weiterentwicklung mma [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : weiterentwicklung mma



robert.leipzig
11-11-2007, 02:42
Hallo,

ich habe gerade ein altes video eines vale tudo kampfes in brasilien gesehen. (von mario - videoclip abteil).

meine frage soll nun nicht in richtung "wer ist besser, WT oder mma" gehen. sondern lediglich den aspekt der technik betrachten.

wie haben sich die TECHNIKEN im mma weiter entwickelt? sind diese "besser" geworden? würde ein kämpfer "von damals" einem kämpfer "von heute" ebenbürdig sein oder sollte man unterschiede erkennen, welche den einen oder anderen bevorteilen?

Also wie gesagt, es geht nur um die kampftechniken - dass heutzutage ganz andere/komplexere trainingsmöglichkeiten möglich sind, soll vielleicht außen vor gelassen werden.

meiner meinung nach entwickelt sich alles weiter, man lernt aus fehlern und versucht diese zu elminieren. von daher wäre es logisch, dass sich auch die techniken zum positiven weiter entwickelt haben. doch ist diese weiterentwicklung/ verbesserung real bemerkbar?

grüße

robert

jkdberlin
11-11-2007, 08:37
Ich glaube nicht, dass sich "Techniken" noch so viel weiter entwickeln können. Meistens geht es eher um die Set-Ups, um die Vorbereitungen der Techniken, die sind subtiler, schneller, aus anderen Winkeln oder "Game-Plan-angepßter" geworden und werden auch in der Richtung weiter entwickelt und getestet.

Grüsse

SIT-MMA
11-11-2007, 12:57
zu der Frage ob die Kämpfer von damals den heutigen ebenbürdig sein würden, (gehen wir mal von den Top Fightern beider Generationen aus - Champions 1993-1996 gegen Champions von 2004-2007) da bin ich geneigt zu sagen dass da doch ein erheblicher Unterschied ist und ich die aktuellen Champions eindeutig favorisieren würde! Einfach weil sie heute viel kompletter sind (nicht zuletzt durch die Erfahrung der alten Champions)!

Technisch wird sich in Zukunft meiner Meinung nach nicht mehr so viel verändern (wie in der Zeit von 1993 - beispielsweise 2003) , da ich denke das bereits (mittlerweile) alle (Top-Fighter) an der Oberkante des Technisch machbaren arbeiten. Wobei sich immer mal wieder Feinheiten verbessern lassen!

Wir hatten gestern z.B. wieder ein Seminar mit Daniel Weichel! In Situationen (gestern z.B. im Grappling) in denen man glaubte richtig zu handeln (weil es sich einfach bewährt hat) gibts selbst da noch Feinheiten zu verbessern an die man nicht gedacht hätte! Sein Brasilien aufenthalt hat sich echt bemerkbar gemacht:ups:;)

War nicht Minotauro der erste Fighter der den Anaconda-Choke bekannter gemacht hat? Habe den Choke früher bei keinem gesehen der so finalisiert wurde!

Ich bin gespannt was sich in Zukunft Technisch verändern wird (wobei ich da keine größeren Erwartungen habe). Ansonsten kann ich mich nur Franks Meinung anschließen!

Grüsse

Guts2607
12-11-2007, 14:46
Also ich finde, dass sich da schon viel verändert hat, und dass einer der älteren Champs keine guten Karten hat. Man siehe nur Royce gegen Hughes. Royce hatte nicht den Hauch einer Chance.
Das liegt denke ich mal daran, dass es DAMALS recht einfach war zu gewinnen, wenn man grappeln konnte und die anderen nunmal nicht. Nun ist alles kompletter und viel wird sich denke ich mal nicht ändern.

master of 36.chamber
13-11-2007, 11:53
ich denke damals, konnte man z.b. mit bjj noch jeden verarschen, heute kann jeder guter freefighter der in den kampf geht zu mindestens ein paar basics am boden, was die sache wieder schwieriger macht. In der hinsicht hat es schon eine weiterentwicklung gegeben, weil auch jetzt der „bodenkämpfer“ schauen muss wo er bleibt, und es evtl. durch einen besseren standkampf kompensieren muss.

fazit: wie schon erwähnt, sind die kämpfer heute kompletter und viel mehr geht an entwicklung jetzt wohl nicht mehr.

madmaxej9
13-11-2007, 17:14
ich denke auch dass sich mma insofern verändert hat, als das heutzutage niemand mehr als sog. eindimensionaler ein langfristiger champ sein kann. heute kann jeder zumindest ein bisschen grappling/striking etc. In den ersten UFC war es ja wirklich so, dass ein BJJ kämpfer gegen einen Karate-kämpfer etc. angetreten ist - oft endete der kampf am boden wo die meisten systeme nicht gegen bjj ankamen bzw. die kämpfer keine ahnung hatten wie sie damit umgehen sollten. Will man heute ein champ sein muss man ein total package sein d.h. sowohl grappling als auch striking skills haben. ein weiterer wichtiger faktor ist, dass die kämpfer heute kraft- aber vor allem außdauermäßig auf einem viel höheren Level agieren als noch vor 10 jahren...

Schnueffler
13-11-2007, 17:33
Ich denke, das nur das Gameplay sich noch ändern wird, da mittlerweile ja alle Cross trainieren!
Die Vorbereitung auf den jeweiligen Gegner wird der Schlüssel sein!
Es ist ja nichtmehr KK A trifft aus KS B!
MfG
Markus

mmaiscool
19-11-2007, 09:18
Ich glaube, dass im Standup noch einiges an Entwicklung drin ist. Nach dem der Boden technisch so gut wie "ausgelutscht" ist, sollte man sich als Kämpfer auf die Komplettierung seiner Standupfähigkeit konzentrieren. Es ist ja im MMA klar der Hang zu erkennen, mangelndes Standup durch ein schnelles Zu-Boden-gehen zu kompensieren.

Gleichzeit bin ich der Meinung, dass ausgefeiltes Standup um einiges mühsamer zu erlernen ist als Boden. Genauigkeit ist im Stand wichtiger als im Liegen, wo man schon mal unzureichende Technik mit Kraft ausgleichen kann oder einen Mangel an Kondition "ausliegen". Die boxing oder infight skills sind im Vergleich zu reinen Standup Kämpfern im MMA teilweise unterirdisch.

Stellt sich die Frage wie das zu beseitigen ist, der Tag hat ja nur 24 Stunden. Und wer richtig hart trainiert, kommt über max. 3-4 Stunden am Tag nicht hinaus, mit Vitamin vielleicht 5-6, aber dann ist Sense. Einen richtig guten, kompletten Fighter zu schaffen, braucht Jahre.

Vielleicht braucht es einfach noch ein bisschen Zeit, bis MMA total professionalisiert ist, vor allem auch, was Kondi und Krafttraining anbelangt. Ich hab oft das Gefühl in der Hinsicht lebt man in den KKs irgendwie hinterm Mond.

Sobald der Rubel richtig rollt und Gagen wie im Boxen drin sind, könnte es noch mal einen Schub in Hinsicht "kompletter" Kämpfer geben. Denn wo Geld ist, kann man sich auch die besten Trainer und ausgefeilte Talentförderung leisten.