Vollständige Version anzeigen : Fajin nur im Chen-Tai Chi?
ThomasR04IG
18-09-2007, 21:01
Angeregt durch einen kommentar in einem anderen Thread, stelle ich mir gerade diese Frage, die wohl für die einen eher eine Anfänger-frage sein dürfte, aber ich bin ja auch noch Anfänger :)
Also, zur Frage: Ich habe gerade gelesen, das Fajin nur im Chen-Stil Tai Chi vertreten sein soll (bzw HsingI etc. aber mir geht es jetzt um die Tai Chi Stile) und da frage ich mich (mache ja Yang 37-Bilder Form, später vlt noch Yang Lang-form) stimmt das? Oder anders gefragt, gibt es Fajin in anderen Tai Chi-Stilen, speziell dem Yang-Stil Tai Chi?
Wenn ich erlich bin, weiß ich auch nicht recht was Fajin sein soll (sieht für mich irgendwie aus, wie eine schnelle Muskel-kontraktion), eine kurze Erklärung wäre vlt auch gut (aber nicht das Hauptthema).
MfG
P.S.: Ich finde den Post leider nicht mehr :(
Ich meine Fu Stil kennt FaJin auch.
Gruß!!!:)
Natürlich hat das kein Stil für sich gepachtet.
Du solltest dir mal ein paar ältere Threads zu dem Thema durchlesen.
Hab gerade nich so die Zeit mich darüber auszulassen:D
Fa Jin (grob gesagt "explosive kraftfreisetzung") ist in jeder Tai Chi Linie vertreten welche noch Kampfaspekte in sich hat. Da kommt es auf die einzelnen Übertragungslinien an, und dann hat jede dieser Linien zumeist eine individuell andere Art "ihr" Fa-Jin zu erzeugen.
Apfelbaum
19-09-2007, 07:10
Der Beitrag war von mir. (was ist ein innerer Stil Thread)
Ich habe Fajin nur im Chenstil kennengelernt und geübt. Die anderen Taichistile hatten Fajin nicht explizit trainiert. Und Bagua sowieso nicht. Fajin ist wie ein Hammer, Bagua ist wie eine Kreissäge.
Fajin wird meines erachtens überbewertet und meistens von Leuten angehimmelt die Prinzipien wie Kua- und Gelenkpumpen, Gewebeschichtverdrehungen, Pang-Ji-Lü-An, Yin-Yang, Voll-Leer, usw. nicht kennen oder nicht explizit üben. Gerade Pump- und Drehbewegung (innerlich) erzeugen ungeheuere Kraft über Zeit und nicht bloß eine Kraftexplosion an einem Punkt.
Fajin ist für mich kein Weg. Ich möchte in jeder Phase jeder Bewegung den richtigen Inhalt haben. Sicherleich sind Fajindemonstrationen interessant und Fajin selber gut und wichtig, aber eben nicht mein Weg.
Fajin wird meines erachtens überbewertet und meistens von Leuten angehimmelt die Prinzipien wie Kua- und Gelenkpumpen, Gewebeschichtverdrehungen, Pang-Ji-Lü-An, Yin-Yang, Voll-Leer, usw. nicht kennen oder nicht explizit üben. Gerade Pump- und Drehbewegung (innerlich) erzeugen ungeheuere Kraft über Zeit und nicht bloß eine Kraftexplosion an einem Punkt.
Hallo Apfelbaum,
Fajin ist keine alleinige Superwaffe aber ein geniales Werkzeug um auf kürzester Distanz (normalerweise schon im Kontakt) maximale Wirkung zu erzeugen
T. Stoeppler
19-09-2007, 12:25
Also Fajin gibt es als "lange" und "kurze" Variante und ich habe das in jedem Taiji-Stil gesehen und kennengelernt.
Im Chen Stil ist es aber am deutlichsten, während die Yang-Stil übenden *meist* langes Jin einsetzen. Durch ein bestimmtes Training bekommt man die Basis für das Fajin - das sollten alle Stile bieten - und wie man es dann für sich austrainiert ist eine andere Frage.
Sehr kurze Jin Schübe sieht man bei Wu, Sun und Hao, im Chen sind es meist die langen Spiralen.
Gruss, Thomas
Apfelbaum
19-09-2007, 12:33
Vielleicht ist das lange Jin das was meine Lehrer mit "Kontent" gemeint haben, wer weiß.
Der Beitrag war von mir. (was ist ein innerer Stil Thread)
Prinzipien wie Kua- und Gelenkpumpen, Gewebeschichtverdrehungen, Pang-Ji-Lü-An, Yin-Yang, Voll-Leer
wenn du das alles intus hast kommt fajin eh von selbst..?
Hallo,
die einen nennen es Fajin, die anderen nennen es Qi-Kraft (Chi-Kraft).
Von diesem "Geheimnis" berichten alte Legenden:
Andere Leute (Gegner) wurden mal eben kurz ohne große Aktion irgendwohin "befördert". Wenn sie es unverletzt überstanden, wechselten sie meistens die Schule. Dann war es "Happy-Qi".
(Es gab auch Varianten, bei der die Angehörigen oder Schüler des Gegners danach etwas zu trauern hatten ...).
Für mich habe ich die Erfahrung gemacht, daß sich so nach und nach die Fähigkeit für die Qi-Kraft (Fajin) aufbaut. Zuerst kann man nur die Kraft eines Partner ableiten (rooting). Mit Einsatz der Armspirale kann man zum ersten mal einen "Mini"-Fajin(Qi-Kraft)-Effekt selbst erzeugen. Kommen dann noch die korrekte Bewegung des Zentrums und er Beine dazu, steigert sich der Effekt von mal zu mal.
Und dann ist es noch ein weiter Weg, diese Kraft auch auf den Punkt genau einzusetzen:
z.B. beim freien Pushands. Man muß erkennen/fühlen, daß der Gegner gerade wirklich plump, grob oder hart ist. Und dann sollte man hoffentlich auch gerade zu dem Zeitpunkt in der superkorrekten Position sein, um die Qi-Kraft anzubringen. (Falls ja, ist es besser, die Tür ist auf oder es steht eine Matte an der Wand ...)
Gruß
BanYan
Soweit ich weiß sind im Chen die Fajins in der Form noch vorhanden, die bei Yang in der Form entfernt wurden. Kennen und üben tun die das immer noch, in ihrem "Dynamic Push-Hands". Ma Jiangbao ist auch der einzige von dem ich einen guten Fajin schon mal in einer Demo gesehen habe, bei der er den offensichtlich überraschten Partner einen halben Meter hoch in die Luft "geschubst" hat, einhändig, mit den Fingerspitzen (und dabei hat er "Buh" gesagt, als kleinen Scherz). Der ganze Gelenkpumpen usw. Kram ist die Basis von Fajin, sobald man das genug kann, kommt der von alleine. Und ein Anteil Fa ist in jeder offensiven Aktion enthalten, sonst kommt es nicht zum sprunghaften Anstieg des Kraftfluss, und man hat nur ein loses Ablegen. Das gilt also für alle. Auch Bagua enthält meines Wissens explizite Fajins, mehr als einmal.
Hallo zusammen,
hoffentlich kann mich Unwissenden einer von euch in Bezug auf Fajin aufklären.
Ist Fajin nur im Tai Chi enthalten oder kann man die enorme Kraftentfaltung z.B. im Iron Palm.Stil auch als Fajin bezeichen?
Ist "fokussiertes" Schlagen auch mit Fajin gleichzusetzen oder geht es vielleicht nur in diesselbe Richtung?
Laut meiner eigenen Erfahrung sind selbst Boxer, die nie mit traditionellen Stilen in Berührung gekommen sind, irgendwann in der Lage fokussiert zu schlagen, Meiner Vermutung nach liegt es an der ständige Widerholung derselben Schläge bzw Schlagkombinationen.
Bedanke mich schon mal im vorraus :)
Gruß
Mert
Fajin ist in etwa sowas wie eine Lachgas-Einspritzung beim Benziner. Es gibt einen kurzen enormen Anstieg der Kraft / Kontraktion, man zieht oder drückt ein vielfaches der normalen Kraft, und es ist relativ spontan, kann aber erlernt werden, einigermassen bewusst zu kommen. Es ist überhaupt nicht Taiji-spezifisch, und kommt auch bei völlig untrainierten Leuten schon mal vor wenn sie in Gefahr sind. Exakt da ist auch der Punkt um den es geht, es ist sowas wie ein Reflex den der Körper kennt, und hat. Mit ihm "normale" Dinge zu tun zu lernen ist das was ein bischen dauert. Ich habe mit Fa beim Handball geworfen, nachdem es zuerst woanders mal aufgetreten ist. Mit der Zeit kommt es dann ziemlich zuverlässig, kann aber auch mal plötzlich aufhören. Über das Timing dieser Kraftanstiege kann man auch ein paar Effekte erzeugen, auch das ist aber nicht Taiji-spezfisch, und klappt bei den komplexen Effekten nur spontan. Je mehr man sich mit sowas beschäftigt und instinktiv im Sport oder dergleichen einsetzt, umso eher kommt es vor daß man es einigermassen bewusst hinbekommt. Mir ist es allerdings passiert daß es sich stark zurückgebildet hat, weil die emotionale Komponente nicht passt. Ich habe angefangen ständig Leute damit zu verprügeln, und kam nicht damit zurecht, und dann hat es eines Tages einfach komplett aufgehört.
rudongshe
19-09-2007, 14:56
Fa-jin kann man natürlich lernen.
Und ohne ordentliches Kua geht es schlecht.
Sowohl bei den Chens als auch den Yangs wird das jin aus dem Rücken abgeschossen.
Gestern habe ich zwei üble Treffer auf die Rippen kassiert. In beiden Fällen kam hinter dem Aufprall noch ein "sachtes" Fa-jin hinterher, dass mich erschütterte. Einmal hat mich so ein Box abheben lassen.
Fa-Jin ist wie eine Granate. Aber wer kämpft nur mit Granaten?
Fajin ist in etwa sowas wie eine Lachgas-Einspritzung beim Benziner. Es gibt einen kurzen enormen Anstieg der Kraft / Kontraktion, man zieht oder drückt ein vielfaches der normalen Kraft, und es ist relativ spontan, kann aber erlernt werden, einigermassen bewusst zu kommen. Es ist überhaupt nicht Taiji-spezifisch, und kommt auch bei völlig untrainierten Leuten schon mal vor wenn sie in Gefahr sind. Exakt da ist auch der Punkt um den es geht, es ist sowas wie ein Reflex den der Körper kennt, und hat. Mit ihm "normale" Dinge zu tun zu lernen ist das was ein bischen dauert. Ich habe mit Fa beim Handball geworfen, nachdem es zuerst woanders mal aufgetreten ist. Mit der Zeit kommt es dann ziemlich zuverlässig, kann aber auch mal plötzlich aufhören. Über das Timing dieser Kraftanstiege kann man auch ein paar Effekte erzeugen, auch das ist aber nicht Taiji-spezfisch, und klappt bei den komplexen Effekten nur spontan. Je mehr man sich mit sowas beschäftigt und instinktiv im Sport oder dergleichen einsetzt, umso eher kommt es vor daß man es einigermassen bewusst hinbekommt. Mir ist es allerdings passiert daß es sich stark zurückgebildet hat, weil die emotionale Komponente nicht passt. Ich habe angefangen ständig Leute damit zu verprügeln, und kam nicht damit zurecht, und dann hat es eines Tages einfach komplett aufgehört.
Danke für die schnelle Antwort!
Ist der WT/JKD typische One Inch Punch dann auch Fajin?
Als junger Spund war ich begeistert vom traditionellen Kung Fu und hab mich jedenfalls theorethisch intensiv damit befasst.
Ich hab damal eine ganze Zeit lang eine bestimmte Bewegung immer wieder geübt. Ist zwar schwer zu erklären, aber du kannst dir das ungefäht so vorstellen wie als wenn du mit deinem Arm eine (von oben betrachtet) O-förmige Bewegung macht und dann in einer schnelle Bewegung zustösst. Die meiste Energie kommt von derr Hüfte und den Schultern.
Mit dieser Bewegung habe ich sogar mal ein 105 kg schweren Freund zum "stolpern" gebracht :)
Und beim One Inch Puch hatte ich denselben Effekt, mit dem einzigen Unterschied das ich damals mal nach dem Training halt einem Trainigspartner diese O-förmige Bewegung gezeigt habe und direkt danach ein extrem unangenehmes "Brennen" in den Fingern gespürt habe.
Beim One Inch Punch ist mir sowas nie passiert.
Kannst du dir das vielleicht erklären?
ThomasR04IG
19-09-2007, 15:55
Ah, danke für die Antworten :)
Also kann man zusammenfassend sagen, Fajin ist in (fast) jedem Tai Chi Stil vorhanden, aber im Chen Stil wird es scheinbar am meisten "trainiert" bzw. "angelernt". Da frage ich mich jetzt natürlich, warum sie sowas wichtiges aus der Form nehmen (also bei Yang) bzw. warum sie es derart "verschlüsseln" das da ein "normaler" Mensch nicht drauf kommt :rolleyes:... Mich würde Fajin ja schon interessieren (es zu "erleben"), deshalb frag ich mal, kann man Fajin "ausserhalb" der Form trainieren, wenn ja wie (bzw. womit, Anweisungen übers Inet gehen wohl schlecht).
MfG
Hallo,
Ah, danke für die Antworten :)
Also kann man zusammenfassend sagen, Fajin ist in (fast) jedem Tai Chi Stil vorhanden, aber im Chen Stil wird es scheinbar am meisten "trainiert" bzw. "angelernt". Da frage ich mich jetzt natürlich, warum sie sowas wichtiges aus der Form nehmen (also bei Yang) bzw. warum sie es derart "verschlüsseln" das da ein "normaler" Mensch nicht drauf kommt :rolleyes:... Mich würde Fajin ja schon interessieren (es zu "erleben"), deshalb frag ich mal, kann man Fajin "ausserhalb" der Form trainieren, wenn ja wie (bzw. womit, Anweisungen übers Inet gehen wohl schlecht).
MfG
naja, äußerlich richtet sich die bekannte Yang-Form eher an ein "gesundheitlich ausgerichtetes" Publikum. Und erlaubt waren Kampfkünste lange Zeit auch nicht. Der Rest wird dann eben als internes Übungsprogramm für Special Students oder die Familie geübt.
Und wieso Fajin außerhalb des Taiji lernen und üben? So ein Übungssystem wie das Taiji zu erfinden dauert Generationen. Da gehe ich lieber zum Taijiquan und versuche zu lernen, wie man es macht.
Gruß
BanYan
ThomasR04IG
19-09-2007, 16:57
naja, äußerlich richtet sich die bekannte Yang-Form eher an ein "gesundheitlich ausgerichtetes" Publikum.
Mir ist (leider?) schon klar, das der Yang-Stil nicht der Kampfbetonteste ist, aber in meiner nähe gibt es kaum Chen-style Tai Chi das zeitlich in meinen "Wochenplan" passt und der Weg dahin ist auch recht weit, der rest ist Yang-stil. Wenn einer nen Ort IN Rostock kennt, der möge bitte auf den Link in meiner Signatur klicken :).
Und wieso Fajin außerhalb des Taiji lernen und üben? So ein Übungssystem wie das Taiji zu erfinden dauert Generationen. Da gehe ich lieber zum Taijiquan und versuche zu lernen, wie man es macht.
Das würde mich auch mal Interessieren ist Tai Chi Chuan=Chen-style, oder ist TCC alles was irgendwie Tai Chi heißt? Und was meinst du mit Fajin ausserhalb von Taiji lernen? Ich möchte es ja IM Tai Chi lernen, aber wenn es das im Yang nicht gibt bzw. man das nur schwer lernt, dann erkundige ich mich natürlich über alternativen.
MfG
ich fürchte chen stil ist auch nicht all-heilmachend, es kommt vor allem auf deinen lehrer an. man sieht genug chen-formen wo das fajin nichtmal als solches versucht wird.
was genau willst du lernen? nur ein wenig fajin, oder überhaupt IMA als kampfkunst. da beginnt es nämlich wirklich hakelig zu werden.
ThomasR04IG
19-09-2007, 17:44
@Hokum: Ich betreibe bereits die 37-Bilder Yang-Form nach Prof. Cheng Manching werde eventuell noch die Yang-Langform trainieren aber das kann dauern. Und lernen will ich das "volle" Tai Chi (Stil ist mir eigentlich egal, aber ich bin nunmal beim Yang-Stil gelandet und ändern geht schwer/nicht), aber wenn ich irgendwie lese "im Yang Stil fehlt etwas" bzw. "ist nur schwach vorhanden", dann komme ich ins grübeln :(.
Und ich denke die Frage ob ich Fajin lernen will hat sich auch geklärt. Falls nicht: JA ^^.
MfG
T. Stoeppler
19-09-2007, 17:55
Ich denke, am schlauesten ist es, sich möglichst viele gute Leute mal live anzusehen, auf Seminaren, und dann zu sehen, was einem am besten gefällt. Dafür sollte man auch mal ein bischen Reisen, denn nicht alle guten Leute kommen zu einem nach Hause. Dann kann man auch beurteilen, ob im eigenen System etwas "fehlt".
Kampfkunst ist eben ein bischen wie eine Schachtel Pralinen... man weiss nie so genau, was man so alles drin findet ;)
Gruss, Thomas
Es ist nicht nötig, Fajin zu "üben", wenn man die Grundlagenübungen macht und grössere Intensitäten von Jin bekommt. Der Körper merkt selbst was er kann, mit der Zeit. Hilfreich sind Stampfübungen und leichte Kontaktübungen bei denen was auf einen aufprallt, z.B. gegen die Arme. Meiner Meinung nach verleitet das "Üben" von zappeligen Fajing-Darstellungen dazu, die äussere Bewegung für den Fajin zu halten. Das entspricht dem Unterschied ob einer sagt "niess mal", oder ob man einfach niesen muss.
bluemonkey
19-09-2007, 20:35
Wenn einer nen Ort IN Rostock kennt, der möge bitte auf den Link in meiner Signatur klicken :).
guckst Du hier: WCTAG Schulverzeichnis (http://www.wctag.de/schule.html#rostock)
Das würde mich auch mal Interessieren ist Tai Chi Chuan=Chen-style, oder ist TCC alles was irgendwie Tai Chi heißt? Und was meinst du mit Fajin ausserhalb von Taiji lernen? Ich möchte es ja IM Tai Chi lernen, aber wenn es das im Yang nicht gibt bzw. man das nur schwer lernt, dann erkundige ich mich natürlich über alternativen.
MfG
Alle Taijiquan-Familienstile stammen vom Chenstil ab.
Nicht alles was Taijiquan oder Tai Chi Chuan heißt ist Taijiquan, sondern nur was dem Taijiprinzip folgt (Harmonisierung von Yin und Yang).
Auch im vollständigen Yangstil gibt es schnelle Formen und Fajintraining.
Im Chenstil kommt es explizit häufiger in den Formen vor, deshalb wird es wohl dem Chenstil eher zugeordnet.
Die Fähigkeit für gutes Fajin ist allerdings eine sehr gute, durchlässige Körperstruktur und die wird nicht vorrangig durch schnelle Schläge geübt, sondern durch stehende Säule, Seidenübungen und langsames Formlaufen.
Und das kann dauern.
Ich denke mit Taekwondo- oder Karatetraining bekommt man schneller wirkungsvolle Schläge hin.
bluemonkey
19-09-2007, 20:44
Mir ist es allerdings passiert daß es sich stark zurückgebildet hat, weil die emotionale Komponente nicht passt. Ich habe angefangen ständig Leute damit zu verprügeln, und kam nicht damit zurecht, und dann hat es eines Tages einfach komplett aufgehört.
Die dunkle Seite der Macht?
Hallo,
@ThomasR04IG
Mir ist (leider?) schon klar, das der Yang-Stil nicht der Kampfbetonteste ist
...
ganz so schlimm ist es nicht!!
Das was man vom Yang-Stil kennt, mag nicht sehr "kampfbetont" aussehen. Es gibt aber Lehrer und Meister, die in der Lage sind die "internas" zu zeigen und zu unterrichten. Aber diese Essenz lernt man nicht in 1 oder 2 Jahren.
Voraussetzung dabei ist, daß man erstmal den "nicht kampfbetonten" Ablauf und die "üblichen" Prinzipien beherrscht bzw. ausführt. (nicht auswendig herunterbeten, sondern machen!!).
...
Ich betreibe bereits die 37-Bilder Yang-Form nach Prof. Cheng Manching werde eventuell noch die Yang-Langform trainieren aber das kann dauern. Und lernen will ich das "volle" Tai Chi (Stil ist mir eigentlich egal, aber ich bin nunmal beim Yang-Stil gelandet und ändern geht schwer/nicht), aber wenn ich irgendwie lese "im Yang Stil fehlt etwas" bzw. "ist nur schwach vorhanden", dann komme ich ins grübeln
...
Bis jetzt bin ich noch nicht überzeugt, daß im Yang-Stil etwas "fehlt" oder nur "schwach vorhanden" ist. Wenn man tiefer einsteigen will, muß man leider einen entsprechenden Yang-Zweig bzw. Yang-Lehrer suchen und finden.
Professor Cheng Man Ching hat sehr viel für die Verbreitung des Taijiquan getan. Offensichtlich hat seine Verkürzung der Form erst dazu beigetragen, das Taijiquan für die amerikanische Öffentlichkeit leichter "verdaulich" zu machen.
Er hat auch viel über die geistigen Voraussetzungen und Zugänge zum Taijiquan geschrieben.
Allerdings war er kein Meisterschüler der Yangs und ich habe schon öfter gehört, daß man bei ihm die Entwicklung der "inneren" Kraft (Qi-Kraft) nicht lernen konnte. Er war beim Pushands weich ohne Ende, ließ die Partner ins Leere laufen bis zum schwarzwerden, aber das Pushen machte er mit Schwung und Körperkraft.
Von daher mußt Du wahrscheinlich in eine andere Yang-Linie "abzweigen", wenn Du weiter in die Interna einsteigen willst.
Gruß
BanYan
Trinculo
20-09-2007, 09:13
Fajin ist für mich kein Weg. Ich möchte in jeder Phase jeder Bewegung den richtigen Inhalt haben.
Ich verstehe nicht, weshalb sich beides ausschließen sollte ...?
Apfelbaum
20-09-2007, 11:07
Weil das Fajin das ich beim Chenstiltaichi geübt habe nur im Moment des Treffers seine Wirkung entfaltete, aber im Bagua in allen Phasen der Bewegung Wirkung erzielt werden kann/sollte.
Die Arbeit einer Würgeschlange ist anders wie der Schuss eines Fussballers.
Das Fajin welches ich kenengelernt habe war wie ein Schuss beim Fussball, und eben nicht ununterbrochen wie die Bewegunge einer Würgeschlange oder einer Kreissäge.
ThomasR04IG
20-09-2007, 16:50
Sind ja wieder viele gute Antworten bei :D
@bluemonkey: Ich hatte es glaube ich schonmal hier geschrieben, aber ich schreib es auch gerne(?) nochmal, es gibt hier neben der WCTAG keine CHEN-stilisten in Rostock (jedenfalls kenne ich keine bzw. hab noch keine gefunden :() und DER (is ja "nur" einer) WCTAG-Vertreter hier Unterrichtet 1 mal die Woche ca. 1h 15mins und das auch noch relativ spät (ich bin mehr so der Langschläfer und ich muss immer gegen 6Uhr morgens aufstehen um dann bis 14.30Uhr zur Schule zu gehen..., wobei einige hier das wohl nicht stören würde). Naja genug OT, wer mir bei diesem Problem helfen will, der soll bitte auf den Link in meiner Signatur klicken.
Voraussetzung dabei ist, daß man erstmal den "nicht kampfbetonten" Ablauf und die "üblichen" Prinzipien beherrscht bzw. ausführt. (nicht auswendig herunterbeten, sondern machen!!).
Ich habe das auch mal andersrum gehört, also das man "Anwendungen" (also den kampfbetonten Aspekt) am besten von Anfang an lernt. Ist wohl Ansichtssache.
Allerdings war er kein Meisterschüler der Yangs und ich habe schon öfter gehört, daß man bei ihm die Entwicklung der "inneren" Kraft (Qi-Kraft) nicht lernen konnte.
Auch wenn ich das nicht glaube (bzw. nicht glauben will^^), wenn es so ist, mache ich ja noch ("bisschen") Qi Gong und, wie gesagt, bin ich bereits auf der Suche nach "mehr" :D.
MfG
Hallo,
...
Ich habe das auch mal andersrum gehört, also das man "Anwendungen" (also den kampfbetonten Aspekt) am besten von Anfang an lernt. Ist wohl Ansichtssache.
...
über die "wirklich" richtige Reihenfolge möchte ich hier und jetzt nicht diskutieren.
Nur für die, die etwas beim Yang-Stil vermissen wollte ich sagen:
"Geduld! Es kann sein, daß es eben erst später drankommt."
Gruß
BanYan
Trinculo
20-09-2007, 21:10
Das Fajin welches ich kenengelernt habe war wie ein Schuss beim Fussball, und eben nicht ununterbrochen wie die Bewegunge einer Würgeschlange oder einer Kreissäge.
Deine Gliedmaßen sind doch auch beim Fajin die ganze Zeit miteinander verbunden - vorher und nachher. Weshalb sollte man bei einer Fajin-Bewegung eine andere Skelettmechanik einsetzen als sonst?
Apfelbaum
21-09-2007, 07:01
es geht mir nicht um Mechanik, sondern um Zeit
rudongshe
21-09-2007, 09:43
In der Tat hat das Fa-Jin im Yangstil eine andere Mechanik als andere Anwendungen.
Aber das Fa-Jin kommt dann zum Einsatz wenn man bereits Kontak hat und merkt, dass men etwas hartes vor sich hat.
Dann ist es wie ein Nachzünden aus dem Stand heraus.
Es ist nicht der Weisheit letzter Schluss, wird aber in den den alten Texten doch stark beschrieben.
Jin aus dem Rücken/der Hüfte abschießen.
Trinculo
21-09-2007, 09:52
Dann habe ich wohl ein anderes Verständnis von Fajin :)
Bei uns hängt die Bahn einer Bewegung davon ab, wo sich mein Körper befindet, und in welche Richtung ich Kraft ausüben möchte. Es gibt keine verschiedenen Arten der Bewegung - ich kann die gleiche Bewegung langsam oder schnell, mit wenig oder viel Wirkung ausführen.
Apfelbaum
21-09-2007, 10:03
also langsam, die ganze Bewegung, die ganze Zeit über, in jeder Phase der Bewegung Fajin? :ups:
dann haben wir wirklich unterschiedliche Auffassungen und reden über zwei verschiedene Dinge
so wie ich Fajin gelernt hatte war es eher ein Impuls
Trinculo
21-09-2007, 10:08
Nein, nur die Bahn der Bewegung ist die gleiche. Wenn Du Dir beliebige Standbilder der Bewegung ansiehst, kannst Du nicht entscheiden, ob es sich um eine "Fajin-Bewegung" handelt, oder um eine "normale Bewegung". Der Unterschied liegt in der Kontraktionsgeschwindigkeit und -stärke.
Apfelbaum
21-09-2007, 10:17
Da stimm ich Dir weitgehend zu.
Zu Deiner Ursprungsfrage jedoch: ich möchte keine "Kontraktionsgeschwindigkeit und -stärke" sondern eine dauernde Kontraktion und Muskelrelaxation und Torsion haben. Das Ziel ist nicht erst am Endpunkt der Muskelkontraktion (z.B. Trizeps) die volle Power zu haben (oder von mir aus auch Impulse zwischendrin), sondern die ganze Zeit über, unabhängig vom Kontraktionsstadium einzelner Muskeln.
Besser kann ich mich nicht mehr ausdrücken.
rudongshe
21-09-2007, 10:52
Ich kenne das Fa-Jin nur als entspannt. Wie ich es lerne, wird es in den alten texten - auch Chen - beschrieben.
Vorne verbinden und dann lösen. Die Jin-Kraft schießt nach unten ins Dantian und vorne wieder in die Arme.
Das hat aber nichts mit großartiger oder besonderer Muskelkontraktion zu tun. Man steht bereits, hat evtl. schon etwas angewendet und hat die Möglichkeit noch eins drauf zu setzen.
Je entspannter, umso wirksamer.
hallo zusammen,
hatten wir eigentlich schon mal das thema 'fajin und gesundheit' (sowohl geistig-seelische wie körperliche)?
inneren kampfkünsten wird oft gesundheitsfördernde wirkung zugesprochen.
müsste man eine einschränkung machen (gar eine warnung?!), wenn z.b. jemand jeden tag auch nur eine halbe stunde full-speed-fajins trainiert?
was sagen erfahrene dazu?
viele grüsse
vakuum
bluemonkey
21-09-2007, 11:07
inneren kampfkünsten wird oft gesundheitsfördernde wirkung zugesprochen.
müsste man eine einschränkung machen (gar eine warnung?!), wenn z.b. jemand jeden tag auch nur eine halbe stunde full-speed-fajins trainiert?
Nein, warum? Sind schnelle Bewegungen gesundheitsschädlich?
Wie bei allem besteht auch dabei die Möglichkeit der Überbeanspruchung, mit langfristig negativen Folgen. Da es sich auch eigentlich um eine FERTIGKEIT handelt die man nur mal lernen muß und dann ist die vorhanden, reicht es völlig sich nur im Allgemeinen mit seiner inneren Mechanik zu beschäftigen (sanftes/normales Pushen reicht völlig), und die Grundlagen zu trainieren. Ab und an mal ein bischen kräftig auf einem federnden Objekt rumhauen, und gut ist.
Man kann die Mechanik nicht als Kennzeichen richtiger oder falscher Fajins nehmen. Es handelt sich um einen Mechanismus der irgendwelche beliebigen Körperpartien extrem kontrahiert, wobei es auch zu einem minimalen aber brachialen Hub im Gelenk kommen kann. Abhängig WELCHE Körperpartie wobei kontrahiert, hat man unterschiedliche Abläufe, und Wirkungen. Wird nur die Wirbelsäulenmuskulatur extrem kontrahiert, mag es den Eindruck haben der Rest des Körpers wäre total entspannt, das ist aber nicht nötig damit es "funktioniert". Arm und Schulter müssen aber mit kommunizieren, sonst kugelt man sich nur die Schulter aus, denn eine total entspannte Schulter transferiert Kraft nur wenn alles absolute senkrecht in einer Richtung steht wo die Kraft das Gelenk nicht bewegen kann. Mit einer Nudel überträgt man auch keine Kraft, selbst wenn eine Million PS daran ziehen. Wenn man einen Ball wirft ist auch nicht das Bein in der Luft angespannt weil man es überhaupt nicht braucht, das gleiche gilt für Fajins die nur auf einen Arm wirken, über die Schulter transferiert werden, oder nur ins Bein zielen. Der Rest des Körpers muß nur seine Stabilität erhalten, und ggf. in Position kommen. Manchmal hilft es ein bischen nachzudenken wie eine Kraft übertragen werden soll die keinen Mediator hat, weil der ganze Rest wirr in der Gegend rumschleudert weil man ja bloß keine stabilisierende Kraft entlang der beteiligten Extremitäten haben darf, ist ja böse. Nimmt man die Hände als Überträger, dann stabilisiert Jin SELBSTVERSTÄNDLICH alle Gelenke, und das sind nunmal die Schultern, der Torso, die Ellbogen und die Handgelenke. Steht man in der Luft und rootet in seiner Masse, expandiert man vom Massezentrum, der Rest kann lose bleiben. Geht man gerootet, ist die ganze Strecke bis in den Boden immer mit beteiligt, jeweils soviel daß der Turm stehen bleibt.
Hallo,
...
Die Arbeit einer Würgeschlange ist anders wie der Schuss eines Fussballers.
Das Fajin welches ich kenengelernt habe war wie ein Schuss beim Fussball, und eben nicht ununterbrochen wie die Bewegunge einer Würgeschlange oder einer Kreissäge.
...
so wie ich meinen Meister verstanden habe, sollen alle Bewegungen gleichmäßig ablaufen. Nicht beschleunigen, nicht verzögern, kein Schwungholen, keine Schleifchen, "nix extras".
Ich bin überzeugt davon, daß auch der Schuß beim Fußball erst dann richtig optimal ist, wenn das Bein/der Fuß über die ganze Strecke von hinter dem Körper bis vor dem Körper seine Geschwindigkeit beibehält. Dann trifft er "ganz zufällig" auf den Ball, schießt, und weiter geht's ...
Ich habe diesen "Schuss mit Qi" mal ausprobiert. Zu 98% geht der Ball dahin wohin ich will, das hatte ich als Kind und auch sonst nie!
Das was bei Fajin oder Qi-Kraft explosionsartig oder wie ein Stoß oder Ruck aussieht ist in Wirklichkeit eine kontinuierliche Bewegung nur eben überhaupt sehr schnell. Das Ziel dieser Bewegung ist auch nicht das Objekt (Ball, Gegner, Brust ...), sondern das Ziel liegt irgendwo hinter dem Objekt oder über dem Objekt, oder sonstwo. Da spielt der Geist eine Rolle. Die Bewegung wird in der Vorstellung bereits vorweggenommen und vom Körper dann eben noch ausgeführt, egal was da auf dem Wege dazwischen noch so rumfährt ...
Wir haben das mal in einer Pushhands-Ausgangsposition geübt: Kontak aufbauen und sich dann vorstellen, daß man den Kontaktpunkt irgendwo oben hinter den Partner verlagert. Und wuuupps ... wird er kräftig entwurzelt. Das geht nur, wenn die Bewegung plötzlich da ist.
Sobald man auch nur ein wenig "fuscht", also ggf. den Druck des Partners erst mal testet, oder Schwung holt, oder während der Bewegung beschleunigt oder am Ende noch mal einden draufsetzt und nachdrückt funktioniert es nicht.
Von daher könnte die Würgeschlange durchaus Fußball spielen, wenn sie etwas schneller wäre. Die Giftschlangen können das besser. Sie bewegen sehr schnell ihren "Hals" oder Kopf und beißen zu ...
Gruß
BanYan
Hallo BanYan :)
Das was bei Fajin oder Qi-Kraft explosionsartig oder wie ein Stoß oder Ruck aussieht ist in Wirklichkeit eine kontinuierliche Bewegung nur eben überhaupt sehr schnell
Das ist bei uns etwas anders. wenn du z.B. deine Händ an den Brustkorb des Gegners "herangewurschtelt" hast und sie dort aufliegen, kann es sein das dies einen Moment lang von ihm neutralisiert wird. Schafft er es nicht den kontackt zu brechen und bietet eine Lücke in seinem Neutralisieren schießt man ihn ab - ist also keine kontinuierliche Bewegung.
Die kontinuierlichen Techniken gibt es bei uns auch, aber das sind keine Fa-Jins nach unserer Definition
Das Ziel dieser Bewegung ist auch nicht das Objekt (Ball, Gegner, Brust ...), sondern das Ziel liegt irgendwo hinter dem Objekt oder über dem Objekt, oder sonstwo.
Da stimmen wir überein. Wenn ich nach oben ziele entwurzle ich ihn, wenn ich nach unten ziele staut sich der Schock im Körper und richtet Schaden an.
Trinculo
21-09-2007, 12:58
müsste man eine einschränkung machen (gar eine warnung?!), wenn z.b. jemand jeden tag auch nur eine halbe stunde full-speed-fajins trainiert?
Das möchte ich sehen :)
Oder lieber nicht ;) Sich ständig vollständig zu verausgaben, egal in welcher Form, halte ich nicht für angebracht. Es ist ab und zu nett, zu sehen, wie weit man gehen kann, aber man sollte es nicht übertreiben.
bluemonkey
21-09-2007, 13:59
Ich bin überzeugt davon, daß auch der Schuß beim Fußball erst dann richtig optimal ist, wenn das Bein/der Fuß über die ganze Strecke von hinter dem Körper bis vor dem Körper seine Geschwindigkeit beibehält.
und wie bekommst Du den Fuß hinter den Körper, wenn er nicht beschleunigt werden darf?
Ist der Fuß nicht in der maximalen Position hinter dem Körper nicht mal kurz in Ruhe?
Wenn er dann Seine Geschwindigkeit (0 m/s) beibehält, wie soll er vor den Körper kommen?
Wenn der Fuß zu Beginn der Ausholbewegung schon die Endgeschwindigkeit hat, welchen Sinn mach dann die Ausholbewegung?
Das was bei Fajin oder Qi-Kraft explosionsartig oder wie ein Stoß oder Ruck aussieht ist in Wirklichkeit eine kontinuierliche Bewegung nur eben überhaupt sehr schnell.
und wie wird die (Bewegung) so schnell ohne Beschleunigung? oder war die immer schon schnell und ist auch hinterher noch schnell?
Karl-Heinz
21-09-2007, 14:08
...... oder während der Bewegung beschleunigt oder am Ende noch mal einden draufsetzt und nachdrückt funktioniert es nicht.
Diese Aussage halte ich für falsch. Wenn man den Anderen mit progressiver Beschleunigung bewegt, kann er nicht gegenregeln und wird zurückgestossen. Man kann ganz schleichend anfangen, hält ihn dann in Bewegung und beschleunigt, immer unterhalb der Schwelle die er zur Gegenregulation benötigt. Das funktioniert sogar relativ sanft.
Um den Anderen nur mit explosiver Kraft zu beschleunigen muss ich seine Masseträgheit plözlich überwinden, was deutlich mehr Aufwand ist und auch schwerer zu erlernen ist. Meist bleibt man bei so einem Versuch, einfach wegen der Masseträgheit stecken. Das geht nur wenn die Struktur vorher schon zerstört ist.
Ich sehe explosive Kraft nicht als ein Mittel jemanden zu bewegen, sondern um in zu verletzten. Seine Masse kommt nicht schnell genug weg, also wird sie deformiert.
Hallo,
@Sascha, @bluemonkey,
die Situation, daß man sich irgendwo "hingewurschtelt" hat und dann was "macht" ist mir auch bekannt.
Was wir bei den Bewegungen vernachlässigt haben, ist der Anfang und das Ende der Bewegung.
Klar, ich muß den Fuß, die Hand erstmal aus ihrer Ruheposition beschleunigen.
Dann aber führt Hand und Fuß eine gleichmäßige ungbeschleunigte Bewegung durch.
Auch dieses plötzliche und explosive Fa-Jin ist eine gleichmäßige Bewegung. Sie fängt an, ist schnell aber gleichmäßig, und ist dann zuende.
So habe ich es bis jetzt verstanden.
Gruß
BanYan
P.S. ich sehe schon, irgendwann müssen wir das gegenseitig mal freunschaftlich ausprobieren ....
Trinculo
21-09-2007, 14:33
Zu Deiner Ursprungsfrage jedoch: ich möchte keine "Kontraktionsgeschwindigkeit und -stärke" sondern eine dauernde Kontraktion und Muskelrelaxation und Torsion haben. Das Ziel ist nicht erst am Endpunkt der Muskelkontraktion (z.B. Trizeps) die volle Power zu haben (oder von mir aus auch Impulse zwischendrin), sondern die ganze Zeit über, unabhängig vom Kontraktionsstadium einzelner Muskeln.
Die Power entsteht erst in dem Moment, in dem die Bewegung auf Widerstand trifft. Auf dem Weg hat man keine Power ;)
rudongshe
21-09-2007, 16:15
Hallo,
@Sascha, @bluemonkey,
die Situation, daß man sich irgendwo "hingewurschtelt" hat und dann was "macht" ist mir auch bekannt.
Was wir bei den Bewegungen vernachlässigt haben, ist der Anfang und das Ende der Bewegung.
Klar, ich muß den Fuß, die Hand erstmal aus ihrer Ruheposition beschleunigen.
Dann aber führt Hand und Fuß eine gleichmäßige ungbeschleunigte Bewegung durch.
Auch dieses plötzliche und explosive Fa-Jin ist eine gleichmäßige Bewegung. Sie fängt an, ist schnell aber gleichmäßig, und ist dann zuende.
So habe ich es bis jetzt verstanden.
Gruß
BanYan
P.S. ich sehe schon, irgendwann müssen wir das gegenseitig mal freunschaftlich ausprobieren ....
Das Fa Jin ist schnell, aber ohne Beschleunigung aus dem Fuß. Du schießt es aus dem Rücken ab, bzw. dem herz oder Hüfte - sprich Torso...
Trinculo
21-09-2007, 16:16
Wie wär's denn, wenn man alle Körperteile einsetzt, und nicht nur den Fuß oder den Torso oder das Dantien oder wasweißichwas ;)?
rudongshe
21-09-2007, 16:43
Wie wär's denn, wenn man alle Körperteile einsetzt, und nicht nur den Fuß oder den Torso oder das Dantien oder wasweißichwas ;)?
Natürlich benutzt man alle Körperteile. Aber eben nicht so, dass alle Teile furchtbar beschleunigen müssten oder ruckartig explosive Kraft freisetzen.
Und wenn das eben so ist, kann ich ja auch nix dran ändern.
Taiji ist simpel und entspannt (wenn man es gut kann).
Ist schon richtig daß nicht alle Muskeln, besonders der Beine, am Fajin so beteiligt sind wie die vom Torso, Wirbelsäule und die Linie bis zur Kontakt nehmenden Extremität. Es ist auch ein Unterschied ob ich drücke oder ziehe, beim Zug macht viel mehr "mit". Ein Fajin ist kein Sprung in den Gegner, das "fängt in den Beinen an" ist eher bildhaft, ich muß solide positionieren um die Basis für den "Schuß" zu haben. Ich würde vom Gefühle her auch sagen, daß es im Inneren anfängt, am Bauch. Es muß auch nicht unbedingt die Riesen-"Beschleunigung" kommen, da die Bewegung und Reichweite von Fajin so kurz ist, ist das eher eine kurze, harte Expansion über einen kurzen Weg. Long und Short Jin gehen ineinander über. Ich erinnere mich daran daß mein "Fajin-Wurf" nicht unbedingt "schnell" aus der Körperbewegung war, eigentlich eine eher "krude" kurze Bewegung, die auf den letzten Millimetern so stark meine Muskeln kontrahierte daß es an den Rippenbögen weh tat. Die Strecke Bauch-Arm-Hand war aber an manchen Stellen sehr unter Spannung. Schwer zu beschreiben, wer es mal erlebt hat kennt es. Das Fa setzt nur am Ende der Bewegung ein, und ist kurz. Das Kribbeln vom "Laden" kann aber länger merkbar werden. Und als Stabilisator fühlt man Jin auch an anderen Gelenken, mit weniger Power. Stark fühlbar ist es in der Torsoregion an den Rippen, und in der Hand gewesen. Bei meinen KOs war es ein Kribbeln vom Dantien über die Kanäle zum Arm bis in die Hand, aber keine grosse Bewegung, eher ein Hinhalten und dann Peng, auf ein paar Millimetern. Es kann aber auch in einem normalen, langen Boxhaken vorkommen, da ist der Haken schnell wie normal, am Ende "zuckt" es kurz vor dem Treffer nochmal und man hat teils mehrere Aufpralle. Ich nenne es sequentielles Jin, man trifft vier, fünfmal am Stück in dergleichen Richtung und langen Bewegung (Knie und zwei, dreimal mit der Hand).
Trinculo
21-09-2007, 17:07
Aber eben nicht so, dass alle Teile furchtbar beschleunigen müssten oder ruckartig explosive Kraft freisetzen.
Wieso nicht? Wieso nur der Torso?
Ich denke, es ist schon richtig daß man nur an bestimmten Stellen den grossen Hub des Fajins bekommt, der Rest überträgt ihn nur. Den "Rest" fühlt man aber auch, manchmal kribbelnd, mal nur "haltend". In der Fajin-Phase wird man üblicherweise ziemlich steif, da sich einiges ziemlich spannt und nicht mehr aus der "gerasteten" Position rausbewegt. Es bildet sind ein "Amboss", und der Hammer.
rudongshe
21-09-2007, 18:12
Wieso nicht? Wieso nur der Torso?
Naja, ist halt die Anweisung.
"Du verbindest Brust und Bauch" das "Qi sinkt ins Dantian und klebt am Rücken". Dann "löst Du Bauch und Brust" voneinander.
Die Jin Kraft entläd sich und geht zunächst in beide Richtungen. Du versuchst "die Jin-Kraft des Scheitelpunktes nach unten zu lenken", meint meiner Einschätzung (!) nach, dass der Impuls nach oben unterbunden wird, damit möglichst viel nach unten geht (daher eine Laufhöhe anstreben).
Dort geht der Impuls in das geschlossene Kua (Beinspirale), kann also nicht komplett nach unten weg. Dadurch sondern wird Energie "nach oben zurück in die Arme" gelenkt.
Das ganze ist leicht, nur schwer weil es ungewohnt ist und unseren gelernten Denkansätzen wiederspricht.
Der Fuß verwurzelt und das Bein federt mit. Zuerst dachte ich, ich müsste auch von unten Impuls geben durch beinstrecken - aber dem ist wohl nicht so.
Bei der ganzen Sache ist keine Anspannung beteiligt und meine Erfahrung bei den Partnerübungen war, je kleiner die Bewegung umso massiver der Impuls, der mich an die Wand wirft.
Da spielt Nicht-nachdenken und Bauchgefühl eine riesige Rolle.
Den Bewegungsablauf lernen wir langsam in der Form.
Dass die Muskeln schnell und dennoch entspannt agieren nur in der Partnerübung...
Hier im Board kursierte mal ein Video mit nem Chinesen, der eine Langnase vor die Wand wirft. Da kann man das "Geheimnis" glaube ich gut im Profil sehen.
Nur daß dieses Qi/Jin keine Bewegung ist, sondern etwas daß man da tatsächlich strömen fühlt und den Bums gibt. Als perlendes, gluckerndes, strömendes Gefühl, so als würde da kaltes Wasser fliessen und kribbeln. Und die Knochen fühlen sich bisweilen wie im Schraubstock eingespannt an, weil reichlich Kraft anliegt.
In der Fajin-Phase wird man üblicherweise ziemlich steif, da sich einiges ziemlich spannt und nicht mehr aus der "gerasteten" Position rausbewegt. Es bildet sind ein "Amboss", und der Hammer.
also doch, eine andere art des fajin verständnisses. ich habe fajin mehr als das antreiben von inneren mechaniken kennengelernt. ähnlich wie bei einem nunchaku. man gibt einen impuls und der wirkt dann da wo er auftrifft. spanne ich die muskelatur nun mehr an als nötig, wäre das so als wenn ich den nunchaku abbremse. ich hoffe es kommt rüber was ich meine.
hongmen
Mein Verständnis von Fajin ist das einer Erfahrung. Wenn ich einen rechten Haken schlage, dann kann ich da auch innere Mechanik benutzen, und demjenigen mit dem Skelett ziemlich einen Impuls mitgeben wie beim Tennisaufschlag, das ist aber kein Fajin. Ein Fajin war es das erste Mal als mich jemand erschreckt hat, meine Hand geht mehr oder weniger kraftlos zu seinem Kopf und am Ende kribbelt es und der Arm streckt sich nochmal ein bischen mit BUMM. KO. Das gleiche beim Handballwurf, da es das ist wo ich konsistente Erfahrung über Jahre habe. Normalerweise wirft man, indem man LOCKER schnell den Arm durchzieht, mit Ganzkörperbewegung und -kraft. Man dreht den Oberkörper mit und gibt noch einen Impuls mit, so in der Art einer Overhand im Boxen, oder einem Haken. Als ich angefangen habe mit Fajin zu werfen, wurde die Strecke vom Bauch, eventuell auch mit Hüfte, über das Brustbein und den Arm kurz verhärtet, wie ein Bogen, und darauf aufsetzend kam noch ein Kribbeln mit einem Ruck bzw. einem Extrazug der den Ball extrem beschleunigt hat. Da ging keine Oberkörperdrehung mehr, wenn der Fajin ankommt wird die Wirbelsäule steif und man dreht nichts mit, und Hüfte und Schultern richten sich vorher senkrecht aus. Teilweise war das nur noch ein kleiner Zug in der Hand, mit minimalem "Wippen" im "Bogen". Mag in Einzelfällen anders aussehen. In der Phase konnte ich beim Basketball mit den Fingerspitzen 3er werfen, das war als würde der Ball nichts wiegen. Es gibt beliebige Mischformen davon, in denen man dann einen Teil "normal" macht, bewegungsmässig, und der Fajin kommt nur ganz kurz am Ende, mit geringerer Intensität. Das habe ich bei weiten Pässen über's Feld nur in den Fingern gemerkt, aber auch da wurde das Handgelenk steif in der Aktion.
schei.... in den falschen thread gerutscht.
hongmen
Mein Verständnis von Fajin ist das einer Erfahrung. Wenn ich einen rechten Haken schlage, dann kann ich da auch innere Mechanik benutzen, und demjenigen mit dem Skelett ziemlich einen Impuls mitgeben wie beim Tennisaufschlag, das ist aber kein Fajin. Ein Fajin war es das erste Mal als mich jemand erschreckt hat, meine Hand geht mehr oder weniger kraftlos zu seinem Kopf und am Ende kribbelt es und der Arm streckt sich nochmal ein bischen mit BUMM. KO. Das gleiche beim Handballwurf, da es das ist wo ich konsistente Erfahrung über Jahre habe. Normalerweise wirft man, indem man LOCKER schnell den Arm durchzieht, mit Ganzkörperbewegung und -kraft. Man dreht den Oberkörper mit und gibt noch einen Impuls mit, so in der Art einer Overhand im Boxen, oder einem Haken. Als ich angefangen habe mit Fajin zu werfen, wurde die Strecke vom Bauch, eventuell auch mit Hüfte, über das Brustbein und den Arm kurz verhärtet, wie ein Bogen, und darauf aufsetzend kam noch ein Kribbeln mit einem Ruck bzw. einem Extrazug der den Ball extrem beschleunigt hat. Da ging keine Oberkörperdrehung mehr, wenn der Fajin ankommt wird die Wirbelsäule steif und man dreht nichts mit, und Hüfte und Schultern richten sich vorher senkrecht aus. Teilweise war das nur noch ein kleiner Zug in der Hand, mit minimalem "Wippen" im "Bogen". Mag in Einzelfällen anders aussehen. In der Phase konnte ich beim Basketball mit den Fingerspitzen 3er werfen, das war als würde der Ball nichts wiegen. Es gibt beliebige Mischformen davon, in denen man dann einen Teil "normal" macht, bewegungsmässig, und der Fajin kommt nur ganz kurz am Ende, mit geringerer Intensität. Das habe ich bei weiten Pässen über's Feld nur in den Fingern gemerkt, aber auch da wurde das Handgelenk steif in der Aktion.
mit nunchakus kann man kein tennis spielen. das sehe ich auch. aber deinen weiteren ausführungen kann ich nicht folgen.
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