Vollständige Version anzeigen : Defensive Kampfkunst Unmöglich?
Ich hab mich gerade mit dem User Rock ein wenig Unterhalten naja beinahe gestritten was das Thema Defensivität angeht.
Und zwar habe ich geagt das Taijiquan als Basis die Kraftumlenkung hat und Ausweichen damit man nicht getroffen wird.
Und er meinte das man nicht ausweichen kann und das man einem Takedown auch immer ausgeliefert sei etc.
Was meint ihr dazu?
Also ich sage das es schon möglich ist Kraft umzulenken und auch einen Takedown abzuwehren.
Ja, das System kann umlenken. Kann aber auch direkt angreifen.
Habe es zwar leider nie trainiert, aber besitze ein gutes Buch darüber, in dem das erklärt und gezeigt wird. Auch kann man das auf diversen Videos im Netz sehen.
unproVoked
09-10-2007, 00:12
ist auf alle fälle möglich, bloß um einiges schwerer als selbst die initiative zu ergreifen würde ich behaupten.
also möglich ist es, aber die sache zu meistern dauert recht lange.
Fit & Fight Sports Club
09-10-2007, 00:13
Ich hab mich gerade mit dem User Rock ein wenig Unterhalten naja beinahe gestritten was das Thema Defensivität angeht.
Und zwar habe ich geagt das Taijiquan als Basis die Kraftumlenkung hat und Ausweichen damit man nicht getroffen wird.
Und er meinte das man nicht ausweichen kann und das man einem Takedown auch immer ausgeliefert sei etc.
Was meint ihr dazu?
Also ich sage das es schon möglich ist Kraft umzulenken und auch einen Takedown abzuwehren.
Natürlich geht das - in Einzelfällen. Es gibt auch bestimmt GrandeGroßeGreatGrand-Master, bei denen das oft geht. Die Frage ist doch meistens nicht physikalischer Natur, sondern, ob Ottonormalo sich mit dieser Strategie verteidigen kann - und da ein größes Mööööppp, nee, kann er nicht;)
Gruß,
Eric
Natürlich geht das - in Einzelfällen. Es gibt auch bestimmt GrandeGroßeGreatGrand-Master, bei denen das oft geht.
Es ging mir ja ums PRINZIP ;)
Und daher die Aussage
Ich: Basiert auf Aufweichen bzw. Kraftumlenken
Er: Ausweichen geht nicht
später sagte er dann "Naja das schaffste vielleicht 1,2 x"
Na also entweder geht es.... oder es geht nicht, oder? ;)
Ich hab dazu noch gesagt.. das kann genauso mal nicht klappen wie es mal nicht klappt den Gegner zu Treffen.
Und dann halt noch die Aussage das ein Takedown unausweichlich sei.
Das im Taijiquan auch Explosive elemente (schläge, tritte, würfe, hebel etc.) vorhanden sind bzw. Explosivkraft (Fajings) fand er eher Fantasievoll als nützlich.
Darum dacht ich halt ich frag euch mal was ihr meint bzgl. Ausweichen/Umleiten von Angriffen und von Takedowns.
(Konteratakken werden im TJQ ja auch gemacht wer will schon solange ausweichen bis der Gegner erschöpft ist das ist zu riskant)
man kann natürlich nur umleiten, wenns auf einen zukommt.
wer rennt schon in seinen gegner rein?
gegner, die nen takedown versuchen kann man aus eben diesem grund natürlich umleiten.
im MMA typischerweise nach unten (sprawl)
Chuck Liddell The Current UFC Champ Shows How To Sprawl (http://video.google.de/videoplay?docid=-7216622046655469876&q=sprawl&total=653&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=1)
im judo gibts unmengen würfe, die die energie des angreifers umleiten. eigentlich fast alle
kleine kinder stellen sich die beine und wandeln so die bewegungsenergie des anderen in ordentlich aua um...
kurzum: geht immer dann, wenn der gegner dumm in dich reinrennt, wie man im aikido schön sehen kann...
Grundsätzlich kannst du ausweichen. Nur ist dann die Frage ob es dir was gebracht hat. Ausweichen und warten ist scheiße. Eigentlich ist Ausweichen generell scheiße, weil das Risiko zu groß ist getroffen zu werden. Besser du ergreifst die Initiative und machst Druck. Ansonsten: Ausweichen und sofort selber angreifen.
Apfelbaum
09-10-2007, 13:53
Das Problem ist aber die Geschwindigkeit. Einem schnellen, ansatzlosen Schlag kann man nicht ausweichen.
weder mit TaiChi noch mit Systema.
Apfelbaum
09-10-2007, 13:58
Ein guter Boxer schlägt ansatzlos und zieht seine Faust sofort zurück. Man kann eine permanente Doppeldeckung halten (oder zumindest sowas ähnliches) und schnelle Schläge kurz wegschlagen (und von mir aus auch den Kopf oder den Oberkörper zur Seite nehmen), aber man kann nicht mit dem ganzen Körper ausweichen. Das schafft man einfach zeitlich nicht. Es gibt ein Spiel, der eine hält die offene Handfläche hoch und der andere versucht sie blitzartig zu treffen. Der der die Handfläche hoch hält versucht natürlich sie wegzuziehen. Ich habe das Spiel mal mit jkdberlin gespielt, auf einem JKD-Seminar in Burgau. Ich habe es nichtmal geschafft meine Hand rechtzeitig wegzuziehen, und Ihr redet hier vom ganzen Körper! Nach mehreren Jahren TaiChi und RMA-Systema (seit 2000/2002) und sehr viel privatem Sparring, halte ich das Ausweichen mittlerweile für fast nicht möglich, zumindest gegenüber sehr schnellen Schlägern oder Tretern. Bei einem Lowkick auf den Oberschenkel kann man auch nicht weggehen, sondern nur das Bein drehen. Und bei einem ernsthaften Takedown kann man das Gewicht verlagern aber nicht den Gegner ins Leere laufen lassen. Man muss unterscheiden zwischen Ungeübten und Durchtrainierten. Ein Durchtrainierter mit der richtigen Einstellung würde (fast) jeden Hobbytaichiler platt machen. Das ist so. Es gefällt mir auch nicht, aber es ist einfach die Realität.
Ein guter Boxer schlägt ansatzlos und zieht seine Faust sofort zurück. Man kann eine permanente Doppeldeckung halten (oder zumindest sowas ähnliches) und schnelle Schläge kurz wegschlagen, aber man kann nicht mit dem ganzen Körper ausweichen. Das schafft man einfach zeitlich nicht. Es gibt ein Spiel, der eine hält die offene Handfläche hoch und der andere versucht sie blitzartig zu treffen. Der der die Handfläche hoch hält versucht natürlich sie wegzuziehen. Ich habe das Spiel mal mit jkdberlin gespielt, auf einem JKD-Seminar in Burgau. Ich habe es nichtmal geschafft meine Hand rechtzeitig wegzuziehen, und Ihr redet hier vom ganzen Körper! Nach mehreren Jahren TaiChi und RMA-Systema (seit 2000/2002) und sehr viel privatem Sparring, halte ich das Ausweichen mittlerweile für fast nicht möglich, zumindest gegenüber sehr schnellen Schlägern oder Tretern. Bei einem Lowkick auf den Oberschenkel kann man auch nicht weggehen, sondern nur das Bein drehen. Und bei einem ernsthaften Takedown kann man das Gewicht verlagern aber nicht den Gegner ins Leere laufen lassen. Man muss unterscheiden zwischen Ungeübten und Durchtrainierten. Ein Durchtrainierter mit der richtigen Einstellung würde (fast) jeden Hobbytaichiler platt machen. Das ist so. Es gefällt mir auch nicht, aber es ist einfach die Realität.
Schonmal nen Boxkampf gesehen? Oder Ringkampf/ Randori etc? Die können Schlägen oder TD ausweichen.
Apfelbaum
09-10-2007, 14:13
Boxer pendeln, ducken oder tauchen ab, und rotieren mit dem Oberkörper.
Das ist kein Ausweichen im hier gemeinten Sinne mit Ableiten und Aufnehmen und Weiterführen und Umleiten der Kraft mit anschließender finaler Technik.
Es geht nicht um schnelles Ausweichen, sondern um in TaiChiChuan übliches schnelles "pushing hands". Und das funktioniert eben nicht!
Im Systema oder im TaiChi wackelt man nicht mit dem Oberkörper hin und her, sondern bewegt den ganzen Körper. Das ist ein Unterschied.
Boxer pendeln, ducken oder tauchen ab, und rotieren mit dem Oberkörper.
Das ist kein Ausweichen im hier gemeinten Sinne mit Ableiten und Aufnehmen und Weiterführen und Umleiten der Kraft mit anschließender finaler Technik.
Es geht nicht um schnelles Ausweichen, sondern um in TaiChiChuan übliches schnelles "pushing hands". Und das funktioniert eben nicht!
Oh tut mir Leid! Dann hab ich das falsch verstanden. Ich dachte es geht generell um "das Ausweichen".:o
Grüße:)
WD
Rocky777
09-10-2007, 16:50
Natürlich geht das - in Einzelfällen. Es gibt auch bestimmt GrandeGroßeGreatGrand-Master, bei denen das oft geht. Die Frage ist doch meistens nicht physikalischer Natur, sondern, ob Ottonormalo sich mit dieser Strategie verteidigen kann - und da ein größes Mööööppp, nee, kann er nicht;)
Gruß,
Eric
Danke. :)
Auch danke @Apfelbaum.
@Noppel es ging um ausweichen eines Taekdowns nicht ums umleiten o.ä. klar kann er "mich" dabei zu boden reissen.. aber es geht nicht ins leere
Es gibt ein Spiel, der eine hält die offene Handfläche hoch und der andere versucht sie blitzartig zu treffen. Der der die Handfläche hoch hält versucht natürlich sie wegzuziehen. Ich habe das Spiel mal mit jkdberlin gespielt, auf einem JKD-Seminar in Burgau. Ich habe es nichtmal geschafft meine Hand rechtzeitig wegzuziehen
Was glaubst du was passiert wäre, wenn ihr den Spieß umgedreht hättet?!?
Glaubst du, du hättest ihn auch nur ein einziges mal getroffen?
@all: Ihr solltet euch mal ne Aikido Demonstration reinziehen. Wo ein 1.60 Chinese zwischen 3 großgewachsenen muskolösen normalo Kampfkünstlern, die ununterbrochen versuchen ihn zu treffen, einfach hindurch "taucht", sämtliche Schläge ins Nichts führt und einen nach den anderen auf die Matte schickt. Ohne das irgendjemand auch nur einen einzigen Schlag abbekommen hat.
unproVoked
09-10-2007, 21:09
@all: Ihr solltet euch mal ne Aikido Demonstration reinziehen. Wo ein 1.60 Chinese zwischen 3 großgewachsenen muskolösen normalo Kampfkünstlern, die ununterbrochen versuchen ihn zu treffen, einfach hindurch "taucht", sämtliche Schläge ins Nichts führt und einen nach den anderen auf die Matte schickt. Ohne das irgendjemand auch nur einen einzigen Schlag abbekommen hat.
Demonstration, ja, Realität - never!
Was glaubst du was passiert wäre, wenn ihr den Spieß umgedreht hättet?!?
Glaubst du, du hättest ihn auch nur ein einziges mal getroffen?
@all: Ihr solltet euch mal ne Aikido Demonstration reinziehen. Wo ein 1.60 Chinese zwischen 3 großgewachsenen muskolösen normalo Kampfkünstlern, die ununterbrochen versuchen ihn zu treffen, einfach hindurch "taucht", sämtliche Schläge ins Nichts führt und einen nach den anderen auf die Matte schickt. Ohne das irgendjemand auch nur einen einzigen Schlag abbekommen hat.
Dann stell da mal ein paar neutrale KK'ler hin. :D Bist du sicher, dass es ein Chinese war? Kein Japaner?;)
Demonstration, ja, Realität - never!
Demonstration ist kein Schauspiel sondern lediglich eine Demonstration.
Durchaus real.
Kannst doch nichts dazu sagen, wenn du noch nie sowas gesehen, oder dich damit beschäftigt hast.
@WoodenDummy: Chinese, Japaner: alles Asiaten.
Jaja das funktioniert so gut wie Segal reines Aikido macht.;)
@WoodenDummy: Chinese, Japaner: alles Asiaten.
Deutsche, Engländer, Franzosen, Russen alles das selbe:rolleyes:
Denk mal darüber nach was du da geschrieben hast
Deutsche, Engländer, Franzosen, Russen alles das selbe:rolleyes:
Denk mal darüber nach was du da geschrieben hast
hä???
Nachdenken, nicht nur Denken ... kann doch nicht so schwer sein Busen, oder ist es um die Zeit zu spät dafür?
Chinesen sind Asiaten und Japaner sind Asiaten, aber Chinesen sind keine Japaner und umgekehrt :cool:
Man kan dem TKD Angriff
komplett ausweichen
Koerper weicht aus arme leiten ab oder weiter ...
oder man nimmt auf oder sonstiges und leitet die Wucht ab ...
Chinesen sind keine Japaner und umgekehrt
Nachlesen, nicht nur lesen! ... kann doch nicht so schwer sein Zoid, oder ist es um die Zeit zu spät dafür?
Hab ich nie behauptet!
Lars´n Roll
10-10-2007, 03:12
Man erleuchte mich wenn ich mich irre, aber erzählt Klaus nich immer dass man im Taichi wie in den anderen inneren KungFu-Stilen schnell nen Eingang finden und den anderen platthaun oder umwerfen will?
Mal gegeben man trainiert das ganze als KK und nich als Altherrengymnastik?
Was Du beschreibst klingt ja bissl eher nach Aikido...
Hab ich nie behauptet!
Deine lockere Antwort "Chinese, Japaner: alles Asiaten." hätte einem z.B. Chinesen gegenüber aber genau das suggeriert. Das war gemeint.
Chinesen und Japaner sind aber nun mal beide Asiaten. Ich sagte nicht wie Da Mo: alles das Selbe.
Wenn du sagst: Deutsche, Franzosen - alles Europäer, ist daran ja auch nichts auszusetzen.
Apfelbaum
10-10-2007, 11:16
Man erleuchte mich wenn ich mich irre, aber erzählt Klaus nich immer dass man im Taichi wie in den anderen inneren KungFu-Stilen schnell nen Eingang finden und den anderen platthaun oder umwerfen will?
Mal gegeben man trainiert das ganze als KK und nich als Altherrengymnastik?
schwupp, und schon isses keine Defensivkunst mehr
als aggressive Kunst funktioniert z.B. Systema auch hervorragend, immer schön rein in die Fresse
aber hier war ja nach defensivem Verhalten gefragt, funktioniert rein defensive Kampfkunst im Sinne von TaiChi oder Aikido oder so?
Ich habe beim Sparring die Erfahrung gemacht, das reines defensives Reagieren alleine nicht reicht, wenn man dagegen auch offensiv-agressiv agieren darf ist das etwas anderes. Klar kann man mit typischer Taichistruktur und -kraft jemanden gegen eine Wand klatschen. Man kann das auch so tun, ohne Taichi. Dafür braucht man nicht jahrelang pushing hands zu üben.
schwupp, und schon isses keine Defensivkunst mehr
als aggressive Kunst funktioniert z.B. Systema auch hervorragend, immer schön rein in die Fresse
aber hier war ja nach defensivem Verhalten gefragt, funktioniert rein defensive Kampfkunst im Sinne von TaiChi oder Aikido oder so?
Ich habe beim Sparring die Erfahrung gemacht, das reines defensives Reagieren alleine nicht reicht, wenn man dagegen auch offensiv-agressiv agieren darf ist das etwas anderes. Klar kann man mit typischer Taichistruktur und -kraft jemanden gegen eine Wand klatschen. Man kann das auch so tun, ohne Taichi. Dafür braucht man nicht jahrelang pushing hands zu üben.
Bin mir nicht sicher ob "defensive Kampfkünste" (als synonym für "weiche"/"innere"? etc also wirklich TC, Aikido, Systema als Beispiele?)
sich selbst so definieren wie Du es hier tust, also das man rein gar nicht offensiv/agieren kann soll etc. (weil es dann kein Aikido/Systema/TC mehr ist???)
Auch verstehe ich nicht im geringsten warum Rollen, Pendeln, Meiden für dich KEIN ausweichen ist (ein paar Antworten weiter oben).
Die Unterteilung in "Defensiv-Offensiv" macht für mich auch im KK-Bereich gar keinen Sinn, und ist eher auf Vorurteilen und Desinformation gegründet.
Einige KKs haben eine eher '"zurückhaltende/defensive" Grundeinstellung aus rein Idealistischen Gründen (Aikido z.B), das ist nicht Kampftaktisch begründet sondern ein "Ideal". Zum "Kämpfen" gehört aber mehr, selbst im klassischen Aikido gibt es direkte Eingänge, Finten, Atemi etc pp.
Apfelbaum
10-10-2007, 12:14
@ Tega
Ich hab mich gerade mit dem User Rock ein wenig Unterhalten naja beinahe gestritten was das Thema Defensivität angeht.
Und zwar habe ich geagt das Taijiquan als Basis die Kraftumlenkung hat und Ausweichen damit man nicht getroffen wird.
Und er meinte das man nicht ausweichen kann und das man einem Takedown auch immer ausgeliefert sei etc.
Was meint ihr dazu?
Also ich sage das es schon möglich ist Kraft umzulenken und auch einen Takedown abzuwehren.
1. darum ging es
ob man mit "inneren" oder "weichen" Künsten prinzipiell kämpfen kann war gar nicht gefragt
2. ich schreibe (fast immer!) nicht aus theoretischen Überlegungen sondern aus praktischen Erfahrungen
3. hast Du mit Deinem Aikido schon mal einen Vollkontaktkampf ohne Schutzausrüstung z.B. gegen einen Kickboxer gemacht?
macht ihr überhaupt ansatzweise vernünftige Sparrings und Tests?
shenmen2
10-10-2007, 19:54
Vollkontaktkampf ohne Schutzausrüstung zwischen einem Kickboxer und einem Aikidoka soll was mit vernünftigem Sparring zu tun haben ?
Rocky777
10-10-2007, 19:58
Vollkontaktkampf ohne Schutzausrüstung zwischen einem Kickboxer und einem Aikidoka soll was mit vernünftigem Sparring zu tun haben ?
ja
Schande leute................... irgendwie verschwand gerade mein text ich hab auf 6 beiträge mit zitat geantwortet nun hab ich kein bock............
also es ging wie schon gesagt um ausweichen oder umlenken.
Und die Aussage dies sei unmöglich.
Wenn dem so ist wären kampfkünste wie Aikido unmöglich und alle müssten Boxen oder Karate erlernen weil da ja eher geblockt wird als ausgewichen ;)
Rocky777
10-10-2007, 20:36
also es ging wie schon gesagt um ausweichen
Das habe ich mit "Du wechelst deine Meinung öffters als Frauen ihre Stimmung in der Schwangerschaft."
Es ging NUR ums ausweichen.
Apfelbaum
11-10-2007, 11:53
Vollkontaktkampf ohne Schutzausrüstung zwischen einem Kickboxer und einem Aikidoka soll was mit vernünftigem Sparring zu tun haben ?
Für mich schon.
Wie testest Du denn Dein Zeug?
Für mich schon.
Für mich net so wirklich. Eher leichtes Sparring wo man TEchniken abbricht weil wenn man das Voll durchzieht haut der Kickboxer den Aikidoka doch ziemlich blau und der Aikidoka bricht dem Kickboxer die Gelenke durch wernna ihn erwischt (das mussa ja weil ausweichen geht ja angeblich nicht hihi)
Christian Carolus
11-10-2007, 14:20
Der Klassiker eines jeden Trainings ist die Aussage: "Das klappt jetzt aber gegen einen Kickboxer nich'!" Grundsätzlich lässt diese ewige Polemik zwei Kurzantworten zu. 1.) "Das macht man auch nicht gegen einen Kickboxer!" und 2.) Jede Technik, die aus dem "Nach" erfolgt, dieses verhindern oder aufheben soll, basiert auf besserem Trainingsstand, Erfahrung und vor allem Glück und / oder einem Fehler des Gegners. Gerade letzten Punkt möchte ich vertiefen. Ausweichen hilft! Das es schwierig ist ist klar. Gerade wenn der Opponent in einer Linie folgen kann. Aber idealerweise sind weder Uke noch Tori statisch. Und ein Ausweichen sollte immer mit einem Konter einhergehen. Ich möchte der möglichen Anwort vorgreifen, das ein, sagen wir austrainierter MMA'ler mit 130 kg und im Sturmlauf einen 80 kg - Mann mit Freizeit - Trainingsstand einfach umrennt. Sicher richtig, wenn man noch dort steht wo man vor 1/3 s noch war. Einzige Abhilfe ist eine Ausweichbewegung. Umleiten der Kraft ist nur eine Option. Historisch beliebt ist an solcher Stelle, die Knie zu brechen oder auch einfach ein Bein zu stellen (siehe das Kinder - Raufbeispiel einige Zuschriften zuvor). Mein Bruder und ich spielten eines Tages "Räuber und Gendarm". Er ist immer noch drei Jahre älter und war damals 2 Jahre länger beim Judo und war auch deutlich größer und sogar ein wenig schwerer. Er folgte mir also im vollen Lauf und griff nach mir. Ich wich aus, indem ich mich zusammensacken ließ und vor seinen Füßen eine Kugel bildete. Er landete dann etwa 2 m weiter auf dem Rasen (schöne Anwendung eines Vorwärtssturzes aus der Judofallschule - glauben auch eine Menge "weise männer" nicht das die sinnvoll und funktionabel ist). Ergo, ausweichen und die gegnerische Kraft in eine sinnvolle Konteraktion umwandeln ist möglich! Voraussetzung ist immer ein Fehler des Anderen oder eine eigene gute eigene Aktion. Meine Götter! Das ist Kampf. Ausgang immer ungewiss. Beim Waffenkampf bezweifelt auch keiner die Sinnhaftigkeit von Ausweichbewegungen. Und der Ort eines Schwertes ist definitiv schneller als jeder Kämpfer selber. Nur stehen diese Bewegungen nie allein im Raum. Sie sind Teil des Technikflusses, den man hat oder nicht.
Im weiteren möchte ich den Wert der Erfahrung hervorheben. Mein Physiklehrer Dr. Bartneck bewies mir, das es für einen Menschen unmöglich ist, von einem Steg aus, mit einem fallenden Stein ein Blatt im Bach zu treffen. Er hat verschiedene Module (Reaktionszeit, Aktivationszeit der Muskel ....) und Vektoren (Wind, Drift ...) einbezogen und hatte recht. Theoretisch. Reell weiß jeder gelangweilte Junge (nach ein paar Versuchen), wann der Stein loszulassen ist. Weil unser Hirn soetwas rechnen kann.
Im Bezug auf die KK/ KS heißt das: Mit der Erfahrung steigt die Wahrscheinlichkeit, das man eine Aktion und/oder deren Ausführung nicht abwarten muss, um sinnvoll zu reagieren. Man weicht ja nicht dem Schlag aus, sondern der Absicht, sobald man weiß (woher auch immer) das die gegnerische Aktion unwiederruflich in Prozedur gegangen ist. Das sieht man aber nicht, sondern das wird "gerochen". Meine Lektüre der Herren Lichtenauer, Talhoffer und Lecküchner legt nah, das man eine nachteilige Position am besten durch eine Konteraktion behebt. Sie weisen einhellig auf die Notwendigkeit der Übung der Situationen und den Wert der eigenen Einstellung hin. Man muss sich in das "Vor" versetzen. Die Technik muss bereitliegen und wieder alle Hindernisse angewandt werden. Das gilt sicher auch für das Ausweichen und Umlenken (hist. z.B. auch mit "Durchlaufen", "Brechen" und "Winde" gekennzeichnet) Dazu muss man aber dem gegnerischen Fechten aber oftmals ausweichen. Oder? Deswegen behaupte ich, das Erfahrung den Raum der vermutlich nicht vorhandenen Zeitspanne zwischen Angriff und Gegenangriff einnimmt. Voraussetzung für jede Verteidigung ist die Milderung oder Verhinderung des Angriffs. Da die Techniken überliefert sind, müssen sie zumindestens bei EINER Person funktioniert haben. Q.E.D.
MfG , Christian Carolus
P.S. "Defensiven" Kampf als als reines Rückzugsgefecht zu interpretieren ist untauglich. Entschuldigung, aber wer hier den Wortsinn als reine Lehre annimmt kann wiederum das Wort "Kampf" nicht durchstiegen haben. Defensivität wird hier durch eine erwartende Grundeinstellung aber nicht durch Passivität oder Zaudern, Rumlungern, Opferdenken oder einen unbeweglichen Geist gekennzeichnet. Starken Fechtern soll man nachfechten und seine Stücke so wählen, das sich eine Gelegenheit aus einer selber gewählten Position ergibt. Ansonsten geht man leicht auf eine Finte ein. Das setzt aber Wissen über parieren, ausweichen und blocken voraus. Ebendas muss also durchaus (wenn Fechten als umfassender Begriff des unbewaffneten und bewaffneten Kampfes verstanden wird) sinnvoll und mehrfach anwendbar gewesen sein. Ist es immer noch! Wer wird schon einen Wurf verschmähen, wenn er sich ergibt, á la, "Nö! ist mir nicht mehr defensiv genug." Quatsch mit Soße!
Christian Carolus
P.P.S.
Weil ich endlich wieder schreiben kann noch ein Schnäppchen aus Kampfkunst Zitate:
"Lauf lieber weg als zu kämpfen, füge lieber Schmerzen zu als zu verletzen, verletze jemanden anstatt ihn zu töten und tötet nur um nicht selbst getötet zu werden."
Also mehr lässt sich zur humansten Interpretation von Defensivität nicht sagen. Übrigens: Weglaufen = Ausweichen = Energie des Gegners umwandeln in Gehetze und idealerweise Erschöpfung. Ihr anderen versteht kämpfen immer als Rauferei. Das ist sehr, sehr unkreativ. Ihr bösen Jungs und Mädels. ;-)
shenmen2
11-10-2007, 17:47
Für mich schon.
Wie testest Du denn Dein Zeug?
Indem ich mache, was mein jeweiliger Lehrer mir aufträgt. Mit der Zeit kann ich hier und da kleine Fortschritte wahrnehmen.
Lars´n Roll
11-10-2007, 20:06
Ich hab immer noch nich ganz verstanden warum man hier Aikido und TaiChi als Beispiele für "defensive" KK anführt.
Ich kenn das Zeug jetzt bloß vom Sehen, aber da scheinen mir beide KK doch sehr unterschiedlich zu sein.
Ich hab immer noch nich ganz verstanden warum man hier Aikido und TaiChi als Beispiele für "defensive" KK anführt.
Ich kenn das Zeug jetzt bloß vom Sehen, aber da scheinen mir beide KK doch sehr unterschiedlich zu sein.
Und mir ist auch nicht klar wie man darauf kommt überhaupt "defensive KK" so zu definieren wie man (Apfelbaum/Ryo?) es hier tut (Pendeln, Rollen, Meiden -> KEIN ausweichen, Tai Chi'ler der mit Druck reingeht macht dann kein TC mehr, etc pp..).
Die enge Unterscheidung in Defensiv/Offensiv wie man es hier betreibt ist sehr unglücklich und führt ins nichts.
Und mir ist auch nicht klar wie man darauf kommt überhaupt "defensive KK" so zu definieren wie man (Apfelbaum/Ryo?) es hier tut
:confused:
Defensive Kampfkunst bedeutet für mich das sie zur Verteidigung ausgelegt ist.
Tai Chi'ler der mit Druck reingeht macht dann kein TC mehr, etc pp..).
In manchen Situationen muss man auch im TJQ Blocken weil zur Verteidigung einfach nix anderes möglich ist in manchen Situationen.
Die enge Unterscheidung in Defensiv/Offensiv wie man es hier betreibt ist sehr unglücklich und führt ins nichts.
Geht hier eh nicht darum......
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