Aikido für Kinder? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Aikido für Kinder?



EthDusty
22-10-2007, 09:20
Hallo ich bin ja immernoch auf der Suche nach einem Verein, bzw Vereinen, in denen mein Kleiner(5 1/2) verschiedene Arten kennen lernen kann... So jetzt kam ich zuz Aikido, da gibt es auch ein paar ganz in der Nähe. Hab auch angefragt, zwecks Alter, weil bei der einen HP steht, daß die jüngsten 2Jahre sind(wahrscheinlich eben nur so dabei) Aber das eben Kinder da mitmachen. Da werd ich demnächst mal vorbei fahren...

Training beim Tadokan (http://www.taidokan.de/Training/training.html)

So und bei nem anderen Verein hab ich angefragt, da kam dann als Antwort:

alle jungs in diesem alter möchten kampfsport machen. aber das ist zu jung. wir nehmen kinder ab 7 jahren. vorher ist das zuviel weil noch zu wenig feinmotorik vorhanden ist. die kinder werden schlich weg überfordert.

viele grüsse

dr. russ

:ups::ups::ups::ups:

Dachte Kindertraining ist speziell für Kinder????Ohne daß sie überfordert werden???So hab ich das jedenfalls hier im Forum schon bei einigen gelesen, die Kindertraining anbieten...Was ist denn jetzt richtig??? Ist Aikido geeignet für Kinder??

noppel
22-10-2007, 09:27
ist man ab 7 kein kind mehr?

man kann kinder zwar früher da hinschicken, aber das was die dort erwartet, hat dann nicht wirklich mit kampfkunst zu tun... eher bewegung/beschäftigungstherapie... spielchen etc

nur meine meinung.

es gibt nichts, was gegen aikido spricht. der lehrer vertritt sogar ehrlich seinen standpunkt, auch wenn er damit nen potentiellen kunden weniger hat. sehr sympatisch

FLEUR
22-10-2007, 09:46
Neben der Halle in der wir TKD trainieren findet Aikido statt. Die haben eine sehr große Kindergruppe (meist so 20 Kids da) und auch welche ab 5 Jahre. Ichhabe bei ihnen schon öfters beim unterricht zugesehen und das war sehr Kindgerecht. Sprich die Techniken werden spielerisch gelern. Finde ich jedes mal echt klasse und klaue mir immer mal wieder Ideen für mein TKD Unterricht :D
Also es sollte kein Problem sein wenn du deinen kleinen da mal hinschickst. Aber bleibe dabei und schau dir das Training an ob es Kindgerecht ist.

EthDusty
22-10-2007, 09:57
@Fleur ja dabei bleib ich eh muß mir das ja eh alles erstmal anschauen...

@noppel es geht ja auch nicht darum, ob da jetzt schon die richtigen Techniken ausgeführt werde, es geht doch im Allgemeinen darum, daß die Kids da erstmal rangeführt werden...die sollen ja nicht gleich kämpfen...Und wenn man eine Kindergruppe leitet, dann geh ich davon aus, daß das kindgerecht gemacht wird und man als Trainer versucht, die Kinder nicht zu überfordern...

Ich denke halt, es wäre gut, wenn man ein Kind, was seeeeeehr aktiv, agil ist in so etwas rein steckt, ich denke(und hab auch schon gelewsen) daß es Kinder ruhiger macht, da sie sich ja dann im Sport auspowern...Wir haben auch schon andere Sportarten probiert(Fußball, Turnen, Handball...) das ist alles nicht so sein Ding...naja ich werde sehen wie sich alles weiter entwickelt.

ChafRa
24-10-2007, 17:43
wo soll den die feinmotorik herkommen, wenn der junge nix dafür macht? klar, dass er am anfang vielleicht schwirigkeiten haben wird, die bewegungen nachzuvollziehen,und sauber auszuführen, wenn er sowas zum ersten mal macht! Aber auch laufen muß man lernen, und stellt sich da anfangs auch ziemlich blöd bei an! ;)

ich kann den trainer zwar nachvollziehen, aber seine argument halte ich für humbuck!:rolleyes:

shenmen2
24-10-2007, 18:33
Wieso sollen die Argumente des Trainers Humbug sein ? Die Feinmotorik, Konzentrationsfähigkeit usw. von 5-jährigen IST eine ganz andere als die von 7-jährigen - das ist ja auch der Grund, warum Kinder mit 5 noch nicht schulreif sind. Der Trainer muß die Bedürfnisse aller Kinder in der Gruppe unter einen Hut kriegen und da kann die Alterspanne nicht beliebig groß sein. Das ist bei allen Sportarten so.

No0b
24-10-2007, 20:21
Also ich behaupte mal, dass Kindern Aikido schnell langweilig wird. Nicht weil Aikido langweilig ist, sondern weil es den Kindern zuwenig aktion ist und sie den tiefern Sinn des Aikido nicht verstehen können.

FLEUR
25-10-2007, 07:35
och ich denke Aikiodo ist ein guter Einstieg. Wenn es dann echt mal zu langweilig werden sollte kann man ja immer noch wechseln...ichtig ist am Anfang sowieso, dass man ein Gefühl für Bewegung erhält ob das nun im TKD, Judo oder Aikido ist ist denke ich nicht so wichtig....

wobei Judo und Aikido den Vorteil haben, dass die Kinder gleich etwas Fallschule lernen...

chaoswesen
25-10-2007, 08:06
wobei Judo und Aikido den Vorteil haben, dass die Kinder gleich etwas Fallschule lernen...

Ja. :D Fallschule macht Spaß...allerdings mussten wir das damals ein halbes Jahr machen :weirdface Es knallt aber immer so schön auf der Matte.:p

Wir hatten auch eine Aikidogruppe nebenan, aber dort waren eigentlich nur ältere Semester anwesend. Ich würde ja für Judo Partei ergreifen, da sich die Kiddis dort richtig austoben können (und das erlernte natürlich direkt an an Mama ausprobieren) :D

Sam Fisher
25-10-2007, 08:08
In meiner Schule habe ich eine Kindergruppe (1. bis 4. Schuljahr) und eine Jugendgruppe (5. bis 8. Schuljahr). Dannach geht es zu den Erwachsenen.

Ich nehme auch keine Kinder mehr, die noch nicht eingeschult sind. Ich mache es nicht an dem Alter, sondern der Schulklasse fest. Die Erfahrungen, die ich mit den Kindern gemacht habe, die noch nicht eingeschult waren (alles Fünfjähige) waren problematisch. Nicht so sehr wegen dem Kind an sich, sondern wegen der Integration in die Gruppe.

Es wäre sicher auch möglich Kinder zu betreuen, die jünger sind. Das würde aber die Homogenität der Gruppe zerstören. Selbst eine Altersspanne von 4 Jahren ist in diesem Alter viel.

BenitoB.
25-10-2007, 08:23
@Fleur ja dabei bleib ich eh muß mir das ja eh alles erstmal anschauen...

@noppel es geht ja auch nicht darum, ob da jetzt schon die richtigen Techniken ausgeführt werde, es geht doch im Allgemeinen darum, daß die Kids da erstmal rangeführt werden...die sollen ja nicht gleich kämpfen...Und wenn man eine Kindergruppe leitet, dann geh ich davon aus, daß das kindgerecht gemacht wird und man als Trainer versucht, die Kinder nicht zu überfordern...

Ich denke halt, es wäre gut, wenn man ein Kind, was seeeeeehr aktiv, agil ist in so etwas rein steckt, ich denke(und hab auch schon gelewsen) daß es Kinder ruhiger macht, da sie sich ja dann im Sport auspowern...Wir haben auch schon andere Sportarten probiert(Fußball, Turnen, Handball...) das ist alles nicht so sein Ding...naja ich werde sehen wie sich alles weiter entwickelt.

du!! denkst,das is ja auch ok.vergiss jedoch nicht,dass die leute dort mehr erfahrung haben und letztlich festlegen können wer wann mit dem training anfangen kann;)
dann mußt du dich damit abfinden,dass dieser verein wohl (noch) nicht für deinen filius geeignet ist,ob man es gut findet oder auch nicht...

ChafRa
25-10-2007, 12:34
Wieso sollen die Argumente des Trainers Humbug sein ? Die Feinmotorik, Konzentrationsfähigkeit usw. von 5-jährigen IST eine ganz andere als die von 7-jährigen - das ist ja auch der Grund, warum Kinder mit 5 noch nicht schulreif sind.
was aber nicht bedeutet, das sie nicht trainieren könnten, sondern nur bedeutet, dass sie anders herangeführt werden müssen, und sicherlich auch nicht mit der intensität und über die dauer trainiert werden wie ältere kinder. (kindergarten oder vorschule sind ja auch voll mit kindern um die 5.)


Der Trainer muß die Bedürfnisse aller Kinder in der Gruppe unter einen Hut kriegen und da kann die Alterspanne nicht beliebig groß sein. Das ist bei allen Sportarten so.
dieser teil ist schon eher ein argument, dem ich zustimmen kann! die antwort viel mir einfach zu allgemein aus... denn es ist ja nun nicht so, dass es grundsätzlich unmöglich ist, einen 5 jährigen zu trainieren oder an das training heran zu führen. und so hörte es sich für mich leider an.

pilgrim
26-10-2007, 09:36
Moin moin,

zunächst: Ich selbst habe keine Erfahrung damit, Kinder zu unterrichten. Ich unterrichte bisher nur Erwachsene.

Ein paar Gedankensplitter:

Wir haben eine recht große Kinder- und Jugendgruppe im Verein. Nach vielen Jahren und Erfahrungen überlegen die Verantwortlichen jetzt, das bísherige Mindestalter von 8 Jahren anzuheben.

Meine 6jährige Tochter betreibt relativ viel Sport und ist feinmotorisch ganz gut dabei. Ich übe mit ihr ganz bewußt kein Aikido, da die Bewegungen viel zu komplex sind und sie völlig überfordern.

Es gibt nicht wenige erfahrene Aikido-Lehrer, die grundsätzlich behaupten, daß Kinder nicht unterrichtet werden sollten.

Ich finde es schön, daß wir eine Kindergruppe haben und freue mich jedesmal, wenn ich Gelegenheit habe, zuzuschauen. Aber die Bewegungen sind doch sehr stark elementarisiert.

Wie auch immer:
Für einen Fünfjährigen würde ich deutlich vom Aikido abraten und eher z.B. Judo empfehlen.
Ich persönlich glaube, daß es erst so ab 10 Jahren sinnvoll ist, speziell Aikido zu üben.
Und nach meiner Erfahrung werden Kindertrainings im Bereich Aikido eher angeboten weil es den Vereinen oder Schulen guttut und nicht so sehr, weil es für die Kinder gut ist.

Dr. Michael Russ, den ich nicht persönlich kenne und der einem anderen Verband vorsteht, ist jedenfalls ein sehr erfahrener Lehrer mit gutem Renomee.

Grüße,
Carsten

tcschmidt
29-10-2007, 07:50
Meine Tochter machte seit ihrem 6ten Lebensjahr TKD und hat mit 12 Jahren aufgehört und hat, nachen einem Jahr Pause nun mit Aikido angefangen. Das Training ist grds. ab 14 Jahren möglich, da sie Kampfsporterfahrung hat, durfte sie mit ihren 13 Jahren beginnen.

Sie selbst hat, trotz Kampfsporterfahrung, einige Schwierigkeiten bei den Techniken. Ich kan mir sehr gut vorstellen, das jüngere Kids schon überfordert werden können und dann demotiviert aufgeben. Aikido für Kids bedarf eines Trainers, der mit der Psyche und Physis von Kids besonders vertraut ist und sie zu motivieren weiß.

Judo ist für kleinere Kids wahrscheinlich ein besserer Start, auch Karate kann man kindgerecht gestalten, was die vielen Kindergruppen in den Vereinen zeigen.

tcschmidt
29-10-2007, 08:25
hier mal ein Kampf zwischen Kindern:

schöne Techniken und ohne Kopfschutz hätte es sicher einen KO gegeben. Ist schon erstaunlich, wie viele hohe Fußtechniken da voll durch gehen.

YouTube - 極真空手 vs 少林拳 ★ Kyokushin Karate vs Shoalin Xanda (http://www.youtube.com/watch?v=mI78jcoXnbU)

carstenk
29-10-2007, 17:11
Ich kann Pilgrim nur zustimmen.

die technischen Grundlagen sind auch m.E. für Kinder < 10 Jahre zu anspruchsvoll.

Für jüngere Kinder möchte ich als Einstieg in das Thema Judo empfehlen.

Gruss,
Carsten

FLEUR
30-10-2007, 12:02
Ich kann Pilgrim nur zustimmen.

die technischen Grundlagen sind auch m.E. für Kinder < 10 Jahre zu anspruchsvoll.

Für jüngere Kinder möchte ich als Einstieg in das Thema Judo empfehlen.

Gruss,
Carsten

hmm denke das kommt sehr stark auf den Unterricht an. Bei der Aikidoschule bei der ich öfters zuschaue, werden hauptsächlich grundübungen wie Fallschule und Schulung der Bewegungsmotorik bei den Jüngeren Kindern geübt... das denke ich ist wiederum geeignet... aber Judo ist als einstieg ja auch nicht schlecht... denke sollte man am besten auch das Kind selbst entscheiden lassen...einfach bei beiden mal ein Probetraining besuchen und gut is...

ChafRa
30-10-2007, 21:53
hmm denke das kommt sehr stark auf den Unterricht an. Bei der Aikidoschule bei der ich öfters zuschaue, werden hauptsächlich grundübungen wie Fallschule und Schulung der Bewegungsmotorik bei den Jüngeren Kindern geübt... das denke ich ist wiederum geeignet... aber Judo ist als einstieg ja auch nicht schlecht... denke sollte man am besten auch das Kind selbst entscheiden lassen...einfach bei beiden mal ein Probetraining besuchen und gut is...

eben das meine ich! klar ist ein 5 jähriger einem 7 jährigen unterlegen, aber später zahlt es sich aus, wenn man schon früher angefangen hat! viel wichtiger als die körperlichen möglichkeiten ist ja sowieso, dass es den kurzen spaß macht, und man sie nicht zu etwas zwingen muß. denn wenns ihnen spaß macht, sind sie auch meist voll bei der sache.

carstenk
30-10-2007, 22:22
...aber später zahlt es sich aus, wenn man schon früher angefangen hat...

Ok, ich habe mit 15 angefangen und hatte teilweise ganz schön zu knapsen, ohne dass ich mich für einen Bewegungslegastheniker halte. In der Gruppe, in der ich von einem (wie ich finde) begnadeten Lehrer für Kinder unterrichtet wurde (Gerd Bennewitz, Lübeck), war kein Kind jünger als 10.

Es gab in den sechs Jahren, die ich dort trainiert habe, einen wirklich begabten 10-jährigen, der spielerisch jede noch so abgedrehte Technik sehen und übernehmen konnte.

Für den Rest waren es 'Arbeitssiege' wenn eine Technik dann endlich funktioniert hat. Und je jünger die Kids waren desto mehr Arbeit lag vor ihnen.

Auch wenn ich Sprüche wie "Been there, done that, got the t-shirt" eigentlich nicht mag, kann ich trotzdem aus eigener Erfahrung sagen, dass Kids mit Aikido ziemlich gefordert werden. Und wenn man dann den Lehrstoff so vereinfacht, dass er kindgerecht einer Zielgruppe von 5-7jährigen präsentiert werden kann, hat er mit Aikido nur noch wenig zu tun.

Da ist es besser, mit Judo zu beginnen. Das was man dort für die Kinder an Stoff aufbereiten kann hat wesentlich mehr mit dem zu tun, was man im Judo später wirklich braucht. Der Bezug zur späteren Praxis ist dort auf jeden Fall eher gegeben als bei der runtergestrippten Variante des Aikido.

Gruss,
Carsten

ChafRa
01-11-2007, 21:35
gut, da hast du natürlich recht! (nicht nur du, sondern auch alle anderen die er selben meinung sind.;) )

Shining
01-11-2007, 23:59
Ich habe mir sagen lassen daß man für Aikido viel Geduld braucht. Das haben Kinder nicht. Aikido hat mit Spieltrieb wenig zu tun. zu langweilig für Kinder.

Lederfuß
05-11-2007, 12:18
Hängt aber auch stark vom Kind selber ab.

Der Sohn einer guten Freundin von mir hatte immer das Problem, daß es Situationen gab, in denen er total ausrastete und um sich schlug. (Das lag an einer traumatischen Situation mit seinem richtigen Vater.) Dazu war er damals klein und schmächtig und litt unter seinen Mitschülern.

Ich riet der Mutter, es mal mit Aikido zu versuchen, da ich den Eindruck hatte, daß sich die weichen und nicht allzu aggressiven Bewegungen positiv auf sein aufgekratztes Inneres auswirken könnten. Hat sich dann auch bewahrheitet.

Damals war er 8, mittlerweile ist er Anfang 20, hat sich prächtig entwickelt und betreibt noch heute Aikido. :)