How To/faq/Sammelthread Meditation [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : How To/faq/Sammelthread Meditation



Dubois
08-10-2007, 22:32
Salut, :winke:
da immer und immer wieder Fragen zur Meditation kommen, habe ich mich entschieden hier ein Faq. und ein How To und einen Sammelthread über die Meditation zu schreiben. Da das Thema riesig ist, werde ich immer mal wieder was dazu schreiben. Gerade was gewisse religiöse Richtungen wie die Meditation der vier Jahreszeiten, usw. Angeht, oder typen wie Fasten Meditation, Meditation des Kosmos und andere Richtungen. Stück für Stück posten so zusagen ;)
Natürlich bin ich wie immer für Ergänzungen oder Verbesserungsvorschläge dankbar.

Wozu meditieren?

Die erste Frage die man sich wohl stellen wird lautet, weshalb manche Menschen meditieren. Was ist denn überhaupt Meditation? Meditation heißt achtsam sein! Das primäre Ziel ist immer Konzentration. Eine entspannte innere Haltung. Das sekundäre ist vom Typ der Meditation abhängig. Kann also variieren.
Was heisst das konkret? Hier ein paar Gründe, weshalb Menschen und auch ich meditieren:

- Um den Stress zu bewältigen
- Um den Geist zu kräftigen
- Um das Herz zu öffnen
- Um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern
- Um inneren Frieden und Ausgeglichenheit zu finden
- Um seelische Wunden zu heilen
- Um tiefere Einsichten in das eigene „Ich“ zu bekommen
- Um zur Selbsterkenntsin zu gelangen
- Um die Fähigkeit der Einsicht zu schulen

Die Grundlage

Einer der wichtigsten Faktoren der Meditation ist die Atmung! Das bewusste Atmen ist der erste Schritt. Wie bei allem muss man das bewusste Atmen und das Meditieren oft und regelmässig üben. Nur durch regelmässige Übung, kann man Erfolge sehen. Ideal wäre, wenn man jeden Tag ca. 45min. Zeit zum Üben der Meditation findet. Es ist ratsam immer zur selben Zeit zu meditieren. Rytmus ist am Anfang nützlich, um sich an die Regelmässigkeit zu gewöhnen.
Beim Atmen achtet man auf den Atem. Man konzentriert sich auf das ein- und ausatmen. Man nimmt die Luft und auch das Geräusch des Atems wahr und konzentriert sich auf nichts als an seinen eigenen Atem. Atmet ruhig und Tief (Zwerchfell). Durch die Nase ein und den Mund wieder aus. Es gibt die Hilfe am Anfang beim Atmen zu zählen. Das zählen der Sekunden, wie lange man ein und ausatmet, kann helfen sich zu konzentrieren. Sollte später allerdings abgelegt werden, aber als Einstiegshilfe ist es ganz nützlich.

Meditationstypen

Meditation ist ruhend oder in bewegend möglich. Welches die für ihn passende Methode ist, muss jeder selbst heraus finden.

Sitzende Mesitation:
Im sitzen zu meditieren ist auf vier Weisen üblich:

1.)Zafu
Ein Zafu ist ein festes, meist rundliches gefülltes Kissen. Das gewöhnliche Kissen ist auch möglich. Es geht dabei um Bequemlichkeit, da gerade beim erlernen gerne Körperteile einschlafen, was bei einem Kissen weniger schnell passiert.

2.)Meditationsbank
Das ist eine schräge Bank, welche den Seiza erleichtert. Die angewinkelten Beine sind unter der Bank, der hintern auf der Bank. So sitzt man im Seiza, ohne spürbaren Druck auf die Beine aus zu üben.

3.)Der normale Stuhl
Naja, muss man wohl nichts zu sagen.

4.)Liegen
Ja, muss man wohl auch nichts zu sagen :-)

Für die sitzende Meditation, egal welche Version gilt:
-Versucht den Körper zu spüren. Zu fühlen. Von Kopf bis Fuß.
-Immer eine gerade Körperhaltung haben. Sich nicht hängen lassen.
-Angenehme Temperatur! Nicht schwitzen, nicht frieren!

Bewegende Meditation:
Hier gilt auch: Immer aufrechte Haltung!

1.)Stehen
2.)Gehen
3.)Rad fahren
4.)Ausgewählte Kampfkünste :klatsch:

Hier sei dazu gesagt, dass die vier Meditationstypen, auch die Kampf Kunst hohe, sehr hohe Meditationsschule ist! Kann man immer üben, aber der Beginner sollte sich auf jeden Fall die ruhende Meditation zur Brust nehmen! Ganz klar.
Mehr zur Bewegenden Meditation kommt noch. Das wird mir für den Eingangspost zu viel. Wie oben geschrieben. Stein auf Stein ;)
Hier habe ich schon mal einen Post zu bewegender Meditation geschrieben:


Salut FireFlea :winke:
den Stab nennt man Idogo Stab. Er wird machmal aber auch Meditations Stab bezeichnet. Eine Meditationshilfe, unter anderem gebraucht bei der Osho Meditation. Das ist die Meditation, bei der du versucht durch aktive Bewegung inneren Einklang zu finden, wird aber hauptsächlich im Tai Chi und Qi Gong und ähnlichen Systemen, besser gesagt Lehren verwendet. :)

http://www.lichtwerk-anne-strempfer.de/Bilder/IDOGO-stab.jpg

http://www.wohlfuehl-kurse.de/idogo/bogen.jpghttp://www.wohlfuehl-kurse.de/idogo/stand.jpghttp://www.wohlfuehl-kurse.de/idogo/kranich.jpg


Hier gute Links:

Was ist IDOGO? (http://www.barbara-k.de/idogo.html)
Der IDOGO-Effekt (http://www.idogo-rathenow.de/DerIDOGOEffekt/tabid/80/Default.aspx)
Prinzipien - www.idogo.de (http://www.idogo.de/dna/165_Prinzipien.html)





Grüsse,
Adrién Quelle: Meditationsstab (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f76/meditationsstab-63123/)


Erste Übungen zur ruhenden Meditation

Vorweg noch ein paar Worte zur Haltung. Es ist nach chinesischer Lehre ideal, wenn man folgende Regeln beachtet:
-Zunge an den Gaumen, bei der Meditation:
-Die Hände auf den Oberschenkeln ablegen
-Rücken gerade halten
-Das Kinn minimal senken
-Die Augen fast, aber nicht ganz geschlossen halten.

Es ist für den aller ersten Anfang Ratsam mit einer Monotonen Quelle zu meditieren. Eine Art Erweiterung der Atemzählmethode, mit dem Sinn das fokussieren zu Üben.
Die beliebtesten Quellen sind Licht und Ton. Meditations Geräusche oder Meditationsmusik. Diese sollte nicht zu laut sein, ruhig, entspannend und wenn möglich ohne grosse Tempowechsel oder Rythmen. Es wird genug im Handel angeboten. Meeresgeräusche, Waldgeräusche, entsprechende Musik. Chill Out Moods zum Beispiel. Etc. pp. Als Lichtquelle eignet sich die Kerze sehr gut. Hier ein paar Worte zur Kerzen Meditation und zur Ausführung der ersten Lernversuche der Meditation.



Salut,:winke:
ich werde versuchen so gut ich kann, obige Fragen zu klären.

Es gibt unzählige Methoden der Meditation und genau so viele „Wegweiser“ zur Trance, daher will und kann ich dies gar nicht hier abhandeln, sondern gehe auch nur leicht auf den Bereich der Farblehre ein. Ich schreibe aber am Schluss ein paar der besten Bücher die ich gelesen habe, welche weitreichende Einblicke in die Materie bieten.

Zum Topic:

Farben beeinflussen uns. Sie symbolisieren, deuten und beeinflussen. In wie weit diese symbolisierung durch unsere gesellschaftliche Geschichte bedingt ist oder nicht, spielt hier keine Rolle. Das ist ein anderes Thema. Man nehme z.B. nur mal das Yin und Yang. Ohne Licht, kein Schatten! Die Polarität zwischen schwarz und weiß. Männlich und weiblich, Plus und Minus.
Sämtliche Farben lassen sich von ihrer Deutung auf uns in Yin und Yang, in helle und dunkle Farben einteilen, manche wirken allerdings neutral...
Während Rot und Grün beispielsweise Komplementärfarben, also Ergänzungsfarben sind, muss man Schwarz und Weiß als Gegensatzfarben betrachten.
Jedoch ist es kein „Gut“ und „Böse“, Yin und Yang gehören zusammen. Das ist gemeint mit dem Prinzip von: „Ohne Licht, kein Schatten!“

Man kann zu jeder Farbe ein eigenes Buch schreiben! Daher werde ich nur das wichtigste zitieren, denn ansonsten könnte man hier Seiten schreiben und trotzdem „nur“ eine Farbe abgehandelt haben. Wer aber an einer Konkreten Farbe interesse hat, kann gerne nachfragen, dann gehe ich auf diese Konkrete Farbe näher ein ;)
Hier kurz zusammen gefasst, welche Eigenschaften die wichtigsten Meditationsfarben haben:



Wirkungen, die Farben zugeschrieben werden

Blau: Goethe bemerkte: ein blau gestrichener Raum wird um zwei Grad kälter empfunden als ein neutral gestalteter Raum. Blau entspricht dem Element Wasser, symbolisiert Ruhe. Blaues Licht kühlt und ist schmerzlindernd, da sich die Blutgefäße zusammenziehen, es wirkt antiseptisch, blutdrucksenkend und wird zur Behandlung aller Art von Entzündungen und Fiebererkrankungen genutzt; ebenso bei Herzstörungen, entzündlichen Hautprozessen und Sonnenbrand. Blau fördert die Konzentration und wirkt positiv auf das vegetative Nervensystem.

Gelb: ist die Blitzfarbe, Ausdruck der Geisteskraft. Gelb verhilft zu Klarheit und guter Konzentration. Als Sonnenfarbe erhellt es das Gemüt. Symbolisiert Weite und Offenheit sowie großen Freiheitsdrang, regt die Verdauung an, stärkt den Magen, kurbelt die Produktion von Sexualhormonen an. In der Farbtherapie wird es eingesetzt bei Rheuma, Arthrosen oder Steinbildungen (Verhärtungen, Ablagerungen bzw. Verkalkungen), Verdauungsproblemen. Andererseits regt Gelb auch die geistigen Aktivitäten an, wirkt stimmungsaufhellend.

Rot: ist die Farbe der Leidenschaft aber auch des Zorns. Rot aktiviert, wärmt, ja, manchmal erhitzt es. Rot macht aber auch aggressiv.

Violett: steht für Transformation, Spiritualität und Meditation, es kann angegriffene Nerven stabilisieren.

Grün: als Grundfarbe der Natur steht für Wachstum, Heilung und Harmonie. Es ist die Farbe der Barmherzigkeit, wirkt nervenberuhigend, blutdruckregulierend, stärkt Bronchien und Immunsystem; Muskeln und Gewebe regenerieren sich schneller.

Rosa: ist ein Symbol für Sanftheit und Zartheit.

Orange: gilt als Symbol der Lebensfreude und Inspiration, Kreativität, Kommunikation. Diese Farbe belebt die Leistungen von Nieren, Blase und Drüsen, die Atemweg werden positiv beeinflusst. Alle Rot- und Orangetöne wirken anregend, steigern die Ausschüttung von Adrenalin, verengen dadurch die Blutgefäße, beschleunigen den Puls, heben die Körpertemperatur an.



Zur Farbmeditation:
Farbmeditation bedeutet nur, dass Licht, bevorzugt von einer Kerze unsere Aura beeinflussen soll. Der „Rest“ ist wie bei der „normel“ Meditation auch. Auch hier kann man Bücher voll schreiben. Es gibt viele, viele verschiedene Wege zu meditieren. Daher beschreibe ich nur mal die Methode, welche ich nutze. Wer mehr wissen möchte, kann aber gerne nachfragen ;)

Ich selber betreibe die Zazen- bzw. Zafumeditation. Zafu ist japansich und bedeutet Sitzkissen. Zazen ist die sitzende Meditation.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8a/Zafu2.jpg/180px-Zafu2.jpg

Warum ein Zafu?
Ganz einfach: Bei der Meditation geht es darum, „abzuschalten“. Die Gedanken zu verlieren. Die Gedanken schwinden zu lassen und eine geistige Leere zu fühlen. Während der Meditation darf nichts aber absolut gar nichts stören, sonst muss man wieder von vorne beginnen. Dies ist eine Übungssache. Es gibt Meister, die können meditieren während neben an die grösste Baustelle ist. Das ist aber ein verflucht hohes geistiges Niveau...
Es darf nichts stören. Wenn einem die Beine einschlafen, ignoriert man dies. Wenn einem dieses oder jenes schmerzt, ignoriert man es. Man konzentriert sich nur auf sich, auf den eigenen Atem und die Leere. Dementsprechend sollte man es bequem haben, wenn man eine Mditation beginnt, denn alles andere wäre kontraproduktiv. Das Zafu gewährleistet weichen Sitz und stabiliesiert den Lotussitz, bzw. wer es nicht kann den Schneidersitz.
Der Sitz deswegen, da bei ihm die Energiepunkte in Fluss sind.
Man atmet teif durch die Nase ein, und durch den Mund wieder aus.
Die Augen sollten ideal minimal geöffnet sein. Nicht völlig geöffnet, denn dann bekommt man zuviel von seiner Umwelt mit. Bei nur ganz leicht offenen Augen, sieht man das Licht der Kerze, aber wird nicht zu stark von dem Rest des Äusseren abgelenkt. Das konzentrieren auf den eigenen Atem hilft die Gedanken gleiten zu lassen. Es ist am Anfang sehr schwer und man erwischt sich immer wieder selber dabei sich zu fragen, ob man jetzt erfolgreich meditiert oder nicht. Dann kann man wieder von vorne beginnen 
Wer aber viel übt, wird irgendwann feststellen, dass wenn er wieder aufhört mehr Zeit vergangen ist, als er gedacht hätte. Viel mehr.....
Man fühlt eine Wärme im Bauch. Eine angenehme Wärme die durch den ganzen Körper fliesst. Man ist völlig ruhig und ausgeglichen. Nichts regt dich auf, du bist in völliger Harmonie. Du stehst dann auf, mit einem inneren Lächeln und fühlst dich einfach gut. Je intensiver du das übst, je fortgeschrittener du bist, desto mehr wirkt sich das auf deinen Alltag aus. Ein einzigartiges Gefühl.
Dieses Gefühl ist sicherlich auch auf viele, viele andere Arten der Meditation zu erreichen. Das muss jeder für sich heraus finden. Die beschriebene Methode ist der für mich passende Weg. Es gibt aber auch Meditation in der Bewegung, im Liegen,...usw.
Die Möglichkeiten sind beinahe Grenzenlos...
Es führen eben viele Wege nach Rom 

Ich hoffe, ich konnte grob darauf eingehen, was Farbmeditation ist und die Fragen ausreichend beantworten.

Bücher die ich empfehlen kann. Ich habe sie selber daheim, kann sie also wirklich jedem ans Herz legen, der mehr wissen möchte ;)

Ingrid Kraaz von Rohr: Farbtherapie
Christopher Titmuss: Innere Kraft durch Meditation
Dorothee Zachmann: Oasen für die Seele
Patricia Carrington: Das grosse Buch der Meditation
Gaby Rossbach: Visuelle Meditation
Lilian Verner-Bonds: Farben Heilung und Harmonie Quelle: KK und Meditation - weshalb, wie und wann? (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/kampfkunst-meditation-62951/)



Okay, das reicht jetzt auch als Eingangspost.
Es werden weitere Posts folgen. Weitere Übungen, Apekte, Richtungen und Philosophien zur Meditation.

Grüsse,
A.Dubois

Nak-Muay
08-10-2007, 22:38
:kaffeetri

Dubois
08-10-2007, 22:40
Ja, aber durch das Topic bald sehr viel und lehrreiches ":kaffeetri" ;)

Nak-Muay
08-10-2007, 22:47
Was bringt es wenn du es eh wieder löschst und durch einen Punkt ersetzt.

Dubois
08-10-2007, 22:50
Was bringt es wenn du es eh wieder löschst und durch einen Punkt ersetzt.

Nur bei Spam, den ich nicht mehr sehen will ;)

Den Thread für alle die sich über Meditation bilden möchten ;)

Wenn dich dieser oder andere Thread/Posts von mir stören, oder belästigen, dann möchte ich mich dafür bei dir entschuldigen.

Ich finde es schön, all die verschiedenen Meditationstypen zu sammeln und zuerklären. Ist doch spannend :)

Nak-Muay
08-10-2007, 22:58
Ach was mach mal ich fühle mich dadurch weder belästigt noch sonst irgendwas! Eigentlich kanns mir ja egal sein was du tust.

Warum machst du eigentlich nicht auch en Lehrgang auf dem NBL ?

Dubois
08-10-2007, 23:03
Hier habt ihr für die Tonbegleitung am Anfang ein recht langes und harmonisches Waldgeräusch Video. Kann man zum Beispiel am Anfang laufen lassen.

Rainforest Relaxation Video (http://www.youtube.com/watch?v=43yvlrNl3Xc)

Desweiteren kann ich die CDs von Arndt Stein sehr empfehlen.
Vangelis 1492 ist auch sehr zu empfehlen! :)
Enya,
usw. usw.

Grüsse,

P.S.
@Nak-Muay
Weil ich da fast die ganze Zeit in Stuttgart bin. Was privates erledigen. Keine Zit für den NBL. Kombiniere das dann auch mit Sparring mit dem Blue_Dragon und dem D-Nice. Ist aber natürlich nicht der Grund, weshalb ich da in Stuttgart bin ;)

Vegeto
09-10-2007, 09:19
Ach du scheisse Adrien. Bist du dir im klaren was du da für ein riesiges und komplexes Thema angerissen hast? Das ist imho einfach zu umfassend um hier so allgemein besprochen werden zu können. Ich hoffe du stellst keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit. Besonders bei einem Thema wo man nicht wirklich sagen kann was jetzt richtig und falsch ist.
Da gibt es seit über 2000 Jahren verschiedenste Praktiken und Anschauungen. Da könntest du ein eigene Community dazu eröffnen.

Nak-Muay
09-10-2007, 09:28
Ja oder sogar ein eigenes Forum :D

Apfelbaum
09-10-2007, 09:56
Ich seh das gar nicht mehr so "wissenschaftlich".
Meditation und Kontemplation kann auch bei einer Zigarette und einer Tasse Kaffee auf meiner Terasse stattfinden.

Außerdem gibts geistiges "Wuwei" und das Gebet.

"Wuwei" bedeutet für mich in sehr großen Stressmomenten und geistiger Überforderung das Hirn einfach abzuschalten. Bewusst gar nichts denken. Alles loszulassen. Und dann die Dinge eines nach dem anderen zu erledigen. Ohne sich Sorgen oder Gedanken zu machen. Immer eins nach dem anderen.

Beim Gebet finde ich das Vaterunser sehr meditativ. Insbesondere "wie auch ich vergebe meinen Schuldigern" finde ich sehr befreiend. Sich bewusst vom Ärger zu lösen, anderen bewusst und ehrlich zu vergeben, ist befreiend und geistig klarend. Aus einer partnerschaftlichen Einstellung ohne übertriebene Emotionalität kann man auch viel besser sachliche Probleme lösen. Man könnte sagen, ich wechsele von der Beziehungsebene in die Sachebene ohne das belastende Beziehungsdinge hinterherschwingen. Andere anzunehmen wie sie sind und ihre Fehler nicht überzubewerten sondern freundschaftlich mit ihnen umzugehen, macht das Leben leichter und ist auch so eine Art Dauerrelaxion. Lösen und Relaxen ist eine der Grundlagen der Meditation.

Sich selbst nicht verlieren, sondern in seiner Mitte zu bleiben, eins mit sich selbst, ruhig und bei klarem Verstand, ohne negative Gefühle, aber trotzdem stark und selbstbewusst - das wären für mich so Ziele der Meditation.
In vielen Glaubensrichtungen liest man, dass man sich selbst aufgeben soll. Das halte ich für falsch.

Dubois
09-10-2007, 10:24
Ach du scheisse Adrien. Bist du dir im klaren was du da für ein riesiges und komplexes Thema angerissen hast? Das ist imho einfach zu umfassend um hier so allgemein besprochen werden zu können. Ich hoffe du stellst keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit. Besonders bei einem Thema wo man nicht wirklich sagen kann was jetzt richtig und falsch ist.
Da gibt es seit über 2000 Jahren verschiedenste Praktiken und Anschauungen. Da könntest du ein eigene Community dazu eröffnen.

Ja, das weiss ich.
Trotzdem kann man doch verschiedene Richtungen Sammeln und über sie schreiben, oder Erfahrungen und Meinungen austauschen.

Das klassische Richtig/Falsch denken, ist meiner Meinung nach in einem Subforum mit dem Titel "Philosophie, Esoterik und Tradition" sowieso unangerbacht.

Das wird schon. ;)

Gruß,

Sportler
09-10-2007, 11:44
Hab auch ein bisschen was zusammengeschrieben... Mit vielen Links am Ende:
Meditation von Sportler für Sportler (http://de.wikipedia.org/wiki/Meditation)

:D

Apfelbaum
09-10-2007, 16:14
Hast Du das alles geschrieben, auch mit den ganzen Verknüpfungen?
:respekt:


Was mich interessiert sind christliche Meditationen, abseits von Rosenkranz und buddhistischen Einflüssen.
Gibt es evangelisch-lutherische Meditation (außerhalb von Buße und Gebet)?
Gibt es spezielle meditative Gebete?

unimog
09-10-2007, 18:02
Ja es gibt christliche Meditation (allerdings eher katholisch).
Zum Beispiel wären da die Exerzitien von Ignatius von Loyola. Hier gibt es ein 30 Tage Programm mit verschiedensten Meditationsübungen die größtenteils auf Visualisierung beruhen. Zum Beispiel Bibelstellenmeditation oder Meditation über den Himmel oder die Hölle. Ich schaue mal nach ob ich da noch Texte drüber habe dann kann ich die Sachen mal genauer beschreiben.
Viele Grüße

Apfelbaum
09-10-2007, 18:08
Kannste mir auch per PN schicken, oder ISBN nennen.

Shining
17-10-2007, 17:28
Ich habe schon meditiert und bei einem Yoga Kurs gemacht - bei echten indischen Mönchen also mit spirituellen Schwerpunkt . Meine Konzentration wird durch solche Übungen schlechter und fühle mich danach innerlich merkwürdig aufgelöst.
Was mache ich falsch? Vielleicht ist mein niedriger Blutdruck dran schuld?

Dubois
17-10-2007, 17:40
Ohne mehr Hintergrund Infos ist es schlecht möglich zu sagen, was "falsch" ist.
Aber so wie das klingt:
Hast du es schon mal mit bewegender Meditation versucht?

Zu dem was gemacht hast:
Hast richtige Atemtechniken gehabt und dich darauf konzentriert?

Gruß,
Dubois

Shining
17-10-2007, 18:30
naja, ich habe im normalen Schneidersitz, Sitzen oder im Liegen
meditiert. Konzetration auf das Innere oder einen Punkt oder eine Kerzenflamme.
Bei den Mönchen wars so ein entspannendes Yoga mit Atemtechniken, da hat der Meister irgendwelche Bilder erzählt, die wir uns vorstellen sollen "Stell Dir vor du fliegst..." etc


Hast richtige Atemtechniken gehabt und dich darauf konzentriert?
nicht unbedingt, halt etwas tiefer und kontroliert geatmet. Da kann aber auch ganz schnell passieren, daß man durch den hohen Sauerstoffzufuhr berauscht wird :D. Muss man sich auf den Atem konzentrieren? ähnlich wie bei dieser "oooohm" Gesang?

Hast du es schon mal mit bewegender Meditation versucht?

Also Tai Chi Chuan, Yoga Gymnastik , 5 Tibeter, Qi Gong Formen zählen auch dazu? dann ja.
Ich muss sagen, das vertrage ich besser.

Shining
17-10-2007, 18:36
Was ich immer wissen wollte: Wie ist es mit dem Denken? denkt man an irgendwas auf der Suche nach Weisheit oder schaltet man das Denken ab? Der Mönch sagte daß man an gar nichts denken sollte, dennoch die Gedanken zulassen und vorbeifliessen lassen sollte , daß das Abschalten des Denkens übungssache ist. Es ist so daß es recht schwierig ist die Gedanken zu beruhigen. Vor allem, wenn man sich auf etwas konzentriert lässt man das Denken an andere Dinge nicht zu.

Shining
17-10-2007, 18:49
Mannomann ich habe obere Beiträge gelesen, frage mich warum wird hier dauernd versucht etwas esoterischere Diskussionen im Keime zu ersticken?
Das Forum heisst doch ganz einfach


Philosophie, Esoterik und Tradition
also was ist das Problem?

Die Kampfkünstler in den Herkunftsländer der KK in Asien haben etwas anderes Verhältnis zu der Spiritualität.Insbesondere die Thailänder sind sehr gläubig. Warum wird hier alles religiöse als "uncool" peinlich oder unmänlich angesehen?

Dubois
17-10-2007, 23:19
Was ich immer wissen wollte: Wie ist es mit dem Denken? denkt man an irgendwas auf der Suche nach Weisheit oder schaltet man das Denken ab? Der Mönch sagte daß man an gar nichts denken sollte, dennoch die Gedanken zulassen und vorbeifliessen lassen sollte , daß das Abschalten des Denkens übungssache ist. Es ist so daß es recht schwierig ist die Gedanken zu beruhigen. Vor allem, wenn man sich auf etwas konzentriert lässt man das Denken an andere Dinge nicht zu.

Hi,
da gibts verschiedene Methoden, aber alle mit dem gleichen Ziel. Den Kopf von allen Gedanken leeren.

Eine weit verbreitete Methode ist das Visualisieren. D.h. du stellst dir eine ruhige und schöne Landschaft deiner Wahl vor. In der Regel ist das ein beliebiges Naturbild. Dann visualisierst du deine Gedanken und lässt sie aus dem Bild verschwinden. Beispielsweise ein Fluß. Deine Gedanken, stelle sie dir so vor, wie es für dich am leichtesten ist, selbst wenn es Worte im Wasser sind. Deine Gedanken werden von der Strömung mitgetrieben. Du siehst sie immer kleiner werden, bis sie am Horizont verschwinden. Das wäre ein Beispiel für eine Visualisierung um den Kopf leer zu bekommen. Da gibt es unendlich viele Beispiele. Da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alle geminsam haben sie nur zwei Dinge:
1.) Der Ort den du dir vorstellt muss ein schöner Ort sein!
2.) In diesem Ort bewegt sich etwas. Das Bewegende ist dazu da, deine Gedanken fort zu bringen. Ein Fluss, Ein Abhang, Eine Wolke die sie weg trägt usw. usw....

Die andere Methode ist es sich auf etwas bestimmtes vom Körper zu konzentrieren. Zum Beispiel der Atem. Man hört sich ein- und ausatmen. Konzentriert sich nur auf den Atem und seine Zwerchfellatmung. Meditieren ist IMMER Zwerchfellatmung.
Eine andere auch sehr weit verbreitete Methode ist es sich auf seine Körperteile bewusst zu werden. Man wird sich bewusst, dass hier dein Zeh ist, dein nächster Zeh, usw. Dein Fuß, dein Bein, deine Hüfte, usw. usw. Man geht seinen ganzen Körper ab und fixiert sich auf ihn.

Eine andere Methode den Kopf zu leeren sind Geräusche. Das ist das "Ohm" das du von manchen hörst. Das muss aber kein Körper eigenes Geräusch sein. Eine monotone Melodie, usw. usw. Alles ist möglich, du kannst sogar zum Klang eines Heizlüfters meditieren. Die Gleichförmigkeit ist wichtig!

Eines noch dazu gesagt, wenn man den Kopf leeren will:
Die Augen sollten ideal nie ganz geschlossen und auch nie ganz offen sein!
Der Grund ist simpel. Wenn du deine Augen voll schliesst, dann ist dein Gehirn aktiver. Du denkst mehr. Das ist kontraproduktiv! Aber wenn du die Augen ganz offen hast, dann gibt es zu viele Reize von aussen, die dich ablenken. Deshalb kann man die Gedanken am besten bei fast geschlossenen Augen ziehen lassen. Die Augen sind nicht ganz zu und nicht ganz auf.

Soviel fürs erste....

Grüsse,
Dubois

Shining
18-10-2007, 14:35
Danke :) endlich ein bisschen Struktur in der ganzen Sache. Das mit den Halboffenen Augen habe ich noch nie gehört, scheint ein guter Tipp zu sein.

Jetzt musste ich an "Siddhartha die idische Dichtung" von Hermann Hesse denken. Habe ich vor Ewigkeiten gelesen. Der Siddhartha hat beim Meditieren das Wasser in dem Fluss beim Fliessen angeschaut. Glaube in Hesse Romanen werden oft Meditationstechniken beschrieben

Noch eine Frage, wie verändert man sich wirklich wenn man regelmässig meditiert? bzw was verändert das Meditieren?

Dubois
18-10-2007, 15:33
Hi,
nur ganz kurz, muss ins Training. Morgen gerne mehr ;)

Das meditieren kann man für vieles Benutzen. Wirklich sinnvoll (Das ist jetzt meine eigene Meinung) ist es nur für zwei Dinge:
1.) Fokussieren lernen
2.) Ruhiger werden

Je nach Ausrichtung und Lehre kann man vom Sinn des Lebens bis zur Kriegskunst alles in Meditation hinein interpretieren, da ist aber mehr Glaubensrichtung und Religion dahinter als der eigentliche "Nutzen"

Zum obigen:

1.) Fokussieren lernen:
Wenn du dauerhaft medietierst, dann wirst du definitiv, das garantiere ich dir, wenn du etwas machst bei dem man sich konzentrieren musst, besser sein als ohne die Meditation.
Sei es Bürokratie, also irgendwelche Finanzenlisten, Planungen, usw. usw. Sei es eine bestimmte Tätigkeit, sei es eine Sportübung. usw. usw. Das sich nur auf eine Sache konzentrieren. Das "sich auf das Wesentliche" fixieren, wie man gerne sagt wird mit Meditation immer super geübt.

2.) Ruhiger werden.
Wenn man meditiert, dann wird man ruhiger, gelassener, relaxter. Psychisch und physisch!
Du lässt dich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, reagierst lockerer und entspannter. Diese innere Ruhe ist etwas wundervolles. Leider ist sie nur von kurzer Zeit :(
Wenn ich meditiert habe, dann kann neben mir der grösste asoziale sein der mich beschimpft, es ist mir völlig egal. Das ist schon passiert.
Leider bin ich ein Mensch, der aber sehr schnell hoch geht. Wenn ich normal unterwegs bin, ohne unmittelbar davor mediert zu haben und mir einer Quer kommt, dann rege ich mich eigentlich immer extrem auf. Man sagt, dass je öfter man meditiert, desto länger werden diese Entspannten Phasen. Bei mir dauern sie allerding leider keine halbe Stunde, aber da ich sie kenne. Sie existieren, wenn auch nur kurz, ist das für mich ein Grund weiter zu üben.

Grüsse,
Dubois

Vegeto
18-10-2007, 16:16
Noch eine Frage, wie verändert man sich wirklich wenn man regelmässig meditiert? bzw was verändert das Meditieren?

Du willst also meditieren,weißt aber nicht warum? Komisch... aber hier im KKB gibts ja Abhilfe. Also man meditiert auch um den Moment so zu erkennen wie er wirklich ist, ohne von irgendwelchen Gedanken voreingenommen zu sein.
Such auch mal hier im Forum nach "neuronale erleuchtung" da müsstest du einen guten Link finden den ich gepostet hab.


Konzentriert sich nur auf den Atem und seine Zwerchfellatmung. Meditieren ist IMMER Zwerchfellatmung.
Allerdings tut man den Atem nur am Anfang willentlich steuern, um die richtige Atemtechnik zu lernen. Später beobachtet man den Atem ohne aktiv einzugreifen. Eine der ausführlichsten und bekanntesten Abhandlungen zu dem Thema findet sich hier (http://www.palikanon.com/visuddhi/vis08_03.htm) im Visuddhi Magga. Gibt bessere Übersetzungen in Druckform...ist aber eher was für Fortgeschrittene wie Adrien.

Shining
22-10-2007, 14:05
Du willst also meditieren,weißt aber nicht warum?
bis jetzt wusste ich aus verschiedenen Quellen nur über spirituelle Ziele der Meditation Bescheid, z.B. Erleuchtung.
Ich frage über die Erfahrungen der normalen Meditierenden in unseren europäischen Kreisen die keine Mönche oder Nonnen sind und nicht tagelang meditieren. Ist doch logisch, daß hier kaum jemand wegen der Erleuchtung meditiert oder? :rolleyes:

Shining
31-10-2007, 14:57
Ich finde den Schneidersitz momentan ziemlich unbequem. Angeblich legt es sich wenn man regelmässig macht. Aber das ist gar nicht gut für meditieren, worauf konzentriere ich mich am besten wenn es unbequem ist? ;)

Vegeto
31-10-2007, 16:23
Also vom Schneidersitz wird sowieso abgeraten, der ist zu instabil und unterstützt auch nicht wirklich das gerade aufrichten der Wirbelsäule.

Versuche doch mal den burmesischen Sitz auf einem Sitzkissen. Wie der aussieht kannst du hier sehen: Willkommen beim Zen-Kreis Bremen e.V. (http://www.zenkreis-bremen.de/index.htm?/rituale/zazen.htm)


Du willst also meditieren,weißt aber nicht warum?
Das war übrigens nicht so böse gemeint wie es sich vielleicht angehört hat.. :o

Fearless
31-10-2007, 20:54
Ist denn Konzentrieren nicht das Gegenteil von Meditieren? Beim Meditieren löst man sich doch von Gedanken, während beim Konzentrieren auf etwas das Gegenteil passiert. Ich kenne mich da nicht so gut aus...

Shining
01-11-2007, 18:01
Das war übrigens nicht so böse gemeint wie es sich vielleicht angehört hat..
Ich bin auch nicht beleidigt. ;)
mich haben diese höhere Ziele ehrlich gesagt davon abgehalten zu meditieren. Zb ich habe in einem Buch über Schamanen (von Holger Kalweit) gelesen, daß die Schamanen bei Urvölkern ziemlich schräg drauf sind, aber daß es dort einfach dazu gehört. Und sie meditieren auch.;)

Mem0
11-11-2007, 16:41
eine frage,
also beim sitzenden meditieren soll man da an gar nix denken oder wie?
also ich meine was soll ich da machen,
soll ich da nur ein und aus atmen,
oder beim meditieren irgendwie alle gedanken wegschaffen und dabei überlegen wie man seine technik oder was auch immer verbessern soll,
also hab da wenig ahnung.
wäre cool wen ihr es mir erklären könnt, thx

Johnchi
09-02-2008, 19:48
An alle mitmeditierende,

eure gedanken sind inspirierend für mich.
Die kampfkünste teilen sich in Krieger und spirituelle Kämpfer,wobei sich beide nicht unbedingt ausschließen.
Zum spirituellen Kämpfer gehören KK,heilkunde und philosophische weisheitslehre(zen,buddha,dao) dazu.
Teil des philosophischen ist die meditation.
In den Meditationstechniken übe ich eine lebenshaltung,sich aufrecht halten,entspannung(relaxt sein) und aufmerksamkeit(bewußtheit).
Diese lebenshaltung gilt es ins ganze leben zu integrieren,dh.zu leben,mit dem höchstziel der erleuchtung(vollkommene bewußtheit,mystisches einswerden).
Jedoch der weg ist das ziel.
Man kann also sagen,je haüfiger man meditiert umso intensiver verinnerlicht man diese,jede fähigkeit muß geübt werden,und das für immer,sonst gehts verloren.
Spirituelle KK ist mehr als nur leute umhauen,aber es ist gut es zu können wenn man muß,aber nur wenn man muß.

MfG John