Wie baut man "Do" in den Unterricht ein? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wie baut man "Do" in den Unterricht ein?



FLEUR
18-10-2007, 16:59
Hallo,

ich habe eine Frage zum unterrichten des TKD. Mich würde interessieren, wie ihr eueren Schülern (bzw. wie euch als Schüler) das "Do" im TKD während des Unterrichtes näher bring.
Mich interessiert vor allem, ob ihr spezielle Methoden habt (einsatz von Lob, Tadel, Verhaltensregeln..)
Ich denke hierbei besonders an Dinge wie Respekt gegenüber den Mitschülern und Trainern, Deeskalierendes Verhalten in Konflikten, Durchhaltevermögen, Willenskraft, Konzentration ....

Hoffe ihr habt eine paar gute Vorschläge oder Erfahrungen.

RedPumarius
18-10-2007, 17:05
Ich versuche bestimmte Verhaltensweisen immer vorzuleben, damit diese von den Schülern auch verinnerlicht werden.
Respektsbekundung in Form von Verbeugen etc. sollte sich dabei nicht nur auf das Training beschränken. Die Trainierenden/Schüler haben ein Gespür dafür, ob man authentisch ist oder alles künstlich wirkt. Ist das der Fall, hat man nahezu keine Chance, dass dies bei Schülern fruchtet.

Gruß

FLEUR
19-10-2007, 08:34
Hmm hilft mir leider nicht so recht weiter.... ich weiß wie ich damals die Dinge gerlent habe und wie sie in meiner ersten Schule umgesetzt wurden, aber da waren die Grundvoraussetzungen anders als in meiner jetztigen Schule (sprich wenn sich alle Benehmen und sich zu Benehmen gelernt haben lernen das neue Schüler auch schnell) .... aber wenn keiner der Schüler das je gelernt hat ist es auch schwierig es Ihnen beizubringen.

Daher würden mich vorallem so Dinge wie feste Verhaltensregeln und auch Konsequencen bei üebrschreitung interessieren....und wie man das den Jugendlichen/erwachsenen als Lebensinhalte und nicht nur als Zwang vermitteln kann.

Dubois
19-10-2007, 10:15
Komplimente wenn sie angebracht sind.

Das zeigt den Kleinen das es etwas bringt zu trainieren. Das bringt einen Aspekt des Do näher. Die Philosophie kann man Kindern eh nicht beibringen und ich finde, das sollte man auch nicht. Dafür ist noch genug Zeit, wenn sie älter sind und dabei geblieben sind.

Gute Worte führen hin.

RedPumarius
19-10-2007, 10:28
s. Folgeartikel

RedPumarius
19-10-2007, 10:31
Hmm hilft mir leider nicht so recht weiter.... ich weiß wie ich damals die Dinge gerlent habe und wie sie in meiner ersten Schule umgesetzt wurden, aber da waren die Grundvoraussetzungen anders als in meiner jetztigen Schule (sprich wenn sich alle Benehmen und sich zu Benehmen gelernt haben lernen das neue Schüler auch schnell) .... aber wenn keiner der Schüler das je gelernt hat ist es auch schwierig es Ihnen beizubringen.

Daher würden mich vorallem so Dinge wie feste Verhaltensregeln und auch Konsequencen bei üebrschreitung interessieren....und wie man das den Jugendlichen/erwachsenen als Lebensinhalte und nicht nur als Zwang vermitteln kann.

Dass klare Verhaltensregeln existieren müssen, ist klar. Das weiß ich zu genau aus meiner eigenen Schulpraxis. Im Falle eines Überschreitens müssen Konsequenzen greifen, die dann auch durchgezogen werden, damit jeder erkennen kann, dass diese nicht im luftleeren Raum stehen. Es besteht die Möglichkeit mögliche Konsequenzen mit der Lerngruppe zu thematisieren und schriftlich zu vereinbaren, die jeder unterschreiben muss. Wichtig ist hierbei auch, dass vorher natürlich besprochen ("geistig durchgearbeitet") wurde, warum ein bestimmtes Verhalten in bestimmten Situationen notwendig ist. Exemplarisch könnte hierbei auch auf "ähnliche" Situationen mit Konsequenzen verwiesen werden (s. Verhaltenskodex bei Bewerbungsgesprächen mit möglichen Konsequenzen).
Im TKD-Unterricht könnte man sich auf mögliche Konsequenzen beziehen, die aufgrund der Nichteinhaltung einer vorher vereinbarten (oder aufoktroyierten) Verhaltensregel möglich wäre, nämlich Verletzung(en). Gerade anhand konkreter Beispiele wird heutigen Schülern einiges klar, wenn auch nicht allen. Wichtig ist, dass man als Lehrperson immer versucht zu erläutern, warum man etwas macht. Das beginnt schon mit der Verbeugung, wenn die Halle betreten wird und setzt sich fort bei der Verbeugung vor dem Partner. Dieser respektvolle Umgang muss sich aber - wie schon gesagt - auch außerhalb der Turnhale zeigen, denn dann erkennen die Schüler, dass man das vorher Gesagte auch im allgemeinen Leben umsetzt. Das ist Authentizität, die auch wahrgenommen wird. Arbeite zudem auch klar mit Lob, damit sie in ihrem Verhalten gestärkt werden.
Ich erlebe es seit Jahren, dass Schüler diesem Beispiel folgen (können), wenn auch nicht alle. Diese muss man dann halt auch mit der Keule treffen, woran leider manchmal kein Weg vorbeigeht. Das ist echt schade, aber notwendig.
Thematisiere also einen Verhaltenskodex (s. oben) und setze ihn konsequent mit Lob/Belohnungen oder Konsequenzen, die weh tun, um in der Halle und lebe diesen Verhaltenskodex auch außerhalb der Halle vor.

Hier gäbe es noch vieles zu sagen, denn die Pädagogik ist ein so weites und manchmal auch kontroverses Feld.

Gruß

FLEUR
19-10-2007, 11:16
Komplimente wenn sie angebracht sind.

Das zeigt den Kleinen das es etwas bringt zu trainieren. Das bringt einen Aspekt des Do näher. Die Philosophie kann man Kindern eh nicht beibringen und ich finde, das sollte man auch nicht. Dafür ist noch genug Zeit, wenn sie älter sind und dabei geblieben sind.

Gute Worte führen hin.

Naja bei den Kindern habe ich auch kein Problem (die konnte ich ganz gut erziehen :D) nur bei unseren Jugendlichen ist es eher schlimm, da sie leider nie gelernt haben sich du benehmen...

Bei den Kindern arbeite ich viel mit erklären sprich mal fragen wer weiß warum man sich beim betreten der Halle verbeugt? oder wer weiß warum man sich vor dem Gegner verbeugt .... auch Dinge wie was heißt TKD ... und Bedeutung ... oder auch mal fragen was macht ihr wenn ihr ärger im Schulhof habt....wie verhaltet ihr euch wenn ihr selbst angegriffen werdet (unterscheidung zwischen Kind / Erwachsener) wie verhaltet ihr euch wenn ihr seht, dass jemand angegriffen wird .... was macht ihr wenn euch jemand beschimpft .... usw...
letztens habe ich sie auch über andere Kampfsportarten befragt, welche sie kennen und was der Unterschied zum TKD ist ...

Bei den Jugendlichen habe ich generell das Problem, dass von unserem Haupttrainer das Thema "Do" ignoriert wird. Sprich es ist egal ob sich jemand beim Betreten der Halle verbeugt, oder wie man sich auf Turniern oder gegenüber dem Gegner verhält... So Dinge wie mich stören ist, dass sie wenn sie bei Wettkämpfen verloren haben sie generell von den "Kampfrichtern beschissen wurden" ... eigene Fehler/Schwächen einzugehstehen ist ihnen nicht möglich

RedPumarius
19-10-2007, 14:42
Wenn nicht alle am gleichen Strang ziehen, hast du fast schon verloren, denn dadurch sehen deine Schüler, dass sogar Trainer dem DO bzw. Verhaltensweisen keine besonders hohe Relevanz einräumen. Es gibt nichts Schlimmeres!!! Diesen Mist kenne ich leider aus gängiger Schulpraxis: es werden Vereinbarungen getroffen und einige Volldeppen halten sich nicht daran und leider muss man dann umso mehr investieren.
In diesem Fall rate ich dir zuerst einmal mit deinem Kollegen einen Gespräch zu führen.
Ansonsnten würde ich diese Schüler, die ihre Fehler bzw. Schwächen nicht (an)erkennen, knallhart damit zu konfrontieren, ihnen gegebenenfalls auch harte Fakten zu präsentieren, die klar Fehler aufdecken. Vielleicht habt ihr ja Kämpfe gefilmt, die das belegen können. wie ich schon sagte, muss man leider manche mit dem Vorschlaghammer treffen. Leider sucht man Fehler heute immer erst bei anderen ("tempora mutantur").


Gruß

FLEUR
20-10-2007, 10:52
Hmm ja ich denke ich werde einmal direkt auf die Schüler zugehen. Bei unserem Haupttrainer hat das leider keinen Sinn :( ...

RedPumarius
20-10-2007, 15:08
Hmm ja ich denke ich werde einmal direkt auf die Schüler zugehen. Bei unserem Haupttrainer hat das leider keinen Sinn :( ...

Dann wünsche ich dir viel Erfolg, aber versuchs trotzdem beim Haupttrainer. Was sollen denn die Schüler denken, wenn der Haupttrainer darauf keinen Wert legt.

Gruß

Sven K.
20-10-2007, 17:20
Liebe Gemeinde


da habe ich mit meinem "Haupttrainer" ja richtig Glück gehabt. Ist aber auch
alte Schule. :D;)

Wir haben ganz klare Regeln. Unsere "Senki-Werte" müssen die Kids und
Teens auswendig lernen und sie werden als Prüfungsbestandteil abgefragt.
Bei den Kleineren werden im Unterricht die Werte abgefragt ( Nicht immer,
aber immer öfter ;) ) und an Hand von Beispielen erläutert. Den Teens wird
das Verhalten natürlich von den Trainern ( also mir ) vorgelebt. Verbeugen
vor der Matte und dem An/Ab - grüssen vor dem Partner beim gemeinsamen
Üben ist Pflicht. Wer das vergisst, macht Liegestütze. Unfairness/Mobbing
gibt es zum Glück kaum bis gar nicht bei uns. Wird aber natürlich geahndet.

Ist ein harter Weg, aber er lohnt sich immer ! ;)

RedPumarius
21-10-2007, 08:42
Super, genau so sollte es aussehen.

Gratulation!

Mudoin
06-12-2007, 00:55
Hallo allerseits :),

so ähnlich wie Sven handhabe ich das Ganze auch. Zur Begrüßung gibts direkt die "Dojang"-Regeln in schiftlicher Form :D mit dem Hinweis, daß das bei der nächsten Gürtelprüfung kontrolliert wird :ups::biglaugh:
Bei Verstößen (Schimpfworte, Unsportlichkeit etc.) natürlich Liegestütze nach einer Verwarnung, die ungeahndet beibt ... aber nur beim ersten Mal 10, danach verdoppelt sich das Ganze immer, d.h. beim 2.Mal 20, beim 3.Mal 40 ... Rekordhalter bei uns ist ein Student der es auf 320 geschafft hat (plus die vorherigen +160+80+40+20+10 macht insgesamt 630 :ups: ) Ihr erkennt den Jungen jetzt an seinen kräftigen Ärmchen :teufling:
Ach ja und wenn jemand einem Trainingspartner weh tut ... :cry: ... Entschuldigen ... und Liegestütze nach Ermessen des Geschädigten :D

Gruß :winke:

Mudoin

noppel
06-12-2007, 07:17
Ach ja und wenn jemand einem Trainingspartner weh tut ... :cry: ... Entschuldigen ... und Liegestütze nach Ermessen des Geschädigten :D

Gruß :winke:

Mudoin

wie wärs stattdessen mit advoca-do

("isch mach disch räschtsanwalt!!!":mad:) :p

FLEUR
06-12-2007, 09:12
Hallo allerseits :),

so ähnlich wie Sven handhabe ich das Ganze auch. Zur Begrüßung gibts direkt die "Dojang"-Regeln in schiftlicher Form :D mit dem Hinweis, daß das bei der nächsten Gürtelprüfung kontrolliert wird :ups::biglaugh:
Bei Verstößen (Schimpfworte, Unsportlichkeit etc.) natürlich Liegestütze nach einer Verwarnung, die ungeahndet beibt ... aber nur beim ersten Mal 10, danach verdoppelt sich das Ganze immer, d.h. beim 2.Mal 20, beim 3.Mal 40 ... Rekordhalter bei uns ist ein Student der es auf 320 geschafft hat (plus die vorherigen +160+80+40+20+10 macht insgesamt 630 :ups: ) Ihr erkennt den Jungen jetzt an seinen kräftigen Ärmchen :teufling:
Ach ja und wenn jemand einem Trainingspartner weh tut ... :cry: ... Entschuldigen ... und Liegestütze nach Ermessen des Geschädigten :D

Gruß :winke:

Mudoin

Ich lasse sie mittlerweile ab und zu die Dojanregeln aufsagen :D ... auch sehr nett .. aber in schriftlicher Form wäre das natürlich auch noch gut :)

nutriman
06-12-2007, 14:23
Ok, aber laßt uns mal auch noch etwas weiter als nur Verhaltensregeln:

Gut finde ich auch immer Atemübungen am Ende des Trainings,
Bewußtsein schaffen für den Körper (am liebsten nach heftigen Kondi-Einlagen in Form von kurzer Mediation auf dem Boden liegend),
sportspezifische Konzentrationsübungen (Technik, Selbstreflektion)
und ab und zu mal etwas Hintergrundwissen nahebringen.

Daß man für manche der o.g. Punkte eine gewissen Reife braucht ist wohl klar,
also eher noch nicht bei Kids anwendbar.

thaiviech
06-12-2007, 18:55
LS, sit ups und strecksprünge zur bestrafung machen, aber wendeaufkeinen fall irgendwelche handgreiflichen strafen an( hat mein trainer damals bei mir gemacht im TKD), weil die helfen überhaupt nichts. bei sachen die sie gut machen immer loben. also wenn sie nicht hören einfach so lange pumpen lassen bis sie keine kraft mehr haben um blödsinn zu machen, musst aber immer konrollieren wenn sie die ls oder andere sachen machen müssen, weil sonst machen sie eine ls wennst hin schaust und sagen dann nach paar sekunden das sie die 10 die sie machen sollten schon längst gemacht haben

Sabum3006
06-12-2007, 19:24
Gibt viele Mittel wie mann das machen kann in meinen von mir Verfassten Dojang Regeln steht auch drin das das Verhalten wärend des Trainings sich auch auf die Zulassung der Prüfung auswierkt. Liegestütze is ne gutte sache aber wen jemand immer wieder meint das Training zu stöhren setze ich ihn vor die Tür!Wobei mann unterscheiden soltte ob Kinder Training oder Erwachsenen Training. Für Kinder gibt es in meiner Gruppe auch Liegestütze und Ordnungsdienst Hale Fegen,Pratzen wegreumen usw.Das schlimmste ist aber wen sie sich einfach auf die Bank setzen müssen und nicht mehr Mittmachen dürfen.Gibt da vieles aber mann muß direckt schon die Regeln Erklären und das eigene Auftretten was mann hatt zählt natürlich auch dazu den Rest macht der Rest meiner Gruppe die wollen nicht mit den Leuten Trainieren die Mist bauen da die ja was Lernen wollen.(Gruppenverhalten) Do ist ein weiter Begriff mann soltte auch Konzentrations übungen machen den es heist ja Geistiger Weg der Lehre.;)

Mfg
Micha

Mudoin
07-12-2007, 00:35
Hallo allerseits :),

Ihr habt ja alle Recht ... aber gerade Kinder und Jugendliche müssen zuerst einmal lernen, der Gegenüber ein Trainingspartner :( und kein Feind ist :kick:
sonst "spielen" sich die Kleinen ganz schnell gegenseitig kaputt :krank011:
Gegenseitiger Respekt und Disziplin (je größer die Kinder umso mehr) sind die Voraussetzung für's Techniktraining und die Charakterschulung. :verbeug:
Zum Abschluß und wenn's anfängt unruhig zu werden, baue ich verschiedene Konzentrations- und Meditations-Spiele mit ein.

Gruß :winke:

Mudoin

Ki. 102
07-12-2007, 08:16
Liegestütze is ne gutte sache aber wen jemand immer wieder meint das Training zu stöhren setze ich ihn vor die Tür!Ist der thread abgedriftet ? Was hat denn Kinder disziplinieren mit Do zu tun ?
Gruß !

xyphonix
07-12-2007, 09:38
sportpädagogik (http://de.wikipedia.org/wiki/Sportp%C3%A4dagogik)

edit: ich änder das mal, gibt ganz eklige Suchergebnisse.

Ki. 102
07-12-2007, 11:24
spo pä do (http://de.wikipedia.org/wiki/Sportp%C3%A4dagogik)
"pä do" ?? :gruebel:
:soldat:

xyphonix
07-12-2007, 13:38
Bisschen konstruiert, geht ja eher um Erziehungsfragen, weniger um Do und da passt der link ganz gut.

Noch so allgemein, Regeln sind ja gut und schön, aber als ich Kind/Jugendlicher war fand ich es auch gut mal überhaupt keine Regeln vorgesetzt zu bekommen.
Immer Disziplin, wo bleibt denn da die Kreativität ?

ilyo
07-12-2007, 13:54
Liegestütze is ne gutte sache aber wen jemand immer wieder meint das Training zu stöhren setze ich ihn vor die Tür!
Prost Mahlzeit. Und wenn der kleine Eisfresser es schafft sich irgendwie vor der Tür zu verletzen? Oder einfach abhaut?
"Wo waren Sie denn zu dem Zeitpunkt, Trainer?"

Wenn schon "rauswerfen", dann lieber an den Rand setzen lassen.
Hat auch nen größeren Effekt, weil der Knirps dann mitansehen darf, wie die anderen Spaß haben.

der_Grashüpfer
07-12-2007, 14:29
Ist der thread abgedriftet ? Was hat denn Kinder disziplinieren mit Do zu tun ?
Gruß !

Da würd ich gern noch mal einhaken. Zum "do" gehört meines Erachtens auch noch etwas mehr als Disziplin, obwohl sie ein sehr wichtiger Bestandteil ist und leider auch für viele schon kaum zu erlernen.

Aber wie siehts denn mit der Auseinandersetzung mit sich selbst aus? Selbstüberwindung, persönliche Zielsetzung (was ja auch zum Sportsgeist gehört). Atemübungen usw.

do ist, würde ich mal sagen, ohnehin ein sehr offener Begriff und schwer zu fassen. Es stellt sich mir auch die Frage, inwieweit man Elemente, die über Disziplin hinausgehen im Rahmen eines Vereins überhaupt lehren kann. Vielleicht im Rahmen eines Seminars?
Da wären auch kulturelle Aspekte bezüglich Koreas interessant.

Hm... wo ich das so schreibe... ich muss mal mit meinem Trianer reden. :)

leider
08-12-2007, 09:51
do heißt für mich Motivation und Hingabe!:) Was ich so einbauen würde: Absolute (miliärische) Disziplin! ;)

Sabum3006
09-12-2007, 21:50
Sage ja Do ist ein weiter Begriff(Geistiger Weg der Lehre) Carackterbildung natürlich auch die eigene Diziplin.Was ich sachde Finde das zu wenig Geistiges Training gemacht wird wie Medetation und so was das geht leider immer mehr unter.Aber einige Methoden sind schon ganz gut hier immer gut sich mal Auszutauschen und mal Erfahrung der anderen zu Lesen;)

Professor Snape
19-12-2007, 14:10
Die Sache mit dem DO ist nicht ganz einfach. Ich trainiere keine Kinder (außer den eigenen) aber „junge Erwachsene“ zwischen 17 und 23 Jahren. Ich habe festgestellt, dass sich der Schüler auch auf die Vermittlung von DO einlassen muss. Also Bereitschaft zeigen muss, über den Tellerrand der technischen Aspekte schauen zu wollen. Das macht nun nicht jeder. Einige betreiben Kampf(kunst)sport eben nur äußerlich und sind an den geistigen, philosophischen Inhalten wenig interessiert. Solche Schüler (auch Fortgeschrittene und selbst Meister), kann man nicht zum DO zwingen. Da helfen auch keine Strafliegestütze etc.

Disziplin im Dojang ist wichtig und sicher Bestandteil des DO, aber eben nicht allein DO. Wenn die Schüler dem Lehrer beim Training nicht folgen, hat der Trainer eventuell ein Autoritätsproblem. Ob das dadurch gelöst wird, dass mehr DO in den Unterricht einfließt, will ich bezweifeln.

Bei uns wird auch auf die persönliche Entwicklung des Schülers geachtet (wir versuchen es zumindest), insbesondere bei höheren Graduierungen. Das klappt im HKD recht gut, im TKD trifft man auf das Problem, dass ein Fortkommen hier auch an den sportlichen Erfolg gekoppelt sein kann und der muss nichts mit DO zu tun haben. Mein erster Meister aus Korea hat z. B. Schüler zur Prüfung nicht zugelassen, wenn er sie für persönlich nicht reif genug hielt, auch wenn die äußerlichen, technischen Aspekte voll erfüllt waren.

Um DO zu vermitteln, versuche ich mich, an folgenden Grundsätzen zu orientieren, was mir aber leider nicht immer gelingt.

1. Vorbild sein (verdammt schwer)
2. Loben, Motivieren
3. Nur positive Kritik äußern
4. Respektvoll mit anderen umgehen
5. Sich der eigenen Verantwortung bewusst sein und dies vermitteln
6. Gespräche mit den Schülern, was Ihre Vorstellung von DO ist

Diese Liste ist sicher noch weiterzuführen.

Wir haben auch Dojang-Ettikette, Regeln, Atemübungen und Meditationen vor und nach dem Training. Und die meisten, auch die weniger DO-Begeisterten, versuchen sich daran zu halten und mitzumachen.

DO ist für mich subjektiv besetzt. Mein DO ist das Ergebnis der Lehrinhalte, die mir durch meine Lehrer vermittelt wurden und der Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe. Letztlich kann ich meinen Schülern nur das DO vermitteln, das meiner Vorstellung entspricht. Mein DO ist also unvollständig, nicht allgemeingültig und mit all den Fehlern behaftet, die meine Persönlichkeit so mit sich bringt. Ich versuche meine Schüler zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu finden. Außerdem: auch als Trainer/Meister ist man selbst ein Suchender.