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Vollständige Version anzeigen : Kritik am JuJutsu



Irongriffon
05-10-2007, 12:48
hallo

da ich mit unserem training bzw. den trainingsvorstellung unseres verbandes sowie der immer weiter fortschreitenden "verbreitensportlichung" des jujutsu nicht gerade einverstanden bin, habe ich vor einiger zeit ein kritikschreiben an unseren verbandsvorstand verfasst.

meinungen, anregungen und weitere ideen sind erwünscht.


Einleitung:
Obwohl ich JuJutsu für eine Kampfkunst halte, die gerade für das Thema Selbstverteidigung viel Potential mit sich bringt, musste ich in meinen Jahren des Trainings leider feststellen, dass das JuJutsu, so wie es heute oft trainiert wird, diesem Anspruch nicht gerecht werden kann. Ich möchte deshalb in dieser Abhandlung ausschließlich auf die Themen Selbstverteidigung sowie das Training im JuJutsu eingehen.


1. Der Anspruch des JuJutsu:

Betrachten wir uns zuerst die Definition von JuJutsu, so wie sie auf der Homepage des Judoclub Neustadt, .: Judo-Club Neustadt e.V. (http://www.jcneustadt.de) geschrieben steht:

„Ju-Jutsu ist die realitätsnahe und moderne Selbstverteidigung aus der Praxis für die Praxis. Sie ist leicht erlernbar, vielseitig anwendbar und äußerst effektiv. Ju- Jutsu geht zurück auf die in Japan in Jahrhunderten entwickelten waffenlosen Selbstverteidigungssysteme. Nahezu alle im Ju-Jutsu enthaltenen Elemente stammen aus Sportarten, die sich mit speziellen Gebieten der Selbstverteidigung auseinandergesetzt und diese perfektioniert haben (z.B. Karate, Judo, Aikido)“

Zusammengefasst die Ansprüche, welche das JuJutsu laut dieser Definition an sich selbst stellt:

-JuJutsu ist realitätsnah
-JuJutsu ist leicht erlernbar
-JuJutsu beinhaltet Techniken aus Sportarten, die sich auf die Selbstverteidigung spezialisiert und sich darin perfektioniert haben
-JuJutsu ist äußerst effektiv

Ich möchte nun auf die einzelnen Ansprüche eingehen und sie mit dem tatsächlichen Training im JuJutsu vergleichen.


Anspruch 1: JuJutsu ist realitätsnah

Hier muss man sich erst einmal darüber klar werden, was „realitätsnah“ denn eigentlich bedeutet. Um die Sache nicht zu verkomplizieren, legen wir fest, dass mit Realität einfach die „physische Wirklichkeit“ gemeint ist, also das, was draußen um uns herum passiert. JuJutsu behauptet also ein Selbstverteidigungssystem zu sein, welches sich an der „physischen Wirklichkeit“, der Realität, in unserem Falle also am echten Kämpfen orientiert.
Wie ein „echter Kampf“ abläuft, kann hier natürlich nicht in aller Ausführlichkeit beschrieben werden, da gibt es einfach zuviele Möglichkeiten und Umstände. Man kann jedoch Merkmale aufstellen und Faktoren nennen, die in einer Selbstverteidigungssituation eine Rolle spielen:

Faktor 1: Ein echter Kampf unterliegt keinem Regelwerk
Faktor 2: Ein echter Kampf ist eine physische und psychische Grenzerfahrung
Faktor 3: Ein echter Kampf beinhaltet nicht selten Waffen
Faktor 4: Ein echter Kampf wird nicht selten alleine dadurch entschieden, dass ein Kontrahent seinem Gegner physisch überlegen ist

Vergleichen wir nun die einzelnen Faktoren mit dem tatsächlichen Training im JuJutsu:

Faktor 1: „Ein echter Kampf unterliegt keinem Regelwerk“ und tatsächliches Training:
Obwohl JuJutsu immer behauptet, es unterliege keinem Regelwerk, so stimmt das nicht völlig. JuJutsu legt sich selbst immer wieder das „Regelwerk“ der Verhältnismäßigkeit auf. Verhältnismäßigkeit bedeutet in diesem Fall, seine Selbstverteidigung im Einklang mit dem bestehenden Gesetz auszuüben. Dies mag zwar löblich sein, birgt aber folgendes Problem:

Ein Aggressor wird sich selbst nicht an die Verhältnismäßigkeit der Mittel halten und ein potentieller Angreifer hat nur ein Ziel:
Das Opfer so schnell wie möglich und mit geringem eigenen Risiko zu überwältigen!
Unser Gegner hält sich tatsächlich an keine Regel, wir allerdings schon. Es mag vielleicht keine sportliche Regel sein, aber wir halten uns an die „Regel des Gesetzes“. Somit sind wir im Nachteil, da wir uns an Bedingungen binden, die in einer Selbstverteidigungssituation unangebracht bis lebensgefährlich sein können. Wer z.B. den Einsatz einer Waffe von Anfang an als „nicht verhältnismäßig“ abtut, beraubt sich eines wichtigen Mittels zu seiner Verteidigung.

Ergebnis: Der Faktor „Kein Regelwerk“ wird vom JuJutsu nicht erfüllt, sondern verschleiert.

Faktor 2: „Ein echter Kampf ist eine physische und psychische Grenzerfahrung“ und tatsächliches Training:
Ein Kampf ist eine Extremsituation und natürlich kann man ihn nicht vollständig simulieren, da das Verletzungsrisiko für den Sportler einfach zu groß währe. Trotzdem kann man den JuJutsuka durch Übungskämpfe, also Randoris oder Sparring an das Kämpfen heranführen und ihm damit die Furcht vor dem Unbekannten nehmen. Leider ist festzustellen, dass solche Kämpfe im JuJutsu überhaupt nicht durchgeführt werden. Wie will jemand lernen zu kämpfen, wenn er es noch nie gemacht hat und auch niemals machen wird?

Ergebnis: Ein JuJutsuka wird mit dem heutigen Trainingssystem überhaupt nicht auf einen Kampf vorbereitet oder an eine physische oder psychische Grenzerfahrung herangeführt. Er lernt vielleicht vieles, aber sicherlich nicht zu kämpfen.

Faktor 3: „Ein echter Kampf beinhaltet nicht selten Waffen“ und tatsächliches Training:
Im JuJutsu gibt es zwar die Abwehr von Waffen, allerdings wird immer davon ausgegangen, dass nur der Angreifer bewaffnet ist, während der Verteidiger den mit Messer/Stock/Kette/Schußwaffe bewaffneten Aggressor mit bloßen Händen abwehren muss.
Wer sich mit bewaffnetem Nahkampf beschäftigt, sich bei entsprechenden Quellen informiert hat oder auch nur etwas gesunden Menschenverstand walten läßt, der wird erkennen, dass die unbewaffnete Verteidigung gegen Waffen, insbesondere Messer, ein meist hoffnungsloses Unterfangen ist. Dem Schüler wird nicht genug deutlich gemacht, dass sein Angreifer immens im Vorteil ist und das eine sehr gute Chance besteht, dass der leichtgläubige JuJutsuka, der sich auf die ihm im Training gezeigten Techniken verläßt, in den meisten Fällen wohl schwer verletzt, verkrüppelt oder getötet wird.
Insbesondere die vermittelte und in Prüfungen geforderte Verteidigung gegen Messerangriffe kann oft nur als lebensgefährlich bezeichnet werden.

Dem Schüler muss deutlich vermittelt werden, dass bei einem bewaffnetem Angriff man entweder flüchtet oder selbst eine Waffe zur Verteidigung nimmt; die unbewaffnete Abwehr kann nur die letzte Option sein. Darum sollten an erster Stelle das Lehren einer bewaffneten Verteidigung stehen und es gibt neben Pfefferspray genug andere legale Waffen, die zur Selbstverteidigung benutzt werden können.

Ergebnis: JuJutsu lehrt teilweise völlig veraltete und sogar gefährliche Vorgehensweisen gegen einen bewaffneten Angreifer.

Faktor 4: „Ein echter Kampf wird nicht selten alleine dadurch entschieden, dass ein Kontrahent seinem Gegner physisch Überlegen ist“ und tatsächliches Training:
Ein gutes Verkaufsargument einer jeden Kampfkunst ist es, dem angehenden Schüler zu verdeutlichen, dass er sich auch gegen weitaus größere und stärkere, ja sogar gegen bewaffnete Gegner zur Wehr setzen kann. Dieser wohlklingende Satz ist aber in allen Kampfkünsten leider nur reine Bauernfängerei.
Es ist einfach Fakt, dass ein Kampf von einer weitaus schwächeren Person nur gewonnen werden kann, wenn sie extreme technische Überlegenheit besitzt, die nur durch jahrelanges Training erlangt werden kann. Ansonsten wird es immer so sein, dass der Stärkere, Aggressivere und Zähere den Kampf für sich entscheiden wird. JuJutsu muss dieser Tatsache gerecht werden, indem es Schüler auch durch physisches Training auf eine Selbstverteidigungssituation vorbereitet, z.B. durch gezieltes funktionales Kraft- und Ausdauertraining sowie Sparring.
Auch hier ist es aber leider so, dass eine gezielte Förderung der Fitness des JuJutsukas kaum existiert. Es wird nur langsamer Technikunterricht durchgeführt, der keinen Reiz für das Muskel- und Herz/Kreislaufsystem bietet. Eine Verbesserung der Fitness findet nur minimal oder sogar überhaupt nicht statt.

Ergebnis: JuJutsu bereitet seine Schüler nicht ausreichend auf die physische Seite eines Kampfes vor.

Zusammenfassung:

1.JuJutsu unterwirft sich selbst der Verhältnismäßigkeit der Mittel und beschränkt sich somit selbst in seinen Handlungsmöglichkeiten und seiner Effektivität.
2.JuJutsu bereitet seine Schüler nicht auf die psychische Ebene eines Kampfes vor.
3.JuJutsu bereitet seine Schüler nicht auf die physische Ebene eines Kampfes vor.
4.JuJutsu vergisst oder mißachtet den Gebrauch von Waffen in der Selbstverteidigung.

Vergleicht man jetzt die im wirklichen Kampf auftretenden Faktoren mit dem tatsächlichen Zustand des JuJutsu wie es heute gelehrt wird, so kann man schwerlich den Eindruck erlangen, dass JuJutsu tatsächlich realitätsnah sein kann.


Anspruch 2: JuJutsu ist leicht erlernbar:

Diese Behauptung kann auch ohne weiteres in die Sparte „Bauernfängerei“ eingeordnet werden, da sich heute nahezu jede Kampfkunst damit schmückt, „leicht erlernbar“ zu sein. Mit dieser Aussage werden die Leute nicht eingeschüchtert und auch unsportliche Menschen werden dazu animiert, einem Verein beizutreten. Vor allem aber gaukelt sie dem angehenden Schüler vor, er müsse sich hier nicht besonders anstrengen, um Erfolge zu erzielen.
Ob etwas „leicht erlernbar“ ist oder nicht, hängt aber maßgeblich von der Aufmerksamkeit, dem Talent und der Lernbereitschaft des Schülers und den didaktischen, methodischen und pädagogischen Fähigkeiten sowie der Fachkenntnis des Lehrers ab, nicht von dem Stil oder System.

Allerdings kommen im JuJutsu verschiedene Bewegungen aus verschiedenen Kampfkünsten zusammen, die alle unterschiedliche Ansprüche an den Schüler stellen: Ein JuJutsuka sollte gut mit den Fäusten und Füssen sein, er muss Wurftechniken, Hebel und Würger können, zusätzlich noch den Stand- und den Bodenkampf beherrschen und natürlich wie ein Aikidoka die Angriffe des Gegners aufnehmen, umlenken und gegen ihn verwenden. Aufgrund dieser Vielzahl an Ansprüchen ist es ziemlich vermessen zu sagen, JuJutsu sei „leicht erlernbar“.

Zusammenfassung:

JuJutsu stellt, sofern es richtig trainiert wird, weit mehr physische Ansprüche an den Schüler als andere Kampfsportarten. Soll JuJutsu effektiv sein, so ist es weder schnell noch leicht erlernbar.


Anspruch 3: JuJutsu beinhaltet Techniken aus Sportarten, die sich auf die Selbstverteidigung spezialisiert und sich darin perfektioniert haben:

Dies ist ein Widerspruch in sich, da Selbstverteidigung und Sport zwei völlig unterschiedliche Schwerpunkte besitzen. Im Sport gibt es Regeln und demnach müssen auch die Techniken diesem Regelwerk gerecht werden, bestimmte Techniken sind also von Anfang an verboten oder existieren nicht, da sie zur Verletzung oder Disqualifikation eines Kämpfers führen würden. In der Selbstverteidigung ist dieser Umstand irrelevant.

So werden auch heute noch Techniken aus den Sportarten Judo, Karate oder Aikido übernommen, die zwar optisch gut aussehen und vielleicht auch wettkampftauglich sein mögen, allerdings in der Selbstverteidigung nutzlos oder sogar gefährlich für den Anwender sind. Besonders im Bereich der Atemitechniken sind hier gravierende Mängel festzustellen, da gewisse Grundstellungen, Blöcke oder Angriffe mit Faust und Fuss unreflektiert aus dem Karate übernommen wurden, ohne auf ihren Wert in der Selbstverteidigung zu achten. So waren die Blöcke des Karate dazu gedacht, Angriffe mit einem Schwert abzuwehren und die Angriffe waren nach dem „One Strike, One Kill“-Prinzip ausgelegt. Das gesamte Prinzip des Karate ist für die effektive Selbstverteidigung unzweckmäßig, trotzdem wird es noch weiterhin unterrichtet.

Zusammenfassung:

JuJutsu lehrt immer noch eine Reihe von veralteten Prinzipien und Taktiken, die völlig im Gegensatz zu einer wirklich effektiven Selbstverteidigung bzw. Prinzipien einer effektiven Selbstverteidigung stehen.


Ergebnis:
Betrachtet man sich nun alle genannten Fakten, so wird man unschwer zu der Erkenntnis kommen, dass das JuJutsu, so wie es momentan trainiert wird, weder „realitätsnah“ noch „hochgradig effektiv“ sein kann; weder für die Selbstverteidigung, noch für die körperliche Fitness. Daher muss sich der trainierende JuJutsuka schon fast zwangsläufig folgende Frage stellen:

Wenn mit effektiver Selbstverteidigung geworben wird, warum wird dann eigentlich nur Breitensport trainiert?


2. Beobachtete Mängel im JuJutsu

Leider muß man feststellen, dass, was die Qualität der Technik, Trainingsgestaltung und der Dynamik angeht, erhebliche Mängel herrschen.

Mängel im Bereich der Techniken:

1. Viele JuJutsuka können weder richtig Schlagen noch Treten. Das Wissen über die Durchführung für einen kraftvollen Schlag oder Tritt ist kaum oder sogar überhaupt nicht vorhanden. Dies betrifft vor allem niedrige bis mittlere, allerdings leider auch höhere Kyu- und sogar Dan-Grade.

2. Fast alle JuJutsukas besitzen keine Kampferfahrung. Dies betrifft sowohl den Stand- als auch den Bodenkampf.

3. Der physische Zustand vieler JuJutsukas ist unterdurchschnittlich und wird durch das regelmäßige JuJutsu-Training nicht verbessert.

Mängel im Bereich der Trainingsgestaltung:

1. Es wird fast nur für Prüfungen trainiert. Entsprechend werden die einzelnen Techniken auch nur rein isoliert trainiert. Zudem hat man einen Partner, der „mitspielt“. Für die Prüfung ist das natürlich nicht verwerflich und auch nützlich, für die Vorbereitung auf einen echten Kampf oder das Verbessern von Kampffähigkeiten allerdings nicht.

2. Im normalen Training wird zuviel Wert auf Würfe, Hebel und Festlegetechniken gelegt. Dies mag für Beamte im Polizeidienst o.ä. Berufen nützlich sein, für den normalen Bürger sind diese Techniken jedoch unbrauchbar bis gefährlich. Eine 60kg Frau, die von einem Unbekannten attackiert wird, hat einfach keinen Bedarf an kraftaufwändigen Würfen oder einer Vielzahl von Festhalte-, Aufhebe- und Transporttechniken.

3. Es findet kein Randori oder Sparring statt. Warum dies nicht empfehlenswert ist, wurde bereits angeführt; Kämpfen lernt man eben nur, wenn man kämpft.

4. Es findet kein spezielles Training zur Verbesserung von Kraft und Kondition statt. Das Training ist allgemein eher „ruhig und behaglich“ und körperlich wenig fordernd.


3. Verbesserungsvorschläge

Die Verbesserungsvorschläge beziehen sich auf folgende Bereiche:

Technik
Kampferfahrung und Kampffähigkeiten
Kraft und Kondition


Technik:

Da selbst bei hochgraduierten JuJutsukas teilweise gravierende Mängel in einfachen Grundtechniken festzustellen sind, muss bei Anfängern auf die Vermittlung von Basiswissen besonderen Wert gelegt werden. Um dies zu gewährleisten, werden hiermit folgende Vorschläge gemacht:

Bevor der Anfänger zur Gelbgurtprüfung zugelassen werden kann, soll er in einer vorherigen Zusatzprüfung beweisen, dass er die Grundtechniken und -prinzipien der Basistechniken des JuJutsu verstanden hat. Dieses Basiswissen wird in einem speziellen Anfängerkurs vermittelt und trainiert, der mindestens zwei Monate dauern, zweimal die Woche stattfinden und vom Anfänger regelmäßig besucht werden sollte.

Inhalte des Anfängertrainings und der anschließenden Prüfung:

- Grundstellung und Deckung
Es gibt nur noch eine Stellung, die zusammen mit einer sicheren Deckung gelehrt wird. Es sind Deckung und Verteidigung gegen folgende Angriffe zu lehren:

Fauststöße (Abwehr durch Meidbewegung mit Parade)
Faustschläge (Abwehr durch Unterarmsperre)

- Atemis:
Fauststöße und -schläge werden nicht mehr länger auf der Basis des Karate, sondern nach den Prinzipien des westlichen Boxens gelehrt und trainiert. Folgende Techniken sollen in sauberer Grundform gezeigt werden:

-Gerade mit der Führhand/Schlaghand aus Kampfstellung
-Haken zum Kopf mit der Führhand/Schlaghand
-Aufwärtshaken (Uppercut) mit der Führhand/Schlaghand
-Fußtritt/Fußstoß aus Kampfstellung mit dem vorderen/hinteren Bein

Alle Techniken sind einmal ohne, und einmal mit Partner zu demonstrieren. Ein Prüfling führt die Techniken aus, der Partner dient als Ziel und zeigt bei den Faustangriffen gleichzeitig seine Deckungsarbeit (Meidbewegung mit Parieren gegen Fauststöße, Unterarmsperre gegen Faustschläge). Dazu tragen beide Prüflinge Handschuhe, Tiefschutz und Mundschutz.



- Bewegungslehre im Stand
Der Schüler soll lernen, sich auch mit stets aktiver Deckung sicher und flüssig zu bewegen. Dazu wird die alte und starre Form der Bewegungslehre durch ein aktives Partnertraining ersetzt, was einem sehr lockeren Standrandori entspricht.

Beide Prüflinge führen das im Unterricht gelernte lockere Standrandori aus. Wichtig sind hier vor allem Bein- und Deckungsarbeit, nicht Kraft oder Schnelligkeit.
Dauer: 2-3 Min.
Beide Prüflinge tragen Handschuhe, Tief- und Mundschutz.

- Bewegungslehre am Boden
Der Schüler soll lernen wie es ist, am Boden zu kämpfen und sich dort zu bewegen. Dazu wird am Anfang und/oder Ende jedes Trainings ein bis drei Runden a 2-3 Min. lockeres Bodenrandori mit Partnerwechsel durchgeführt.

Beide Prüflinge führen das im Unterricht gelernte lockere Bodenrandori aus. Wichtig sind hier vor allem Aktivität und Beweglichkeit.
Dauer: 2-3 Min.

- Training zur Verbesserung der Kraft und Ausdauer
Damit auch eine Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit des JuJutsu-Anfängers eintritt, sollte am Ende jeder Trainingsstunde ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining mit einer Dauer von 10-15 Min. eingebaut werden. In der Prüfung sollte jeder JuJutsuka in der Lage sein, folgende physische Anforderungen zu erfüllen:

- 15 Liegestütze (Frauen können zwischen folgenden Optionen wählen: 7 normale Liegestütze oder 15 Liegestütze auf den Knien)
- 25 Kniebeugen (Frauen 20)
- 15 Crunches (Frauen 10)
- 1 Min. Unterarmstütz halten
- 2-3 Min. Bodenrandori
Alle fünf Übungen sind ohne Pause hintereinander zu absolvieren.

- Kampferfahrung und Kampffähigkeiten:

Siehe Anfängertraining. Regelmäßige Randori- und Sparringseinheiten sind zur Schulung der Kampferfahrung eines JuJutsukas unerläßlich. Dazu sollte sich jeder Anfänger folgende Ausrüstung zulegen:

Boxhandschuhe 10 Unzen
Tiefschutz
Mundschutz
Schienbein- und Spannschutz

- Kraft und Kondition:

Siehe Anfängertraining.


Schlusswort:

Diese Abhandlung dient als Anregung und Vorschlag zur Verbesserung des JuJutsu-Trainings im BDJJ. Einige Änderungen mögen auf den ersten Blick extrem oder radikal wirken, allerdings sollte sich auch der BDJJ fragen, wie er der Kampfkunst JuJutsu gerecht werden will, wenn er Selbstverteidigung anpreist, dabei aber eigentlich nur Breitensport betreibt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf den trainierenden JuJutsuka selbst, sondern auch darauf, wie diese Kampfkunst von anderen gesehen und wahrgenommen wird.

„Niveau sieht man immer, egal ob hoch oder niedrig!“

snowtear
05-10-2007, 12:59
...hast Du da schon feedback zu bekommen?

Grüße
Oliver

Irongriffon
05-10-2007, 13:01
das schicke ich erst nach dem 8.12. ab, da ist nämlich meine danprüfung und die vorstandsfutzis nehmen die prüfung ab.

es ist niemals gut leute vor die schuhe zu pinkeln, die eine entscheidungsgewalt über dich haben ;)

Mr. Lee
05-10-2007, 13:30
Kleine Klugscheißerei:

Du sprichst ziemlich zu Anfang deines Textes von der "Verhältnismäßigkeit der Mittel" in Zusammenhang mit Selbstverteidigung. Obwohl dieser Begriff der "Verhältnismäßigkeit" im Zusammenhang mit Notwehr sehr häufig gebraucht wird, ist dieser im Gesetzestext (Notwehrparagraph) nicht zu finden.

§ 32 StGB - Notwehr

1. Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
2. Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.


Grundsätzlich wird wohl schon immer das Richtige gemeint - sprich, man soll nicht mehr Gewalt anwenden, als notwendig ist, um einen gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff ohne übermäßiges Risiko für sich selbst abzuwenden, aber der Begriff der Verhältnismäßigkeit taucht hier nicht auf.

Versteh das bitte als konstruktive Kritik. Möglicherweise kann man auf diesem Hintergrund noch eher für ein Einpflegen des Waffentrainings ins JuJutsu hinargumentieren.

Beste Grüße,

Mr. Lee

wildcat
05-10-2007, 13:31
Jetzt wäre es noch interessant zu wissen woher du kommst und wo du trainierst.
Denn ehrlich gesagt wird bei uns sehr viel Wert auf Realitätsnähe und den SV-Aspekt gelegt. Ich denke, es kommt immer darauf an, wie der Trainer so drauf ist. Eher traditionell oder für viele Sachen offen. Und was die Verbesserung der Kraft und Ausdauer angeht, finde ich, dass das Aufgabe der einzelnen Trainer und nicht des Verbandes ist.

Grüße
CARO
PSV Karlsruhe ;)

Kang
05-10-2007, 13:35
Wieviele JJ-Schulen hast du dir denn angeschaut, um für diese Abhandlung eine Grundlage zu haben? Nicht kritisch gemeint, reine Neugier :)

kampfhobbit
05-10-2007, 13:40
das schicke ich erst nach dem 8.12. ab, da ist nämlich meine danprüfung und die vorstandsfutzis nehmen die prüfung ab.

es ist niemals gut leute vor die schuhe zu pinkeln, die eine entscheidungsgewalt über dich haben ;)

ganz nett der bericht...finde allerdings das fitness gedöns mehr als läppisch

das würde ich etwas hochdrehen

kampfhobbit
05-10-2007, 13:41
Wieviele JJ-Schulen hast du dir denn angeschaut, um für diese Abhandlung eine Grundlage zu haben? Nicht kritisch gemeint, reine Neugier :)

ich persönlich kenne nen jj verein, wo die teilweise 200 liegestützen am stück machen müssen:)

snowtear
05-10-2007, 13:44
das schicke ich erst nach dem 8.12. ab, da ist nämlich meine danprüfung und die vorstandsfutzis nehmen die prüfung ab.

es ist niemals gut leute vor die schuhe zu pinkeln, die eine entscheidungsgewalt über dich haben ;)

...kann ich verstehen -ABER- weshalb willst Du noch in einem System (dessen Grenzen du für dich) erkannt hast die Prüfung machen?
Ich denke das deine Kritik zustimmung findet aber Du nicht genug Leute für eine "Verbandsrevolution" zusammenbekommst und das eine Kampf gegen die Windmühlen wird....

Franz
05-10-2007, 13:46
BDJJ sagt mir erstmal nichts.

Ich kenne es als 2 Säulen im DJJV,
Breitensport, SV und Wettkampfsport.
Je nachdem ob mehr Wettkämpfer, Senioren oder Polizisten im Verein sind verschieben sich die Schwerpunkte und Anforderungen im Training.

BenitoB.
05-10-2007, 13:48
da macht sich mal wer die mühe dinge offen anzusprechen,und dann fühlen sich gleich einige auf den schlips getreten:rolleyes:
im anderen thread http://www.kampfkunst-board.info/forum/f92/djjv-nur-noch-sportverband-65641/ wird offen über genau das problem diskutiert. eigentlich find ich ju jutsu auch klasse,aber bei meiner suche bin ich auch auf vereine,wie die von irongriffin beschriebenen,gestossen. schade eigentlich!
wieso sollte man sich nicht mit kritik auseinandersetzen,sicher gibt es auch vereine die realer trainieren,aber machen die das gros aus?? ich glaube eher nicht...
konstruktive kritik hat noch nie geschadet,wenn sie denn ankommt;)

marq
05-10-2007, 13:51
@ wildcat
ich bin nicht so ju jutsu erfahren wie du, aber ich muss gestehen, dass ich die seite der nörgler eher kenne, als die andere. entweder hat liegt das an der unterschiedlichen selbstwahrnehmung oder wirklich an extrem unterschiedlichen trainingsangeboten....

das ju jutsu sollte nicht versuchen, alle aspkete in sich zu vereinenm. denn das führt zum scheitern.

viel mehr sollten unterschiedliche gebote gemacht werden, wie z.B. ju jutsu sv , ju jutsu fighting, ju jutsu allkampf....und diese konsequent umgesetzen evtl mit einer qualitätskontrolle.......

wildcat
05-10-2007, 13:51
Also bis jetzt hab ich noch niemanden erkannt, der sich auf den Schlips getreten gefühlt hat.... :rolleyes:

Luggage
05-10-2007, 13:54
ich persönlich kenne nen jj verein, wo die teilweise 200 liegestützen am stück machen müssen:)
Geil, dann machen die jeden Gegner bei nem Liegestützenkontest nass!! Ideal für die Straße... :rolleyes:



Ein Aggressor wird sich selbst nicht an die Verhältnismäßigkeit der Mittel halten und ein potentieller Angreifer hat nur ein Ziel:
Das Opfer so schnell wie möglich und mit geringem eigenen Risiko zu überwältigen!
Unser Gegner hält sich tatsächlich an keine Regel, wir allerdings schon. Es mag vielleicht keine sportliche Regel sein, aber wir halten uns an die „Regel des Gesetzes“. Somit sind wir im Nachteil, da wir uns an Bedingungen binden, die in einer Selbstverteidigungssituation unangebracht bis lebensgefährlich sein können. Wer z.B. den Einsatz einer Waffe von Anfang an als „nicht verhältnismäßig“ abtut, beraubt sich eines wichtigen Mittels zu seiner Verteidigung.
Ein Zirkelschluss: Gäbe es eine Verhältnismäßigkeitsklausel im Notwehrparagraphen, wäre diesem nach deinem Text genüge getan, weil du einen Angriff schilderst, der selbst alle Grenzenüberschreitet, womit ebenso geantwortet werden dürfte.
Tatsächlich existiert, wie bereits erwähnt wurde, diese Verhältnismäßigkeitsklausel nicht! Der Angriff muss gegenwärtig (die Abwehr also zeitnah) und rechtswidrig sein, die Abwehr eine Abwehr und erforderlich. Zusammen mit den folgenden Paragraphen Überschreitung der Notwehr, rechtfertigender Notstand und entschuldigender Notstand, ergibt sich ein breiter Spielraum zum Schutze der eigenen Haut. Wie schon oft erwähnt: Es gingen Leute straffrei aus, die zu Boden gegangene Kontrahenten nochmal niedergestochen haben, weil ihnen das als in der Situation erforderlich ansehbare Maßnahme bescheinigt wurde, um weitere Angriffe auf ihre Gesundheit zu unterbinden.
Natürlich finde ich es richtig und redlich, sich zu bemühen, nicht gleich mit Atomkriegen auf Ohrfeigen zu reagieren, das würde ich aber eher mit den Idealen des Kampfkünstlers und denen der zivilisierten Welt begründen, als mit dem Gesetzestext.

kampfhobbit
05-10-2007, 13:56
Geil, dann machen die jeden Gegner bei nem Liegestützenkontest nass!! Ideal für die Straße... :rolleyes:
.

es sollte eig nur zeigen, dass es auch andere vereine gibt in denen wesentlich härter trainiert wird als ind anderen vereinen

kampfhobbit
05-10-2007, 13:57
@irongriffon

da du ja bald selber dan ist kannst du ja deine wünsche in einem eigenen verwirklichen

Luggage
05-10-2007, 13:59
es sollte eig nur zeigen, dass es auch andere vereine gibt in denen wesentlich härter trainiert wird als ind anderen vereinen
Aber in diesem Falle am Ziel vorbei...

wildcat
05-10-2007, 13:59
@ wildcat
ich bin nicht so ju jutsu erfahren wie du, aber ich muss gestehen, dass ich die seite der nörgler eher kenne, als die andere. entweder hat liegt das an der unterschiedlichen selbstwahrnehmung oder wirklich an extrem unterschiedlichen trainngsangeboten....

ju jutsu sollten nicht versuchen alle aspkete in sich zu vereinem. das geht nur schlecht.

viel mehr sollten unterschiedliche gebote gemacht werden, wie ju jutsu sv , ju jutsu fighting, ju jutsu allkampf....und diese konsequent umzusetzen....

:D
Bei uns hat jeder die Möglichkeit, wenn er möchte nach dem regulären Training noch zu raufen, also entweder Sparring zu machen, Bodenkampf, Wurfrandori oder einfach alles zusammen. Die jeweiligen Paare machen es dann unter sich aus wie doll sie sich kloppen möchten. Find ich (persönlich) ne super Lösung!
Im Training an sich machen wir auch oft Freie SV, d.h. ein Doppelkreis oder 2 Reihen werden gebildet, der Angriff wird angesagt und der jeweilige Gegenüber muss sich mit dem, was ihm einfällt verteidigen. Danach geht's für jeden eine Position nach rechts. Da merkt man dann recht schnell, woran man noch arbeiten muss und vorallem, dass die enfachsten Techniken oft die effektivsten sind.

Sgt.G
05-10-2007, 14:18
... der Angriff wird angesagt ...

Wenn ich das schon hoere, dann krieg ich schon das ganz GROSSE Wuergen im Hals!




es sollte eig nur zeigen, dass es auch andere vereine gibt in denen wesentlich härter trainiert wird als ind anderen vereinen

Was is eigentlich immer los mit dem Geschrei vonwegen "haerter"?
Der Punkt sollte doch wohl sein: "smarter, not harder!"

Im JJ des DJJV muss einfach mal klar untergliedert werden:

1. Fighting
2. Duo
3. SV

Kommt mir nicht mit dem Breitensport, denn fuer 1-3 muss man ja erstmal zum Training und Technik etc. lernen. Da ist der Breitensport und wer will spezialisiert sich auf 1, 2, oder 3. Nur Vereine muessen sowas natuerlich auch anbieten koennen und wollen. Genau dort aber ist der Haken, denn sowas wuerde ein gewisses Investment verlangen, welches viele nicht bereit sind zu erbringen oder man kann es nicht erbringen. MIt Investment meine ich finanziell, persoenlich, zeitlich etc.

wildcat
05-10-2007, 14:24
Wenn ich das schon hoere, dann krieg ich schon das ganz GROSSE Wuergen im Hals!




Was is eigentlich immer los mit dem Geschrei vonwegen "haerter"?
Der Punkt sollte doch wohl sein: "smarter, not harder!"

Im JJ des DJJV muss einfach mal klar untergliedert werden:

1. Fighting
2. Duo
3. SV

Kommt mir nicht mit dem Breitensport, denn fuer 1-3 muss man ja erstmal zum Training und Technik etc. lernen. Da ist der Breitensport und wer will spezialisiert sich auf 1, 2, oder 3. Nur Vereine muessen sowas natuerlich auch anbieten koennen und wollen. Genau dort aber ist der Haken, denn sowas wuerde ein gewisses Investment verlangen, welches viele nicht bereit sind zu erbringen oder man kann es nicht erbringen. MIt Investment meine ich finanziell, persoenlich, zeitlich etc.


Ich glaube, du hast nicht richtig verstanden was ich meine. Und um mir deine überaus qualifizierte Aussage näher zu bringen, wäre ich um eine Begründung überaus dankbar! :rolleyes:

Sgt.G
05-10-2007, 14:32
Ich glaube, du hast nicht verstanden was ich meinte. Und um mir deine überaus qualifizierte Aussage näher zu bringen, wäre ich um eine Begründung überaus dankbar! :rolleyes:

Ich hab ganz gut verstanden was da bei Euch so abgeht!

Ihr steht Euch also gegenueber und dann wird ein Angriff angesagt und den wehrt Ihr dann ab, wie Ihr das moechtet! Im Grunde genommen GUT!
Nur, ein Angreifer wird dir nicht den Luxus geben ala Major Payne zu sagen, ich trete dir mit meinem rechten Fuss in die linke Gesichtshaelfte!

Wenn DU verstehst was ICH meine!:D

wildcat
05-10-2007, 14:39
Ich hab nie was davon gesagt, dass mit der rechten Faust in die linke Gesichtshälfte geschlagen wird....bzw. es so angesagt wird :rolleyes: Und trotzdem glaub ich, dass du ne falsche Vorstellung hast. ;):D Aber vielleicht hast du ja schlechte Erfahrungen gemacht :D

Recist
05-10-2007, 14:42
Also ich muss sagen das ich zwar Jiu Jitsu trainiere, es sich dem Jujutsu aber ja ähnelt. Bei uns ist es auch so das Kondition und Kraft gut trainiert werden.
Ich bin nach dem training teilweise echt fertig.
Nach dem Training dürfen wir wenn wir wollen auch noch Sparring machen, dafür haben wir dann noch die Halle zur verfügung.
Um das mit dem Gesetz mal aufzufassen, mir ist zwar klar was du meinst, allerdings finde ich es nicht so schlimm wenn man das system an das Gesetzt anpasst und "verhältnissmäßig" reagiert.
Wenn mir jemand den Arm festhält möchte ich ihm ja nicht umbedingt sofort die Knochen brechen.
Wenn er mich schlagen möchte sieht das ja wieder anders aus. Und dann ist es ja auch erlaubt.
Man kann ja schlecht ein System entwickeln, das nicht an die Gesetze angepasst ist, das würde ja auch bedeuten, dass man den Gegner schwer verletzt auch wenn er nie wirklich eine Gefahr dasgestellt hat und das ist ja nicht erwünschenswert. Was ich meine ist, was habe ich von einem System wenn es sich nicht an das Gesetz hält ich es dann aber auch nicht anwenden darf?
Was die abwehr von Messern oder Waffen an sich angeht denke ich auch ist es sehr schwierig den Agriff abzuwehern. Wenn man es allerdings immer wieder trainiert (natrülich über einen sehr langen Zeitraum) hat man dort gute chancen den Angriff abzuwehren. Kommen mehrere Gegner mit Waffen denke ich auch das man sich dann mit seinem Körper nur noch schwer zur Wehr setzen kann.
Hier wäre ein Training mit Waffen sicher angebracht. Ich denke also auch das eine Ergänzung mit Waffentraining gut wäre.

Schnueffler
05-10-2007, 14:52
viel mehr sollten unterschiedliche gebote gemacht werden, wie z.B. ju jutsu sv , ju jutsu fighting, ju jutsu allkampf....und diese konsequent umgesetzen evtl mit einer qualitätskontrolle.......

Ich denke mal, das es an dem jeweiligen Trainer liegt, welche Ausrichtung der jeweilige Verein hat, sei es SV, Wettkampf (egal welcher jetzt) oder auch Breitensport und jeder sollte sich seinen entsprechenden Verein suchen, wo der Schwerpunkt der ist, den er gerne haben will!
Bei uns liegt der Schwerpunkt ganz klar im Bereich SV mit entsprechendem SV-Sparring, wo es dann auch vorkommt, das der Tritt zwischen die Beine, Griff in Augen, Haare, Kehle genutzt wird.
Nach dem eigentlichen SV-Training wird von einigen noch die Zeit genutzt Wettkampfsparring/Training zu betreiben!
@Sgt.
Bei uns läuft dieses Spiel in verschiedenen Stufen ab:
einfachste:
Es wird eine Angriffsart (Bsp: Umklammerungen, Schläge und Tritte) angesagt, der Angreifer sucht sich irgendwas davon aus und der Verteidiger macht das Beste daraus. Ein Angriff nach dem anderen!
mittel:
Entweder waffenlos oder bewaffnet, mit freiem Angriff. Der Verteidiger kann die Waffen nutzen, die er "erbeutet" hat. Meißt für zwei, drei Abwehren, dann legt er sie freiwillig zur Seite.
schwer:
Alles geht. Teilweise mit mehreren Angreifern gleichzeitig, bewaffnet, unbewaffnet, von allen Seiten.

@ Threadersteller:
Was ist denn der BDJJ und wieviele verschiedene Vereine kennst du davon?
MfG
Markus

XChris
05-10-2007, 14:59
Moin,

ich finde den Ansatz sinnfrei.
Wer JJ als pure SV machen möchte findet Vereine.
Wer JJ als puren Wettkampfsport machen möchte findet Vereine.
Wer JJ als Ausgleich machen möchte findet Vereine.
Und die meisten bieten eine Mischung an .... der DJJV bietet auch sehr gute Seminare etc. zu den einzelnen Gebieten.

Was mich immer ankotzt sind Leute, welche noch nie etwas organisiert haben und noch nie Verantwortung getragen haben und dennoch zu allem was zu meckern haben.
Demokratie ist was tolles. Aber ich halte es wie Nuhr: Demokratie heißt, man kann eine Meinung haben, nicht man muss.

Chris

PS: Wer intensiv trainiert und sich für seinen Verein anagiert hat keine Zeit so nen Aufsatz zu schreiben.

Ortega
05-10-2007, 15:22
Also lange lange ist es her, aber ich glaube langsam ich hatte damals extrem viel Glück mit meinem JuJutsu Verein. Dort gab es einen sehr motivierten Trainer (Carsten Farr), der echt gutes Training gegeben hat (meine Meinung).

Vielleicht muss man doch länger suchen, um den "richtigen" Verein zu finden, aber anscheinend hängt es einfach nur vom Trainer ab was so im Training abgeht.

Was der Eine ganz super findet, kann dem Nächsten voll auf die Nerven gehen. JuJutsu hat ein zu großes Spektrum das es abzudecken hat.

Lange Rede kurzer Sinn:
Es wird schwer es allen Recht zu machen.

Sgt.G
05-10-2007, 15:41
Noch mal ein kleiner Punkt:

Persoenlich bin ich auf dem Lande aufgewachsen, wie es so schoen heisst.
Auch heute noch gibt es in laendlichen Bereichen nur ein sehr begrenztes Angebot, wobei teilweise wenn es denn groessere Auswahl gibt (ueber mehrere Ortschaften verteilt) dann ist es doch schwierig dort hinzukommen. Das gilt besonders fuer Kids,Teens, Leute ohne eigenes Fortbewegungsmittel.

Ich hab damals nich einen Verein im Radius von 40 km gefunden der richtig VERNUENFTIG SV angeboten haette. Bei den meisten war auch Wettkampf vorn *****!

Luggage
05-10-2007, 16:13
Ihr steht Euch also gegenueber und dann wird ein Angriff angesagt und den wehrt Ihr dann ab, wie Ihr das moechtet! Im Grunde genommen GUT!
Nur, ein Angreifer wird dir nicht den Luxus geben ala Major Payne zu sagen, ich trete dir mit meinem rechten Fuss in die linke Gesichtshaelfte!

Man kann's auch übertreiben mit der Meckerei - irgendwo muss man anfangen, und da ist freies Reagieren auf festgelegte Angriffe schon Mittelstufe. Freier Kampf kommt danach, bzw. ist eine andere Übung. Außerdem kann man bei beschriebener Übung auch schon mal Sachen trainieren, die noch zu unsicher sitzen, um es im freien Kampf anzuwenden.

PS: Wer intensiv trainiert und sich für seinen Verein anagiert hat keine Zeit so nen Aufsatz zu schreiben.
Das ist natürlich sinnentleerte Polemik: Wenn du noch so viel trainierst und organisierst, wirst du immer genügend Zeit finden, einen Aufsatz zu schreiben, wenn dir das wichtig ist. Soviel kannst du gar nicht trainieren, als dass das nicht mehr möglich wäre.

@Recist:
Lies mal meinen Beitrag zuvor bzgl. "nach dem Gesetz" richten.

Yabu_Kentsu
05-10-2007, 19:10
Ein Zirkelschluss: Gäbe es eine Verhältnismäßigkeitsklausel im Notwehrparagraphen, wäre diesem nach deinem Text genüge getan, weil du einen Angriff schilderst, der selbst alle Grenzenüberschreitet, womit ebenso geantwortet werden dürfte.
Tatsächlich existiert, wie bereits erwähnt wurde, diese Verhältnismäßigkeitsklausel nicht! Der Angriff muss gegenwärtig (die Abwehr also zeitnah) und rechtswidrig sein, die Abwehr eine Abwehr und erforderlich. Zusammen mit den folgenden Paragraphen Überschreitung der Notwehr, rechtfertigender Notstand und entschuldigender Notstand, ergibt sich ein breiter Spielraum zum Schutze der eigenen Haut. Wie schon oft erwähnt: Es gingen Leute straffrei aus, die zu Boden gegangene Kontrahenten nochmal niedergestochen haben, weil ihnen das als in der Situation erforderlich ansehbare Maßnahme bescheinigt wurde, um weitere Angriffe auf ihre Gesundheit zu unterbinden.
Natürlich finde ich es richtig und redlich, sich zu bemühen, nicht gleich mit Atomkriegen auf Ohrfeigen zu reagieren, das würde ich aber eher mit den Idealen des Kampfkünstlers und denen der zivilisierten Welt begründen, als mit dem Gesetzestext.

Die Verhältnismäßigkeit steckt etwas im Wort "erforderlich" drin. Meint: Soviel wie nötig ist, um den Angriff anzuwehren. Und nicht mehr. Solche Fragen regelt meistens die Kommentarliteratur und in den wenigsten Fällen der Gesetzestext selbst.

Luggage
05-10-2007, 19:30
Die Verhältnismäßigkeit steckt etwas im Wort "erforderlich" drin. Meint: Soviel wie nötig ist, um den Angriff anzuwehren. Und nicht mehr. Solche Fragen regelt meistens die Kommentarliteratur und in den wenigsten Fällen der Gesetzestext selbst.
Soweit ich weiß ist das nicht richtig: Erforderlich bedeutet das mindeste probate Mittel, um den Angriff abzuwehren. Eine weitere Gefährdung der eigenen Gesundheit muss nicht in kauf genommen werden (!). Im Gegensatz zum rechtfertigenden und entschuldigenden Notstand muss hier keinerlei Interessenabwägung stadtfinden, was "Verhältnismäßig" aber bedeuten würde. Das mindeste probate Mittel ist ein sehr weiter Begriff und so ergibt sich, ergänzt mit §33 [Notwehrüberschreitung], ein sehr großer Aktionsrahmen in der Notwehr (wie angesprochenem Urteil z.B.).

Aber wenn du magst schaue ich am Montag in der Seminarsbibliothek ob ich auf die schnelle einen schönen Kommentar dazu finde. Zu der Grauzone "Notwehrüberschreitung" gibt es reihenweise Monographien.

Padawan Vergel
05-10-2007, 21:17
Interessanter Thread.

Wo ist denn der User "spiderman"

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f92/djjv-nur-noch-sportverband-65641/???
:biglaugh:

rockyfighter
06-10-2007, 10:36
PS: Wer intensiv trainiert und sich für seinen Verein anagiert hat keine Zeit so nen Aufsatz zu schreiben.

:gruebel:

Finde ich nicht! Gerade wer hart trainiert oder sich intensiv mit etwas beschäftigt, wird mit der Zeit ein kritischeres Denken an den Tag legen. Dazu gehört eben auch, den unangenehmen Weg zu gehen und viele Trainingsmethoden (zurecht) in Frage zu stellen.

Ich habe 5 Jahre Ju-Jitsu trainiert, nun übe ich das + oder - ähnliche Taï-Jitsu aus, einzig und alleine aus SV-Zwecken. Auch ich finde es erschreckend, was einem da teilweise für unrealistische Techniken als Selbstverteidigung verkauft werden. :ups: Ich möchte jetzt nicht meine Kampfkunst als Ganzes in Frage stellen, aber ein paar Dinge gefallen mir einfach nicht:

- kein Sparring (spätestens seit ich Kickboxen ausübe, merke ich, wie unerlässlich Sparring für die SV ist)
- zum Teil HAARSTRÄUBENDE Abwehrtechniken gegen Waffen.
- zu viel Kihon-Techniken (Katas sind untauglich auf der Straße)

Dass Kraft- und Konditionstraining im JJ vernachlässigt werden, verzeihe ich schon eher. Sowas kann und soll jeder außerhalb des Vereins privat trainieren.

@ irongriffon

Bevor du es abschickst, versuche noch KK'ler auf deine Seite zu bringen, die deine Idee unterstützen. Es zeigt bestimmt mehr Wirkung beim Verband, wenn du an den Brief mehrere Seiten mit Unterschriften beifügst, als wenn du nur einzeln unterschreibst.

Irongriffon
06-10-2007, 10:38
hallo nochmals und danke für die anregungen


Wieviele JJ-Schulen hast du dir denn angeschaut, um für diese Abhandlung eine Grundlage zu haben? Nicht kritisch gemeint, reine Neugier

diese kritik bezieht sich nur auf das training im bdjj (bund deutscher ju jutsuka). dies ist ein relativ kleiner verband, der auch, soweit ich weiß, nur drei oder vier vereine umfasst, in denen aber praktisch immer gleich trainiert wird.
wir waren von unserer judotruppe einmal zu gast im budo-club karlsruhe, die ja auch jujutsu anbieten, und ich konnte dort das training beobachten. interessant war, dass, obwohl sie wenigstens etwas sparring betrieben, die intensität allgemein auch nicht sehr hoch war und der schwerpunkt des trainings ebenfalls auf "modellangriffen mit modellabwehr" lag.

mir ist natürlich klar, dass die intensität des trainings sowie die inhalte immer irgendwo vom trainer abhängen, allerdings interessiert das die meisten leute nicht, weil sie nur die gesamte kampfkunst sehen. wenn sie z.b. mehrmals sehen, dass das training schlecht ist oder es sie sonstwie nicht beeindruckt, dann heißt es selten "der trainer taugt nichts", sondern meistens "die kampfkunst taugt nichts".



Soweit ich weiß ist das nicht richtig: Erforderlich bedeutet das mindeste probate Mittel, um den Angriff abzuwehren. Eine weitere Gefährdung der eigenen Gesundheit muss nicht in kauf genommen werden (!). Im Gegensatz zum rechtfertigenden und entschuldigenden Notstand muss hier keinerlei Interessenabwägung stadtfinden, was "Verhältnismäßig" aber bedeuten würde. Das mindeste probate Mittel ist ein sehr weiter Begriff und so ergibt sich, ergänzt mit §33 [Notwehrüberschreitung], ein sehr großer Aktionsrahmen in der Notwehr (wie angesprochenem Urteil z.B.).

hier sehe ich eher ein lern- als ein rechtswissenschaftliches problem ;). mir ist eben aufgefallen, dass viele gute und aggressive aktionen von schülern häufig von unseren trainern mit dem kommentar "das war aber eben nicht sehr verhältnismäßig" kommentiert werden. wer sich etwas mit dem operanten konditionieren beschäftigt hat, dem wird leicht auffallen, dass solche kommentare nicht gerade förderlich für die entschlossenheit eines schülers sind; nicht in prüfungen und schon gar nicht in einer realen situation.



Im JJ des DJJV muss einfach mal klar untergliedert werden:

1. Fighting
2. Duo
3. SV

Kommt mir nicht mit dem Breitensport, denn fuer 1-3 muss man ja erstmal zum Training und Technik etc. lernen. Da ist der Breitensport und wer will spezialisiert sich auf 1, 2, oder 3. Nur Vereine muessen sowas natuerlich auch anbieten koennen und wollen.

dies sehe ich ähnlich. was mich eben bei uns am meisten stört ist die tatsache, dass wir mit etwas werben (effektiver sv) und im grunde meist doch nicht viel mehr als rhythmische sportgymnastik im weißen kittel betreiben.
ich finde das halt irgendwo die leute beschissen; auch wenn du einer ente eine ferrarikarosse verpasst, so bleibt sie doch nur ne ente.

Irongriffon
06-10-2007, 10:53
Bevor du es abschickst, versuche noch KK'ler auf deine Seite zu bringen, die deine Idee unterstützen. Es zeigt bestimmt mehr Wirkung beim Verband, wenn du an den Brief mehrere Seiten mit Unterschriften beifügst, als wenn du nur einzeln unterschreibst.

gute idee, wird aber glaube ich nicht funktionieren, da die allermeisten in unserer gruppe in die sparte "ultra-breitensportler" fallen. der altersdurchschnitt dürfte bei 40 liegen (ich bin mit meinen 30 lenzen der jüngste), die meisten kommen eher unregelmäßig und man merkt doch extrem, dass sie das ganze eher als einen ausgleich und einen feierabendsport betreiben. außerdem ist das interesse an der thematik auch begrenzt oder überhaupt nicht vorhanden.
der rest, der sich anstrengen will und deshalb zu mir ins freitagstraining kommt, den kannst du an einer hand abzählen.

in den anderen vereinen siehts nicht besser aus, was aber auch daran liegt, dass alle unsere leute im vorstand gleichzeitig auch die cheftrainer in allen uns angeschlossenen vereinen sind, die wiederum alle die gleiche trainingseinstellung haben.
zusammengefasst kann man sagen, dass das training bei ihnen sehr techniklastig ist: sie wollen, dass du die techniken sauber zeigen kannst (also ähnlich wie in einer kata), aber ob du sie auch anwenden kannst, interessiert sie nicht. auch gibt es keine wirkliche didaktik oder methodik, die unterrichtsthemen sind kreuz und quer durcheinander, jede stunde macht man was anderes und irgendwann sind halt prüfungen, dann wird nur noch programm trainiert.

estacado
06-10-2007, 13:00
@ theardersteller machst du im dezember den 1 dan oder einen höheren?

Luggage
06-10-2007, 13:28
[... Verhältnismäßigkeit...]
hier sehe ich eher ein lern- als ein rechtswissenschaftliches problem ;). mir ist eben aufgefallen, dass viele gute und aggressive aktionen von schülern häufig von unseren trainern mit dem kommentar "das war aber eben nicht sehr verhältnismäßig" kommentiert werden. wer sich etwas mit dem operanten konditionieren beschäftigt hat, dem wird leicht auffallen, dass solche kommentare nicht gerade förderlich für die entschlossenheit eines schülers sind; nicht in prüfungen und schon gar nicht in einer realen situation.
Und ich gebe dir ein zusätzliches, starkes Argument gegen solche Herunter-Regelei von starken Aktionen an die Hand: Die vielzitierte, und oft monierte "Verhältnismäßigkeit" existiert so nicht. Kampfkünstler sind auch keine Waffen vor dem Gesetz (Tritte mit schwerem Schuhwerk können aber schon unter Benutzung von "gefährlichem Werkzeug" fallen und gefährliche KV begründen). Juristische Märchen werden neben Allmachtsfantasien am liebsten in div. KK-Vereinen verbreitet. Deine Petition könnte ruhig auch eine Aufforderung zur Aufklärung solcher Märchen auf Verbandesebene enthalten, vielleicht via Vorträgen von Richtern und Anwälten und Beispiel-Fallentscheidungen. Seminarmäßig abgehalten und als .PDF auf der Verbandsseite hinterlegt.

Irongriffon
06-10-2007, 14:00
@ theardersteller machst du im dezember den 1 dan oder einen höheren?

den ersten und wohl auch den letzten. schwarz ist schwarz, alles andere steht eh nur im pass (es sei denn, du läßt dir namen und dan-grad auf den gürtel sticken, so wie ein vorstandsmitglied von uns :rolleyes:)


Und ich gebe dir ein zusätzliches, starkes Argument gegen solche Herunter-Regelei von starken Aktionen an die Hand: Die vielzitierte, und oft monierte "Verhältnismäßigkeit" existiert so nicht. Kampfkünstler sind auch keine Waffen vor dem Gesetz (Tritte mit schwerem Schuhwerk können aber schon unter Benutzung von "gefährlichem Werkzeug" fallen und gefährliche KV begründen). Juristische Märchen werden neben Allmachtsfantasien am liebsten in div. KK-Vereinen verbreitet. Deine Petition könnte ruhig auch eine Aufforderung zur Aufklärung solcher Märchen auf Verbandesebene enthalten, vielleicht via Vorträgen von Richtern und Anwälten und Beispiel-Fallentscheidungen. Seminarmäßig abgehalten und als .PDF auf der Verbandsseite hinterlegt.

wäre ne idee. weil das kann es ja echt nicht sein, denn erstens wird der schüler dadurch ja in seinem vorankommen effektiv behindert, und zweitens stimmt es noch nicht einmal.
das problem was ich dabei sehe ist halt eher "persönlicher" natur, da ich die entsprechenden leute als "veränderungsresistente kritikphobiker" einschätze ;)

spiderman
06-10-2007, 14:47
Interessanter Thread.

Wo ist denn der User "spiderman"

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f92/djjv-nur-noch-sportverband-65641/???
:biglaugh:

spiderman war ein paar tage verreist und ich werde mir den gesamten beitrag erst in ruhe morgen durchlesen können. habe bis jetzt nur überflogen aber irgendwie scheinen sich parallelen aufzutun.
oder einfacher gesagt andere leute scheinen genau so zu denken wie ich

so long

spiderman
06-10-2007, 15:56
hallo


Schlusswort:

Diese Abhandlung dient als Anregung und Vorschlag zur Verbesserung des JuJutsu-Trainings im BDJJ. Einige Änderungen mögen auf den ersten Blick extrem oder radikal wirken, allerdings sollte sich auch der BDJJ fragen, wie er der Kampfkunst JuJutsu gerecht werden will, wenn er Selbstverteidigung anpreist, dabei aber eigentlich nur Breitensport betreibt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf den trainierenden JuJutsuka selbst, sondern auch darauf, wie diese Kampfkunst von anderen gesehen und wahrgenommen wird.

„Niveau sieht man immer, egal ob hoch oder niedrig!“

Ich finde deinen Beitrag perfekt. Du sprichst mir aus der Seele und bringst es 100% auf den Punkt. Hoffentlich nehmen sich manche Herren in den Führungsetagen des DJJV deine Worte an und ändern auch mal was. Ich würde mir das sehr wünschen obwohl ich es mir nicht vorstellen kann.
Ju-Jutsu soll weiter auf dem Breitensport und Sportlichem Sektor betrieben werden so man will auf keinem Fall anecken (z.B. beim DSB ).

so long

Schnueffler
06-10-2007, 16:05
Nur redet ihr von zwei verschiedenen Verbänden! ;)
MfG
Markus

spiderman
06-10-2007, 16:07
Nur redet ihr von zwei verschiedenen Verbänden! ;)
MfG
Markus

Was meint er den für einen Verband ???

BenitoB.
06-10-2007, 16:36
hmm,kann doch auch sein dass es in beiden verbänden ähnliche oder gleiche probleme gibt,oder nicht;)

Schnueffler
06-10-2007, 17:07
Kann sein! ;)
Einer meint den DJJV, der andere den BDJJ!
MfG
Markus

Nocizeptor
06-10-2007, 17:12
kann dir nur zustimmen, ist auch in anderen kk ähnlich.
finde allerdings, dass kraftraining nicht ins kk-training reingehört, zumindest nicht gleichzeitig oder hintereinander. krafttraining ist viel effektiver wenn man es separat und gezielt durchführt. das kraftniveau ist ausserdem bei jedem anders, der eine ist schon nach 20-30 liegestütze platt, der andere nimmt das zum aufwärmen.

spiderman
06-10-2007, 18:06
Kann sein! ;)
Einer meint den DJJV, der andere den BDJJ!
MfG
Markus

Es scheint aber die gleichen Probleme in beiden Verbänden zu geben.

so long

Padawan Vergel
07-10-2007, 09:32
das schicke ich erst nach dem 8.12. ab, da ist nämlich meine danprüfung und die vorstandsfutzis nehmen die prüfung ab.

es ist niemals gut leute vor die schuhe zu pinkeln, die eine entscheidungsgewalt über dich haben ;)

Ich dachte du hättest den x Dan.
Dein Schreiben hätte eine größere Wirkung, wenn du z.B. selber im Vorstand sitzen würdest oder einen viel höreren Dan.

Keine Ahnung wieviele Mitglieder in deinem Verband sind.
Ich sag mal irgendeine Zahl: 5000

Wenn eine Person so einen Brief verfasst und sonst KEINER deine Meinung öffentlich teilt.
Dann kenn ich nur noch einen, dem es noch interessieren könnte.
Nämlich Wayne.
Wayne Interessierts.

Irongriffon
07-10-2007, 09:55
Keine Ahnung wieviele Mitglieder in deinem Verband sind.
Ich sag mal irgendeine Zahl: 5000

ne, bei weitem nicht. wie gesagt, der verband ist noch jung und eher sehr klein, und besteht wohl nur aus 3-4 vereinen. wobei ich mich letztens noch mit einem kollegen von mir darüber unterhalten habe, dass überhaupt keine vorstandswahlen stattgefunden haben. die gründer des verbandes haben sich irgendwie als vorstand auf lebenszeit selbst gewählt.


Ich dachte du hättest den x Dan.
Dein Schreiben hätte eine größere Wirkung, wenn du z.B. selber im Vorstand sitzen würdest oder einen viel höreren Dan.

kenn ich, aber danach richte ich mich nicht mehr. mir geht es auf die nerven, das nur die leute was zu sagen haben, weil sie nen x-ten dan besitzen, aber von der thematik noch nicht mal ahnung haben müssen.
ich bin abteilungsleiter unseres vereines und mir wurde bereits oft recht gegeben, was meine kritik angeht. das problem ist eben, dass die übrigen trainer zwar meine ansicht teilen, allerdings eher angst davor haben, weil sie die breitensportler nicht verscheuchen wollen. und da wir momentan fast nur breitensportler als mitglieder haben, sehen die anderen trainer, trotz zustimmung zu meinen ansichten, keinen bedarf, an der jetzigen situation etwas zu ändern.


Wenn eine Person so einen Brief verfasst und sonst KEINER deine Meinung öffentlich teilt.
Dann kenn ich nur noch einen, dem es noch interessieren könnte.
Nämlich Wayne.
Wayne Interessierts.

das ist mir auch klar. ich habe das schreiben auch nicht mit der absicht verfasst, dass sich danach berge versetzen werden oder sowas; so rational bin ich noch.
mir ging es eigentlich nur darum, die mißstände, so wie ich sie persönlich sehe, einfach mal in schriftliche form zu bringen und bei gelegenheit dem vorstand vorzulegen. hoffnung, dass sich da was tut? gar keine, denn dazu kenne ich die leute zu gut und mir ist auch die aktuelle situation sowie die "trainingsbereitschaft" der meisten mitglieder bekannt.

mir ging es eigentlich nur darum, dass man mir nicht hinterher mit dem allseits beliebten "dann mach es besser"-spruch kommen kann, denn ich habe nicht nur gemeckert, sondern auch verbesserungsvorschläge gebracht.
wenn die leute im vorstand dann so borniert sind, dass sie meinen, dass man keine ahnung von der thematik haben könnte und nicht einmal verbesserungsvorschläge überdenken muss, weil man ja "nur den ersten dan" hat und die erleuchtung erst ab dem dritten dan einsetzt, dann soll mir das auch recht sein. dann muss man halt die konsequenzen aus der situation ziehen und sich nach etwas anderem umschauen oder mit gleichgesinnten so trainieren, wie man das selbst für angemessen hält.

Padawan Vergel
07-10-2007, 10:23
ich bin abteilungsleiter unseres vereines und mir wurde bereits oft recht gegeben, was meine kritik angeht. das problem ist eben, dass die übrigen trainer zwar meine ansicht teilen, allerdings eher angst davor haben, weil sie die breitensportler nicht verscheuchen wollen. und da wir momentan fast nur breitensportler als mitglieder haben, sehen die anderen trainer, trotz zustimmung zu meinen ansichten, keinen bedarf, an der jetzigen situation etwas zu ändern.


Da du ja Abteilungsleiter bist, könntest du dann nicht deine Mitglieder so umstimmen, dass ihr vielleicht den Verband wechselt?

spiderman
07-10-2007, 10:27
Da du ja Abteilungsleiter bist, könntest du dann nicht deine Mitglieder so umstimmen, dass ihr vielleicht den Verband wechselt?

oder trainier einfach so wie du denkst das es das beste ist für dich.

so long

Michael N.
07-10-2007, 18:08
ne, bei weitem nicht. wie gesagt, der verband ist noch jung und eher sehr klein, und besteht wohl nur aus 3-4 vereinen. wobei ich mich letztens noch mit einem kollegen von mir darüber unterhalten habe, dass überhaupt keine vorstandswahlen stattgefunden haben. die gründer des verbandes haben sich irgendwie als vorstand auf lebenszeit selbst gewählt.

1. Der BDJJ ist kein junger Verband, er existiert schon sehr lange.
2. Der Vorstand wurde nicht auf Lebenszeit gewählt, sondern regulär auf 4 Jahre.
3. Die Gründer des BDJJ sind nicht im Vorstand gewählt worden

Soviel zu dieser Aussage

Das natürlich die Probleme von verschiedenen Ju Jutsu ka, ob sie nun im BDJJ oder im DJJV sind, ähnlich bzw. gleich sind, kann ich persönlich nachvollziehen.

Daher trainiere ich das JJ so, wie ich es für sinnvoll und notwendig halte.

:D

spiderman
07-10-2007, 18:30
Daher trainiere ich das JJ so, wie ich es für sinnvoll und notwendig halte.

:D

So ist es ja richtig. Aber das ändert ja an der Tatsche nix das sich was verändern muß.

so long

Schnueffler
07-10-2007, 18:34
Das natürlich die Probleme von verschiedenen Ju Jutsu ka, ob sie nun im BDJJ oder im DJJV sind, ähnlich bzw. gleich sind, kann ich persönlich nachvollziehen.

Daher trainiere ich das JJ so, wie ich es für sinnvoll und notwendig halte.

:D

Sehe ich auch so!


So ist es ja richtig. Aber das ändert ja an der Tatsche nix das sich was verändern muß.

so long

Willst du einen Referenten für SV, einen Ansprechpartner?
Wie wäre es, wenn DU dich dafür einsetzt und dich wählen läßt?
Nur als Idee!
Vielleicht findest du so mehrere Leute, die dich unterstützen.
MfG
Markus

spiderman
07-10-2007, 18:40
Sehe ich auch so!



Willst du einen Referenten für SV, einen Ansprechpartner?
Wie wäre es, wenn DU dich dafür einsetzt und dich wählen läßt?
Nur als Idee!
Vielleicht findest du so mehrere Leute, die dich unterstützen.
MfG
Markus

Würde ich sofort machen wenn es gewünscht würde, aber ich habe da wenig Hoffnung und selber anbieten möchte ich mich nicht.

Ich habe schon Lehrgänge in der Richtung beim Präsidenten des DJJV angeboten.
Es kam keine Feedback. Immer nur die Antwort: Wir melden uns, keine Termine frei usw.

so long

Schnueffler
07-10-2007, 18:55
Wie wäre es denn, wenn du dich bei entsprechenden Lehrgängen "ein wenig" in den Vordergrund spielst, bzw. du dort auf Stimmenfang gehst?
Oder über deinen Landesverband?
MfG
Markus

Michael N.
07-10-2007, 18:59
Wie wäre es denn, wenn du dich bei entsprechenden Lehrgängen "ein wenig" in den Vordergrund spielst, bzw. du dort auf Stimmenfang gehst?
Oder über deinen Landesverband?


Das klappt nur, wenn der Landesverband bzw. DJJV mitspielt und du genügend "Freunde" hast.

:D

Schnueffler
07-10-2007, 19:05
Das klappt nur, wenn der Landesverband bzw. DJJV mitspielt und du genügend "Freunde" hast.

:D

Denke ich mir!
Deswegen auch STIMMENFANG! ;)
MfG
Markus

spiderman
07-10-2007, 19:19
Wie wäre es denn, wenn du dich bei entsprechenden Lehrgängen "ein wenig" in den Vordergrund spielst, bzw. du dort auf Stimmenfang gehst?
Oder über deinen Landesverband?
MfG
Markus

Das werde ich so bestimmt nicht machen.

Ich werde im nächsten Jahr zum Thema ein paar Vereinslehrgänge bei uns
anbieten.
Mal schauen wie das Feedback ist.

so long

Michael N.
07-10-2007, 19:30
Wie wäre es denn, wenn du dich bei entsprechenden Lehrgängen "ein wenig" in den Vordergrund spielst, bzw. du dort auf Stimmenfang gehst?

Und außerdem ist "Klinkenputzen" auf Dauer a) langweilig und b) anstrengend, wenn man weiß zu welchen Ergebnis das führen kann.

Die dazu vertane Zeit nutze ich doch lieber, um mit meiner Kleinen zu spielen oder zu trainieren. Davon habe ich letztendlich mehr.

:D

Goemon
10-10-2007, 11:57
Hallo Irongriffon

Ich habe diesen Thread auch mit intresse gelesen. Viele Dinge, die du kritisierst, könnte man ändern.

Der BDJJ hat z.B. die Institution den Landes oder des Bundes Dantags, wo solche Dinge im Kreis derer die was zu sagen haben betimmt und beschlossen werden können.
Nur sollte man dann auch da sein, diese Dinge werden da im demokratischen Rahmen entschieden.

Kann es sein, das der Informationsfluß im RLP etwas schleppend ist ???

Leider hat Rheinland Pfalz in diesem Jahr komplett, durch abwesendheit geglänzt, schade eigendlich.

Gruß Goemon

Übrigens, besteht der BDJJ seit 1987 oder 1988 und das weit vor dem DJJV, aber das ist eine andere Geschichte.....

Irongriffon
10-10-2007, 13:27
Kann es sein, das der Informationsfluß im RLP etwas schleppend ist ???

Leider hat Rheinland Pfalz in diesem Jahr komplett, durch abwesendheit geglänzt, schade eigendlich.

er ist, auf gut deutsch, katastrophal. ich sollte eigentlich bereits dieses jahr im februar danprüfung machen, an der ich aber nicht teilnehmen konnte, da die leute vom verband mir den termin der prüfung erst zwei wochen vorher bekanntgegeben haben, man sich ja aber bereits sechs wochen vorher für die prüfung anmelden muss.
diesen monat sollte ein prüferlizenlehrgang stattfinden, der von den ausrichtern (präsident+andere hohe tiere, inkl. einem 6ten dan) am tag des lehrgangs abgesagt wurde (sie haben alle teilnehmer eine halbe stunde vor eigentlichem beginn angerufen), mit der begründung, dass der lehrgang ja eigentlich nicht nötig sei, da sie genug prüfer hätten.

obwohl die homepage des hauptausrichters von lehrgängen und prüfungen (neustadt) vom dsb ausgezeichnet wurde, gibt es nie infos. den danantrag kann man sich auch nicht einfach downloaden oder per fax schicken, sondern man kann ihn nur direkt über einen hohe persönlichkeit VOR ORT beziehen (auf gut deutsch: du musst ihn anrufen, dann musst du nach neustadt fahren und kannst dir den wisch abholen).

ob es den bdjj jetzt schon lange gibt, kann ich nicht sagen, da ich drei jahre lang nur mit weiß rumgerannt bin und keine prüfungen machen konnte, weil es da irgendwelche verbandsquereleien gab. auf verwundert es mich, dass wir keine eigene verbandshomepage wie der djjv haben.

wie gesagt, das sind alles dinge, neben dem eher "beschaulichem" training, die nicht nur mir so langsam sauer aufstoßen.

Ki. 102
10-10-2007, 13:34
@ Irongriffin

Finde den Ansatz ziemlich gut.
Speziell der SV-Teil gefällt mir. Zum Ende hin lässt es etwas nach.

Zum Notwehrparagraphen wurde schon Einiges gesagt. Da sollterst Du imho was ändern. Auf das Gesetz können sich die von Dir Kritisierten schlecht berufen, wenn sie luschimäßige SV lehren.

Das "Karate-Blocks" für die Schwertabwehr gedacht sind, kannst Du rausstreichen.
Wenn Du lieber West-Boxen willst, statt Karate-Schlagtechnik, ist das Deine Sache. Der Unterschied, ist aber gar nicht so dramatisch, wie man meinen könnte, insbesondere in VK-Stilen.
Im Real-Kampf musst Du allerdings den Gegner selten zermürben. Der erste satte Treffer entscheidet.

Den Fitness-Teil halte ich so mit konkreten Vorschlägen für überflüssig. (Frauen 15 Liegestützen auf den Knien und so, das wirkt lächerlich.) Es reicht doch in dem Rahmen, wenn Du körperliche leistungsfähigekeit forderst. Wie das erreicht wird, da können sich dann auch andere Gedanken machen.

Bedenke bei Allem, dass der Konklikt (ggf.) Breitensport, oder Kampfkunst, oder mehr Vorbereitung auf den SV-Showdown nicht neu ist. Wie manche gesagt haben, geht auch Alles nebeneinander, oder auch in verschiedenen Vereinen.
Du misst Deine KK an den Ansprüchen die Du damit verknüpft siehst - das ist o.k.
Du musst aber unterscheiden, zwischen verschiedenen legitimen Interessen und echten Fehlentwicklungen.
Gruß !

XChris
10-10-2007, 14:40
Hallo,


er ist, auf gut deutsch, katastrophal. ich sollte eigentlich bereits dieses jahr im februar danprüfung machen, an der ich aber nicht teilnehmen konnte, da die leute vom verband mir den termin der prüfung erst zwei wochen vorher bekanntgegeben haben, man sich ja aber bereits sechs wochen vorher für die prüfung anmelden muss.

Echt? Also fand die Prüfung nicht statt, weil NIEMAND dran teilnehmen durfte? Ich hab mal geguckt. NRW hat eine Website und die Termine sind recht aktuell. Ich bilde mir auch ein im Ju-Jutsu Journal viele Ausschreibungen von NRW zu lesen ...



diesen monat sollte ein prüferlizenlehrgang stattfinden, der von den ausrichtern (präsident+andere hohe tiere, inkl. einem 6ten dan) am tag des lehrgangs abgesagt wurde (sie haben alle teilnehmer eine halbe stunde vor eigentlichem beginn angerufen), mit der begründung, dass der lehrgang ja eigentlich nicht nötig sei, da sie genug prüfer hätten.

War das der Lehrgang "02. - 03. Juni" welcher nur verschoben wurde?



obwohl die homepage des hauptausrichters von lehrgängen und prüfungen (neustadt) vom dsb ausgezeichnet wurde, gibt es nie infos. den danantrag kann man sich auch nicht einfach downloaden oder per fax schicken, sondern man kann ihn nur direkt über einen hohe persönlichkeit VOR ORT beziehen (auf gut deutsch: du musst ihn anrufen, dann musst du nach neustadt fahren und kannst dir den wisch abholen).

Bitte? Den Antrag hab ich auf Anhieb auf Eurer Seite gefunden. Hast Du den Prüfreferenten mal angerufen und einfach nach dem Wisch gefragt?
(Oder haste es einfach verpeilt)



ob es den bdjj jetzt schon lange gibt, kann ich nicht sagen, da ich drei jahre lang nur mit weiß rumgerannt bin und keine prüfungen machen konnte, weil es da irgendwelche verbandsquereleien gab. auf verwundert es mich, dass wir keine eigene verbandshomepage wie der djjv haben.
wie gesagt, das sind alles dinge, neben dem eher "beschaulichem" training, die nicht nur mir so langsam sauer aufstoßen.

Upps. Mein Fehler. Falscher Verband. Okay - sorry.


Chris

Ki. 102
10-10-2007, 15:54
Upps. Mein Fehler. Falscher Verband.Und warum lässt Du trotzdem jeden erst den ganzen Serum lesen ?

Sgt.G
10-10-2007, 18:11
:confused::rolleyes:

Schnueffler
10-10-2007, 18:17
Und warum lässt Du trotzdem jeden erst den ganzen Serum lesen ?
Damit er was schreiben kann! ;):rolleyes:

Irongriffon
10-10-2007, 19:10
Zum Notwehrparagraphen wurde schon Einiges gesagt. Da sollterst Du imho was ändern. Auf das Gesetz können sich die von Dir Kritisierten schlecht berufen, wenn sie luschimäßige SV lehren.

ja, es ist wohl etwas unglücklich formuliert. mir ging es wie gesagt eher um den negativen konditionierungseffekt, wenn ständig gesagt wird "dies ist nicht verhältnismäßig, das ist nicht verhältnismäßig". darum geht es mir in erster linie.


Wenn Du lieber West-Boxen willst, statt Karate-Schlagtechnik, ist das Deine Sache. Der Unterschied, ist aber gar nicht so dramatisch, wie man meinen könnte, insbesondere in VK-Stilen.
Im Real-Kampf musst Du allerdings den Gegner selten zermürben. Der erste satte Treffer entscheidet.

schon richtig. an dem ganzen schulmäßigen karatezeugs stören mich hauptsächlich die starren und verkrampften stellungen, sowie die, in meinen augen veraltete und für die sv einfach nicht angemessene, kihon-grundschule von schlag- oder blocktechniken (also mit faust zur hüfte ziehen, knochen auf knochen usw.).
mir ist klar, dass es nicht überall so trainiert wird, aber bei uns ist es leider noch so.


Den Fitness-Teil halte ich so mit konkreten Vorschlägen für überflüssig. (Frauen 15 Liegestützen auf den Knien und so, das wirkt lächerlich.) Es reicht doch in dem Rahmen, wenn Du körperliche leistungsfähigekeit forderst. Wie das erreicht wird, da können sich dann auch andere Gedanken machen.

glaub es oder nicht, der fitnessteil bezieht sich auf unsere ultra-breitensportler, mit denen ich das programm im training mehrmals gemacht habe: viele waren schon gut ausgelastet. klar, die liegestütze und kniebeugen sind nicht so das problem, die meisten kacken bei der 1 min. blank ab und bei dem anschließenden bodenrandori geht meistens gar nix mehr. selbst da haben sich manche beschwert, dass es schon zu hart ist. wie willst du bei sowas noch körperliche leistungsfähigkeit fordern?

und ja, da kann man schon sagen, dass es lächerlich wirkt. gründsätzlich hast du aber natürlich recht, dass das training physisch anspruchsvoll sein sollte (nicht durchgehend, aber zumindest am ende kann man was machen).


Du misst Deine KK an den Ansprüchen die Du damit verknüpft siehst - das ist o.k.

EBEN NICHT! das nicht jeder so drauf ist wie ich oder das training so ernst nimmt ist für mich ok. ich messe die ansprüche einer sportart im anschließenden abgleich zwischen WERBUNG und REALITÄT bzw. UMSETZUNG! bzw. wird dann erst meist klar, ob eine kampfkunst ihrem anspruch auch tatsächlich gerecht werden kann.
im fall von jujutsu wird ein ferrari angepriesen, aber in den meisten fällen eine ente verkauft. dies stört mich, da die kampfkunst und vor allem ihre betreibenden mit der zeit ihren ruf verlieren und aus jujutsu eine kampfkunst wird, die keiner mehr ernst nimmt.

nu28
10-10-2007, 19:10
Eine Frage wegen der Herkunft des jujutsu.
Ich selbst betreibe keins habe jedoch irgendwie
irgendwann erzaeltbekommen das das jujutsu
eines der ersten KK in Japan war und benutzt wurde
um geruestete Gegner im Nahkampf zu bekaempfen,
und das aus dem jujutsu dan das Judo
und aenliches entstanden ist.

bitte um Korrektur wenn dies falsch ist.

Ich wuerde das jujutsu zum teil dem Militaerischen Nahkampf
zuordnen d.h kampf gegen geruestete Gegener (Splitterschutzweste,
Helm usw.) den dann wuerden viele der Techniken funktioniern
die sehr gefaerlich waeren wenn man sieh anwendet und keine
Schutzausruestung traegt ( gefaerlich fuer den der die Technik
ausfueren will )

himura_kenshin
10-10-2007, 19:42
@ nu28:

Im militärischen Bereich ist die Verhältnismäßigkeit (die es im Notwehrparagraphen NICHT gibt) sch**ß egal. Beim Militär geht es darum den Gegner zu töten.

fukku
10-10-2007, 19:59
@ irongriffon

ich kann irongriffons standpunkte voll und ganz nachvollziehen , ich hatte deswegen auch den verein gewechselt.

das jetzige training gestalted sich meiner meinung nach hervorragend.

aufwärmen: 10 minuten laufen
5 minuten fingerspitzenrandori (mit partnerwechsel)
5 minuten bodenrandori (mit partnerwechsel)
kleines krafttraining(liegestützen , sittups) alle zusammen


hauptteil : Techniken (hebel, fist , feet , druckpunkte etc pp)


schluss : 15 min freefight bzw , fragen , wiederholungsbedarf etc


einmal in der woche machen wir nur freies kämpfen

Ich finde bodenandori im ju-jutsu extrem wichtig. man lernt zwar normalerweiße auch die hebel etc allerdings werden die meißtens viel zur kurz geübt bzw gar nicht.


gruß

Irongriffon
10-10-2007, 20:16
Ich finde bodenandori im ju-jutsu extrem wichtig. man lernt zwar normalerweiße auch die hebel etc allerdings werden die meißtens viel zur kurz geübt bzw gar nicht.

das problem ist, dass sie meistens STATISCH geübt werden, also an kooperativen partnern. da lernst du vielleicht den bewegungsablauf bzw. die funktionsweise des hebels, aber du hast trotzdem nicht unbedignt ahnung, wie du ihn in einer kampfsituation anwenden kannst.

sparring ist in soweit sehr wichtig, da du erst da lernst, ob etwas funktioniert oder nicht. letztens bin ich mit einem braungurt aus einem nachbarverein gerollt und hatte ihn in kesa-gatame. als "befreiungsversuch" kam ein angedeuteter griff in die augen und der satz "ich würde dir jetzt in die augen fassen, dann würdest du loslassen....usw.". hat natürlich nicht geklappt, ebenso wenig wie der anschließende nervendruck (mit knöchel hinterm ohr bohren. ist zwar sehr unangenehm, aber aushaltbar).
lustig war dann sein erklärungsargument, dass das ganze nicht funktioniert hat, weil er mich ja vorgewarnt hätte. echt, bei sowas bekomm ich die krise.

fukku
10-10-2007, 20:20
verständlich ;)

aber hey du hälst den nervendruckpunkt zwischen ohr und kiefer aus? respekt :D
wenn das jemand richtig bei mir macht halt ich das keine 2 sekunden aus :rolleyes:

Irongriffon
10-10-2007, 20:52
aber hey du hälst den nervendruckpunkt zwischen ohr und kiefer aus? respekt
wenn das jemand richtig bei mir macht halt ich das keine 2 sekunden aus

wenn ich still liege und der partner ungestört rumbohren kann, halte ich das auch nicht viel länger aus. die sache ist aber eben, dass der gegner im kampf in den seltensten fällen still halten wird. mit hebeln ist es ähnlich, die kannst du auch nicht so sauber wie in der grundschule ansetzen, wenn der gegner sich wehrt. es ist ja auch nicht selten so, dass eine einfache gewichtsverlagerung oder drehung des körpers bereits dazu führt, dass der hebel nicht mehr ordentlich funktioniert oder die wirkung zumindest merklich abgeschwächt wird.

Ki. 102
10-10-2007, 22:11
schon richtig. an dem ganzen schulmäßigen karatezeugs stören mich hauptsächlich die starren und verkrampften stellungen, [...]Ja. Im Karate werden ja solche Diskussionen auch geführt.
Und Manchem ist der Unterschied Kihon und Kampf nicht ganz klar.
Z.B. die Hand hat bei Letzterem an der Hüfte nichts zu suchen.


glaub es oder nicht, der fitnessteil bezieht sich auf unsere ultra-breitensportler, mit denen ich das programm im training mehrmals gemacht habe: Ich weiß was Du meinst. Ich denke nur, dass so konkrete Vorschläge in so einem Brief fehl am Platze sind.
So ein Programm passt eben nicht für jeden. Und es gibt auch viele Möglichkeiten das Training körperlich anspruchsvoll zu machen. ;)


ich messe die ansprüche einer sportart im anschließenden abgleich zwischen WERBUNG und REALITÄT bzw. UMSETZUNG! bzw. wird dann erst meist klar, ob eine kampfkunst ihrem anspruch auch tatsächlich gerecht werden kann.Schon richtig. Nur wird es schwer die Leute dann auf die Werbesprüche festzunageln, es sei denn, Du hast es schwarz auf weiß. Und selbst dann wird man abwinken.
Ich habe auch das Gefühl es geht um mehr als nur um Kritik an der Werbung. Positiv gemeint. ;)
GRÜßE !!

nu28
10-10-2007, 22:46
@himura_kenshin

ich verstehe nicht so richtig was deine Aussage mit
meinem Artikel zu tun hat

Schnueffler
11-10-2007, 11:34
Weil du etwas wirr schreibst! ;)
JJ (lassen wir mal die Schreibweise außen vor) ist, so wie es im DJJV gelehrt wird eine "Weiterentwicklung" des Polizeisports! (grob ausgedrückt)
Also KEINE militärische KK.
Außerdem hat sich einiges seit den Samurai getan, so das eine Übertragung der Techniken auf heutige Verhältnisse sehr schwer ist.
MfG
Markus

Sgt.G
11-10-2007, 13:30
Weil du etwas wirr schreibst! ;)
JJ (lassen wir mal die Schreibweise außen vor) ist, so wie es im DJJV gelehrt wird eine "Weiterentwicklung" des Polizeisports! (grob ausgedrückt)
Also KEINE militärische KK.
Außerdem hat sich einiges seit den Samurai getan, so das eine Übertragung der Techniken auf heutige Verhältnisse sehr schwer ist.
MfG
Markus

Wie jetzt? :confused: Seit den Samurai hat sich was getan? :ups:
Hmmm, muss mal sehen ob ich das dem japanischen Nachbarn beibringen kann. Der rennt staendig in Kimonos rum und spielt mit dem Katana und Bokken. Nur leider spricht der auch nur japanisch!:(

Schnueffler
11-10-2007, 13:37
Wie jetzt? :confused: Seit den Samurai hat sich was getan? :ups:
Hmmm, muss mal sehen ob ich das dem japanischen Nachbarn beibringen kann. Der rennt staendig in Kimonos rum und spielt mit dem Katana und Bokken. Nur leider spricht der auch nur japanisch!:(

Läuft er auch noch in Rüstung rum??? ;)

Sgt.G
11-10-2007, 13:58
Läuft er auch noch in Rüstung rum??? ;)

Hab ich noch nicht gesehen, wuerd mich aber nicht wundern. Auf jeden FAll hat der eine sehr schoene alte japanische Flagge (Kaiserreich) wehen an gewissen Tagen! Ausserdem halte ich seine Tai Chi Formen fuer makellos und so wie er das Katana in der Kata fuehrt hoffe ich dass ich meine Wumme in Anschlag hab, wenn der noch 10 Meter weg ist!

Ich wollt wir wuerden einander verstehen koennen und dass ich mal Zeit hatte, denn ich glaub der koennt mir so einiges beibringen!

Uebrigens, die Toechter von dem sind echt eine Augenweide und super freundlich und Kommunikation mit denen klappt auch, aber wenn ich da was arrangieren wuerden wollte, dann brauch ich mich vor dem Alten nicht mehr in Acht nehmen. Den Job uebernimmt dann mein Bessere Haelfte und dann hilft mir NIX mehr!

Chris_B
11-10-2007, 14:22
...
Denn ehrlich gesagt wird bei uns sehr viel Wert auf Realitätsnähe und den SV-Aspekt gelegt. ...

Grüße
CARO
PSV Karlsruhe ;)

Hi Caro,

genau das ist doch das Problem. Bei EUCH und bei dem um die Ecke aber wo bitte stehen die Konzepte?

Es gibt eine Ordnung für jeden Wettkampfbereich.

Es gibt ein Prüfungsprogramm.

Es gibt eine Jugendordnung.

Wer vermittelt dir wie und wann du eine Distanz überbrückst? Dein Trainer! Jeder Trainer baut sich seine Kombinationen zusammen. Richtig?

Der eine hat effektive Kombis wie bei euch Günter, Joe oder Amaury und ein paar km weiter in Karlsruhe sieht das dann wieder ganz anders aus oder?

Was für Konzepte haben wir für den Sicherheitsbereich?

Ju-Jutsu ist wie ein großer Baum, der viele Äste hat, an denen tolle Früchte hängen.

Ein toller Tritt.
Ein toller Wurf.
Ein toller Hebel.

Die Konzepte sind die Wurzeln. Welche sind das (ich möchte nicht deine oder Joes Ideen hier finden, denn ich habe ja auch meine eigenen Ideen). Wo bitte finde ich diese Ideen und Konzepte? Klar es gibt das Konzept der Bewegungslehre, der Atemitechniken, der Hebeltechniken, ... aber die reichen für die Selbstverteidigung nicht aus.

Wenn ich schon mal wieder so kritisch bin, machen wir doch gleich weiter.

Wer bitteschön kennt denn als NICHT Kämper die aktuellen deutschen Meister? Nur ca. 5% der Ju-Jutsukas betreiben Wettkampf und der Rest Breitensport/Selbstverteidigung. Wo aber fließt denn der Großteil des Geldes hin? Wäre es nicht sinnvoll das Geld für den Breich einzusetzen, wo die Masse der Leute aktiv sind?

Wäre es nicht sinnvoll Spitzenreferenten einzuladen um von ihnen zu lernen, Konzepte zu erarbeiten und nieder zu schreiben um das Ju-Jutsu weiter nach vorn zu bringen?

Ist es nicht so, dass das Ju-Jutsu als Ausbildungsbestandteil der Polizei nicht mehr den Stellenwert hat, wie es früher einmal war?

Wäre es nicht sinnvoll hier aktiver zu werden?

Warum sind wir nicht im Bereich "Personenschützer IHK" aktiv? Wir haben doch die Leute dazu.

Joe hat viel um die Ohren und macht einen super Job aber er kann nicht an allen Ecken aktiv sein.

Vor vielen Jahren hatte ich schon die Anregung, dass wir eine Spezialausbildung z.B. im Messer-, Stock, Boxen, Kickboxen, ... anbieten. Wir haben die Spezialisten, die das leisten könnten. Warum werden diese Ideen nicht umgesetzt?

Was ich schreibe ist alles nicht böse gemeint. Es ist zugegebener Maßen ein wenig Frust dabei. Ich habe über 20 Jahre versucht meine Ideen zu positionieren und umzusetzen und habe resigniert. Ich habe keine Kraft mehr für meine Ideen zu kämpfen. In meinem neuen Buch "Ju-Jutsu für Kinder", dass im nächsten Jahr auf den Markt kommt, habe ich einige Kapitel geschrieben, die den einen oder anderen vielleicht zum nachdenken bringen und das oben beschriebenen ansprechen. Vielleicht denkt ja der eine oder andere so wie ich und hat den Power nochmal an die Sache zu gehen.

Wir haben wirklich viele Trainer die nach meiner Meinung viel im Bereich Selbstverteidigung dazu lernen müssen (die haben die anderen Sportarten aber auch!). Diese machen den Ruf des Ju-Jutsu kaputt.

Im übrigen hatte der Kritiker vom Judo-Club Neustadt geschrieben. Nach meinem Wissen sind die nicht im DJJV sondern im Bund Deutscher Ju-Jutsuka und wenn dort der Trainer immer noch Adolf Freudenmacher heißt, dann ist das geschriebene kein Wunder. Den kann man gut mit einer hochgraduierten Karlsruherin vergleichen. Also nur peinlich. Was soll jemand vom Ju-Jutsu denken, wenn der an eine dieser beiden Personen kommt und sich fragt "und das ist nun ein 5. Dan?".

Ich werde für mein Geschriebenes nun wieder viele böse Mails bekommen. Dabei möchte ich gar keinen ärgern, sondern nur auf Dinge hinweisen, die geändert werden könnten.

Viele Grüße

Christian

Schnueffler
11-10-2007, 14:30
Ich finde, das sich hier so langsam eine ganze Menge an Leuten zusammenfinden, die zwar mit ihrem Training zu Frieden sind, aber dies gerne auf den gesammten Verband ausweiten möchten.
Wäre es denn da nicht ggf. sinnvoll, wenn man sich hier jetzt zusammenschließt und GEMEINSAM versucht diese Ziele und Ideen nach vorne zu bringen?
MfG
Markus

MAT Hannover
11-10-2007, 14:42
@ Christian
Du schreibst mir aus der Seele. :yeaha:
Grüsse aus Hannover,
Ralf

Chris_B
11-10-2007, 14:49
...
Wäre es denn da nicht ggf. sinnvoll, wenn man sich hier jetzt zusammenschließt und GEMEINSAM versucht diese Ziele und Ideen nach vorne zu bringen?
MfG
Markus

Hi Markus,

was meinst Du wie oft verschiedene Gruppen versucht haben etwas zu bewegen? Ich möchte nicht mehr. Jetzt ist die nächste Generation dran, der ich viel Kraft, Ausdauer und Erfolg wünsche.

Überleg auch mal, was das bedeuten würde und ob das überhaupt umsetzbar ist. Wie kommen den Beschlüsse zustande (ich weiß das natürlich)? Ein demokratischer Beschluß der Verantwortlichen aus den Landesverbänden.

Ich hab mich irgendwann die letzten Jahre gefragt ob ich als Person denn nicht falsch liege. Wenn die breite Masse das so will, dann ist das für mich in Ordnung. Ich prüfe auch nicht mehr auf Landesebene. Ich kann nicht von einem Freizeitsportler der einmal in der Woche zum Training kommt verlangen, dass er das alles macht, wie ich es mir vorstelle. Das habe ich wirklich eingesehen und mich zurück gezogen.

Meine Ideen vermittle ich auf meinen Lehrgängen, in meinen Büchern und DVDs. Wer es mag, soll es übernehmen. Wer es nicht mag, einfach wieder vergessen.

Viele Grüße

Christian

Chris_B
11-10-2007, 14:52
@ Christian
Du schreibst mir aus der Seele. :yeaha:
Grüsse aus Hannover,
Ralf

Hi Ralf,

wir haben uns ja schon über die Sache ausgetauscht. Vielleicht werden wir einfach alt? :(

....oder weise? ;)

Viele Grüße

Christian

MAT Hannover
11-10-2007, 14:54
Letzteres Christian, letzteres.

Sgt.G
11-10-2007, 15:21
Hi Markus,

was meinst Du wie oft verschiedene Gruppen versucht haben etwas zu bewegen? Ich möchte nicht mehr. Jetzt ist die nächste Generation dran, der ich viel Kraft, Ausdauer und Erfolg wünsche.

Überleg auch mal, was das bedeuten würde und ob das überhaupt umsetzbar ist. Wie kommen den Beschlüsse zustande (ich weiß das natürlich)? Ein demokratischer Beschluß der Verantwortlichen aus den Landesverbänden.

Ich hab mich irgendwann die letzten Jahre gefragt ob ich als Person denn nicht falsch liege. Wenn die breite Masse das so will, dann ist das für mich in Ordnung. Ich prüfe auch nicht mehr auf Landesebene. Ich kann nicht von einem Freizeitsportler der einmal in der Woche zum Training kommt verlangen, dass er das alles macht, wie ich es mir vorstelle. Das habe ich wirklich eingesehen und mich zurück gezogen.

Meine Ideen vermittle ich auf meinen Lehrgängen, in meinen Büchern und DVDs. Wer es mag, soll es übernehmen. Wer es nicht mag, einfach wieder vergessen.

Viele Grüße

Christian

Hallo Christian,

das hast Du in den diesem posting und dem davor hervorragend ruebergebracht. Persoenlich habe ich im JJ des DJJV noch nicht den 1. Dan erreicht und da ich im Ausland Wurzeln geschlagen habe, werd ich das wohl auch nicht mehr schaffen.
Trotzdem liegt mir das Thema am Herzen, denn ich hab das deutsche JJ schon sehr gemocht.

Im Bereich SV hab ich aus beruflichen Gruenden doch vieles gelernt und kann Dir nur uneingeschraenkt Recht geben, dass die Experten (welche ja im DJJV vorhanden sind) da mehr ranmuessen. Ich hab es auch mal versucht in dem Verein in de ich war und auch auf Lehrgaengen immer wieder die Dantraeger (auch die von BGS, ZOLL, Polizei und Justiz) darauf angesprochen. Resultat: MAn hat mich nicht ernst genommen und Spaesse drueber gemacht. DAnn hab ich mal erlebt wie sich jemand mit JJ gegen einen bewaffnetet Angriff verteidigt hat. SCHULMAESSIG haette der bei jeder Pruefung bestanden, nur der Angreifet hier hat dem dann doch wiederholt mit dem Messer Wunden zugefuegt. DAs hat der MAnn dann nicht verstanden und viele andere JJ-trainierende auch nicht!

Wenn sich das JJ im DJJv so weiterentwickelt wie bisher, dann wird es bald obsolet sein!

Sgt. G

Chris_B
11-10-2007, 15:41
... DAnn hab ich mal erlebt wie sich jemand mit JJ gegen einen bewaffnetet Angriff verteidigt hat. SCHULMAESSIG haette der bei jeder Pruefung bestanden, nur der Angreifet hier hat dem dann doch wiederholt mit dem Messer Wunden zugefuegt. DAs hat der MAnn dann nicht verstanden und viele andere JJ-trainierende auch nicht!
...
Sgt. G

Dieses Jahr hatten wir ja auch einige Einheiten von Jiu-Referenten auf dem Bundesseminar. Unter anderem auch eine Einheit "Messerabwehr". Wenn Du dir das Leben nehmen möchtest, dann musst du das machen, was der Referent gezeigt hat. In seiner Einheit waren 8 (vielleicht waren es auch 10?) Teilnehmer auf der Matte. Da waren Techniken dabei mit Hüftrad (dabei hatte der Angreifer noch das Messer in der Hand). Also Kombinationen die uns vor 25 Jahren noch begeisterten. Mittlerweile halte ich solche Demonstrationen echt für gefährlich. Ich bin mir nicht sicher ob jeder Anfäger diesen Mist erkennt. Auch frage ich mich, was diese Personen auf dem Bundesseminar machen? Ich habe keine Lust mehr auf diesen alten Mist. Das soll nicht heißen, dass alles was Jiu ist schlecht ist. Auch dort gibt es gute und schlechte Trainer und ein hoher Dan-Grad sagt überhaupt nichts aus.

Ich würde dem Verband empfehlen Trainer-Teams zu bilden (Bundesweit). Die Teams sollten nach Kenntnissen zusammengesetzt werden. Somit hätten wir z.B. Leute für den Boden, für die Waffen, für´s Kick-/Thaiboxen, ...

... ich fang ja schon wieder an! :)

Ich stelle hier nochmal die Frage. Wer liegt hier falsch? Sind es nicht wir paar Hansels, die wirklich daneben liegen? Sollten wir nicht einfach akzeptieren dass alles ein demokratischer Beschluss ist und somit von der breiten Masse gewollt ist? Was nützt es, wenn wir hier mit 5 Nasen irgendwelche Zeilen schreiben, die ansonsten keinen interessieren?

Deshalb klinke ich mich jetzt auch wieder aus (bis mich dann doch irgendwann mal ein Thema so beschäftigt, dass ich mit meinen Vorsätzen breche ;) ).

Machts gut!

Christian

spiderman
11-10-2007, 15:51
Hi Caro,

genau das ist doch das Problem. Bei EUCH und bei dem um die Ecke aber wo bitte stehen die Konzepte?

Es gibt eine Ordnung für jeden Wettkampfbereich.

Es gibt ein Prüfungsprogramm.

Es gibt eine Jugendordnung.

Wer vermittelt dir wie und wann du eine Distanz überbrückst? Dein Trainer! Jeder Trainer baut sich seine Kombinationen zusammen. Richtig?

Der eine hat effektive Kombis wie bei euch Günter, Joe oder Amaury und ein paar km weiter in Karlsruhe sieht das dann wieder ganz anders aus oder?

Was für Konzepte haben wir für den Sicherheitsbereich?

Ju-Jutsu ist wie ein großer Baum, der viele Äste hat, an denen tolle Früchte hängen.

Ein toller Tritt.
Ein toller Wurf.
Ein toller Hebel.

Die Konzepte sind die Wurzeln. Welche sind das (ich möchte nicht deine oder Joes Ideen hier finden, denn ich habe ja auch meine eigenen Ideen). Wo bitte finde ich diese Ideen und Konzepte? Klar es gibt das Konzept der Bewegungslehre, der Atemitechniken, der Hebeltechniken, ... aber die reichen für die Selbstverteidigung nicht aus.

Wenn ich schon mal wieder so kritisch bin, machen wir doch gleich weiter.

Wer bitteschön kennt denn als NICHT Kämper die aktuellen deutschen Meister? Nur ca. 5% der Ju-Jutsukas betreiben Wettkampf und der Rest Breitensport/Selbstverteidigung. Wo aber fließt denn der Großteil des Geldes hin? Wäre es nicht sinnvoll das Geld für den Breich einzusetzen, wo die Masse der Leute aktiv sind?

Wäre es nicht sinnvoll Spitzenreferenten einzuladen um von ihnen zu lernen, Konzepte zu erarbeiten und nieder zu schreiben um das Ju-Jutsu weiter nach vorn zu bringen?

Ist es nicht so, dass das Ju-Jutsu als Ausbildungsbestandteil der Polizei nicht mehr den Stellenwert hat, wie es früher einmal war?

Wäre es nicht sinnvoll hier aktiver zu werden?

Warum sind wir nicht im Bereich "Personenschützer IHK" aktiv? Wir haben doch die Leute dazu.

Joe hat viel um die Ohren und macht einen super Job aber er kann nicht an allen Ecken aktiv sein.

Vor vielen Jahren hatte ich schon die Anregung, dass wir eine Spezialausbildung z.B. im Messer-, Stock, Boxen, Kickboxen, ... anbieten. Wir haben die Spezialisten, die das leisten könnten. Warum werden diese Ideen nicht umgesetzt?

Was ich schreibe ist alles nicht böse gemeint. Es ist zugegebener Maßen ein wenig Frust dabei. Ich habe über 20 Jahre versucht meine Ideen zu positionieren und umzusetzen und habe resigniert. Ich habe keine Kraft mehr für meine Ideen zu kämpfen. In meinem neuen Buch "Ju-Jutsu für Kinder", dass im nächsten Jahr auf den Markt kommt, habe ich einige Kapitel geschrieben, die den einen oder anderen vielleicht zum nachdenken bringen und das oben beschriebenen ansprechen. Vielleicht denkt ja der eine oder andere so wie ich und hat den Power nochmal an die Sache zu gehen.

Wir haben wirklich viele Trainer die nach meiner Meinung viel im Bereich Selbstverteidigung dazu lernen müssen (die haben die anderen Sportarten aber auch!). Diese machen den Ruf des Ju-Jutsu kaputt.

Im übrigen hatte der Kritiker vom Judo-Club Neustadt geschrieben. Nach meinem Wissen sind die nicht im DJJV sondern im Bund Deutscher Ju-Jutsuka und wenn dort der Trainer immer noch Adolf Freudenmacher heißt, dann ist das geschriebene kein Wunder. Den kann man gut mit einer hochgraduierten Karlsruherin vergleichen. Also nur peinlich. Was soll jemand vom Ju-Jutsu denken, wenn der an eine dieser beiden Personen kommt und sich fragt "und das ist nun ein 5. Dan?".

Ich werde für mein Geschriebenes nun wieder viele böse Mails bekommen. Dabei möchte ich gar keinen ärgern, sondern nur auf Dinge hinweisen, die geändert werden könnten.

Viele Grüße

Christian

hallo christian und gruß aus hessen,

Wir sind wieder mal bei dem leidigen Thema.
Herbert war mal interessiert an Lehrgängen die ich angeboten habe und als ich ihm meinen Leserbrief gesendet habe war er auch erst sehr interesiert.
Plötzlich hörte ich nix mehr.
Dann bekam ich antworten das man das so nicht veröffentlichen kann das ja auch der DSB das Journal ließt. Könnte ich mich tierisch drüber aufregen.
Sind wir ein Selbstverteidigungsverband oder eine Krabbelgruppe.
Ich bekam dann Antworten das der Bereich SV von allen Resssoursen gleichermaßen abgedeckt wird und man dafür keinen extra Beauftragten brauch. Da kann ich nur darüber lachen. Was hat den duo, oder fighting mit SV zu tun. Für mich ist das Spielerei und die wollen das einfach nicht.
Man lügt sich in die eigene Tasche.

ich habe es aufgegeben da was zu bewegen und auch keine lust mehr.
ich trainier einfach so wie ich es für richtig halte. meinen leuten macht das sehr viel spaß.
sollen die anderen weiter krabbeln

so long

Irongriffon
11-10-2007, 19:10
Im übrigen hatte der Kritiker vom Judo-Club Neustadt geschrieben. Nach meinem Wissen sind die nicht im DJJV sondern im Bund Deutscher Ju-Jutsuka und wenn dort der Trainer immer noch Adolf Freudenmacher heißt, dann ist das geschriebene kein Wunder. Den kann man gut mit einer hochgraduierten Karlsruherin vergleichen. Also nur peinlich. Was soll jemand vom Ju-Jutsu denken, wenn der an eine dieser beiden Personen kommt und sich fragt "und das ist nun ein 5. Dan?".

also, es handelt sich bei meiner kritik nicht um das jj des djjv, sondern das des bdjj (steht ganz unten in der abhandlung). und ja, cheftrainer von rheinland-pfalz ist immer noch adolf freudenmacher, begleitet von seinem kronprinz egon klamm. das ist jetzt bereits das zweite mal, dass ich nichts gutes von anderen über ihn gehört habe.
der gesamte trainingsaufbau wurde von unserem verein eigentlich komplett aus neustadt übernommen, was mich überhaupt erst darauf gebracht hat, dieses kritikschreiben zu verfassen. wenn man sich einfach mal etwas tiefer mit der materie befasst, dann stellt man schnell fest, dass da irgendwas nicht stimmt.


Sind wir ein Selbstverteidigungsverband oder eine Krabbelgruppe.

genau DAS frage ich mich eben auch immer. tatsache ist aber, dass die leute, so wie christian das schon sagte, es genau so wollen. die wollen nicht kämpfen, geschweige denn sich anstrengen, sondern krabbeln. ich habe ja auch einmal versucht, in unserem verein das training mal etwas anders aufzuziehen, den leuten mal eine gescheite basis mitzugeben, was aber von den leuten nach einer zeit abgelehnt wurde: sie sind zu einem von unseren anderen trainer gegangen und haben gefragt, ob sie nicht wieder ihr prüfungsprogramm üben könnten (die meisten trainieren sowieso nur einmal die woche).
seitdem biete ich noch ein zusätzliches freitagstraining an, das regelmäßig nur von 2! weiteren leuten besucht wird. das sagt schon viel über die motivation der leute aus. die allermeisten wollen anscheinend wirklich nur ein bissel feierabendsport und irgendwann ihre prüfung machen; niveau ist da egal.


Wir haben wirklich viele Trainer die nach meiner Meinung viel im Bereich Selbstverteidigung dazu lernen müssen (die haben die anderen Sportarten aber auch!). Diese machen den Ruf des Ju-Jutsu kaputt.

das bereitet mir eben auch bauchschmerzen. ich hab einfach keinen bock, das man gute und fähige athleten in einen topf mit den vielen anderen "luschis" wirft, denn genau das wird passieren, wenn der ruf dieser kampfkunst sich verabschiedet hat.
das genaue gegenteil sieht man doch bei vollkontakt-sportarten wie muay thai oder kickboxen; du brauchst nur zu erwähnen, dass eins von beiden machst, und schon bist du der killer vor dem herrn.

irgendwie verwundert es mich aber nicht, dass der djjv ähnliche probleme zu haben scheint.

Sgt.G
11-10-2007, 23:17
@Irongriffon

Normalerweise ist eines meiner Mottos ja grundsaetzlich dass die Hoffnung zuletzt stirbt, aber mit dem JJ in Deutschland (sei es nun im DJJV oder offensichtlich auch im BDJJ) glaube ich schon ganz fest dass alles hoffen nix mehr bringt.

Ueber mehrere Jahre hab ich im Urlaub in den USA in einem sehr kleinen Dojo immer Close Combat Jujitsu trainiert und das dann daheim mit einem Freund weitertrainiert. Der Trainer hatte auch genug von dem Verbandsgemeiere hier und hat sein Jujitsu extrem auf SV getrimmt.
Naja, hab dann bei dem meinen Dan gemacht. Leider hatte der Gute Mann einen Unfall und die kleine Gruppe hat sich mehr oder weniger aufgeloest.
Es ist eben doch recht schwierig den Ottonormal-Ju-jutsuka zu erreichen.

Der Schwarzgurt ist eben was eigentlich jeder erreichen will und eigentlich wollen ich sag mal mindestens 90-95% nur die Bestaetigung (Gurt und Urkunde) die damit kommen.

Was ich sonst so im JJ gesehen habe (D-LAnd und USA) kann ich nur sagen: GUTE NACHT!

Schnueffler
12-10-2007, 06:59
@ Chris:
Ich war einer der Leute, die bei der "Jiu-Messer-Vorführung" mit auf der Matte standen.
Die Würfe an sich waren bestimmt nicht schlecht, aber die Messerabwehren unter aller Sau. Das war auch die Meinung der anderen drei Leute, die mit mir dort waren.
@ Chris und Ralf:
Schade das ihr die Fahnen streckt. Kann es aber auch nachvollziehen, wenn man sich lange vergebens bemüht was zu ändern.
Noch bin ich nicht im DJJV, spiele aber mit dem Gedanken, wenn der eigene Verein da ist. Und da ich mein Hauptaugenmerk auch auf die SV legen will, wäre es sehr schön gewesen, da dann auch die entsprechenden Ansprechpartner zu finden.
MfG
Markus

Chris_B
12-10-2007, 08:57
also, es handelt sich bei meiner kritik nicht um das jj des djjv, sondern das des bdjj (steht ganz unten in der abhandlung). und ja, cheftrainer von rheinland-pfalz ist immer noch adolf freudenmacher, begleitet von seinem kronprinz egon klamm. das ist jetzt bereits das zweite mal, dass ich nichts gutes von anderen über ihn gehört habe.
....


Ups, du arme Sau! :)

Adolf Freudenmacher ist nach meiner persönlichen Meinung eine absolute Null in Sachen Kampfsport. Nach meiner persönlichen Meinung hat er nur eine große Klappe und absolut nichts dahinter. Überleg dir ob du da richtig aufgehoben bist!

Grüße

Christian

MAT Hannover
12-10-2007, 10:41
Moin,

wider alle guten Vorsätze möchte ich mich doch mal mit paar Zeilen zu dem Thema äußern.

Im Grunde hat Christian ja schon geschrieben, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Dazu möchte ich anmerken, dass letztlich kein Verband ein Abstraktum ist, sondern ein Zusammenschluss von Menschen mit einem oder mehreren gemeinsamen Zielen aber teilweise recht unterschiedlichen Ansichten und Ansätzen in den Details und Wegen zur Erreichung dieser Ziele.

Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen und Fähigkeiten sind Funktionäre.
Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen und Fähigkeiten sind Trainer.
Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen und Fähigkeiten sind Schüler.

Es gibt hervorragende, engagierte Leute im DJJV und seinen Landesverbänden. Es ist ein großer Verband mit vielen Leuten, da ist es normal, dass es auch viele gute gibt, aber eben auch viele weniger kompetente Leute und Leute, die ihre Kompetenzen falsch einschätzen.

Will sagen, wenn ich auch den Ansatz - Spezialisten als Trainer für bestimmte Gebiete einzusetzen, um das Gesamtniveau zu heben - Klasse und richtig finde, weiß ich doch, dass es nicht funktionieren würde: Es gibt immer Leute, die keine Spezialisten sind, sich aber für welche halten, Leute, die von bestimmten Dingen keinen oder zu wenig Plan haben, dies aber selbst ganz anders sehen. Solche Leute sitzen in einem Verband - teilweise wegen langer Zugehörigkeit - in wichtigen Positionen, sind Entscheidungsträger und nicht so leicht zu umgehen. Langer Rede kurzer Sinn: ich glaube nicht, dass immer und auf Dauer die richtigen Leute an die richtigen Positionen kommen werden.

Ein Problem sind die Strukturen beim Ju-Jutsu: alles ist sehr hierarchisch angelegt. Mit Zielstrebigkeit und Eifer aber auch ohne tatsächliche Eignung kann man in dem Verband Trainer, Prüfer, Danträger, Funktionär werden. Ich habe es zumindest so erlebt, dass das Ansehen und die Anerkennung proportional zum Dangrad ansteigen, aber nicht die Fähigkeiten. Es geht vielen darum, möglichst weit oben zu stehen in der Hackordnung - ein deutsches Phänomen? Ich frage mich, ob das mit dem hohen Anteil an Leuten aus der Exekutive (Polizei, BGS etc.) zu tun hat. Diese Jungs (und Mädels) haben grundsätzlich andere Sichtweisen auf viele Dinge, als der "Normalmensch", bedingt durch das Leben in stark ausgeprägten hierarchischen Strukturen. Darüber hinaus stehen Graduierungen aber auch für einen messbaren, allerdings nicht real nachweisbaren Erfolg des Einzelnen. Es ist cool wieder eine Prüfung gemacht zu haben und man muss sein Können nur in einer Art Schauspiel nachweisen. Das kommt vielen Leuten entgegen. Ich sage das wertfrei. Man kann das so machen, es ist nur nicht mein Ding. Und jedenfalls kommen so auch Leute in Positionen der Einflussnahme, an denen sie schlicht eine Fehlbesetzung darstellen.

In meiner Schule bieten wir derzeit drei KK an, die durch hohen Sparringsanteil gekennzeichnet sind. Graduierungen gibt es entweder nicht oder haben nur eine untergeordnete Bedeutung, allenfalls um das tatsächliche Niveau des Kämpfers z.B. für Wettkämpfe zu dokumentieren. Bspw. beim Luta Livre haben die Jungs wenig Eifer, schnell hoch graduiert zu sein, weil sie wissen, dass sie dann ihr Können stärker beweisen bzw. wirklich welches haben müssen. Einen Blaugurt oder mehr zu tappen ist halt erklärtes Ziel aller niedriger Graduierten, weil es so schwierig ist. Umgekehrt macht es die Blaugurte zu gejagten, die ihr Niveau halten müssen, um nicht unglaubwürdig zu werden. Beim DBMA gibt es keine Grade in dem Sinne, Man geht zum Gathering, zeigt Eier, stellt fest, das man ohne Plan viel Schmerzen hat und kommt mit mehr Plan wieder. Ähnlich beim Muay Thai. Sparring ist zentraler Bestandteil dieser Stile, das macht sie - für ihre jeweilige Zielsetzung - so effektiv. Wer von sich behauptet ein Experte zu sein, muss das auch praktisch belegen können - ein wesentlicher Unterschied zu SV-Kampfkünsten. Das verhindert oder schränkt zumindest ein, dass unfähige Leute an wichtige Schaltstellen kommen.

In SV-Systemen wie dem Ju-Jutsu macht eine hohe Dan-Graduierung deren Träger oft "per se" zu Experten im SV-Bereich. Das nehmen nach meiner Beobachtung oft Beamte der Vollzugsorgane für sich in Anspruch, gilt aber auch für "normale" Leute. Natürlich stimmt das nicht, weil eine SV-Situation für "normale" Bürger meist völlig anders ist, als für bspw. Polizisten im Dienst und weil ein Dangrad nicht kämpft, sondern ein Mensch. Aber es lässt sich schwer vermitteln. So kommen eben immer solche Szenarien wie die von Euch geschilderten beim BuSe zustande. Mir wollte man z.B. öfter verkaufen, dass man mit einem Stock einem Angreifer mit Messer dermaßen überlegen ist, dass letzterer freiwillig sein Messer nach Aufforderung wegwerfen wird.

Letztlich geht es für einen Verband natürlich auch um Geld. Ju-Jutsu präsentiert sich oft als eierlegende Wollmilchsau: Wettkampf (Fighting) - Selbstverteidigung - Duo - Formenwettkampf (Show - gibts das eigentlich noch?) - System der Polizei, BGS, Justiz ... Es gibt eine Menge Ziele, die unter einen Hut gebracht werden müssen. Man muss hohe Mitgliederzahlen erreichen um die Exklusivität als mitgliederstärkster JJ-Verband (DJJV) im DSB und damit natürlich Fördermittel nicht zu verlieren. Nicht so einfach, das alles zu erreichen. Aber ich finde, dafür machen die Leute zum Teil schon gute Arbeit. Ich meine, es könnte schlimmer sein. Ich habe allerdings Probleme, mich damit zu identifizieren. Nur ich muss da nichts reformieren. Das wird auch nicht möglich sein. Man müsste die gewachsenen Strukturen aufbrechen - dass käme eher einer Revolution gleich. Es wäre sicher einfacher, einen eigenen Verband zu gründen, dem Kind einen anderen Namen zu geben und es anders zu machen. Man muss halt schauen, wo und wie man unterkommt. Ob man als Trainer die Dinge so anpackt, wie man sie sich vorstellt, ob man was eigenes macht oder weggeht oder einen Trainer findet, der einen aus der Verbandspolitik raushält und kompetent gute Sachen vermittelt. Es gibt sicher für jeden eine Möglichkeit.

"Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott." sagten die Alten immer. ;)

Grüße,

Ralf

BenitoB.
12-10-2007, 11:09
ich finde eure konstruktive kritik an den,teilweise,verkrusteten strukturen des jj super!!! kürzlich habe ich mit dem krav maga angefangen, weil mir von einigen ecken gesagt wurde ju jutsu ist nur bedingt sv tauglich. wenn ich jetzt aber sehe,dass es doch so einige engagierte jujutsu trainer gibt,bekomme ich richtig lust mir den benachbarten verein heute in nem probetraining mal anzuschauen.
das einzige was mir beim krav maga nicht so gefällt sind nämlich die verhätnißmäßig wenigen griffe,hebel oder würfe. sowas macht mir einfach spass.
ich glaub ich mach mir heute abend einfach mal mein eigenes bild:)

Schnueffler
12-10-2007, 11:29
ich glaub ich mach mir heute abend einfach mal mein eigenes bild:)

Das ist das Beste, was du machen kannst, wenn du kritisch an die Sache ran gehst.
Und wenn du für dich aus dem Training "nur" die Würfe, Hebel, Festleger oder ... oder ... rausziehen kannst, hat es sich gelohnt.
Ich schaue auch gerne über den Tellerrand und ziehe gewisse Dinge für mich dabei raus, die ich bei meiner Interpretation des Jiu Jitsu mit einfließen lasse.
Ich stelle mich auch gerne zur Diskussion, warum und weswegen ich bestimmte Sachen mache und was nicht. Danach folgt eigentlich auch immer die praktische Ausführung, um die Aussagen zu stützen oder mich vom Gegenteil zu überzeugen!
Leider kann man "reale SV" nicht im Training nachstellen, denn wie will man es machen, wenn man die Augen, auf den Kehlkopf oder in die Weichteile angreift?
Ich zeige meißt auch Sachen, die für mich und meinen Körper passend sind. Wenn jemand andere Voraussetzungen hat, muß man die Technik dementsprechend anpassen und variieren. Aber auch das sollte ein guter Trainer von sich aus machen und nicht, wie ich es vor nicht allzulanger Zeit erlebt habe:
Nein, du mußt es so machen wie ich es gezeigt habe!
Erklärung:
Der Trainer vor Ort war ein Kopf kleiner als ich und sein Trainingspartner 2 Köpfe größer als ich und um einiges leichter als der Trainer. Mein Trainingspartner war ungefähr genauso groß wie ich, aber ca. 20kg schwerer.
Ich war kurz davor von der Matte zu gehen, da er auch "tödliche" Techniken zeigte, aber für den Verteidiger! (Messerabwehren)
MfG
Markus

Irongriffon
12-10-2007, 11:37
Adolf Freudenmacher ist nach meiner persönlichen Meinung eine absolute Null in Sachen Kampfsport. Nach meiner persönlichen Meinung hat er nur eine große Klappe und absolut nichts dahinter. Überleg dir ob du da richtig aufgehoben bist!

stimmt, große klappe kann ich bestätigen. die wird oftmals damit untermauert, dass er seine hebel oder festleger bei schülern oft ruckartig und bis an die schmerzgrenze demonstriert (einem angehenden dritten dan hat er kurz vor der prüfung noch fast die schulter ausgekugelt).

und ich trainiere nicht bei ihm; ich habe bereits sehr früh festgestellt, dass das niveau des jj in neustadt unterirdisch ist. ich trainiere nur noch "mein" jj; prüfungen sind für mich nur noch vorstellungen, auf denen du vor einer jury den affen machst (vor allem wenn einen leute beurteilen, die selbst halbe bewegungslegastheniker sind) und wenn du brav warst, deine banane bekommst.


Es geht vielen darum, möglichst weit oben zu stehen in der Hackordnung - ein deutsches Phänomen?

ne, ist menschlich. und wir lernen bereits sehr früh, dass status und autorität die stellung in der hackordnung begünstigt. und was strahlt in der kampfkunst mehr status und autorität aus, als ein schwarzgurt (am besten noch mit namen und dan-grad drauf)?

Schnueffler
12-10-2007, 11:50
und was strahlt in der kampfkunst mehr status und autorität aus, als ein schwarzgurt (am besten noch mit namen und dan-grad drauf)?
Sieht aber teilweise richtig nett aus!
Habe meinen von meinem Trainer geschenkt bekommen und nach jeder Prüfung mußte ich ihn abdrücken, das eine weitere Pommes drauf kommt.
MfG
Markus

Concept-Arnis
12-10-2007, 16:58
Als Außenstehender, der schon einige male mit JJ-Danträgern zu tun hatte, stelle ich mir immer wieder die Frage, ob sich das JJ seit 1969 nicht schon ein paarmal selbst überlebt hat. Damals schien es eine gute Idee, mangels besserem, aus den verfügbaren KK´s das "Beste für die SV" herauszunehmen und zusammenzufügen. Leider übersah man, daß alle diese KK´s nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiteten. Heute bin ich der Ansicht, man sollte das ganze Jujutsu friedlich und ehrenvoll zu Grabe tragen und entweder ganz, und zwar wirklich ganz von vorne beginnen, oder sich gleich etwas Anderem zuzuwenden, was seine Tauglichkeit für die SV bereits bewiesen hat.

Sorry!

Schnueffler
12-10-2007, 17:16
Und was wäre das deiner Meinung nach?
MfG
Markus

Sgt.G
12-10-2007, 22:04
Und was wäre das deiner Meinung nach?
MfG
Markus

Das wuerd ich auch mal gerne wissen?

Johannes
13-10-2007, 11:40
Hallo


[/Quote]Als Außenstehender, der schon einige male mit JJ-Danträgern zu tun hatte, stelle ich mir immer wieder die Frage, ob sich das JJ seit 1969 nicht schon ein paarmal selbst überlebt hat. Damals schien es eine gute Idee, mangels besserem, aus den verfügbaren KK´s das "Beste für die SV" herauszunehmen und zusammenzufügen. Leider übersah man, daß alle diese KK´s nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiteten. Heute bin ich der Ansicht, man sollte das ganze Jujutsu friedlich und ehrenvoll zu Grabe tragen und entweder ganz, und zwar wirklich ganz von vorne beginnen, oder sich gleich etwas Anderem zuzuwenden, was seine Tauglichkeit für die SV bereits bewiesen hat.[Quote]

Sorry, das ist mal wieder eine Pauschalantwort aus der WT/VT usw Ecke.

Jede Sportart ist so gut wie der Mann dahinter. Sicherlich kann es jedem passieren, das er eine geplättet bekommt, egal welchen Sport er macht.

Deswegen ist die ist die Obere aussagen, total am Thema vorbei

Gez Johannes

Concept-Arnis
13-10-2007, 14:00
Bist Du auch so ferngesteuert, daß Du keine andere Meinung zuläßt? Oder kocht ihr so selbstzufrieden im eigenen Saft, daß ihr Realitäten nicht erkennt? Was hat meine Antwort damit zutun, aus welcher Ecke ich komme? Genauso könnte ich sagen, Deine Antwort ist typisch für die JJ-Ecke, wo sich alle ach so furchtbar ernst nehmen. Mache ich aber gar nicht! Und wo habe ich Deiner Ansicht nach mein System über das JJ gestellt?

Die Kritik, auf die sich das Thema bezieht, ist meiner Ansicht nach angebracht. Lösungsmöglichkeit 1 wäre, der Einzelne sucht sich etwas anderes. Lösungsmöglichkeit 2 wäre, das JJ grundlegend umzustrukturieren. Das wurde im Ausgangspost auch angeregt. Was ist an meinem Post nun Deiner Ansicht nach "total am Thema vorbei"? Vielleicht hast Du einfach nicht verstanden, wo sich meine Antwort auf das Thema bezieht? Manchmal ist es halt besser, tabula rasa zu machen, als alles nur nochmal zu verschlimmbesern. Gerade dieses Problem kenne ich nur zu gut aus dem WT, auf das Du so eifrig anspringst. Und das alles andere als fehlerlos ist!

Irongriffon
13-10-2007, 15:27
Manchmal ist es halt besser, tabula rasa zu machen, als alles nur nochmal zu verschlimmbesern. Gerade dieses Problem kenne ich nur zu gut aus dem WT, auf das Du so eifrig anspringst. Und das alles andere als fehlerlos ist!

mag sein, aber das geht leider oft nur mit machiavellistischen methoden und einer "aufklärerischen einstellung", wie sie zu zeiten der franz. revolution geherrscht haben. oder kurz: alles alte auf einen haufen kehren (das schließt ansichten UND die menschen, die sie haben mit ein), dann allen die köpfe abschlagen und dann nach eigenen vorstellungen wieder neu aufbauen.

diese methode passt aber nicht so ganz in unser demokratisches system, obwohl es auch nach meiner meinung die einzige möglichkeit ist, etwas radikal und grundlegend zu verändern; bestehende machtinhaber geben ihren einfluß und ihre privilegien sicher nicht auf, nur weil du mit vorschlägen kommst, die du vielleicht für besser und sinnvoll halten magst.

gute vorschläge wurden ja schon genannt, nämlich die unterteilung des jj in verschiedene bereiche, wie sie ja auch in anderen kampfsportarten vorzufinden sind (z.b. dem luta livre der ello. das finde ich sinnvoll unterteilt). hier könnte man beispielsweise unterteilen in "jj-kids", "jj-fit for fun" (für die normalos und breitensportler) und "jj-unleashed" (für die etwas härteren, die sich verstärkt mit realistischem kämpfen und sv befassen wollen).
für alle drei bereiche erarbeitet man ein konzept und methoden, sucht sich entsprechende trainer und führt dann das ganze aus.

ich habe ja mal gehört, dass der djjv sich stark mit den allkampf-typen zerstritten haben soll. kann mir jemand sagen, was dafür der grund war (ich spekuliere mal stark auf interne machtkonkurrenz)?

spiderman
14-10-2007, 07:30
gute vorschläge wurden ja schon genannt, nämlich die unterteilung des jj in verschiedene bereiche, wie sie ja auch in anderen kampfsportarten vorzufinden sind (z.b. dem luta livre der ello. das finde ich sinnvoll unterteilt). hier könnte man beispielsweise unterteilen in "jj-kids", "jj-fit for fun" (für die normalos und breitensportler) und "jj-unleashed" (für die etwas härteren, die sich verstärkt mit realistischem kämpfen und sv befassen wollen).
für alle drei bereiche erarbeitet man ein konzept und methoden, sucht sich entsprechende trainer und führt dann das ganze aus.

ich habe ja mal gehört, dass der djjv sich stark mit den allkampf-typen zerstritten haben soll. kann mir jemand sagen, was dafür der grund war (ich spekuliere mal stark auf interne machtkonkurrenz)?


das ist eine super idee und genau mein gedanke aber ich denke die struktur im JJ soll wo so beigehalten werden und man will garnichts ändern.
vor ein paar jahren hat man mal die älteren ju jutsukas in den führungspositionen kritisiert das sie nicht fortschrittlich denken. heute sind wir wieder am gleichen punkt.

ich wäre auch für die einführung des allkampf im JJ. ist wenigsten eine realistische variante und um vieles interessanter als das fighting.

so long

MAT Hannover
14-10-2007, 09:56
ich habe ja mal gehört, dass der djjv sich stark mit den allkampf-typen zerstritten haben soll. kann mir jemand sagen, was dafür der grund war (ich spekuliere mal stark auf interne machtkonkurrenz)?

Um international konkurrenzfähig zu bleiben, musste der DJJV das derzeitige und früher schon international gebräuchliche Fighting-System übernehmen. Internationaler Standard, sozusagen. Stark bestimmt vom Erfolg, denn da es so Judo-lastig ist, haben manche Teams ihre Judo-Kader losgeschickt. Auch heute findet man oft Top-Judoka unter den erfolgreichen Wettkämpfern. Ich meine mich zu erinnern, dass v.a. die Franzosen stark vertreten waren und diese Entwicklung forcierten. Letztlich macht es natürlich Sinn, einen einheitlichen Wettkampfmodus zu finden, und nicht in jedem Land mit unterschiedlichen Regeln aufzuwarten. Mir hat das "neue" System nie gefallen (trotz oder wegen meiner langen Judo-Vergangenheit), aber das ist Geschmackssache.

Die Allkämpfer stellen einen Konkurrenzverband zum DJJV dar. Wie schon in meinem vorigen Post beschrieben, nimmt der DSB nur einen Verband pro Sportart auf und zwar den Mitgliederstärksten (soweit mir mitgeteilt wurde). Da dort nicht so stark differenziert wird, gelten nicht alle Jutsu /Jitsu-Arten als unterschiedliche Sportarten und so ist der DJJV als stärkster Verband für alle Jutsu/Jitsu Mitglied im DSB. Das ist mit Fördermitteln verbunden. Wenn die Allkämpfer mit ihrem Verband stärker würden, als der DJJV, könnte es passieren, das der DJJV seine Mitgliedschaft dort verliert und damit natürlich auch seine Vorrangstellung in D und die Fördermittel. Das liebe Geld...:rolleyes:

So etwa ist es mir mal erklärt worden, als ich mit meiner damaligen Gruppe erwog, beim Allkampf anzutreten. Es hieß damals, wir würden dann Gefahr laufen, dass wir aus dem DJJV fliegen.

Gruß, Ralf

LowLimit
14-10-2007, 10:09
ich bin relativ neu in jujutsu und muss zustimmen... ist alles etwas sehr judolastig, ich glaube kaum dass würfe und hebel den hauptteil eines kampfes ausmachen. was wir fitnesstechnisch machen ist so lala, halt so 80 liegestütze und paar situps und diese ganzen kräftigungsübungen, aber ich bemüh mich eh nebenher um fitness daher ist das nicht so das problem. für mich liegt das haupt-augenmerk auf selbstverteidigung, und an schlägen, kicks, kombinationen etc. wird viel zu wenig gemacht wenn man mal mit wing tsun oder krav maga training vergleicht (mit den beiden weils ebenfalls moderne, auf sv ausgelegte kampfstile sind). randori und sparring fehlen mir sehr, aber in meiner nähe gibts an moderner sv sonst nix und daher muss ich halt sehn wie ich das dazulerne, gibt ja noch freie sessions ohne trainer etc.

Johannes
14-10-2007, 10:13
Hallo

"Die Kritik, auf die sich das Thema bezieht, ist meiner Ansicht nach angebracht. Lösungsmöglichkeit 1 wäre, der Einzelne sucht sich etwas anderes. Lösungsmöglichkeit 2 wäre, das JJ grundlegend umzustrukturieren"


Ja, alles neu zu strukturieren, hat der DJJV schon mit dem neuen Prüfungsordnung gemacht, die inzwischen auch dreimal im Jahr geändert wird. Zumal viele das Programm nur wiederwillig annehmen, meist sind es die alten Leute, die das Ju Jutsu aufgebaut haben...

Eine andere Möglichkeit wäre sich auch über andere Stile weiterzubilden, und die Prüfungsordnung als das nehmen, was sie ist. -->

Ein Abfragen von´Techniken, ohne realistischen Hintergrund um eine Personengruppe mit gleichen Maßstab zu bewerten zu können.

Es ist doch jedem Freigestellt im Training ander Dinge einzubauen.

Ich kenne Vereine, da werden im JU Jutsu , ( BDJJ und DDK Vereine die noch die alte Ju Jutsu Prüfungsordnung haben), wo Bodenkampf, Arnistechniken, Luta Livre Capoeira usw im Training eingebaut werden.
Nur sollte der Trainer sowas akzeptieren, oder auch anbieten können. Leider sind viel alte Trainer ( und Funktionäre) so auf ihre Schiene eingefahren, das es kein rechts und kein links gibt.

Und das ist das, was den Unmut bei der Basis ( Sportlern) hervorruft...

gez Johannes

Schnueffler
14-10-2007, 18:08
Eine andere Möglichkeit wäre sich auch über andere Stile weiterzubilden, und die Prüfungsordnung als das nehmen, was sie ist. -->

Ein Abfragen von´Techniken, ohne realistischen Hintergrund um eine Personengruppe mit gleichen Maßstab zu bewerten zu können.

Es ist doch jedem Freigestellt im Training ander Dinge einzubauen.

Sehe ich genauso!
Eine Prüfung ist für mich fast sowas wie eine Show. Dort zeige ich auch Techniken, die ich niemals in der SV nutzen würde, da sie für mich z.B. zu artistisch sind. Jedoch solen auch diese Techniken keine Selbstmordtechniken sein, besonders bei Waffen!
Bei uns gehört aber zum Prüfungsprogramm ab grün, der Bereich freie Abwehren!
Da steht der Prüfling in der Mitte und wird von mehreren Leute frei angegriffen und muß sich verteidigen. Je höher der Prüfling, je unkooperativ werden die Angreifer, teilweise Angriffe zu zweit usw. Mit der Zeit kommen dann auch Waffen dazu!
Bei meiner letzten Prüfung nahm dieser Teil den größten Zeitraum ein, da beide Prüfer sehr auf realistische SV ausgerichtet sind.
MfG
Markus

Kimi
15-10-2007, 09:27
Hallo

Eine andere Möglichkeit wäre sich auch über andere Stile weiterzubilden, und die Prüfungsordnung als das nehmen, was sie ist. -->

Ein Abfragen von´Techniken, ohne realistischen Hintergrund um eine Personengruppe mit gleichen Maßstab zu bewerten zu können.

Es ist doch jedem Freigestellt im Training ander Dinge einzubauen.


Naja, aber irgendwie ist es doch schon schizophren, Graduierungen nach etwas zu verteilen, was man eigentlich gar nicht macht.
Prüfungen SOLLTEN eine Lernerfolgskontrolle sein, keine Zusatzbeschäftigung.
Wer SV trainiert, sollte in SV geprüft und graduiert werden. Wer Show trainiert, sollte in Show graduiert werden.
Ein Bäcker wird auch nicht als Maurer geprüft, obwohl beide irgendwann bei ihrem Werk mal eine Masse aus ein paar Zutaten in einer grossen Schüssel anrühren müssen.

Schnueffler
15-10-2007, 09:34
Naja, aber irgendwie ist es doch schon schizophren, Graduierungen nach etwas zu verteilen, was man eigentlich gar nicht macht.
Prüfungen SOLLTEN eine Lernerfolgskontrolle sein, keine Zusatzbeschäftigung.
Wer SV trainiert, sollte in SV geprüft und graduiert werden. Wer Show trainiert, sollte in Show graduiert werden.
Ein Bäcker wird auch nicht als Maurer geprüft, obwohl beide irgendwann bei ihrem Werk mal eine Masse aus ein paar Zutaten in einer grossen Schüssel anrühren müssen.

Zumindest am Anfang ist es immer eine "Show", da der Partner kooperativ ist und mitgeht!
Später kommt der von mir oben beschriebene Teil der freien SV dazu. Unsere PO gibt es glücklicher Weise her.
MfG
Markus

Royce Gracie 2
20-10-2007, 00:47
Die Grundproblematik ist nicht neu.

Auch ich habe einmal Ju-Jutsu betrieben.
Und bei uns wurde so trainiert wie im Artikel beschrieben.
Es wurde von einigen Motivierten auch versucht das Training zu ändern.
Dies führte aber zu keinem Erfolg.

Ich und andere von damals machen nun schon länger kein Ju-Jutsu mehr und sind im VK freefight Karate mehr als nur glücklich :D



das problem ist eben, dass die übrigen trainer zwar meine ansicht teilen, allerdings eher angst davor haben, weil sie die breitensportler nicht verscheuchen wollen. und da wir momentan fast nur breitensportler als mitglieder haben, sehen die anderen trainer, trotz zustimmung zu meinen ansichten, keinen bedarf, an der jetzigen situation etwas zu ändern.

Und genau darum gehts.

Ju Jutsu hat sich in den meisten Fällen dem Ziel verschrieben durch das Geschichtenerzählen Breitensportlern und im sonstiegn leben Versagern einen interessanten und Selbstvertrauen schenkenden Ausgleich zum ALltag zu geben.

Wenn ich nur an meine alte Trainingsgruppe denke , was da teilweise für Leute waren.

Träumer !
Angsthasen die sich danach sehnen ihren Traum vom großen Kämpfer vorgegaukelt zu bekommen.

Diese Leute wollen Betrogen werden !
Sie wollen einen Zettel haben auf dem steht : 1. Dan ich bin eine tolle kampfmaschine ! Leute die in ihrer Fantasie befriedigung finden ,so toll wie Karate Kid zu sein.
Obwohl sie nie im Leben den Mut hätten mal nen echtes sparring zu machen.

Wir hatten dann einen Trainer, der das ändern wollte.
Er hat den leuten klar gemacht , das sie nix können , und das sie hart und anders trainieren müssen.
-> ende vom Lied = wir waren nur noch 2-3 Leute weil die ganzen Breitensporrtler sich persönlich beleidigt gefühlt haben und der Trainer wurde dann auch gegangen.

Nun sinds wieder ein paar mehr .... ( ich besuche den Verein noch ab und zu aus Spass und weil ich die Leute eben gut kenne und wenn jemand von ihnen Lust hat, was fast nie der Fall ist verhau ich ihn auch im Sparring ^^)
Altersdurchschnitt wohl bei ca .40 Jahren und keiner von denen hat auch nur ansatzweise Bock auf kämpfen.
Die wollen einfach nur sich selbst auf die Schulter klopfen und sich belügen :
ich bin wer , ich bin Kämpfer

Daher auch meine Empfehlung :
Wenn dir die Zustände nicht passen -> mach ne andere oder deine eigene Kampkunst

ändern wirst du am Ju Jutsu nichts.


PS : IRGENDWER schrieb ein paar Seiten weiter Vorne das sie am ende jedes Ju _Jutsu Trainings 15 minuten freefight machen.
Also das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen ! Ihr haut euch da so richtig VK mit Kniestößen , Lowkicks und Bodenkampf bei dem Schlagen auch ins Gesicht erlaubt ist ?
Wie kann denn das bitte funktionieren wenn ihr die brauchbaren Techniken des freefight gar net gelernt bekommt ?

Du meinst wohl eher den Ju Jutsu Freikampf , der mit "Freefight" nahezu nichts zu tuen hat und in der Regel nichtmal Vollkontakt ist.
sondern eher semikontakt Kickbox sparring mit sehr eingeschränktem regelwerk

Irongriffon
20-10-2007, 08:55
Träumer !
Angsthasen die sich danach sehnen ihren Traum vom großen Kämpfer vorgegaukelt zu bekommen.

Diese Leute wollen Betrogen werden !
Sie wollen einen Zettel haben auf dem steht : 1. Dan ich bin eine tolle kampfmaschine ! Leute die in ihrer Fantasie befriedigung finden ,so toll wie Karate Kid zu sein.
Obwohl sie nie im Leben den Mut hätten mal nen echtes sparring zu machen.



das muss noch nicht einmal sein. die meisten wollen sich halt einfach nur nicht anstrengen, aber trotzdem ihre gürtel machen. für die ist das ausgleichsport, nicht KAMPFsport.
dagegen habe ich auch nichts, weil es legitim ist und auch eine kundengruppe darstellt, die man aufnehmen und "versorgen" kann.

das problem besteht halt einfach darin, dass man breitensportler und kämpfer vermischt, und diese leute einfach ganz andere schwerpunkte in ihrem training setzen. man kann die motivation eines breitensportlers einfach nicht mit der eines (wett)kämpfers vergleichen; für mich ist das ungefähr so, wie wenn du die motivation eines grundwehrdienstleistenden mit der eines saz12 vergleichst, es passt einfach nicht.

außerdem fühlen sich nicht wenige wettkämpfer elitär und können mit dem "weichspül"-training der breitensportis nichts anfangen. das ist auch nicht ungewöhnlich, und ich plädiere hier jetzt auch nicht zu "mehr toleranz" o.ä., sondern einfach dafür, beide "kundengruppen" zu trennen, denn bietest du nur wattebausch-weitwurftraining im kimono an, dann rennen dir irgendwann die guten und ernstzunehmenden leute weg.
bietest du nur "volle-möhre-druff"-training an, wirst du keine breitensportler mehr sehen, die eben nunmal den größten teil an mitgliedern stellen und damit auch das meiste geld in die kassen tragen: den rest regelt mr. nachfrage-und-angebot.


Wir hatten dann einen Trainer, der das ändern wollte.
Er hat den leuten klar gemacht , das sie nix können , und das sie hart und anders trainieren müssen.
-> ende vom Lied = wir waren nur noch 2-3 Leute weil die ganzen Breitensporrtler sich persönlich beleidigt gefühlt haben und der Trainer wurde dann auch gegangen.

was lernen wir daraus? richtig, du pisst nicht denjenigen leuten vor die füße, die die rechnungen bezahlen, egal wie murks sie sind. in meinen augen war das vom trainer mehr als nur ungeschickt, denn niemand will gesagt bekommen, dass er "nichts kann", besonders wenn er ja bereits schon die entsprechenden prüfungen abgelegt hat, die ihm offiziell anderes bescheinigt haben (nämlich das er es eben kann); NIEMAND läßt sich gerne von anderen sagen, dass er nichts kann und all seine anstrengungen eigentlich für die katz waren; das ganze ist im grunde simple gruppensoziologie:

die breitis sind alle bereits lange in einer gruppe zusammen und haben ihren "status" in form von gürteln auf prüfungen "erkämpft", jetzt kommt da einer her und behauptet, das gilt alles nicht und sie hätten ihren "status" abzugeben und wieder von vorne anzufangen, während er, ein unbekannter, sich automatisch zum "gruppenführer", also dem menschen mit dem höchsten status aufschwingt; diesen status kann er sich aber leider nicht einfach nehmen, er wird ihm von den breitis VERLIEHEN, und anders als in wolfsrudeln, kann der mensch entscheiden, wem er folgen will (die breitis wollten ihn nicht, also hatte er zu gehen)!
das ist etwas, was die ganzen "bosse" recht häufig vergessen. sie sind nicht "boss" und können befehlen, weil von ihrer person irgendeine "macht" oder "autorität" ausgeht, sondern weil andere menschen genau das in ihnen sehen, ihnen diese eigenschaften zuschreiben und dann für sich ENTSCHEIDEN, dass sie diesem menschen folgen möchten.

überleg doch mal, warum haben die ganzen "tschakka-du-schaffst-es"-kampfkunst-typen, die sagen, dass JEDER ein supermann werden kann mehr erfolg als die ehrlichen leute, die eben "die wahrheit" sagen? die wahrheit oder deine kompetenzen sind scheißegal, wenn dir die leute, bei denen du etwas erreichen möchtest, dir diese kompetenz nicht zuschreiben und dir nicht den status als anführer übertragen. menschen sind emotionale wesen, und keine geistwesen.


darum bin ich ja auch für ein trainingsangebot für beide gruppen, damit wäre wohl noch allen am besten gedient.



Du meinst wohl eher den Ju Jutsu Freikampf , der mit "Freefight" nahezu nichts zu tuen hat und in der Regel nichtmal Vollkontakt ist.

"freefight" heißt für mich nichts anderes, als das man ein sehr breites spektrum an techniken benutzen darf und nicht, dass man sich immer volle möhre auf den birne hauen muss. auch das muss man verstehen, denn außer professionellen kämpfern wird es sich ein normaler mensch in unserer gesellschaft einfach nicht leisten können, sich zwei- oder dreimal in der woche im knallharten vollkontakt-sparring die ömme weichklopfen zu lassen.

Schnueffler
20-10-2007, 10:44
@ RG2:
Schaust du hier:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f92/jj-kampf-66266/
So wurde bei uns gekämpft. Bei dem Wettkampf in Polen bin ich einmal gestarten, ansonsten in Dänemark, Holland und Belgien. Immer nach den gleichen Regeln. Einmal hieß es Ju Jutsu-Fighting, mal Kano-Jitsu, mal Jiu Jitsu-Kampf oder ähnlich!
Bei uns besteht das Training aus harter SV. Das Sparring kommt zwar nicht bei jedem Training in dieser Art vor, aber irgendeine Art Sparring immer.
Du mußt mMn Breitsportler, die mit dem Fitnessgedanken trainieren von den Hardcoretrainierenden trennen und auch so die Gruppen anbieten. Bei uns gibt es eigentlich nur die zweite Variante.
Aber jeder sollte so offen und ehrlich zu sich sein, das er sich den Verein aussucht, der das bietet, was er sucht. Wenn der örtliche JJ-Verein es einem nicht bieten kann, muß man halt die Augen nach was anderem offen halten.
MfG
Markus

otty
21-10-2007, 23:51
Hallo,

durch Zufall bin ich über dieses Board gestolpert und habe mich wegen diesem Thread extra angemeldet.
Ich habe mir den ganzen Thread durchgelesen. Auch wenn der Thread nicht vom DJJV handelt, sondern von einem anderen Verband ( von dessen Existenz ich nur beiläufig gehört habe bisher) wurde ja viel über den DJJV geredet.

Mir fällt es wirklich schwer passende Worte zu finden, denn ich bin ehrlich gesagt verdammt "erschrocken". Die Punkte die hier dargelegt worden sind haben mir einige Vermutungen die sich bei mir in letzter Zeit sammelten bestätigt.
Prüfungsbedingt und aus reinem Interesse besuche ich Vereine in anderen Bundesländern / Städten und Orten jenseits meines eigenen Vereines. Dort ist mir auch das schon hier erwähnte "Realitätsferne Training", welches im kompleten Gegensatz zum propagierten steht, aufgefallen. Viele Vereine betreiben JuJutsu als Breitensport, dort findet sich keine reale SV mehr wieder. Bis vor kurzem dachte ich, dies sei nur vereinzelt so, aber wie ich hier gelesen habe scheint es in anderen Bundesländern extrem zu sein.
Ich selbst trainiere im Land Brandenburg und bin mit dem Training in meinem Verein sehr zufrieden. Aber ich merke gerade dass dies anscheinend ein Glückstreffer ist.
Auf Lehrgängen habe ich bemerkt dass teilweise völlig realitätsferne Techniken zu absolut realitätsfremden Angriffssituationen trainiert werden.
Ein Problem beim Kampfsport JuJutsu ist sicher das zusammengewürfelte Technik-Misch-Masch aus allem. Nicht umsonst heisst es ja ."Ein Ju Jutsu Ka kann alles, nur nichts richtig". Aber dennoch stehen die Techniken ( und besonders die Prüfungen ) im krassen Gegensatz zur eigendlichen Philosophie. Diese wurde ja schon breit erklärt, ich brauche darauf nicht weiter eingehen.

Dennoch muss ich euch sagen, dass ihr einfach zu "eng" auf die Sache schaut. In vielen Vereinen ist mir aufgefallen dass sich das Niveau nicht zuletzt an die Mitglieder angepasst hat. Viele JuJutsuKa sind über 30, wenn nicht älter. (Nebenbei: Ich beziehe mich hier nur auf den SV Bereich.)
Dadurch ist es natürlich nicht gegeben ein extremes Training zu absolvieren. Auch wir haben das Problem, dass komplexe Bewegungen und auch selbst die Philosophie vielen Menschen aus den unterschiedlichesten Gründen nicht beizubringen sind.

Es ist richtig dass man viele Techniken und sicher noch viel mehr aus dem gefordertem Prüfungsprogramm einfach streichen sollte, aber ihr vergesst einfach dass ein wahrer Krieger einen Kampf nicht mit der Waffe sondern mit dem Kopf gewinnt.
Ich für meinen Teil habe ( nicht zuletzt durch die Methoden meines Meisters) gelernt dass man sich stets das Prinzip einer Technik aneignen muss um sie zu beherrschen. Man muss lernen wie ein Angriff funktioniert um ihn abzuwehren.
Sparring ist dabei unabdingbar, darum wird es bei uns in abgewandelter Form auch trainiert.
Es ist sicher sinnvoll sich einfach mal in den Ring zu begeben und mit einem Partner zu kämpfen, nur mit der Regel den Gegner nicht zu töten oder ernsthaft zu verletzten.
Aber welcher Anfänger kann denn aus solch einem Kampf lernen ? Meiner Ansicht nach keiner.

Mein Meister sagt immer : "Bis zum Dan lernst du sowieso nur die Grundlagen."
Deshalb lernt ein Anfänger ( also alles inkl. 1. Kyu ) auch auf angesagte Technik A mit vorher intensiv geübter Technik B zu reagieren. Je höher er in den Kyu Graden kommt, desto mehr kommen Störtechnik C und Weiterführung D nach Gegentechnik E hinzu usw...
Das sind Grundlagen die geschaffen werden müssen.
Meiner Ansicht nach ist es am Schüler die Zusammenhänge herzustellen. Deshalb finde ich die Methoden des "Stück-für-Stück" Trainings gut.

Aber definitiv zu Bemängeln habe ich dass Anfängern zu sehr das Gefühl von Sicherheit gegeben wird, zu wenig Drills auf essentielle Techniken gemacht werden und dass die Prinzipien ( die Angriffsrichtungen, die 5 Arten von Hebeln, die 3 Typen von Hebeln etc..) einfach nicht zusammenhängend dargestellt werden und der wohl wichtigste Punkt:

das Vernachlässigen der Bewegungslehre.

Gerade im Prüfungsprogramm ist alles derart unterteilt, dass man eigendlich von einem Kochbuch reden könnte. Man bekommt das Rezept vom Verband vorgelegt, aber nirgends steht dass man die Zutaten auch zusammenmischen muss um ein Brot zu backen.

Mein Meister und ich sehen das Training auch von einer traditionelleren Seite als viele andere. Dadurch fliessen auch andere Elemente wie ständige Drills, Philosophie und Grundlagentraining bis zum k*tzen auf die Matte ein. Vlt. unterscheidet gerade die eigene Motivation und die eigenen Ansprüche die JuJutsukas voneinander ?



Ich möchte euch hier keine Vorträge halten ( auch wenn ein Leser der bisher durchgehalten hat dieser Meinung sein mag - sorry ), aber ich denke dass es gerade das JuJutsu ist welches dem Kämpfer die Freiheit in einem System gibt Annerkennung und Fähigkeiten gleichermaßen zu bekommen.
Mich "stören" auch die Leute, die nach Feierabend ins Dojo kommen, sich an keine Etikette halten, keine Ahnung haben was beim Angrüßen überhaupt gesagt wird, oder auch nur ein Prinzip je verstanden haben. Aber genau diese Leute sind es die es mir ermöglichen meinen Trainerschein zu machen, Lehrgänge zu besuchen, von anderen Lehrern und Trainern zu lernen. Sie bringen Geld in die viel zu lehren Vereinskassen.
Unser Verein hat ( nicht zuletzt durch seine etwas ungünstige geografische Lage zu einem ausschliesslich auf JJ-Wettkampf spezialisierten Nachbarverein) keine Wettkampfsparte. Also keine weiteren Einnahmen. Wir finanzieren uns nur durch uns selbst ( wir kaufen Equipment aus eigener Tasche z.B ).
Dadurch MUSS ich mit diesen Leuten trainieren, auch wenn es mich trainingstechnisch nicht weiterbringt.

shin101
22-10-2007, 00:25
Also fehlt es euch am Nachwuchs hhm ?

(so unter anderem ...)


Gruß!!!:)

Budoka_Dante
22-10-2007, 07:42
Ohne Nachwuchs, den man dann nach seinen Ideen entwickelt und für den noch Alles offen steht... Da kriegt man echt nur Ü30-JJ. Wobei Ü30 doch gar nicht so alt ist?:confused:
Aber du hast mich auch eine Idee für einen anderen Thread gebracht:p

otty
22-10-2007, 17:55
Wir haben schon Nachwuchs, aber die sind entweder Ü30 uder U10 ;) dazwischen is echt mau.

buffi
11-01-2008, 16:10
also ich halte eh nichts vom ju-jutsu...das ist nur die moderne abgewandelte form vom jiu-jitsu...und wenn ich sehe wie schnell die leute die ich kenne (im ju-jutsu) ihre gürtel machen hab ich auch so meine zweifel....naja jedem seinen sache nur ich halte nichts davon ich finde das im ju-jutsu nicht intensiv genung trainiert wird

estacado
15-01-2008, 05:07
lies mal nach warum man ju jutsu entwickelt hat man fand das jiu jitsu ist nicht mehr zeitgemäß gewesen und das schon 1969 und seit 2000 hat das ju jutsu noch einen gewalitigen entwicklungssprung gemacht

Luggage
15-01-2008, 10:21
lies mal nach warum man ju jutsu entwickelt hat man fand das jiu jitsu ist nicht mehr zeitgemäß gewesen und das schon 1969 und seit 2000 hat das ju jutsu noch einen gewalitigen entwicklungssprung gemacht
Und genau diese super zeitgemäße Entwicklung hat dazu geführt, dass ein wischi-waschi-System ohne System entstanden ist, das mehr als die meisten anderen in Abhängigkeit vom Trainer Top oder auch Müll sein kann. Ich selbst habe mal gedacht: "Hey, ergänzt du mal dein JJ mit MT, FMA und JKD, für die jeweiligen Inhalte" - Zack, war das JJ überflüssig...

"Originales" Nihon-Ju-Jutsu hat wenigstens eine bewährte Struktur (oder wer glaubt, dass man sich vor 200 Jahren gegen Messer und Schläger anders wehren konnte, als heute?), an der nicht hundertschaften selbsternannter Cheftrainer herumpfuschen.

MCFly
15-01-2008, 14:24
Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt...


Hey, ergänzt du mal dein JJ mit MT, FMA und JKD, für die jeweiligen Inhalte" - Zack, war das JJ überflüssig...

Komisch... wenn du drei Spezielle Systeme parallel trainierst, ist JJ überflüssig :D

Ich sage immer: JJ ist so eine Art Zehnkampf der Kampfsportarten. Es wird sehr viel abgedeckt, aber in den einzelnen Rubriken kann und soll JJ natürlich nicht die Klasse bieten, wie darauf spezialisierte Stile. Ein Judoka kann besser werfen, ein Karateka besser treten, ein Boxer besser schlagen usw. usf....

Vor JJ habe ich auch Karate, Kickboxen und Judo betrieben und mache auch jetzt noch andere Stile nebenbei. Ergänzung ist beim JJ normal.

Über das Für und Wider lässt sich sicherlich diskutieren, keine Frage. Aber dann eher in anderen Aspekten, als den o.g..

Grundsätzlich kann ich JJ nicht viel absprechen, wenn ich es mit anderen Systemen vergleiche. Klar finden sich Systeme, die realitätsnaher sind. Es finden sich auch Systeme, die weniger "wischi-waschi" sind.

Und was das Training angeht: ihr habt natürlich Recht, das Breitensportlevel ist im JJ sehr hoch. Trotzdem haben auch diese Leute Interesse, vernünftige SV zu lernen. Sie setzen nur andere Maßstäbe. Und genau deswegen gibt es natürlich - das ist richtig - sehr starke Leistungsschwankungen. Und eine starke Trainerabhängigkeit. Wer sich richtig auspowern und bekämpfen möchte, sollte sich einen anderen Stil suchen...

Luggage
15-01-2008, 18:00
Komisch... wenn du drei Spezielle Systeme parallel trainierst, ist JJ überflüssig :D

Ich sage immer: JJ ist so eine Art Zehnkampf der Kampfsportarten. Es wird sehr viel abgedeckt, aber in den einzelnen Rubriken kann und soll JJ natürlich nicht die Klasse bieten, wie darauf spezialisierte Stile. Ein Judoka kann besser werfen, ein Karateka besser treten, ein Boxer besser schlagen usw. usf....

Vor JJ habe ich auch Karate, Kickboxen und Judo betrieben und mache auch jetzt noch andere Stile nebenbei. Ergänzung ist beim JJ normal.
Joa, Ergänzung ist da normal. Und wenn man sich für jeden Bereich eine Ergänzung gesucht hat, braucht man auf einmal das JJ nicht mehr :p

MCFly
15-01-2008, 20:49
Wenn du die Zeit und den Elan findest, drei Stile simoltan zu betreiben, bist du natürlich besser dran als mit JJ alleine... klingt irgendwie - plausibel :cool:

Luggage
16-01-2008, 09:35
Wenn du die Zeit und den Elan findest, drei Stile simoltan zu betreiben, bist du natürlich besser dran als mit JJ alleine... klingt irgendwie - plausibel :cool:
Naja, ich habe damals dann an 4 Tagen die Woche 5 Einheiten trainiert (1xJKD, 3xMT, 1xFMA), das finde ich machbar, zumal es Synergieeffekte zwischen den Systemen gibt.
Die Frage ist doch, ob das Level, dass du im "Zehnkampf der Kampfkünste" in den jeweiligen Sparten und Distanzen in annehmbarer Zeit erreichst ausreicht, um überhaupt irgendwas damit zu reißen. Ist es nicht so, dass jede Technik-Gruppe eine Art Aktivierungs-Schwelle inne hat, die erstmal überschritten werden muss, damit man das Zeug auch anwenden kann. So finde ich die halbherzige Integration von Karate-Techniken ins alte deutsche JJ ziemlich unsinnig. Die sind nämlich für sich genommen nicht besonders interessant, entwickeln ihre Effektivität erst durch den gesamten Trainingskontext des Karate, der im JJ ja fehlt. Niemand kann mit einem langen Oi-Zuki etwas anfangen, wenn er nicht die notwendigen Attribute und Technik-, wie Taktikkontexte übt.
Ein durchschnitts JJka kann schlechter treten, als ein Karateka, schlechter Boxen, als ein Boxer,..., reicht denn das erreichte Level in den einzelnen Disziplinen aus, um überhaupt etwas damit zuwege zu bringen, sei es auch nur gegen ungeübte Leute?

nogain
16-01-2008, 13:06
Also das JJ welches hier bei uns in den Schulen angeboten wird ist genau aber wirklich ganz genau das was der Threadsteller bemängelt. War in 5 oder 6 Schulen und überall das gleiche Piffpaff-Spiel. Kam mir vor wie in einer WT-Schule. Selbst die Herren Schwarzgurte waren nicht zu gebrauchen. Weder beim Schlagen noch beim Treten und beim clinchen und Bodenkampf gleich 3mal nicht. Stupide Hebel und Würger vormachen. Aber wie man sich in diese reinarbeitet wenn der andere nicht stillhält – Fehlanzeige. Im Grunde finde ich das sehr schade denn das System ist doch sehr komplett – nur die Trainingsmethodik ist verkehrt.

torwaller
16-01-2008, 13:23
hallo irongriffon

ein bisschen durcheinander das ganze, vielleicht einfach mal bei den Wurzeln beginnen:
JuJutsu wurde für den Einsatz der Polizeikräfte entwickelt. Und genau diese Aufgabe erfüllt es.
-realitätsnah: Das Groh der Angreifer sind Randalierer, Kneipenschläger, Besoffene, Junkies, Leute die sich einer Personenkontrolle verweigern aber gewiss keine durchtrainierten Fighter. Für alles weitere besitzt der Polizist seine Stablampe, Schußwaffe, Schutzhund bzw. ist mindest zu zweit unterwegs.
Die Angriffe auf den Beamten erfolgen meist unerwartet und beengt (im Hausflur, an der Kneipentheke, aus dem Fahrzeug heraus)
Ziel:Den Angriff schnell und sicher abzuwehren/auszuweichen und den Angreifer unter Berücksichtigung der Gesetzeslage unter Kontrolle zu bringen. Daraus ergeben sich nun die benötigten Techniken und Trainingseinheiten welche auch zeitlich in der Ausbildung untergebracht werden müssen.
- Wettkampf: Erfahrener/fortgeschrittener und trainierter JuJutsu-"Kämpfer", es gelten Wettkampfregeln. Große Mattenfläche, erwartete Angriffe. Ziel: durch Angriff/Verteidigung zu punkten. Zeitvorgabe des Kampfgeschehens.
-Strassenkampf: die Wahrscheinlichkeit als Polizist an einen Strassenkämpfer zu geraten ist sicherlich höher als die einer Privatperson, aber im Verhältnis zu den anderen Klienten doch wohl eher gering. Bekannte Gegenden werden meist nur mit dem Fahrzeug oder dann eben mit mehreren Beamten zusammen mit Schutzhund kontrolliert.
Für eine Situation wie du sie beschreibst, in der eine 60kg Frau massiv überfallen wird, war JuJutsu nie gedacht, und auch die vorgeschlagenen 7 Liegestützen und Aufwärtshaken aus dem Boxen werden der Frau hier wohl kaum helfen. Übrigens: Wenn sich eine 60kg-Frau beim Werfen oder Festlegen eines von mir aus 90kg-Mannes schwer tut, dann macht sie irgendetwas komplett falsch bzw. hat falsch trainiert. Wir haben im Dojo z.B. 14 -jährige Mädels mit ca. 50 kg die sich mühelos aus meiner Umklammerung, aus dem Schwitzkasten oder aus der Rückenlage inkl. Würgen befreien und den Angreifer anschließend fixieren.
Wie funktioniert das überhaupt mit dem Boxen? Ich trainiere zwar trad. JiuJitsu aber ich gehe mal davon aus das im JuJutsu der Stand nicht viel anders ist. Versuche da mal einen rechten Aufwärtshaken, Jap oder Gerade zu schlagen. Oder umgekehrt: aus dem Stand des Boxers einen rechten mae geri anzubringen. Es sind 2 grundverschiedene Stile mit grundverschiedenen Zielen. Und bereits der Kickboxer hat wieder eine andere Grundstellung welche es ihm aufgrund des Wettkampfes/Regelwerkes erlaubt sich so "gefahrlos" hinzustelllen. Ich wüßte auch nicht wo mir jemals im JiuJitsu ein Boxschlag weiter geholfen hätte, eher hätte sich mein Gegenüber darüber gefreut. Ich gehe einfach mal davon aus, daß du die Boxeinlagen lediglich als körperliche Fitness siehst. Denn so wie ich Boxen gelernt habe, möchte ich im Falle einer SV nicht ohne Handschuhe und Bandagen zuschlagen.

nogain
16-01-2008, 13:41
Sorry, aber was hier steht ist ja wohl totaler Bullshit!!!

Wenn Du es zulässt, dass ein 14jähriges Mädchen aus Deinem Würgegriff befreit dann stimmt etwas nicht. Dann kann ich Dir nur Anraten das Würgen noch mal richtig zu trainieren. Bei mir schläft der Gegner nämlich nach ein paar Sekunden wenn er nicht abklopft!

Technik hin oder her aber wenn der Kraftunterschied zu groß ist dann bringt die ganze Technik nichts mehr. Und wie hervorragend sich unsere Polizeikräfte, mit Strassenschlägern, bewähren habe ich ja in dem anderen Thread schon geschrieben.

Und wie einem Boxen einen Vorteil verschafft??? Ganz klarer Fall, Boxen ist im Stand Up- Bereich schon schwer zu überbieten. Such Dir mal einen 2.Ligaboxer und klopf Dich mit dem….Wirst überrascht sein. :D

torwaller
16-01-2008, 13:57
hallo nogain

tja es ist halt immer das Gleiche.
Ganz am Anfang habe ich erklärt für welche Zwecke JuJutsu entwickelt wurde. Gewiss nicht um den Profiboxer niederzuschlagen oder sich mit einem Strassenkämpfer anzulegen und auch das 14-jährige Mädel wird nicht von einem trainierten JuJutsuka gewürgt, sondern lernt sich gegen denn durchschnittlichen Alltags-Dödel zuwehren der eventuell über sie herfällt.

nogain
16-01-2008, 14:24
Du hast geschrieben
JuJutsu wurde für den Einsatz der Polizeikräfte entwickelt. Und genau diese Aufgabe erfüllt es.
-realitätsnah: Das Groh der Angreifer sind Randalierer, Kneipenschläger, Besoffene, Junkies, Leute die sich einer Personenkontrolle verweigern aber gewiss keine durchtrainierten Fighter. Für alles weitere besitzt der Polizist seine Stablampe, Schußwaffe, Schutzhund bzw. ist mindest zu zweit unterwegs.


Da steht nichts von wegen 14jähriges Mädel muss sich gegen einen Alltagsdödel behaupten.

Und die Aufgaben der Polizei erfüllt es eben nur theoretisch – siehe mein Bsp. in anderem Thread. Liegt zum einen am Training, zum anderen an der Person. Wie gesagt die 163cm + 53kg Polizeimamsel wird nicht weit kommen wenn ein 90kg Hobbykickboxer im Suff das Randalieren anfängt. Und wenn Ihr 165kg+70kg-Kollege Ihr dann helfen will gibt es genau den Fall den ich fast jedes Mal habe wenn ich Leute vom Gelände abholen lasse. Ein paar Grünweisse rollen mit den Jungs am Boden rum und versuchen derer habhaft zu werden. Gerade Polizisten kommen in die Verlegenheit es mit geübten Strassenkämofern zu tun zu bekommen welche nicht einfach warten bis der Armbeugehebel richtig sitzt. Und zum Thema Stablampe und Schusswaffe…zieh die mal im Einsatz gegen einen besoffenen Kneipenschläger. Viel Spaß bei dem Ratten******* den das nach sich zieht.

Ir-khaim
16-01-2008, 14:50
Ich sehe JJ als Basis: Es wird mir von allem etwas geliefert, aber wenn ich in manchen Aspekten richtig gut werden will, brauch ich entweder noch etwas anderes, das JJ Training muss etwas auslassen (BJJ: weniger standup) oder ich muss es richtig lange und intensiv trainieren.

Trotzdem hilft mir das JJ, um z.B. aus dem Bodenkampf wieder schnell hochzukommen, ein paar Schläge zu überleben, bis ich abhauen kann oder mich notfalls mal aus dem Clinch zu befreien

Und in manchen Dingen (Würgen, Festlegen, zu Boden bringen) kann man auch durch "normales" JJ Training ganz gut werden.

Dass JJ überflüssig wird, wenn man MT und LL macht (beispielsweise) ist ja wohl eher wenig überraschend :rolleyes:

nogain
16-01-2008, 15:13
Wenn man das JJ intensiv trainieren würde dann müßte man aber nicht noch dieses und jenes nebenher machen. Technik ist doch genug da. Praktisches Training wäre das Zauberwort. Eben nicht nur Zeitlupenpiffpaff ohen Gegendruck.

torwaller
16-01-2008, 15:17
...welche nicht einfach warten bis der Armbeugehebel richtig sitzt
dafür gibt es ja die kleinen knuddeligen Schäferhündchen.
sorry aber irgendwie reden wir aneinander vorbei. Wenn bei der Polizei hier Schwierigkeiten im Durchgriff bestehen, dann muß eben Widerstand gegen einen Polizeibeamten entsprechen hart bestraft werden. Aber daß Problem ist dann doch sicherlich nicht durch "Aufrüstung" in den Griff zubekommmen. Es wird immer einen geben der besser trainierter ist. Mit JuJutsu soll sich der Polizist vor den "alltäglichen" Übergriffen verteidigen. Sonst müßte ja jeder ein Profi in 2 oder 3 Kampfsportarten sein, und wie ließen sich dann die schweren Verletzungen die durch dieses "Aufrüsten" entstehen wiederum gesetzlich vereinbaren. Was machst du dann mit einem Betrunkenen oder einem der auf Droge ist und fast nichts mehr spürt?: KO-schlagen, Gelenke ausrenken oder das Handgelenk brechen wenn er nicht mehr auf einen Fixierungsgriff reagiert??? Verstehst Du - irgendwann ist Ende. Und auch beim besoffenen Hobbykickboxer ist das so, wie weit soll der Polzist den trainieren - bis er fähig ist solch einen Angreifer totzuschlagen ?? - Anders wirst du so einen Angreifer nicht stoppen. Und "human" geht das dann halt nur noch mit mehreren Beamten und Schutzhund. Daß heißt es braucht dann eben auch mengenmäßig mehr Polizisten aber doch keine brutalen Einzelkämpfer.

Ir-khaim
16-01-2008, 15:19
Wenn man das JJ intensiv trainieren würde dann müßte man aber nicht noch dieses und jenes nebenher machen. Technik ist doch genug da. Praktisches Training wäre das Zauberwort. Eben nicht nur Zeitlupenpiffpaff ohen Gegendruck.

Sag ich ja. Das Problem ist aber auch nicht nur die Trainingsqualität- die als SV oder Kampfkunst größtenteils grottig ist - sondern auch das Trainingsangebot: mit 2mal die Woche Training wird man bei einem so umfassenden System nicht in wenigen Jahren wirklich gut.
Die Trainingsmethodik ist außerdem nicht in jeder Schule gleich.

@torwaller: Ich glaube nogain geht es nicht darum, Einzelkämpfer heranzuzüchten, sondern den Polizisten auf eine Art und Weise JJ beizubringen, die Ihnen wirklich was bringt. Denn statt dem gemütlichen Breitensporttraining, das so verbreitet ist, könnten sie genausogut Aerobic, Tae Bo oder sonstwas machen.

MCFly
16-01-2008, 15:27
Naja, ich habe damals dann an 4 Tagen die Woche 5 Einheiten trainiert (1xJKD, 3xMT, 1xFMA), das finde ich machbar, zumal es Synergieeffekte zwischen den Systemen gibt.

Und damit brauchst du dann auch tatsächlich kein JJ mehr, um dich auf der Straße zu verteidigen. Stimmt - in diesem Fall nicht :cool:


Die Frage ist doch, ob das Level, dass du im "Zehnkampf der Kampfkünste" in den jeweiligen Sparten und Distanzen in annehmbarer Zeit erreichst ausreicht, um überhaupt irgendwas damit zu reißen. Ist es nicht so, dass jede Technik-Gruppe eine Art Aktivierungs-Schwelle inne hat, die erstmal überschritten werden muss, damit man das Zeug auch anwenden kann.

Das ist so.
Ju-Jutsu, so wie wir es trainieren, benötigt sicherliche einige Jahre Zeit, sich in den verschiedenen Bereichen grundlegend zurecht zu finden. Und somit kommt es natürlich darauf an: ich wage aber die Behauptung, dass ein durchschnittlicher JJka einem durchschnittlichen Karateka (nehmen wir an, beide habe so ca. 5 Jahre Erfahrung) in einer no-rules-Rangelei überlegen ist. Warum dem so ist: Erfahrungswerte. Wir haben es -soweit die Gesundheit das erlaubt- ausprobiert.
Grundsätzlich kommt es ja immer auf den Kämpfer an. Aber gerade im Mann-gegen-Mann-Bereich bietet JJ eine ganz gute Ausgangsposition. Nur, wie gesagt: es braucht Zeit...


Ein durchschnitts JJka kann schlechter treten, als ein Karateka, schlechter Boxen, als ein Boxer,..., reicht denn das erreichte Level in den einzelnen Disziplinen aus, um überhaupt etwas damit zuwege zu bringen, sei es auch nur gegen ungeübte Leute?

Wie erwähnt: ja! Das Umfeld muss nur stimmen. JJ muss variabel bleiben. Es hilft nicht, nur mit Atemis gegen einen Boxer anzutreten. Du musst ihm an die Wäsche, denn selbst mit Kicks lässt er sich nur sehr schwer kontrollieren...

nogain
16-01-2008, 15:36
Ja, der Polizist soll sich vor den alltäglichen Übergriffen schützen – aber selbst das kann er nicht wenn er Stusstraining betreibt. Und es hat ja nicht jede Streife einen Hund dabei. Wobei ich auch schon gesehen habe, dass eine Horde total Durchgeknallter, vor unserem Laden, auf die Hundestaffel losgegangen sind. Und was soll der Schutzhund bei dem von Dir beschriebenen Drogenjunk machen der auf keinen Fixierungsgriff ergo Schmerz reagiert? Der kann sich in ihn Verbeissen und dann?

Aus Berufsgründen habe ich laufend mit der von Dir beschriebenen Kategorie an Idioten zu tun. Jedes Wochende Koksraufbolde und Saufsupermans. Und denen werden wir auch her…ohne Sie tot oder zum Krüppel zu schlagen. Bestimmtes Auftreten, Deeskalation gepaart mit Technik gepaart und körperlicher Dominanz ist hier die Universallösung. Das bringt mich dann wieder zu dem Punkt A wie wird trainiert und B wenn verwende ich für solche Aufgaben. In meine Türmannschaft kommt kein 160cm – Püppchen. Hier habe ich körperliche Mindestanforderungen die genauso wichtig sind wie Kommunikatiosnfähigkeit (waren früher alles auch mal Polizeianforderungen, hatte einen Schulkamerad den sie nicht genommen haben weil er zu klien war. wäre heute kein Problem mehr)Bei der Polizei scheinen Sie aber nur noch solche Puppen und Spargeltarzane zu nehmen. Die filmen dann lieber wie 6 auf einen einprügeln anstatt sie eingreifen. Traurige Realität!!!

Ist aber sehr offtopic. Zum Thema selbst: Das JJ ist ein gutes System – nur muss man es richtig trainieren.

torwaller
16-01-2008, 16:29
hallo nogain,

nu bin ich aber total verwirrt. Ich meine, man muß ja nicht unbedingt die kleinsten Püppchen in die gewaltreichste Gegend schicken.
Klar braucht es auch Frauen bei der Polizei, bevor ein Polizist Ärger bekommt weil er eine Tussi bei der Leibesvisitation angeblich befummelt oder gar sexuell bedrängt hätte, da soll daß dann doch lieber eine Frau machen. Andererseits mag eine zierliche Polizistin einen Chaoten erstrecht Anlaß zum Stänkern geben - ein kräftiges Mannsbild mit 190 cm macht da mehr Eindruck. Da sag ich einfachmal: Es braucht halt den richtigen Mann/Frau am richtigen Ort. Und so wie du mir die Sachverhalte schilderst, da mangelt es ja an der Häufigkeit des Trainings und nicht am JJ selbst (was ja der threat-schreiber ursprünglich kritisierte).

Sgt.G
17-01-2008, 03:22
Ja, der Polizist soll sich vor den alltäglichen Übergriffen schützen – aber selbst das kann er nicht wenn er Stusstraining betreibt. Und es hat ja nicht jede Streife einen Hund dabei. Wobei ich auch schon gesehen habe, dass eine Horde total Durchgeknallter, vor unserem Laden, auf die Hundestaffel losgegangen sind. Und was soll der Schutzhund bei dem von Dir beschriebenen Drogenjunk machen der auf keinen Fixierungsgriff ergo Schmerz reagiert? Der kann sich in ihn Verbeissen und dann?

Aus Berufsgründen habe ich laufend mit der von Dir beschriebenen Kategorie an Idioten zu tun. Jedes Wochende Koksraufbolde und Saufsupermans. Und denen werden wir auch her…ohne Sie tot oder zum Krüppel zu schlagen. Bestimmtes Auftreten, Deeskalation gepaart mit Technik gepaart und körperlicher Dominanz ist hier die Universallösung. Das bringt mich dann wieder zu dem Punkt A wie wird trainiert und B wenn verwende ich für solche Aufgaben. In meine Türmannschaft kommt kein 160cm – Püppchen. Hier habe ich körperliche Mindestanforderungen die genauso wichtig sind wie Kommunikatiosnfähigkeit (waren früher alles auch mal Polizeianforderungen, hatte einen Schulkamerad den sie nicht genommen haben weil er zu klien war. wäre heute kein Problem mehr)Bei der Polizei scheinen Sie aber nur noch solche Puppen und Spargeltarzane zu nehmen. Die filmen dann lieber wie 6 auf einen einprügeln anstatt sie eingreifen. Traurige Realität!!!

Ist aber sehr offtopic. Zum Thema selbst: Das JJ ist ein gutes System – nur muss man es richtig trainieren.

Allgemein erscheint mir bei der deutschen Polizei etwas schief zu laufen. Die heuern jede Menge Leute frisch nach dem Abi an, alles ohne irgendwelche Lebenserfahrung und viele noch idealistisch auf Gutmenschentum programmiert. Und wie schon erwaehnt wurde Spargeltarzane und kleine Maedels.

nogain
17-01-2008, 07:48
@Torwaller

Am System des JJ habe ich ja auch nie Kritik geübt. Meine Kritik geht nur auf die Art und Weise wie trainiert und Unterrichtet wird. Das ist nämlich das was so viele Stile wie JJ, WT, Shotokan, etc. in Verruf bringt. Dieses Piffpaff-Training wo keiner schwitzen will, keiner blaue Flecken haben will,etc. aber auf der Studiparty rumtönen will, dass er auch Techniken beherrscht mit welcher er einen Stier KO schlagen könnte.

@Sgt G

In Deutschland ist es ein Horror was die zur Polizei holen. Idealvorraussetzung für den dt. Polizeidienst oder auch Militär:

Eine Abiturient mit goldenem Sportabzeichen welcher idealerweise noch eine Pädagogik –und Psychologiestudium besitzt und sich mit jedem Subkulturler in der jeweiligen Landessprache unterhalten um diesem im Härtefall in sekundeschnelle verbale davon überzeugt, dass er sich im Unrecht befindet, bzw. im Militärfall, dass er im Unrecht ist und sofort die Waffen niederlegt.

Will an dieser Stelle aber nicht als Polizeihetzer gelten. Es gibt durchaus alt gediente Beamte deren Arbeit ich sehr schätze und ich sehr erfreut bin wenn diese Herren auftauchen wenn wir sie hin zurufen müssen. Aber gerade diese neue Schlangenfanger und Girlieriege war bisher noch mit jeder Situation überfordert zu der wir sie gerufen haben und meist mussten wir selbst „Hand anlegen“, dass die entsprechenden Personen nicht entweder stiften gingen oder grünweisse Pfannkuchen produziert haben.

Irongriffon
17-01-2008, 08:30
@torwaller

das jj ursprünglich einmal für die polizei konzipiert wurde ist mir bekannt, nur spielt es für mich absolut keine rolle, da es mittlerweile als breiten-, und eben nicht als spezialisierter polizeisport verkauft wird.

deine argumente mögen nachvollziehbar sein, nur spielen sie für mich keine rolle, da jj eben nicht als "der kampfsport der polizei", sondern als breitensport unter dem motto "sicherheit und selbstverteidigung für jedermann" angeboten wird. wenn man letzteres anbietet, aber nach ersterem trainiert bzw. die trainingsinhalte ausgelegt werden, dann läuft etwas verkehrt.

im grunde sind die sv-anforderungen für polizisiten nämlich völlig anders als für zivilisten. ein polizist ist auf zahlreiche fixier- und transportgriffe angewiesen, für die privatperson bringen sie allerdings in den meisten fällen fast nichts, weil für den 0815-bürger wohl kaum interesse bestehen dürfte, den besoffenen kneipenschläger festzulegen oder abzuführen.
gerade durch diese unzähligen, auf prüfungen immer wieder in massen geforderten festhalte- und abführtechniken, merkt man doch noch stark den einfluß des polizeihintergrunds im jj, obwohl es, wie bereits gesagt, für den privatmann eher unnütz ist.

hier sollte man das jj einmal ordentlich ausmisten, und weg von dem ganzen bullerei-zeugs und eher in richtung mma gehen, was sich aber wohl dann mit dem "breitensport" beißen würde (das letzte, was ich sehen will, sind "mma-hausfrauen").

@nogain

geb dir vollkommen recht, die anfänge der "emanzipation in männerberufen" durfte ich noch in der bundeswehr erleben, und bin an dieser stelle besser still, weil eben auch hier "auf befehl gleichberechtigung" gilt :D.

im übrigen würde ich auch niemanden an die tür stellen, der nicht mindestens 1.80 groß ist und seine 80+ kg auf die waage bringt, da die körperliche erscheinung bzw. einschüchterung die allererste stufe zur deeskalation darstellt; und das sage ich mit meinen 1.68m, 67kg, brille auf der nase und pädagogikstudium ;).
frauen oder körperlich wenig beeindruckende männer wirken nunmal eher eskalierend, weil sie keiner ernst nimmt und es genug deppen gibt, die denken, dass sie sich von einer frau oder einem "pimpf" nichts sagen lassen müssen. die chance, herausgefordert zu werden, ist bei kleinen männern und frauen viel höher als bei kleiderschränken, weil keiner will, dass ein kleiderschrank auf einem landet, aber eben jeder depp denkt, er könnte einen zwerg oder eine frau schaffen.

die menschen urteilen nach länge und breite, nicht nach kampfstärke; das mag aufs ego drücken, aber so ist es eben.

buffi
17-01-2008, 21:23
[QUOTE=Luggage;1206057]Und genau diese super zeitgemäße Entwicklung hat dazu geführt, dass ein wischi-waschi-System ohne System entstanden ist,

100%zustimmung

Quickkick
18-01-2008, 07:22
OK, also ich selbst hab auch einmal eine Weile mit dem Gedanken gespielt, neben dem TKD mit dem mit Ju Jutsu anzufangen. Ich hab es dann aber nicht getan, nachdem ich mir mehrere Vereine angeschaut hatte.

Ich habe folgendes beobachtet: Es gibt tatsächlich einige Vereine, wo relativ realitätsnah trainiert wird - das sind allerdings überwiegend die Vereine, wo die Trainer neben Ju Jutsu noch BJJ/ LL, FMA, Kick-/Thaiboxen, Boxen, JKD o.ä. trainieren und diese Erfahruengen dann massiv in das Training einbringen. Es stellte sich mir hierbei aber die Frage, warum ich dann JJ trainieren soll und nicht gleich FMA oder JKD (denn beides bietet ebenfalls alle Kampfdistanzen bis zum Boden - zumindest in den meisten Schulen - und die Systeme wirkten auf mich eher "aus einem Guss") - daher habe ich mich dann auch für das FMA-Training entschieden.
Daneben gibt es viele Vereine, bei denen überhaupt noch nicht angekommen ist, dass im JuJutsu 2000 auch FMA-Techniken, Boxtechniken, bras. Bodenkampf enthalten sind und die immer noch auschließlich Techniken aus dem Karate, Judo, Aikido trainieren - und das z.T. völlig unrealistisch - und daneben tatsächlich keine 10 Liegestütze am Stück gemacht werden.

Nichts für ungut, das ist mein persönlicher Eindruck vom JJ, er muss nicht repräsentativ sein.


Jetzt wäre es noch interessant zu wissen woher du kommst und wo du trainierst.
Denn ehrlich gesagt wird bei uns sehr viel Wert auf Realitätsnähe und den SV-Aspekt gelegt. Ich denke, es kommt immer darauf an, wie der Trainer so drauf ist. Eher traditionell oder für viele Sachen offen. Und was die Verbesserung der Kraft und Ausdauer angeht, finde ich, dass das Aufgabe der einzelnen Trainer und nicht des Verbandes ist.

Grüße
CARO
PSV Karlsruhe ;)

Ir-khaim
18-01-2008, 08:22
Daneben gibt es viele Vereine, bei denen überhaupt noch nicht angekommen ist, dass im JuJutsu 2000 auch FMA-Techniken, Boxtechniken, bras. Bodenkampf enthalten sind und die immer noch auschließlich Techniken aus dem Karate, Judo, Aikido trainieren


Die Frage ist auch, ob es überhaupt sinnvoll ist, x Techniken aus unterschiedlichsten Stilen zu mixen ohne auf zusammenhängende Konzepte zu achten...

Irongriffon
18-01-2008, 08:30
Daneben gibt es viele Vereine, bei denen überhaupt noch nicht angekommen ist, dass im JuJutsu 2000 auch FMA-Techniken, Boxtechniken, bras. Bodenkampf enthalten sind und die immer noch auschließlich Techniken aus dem Karate, Judo, Aikido trainieren - und das z.T. völlig unrealistisch - und daneben tatsächlich keine 10 Liegestütze am Stück gemacht werden.

Nichts für ungut, das ist mein persönlicher Eindruck vom JJ, er muss nicht repräsentativ sein.

dein persönlicher eindruck ist in diesem fall leider repräsentativ, weil es einfach für die meisten jj-vereine gilt. hier ist es ähnlich wie mit dem shotokan, das ja auch den ruf haben soll, nichts zu taugen.

das problem sind hier einfach die vielen breitensportler und die prüfungen. wenn breitensportler den großteil der trainierenden stellen und die alle irgendwann ihre prüfungen machen wollen, dann wird sich jeder halbwegs an geld interessierte verein danach richten.

ein weiteres problem ist in meinen augen die breite kampfsportspezifische vergangenheit vieler trainer. die meisten kommen aus dem judo oder karate, und machen dann im jj einfach das training weiter, welches sie immer gemacht haben. hast du nen polizisten als trainer, ist die chance groß, dass du außer festhalte- und abführtechniken auch nichts anderes zu sehen bekommst.
kurz: das wissen der trainerbasis ist weder einheitlich noch systematisch, weil jeder mal irgendetwas anderes gemacht hat, aber es kaum leute gibt, welche die gesamte breite des jj abdecken.

ein ehemaliger judotrainer, der nicht schlagen und nicht kicken kann, wird den distanzkampf mit faust und fuß auch wohl kaum unterrichten, da er davon eben keine ahnung hat und sich nicht lächerlich machen will. im grunde genommen hat man dann nur ein judotraining, wo jj draufsteht. mit karatetrainern sieht es ähnlich aus und ich kenne aus meinem verein und umgebung keinen einzigen kyu- oder danträger, der wirklich versiert ist im bodenkampf.

das größte problem sehe ich allerdings eher darin, dass die trainer um ihre mängel wissen, aber aktiv wegsehen, weil das nämlich scheiße fürs ego ist. ansonsten kann ich es mir nicht erklären, warum in so vielen jj-vereinen kein sparring oder randori betrieben wird (in unserem "hauptverein", wo auch alle hohen tiere von rheinland-pfalz trainieren, habe ich die leute in den gesamten sieben jahren meines trainings nicht EINMAL randori machen sehen).

MCFly
18-01-2008, 10:48
das problem sind hier einfach die vielen breitensportler und die prüfungen. wenn breitensportler den großteil der trainierenden stellen und die alle irgendwann ihre prüfungen machen wollen, dann wird sich jeder halbwegs an geld interessierte verein danach richten.

Breitensportler können den Unterrichtsfluss hemmen, das stimmt. In wie weit sich der Verein hier lenken lässt, ist doch eher eine organisatorische Frage.
Wir z.B. haben viele Breitensportler. Aber dadurch auch 5 Trainer und somit gibt es auch Trainingseinheiten mit SV-Charakter, denen dann die "Nicht-Interessierten" fern bleiben. Da kristallisiert sich dann eben raus, wer oberflächlich trainieren möchte und wer nicht. Aber das ist doch kein typisches JJ-Problem???
Anders herum: Mangelt es an Trainern, wird die Anzahl der Breitensportler doch idR überschaubar sein. Sonst würde der Verein zwangsläufig mehr Trainer beschäftigen. Wenn natürlich die Trainer gar nicht in der Lage sind, SV-basiert zu unterrichten, dann hat der Verein ein Problem.

Prüfungen: mich haben sie immer weitergebracht. Ich gebe auch zu Bedenken, das im heutigen JJ "relativ" viel Wert auf Eigensicherheit und Effektivität der Demonstrationen gelegt wird, was ein bisserl den SV-Gedanken streift.
Davon abgesehen haben Prüfungen den Vorteil, dass sich der Prüfling in der Vorbereitung idR intensiver mit den Techniken auseinander setzt. Der Eigennutzen ist da recht groß. Schwierig ist es in den Anfangsgraden, das stimmt. Und selbstverständlich gilt das nicht für jeden. Ich fand meine gelegentlichen Prüfungsvorbereitungen nie verkehrt. Waren immer interessante Anregungen dabei...


ein weiteres problem ist in meinen augen die breite kampfsportspezifische vergangenheit vieler trainer. die meisten kommen aus dem judo oder karate, und machen dann im jj einfach das training weiter, welches sie immer gemacht haben. hast du nen polizisten als trainer, ist die chance groß, dass du außer festhalte- und abführtechniken auch nichts anderes zu sehen bekommst.

Das stimmt. Wobei JJ da mitlerweile im Wandel ist. Aber das ist ein Zukunftsprozess. Momentan sieht es tatsächlich so aus. Wir habe nicht ohne Grund Trainer mit Judo-, Karate- und Boxwurzeln - die Trainings sind dementsprechend unterschiedlich geprägt. Die Anforderungen, die JJ an sich selbst stellt, sind natürlich nicht ohne. Es gibt viele, auch ehemalige Spitzensportler, die hier eine Herausforderung sehen.
Letzten Endes ist das ganze eine Gradwanderung: realitätsnah? Ich kenne viele Wettkampfsportler, die in der Realität wesentlich bessere Chancen haben, als viele Möchtegern-SVler mit ihren Vorzeigesystemen. Realitätsnah bist du, wenn du deine Techniken im richtigen Moment anwenden kannst, und wenn die Einstellung stimmt.


Also, mal im Ernst: natürlich gibt es einiges am JJ zu kritisieren. Und wenn man dann die im Eröffnungspost zitierten Wörter liest, stößt manches auf. Damit fällt JJ keinesfalls aus dem Rahmen, andere System schießen wesentlich weiter über ihr Ziel hinaus.
Trotz allem ist JJ in den meisten Dingen zu spielerisch. Kampfbetont ist nur sehr, sehr wenig. Um das ganze noch zu potenzieren werden aber schnell viel zu anspruchsvolle Techniken "vermittelt", die dann natürlich nur funktionieren, wenn quasi abgesprochenes Reaktionstraining erfolgt. Deswegen hat JJ auch zwei gravierende Nachteile:
1. die Gefahr ist groß, dass den Schülern aufgrund eines falschen Trainingsaufbaus ein verzerrtes Gewaltverständnis vermittelt wird
2. braucht man - wie schon erwähnt - sehr lange, um die Techniken SV-tauglich zu verinnerlichen

buffi
18-01-2008, 14:16
ihr alle redet immer von dem scheiß verpfuschten ju-jutsu
geht doch mal in ne richtige jiu-jitsu schule von der BFO da redet ihr dann auch anderst wenn ihr da mal ein richtiges training mitbekommen habt!

MCFly
18-01-2008, 14:35
ihr alle redet immer von dem scheiß verpfuschten ju-jutsu
geht doch mal in ne richtige jiu-jitsu schule von der BFO da redet ihr dann auch anderst wenn ihr da mal ein richtiges training mitbekommen habt!

Hahaha...

Davon abgesehen, dass es hier um Ju-Jutsu geht, kenne ich zufällig recht viele Mitglieder aus einem benachbarten Jiu-Jitsu-Verein. So ein paar Dan-Träger von denen, mit denen ich zufällig auch ab und an so "ein richtiges Training" mitmache... Komisch, fühle mich insgesamt trotzdem wohler mit meinem Ju-Jutsu. Aber vielleicht treffen wir uns mal und du zeigst mir, wie scheiße mein System - du hast ja den Durchblick. Stehe dir jederzeit via PN zur Verfügung. Habe irgendwie das Gefühl, das könnte spaßig werden :D

Luggage
18-01-2008, 16:16
Das is nich fair, du bist unbesiegbar, du trainierst WT :D

VanZan
18-01-2008, 16:23
ihr alle redet immer von dem scheiß verpfuschten ju-jutsu
geht doch mal in ne richtige jiu-jitsu schule von der BFO da redet ihr dann auch anderst wenn ihr da mal ein richtiges training mitbekommen habt!

Ich gehe mal davon aus, das du schon in sämtlichen Ju-Jutsu Vereinen Deutschlands trainiert hast.
Wenn nicht, dann ist deine Aussage einfach nur unqualifiziert.;)

BenitoB.
18-01-2008, 16:28
Ich gehe mal davon aus, das du schon in sämtlichen Ju-Jutsu Vereinen Deutschlands trainiert hast.
Wenn nicht, dann ist deine Aussage einfach nur unqualifiziert.;)


und ich geh mal davon aus,dass "buffi(y) im banne von dämonen" diese aussage gemacht hat:D

buffi
18-01-2008, 16:40
don´t write buffi with y, please

MCFly
18-01-2008, 23:06
Das is nich fair, du bist unbesiegbar, du trainierst WT

Aber nur son bisserl... bin noch nicht mal in der EWTO. :cool:

Sgt.G
19-01-2008, 05:08
ihr alle redet immer von dem scheiß verpfuschten ju-jutsu
geht doch mal in ne richtige jiu-jitsu schule von der BFO da redet ihr dann auch anderst wenn ihr da mal ein richtiges training mitbekommen habt!

also, ich hab mit dem ju Jutsu begonnen, es war mein erster KS, ich bin Ihm imnmer noch treu, habe aber nie meinen Schwarzgurt, noch nich mal den Braungurt erworben.

dafuer hab ich im Close Combat JJ in den USA (einem kleinen und fast ausgestorbenen System, sehr dem dt. JJ aehnlich nur haerter und mehr auf SV ausgerichtet, einen hoeheren Dangrad erworben.

Mit JJ kannste alles machen was Du anderswo machen kannst. Kommt nur auf die Umstaende an, aber die wurden ja nu schon genug zitiert!


nogain
Ich bin auch kein Polizeihetzer, mag die Leute weil bin ja selbst in der Branche! Nur der Sinn und Unsinn was die Bonzen da aus der Polizei machen entzieht sich doch oft einem Normaldenkenden Buerger

Schnueffler
19-01-2008, 13:38
Ich finde es sollte nicht sein, dass JJ als der Polizeisport gleichgesetzt wird. Dafür wird er mMn heute bei vielen Vereinen breitensportmäßig betrieben!
Manche Vereine trainieren sehr realitätsbezogen, aber ein Beamter braucht kein komplettes JJ-Training um seinen Dienst zu verrichten, sondern ein gewisses Angebot an Techniken, die sitzen müssen.
MfG
Markus

Luggage
19-01-2008, 16:29
Exemplarisch für die Fraktion dieser Meinung:

Allgemein erscheint mir bei der deutschen Polizei etwas schief zu laufen. Die heuern jede Menge Leute frisch nach dem Abi an, alles ohne irgendwelche Lebenserfahrung und viele noch idealistisch auf Gutmenschentum programmiert. Und wie schon erwaehnt wurde Spargeltarzane und kleine Maedels.
Ich finde ihr verkennt die Situation, weil ihr zusehr euren Horizont auf die gesamte Polizei-Arbeit ausweitet: Jeder Polizei-Absolvent muss "unten" anfangen, d.h. Streifendienst verrichten. Erst mit Beförderungen und Weiterbildungen geht's in andere Dienstbereiche. Bei weitem nicht jeder davon wird von körperlichen Auseinandersetzungen bestimmt, wie die Leute hier zu glauben scheinen. Selbst im Streifendienst sind schon des öfteren ganz andere Qualitäten gefragt, in den weiterführenden Segmenten sogar ganz wesentlich (ist euch bei der Kripo wichtiger, dass die Kloppen, oder dass sie ermitteln können? Soll ein Profiler drei Dan-Grade haben, oder Einfühlungsvermögen besitzen? Soll ein Hubschrauberpilot fliegen können, oder am rechten Haken feilen?). Soll man also alle aussortieren, weil sie einem kleinen Teilbereich der Polizeiarbeit weniger gut gewachsen sind, als andere, obwohl sie vllt. in anderen Bereichen weit die Nase vorn haben? Das hieße Potential verschwenden... Zumal körperl. Auseinandersetzungen egtl. durch überzähliges Auftreten, Waffengebrauch etc. vermieden werden sollten.

BenitoB.
19-01-2008, 17:02
ich halte auch nix von 50kg mädchen in ner schlägerei,jedoch ist es schon n bischen arm,und hört sich frustig an,wenn man manche leute hier so reden hört.
besteht der polizeidienst nur aus schlägereien?? wie viel macht das wohl vom allgemeinen dienst aus:confused: größtenteils werden andere aufgaben verrichtet.
es ist nun mal so,dass die zeit nicht stehen bleibt und auch frauen gleichberechtigt sind.bin auch dafür,dass an diese harte anforderungen gestellt werden,aber hier so zu tun als ob jede/r beamte regelmäßig in schlägereien verwickelt wird halte ich für lächerlich.

kenne genügend beamte,die das anders schildern,aber auch differenzierte meinungen zu "barbies" im dienst haben.
die innenministerien müßten m.e. dafür sorge tragen,dass beamte in der ausbildung,und darüber hinaus, sich fit halten müßen und auch regelmäßig sv trainieren.

Shining
19-01-2008, 20:58
Ich finde man redet eine gute Sache schlecht, warum denn?
'Weil man sich von MMA Typen es einreden lässt, die sich für unbesiegbar halten und glauben das Rad neu erfunden zu haben?

MCFly
20-01-2008, 00:26
Also, Kritiken sind eigentlich nie verkehrt. Genauso wie die Kehrseite, weswegen ich hier auch beides miteinander zu verbinden suchte. Hier erlebt man wie so oft dreierlei Dinge: Diejenigen, die gute und somit nachvollziehbare Argumente liefern, Diejenigen, die aus Interesse mitlesen und das Eine oder Andere einwerfen und Diejenigen, die -meist aus Frust- zu gerne auf jedes negative Argument anspringen und als Trittbrettfahrer durch den Thread geistern.

Niemand hat das Rad neu erfunden. Was im Eingangspost -bzw. auf der dort genannten HP- steht, ist vom DJJV ebenso als Vorstellung des modernen JJ nachlesbar. Z.B. im JJ-1x1. Was dort steht, ist genauso richtig wie voreilig. Aus den von mir bereits genannten Gründen. Ich finde diesen Text nicht glücklich gewählt, denn er lässt zu viel Interpretationsspielraum. Wie ebenfalls erwähnt ist das leider noch harmlos gegen viele Sch***hausparolen, die anderen Stilen so einfallen. Man braucht nur regelmäßig im Net zu wühlen - alle Nase lang findet man eine Schule X oder gar einen neuen Stil Y, die mit "einzigartigen und äußerst effektiven Methoden innerhalb kürzester Zeit" SV-fähig machen sollen. Alles derselbe Kram. Wer sich auch nur etwas mit SV und KK/KS auskennt und was in der Birne hat, könnte sich viele Nächte lang über solche Dinge auslassen... Naja: was es zu diesem Thema von meiner Seite zu sagen gab, habe ich geschrieben.

Bis denne...

Irongriffon
20-01-2008, 08:59
Ich finde man redet eine gute Sache schlecht, warum denn?
'Weil man sich von MMA Typen es einreden lässt, die sich für unbesiegbar halten und glauben das Rad neu erfunden zu haben?

jj ist für mich mma. und das sich die "mma-typen" für unbesiegbar halten ist verständlich, da sie sich immerhin auf allen ebenen der körperlichen auseinandersetzung mit minimalen regelwerk "kloppen". wenn du das mal ne weile gemacht hast, dann kannst du leute irgendwann einfach nicht mehr ernst nehmen, die dir was über sv erzählen wollen, aber selbst nie gekämpft haben. ebenso magst du leute aus anderen stilen vielleicht für gut, aber eben nicht für "komplett" halten (was immer das zu bedeuten hat). das ist aber ein anderes thema.

außerdem halte ich es persönlich nur für sinnvoll, wenn man jj mehr im mma-style aufziehen bzw. verkaufen würde. das würde vielleicht auch einmal eine ganz andere gruppe von leuten ansprechen, bzw. das niveau im allgemeinen heben (obwohl das auch nicht sicher ist, wenn auf einmal alle breitensportler mma machen wollen und die vereinspolitik drauf anspringt. dann hast du praktisch die gleiche situation wie vorher, nur unter anderem namen).

Schnueffler
20-01-2008, 09:04
JJ ist aber kein MMA!
Für mich bildet JJ vielleicht eine Grundlage für MMA, ist aber SV!
Das man beides kombinieren kann/soll steht außer Frage.
MfG
Markus

Irongriffon
20-01-2008, 09:34
JJ ist aber kein MMA!
Für mich bildet JJ vielleicht eine Grundlage für MMA, ist aber SV!

jo, stimmt schon, ich sehe es aber vom grundkonzept, bzw. was die kampfkunst alles beinhaltet. mma ist ja ein hybride aus stand- und bodenkampf, und nichts anderes ist für mich jj.

sv ist für mich dann halt noch ne stufe weiter und meiner meinung nach gibt es keine einzige kampfkunst, die alleine auf sv ausgelegt ist, denn dazu müssen gebiete abgedeckt werden, die für eine einzige kampfkunst meist zu vielfältig sind; so sachen wie aufmerksamkeit, psychologie, waffengebrauch und die dazu benötigte entschlossenheit und skrupellosigkeit werden in den meisten vereinen überhaupt nicht trainiert (was nicht unbedingt schlecht sein muss).

marq
20-01-2008, 10:11
ju justu sollte auf sportlicher ebene mma light sein, damit jeder es verletzungsfrei trainieren kann.

ju jutsu als sv braucht eine andere struktur als das jetzige gürtelprogramm.

Shining
20-01-2008, 12:12
- Ju Jutsu ist keine SV da es den judomässigen den Bodenkampf beinhaltet.
Was macht denn ihr in euren Dojos, ständig nur diese Hebel? Finde ich auch langweilig und vieles uneffektiv.
-Ju Jutsu gabs lange vor MMA
- Kritik ist berechtigt , Kritik durch Unwissenheit und Arroganz nicht (die meisten MMA Leute) .
-Ju Jutsu geht nicht so sehr auf die krasstechniken ein(abhängig vom Trainer), die es ebenfalls gibt (Genickhebel etc) Vorteil: Man kann mehr abgehen ohne sich und den anderen zu verletzen.

torwaller
20-01-2008, 12:13
Bei meinem ersten Beitrag habe ich die Anforderungen die an das JuJutsu gestellt werden klar gegliedert. 1. Die Polizeiaufgaben (die Wurzel des Ganzen) 2. Wettkampf und 3. SV. Jeder weiß, daß es jeweils spezifische Anforderungen und spezifische Grenzen durch Gesetz bzw. Regelwerk gibt.
Daraus ergeben sich logischer Weise die Techniken und das Training.
Was hier versucht wird ist eine Eierlegende-Woll-Milch-Sau zu konstruieren, was egal in welchem Bereich noch nie funktioniert hat. (Es gibt kein Auto das fliegen, schwimmen, die Rally Paris-Dakar gewinnt und zugleich jeden Formel1 Wagen schlägt.) Ursprünglich aus dem trad. JiuJitsu (ein für das Schlachtfeld erprobtes Kampfsystem) wurde Aikido, Judo etc. als Spezialisierung entwickelt. Spezialisieren bedeutet, man wird auf einem Gebiet vorteilhaft gut. Muß aber dafür andere Gebiete aufgeben, daher versuchte man jetzt wieder unter Einfluß europ. KS ein Allround-System zu erschaffen und kaum ist dies annähernd gelungen zerlegt man es anforderungsbedingt schon wieder in die oben genannten 3 Teile und trotdem soll es geistig und technisch wieder 1 System sein. Das kann nicht funktionieren. Sinnvoll wäre bzw. 1 Grundsystem (für den Anfänger) und darauf aufbauend die 3 Spezifikationen (für die Fortgeschrittenen) deswegen kann das System ja offen bleiben aber halt immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderung/Spezifikation. Im ganzen Leben ist das so, wenn ich mein Ziel nicht kenne brauche ich mich nicht wundern, wenn ich immer woanders heraus komme.

loky20
20-01-2008, 12:35
Klar ist es immer schwer von realitätsnahe zu sprechen bei einem KS aber ich denke du übertreibst deine Kritik. Ich denke das das training psychisch und körperlich in einer KS so ausgelegt ist bzw. sein sollte dass wenn es zu einem kampf kommt real man durch das training durch aus in der lage sein sollte sich verteidigen zu können und in eben dieser extrem situation in der man sich dann befindet richtig und effektiv verhalten kann ich denke dafür ist das training unter anderem da ablaufe reaktionen und gefahren zu erkennen und sich zu verteidigen also ich war leider schon in solch situationen und konnte feststellen das ich wie im training und sparing reagiert habe ohne zu denken ohne panik und ich wie automatisch meinen angreifer abwehren konnte und das so dass ich kein schaden nehmen musste und der angreifer auch mit wenig schaden davon kam. Für diese Situationen ist das training da bzw. die KS dass mann in eben solch extrem situationen schnell automatesiert und effektiv reagiert und das ist in meinen augen schon realitäts nahe

Ir-khaim
20-01-2008, 13:36
- Ju Jutsu ist keine SV da es den judomässigen den Bodenkampf beinhaltet.
Was macht denn ihr in euren Dojos, ständig nur diese Hebel? Finde ich auch langweilig und vieles uneffektiv.
-Ju Jutsu gabs lange vor MMA
- Kritik ist berechtigt , Kritik durch Unwissenheit und Arroganz nicht (die meisten MMA Leute) .
-Ju Jutsu geht nicht so sehr auf die krasstechniken ein(abhängig vom Trainer), die es ebenfalls gibt (Genickhebel etc) Vorteil: Man kann mehr abgehen ohne sich und den anderen zu verletzen.

-ich glaube schon, dass Bodenkampf wichtig für die SV ist, und wenn man ihn nur erlernt, um schnell wieder aufstehen zu können wenn ein 100kg Typ sich auf einen schmeißt
Und was hat ausgedehntes Hebeltraining denn mit SV zu tun??
-die meisten, die das JJ hier kritisieren, trainierens selber
-die Aussage ist seltsam: einerseits sehr pauschal, andererseits wieder auf den Trainer bezogen; Inhalt ist also: "Krasstechniken" werden nicht trainiert... oder aber doch.

Sgt.G
21-01-2008, 07:30
Exemplarisch für die Fraktion dieser Meinung:

Ich finde ihr verkennt die Situation, weil ihr zusehr euren Horizont auf die gesamte Polizei-Arbeit ausweitet: Jeder Polizei-Absolvent muss "unten" anfangen, d.h. Streifendienst verrichten. Erst mit Beförderungen und Weiterbildungen geht's in andere Dienstbereiche. Bei weitem nicht jeder davon wird von körperlichen Auseinandersetzungen bestimmt, wie die Leute hier zu glauben scheinen. Selbst im Streifendienst sind schon des öfteren ganz andere Qualitäten gefragt, in den weiterführenden Segmenten sogar ganz wesentlich (ist euch bei der Kripo wichtiger, dass die Kloppen, oder dass sie ermitteln können? Soll ein Profiler drei Dan-Grade haben, oder Einfühlungsvermögen besitzen? Soll ein Hubschrauberpilot fliegen können, oder am rechten Haken feilen?). Soll man also alle aussortieren, weil sie einem kleinen Teilbereich der Polizeiarbeit weniger gut gewachsen sind, als andere, obwohl sie vllt. in anderen Bereichen weit die Nase vorn haben? Das hieße Potential verschwenden... Zumal körperl. Auseinandersetzungen egtl. durch überzähliges Auftreten, Waffengebrauch etc. vermieden werden sollten.

Naja, ich habe erst letzte Woche auf einen Notruf in meinem Knastjob ueber Radio reagieren muessen als eine 30 jaehrige Kollegin, eine von den 60kg Damen, nicht in der Lage war einen Angriff eines Subjektes abzuwehren. Resultat, sie krankenhaus, er im Besitz von Teleskopstock und die Kacke am Dampfen. Besser waers schon gewesen wenn die den einfach haette dem eigentlichen Ziel welche verpassen lassen. Naja, was ich aber damit ausdruecken will ist, die hatte absolut keine Sonne und wegen dere Dummheit wurden noch zwei meiner Kumpels mit dem Stock verletzt.

KLar koennen und muessen nicht alle die Kaempfertypen sein, aber wenn man sie fuer eine gewisse zeit in so situationen stellt, dannn muss man sie entweder besser trainieren und ausruesten, oder auf bessere fighterqualitaeten achten.

Uebrigens, die Dame hatte auch gerade erst ausstudiert (weiss nicht mehr was) und war in der position um den job von der pike auf zu lernen.
Voellig verfehlte Menschenkenntnis, und DASS bemaengel ich bei vielen Behoerden (Polizei, Justiz etc.)

nogain
21-01-2008, 08:06
Kann ich Sgt. G nur beipflichten. Ein Offizier muss auch die normale Ausbildung durchlaufen und sein Handwerk beherrschen. In gewissen Verwendungen sogar Grundlegend. Wenn er dann in der dementsprechenden Verwendung eingesetzt wird kann er auch nicht sagen – „ich bin nachher General und muss ganz andere Dinge können“. Von daher sollte man sich vorher Überlegen was für Situationen der Job mit sich bringen kann und sich in diesen zu mindest behaupten können – wäre an dieser Stelle halt vielleicht auch sinnvoll wenn man die Berufslaufbahn für manche Bereiche ändert. Auf jeden Fall sollte die öffentliche Sicherheit nicht dadurch leiden, dass die Polizei nur aus angehenden Profilern und Hubschrauberpiloten besteht. Und wer jetzt sagt dem wäre nicht so, dem kann ich sofort einige Bsp. aus den letzten 4 Wochen nennen in denen Personen durch mangelhaftes Eingreifen der Polizei verletzt wurden.

.:DIRK:.
28-01-2008, 09:49
Wenn du die Zeit und den Elan findest, drei Stile simoltan zu betreiben, bist du natürlich besser dran als mit JJ alleine... klingt irgendwie - plausibel :cool:

Genau diese Thematik sehe ich von der anderen Seite.
Als Ju-Jutsuka trainierst du praktisch 6 Stile simultan.
Boxen, Thaiboxen, Aikido, Judo, Grappling und Eskrima.
Jetzt nicht auf den einzelnen Bezeichnungen herumreiten, sicher kann man statt Eskrima auch Arnis, statt Grappling auch BJJ schreiben...
Wenn man soviel lernen will, muss man dafür auch die entsprechende Zeit aufwenden!!!
Bei den durchschnittlich angebotenen drei Stunden training pro Woche kann dabei doch nichts rauskommen.
Man stelle sich nur mal vor, jemand aus deinen bekanntenkreis würde dir erzählen er trainiert jeden der genannten stile 30 min pro Woche. Da würdest du ihn sicherlich fragen ob er nicht lieber eins richtig machen will. Was auch vernünftig ist, denn bis jemand mit 30 min pro Woche nen vernünftigen Haken, Lowkick, Schwertwurf, Uchi-mata, Mata-loene oder Dachblock hinbekommt vergehen mal schnell Jahre. (Bitte bedenken, in den 30 min sind noch Aufwärmen, Kraft, Kondition und Dehnung enthalten.)

hobbes_s
29-01-2008, 13:00
Luggage hats erfaßt. Der überwiegende Anteil der Polizeiarbeit (auch des Streifendienstes, wir müssen also noch nicht mal das Beispiel der Hubschrauberpiloten und Profiler bemühen) besteht nicht aus Zwangsanwendung, sondern gänzlich "ungewalttätigen" Beschäftigungen. Verkehrsunfallaufnahme, Tatortarbeit, Befragung von Personen, Anzeigenaufnahme, Verkehrsüberwachung, Schlichten von Streitigkeiten, Präventionsarbeit, Personen- und Fahrzeugkontrollen, der Fertigung von Ermittlungsakten und Ordnungswidrigkeitenanzeigen, Schreiben von entsprechenden Berichte und Vermerken usw.

Natürlich kommt es immer mal wieder zu Situationen, in denen man sich rangeln muß, natürlich ist dafür Training vonnöten, und natürlich wäre es wünschenswert, daß Ausmaß und Qualität des Trainings kontinuierlich verbessert würden. Es wäre gleichfalls wünschenswert, daß mehr Kollegen Interesse für diese Thematik aufbringen würden. Jeder hat seine eigene Art mit dieser Problematik umzugehen... ich gehe eben privat ins Dojo.

Es ist allerdings nicht vertretbar, auf dieser Grundlage zu fordern, daß nur noch Bewerber zugelassen werden, die männlich, kräftig und mit Vollkontakterfahrung gesegnet sind. Ich kann nachvollziehen, daß du, Nogain, das für deine Türmannschaft so regelst. Du solltest dabei aber nicht außer Acht lassen, daß das, was du in deinem Bereich von unserem Verein siehst, nur ein kleiner Bruchteil der Tätigkeit eines Streifenbeamten ist. Der durchschnittliche Polizeibeamte kommt um ganze Größenordnungen seltener in körperliche Auseinandersetzungen als der durchschnittliche Türsteher, hat dafür aber noch einen ganzen A**** voll anderer Aufgaben, die mit SV-Kompetenz in jeglicher Form nichts zu tun haben. Für die Polizei sind derartige Anforderungen wie die von mir oben genannten Kriterien schlicht und einfach nicht angemessen.

Wenn ich mich entscheiden müßte, ob ich lieber mit einem guten Fighter oder der besagten 1,65 großen, 60 kg schweren Kollegin fahren möchte, die aber dafür das Herz auf dem rechten Fleck hat, nicht auf den Mund gefallen ist und polizeifachlich schwer was auf dem Kasten hat, würde ich mich in den allermeisten Fällen jederzeit für Alternative 2 entscheiden. Ganz einfach, weil ich sie in wesentlich mehr Situationen brauchen kann. Mangelnde Kraft und Gewicht kann man in gewisser Weise durch Personalstärke und Einsatzmittel ausgleichen... fehlende persönliche Kompetenz bei der Sachbearbeitung, Spurensicherung, Vernehmung, Einsatzabwicklung usw. nicht. Deswegen ist es richtig, daß bei der Personalauswahl der Polizei nicht Wert auf Gewichtsklasse und kämpferische Vorerfahrung gelegt wird, sondern auf die Persönlichkeit des Bewerbers.

Harrington
29-01-2008, 13:19
Kann ich nachvollziehen.

Wenn aber ich der eventuell in einer Notlage steckt, die Polizei zur Hilfe o. Unterstützung ruft, wäre ich bestimmt beim Anblick von kampferprobten
männlichen Beamten erleichterter als wenn da ein paar Mädels erscheinen, die zwar nicht auf den Mund gefallen sind und deeskalierend wirken können ( nicht bei Südländern..), dennoch aber erst auf Verstärkung warten müssen, um einen Renitenten einzulochen, aber das hatten wir ja schon.


Ich denke nogain wird mir beipflichten.

hobbes_s
29-01-2008, 14:12
Kann ich ebenfalls verstehen, aber diese Art von Einsätzen macht eben nur einen kleinen Teil unserer Arbeit aus. Außerdem gibts in den meisten Dienststellen aus diesem Grund normalerweise keine reinen Frauenstreifen.

Versteh mich richtig, ich habe auch schon Widerstände gehabt, wo ich innerlich geflucht habe, weil meine Partnerin nix auf die Reihe gekriegt hat. Ich erinnere mich da insbesondere an einen Vorfall, bei dem ich mich minutenlang mit einem renitenten Ehemann, den wir aus der Bude geschmissen hatten, im Dustern am Boden rangeln dürfte, während meine Streifenpartnern hilflos um uns herumtanzte und nicht wußte, an welchem Ende sie anfassen sollte. Am Ende habe ich ihn dann alleine verpackt gekriegt, während sie um Verstärkung funkte.

Ich habe aber insgesamt mit weitaus mehr Kolleginnen zusammengearbeitet, die schwer in Ordnung waren, zupacken konnten und verläßliche Partner waren. Es ist in meinen Augen eine Legende, daß Frauen im Polizeidienst nur dazu gut sind, zu deeskalieren und Vergewaltigungsopfer zu vernehmen. Eine Frau kann in allen Belangen außer Gewicht und reine Körperkraft so gut sein wie ein Mann. Diese Mankos muß man dann eben wie gesagt durch Überzahl und Einsatzmittel ausgleichen.

vogelmann4
29-01-2008, 18:25
hallo
ich finde auch Kampfsport ohne Sparring bzw Randori eher komisch. Das ist doch so als wenn man beim Fussball nur mit Fähnchen trainiert, weil man Angst hat sich beim Spiel zu verletzen. Es muss doch möglich sein beim Ju Jutsu auf jedem Level Sparring zu machen ohne sich mit Low Kicks etc zu verletzen. Sparring gibts doch sonst meineswissens nach bei jedem Kampfsport ausser beim Karate und Ju Jutsu oder ? Argument ist ja meistens die Verletzungsgefahr.

hobbes_s
29-01-2008, 21:52
Sparring gibts doch sonst meineswissens nach bei jedem Kampfsport ausser beim Karate und Ju Jutsu oder ?

Wie kommst du darauf, daß es beim Karate und Ju Jutsu kein Sparring/Randori/Kumite gibt?

MCFly
29-01-2008, 22:31
Sparring gibts doch sonst meineswissens nach bei jedem Kampfsport ausser beim Karate und Ju Jutsu oder ? Argument ist ja meistens die Verletzungsgefahr.

Sparring/Randori gibts bei jedem Kampfsport. Selbst beim Aikido :p
Ob die Vereine es denn anbieten steht auf einem anderen Blatt...

Sgt.G
30-01-2008, 07:32
Kann ich ebenfalls verstehen, aber diese Art von Einsätzen macht eben nur einen kleinen Teil unserer Arbeit aus. Außerdem gibts in den meisten Dienststellen aus diesem Grund normalerweise keine reinen Frauenstreifen.

Versteh mich richtig, ich habe auch schon Widerstände gehabt, wo ich innerlich geflucht habe, weil meine Partnerin nix auf die Reihe gekriegt hat. Ich erinnere mich da insbesondere an einen Vorfall, bei dem ich mich minutenlang mit einem renitenten Ehemann, den wir aus der Bude geschmissen hatten, im Dustern am Boden rangeln dürfte, während meine Streifenpartnern hilflos um uns herumtanzte und nicht wußte, an welchem Ende sie anfassen sollte. Am Ende habe ich ihn dann alleine verpackt gekriegt, während sie um Verstärkung funkte.

Ich habe aber insgesamt mit weitaus mehr Kolleginnen zusammengearbeitet, die schwer in Ordnung waren, zupacken konnten und verläßliche Partner waren. Es ist in meinen Augen eine Legende, daß Frauen im Polizeidienst nur dazu gut sind, zu deeskalieren und Vergewaltigungsopfer zu vernehmen. Eine Frau kann in allen Belangen außer Gewicht und reine Körperkraft so gut sein wie ein Mann. Diese Mankos muß man dann eben wie gesagt durch Überzahl und Einsatzmittel ausgleichen.

Bezueglich der Frauenstreifen:

Ich habe gerade erst die Bekanntschaft einer Polizistin gemacht. Zuerst einmal kann ich nur sagen weiaweiaweia, denn die sieht extrem gut aus.
Im Grunde genommen auch eins von den Maedels welches nur so um die 60-65kg wiegen etc.

Jedenfalls, nachdem ich mich dann erstmal aus dem Ticket (Strafzettel) fuer das zu schnell fahren rausgelabert hatte (ja ich weiss, sowas macht man nicht aber wenns mit 110 inner 70er erwischt wirst ist das nich so toll!), haben wir dann mal ausfuehrlich geschnackt. Ist ja Standard dass die hier ALLEINE Streife fahren und die Problematik kennt die natuerlich auch und hat auf die Einsatzmittel hingewiesen, Verstaerkung etc.

Nur, wenn die z.B. als Erste wo auflaeuft wo 7 auf 2 am Boden liegenden pruegeln, dann geht das sehr einfach:

sich eindeutig als Polizei zu erkennen geben
Anweisung sich auf dem Bauch niedrzulegen

dann die Moeglichkeit dass die a) abhauen, b) Folge leisten, c) dumm sind und auf die Kollegin losgehen

in den faellen a und b kann man nur sagen ok, der angriff ist eingestellt
im fall c, die Aggressoren werden mit groesster Wahrscheinlichkeit mit 00 buckshot abserviert.

ansonsten, standard dass GRAPLE der Gracies, Force KM, sowie verschiedene andere Sachen trainingstechnisch und die SV-Ausbildung ist denen hier SEHR wichtig!
So mit in einer Auseinandersetzung drumrumhuepfen ohne PLan endet die Karriere, egal ob Maennlein oder Weiblein ratzfatz!

vogelmann4
30-01-2008, 08:53
Sparring/Randori gibts bei jedem Kampfsport. Selbst beim Aikido :p
Ob die Vereine es denn anbieten steht auf einem anderen Blatt...

also bei mir im Ju Jutsu Verein wird immer gesagt, es sei zu gefährlich und wenn dann überhaupt erst wenn man höher graduiert ist, weil man dann erst ein ausreichendes Repertoire hätte. Ich komme allerdings vom Judo wo immer gekämpft wird. Ich finde nur Techniken üben ohne Sparring für einen Kampfsport vielleicht für Leute ab 60 okay. ansonsten sollte es der Verein zumindest auf freiwilliger Basis anbieten. Sonst gehe ich nämlich weg vom Ju Jutsu und mache Kickboxen und Judo-

hobbes_s
30-01-2008, 12:11
Tja, die Jungs in deinem Verein reden halt komischen Kram. Ich hab seinerzeit nur sehr kurz JJ betrieben, aber selbst für die unteren Kyu-Grade gehörte ein bißchen boxerisches Sparring und Randori dazu. Wie du ganz richtig sagst, beim Judo isses ja auch nicht anders.

hobbes_s
30-01-2008, 12:22
Nur, wenn die z.B. als Erste wo auflaeuft wo 7 auf 2 am Boden liegenden pruegeln, dann geht das sehr einfach:

sich eindeutig als Polizei zu erkennen geben
Anweisung sich auf dem Bauch niedrzulegen

dann die Moeglichkeit dass die a) abhauen, b) Folge leisten, c) dumm sind und auf die Kollegin losgehen

in den faellen a und b kann man nur sagen ok, der angriff ist eingestellt
im fall c, die Aggressoren werden mit groesster Wahrscheinlichkeit mit 00 buckshot abserviert.

Wobei das für einen einzigen männlichen Kollegen auch nicht sonderlich anders aussehen dürfte... ;)

Die Sache mit den Einzelstreifen haben wir im Kollegenkreis auch schon das eine oder andere Mal durchdiskutiert, weil es ja auch in einigen deutschen Bundesländern schon entsprechende Überlegungen gegeben hat. Diejenigen Kollegen, die das Thema nicht pauschal und ohne nachzudenken abgelehnt haben (was die Mehrheit getan hat), sind überwiegend zu der Ansicht gekommen, daß so ein Modell im Grunde möglich ist, aber nur, wenn Ausbildung, Ausrüstung und rechtliche Befugnisse grundlegend geändert werden. Außerdem müßte eine Personalstärke gewährleistet sein, die auf keinen Fall unter dem jetzigen Stand (eher darüber) liegt.

Insofern kann man wohl sagen, daß die Sache das Potential hat, die Überwachungsdichte zu erhöhen (weil mehr Streifenwagen auf der Straße), aber nicht geeignet ist, Kosten zu sparen. Und da das das Hauptinteresse unserer Häuptlinge ist, dürfte es wohl nicht zu einer ernsthaften Umsetzung in Deutschland kommen. Stattdessen rechne ich bei weiterem Personalabbau und Verschlechterung der öffentlichen Haushaltslage damit, daß irgendwann "halbe" Streifen für unkritische Einsätze wie Tatortaufnahme bei Bagatelldelikten, leichte Verkehrsunfälle usw. eingesetzt werden. Und irgendwann wird mal ein Kollege was abkriegen, wenn sich aus einer scheinbar harmlosen Sache ein Konflikt entwickelt und er alleine auf weiter Flur steht...

Aber das ist im Grunde ein anderes Thema.

marq
30-01-2008, 12:42
also bei mir im Ju Jutsu Verein wird immer gesagt, es sei zu gefährlich und wenn dann überhaupt erst wenn man höher graduiert ist, weil man dann erst ein ausreichendes Repertoire hätte.
ich kenne das zwar nicht so, aber ich habe viele vereine gesehen, in denen höchst selten mal sparring gemacht wird.


Sonst gehe ich nämlich weg vom Ju Jutsu und mache Kickboxen und Judo-

wenn du keinen jj verein in deiner nähe findest, der auch mal sparrt und ein training macht wie es dir gefällt solltest du wechseln. ich kann dir dir KB, boxen empfehlen sowie brazilian jiu jitsu oder auch judo.