unfug erzählst. Darauf kannst Du selbst kommen...

@Dragondan:
Ja, und ist es im deutschen Karate nach wie vor. Dumm nur, daß im japanischen Karate kein Zen vorkommt... Aber die Japaner haben ja auch alle keine Ahnung. Kampfkunst entwickelt sich doch stetig weiter... :D

FireFlea
16-09-2007, 12:07
@Dragondan:
Ja, und ist es im deutschen Karate nach wie vor. Dumm nur, daß im japanischen Karate kein Zen vorkommt... Aber die Japaner haben ja auch alle keine Ahnung. Kampfkunst entwickelt sich doch stetig weiter... :D

Ich will das Karate Thema nicht zu sehr vertiefen, es existieren aber auch japanische Karate-Stilrichtungen in denen Zen (auch Zazen) eine Rolle spielt.

Engin
16-09-2007, 12:16
Dragodan,

ich habe nie behauptet, dass das Zen der einzige Bestandteil der Kriegskunst war, er war aber unter einigen eines davon. Die Kriegskunst wurde von mehreren Lehren beeinflusst, darunter am meisten vom Konfuzianismus, Shintoismus und dem Zen-Buddhismus. Da gab natürlich auch noch andere Strömungen, aber diese drei hatten den größten.


Oder glaubst du dass heutzutage alle Budo(oder Bujutsu) Praktizierenden sich im Zen üben?

Nein, wieso sollte ich auch. Kampfkünste ändern sich stetig mit der Zeit. Es hängt aber auch heute von unserer westlichen Gesellschaft und vom Trainer ab, ob er Zen lehrt oder nicht.
Du hattest aber dieses hier behauptet: "Zen hatte nie wirklich was mit Budo zu tun."
Und da wollte ich mit meinen Quellen deine These widerlegen.


Zum rumsitzen: geht dass Zen nicht den Weg die Erleuchtung durch dass Sitzen?

Im Grunde genommen schon, aber ein Krieger ist nicht gleich ein Mönch. Man muss nicht unbedingt ein Mönch oder religiös sein um zu meditieren. Viele millionen von Menschen meditieren, nicht aber um nach Erleuchtung zu streben, sondern um sich körperlich und geistig wohler zu fühlen.
Und warum die Krieger der damaligen Zeit die Zen-Übung praktizierten habe ich schon geschrieben.

Engin
16-09-2007, 12:20
Damit Du mich mit Deinem Halbwissen so abkanzelst wie Dragondan? Nein, danke. Ich muß Dir nicht beweisen, daß Du Unfug erzählst. Darauf kannst Du selbst kommen...


Ach du scheiße:ups:... Ich habe dich mit meinem Halbwissen abgekanzelt.:rolleyes:

Geh hin wo der Pfeffer wächst, wenn dir mein "Halbwissen" nicht passt!

yamamoto49
16-09-2007, 12:37
Allerdings ist Dein "Halbwissen" unerträglich...

Das "Dô" ist eine Weltanschauung, die zwar asiatisch ist, aber nicht aus dem Zen-Buddhismus stammt. Sie entsammt der chinesischen Tao (jap. "dô" 道). Und sie hat wenig mit dem Prä-Tokugawa-Japan zu tun.

Und wie Dragon-Dan schon richtig angeführt hat, ist es eher der esoterische Buddhismus gewesen, der in den alten Schulen eine Rolle gespielt hat. Wie soll Zen bitte Kampfkünste beeinflussen, wenn z.B. das Gendai-Budô sich erst im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert in einem shintoistischen Japan entwickelt hat?

Im Übrigen stammt diese zwangsweise Verbindung von Zen und Budô den Wunschvorstellungen eines gewissen Prof. Herrigel, der vermeintlich Zen in den Kampfkünsten gefunden hat, weil er es dort finden wollte. Es ist belegt, daß weder sein Lehrer Awa noch der Übersetzer dieses Mißverständnis aufklären konnten.

Darüber hinaus empfehle ich Dir einfach mal Dave Lowry oder Draeger zu konsultieren.

Diese Samurai-müssen-Zen-gemacht-haben-weil-sie-durch-den-Krieg-sonst-wahnsinning-geworden-wären-Märchen stimmen einfach nicht.

BTW: Ich habe in keinem japanischen Dôjô je einen Miniaturtempel auf der Kamidana gesehen. Vielleicht erklärst Du uns das mal.

Engin
16-09-2007, 13:07
@Yamamoto

Na bitte, so geht's doch!:)


Allerdings ist Dein "Halbwissen" unerträglich...

Ich habe extra in meinem Ton etwas mit Nachdruck gearbeitet, weil bei Dragodan mich immer dieses "ach!, ach was!" gestört hat.


Das "Dô" ist eine Weltanschauung, die zwar asiatisch ist, aber nicht aus dem Zen-Buddhismus stammt. Sie entsammt der chinesischen Tao (jap. "dô" 道). Und sie hat wenig mit dem Prä-Tokugawa-Japan zu tun.

Der Zen-Buddhismus ist aber von buddhistischen Mönchen von China nach Japan exportiert worden. In China hieß er Chan-Buddhismus; und das Tao ist somit bestimmt ein Bestandteil aus dem Chan-Buddhismus.
Die Chinesen sagen "Chan", die Japaner hingegen "Zen".

yamamoto49
16-09-2007, 13:48
Der Zen-Buddhismus ist aber von buddhistischen Mönchen von China nach Japan exportiert worden. In China hieß er Chan-Buddhismus; und das Tao kommt aus dem Chan-Buddhismus.
Die Chinesen sagen "Chan", die Japaner hingegen "Zen".

Ja, und? Waren also Laotse und Konfuzius nun plötzlich Zen-... Verzeihung... Chan-Buddhisten, oder wie dürfen wir uns das vorstellen?

Sind wir jetzt alle praktizierende Christen, nur weil zum Jahresende hin Weihnachtsbäume in den Schaufenstern stehen?

Da Zen Kunstformen wie die Teezeremonie u.a. beeinflußt hat, wird das Zen auch von den Japanern heute gerne ins Budô gebracht. Meist von denen, die nie ein Dôjô von innen gesehen haben. Komischerweise habe ich nie einen Sensei getroffen, der zu Zen auch nur ein Wort verloren hat. Andere wiederum haben eine Verbindung zum Zen ausgeschlossen oder mich nur fragend angesehen.

Und ich wiederhole: Ich habe in keinem japanischen Dôjô je einen Miniaturtempel auf der Kamidana gesehen.

Waren Kanô oder Ueshiba Zen-Buddhisten? Funakoshi? Was ist mit den Shintôryû-Stilen?

Versuch doch mal, Budô nicht durch die Zen-Brille zu sehen. Das könnte bei Dir für einige Überraschungen sorgen.

leopan8
16-09-2007, 14:43
Hy Egnin

Tipp:Hier ist eine gute Seite die sich mit dieser Materie beschäftigt.
TENSHUKAKU - Im Zeichen des Schwertes (http://www.tenshukaku.de/)

Schließe mich yamamoto49 an.

Nicht alle Samurai waren Zen(Chan) Buddhisten auch hatte nicht nur Zen Einfluss auf die japanischen Kriegskünste.
Es wurden auch andere Buddhistische Schulen und andere Philosophien aus Indien,Tibet,China,Korea und später sogar das Christentum nach Japan gebracht und hatten mehr oder weniger Einfluss auf die japanischen Kriegskünste.
Auch das Märchen das noch einige verbreiten das Yawara/Ju Jutsu ..... aus China,Korea nach Japan importiert wurden ist falsch.

Engin
16-09-2007, 14:46
Ja, und? Waren also Laotse und Konfuzius nun plötzlich Zen-... Verzeihung... Chan-Buddhisten, oder wie dürfen wir uns das vorstellen?



Meine Antwort an Dragodan auf deine Frage:

Dragodan,

ich habe nie behauptet, dass das Zen der einzige Bestandteil der Kriegskunst war, er war aber unter einigen eines davon. Die Kriegskunst wurde von mehreren Lehren beeinflusst, darunter am meisten vom Konfuzianismus, Shintoismus und dem Zen-Buddhismus. Da gab natürlich auch noch andere Strömungen, aber diese drei hatten den größten.

Man muss nicht unbedingt ein Mönch oder religiös sein um zu meditieren. Viele millionen von Menschen meditieren, nicht aber um nach Erleuchtung zu streben, sondern um sich körperlich und geistig wohler zu fühlen.
Und warum die Krieger der damaligen Zeit die Zen-Übung praktizierten habe ich schon geschrieben.


Und ich wiederhole: Ich habe in keinem japanischen Dôjô je einen Miniaturtempel auf der Kamidana gesehen.

Da sieht man, dass du dich mit dem Zen-Buddhismus nicht auskennst. Es ist typisch für das Zen das NICHTS stehen darf. Und selbst wenn, siehe bitte meine Antwort:

Man muss nicht unbedingt ein Mönch oder religiös sein um zu meditieren.

Engin
16-09-2007, 14:50
Hi leopan,

ich glaube man missversteht mich hier. Ich habe NIE behauptet das irgendein Samurai ein Zen-Buddhist gewesen sein soll. Das einzige was ich sagen wollte ist, dass man Zen-Übungen praktiziert hatte, um geistig stabiler zu werden.

Ki. 102
16-09-2007, 14:53
Es wurden auch andere Buddhistische Schulen und andere Philosophien aus Indien,Tibet,China,Korea und später sogar das Christentum nach Japan gebracht und hatten mehr oder weniger Einfluss auf die Kriegskünste.Die Japaner haben sich ja bzgl. des Christentums ziemlich erfolgreich zur (Not-)Wehr gesetzt. Die Christen dümpeln bei 1 % der Bevölkerung und ein Einfluss auf die KK lässt sich glücklicherweise nicht feststellen. Gruß !

Engin
16-09-2007, 15:06
@yamamoto nochmal

Dein Fehler:
Du denkst, dass ich glaube, dass ich das Budo für eine religiöse Lehre halte wie den Zen-Buddhismus.

leopan8
16-09-2007, 15:21
Hy

Egnin:
dass man Zen-Übungen praktiziert hatte, um geistig stabiler zu werden.
Ja in einigen Ryu war das so aber nur in einigen!
Genauso wie im Wushu nicht jeder zwangsläufig Chan Buddhismus,Chan Meditation usw. praktizierte,praktiziert.
Kampfkunst ist Kampfkunst, Philosophie ist Philosophie, beide gehören nicht zwangsläufig zusammen,es wurden einige Elemente in einige Kampfkünste übernommen.

Ki. 102: Hast recht das Christentum hat keinen Einfluss auf japanische Kampfkünste obwohl einige Samurai und Daimyo Christen in der Edo-Ära waren, siehe Shimabara-Aufstand usw. .

FireFlea
16-09-2007, 16:16
Da sieht man, dass du dich mit dem Zen-Buddhismus nicht auskennst. Es ist typisch für das Zen das NICHTS stehen darf.

Was meinst Du mit nichts darf stehen?

pilgrim
16-09-2007, 17:38
Nur mal ein Einwurf:

Im Aikido ist's so schön eindeutig: Zen und Aikido haben ursprünglich nichts miteinander zu tun.

Den geistig-spirituelle Hintergrund dieses Budo bilden statt dessen Shingon Buddhismus und vor allem aber Oomoto Kyo, eine Form des Shinto. Der Aiki-Schrein in Iwama ist ein Schrein des Oomoto Kyo.
Ueshiba Morihei hat die Verbindung von Aikido und Zen nicht gern gesehen. Bis heute wird im Aikido häufig Chinkon Kishin (Misogi, Shinto) praktiziert, Zen dagegen normalerweise nicht.

Die Verbindung von Zen und Aikido ist relativ jung und vor allem im Westen zu beobachten. Vielfach rührt sie schlicht aus Unkenntnis her.

Ein Schüler Ueshibas, der Zen und Aikido eng miteinander verknüpft hat, war Shimizu Kenji, der Begründer des Tendo Ryu.

Desweiteren gibt es die These, daß die Bedeutung des Zen für die jap. KK stark überschätzt wird. So läßt sich z.B. vielleicht die Verbindung von Kyudo und Zen auf den Reimport der Thesen Herrigels nach Japan zurückführen.
(vergl. Yamada Shôji, "The Myth of Zen in the Art of Archery." Japanese Journal of Religious Studies 28 (2001)/1-2, pp. 1-30.)

Interessant ist doch auch, daß mit Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu und auch Kashima Shin Ryu zwei der ältesten Ryu ihren Backgraound ebenfalls nicht im Zen haben sondern im Shinto. Weder der Kashima Schrein, noch der Katori Schrein haben etwas mit Zen zu tun.

Grüße,
Carsten

Engin
16-09-2007, 18:10
Was meinst Du mit nichts darf stehen?

Damit meinte ich, dass der Zen-Buddhismus es ablehnt Schreine, Bilder, Altare, Statuen, Götzen etc. anzubeten und zu verehren, also alles was bildliches und gegenständliches darstellt, denn das alles würde der Lehre des Zen-Buddhismus widersprechen; und wie ich bereits gesagt habe, dürfen sich solche Dinge auch nicht bei ihnen aufhalten.

@pilgrim

Der Ueshiba soll auch einer buddhistischen Sekte angehört haben, oder?

FireFlea
16-09-2007, 18:24
Damit meinte ich, dass der Zen-Buddhismus es ablehnt Schreine, Bilder, Altare, Statuen, Götzen etc. anzubeten und zu verehren, also alles was bildliches und gegenständliches darstellt, denn das alles würde der Lehre des Zen-Buddhismus widersprechen; und wie ich bereits gesagt habe, dürfen sich solche Dinge auch nicht bei ihnen aufhalten.


Da bist Du aber falsch informiert. Das gibt es definitiv in den größten japanischen Zen Richtungen Rinzai Zen und Soto Zen (bei den anderen weiß ichs nicht).

Engin
16-09-2007, 18:27
Von Rinzai Zen und Soto Zen haben ich noch nie gehört, ich kenne "nur" Zen.

FireFlea
16-09-2007, 18:29
Nur "Zen" gibt es halt nicht. Die größten Zen Richtungen in Japan sind Soto Zen und Rinzai Zen und dann gibt es noch ein paar kleinere. Musst Du halt mal nach googeln. Oder ich schau mal nächste Woche ob ich ein paar vernünftige Infos finde aber heute habe ich nicht mehr so viel Zeit.

Dragodan
16-09-2007, 18:33
Interessant ist doch auch, daß mit Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu und auch Kashima Shin Ryu zwei der ältesten Ryu ihren Backgraound ebenfalls nicht im Zen haben sondern im Shinto. Weder der Kashima Schrein, noch der Katori Schrein haben etwas mit Zen zu tun.

Grüße,
Carsten

Richtig. Ich habs ja schon geschrieben: Zen war zur damaligen Zeit einfach unpraktisch. Dass Ziel der "Erleuchtung" (was nunmal von Zen angestrebt wird) ist in diesem Kontext einfach fehl am Platz. Andere Philosophien sind besser geeignet, daher wurden sie auch integriert bzw. die Schulen bestehen auf diesen (In-Yo-Gogyo, Mikkyo,usw.)

pilgrim
16-09-2007, 18:35
@pilgrim
Der Ueshiba soll auch einer buddhistischen Sekte angehört haben, oder?
Nein, hat er nicht.

In seiner Jugend war er starkt beeinflußt vom Shingon Buddhismus (esoterisch,mystisch: sehr anders als Zen).

Dann lernte er Oomoto Kyo (shintoistisch und seeeeeeeehr anders als Zen) kennen und blieb Zeit seines Lebens ein Anhänger und führendes Mitglied dieser Gemeinschaft.

Wie gesagt, der Aiki-Schrein in dem die Kami des Aikido verehrt werden (ja: Die gibt es.), ist ein Oomoto Kyo Schrein und die Zeremonien dort werden von Oomoto Kyo Priester durchgeführt.

@Dragodan
Genau
Grüße,
Carsten

Engin
16-09-2007, 18:35
@FireFlea

Ich glaube das die Schulen so heißen und nicht die Richtungen, oder?
Aber egal, für mich brauchst du nicht extra nach Informationen zu suchen, ich werde eh von morgen an, nur noch ganz selten hier im Board reinschauen.

Dragodan
16-09-2007, 18:50
Gut. Dann hätten wir es ja geklärt.

Und Tschüss!

Engin
16-09-2007, 18:53
Und Tschüss!

Dir sage ich:
Auf Wiedersehen!!!

pilgrim
16-09-2007, 21:26
Von Rinzai Zen und Soto Zen haben ich noch nie gehört, ich kenne "nur" Zen.

Das ist ja keine Schande!

Es wäre aber schön, wenn du dir zunächst die Grundkenntnisse aneignest und vielleicht eher Fragen stellst in den Bereichen, in denen du dich noch nicht so gut auskennst. Auch dafür ist dieses Forum ja da. Und es gibt hier ne Menge auskunftsfreudige Leute.

Übst du eigentlich selber Za Zen oder überlegst du es?

Grüße,
Carsten

yamamoto49
17-09-2007, 00:39
Sag mal Engin, merkst Du noch was?


Von Rinzai Zen und Soto Zen haben ich noch nie gehört, ich kenne "nur" Zen.

Und kurz vorher wirfst Du mir vor:


Da sieht man, dass du dich mit dem Zen-Buddhismus nicht auskennst...

Merkst Du es jetzt? Nicht? Dann lies nochmal, was davor und danach noch gesagt wurde.

Du hast höchstwahrscheinlich dieses hochstilisierte Zen ohne jede Bindung zum Buddhismus kennen gelernt, das vorwiegend im Westen eine besondere Beliebtheit erfährt und fälschlicherweise - wie Du schreibst - "unweigerlich" mit Budô verknüpft wird. Und das ist falsch!

Da Du Dich im Zen nicht auskennst, verkommen Deine verzweifelten Versuche, Deine Wahrheit als die einzig richtige darzustellen, zu einer peinlichen Farce.


ich werde eh von morgen an, nur noch ganz selten hier im Board reinschauen.

Um woanders Deinen Unfug zu verbreiten? Denn lernfähig bist Du ja allem Anschein nach nicht:


Aber egal, für mich brauchst du nicht extra nach Informationen zu suchen...

Das spricht für sich.

FireFlea
17-09-2007, 05:08
So ich denke jetzt hat jeder noch was gesagt und viel Produktives kommt hier nicht mehr rum. Außerdem wurde das eh schon oft genug diskutiert.

-closed-