Vollständige Version anzeigen : The Physics Of Karate Strikes
Salut,
Jon Chananie
University of Virginia, Physics Of Karate Strikes (osu-no-seishin.de/Martial Arts - Physics Of Karate Strikes.pdf)
Grüsse,
A.D.
martin.d
25-09-2007, 15:35
Hi,
erstmal danke dafür! Kenn das Dokument zwar schon, ist aber trotzdem in einigen Bereichen noch "lehrreich" - dieses Teil hat mich damals dazu veranlasst meine Facharbeit über Karate schreiben zu wollen! :D
Die Prinzipien sind mir zwar bekannt, aber jetzt wo ichs nochmal höre stellt sich mir eine Frage.
Man hört ja öfters das die Faust erst im letzten Moment gedreht werden soll bei einem Gyaku Tsuki. Damit sie sich wie ein Projektil "hineinbohrt".
Aber in dem Artikel steht ja auch das man den Endpunkt ein paar Zentimeter hinter dem Ziel setzen soll. Das heißt doch das die Faust im Moment der Berührung noch nicht richtig eingedreht ist. Ist das bei härteren Zielen nicht gefährlich?
Schuck Mugg
25-09-2007, 16:32
hat das nicht eher was mit dem beschleunigungsmoment zu tun?
Die Hand sollte meiner Meinung nach genau zum Zeitpunkt des Einschlages ihre Drehung beendet haben, weil man sich sonst das Handgelenk ruhinieren könnte.
Ausserdem liegen zwischen Theo uns Exp eh Welten, daher darf man nicht jedes Wort sofort für Bare Müntze nehmen und muss erst mal differenzieren, in welchem System man sich überhaupt befindet.
Ich finde den Text jedoch trotzdem als sehr gelungen :)
Grüsse,
Die Hand sollte meiner Meinung nach genau zum Zeitpunkt des Einschlages ihre Drehung beendet haben, weil man sich sonst das Handgelenk ruhinieren könnte.
Die Befürchtung habe ich nämlich auch, also würde das bedeuten das man den Zielpunkt höchstens 2-3 cm hinters Ziel setzen sollte.
Trotzdem scheint was dran zu sein, durch das Ziel durchzuschlagen... die Erfahrungen der Bruchtest Leute zählt ja auch etwas.
Im Tameshi Wari musst du auch durch das Ziel durch schlagen wollen, aber trotzdem vorher eingedreht haben.
Wir reden hier ja konkret vom Seiken Tameshi Wari. Wenn man da nicht genau mit dem Seiken aufschlägt, kann das sehr schwer in die Hose gehen. :krank011:
Salut,
um die Überlegungen von Vegeto und mir weiter zu führen, hier ein paar Gednaken von mir, zum Moment des Einschlages des Tsukis.
Muss das morgen erst noch abklären, aber ich denke es stimmt.
Grundlegenste Mathematik setze ich einfach vorraus. Auch weil ich nur 20 Grafiken setzen darf und ohne, die Übersicht völlig für die Katz wäre :-( Quelle der Bilder ist das Archiv von Wikipedia Mechanik ;-)
Impuls und Energie eines Seiken Gyaku Tsukis beim Einschlag.
Impuls:
Der Impuls der konkret bei der Trefferfläche Seiken (Faustknöchel Zeigefinger,Mittelfinger) absofort mit O abgekürzt wirkt, sollte die Summe zweier Gleichungen im euklidschen Raum sein. Der Seiken O ist die Summe aus konkreten Massenpunkten ohne Ausdehnung. Unsere gewollte Trefferfläche ;-)
Einmal der Drehimpuls des Schwerpunktes G, versehen mit der Gesamtmasse M des Systems: http://upload.wikimedia.org/math/6/a/b/6abab2a3645670e9fcd13c3da842ca44.png
und
der Eigendrehimpuls des Systems, der mit dem in (R) bezüglich des Punktes G berechneten Drehimpuls des Systems identisch ist: http://upload.wikimedia.org/math/0/0/1/0014e5e906df5061056cdc3d7f24dc56.png
Das muss so sein, weil der Gesamtimpuls an Massenpunkten im System, bei einer Translation des Koordinatensystems verschwindet. Um darauf genauer einzugehen:
Der Gesamtimpuls ist ja: http://upload.wikimedia.org/math/a/9/c/a9c21c39b6b979143963ae8d38808633.png
oder ausgedrückt mithilfe des Schwerpunktes G: http://upload.wikimedia.org/math/0/4/1/04169254ca4ef7c3ce16c2ac9398da28.png
und zwar mit der Gesamtmasse: http://upload.wikimedia.org/math/c/8/0/c80f9d8a3e98025275bb2e092777c91d.png
deswegen ist: http://upload.wikimedia.org/math/1/8/3/18309a5bb8a8c9a1d13ff510573c7ac8.png
Damit ist bewiesen, dass der Schwerpunkt bei einer Translation des Raumes ruht.
Der Gesamtdrehimpuls ist: http://upload.wikimedia.org/math/0/b/2/0b28f327e6465f436058b5bbd24fa545.png, wobei das mit der Addition der Geschwindigkeiten http://upload.wikimedia.org/math/8/f/f/8ffe0a93530de57ae6153859c8cfef3a.png als Summe http://upload.wikimedia.org/math/d/5/e/d5e383f1c32504bd8f557a4ceb025d75.png ergibt.
Der Klu dabei ist jetzt:
Da man weiss, dass http://upload.wikimedia.org/math/8/e/7/8e78ad0804bc2f4eb6f25905a57a1e5f.png gilt, und http://upload.wikimedia.org/math/d/a/d/dad7e73fdf301b04c1509e45103384c5.png gilt, muss zwangsläufig http://upload.wikimedia.org/math/a/b/1/ab16dd1484597315a22e83f3cb08367c.png gelten.
Damit sind die ersten zwei Gleichungen bewiesen und es muss für den Gesamtimpuls und zwar konkret am Seiken gelten:
http://upload.wikimedia.org/math/d/b/0/db06bfa2d228697cc4651308c111bc47.png
Energie:
Im Moment des Einschlags, also genau dann, wenn die Faust ihre Drehung beendet hat und der Tsuki auf das Ziel einschlägt, müsste folgendes im euklidschen Raum Gelten:
Die kinetische Energie des Tsukis in diesem Moment sollte auch hier die Summe zweier Einzelenergien sein.
Der kinetischen Energie des Schwerpunktes G, versehen mit der Gesamtmasse M des Systems: http://upload.wikimedia.org/math/f/e/a/fea09b560ea311cfd2c02defeee430f7.png
und
der inneren kinetische Energie: E*k
Ergibt als Summe: http://upload.wikimedia.org/math/c/2/1/c2103d5e394c07bf1092c97822e7e2fa.png
Der Beweis hierfür ist einfach:
Wenn wir http://upload.wikimedia.org/math/8/f/f/8ffe0a93530de57ae6153859c8cfef3a.png in die allgemeine Gleichung http://upload.wikimedia.org/math/5/2/f/52f46c40d35b27298ecbfc26569b786f.png einsetzen, bekommt man:
http://upload.wikimedia.org/math/d/7/5/d75419a72d006db1cc47bc1077c95ed6.png
Das ist nichts anderes als E*k mit der Masse http://upload.wikimedia.org/math/c/8/0/c80f9d8a3e98025275bb2e092777c91d.png und weil http://upload.wikimedia.org/math/e/a/2/ea2f63b1e33a33d29c199bc463cc38a2.png gilt, haben wir wieder die obige Energiesumme. ;-)
Ich hoffe ich habe keine Fehler... oO
Müsste aber eigentlich richtig sein. ;-)
Falls doch einer drinnen ist, einfach schreien. Ich werde das meinem Theo Prof. schenken und ihn bitten das mal zu korrigieren.
Grüsse,
A.D.
Die Befürchtung habe ich nämlich auch, also würde das bedeuten das man den Zielpunkt höchstens 2-3 cm hinters Ziel setzen sollte.
Trotzdem scheint was dran zu sein, durch das Ziel durchzuschlagen... die Erfahrungen der Bruchtest Leute zählt ja auch etwas.
2-3cm reichen vielleicht am Kopf, für Körpertreffer ist das m.M.n. etwas wenig..
für bewegende gegner auch ;)
adriens rechnung ist völlig für das südliche ende einer nach norden gehenden kuh, weil jedes einzelne element in den gleichungen unbekannt ist
weil jedes einzelne element in den gleichungen unbekannt ist
Das spielt doch gar keine Rolle. Es geht ja nur um die Theorie :)
In real ist das so eh nicht möglich, aber die Theo dahinter ist doch spannend :)
Das spielt doch gar keine Rolle. Es geht ja nur um die Theorie :)
In real ist das so eh nicht möglich, aber die Theo dahinter ist doch spannend :)
ich find den moment des einschlags spannender als den moment davor :cool:
ich find den moment des einschlags spannender als den moment davor :cool:
Ja, das ist auch cool :sport069::klatsch:
Von der Physik her, ist das sicher auch spannend, aber den Moment nach dem Einschlag kann ich in frühstens einem 3/4 Jahr beschreiben. Ein zweiter Körper, der deformiert wird und in Bewegung ist :ups: Da fehlt es noch an physikalischem Hintergrund wissen meinerseits :o
Aber das werde ich ändern, hoffe ich zumindest....:o
Wenn man ganz genau ist, müsste man eigentlich noch Reibung und Gravitation mit einbeziehen. Wuah, mir wird schlecht :wuerg::wuerg:
Sprich mich da lieber in nem Jahr nochmal drauf an. Bin noch zu doof für so viele Faktoren :(:rolleyes:
weil jedes einzelne element in den gleichungen unbekannt ist
P.S.
sieh dir mal ein Aufgabenblatt zu Theo an. Die einzigsten Zahlen in den ganzen Aufgabenblättern sind die Nummerierungen der Aufgaben. Traurig aber wahr :(:):rolleyes:
ich würde meinen ***** verwetten, dass du in nem 3/4 jahr auch noch keine nichtlineare kurzzeitsimulation mathematisch erfassen kannst, aber ich glaub ich mach das topic mit hohlen phrasen kaputt :(
Ja, das mag sein.
Wird die Zeit zeigen...
Aber ich finde den Thread cool. Kann man lernen und Karate kombinieren. Was will man mehr?
Bin schon gespannt, zu was man alles zwanghaft im zusammenhang zu Karate sehen kann :rolleyes:
By the Way, habe ich schon erwähnt, dass mich mein Prof hasst, weil ich ihm regelmässig das Wort Kontraintuitiv anwerfe :klatsch:
wenn du physik und karate kombinieren möchtest, dann ergründe doch mal physikalisch, welcher stand der insgesamt stabilste, also bei allen alltäglich im KS auftauchenden einwirkenden äußeren kräften, ist
rein intuitiv würde ich ja auf den stand der grappler wie im MMA, BJJ usw tippen (auf wennd er andere nachteile haben mag)
interessiert mich ja schon länger, warum soviele so nutzlose kampfstellungen gelehrt werden (außer für kata)
Statik pur :)
obwohl es eigentlich der Zenkutsu Dachi sein müsste. Aber das muss man natürlich beweisen. Ich setze mich morgen mal damit auseinander.
Mal als erstes Gednaken Konstrukt. (Nur Gedanken, zerfetz mich nicht, wenns falsch ist) :o:)
Man müsste jeden Stand untersuchen und den mit der höchsten Sicherheit nehmen.
Alle Drehmomente müssen gleich null sein.
Alle Kräfte in alle drei Dimensionen müssen gleich null sein.
Dann legt man Kraftlinien, auf denen sich die Kraftvektoren frei bewegen dürfen und zwar überall dort, wo Kräfte wirken.
Die Stände müssen ja auf konkrete Belastung getestet werden.
Man müsste einen in Anführungsstrichen "Durchschnitts Mann" nehmen und dann das System auf Sicherheit prüfen.
Gleichungssysteme für jede Bedingung der gleich null resultierenden Kräfte und Momente, oder exakt graphisch am Computer. Kraftplan, Maßplan und einen Pol und dann mit dem Schlusslinienverfahren jede unbekannte Kraft ermitteln und dann auf Sicherheit prüfen.
Das wären allerdings konkrete Beispiele. Das müsste man aber auch allgemein sagen können. Ohne konkrete Werte.
Interessantes Thema. Ich werde mich morgen mal intensiver damit auseinander setzen.
@noppel
Danke für den Gedankenanstoß. Das Thema will ich jetzt erarbeiten. Wird sicher spannend :)
Gruß,
noch ein Gedanke.
Müsste man eigentlich dann nicht auch Werkstoffkunde, konkret Festigkeit wie Biegemomente, usw. usw. einbeziehen?
Wenn man von Menschen redet, ist das aber irgendwie strange :weirdface
P.S.
@noppel oder andere.
Sind nur erste Gedanken. Kann auch sein, dass ich stuss rede. Weist mich drauf hin, wen dem so ist :o;)
mal ein paar gedankenanregungen meinerseits:
teile den menschlichen körper in einzelmassen mit einzelschwerpunkten auf...
vorschlag:
-kopf/hals
-brust
-bauch
-oberschenkel rechts
- -"- links
-unterschenkel + fuß rechts
- -"- links
-oberarm rechts
- -"- links
-unterarm + hand rechts
- -"- links
11 einzelmassen... das sollte überschaubar sein.
wenn du es am PC simulieren willst, kannste ja alle einzelmassen als biegebalken simulieren... von hand sei erstmal zu starren stäben geraten ;)
dazu auch gleich mal ne frage: die einzigen randbedingungen die man zum lösen eventueller gleichungen hat, sind, dass die füße da bleiben, wo die hingehören
selbst, wenn man jedem einzelnen gelenk bzw verbindungspunkt nen freiheitsgrad von 1 verpasst und das ganze nur in einer ebene betrachtet, wird man keinen zwanglauf haben.
wenn du magst, kannste ja unsere alten umdrucke für mechanismentechnik (ist ja nicht viel anders hier) benutzen
http://mfkrs1.mw.tu-dresden.de/modler/MT/MT_Umdrucke.pdf
frohes rechnen, nur um am ende festzustellen, dass das gleichungssystem ganz bitter unterbestimmt ist ;)
noch ein Gedanke.
Müsste man eigentlich dann nicht auch Werkstoffkunde, konkret Festigkeit wie Biegemomente, usw. usw. einbeziehen?
Wenn man von Menschen redet, ist das aber irgendwie strange :weirdface
P.S.
@noppel oder andere.
Sind nur erste Gedanken. Kann auch sein, dass ich stuss rede. Weist mich drauf hin, wen dem so ist :o;)
es ist so schon wegen unterbestimmtheit unlösbar...
selbst wenn man einige winkelbeziehungen als erfahrungswert einfließen lässt, wirds nur wenig besser
alles aus dem bereich festigkeitslehre kannste dir erstmal schenken.
Unbestimmt sowieso. Das ganze soll ja theoretisch, nicht experimentell untersucht werden. Ich werde mal meinen Prof dazu stressen :rolleyes:
@noppel,
deiner Formelsammlung entnehme ich:
Du studierst Maschienenbau?
Was hälst du grob vom Gedankenansatz von mir? Kann das auch in die richtige Richtung führen? Grob zumindest....
Unbestimmt sowieso. Das ganze soll ja theoretisch, nicht experimentell untersucht werden. Ich werde mal meinen Prof dazu stressen :rolleyes:
dann behandel es als mehrkörpersystem. die klassische mehrkörperphysik/mechanismentechnik sollte fix zu nem (unlösbaren, aber immerhin...) gleichungssystem führen... mit kleinen nicht ganz sauberen näherungslösungen (z.b. dass der winkel zwischen oberschenkel und unterschenkel gleichbleiben möge, weil das gelenk wesentlich starrer/kräftiger ist, als bspw das fußgelenk, kann man schnell und in guter näherung die freiheitsgrade reduzieren... ähnliches z.b. für die winkel zwischen den armteilen und torsoteilen, wenn die kraft nicht gerade an der stelle eingeleitet werden sollte
@noppel,
deiner Formelsammlung entnehme ich:
Du studierst Maschienenbau?
Was hälst du grob vom Gedankenansatz von mir? Kann das auch in die richtige Richtung führen? Grob zumindest....
ich studiere was anderes, aber vom wissensumfang fehlt uns nur ein großteil thermodynamik und strömungslehre
du meinst das?
Statik pur :)
obwohl es eigentlich der Zenkutsu Dachi sein müsste. Aber das muss man natürlich beweisen. Ich setze mich morgen mal damit auseinander.
Mal als erstes Gednaken Konstrukt. (Nur Gedanken, zerfetz mich nicht, wenns falsch ist) :o:)
Man müsste jeden Stand untersuchen und den mit der höchsten Sicherheit nehmen.
Alle Drehmomente müssen gleich null sein. momentenbilanz
Alle Kräfte in alle drei Dimensionen müssen gleich null sein. kräftegleichgewicht
Dann legt man Kraftlinien, auf denen sich die Kraftvektoren frei bewegen dürfen und zwar überall dort, wo Kräfte wirken. randbedingungen
Die Stände müssen ja auf konkrete Belastung getestet werden.
Man müsste einen in Anführungsstrichen "Durchschnitts Mann" nehmen und dann das System auf Sicherheit prüfen. der ominöse durchschnittsmensch bzw dessen körperproportionen ist übrigens in der DIN 33402 definiert
soweit ist es das standardvorgehen für analytische berechnungen in der technischen mechanik bereich statik
statt mit festigkeitsüberlegungen rumzuopern würde ich das ganze eher in richtung dynamik ausdehnen ;)
also schwerpunktsbewegungen bzw daraus resultierende kräfte mitberücksichtigen :)
Gleichungssysteme für jede Bedingung der gleich null resultierenden Kräfte und Momente, oder exakt graphisch am Computer. Kraftplan, Maßplan und einen Pol und dann mit dem Schlusslinienverfahren jede unbekannte Kraft ermitteln und dann auf Sicherheit prüfen.
sagt mir nix, aber gleichungssysteme kann man ja lösen wie man will :)
ich studiere was anderes, aber vom wissensumfang fehlt uns nur ein großteil thermodynamik und strömungslehre
Wie nennt sich das, was du studierst? (Der reinen Neugierde halber)
der ominöse durchschnittsmensch bzw dessen körperproportionen ist übrigens in der DIN 33402 definiert
cool, wieder was gelernt. Wir sind eine Zahl :rolleyes:
statt mit festigkeitsüberlegungen rumzuopern würde ich das ganze eher in richtung dynamik ausdehnen ;)
Ich werde mich mit der Thematik beschäftigen. Bin mal sehr gespannt. :)
cool, wieder was gelernt. Wir sind eine Zahl :rolleyes:
nein, aber ein durchschnitt ist eine zahl.
wenn dich das näher interessiert, warum, wozu und vorallem, welche werte es konkret sind:
http://www.ergonomic.de/files/neufassung_din_33402.pdf
cool, ja, sowas interessiert mich immer. Werde ich morgen lesen. :)
Merci für den Text. Toll, dass es sowas auch von Leuten gibt, die wissen, von was sie reden.
Allerdings habe ich dem noch etwas hinzuzufügen, das die Sache erschwert:
Er schreibt etwas von der 75%-Extension bei maximaler Geschwindigkeit.
Das ist nur interessant, wenn man nur die Geschwindigkeit benutzen will. Wenn überhaupt nutzt man dass nur bei Schlägen wie Uraken-Uchi, Mawashi-Geri, Shuto-Uchi.
Stosstechniken haben eine zusätzliche Komponente, die daraus entsteht, dass der stossende Körper nachher in Ruhe ist. In den Formeln findet Ihr das in dem 'e' für den Energieübertrag.
Wenn ich einen Tsuki mache und bei 75% Extension das Ziel treffe, leidet die Stabilität hinter der Technik, mein 'e' wird grösser und der Energieübertrag geringer. Darum stossen wir auch auf einen Punkt wenige Zentimeter innerhalb der Oberfläche des Zieles.
So erreichen wir im Moment, wo die Bewegung durch das Abbremsen beim Auftreffen zum Stehen gekommen ist, die stabilste Körperhaltung und nehmen nicht die Energie wieder zu uns.
Darum wird ein Tsuki in der Grundschule auch stehengelassen, Schlagtechniken zurückgezogen.
Bei Schlagtechniken wie Yoko-shuto-uchi haben wir keine gute Stabilität im Zielpunkt der Technik. Einen (fast) gestreckten Arm kann uns jedes Kind zur Seite schieben (salopp gesprochen). Also nehmen wir ihn selbst zurück, weil das Stehenlassen keinen Sinn hat.
Zum Eindrehen der Faust:
Es sollte allen schnell klar sein, dass man keinen langen Tsuki machen kann, wenn der Handrücken der Faust nach unten zeigt. Das Eindrehen dient also auch dazu, eine anatomisch günstige Position zu finden.
Probiert mal aus, die Faust nicht so weit einzudrehen, dass ein darin gehaltener Stab waagerecht läge, sondern etwas weniger weit, so dass er leicht schräg nach aussen unten zeigen würde. Sehr wahrscheinlich erreicht Ihr dabei eine höhere Stabilität des Handgelenks.
Das Eindrehen im letzten Drittel der Bewegung erleichtert die Handgelenksstabilität (durch die leichte spiralige Vorspannung, die dann durch die Drehung in das Einrasten führt) und unterstützt durch eine anatomisch günstigere Folge von Armhaltungen (Vermeidung von unnötiger bremsender Spannung) eine gute Umsetzung der verfügbaren Kraft in Geschwindigkeit.
Zur Schlagkraft selbst trägt die Drehung nicht bei. (Darum verstehe ich nicht, welchen Sinn der Exkurs zum Drehimpuls und so hatte.) Der Impuls der Drehung kann ja gar nicht übertragen werden, und selbst wenn, dann wirkt er in einer anderen Richtung als der Stoss.
Zu der Stabilitätsfrage bei Ständen:
Es gibt verschiedene Stände, weil es verschiedene Situationen gibt, in denen sie jeweils günstiger sind. Es gibt 'den besten Stand' genausowenig wie 'die beste Kampfkunst'.
Zenkutsu-dachi ist ein Stellung, die nach vorne stark ist, nicht aber zu den Seiten. Streng genommen, macht es also gar keinen Sinn, bei einem Kizami-Tsuki als Ippon-Technik, die Füsse NICHT in eine Linie zu stellen. Erst wenn ich die Flexibilität für einen Gyaku-Tsuki behalten will, stelle ich die Füsse auf Linien nebeneinander. Nur dann kann ich mich so bewegen, dass die Technik überhaupt richtig funktioniert. Das geht aber (in gewissem, vermutlich geringem Masse) auf Kosten der maximalen Kraft und Stabilität im Kizami-Tsuki.
Für den Wert eines Standes muss man immer betrachten, was man darin tun will.
Shiko-dachi mit Tsuki senkrecht zu der Verbindungslinie der Füsse ist Unsinn, weil das die schwächste Richtung ist. Auch Neko-ashi-dachi ist kein Stand für Tsuki.
Darum sind Standwechsel in der Kata häufig - damit wir lernen, den Stand nach Bedarf zu wechseln. Im Fortgeschrittenentraining sollten wir weitere Übungen dazunehmen, wie das Einnehmen bestimmter Stände aus dem normalen Gehen. Schliesslich läuft keiner von uns im Zenkutsu-dachi durch die Stadt, ausser Adrièn vielleicht :D:D.
@Kimi
interessante Gedanken.:)
Zenkutsu-dachi ist ein Stellung, die nach vorne stark ist, nicht aber zu den Seiten. Streng genommen, macht es also gar keinen Sinn, bei einem Kizami-Tsuki als Ippon-Technik, die Füsse NICHT in eine Linie zu stellen. Erst wenn ich die Flexibilität für einen Gyaku-Tsuki behalten will, stelle ich die Füsse auf Linien nebeneinander. Nur dann kann ich mich so bewegen, dass die Technik überhaupt richtig funktioniert.
Ich verstehe nicht genau was du meinst. Im fertigen Zenkutsu steht man immer Schulter breit und zwei einhalb Schultern lang, bei 60 zu 40 prozentiger Belastung. Was genau meinst du jetzt mir der "Linien" von der du sprachst?
Allerdings habe ich dem noch etwas hinzuzufügen, das die Sache erschwert:
Ich finde das logisch was du schreibst. Ja, dem stimme ich zu.
Es ist aber denke ich auch nicht möglich, das ganze Spektrum Karate mit einem Text abzudecken. Da müsste man für viele Techniken Einzelbetrachtungen durchführen.
Zum Eindrehen der Faust:
Das ist genau das, was Vegeto und ich gemeint haben, nur ausführlicher, also genauer aufgeschrieben :)
Darum verstehe ich nicht, welchen Sinn der Exkurs zum Drehimpuls und so hatte.
Die Impulsbetrachtung hat einen Sinn.
Drehimpuls und kinetische Energie eines Systems von Massenpunkten sind in Wechselwirkung. Das brauchst du bei der Energiebetrachtung. Oder einfacher gesagt.
Die innere kinetische Energie E*k kann man über die Impulsbetrachtung herleiten und diese ist ja einer der beiden Terme, für die gesamte kinetische Energie. (Siehe Herleitung)
Grüsse,
A. Dubois
hihi,
habe ich eben gefunden. Setze ich gleich mal einen Querverweis :)
Physik des Karate - ein Erklärungsversuch (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/physik-karate-erklaerungsversuch-9408/#post126536)
Grüsse,
A. Dubois
Ich verstehe nicht genau was du meinst. Im fertigen Zenkutsu steht man immer Schulter breit und zwei einhalb Schultern lang, bei 60 zu 40 prozentiger Belastung. Was genau meinst du jetzt mir der "Linien" von der du sprachst?
Das, was Du beschreibst, ist ziemlich genau, wie man mir das als Anfänger auch immer erzählt hat. So erzähle ich es auch meinen Anfängern für das Kihon-Ido.
Schulterbreit stehen, d.h. die Linien durch die Füsse in Standrichtung liegen nebeneinander, oder anders: von vorne gesehen sind die Füsse neben- nicht hintereinander.
Für maximale Stabilität nach vorne sollte ich aber die Füsse auf einer Linie zum Ziel stehen haben. Das kann ich mir aber nur erlauben, wenn ich nur eine Technik mache, und nicht noch andere machen will, die mehr Bewegungsraum in der Hüfte erfordern oder gar, wie Gedan-barai, Stabilität quer zur Standrichtung brauchen.
Ich finde das logisch was du schreibst. Ja, dem stimme ich zu.
Es ist aber denke ich auch nicht möglich, das ganze Spektrum Karate mit einem Text abzudecken. Da müsste man für viele Techniken Einzelbetrachtungen durchführen.
Klar. Ich denke schon lange darüber nach. :)
Die Impulsbetrachtung hat einen Sinn.
Drehimpuls und kinetische Energie eines Systems von Massenpunkten sind in Wechselwirkung. Das brauchst du bei der Energiebetrachtung. Oder einfacher gesagt.
Die innere kinetische Energie E*k kann man über die Impulsbetrachtung herleiten und diese ist ja einer der beiden Terme, für die gesamte kinetische Energie. (Siehe Herleitung)
Du kannst nicht einfach Rotationsenergie zur translatorischen kinetischen Energie hinzuaddieren und dann etwas für die Schlagrichtung daraus ableiten. Drehimpulserhaltung und Impulserhaltung sorgen dafür, dass Du in diesem System (Faust trifft Widerstand) die eine nicht in die andere überführen kannst. Daher kann man beide Teile getrost getrennt handhaben und die Drehung für die Schlagwirkung vernachlässigen.
Oder habe ich Deine Intention bei der Berechnung der gesamten kinetischen Energie missverstanden?
Schliesslich interessiert für die Schlag- bzw. Stosswirkung ja auch kein Bewegungsanteil parallel zur Trefferfläche, obwohl das auch zur kinetischen Energie beiträgt.
ich bin auch der meinung, dass die faustdrehung nicht zur übertragenen energie beisteuert, weil das wirkende drehmoment orthogonal zum arm bzw zur schlagrichtung wirkt.
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