Vollständige Version anzeigen : Der "Jeet Kune Do Geist" des Karate
FireFlea
11-10-2007, 07:38
Der Titel ist nicht ganz so ernst gemeint und dient als Aufhänger für einen Beitrag, den ich eben auf der Seite von Yoshimitsu Onaga, einem Okinawa-Te und Shorin Ryu Meister und direkten Schüler von Yuchoku Higa, gefunden habe.
Shinjinbukan.com - History (http://www.shinjinbukan.com/history.html)
Ti practitioners, known as Tiyigaya were only concerned with the full understanding of their art, by keeping what worked and throwing away what didn’t, by discovering new techniques and by bringing their art to a higher level with each generation. Tiyigaya do not look back in time to their art like an archeological discovery, but look to the future for new developments. According to Onaga Sensei: “If ancient martial arts were better than today’s, then we should all go home. But in fact, today's Ti is the best…”
Übersetzung: Ti Ausübende, als Tiyigaya bekannt, waren nur mit dem vollen Verständnis ihrer Kunst befasst, indem sie behielten was funktionierte und aussortierten was nutzlos war und indem sie neue Techniken entwickelten und ihre Kunst mit jeder Generation auf eine höhere Ebene brachten. Tiyigaya schauen nicht zurück auf ihre Kunst wie eine archäologische Entdeckung, sondern sie schauen in die Zukunft nach neuen Entwicklungen. Onaga Sensei: „Wenn die alten Kampfkünste besser als die heutigen wären, dann sollten wir alle nach Hause gehen. Aber tatsächlich ist das heutige Ti das Beste.
Ich bin kein JKD Fachmann, aber ist das Karate De-Ai Prinzip nicht die gleiche Verhaltensstratgie des JKD?
Jeet Kune Do versucht ja das zu integrieren was funktioniert und das rauszuwerfen was nicht funktioniert.
Das wäre imho auch im Karate machbar, denn an irgendetwas festzuhalten und anzuhaften liegt nicht in der Denkweise des Karate. Zumindest der zen-buddhistische Teil des Karate basiert ja auf Buddhas Aussage das alles Veränderungen unterworfen und nichts für die Ewigkeit ist. So finde ich es durchaus sinnvoll das Karate ( wozu für mich auch Okinawa-Te gehört) weiterentwickeln zu lassen.
FireFlea
11-10-2007, 08:39
Ich bin kein JKD Fachmann, aber ist das Karate De-Ai Prinzip nicht die gleiche Verhaltensstratgie des JKD?
Ich war mehr auf das ständige Weiterentwickeln und Verändern des Karate aus, da es ja auch viele Traditionalisten ala „Man darf auf keinen Fall irgendwas ändern, was Meister XY vor 150 Jahren so und so gemacht hat…“ gibt.
Zingultas
11-10-2007, 23:35
Also glaub mal ne ordentlicher Zuki oder Mawashi-Geri IST für die Ewigkeit
MatzeOne
11-10-2007, 23:41
Jeet Kune Do versucht ja das zu integrieren was funktioniert und das rauszuwerfen was nicht funktioniert.
Das wäre imho auch im Karate machbar, denn an irgendetwas festzuhalten und anzuhaften liegt nicht in der Denkweise des Karate. Zumindest der zen-buddhistische Teil des Karate basiert ja auf Buddhas Aussage das alles Veränderungen unterworfen und nichts für die Ewigkeit ist. So finde ich es durchaus sinnvoll das Karate ( wozu für mich auch Okinawa-Te gehört) weiterentwickeln zu lassen.
Zen-Buddhismus hat nicht wirklich was mit Buddha zu tun. Aber unter Zen-Anhängern/Praktizierenden gibt es einen recht bekannten Satz: "Wenn du Buddha siehst: Töte ihn!"
MatzeOne
11-10-2007, 23:41
Also glaub mal ne ordentlicher Zuki oder Mawashi-Geri IST für die Ewigkeit
Glaube ich nicht.
Um mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:
Ja, ich denke, dass man früher eher ständig auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten war und nicht so sehr (wenn überhaupt) das Bewahren von Traditionen im Vordergrund gestanden ist. Wer es sich leisten konnte, ging sogar für einige Zeit nach China um seine KK zu verbessern. Yagi hat zB einige Kata neu geschaffen nachdem er ein paar mal in Taiwan gewesen ist (hier sieht man bei youtube seinen Enkel mit der daraus entwickelten Kata Ten Chi /watch?v=DF7qWz7cceE). Und wenn mal chinesische KK-Experten nach Okinawa gelangten, hat man deren Kenntnisse ebenfalls so gut wie möglich übernommen (sh. Gokenki). Dies alles war also bis ins frühe 20.Jhdt so.
Obwohl auch der 'Mittelweg' recht verbreitet ist. Nämlich von einem überlieferten Zustand auszugehen und diesen gem. den eigenen Erfahrungen zu adaptieren. Man denke hier nur an die vielen Variationen der alten Kata die es heute gibt...
Tiyigaya schauen nicht zurück auf ihre Kunst wie eine archäologische Entdeckung, sondern sie schauen in die Zukunft nach neuen Entwicklungen. [...]Das ist mal wieder eine Bestätigung für meine Auffassung "Alles ist Karate / kann Karate sein."
:D
Sorry, aber ich muss noch mal kurz Offtopic. Ich will die folgende Aussage nicht einfach so im Raum stehen lassen da sie Blödsinn ist:
Zen-Buddhismus hat nicht wirklich was mit Buddha zu tun.
Selbst die abwegigsten Aussagen brennen sich in die Gedanken der Leute ein wenn sie nur oft genug wiederholt werden...
Ich will mich nicht um eine Begründung drücken, aber mit einer Diskussion weshalb und warum will ich das Thema hier nicht versauen.
Sorry, aber ich muss noch mal kurz Offtopic. Ich will die folgende Aussage nicht einfach so im Raum stehen lassen da sie Blödsinn ist:
Selbst die abwegigsten Aussagen brennen sich in die Gedanken der Leute ein wenn sie nur oft genug wiederholt werden...
Ich will mich nicht um eine Begründung drücken, aber mit einer Diskussion weshalb und warum will ich das Thema hier nicht versauen.
Kannst ja ein neues Thema aufmachen. ;)
cbJKD Wilfried
30-10-2007, 18:46
Ich bin kein JKD Fachmann, aber ist das Karate De-Ai Prinzip nicht die gleiche Verhaltensstratgie des JKD?
exakt
Ich war mehr auf das ständige Weiterentwickeln und Verändern des Karate aus, da es ja auch viele Traditionalisten ala „Man darf auf keinen Fall irgendwas ändern, was Meister XY vor 150 Jahren so und so gemacht hat…“ gibt.
Ich bin prinzipiell nicht gegen Änderungen, aber diese Traditionalisten tun dies hauptsächlich, damit nicht plötzlich jemand daher kommt und sagt: "Alles was ihr bisher gemacht habt war schmu, jetzt machen wir das anders."
Allerdings ist das auch so ein problem, z.B. bei Verbandsübergreifenden Turnieren und Lehrgängen, irgendwo muss Shotokan schon Shotokan bleiben und in allen Verbänden gleich gelehrt werden.
mfg
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