Vollständige Version anzeigen : Kickboxen im Ausland anders???
CurvedKnife
01-11-2007, 09:47
Hallo,
hatte vorher beim Shito-Ryu-Karate reingeschaut, das ging aber aus Zeitgründen nicht auf, deshalb wechselte ich zum Kickboxen, da ich einen Bekannten (in Deutschland) hatte, der das praktiziert und so schon etwas wusste. Ich habe aber hier (in Spanien) ein ganz anderes Kickboxen vorgefunden, als das, was er mir beschrieben hat, nämlich dass man im Kickboxen keine Lowkicks schlägt und man Körperschutz usw trägt. Es werden aber Lowkicks gemacht, es ist eigentlich alles erlaubt, bis auf Tiefschläge und Schläge auf die Schädeldecke. Knie und Ellbogen werden zwar nicht zum aktiven Schlagen verwendet, aber zur Abwehr schon (wenn ich mein Knie in einen Tritt von ihm reisse, zählt das als Abwehr, obwohl es eigentlich definitiv treten ist - das gleiche mit den Ellbogen). Es gibt Zahnschutz, so eine Art Miniboxhandschuhe und dünne Schienbeinschützer (die eh nicht viel bringen). Am Boxsack wird ohne Handschuhe und Schutz trainiert. Irgendwie kommt mir das im Vergleich zum Karate eher wie ein Gemetzel vor, man lernt schon auf Technik, recht gut sogar, doch das Sparring ist definitiv eher für Prüglereien auf der Strasse ausgelegt. . Gibt es jetzt mehrere Arten oder Varianten des Kickboxens oder ist das einfach in anderen Ländern anders? Was für eine Variante ist dann das hier (wie heisst diese?) Ich hatte eher gedacht, dass das international gleich reglementiert ist (wie sollen dann Wettkämpfe funktionieren?)... Oder kann das sein, dass der Trainer einfach SV-orientiert ist, aber das Kickboxen normalerweise überall gleich ist?
Die Knie und Ellebogen sind bestimmt dran beteidigt weil es vielleicht ein bischen Thaiboxlastig ist. Vielleicht ist der Trainer auch Thaiboxtrainer.
CurvedKnife
01-11-2007, 13:15
Also, zumindest gibt es im Verein kein Thaiboxen, ob er das jedoch früher gemacht hat, oder noch macht weiss ich nicht. Im Endeffekt kann es mir eigentlich egal sein, da ich mit 35 sicher nicht mehr auf Wettbewerbe gehe und Vollkontakt (oder heisst das mit Schutz Halbkontakt?) an und für sich gar nicht mal so mein Ding war, weswegen ich zum Karate ging. Ich jedoch mit Erstaunen feststellen können, vor allem weil ich immer dachte, man könnte SV auch trocken (also mit Abstoppen wie im Karate) trainieren, aber wenn ich mir einen von den Kickboxern anschaue, der 1 Jahr dabei ist, hätte von den Karatekas im Verein wohl nur die Trainerin eine Chance. Insofern bin ich durch den gezwungenen Wechsel durchaus dankbar, weil es den Horizont schon gewaltig erweitert hat. Ok, auch wenn die Wenigsten trotz der Prüglerei scheinbar keine blauen Flecken davontragen - wie sieht das ganze gesundheitlich aus? Wie lange kann man sowas ohne Folgen machen?
Aber ist jetzt Lowkick Bestandteil vom Kickboxen oder nicht? Es scheint ja dann, als ob der Trainer das dann von den Techniken recht flexibel gestalten kann.
Hosianna,
das mit den Lowkicks ist kein Unterscheidungskriterium, die einen sparren mit, die andern ohne. Kann man machen wie der Pfarrer Nolte. Und der machte das, wie er wollte. Bei Wettkämpfen sieht das anderst aus, ist aber Verbandssache. "Kickboxen" ist ja kein geschützter Begriff, an und firsich.
Das mit den Knie- und Ellenbogen-Blocks, aktiv in den Angriff hineingezogen, ist etwas unklar, das müsste man sehen. Grundzipiell bedeutet das noch nicht, dass es sich nicht mehr um Kick- sondern um Thaiboxen hundeln muss, da man auch im Kickboxen mit den Knien und Ellenbogen blocken kann. Erst wenn der Trainingsbereich des Clinchens mit Knie und Ellenbogen drin ist, die Kicks mit dem Schienbein getreten werden sollen und definitiv mit den Ellenbogen zum Hirn gearbeitet wird als Angriffswaffe, sprechen wir vom Thaiboxen, würde ich mal so grob als Orientierungshilfe sagen.
Interessant finde ich eher, dass bei Euch scheinbar mit Freefight-Handschützern oder Sandsackhandschuhen gesparrt wird. Und am Sandsack ohne jeden Schutz trainiert. Das hört sich mit Verlaub ziemlich dämlich und unprofessionell an. Hab ich ja noch nie gehört, außer von den wirklich verrufenen Stress-Kickbox-Buden :D . Natürlich hat Sparring mit kleinen Schützern gewisse Vorteile, weil man lernt sich anders zu decken als mit großen Boxhandschuhen. Fragt sich aber ob man das dann "Kickboxen" nennen sollte, was dabei rauskommt. Boxen ist ja ein Teil des Wortes, und geboxt wird nun mal in den zivilisierten Teilen der Erdkugel heutzutage nicht mehr ohne Boxhandschuhe, jedenfalls nicht im freien Sparring, und an den Geräten nicht ohne Ballhandschuhe.
Was meintest Du mit "Schlägen zur Schädeldecke" oder so ähnlich ? Hab ich nicht kapiert, dieses Detail.
CurvedKnife
01-11-2007, 17:51
Ich hatte den Trainer am Anfang nach den Regeln gefragt und ob Ellbogen und Knie zum Einsatz kommen (das hatte ich bei den anderen bei der Abwehr gesehen). Er sagte nein, Knie und Ellbogen werden zum Angriff nicht hergenommen (was aber nicht heisst, dass man nicht derbe damit abwehren darf). Definitiv aber nicht Ellbogen ins Gesicht o. ä. Ich habe auch nachgefragt, ob es Trefferzonenverbote gibt, so à la keine Fauststösse zum Kopf. Er meinte, nein, ausser eben in die Weichteile und die Schädeldecke (er zeigte auf die Stelle mitten auf dem Kopf) darf nicht geschlagen werden, rest ist ok. Was ich gesehen habe bis jetzt ist, dass die Faust Kopf bis Gürtellinie bearbeitet und die Beine Ober- und Unterschenkel. Es werden viele Lowkicks und Fussfeger (vor allem, wenn man das Bein des anderen erwischt) verwendet.
Ich kenne mich mit Handschuhen in den KK nicht aus, aber die Boxer, die danach die Halle benutzen, haben wesentlich dickere und grössere Handschuhe. Von dem Eindruck her meinte ich Miniboxhandschuhe. Kein einziger hatte die grossen Handschuhe.
Wegen dem Sandsacktraining habe ich mich auch gewundert, aber so wie ich das mitbekommen habe, soll man die Hände abhärten und der Handschuh ist wohl eher dafür da, dem anderen nicht das Gesicht zu ruinieren.
Das mit dem Raufladen weiss ich nicht, da ich vorher nie im Kickboxen war. Das Sparring ist relativ frei und erscheint mir etwas ungeordnet (kenn mich aber nicht aus, kann auch Fehleinschätzung sein). Es geht nicht über eine gewisse Zeit, sondern bis der Trainer Stop sagt (kann 1 min. sein oder 10). Techniken werden auch einzeln geübt und (was ich noch gar nicht kannte) auch "Trefferzonen". Er sagt zu zweien z. B. Trefferzone Bauch, wobei eben dann nur z. B. zum Bauch geschlagen und getreten wird. Welche Technik man verwendet, muss man wohl selber rausfinden. Die Boxabwehr ist dann etwas schwer, die Leute müssen dann versuchen, selbst ihren Stil und Mittel zu finden, damit umzugehen, wobei er schon viele Tips gibt. Viel Wert legt er auf Einstecken lernen und Vorwärtsgehen in den Gegner. Zuviel im Rückwärtsgang gehen wird nicht gern gesehen, da man seiner Meinung dann mit Nicht-hinfallen beschäftigt ist, wenn man auf der Strasse rückwärts geht und nichts sieht. Das schafft Ablenkung und die Schläge kassiert man doch - also maximal stehen bleiben, blocken (oder eben kassieren) und angreifen. Ich war noch nicht kickboxen, also keine Ahnung, ob das normales Training ist oder scheisse.
Hallo,
hatte vorher beim Shito-Ryu-Karate reingeschaut, das ging aber aus Zeitgründen nicht auf, deshalb wechselte ich zum Kickboxen, da ich einen Bekannten (in Deutschland) hatte, der das praktiziert und so schon etwas wusste. Ich habe aber hier (in Spanien) ein ganz anderes Kickboxen vorgefunden, als das, was er mir beschrieben hat, nämlich dass man im Kickboxen keine Lowkicks schlägt und man Körperschutz usw trägt. Es werden aber Lowkicks gemacht, es ist eigentlich alles erlaubt, bis auf Tiefschläge und Schläge auf die Schädeldecke. Knie und Ellbogen werden zwar nicht zum aktiven Schlagen verwendet, aber zur Abwehr schon (wenn ich mein Knie in einen Tritt von ihm reisse, zählt das als Abwehr, obwohl es eigentlich definitiv treten ist - das gleiche mit den Ellbogen). Es gibt Zahnschutz, so eine Art Miniboxhandschuhe und dünne Schienbeinschützer (die eh nicht viel bringen). Am Boxsack wird ohne Handschuhe und Schutz trainiert. Irgendwie kommt mir das im Vergleich zum Karate eher wie ein Gemetzel vor, man lernt schon auf Technik, recht gut sogar, doch das Sparring ist definitiv eher für Prüglereien auf der Strasse ausgelegt. . Gibt es jetzt mehrere Arten oder Varianten des Kickboxens oder ist das einfach in anderen Ländern anders? Was für eine Variante ist dann das hier (wie heisst diese?) Ich hatte eher gedacht, dass das international gleich reglementiert ist (wie sollen dann Wettkämpfe funktionieren?)... Oder kann das sein, dass der Trainer einfach SV-orientiert ist, aber das Kickboxen normalerweise überall gleich ist?
Ich lebe auch in Spanien und mache hier Kickboxen, aber was du beschreibst kann ich definitiv nicht bestaetigen. Das training wo ich hingehe is nicht so brutal und metzelmaessig.. In welchem verband ist der verein wo du trainierst?
CurvedKnife
01-11-2007, 18:29
Keine Ahnung, müsste ich fragen, wird aber leicht herauszufinden sein. Wie trainiert ihr denn dann so? Gut Gemetzel klingt hart, natürlich bluten die nicht oder brechen sich die Knochen. Gut, die Handschuhe federn schon was ab, aber trotzdem wird zugeschlagen, so fest und hart man kann. Ich habs nur als Gemetzel beschrieben, weil im Karate abgestoppt wird, während man im Kickboxen den Fuss mit aller Kraft in die Rippen bekommen kann (ohne Schutz). Das mag für Vollkontakter normal sein, für mich, der nur Kontaktlos kannte, eben ein Gemetzel.
Ich hatte den Trainer am Anfang nach den Regeln gefragt und ob Ellbogen und Knie zum Einsatz kommen (das hatte ich bei den anderen bei der Abwehr gesehen). Er sagte nein, Knie und Ellbogen werden zum Angriff nicht hergenommen (was aber nicht heisst, dass man nicht derbe damit abwehren darf)Hosianna,
also ist es jedenfalls nicht Thaiboxen oder "K1". Ob man es nun Kickboxen nennen will oder nicht, steht ja im Prinzip jedem frei. Ich nenne es auch Kickboxen, wenn ich mir Spaghetti koche. Wer legt das fest, ab wann etwas "Kickboxen" ist ? Ich schätze: Niemand.
Definitiv aber nicht Ellbogen ins Gesicht o. ä. Ich habe auch nachgefragt, ob es Trefferzonenverbote gibt, so à la keine Fauststösse zum Kopf. Er meinte, nein, ausser eben in die Weichteile und die Schädeldecke (er zeigte auf die Stelle mitten auf dem Kopf) darf nicht geschlagen werden, rest ist ok.
Verstehe. Demnach ist es offenbar auch kein Kung Fu :D (zumindest ein Ex-Spparringspartner von mir hat immer so von oben draufgehauen, der kam aus dem Kung Fu). Nein im Ernst: Diese Einschränkung ist absolut normal im Kickboxen. Keine Hammerschläge.
Was ich gesehen habe bis jetzt ist, dass die Faust Kopf bis Gürtellinie bearbeitet und die Beine Ober- und Unterschenkel. Es werden viele Lowkicks und Fussfeger (vor allem, wenn man das Bein des anderen erwischt) verwendet.wunderbar. Fußfeger, Sicheltritte o.ä. werden manchmal vernachlässigt im Kickboxen. Gut wenn man das auch kann bzw. sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Ich kenne mich mit Handschuhen in den KK nicht aus, aber die Boxer, die danach die Halle benutzen, haben wesentlich dickere und grössere Handschuhe. Von dem Eindruck her meinte ich Miniboxhandschuhe. Kein einziger hatte die grossen Handschuhe.also Kickboxen mit Mini-Handschuhen(was immer das genau ist) gibt es hierzulande meines Wissens nicht. Viele finden sogar, dass 10-12 Unzen schon zu hart sind. Das mit den kleinen Handschuhen hat Vor- aber auch viele Nachteile. Ich finde es für die Straße am besten, wenn man auch mit großen Handschuhen, aber auch mit FF-Handschuhen (mit denen man auch greifen kann) sparrt. Von daher ist das, wie es in deiner Schule gemacht wird, unorthodox und in meinen Augen nicht der wahre Jakob. Hört sich doch schon etwas nach Prügelbude an. Wettkampftraining kann man so nicht machen, fitnessorientiertes Training auch nicht. Man lernt auch nicht richtig reinzugehen, weil man sich das mit so dünnen Handschuhen (=großem Risiko) nicht leisten kann, sonst hättet ihr täglich KO´s und Nasenbrüche.
Wegen dem Sandsacktraining habe ich mich auch gewundert, aber so wie ich das mitbekommen habe, soll man die Hände abhärten und der Handschuh ist wohl eher dafür da, dem anderen nicht das Gesicht zu ruinieren.wie gesagt, das hört sich äußerst unprofessionell an. Ist bestimmt gut um sich die Hände zu ruinieren. Ich hau ja auch mal gern ohne Schutz in den Sack, aber nur wenn der Trainer weg ist :D
Das mit dem Raufladen weiss ich nicht, da ich vorher nie im Kickboxen war. Das Sparring ist relativ frei und erscheint mir etwas ungeordnet (kenn mich aber nicht aus, kann auch Fehleinschätzung sein). Es geht nicht über eine gewisse Zeit, sondern bis der Trainer Stop sagt (kann 1 min. sein oder 10). Techniken werden auch einzeln geübt und (was ich noch gar nicht kannte) auch "Trefferzonen". Er sagt zu zweien z. B. Trefferzone Bauch, wobei eben dann nur z. B. zum Bauch geschlagen und getreten wird. Welche Technik man verwendet, muss man wohl selber rausfinden.
ich glaub ich werd auch Kickboxtrainer:D. Nee ich kenn den ja nicht, aber das mit den Trefferzonen hab ich so auch noch nie gehört. Aber warum nicht, muss ja nicht verkehrt sein. Dennoch wächst bei mir der Eindruck, dass der Trainer nicht viel Plan hat, zumindest vom Kickboxen.
Die Boxabwehr ist dann etwas schwer, die Leute müssen dann versuchen, selbst ihren Stil und Mittel zu finden, damit umzugehen, wobei er schon viele Tips gibt. Viel Wert legt er auf Einstecken lernen und Vorwärtsgehen in den Gegner. Zuviel im Rückwärtsgang gehen wird nicht gern gesehen, da man seiner Meinung dann mit Nicht-hinfallen beschäftigt ist, wenn man auf der Strasse rückwärts geht und nichts sieht. Das schafft Ablenkung und die Schläge kassiert man doch - also maximal stehen bleiben, blocken (oder eben kassieren) und angreifen. Ich war noch nicht kickboxen, also keine Ahnung, ob das normales Training ist oder scheisse.naja, man kann ja im Rückwärtsgehen auch noch schlagen, das ist sogar sehr effektiv wenn man´s kann. Natürlich kann man da hinfallen auf der Straße, man hat ja hinten keine Augen, aber den Leuten beizubringen stehen zu bleiben und zu kassieren oder immer reinzugehen, ist auch kein Kickboxen. Zum Kickboxen gehört die Beweglichkeit auf den Beinen.
Hört sich immer mehr nach Krawall-Bude an, das Ganze... Sparring mit Minihandschuhen, stehenbleiben und reingehen, Sandsack zum Abhärten... uff... :rolleyes: aber bestimmt kann man da auch gute Sachen lernen, wenn auch vielleicht weniger für den Wettkampf. Ob das jetzt "Kickboxen" ist oder nicht. Ich weiß ja nicht was Du willst. Das weißt nur Du, nur Du allein... ;) Wenn es in der Gegend noch nen anderen Laden gibt, wirst Du eh hingehen und vergleichen. :)
CurvedKnife
01-11-2007, 21:40
Sagen wir's mal so, ich wollte eigentlich ins Karate - was aber aus Zeitgründen nicht geht, was sich aber ändern kann. Also dachte ich mir, machste Kickboxen, das geht zeitlich sehr gut, zumal die anderen Trainer sehr gut oder recht hoch graduiert sind. Boxen wär auch möglich, ist aber recht spät. Den Trainer kenne ich von der Arbeit, ist ein überlegter, sehr netter Kerl - kein Prügelknabe. übers Boxen hatte ich jedoch noch nie so nachgedacht, da die Beinarbeit fehlt. Aber eventuell wäre gut Boxen lernen besser, als Kickboxen im Prügelverein. SV ist schon schön und gut, aber mir geht es eigentlich mehr um den Fitnessaspekt und als Übergangslösung...
Sagen wir's mal so, ich wollte eigentlich ins Karate - was aber aus Zeitgründen nicht geht, was sich aber ändern kann. Also dachte ich mir, machste Kickboxen, das geht zeitlich sehr gut, zumal die anderen Trainer sehr gut oder recht hoch graduiert sind. Boxen wär auch möglich, ist aber recht spät. Den Trainer kenne ich von der Arbeit, ist ein überlegter, sehr netter Kerl - kein Prügelknabe. übers Boxen hatte ich jedoch noch nie so nachgedacht, da die Beinarbeit fehlt. Aber eventuell wäre gut Boxen lernen besser, als Kickboxen im Prügelverein. SV ist schon schön und gut, aber mir geht es eigentlich mehr um den Fitnessaspekt und als Übergangslösung...Hosianna,
naja wenn Du eh bereits zahlendes Mitglied im Verein bist, würste in der Box-Abteilung sicher auch ohne Gebühr hie und da mitmachen können, so kenne ich das jedenfalls aus den Vereinen hierzulande. Dann kannste Dich ja immer noch zwanglos entscheiden, was Dir mehr bringt. Reines Boxen ist ebenso wenig jedermanns Sache wie Straßen-Kickboxen mit Minihandschuhen (weiß ich immer noch nicht was das genau sein soll... steht da ne Unzen-Zahl drauf auf den Handschuhen ? Guck mal. Dann wüsste man ggf. schon mehr).
Wenn Du Karateka bist, wäre reines Boxen u.U. rein didaktisch gesehen sinnstiftender für Dich, weil zumindest viele mir bekannte Karateka sich gerade mit schulmäßigem Boxen sehr schwer tun, wenn sie es aber mal können, sind sie fast schon richtig gute Kickboxer. Natürlich braucht man dann immer noch Kickbox-Sparring und das Hand-Fuß-Kombinieren am Sandsack.
Mein Tipp: Guck Dir diesen "Kickbox"-Laden genau an, überleg Dir was Dir die Trainingspartner dort bringen können, und dann mach dasselbe in dieser Boxabteilung. Wenn Du noch nie geboxt hast, stell Dich drauf ein ordentlich Lehrgeld bezahlen zu müssen. Fitnessmäßig ist Boxen mit das Schlauchendste was man kennt. Wenn es sich um eine Wettkampfabteilung handelt, könntest Du da harte Zeiten erleben. Da sind schon Leute wieder ausgestiegen, die sich für zähe Burschen hielten. Aber ich kenn den Laden ja nicht. Bei uns gibt es auch viele eher fitnessorientierte Boxläden, da kann man auch mit Makeup und Dauerwelle hingehen. Schaust halt mal.
CurvedKnife
02-11-2007, 20:19
Hallo,
ich habe nochmal nachgefragt, wie das genau alles ist und hab zugegebenermassen etwas den Bock geschossen (aus Unkenntnis, Sprachbarriere, dem hopplahopp Umstieg und schliesslich bin ich erst seit kurzem dabei) in meinen letzten Postings, jetzt weiss ich schon wesentlich mehr, um was es überhaupt geht:
Also, die Variante ist Vollkontaktkickboxen mit Lowkick. Die Leute trainieren hier auch anders, weil neben dem Wettkampftraining ausschliesslich auf Selbstverteidigung trainiert wird. Normalerweise wären tatsächlich Boxhandschuhe zu tragen und am Sandsack (weiss nicht mehr den Namen - ist eh auf Spanisch) so eine Art Radlerhandschuhe (sehen ähnlich aus), über die dann auch die Boxhandschuhe gezogen werden. Wer nicht auf Wettkämpfe will, kann jedoch die kleinen Boxhandschuhe nehmen und am Sandsack auch ohne trainieren (was die Anderen auch machen und ich dann so interpretierte, als wäre es so üblich). Da ich noch nicht am Boxsack arbeite, wurde das mir noch nicht gesagt.
Das mit Stehenbleiben und kassieren verstand ich auch falsch - er meinte, dass Stehenbleiben und kassieren nur dann Sinn hat, wenn man im Rückwärtsgehen auch schon am Kassieren ist, weil man sich dann besser auf die Deckung konzentrieren kann und den Vorwärtsdrive des Gegners etwas bricht - doch auch das nur, wenn man nicht auf die Seite ausweichen kann. Stehenzubleiben und zu Kassieren, wenn man durch Rückwärtsschritte Schläge vermeiden könnte, ist natürlich Schwachsinn. Man soll aber auch nicht im Rückwärtsgang durch die ganze Halle rennen.
Beim Sparring mit den leichteren Handschuhen ist nicht Ziel, den Anderen zu zerlegen - es soll vor allem schnell und präzise geschlagen werden. Die Schlagkraft wird am Boxsack und beim Hanteltraining (ist auch dabei - aber an gesonderten Tagen) trainiert. Auch Lowkicks sollen nicht voll durchgedonnert werden. Die Fortgeschrittenen haben natürlich einen stärkeren Schlag und es erscheint dem Anfänger als voll durchgezogen, was aber nicht der Fall ist. Die grössere Schlagkraft wird bei den Fortgeschrittenen aber auch durch die grössere Abhärtung kompensiert. Da ich der einzige Anfänger bin und die anderen schon zumindest Monate, habe ich all das gar nicht richtig mitbekommen.
Was haltet ihr davon?
Der Verein scheint wohl doch ganz gut zu sein und der Trainer ist auch ein ruher, besonnener und netter Typ, nur kam mir als Anfänger halt so hart vor. Ich glaube, das war alles soweit, hört sich eigentlich gar nicht mal mehr so schlecht an - ich werds wohl schon noch weiter probieren. Aber an den Vollkontakt muss ich mich dennoch erst gewöhnen. Ich habe denen auch gesagt, dass ich Kickboxen sozusagen wegen dem Zeitplan so gewählt habe, und man hat mir mitgeteilt, dass Wechseln durchaus möglich ist und von manchen gemacht wird (also 1 Jahr Boxen, dann zum Karate oder Jiu-Jutsu usw). Es gibt etliche Trainer dort und alle arbeiten zusammen. Also geh ich das erstmal ruhig an. Danke fürs lesen.
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