Moral Quiz (englisch) [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Moral Quiz (englisch)



WannaBeBruceLee
27-11-2007, 20:58
hier mal ein Moral quiz/umfrage der time. Dauert nur ein paar minuten sind auch nur ne handvoll fragen, und meiner meinung nach locht sich das ganze auch

The Morality Quiz - TIME (http://www.time-blog.com/graphics_script/2007/moralityquiz/index.html)
:engelteuf

sacht einfach mal was ihr drüber denkt:). fast interessanter als selbst zu überlegen was ich tuen würde fand ich fast, die Ergebnisse also wo so das moralverständnis bei der Mehrheit liegt.

MFG

Dubois
27-11-2007, 21:03
hehe, die ewige Frage ob Kant oder doch Bentham :engelteuf
die Antwort ist reine Auslegungssache. Ich bin eher für das zweite, aber das lässt sich genau so anzweifeln wie das erste.

Das tollste Beispiel dazu ist das GG der BRD und Österreich.
Die BRD ist ganz klar nach Kant aufgebaut, während Österreich gezielt Bentham gewählt hat. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Jaja, die Henne und das Ei :rolleyes:

Grüsse,

Da Mo
27-11-2007, 21:05
hier mal ein Moral quiz/umfrage der time. Dauert nur ein paar minuten sind auch nur ne handvoll fragen, und meiner meinung nach locht sich das ganze auch

The Morality Quiz - TIME (http://www.time-blog.com/graphics_script/2007/moralityquiz/index.html)
:engelteuf

sacht einfach mal was ihr drüber denkt:). fast interessanter als selbst zu überlegen was ich tuen würde fand ich fast, die Ergebnisse also wo so das moralverständnis bei der Mehrheit liegt.

MFG

Ein 16 Jähriger liest Freiwillig englische Nachrichtenseiten und interessiert sich für Morallehre.:ups:


Sach ma was ist los mit euch Jugendlichen von heute??:confused:

Könnt ihr nicht ganz normal *****s saugen Counterstrike spielen und euch einen ******* wie wir früher??:rolleyes::D:D

Dubois
27-11-2007, 21:06
Ein 16 Jähriger liest Freiwillig englische Nachrichtenseiten und interessiert sich für Morallehre.:ups:


Sach ma was ist los mit euch Jugendlichen von heute??:confused:

Könnt ihr nicht ganz normal *****s saugen Counterstrike spielen und euch einen ******* wie wir früher??:rolleyes::D:D

Zu meinen Zeiten war das noch Doom. :cool:
*in Erinnerungen schlweg... :)*

Da Mo
27-11-2007, 21:16
So ich hab das jetzt mal gemacht und alles mit I could angekreuzt.

Allerdings halte ich nicht viel von solchen theoretischen was wäre wenn Katastrophen Szenarien, denn Menschen reagieren in echten Extremsituationen oft ganz anders als sie es so kühn behaupten wenn sie gemütlich vor dem PC sitzen. Da bilde ich keine Ausnahme.
Ich habe nämlich schon erlebt wie in den Bergen das Leben eines Menschen am seidenen Faden hing und derjenige der vorher am erklären war wie abgebrüht und tough er doch war, hing in einer Ecke am Kotzen und zittern und musste betreut werden.

Ir-khaim
28-11-2007, 08:32
So ich hab das jetzt mal gemacht und alles mit I could angekreuzt.

Allerdings halte ich nicht viel von solchen theoretischen was wäre wenn Katastrophen Szenarien, denn Menschen reagieren in echten Extremsituationen oft ganz anders als sie es so kühn behaupten wenn sie gemütlich vor dem PC sitzen. Da bilde ich keine Ausnahme.


Dito; Ich bin Utilitarist ;-)

DieKlette
28-11-2007, 09:37
Dito; Ich bin Utilitarist ;-)

Tendiere ich auch zu, aber das Baby platt machen finde ich schon hart.

Amaroc
28-11-2007, 09:57
Am besten finde ich ja die Auswertungen für die Frage mit dem ausser Kontrolle geratenen Wagen. 77% können den Mann töten, wenn Sie dafür nur einen Knopf drücken müssen. 63% können Ihn nicht töten, wenn Sie Ihn von der Brücke werfen müssten, also selbst Hand anlegen. Und bei der letzten ist es halbe, halbe. Schon komisch was Menschen alle tun würden wenn Sie Ihr "Opfer" nicht sehen müssen. Aber sobald es über das ziehen eines Hebels oder das drücken eine Knopfes hinausgeht sieht das schon ganz anders aus.

EDIT: Ich Habe mich gegen das Baby entschieden, denn es wäre sowieso gestorben wenn die "Soldaten" es/uns gefunden hätten. Nichtsdestotrotz eine echt harte Entscheidung.

WannaBeBruceLee
28-11-2007, 13:34
das man schlecht sagen kann was man letztendlich macht is klar, aber man kanns ja ma versuchen:o


Am besten finde ich ja die Auswertungen für die Frage mit dem ausser Kontrolle geratenen Wagen. 77% können den Mann töten, wenn Sie dafür nur einen Knopf drücken müssen. 63% können Ihn nicht töten, wenn Sie Ihn von der Brücke werfen müssten, also selbst Hand anlegen. Und bei der letzten ist es halbe, halbe. Schon komisch was Menschen alle tun würden wenn Sie Ihr "Opfer" nicht sehen müssen. Aber sobald es über das ziehen eines Hebels oder das drücken eine Knopfes hinausgeht sieht das schon ganz anders aus.
das ist mir auch aufgefallen. so ne berührung macht anscheinend sehr viel aus. Wenn mans logisch betrachtet hätte man ja eigentlich in jedem fall töten müssen da
1 leben< mehrere leben.
Das ist ja auch mehr oder weniger der vorschlag schäubles, also wenn ein flugzeug entführt worden ist, müsse es abgeschossen werden um die leben anderer zu schützen. es wäre also auch die zustimmung zu seinem eigenen tod falls mal gerade das flugzeug entführt wird in dem man sitzt:ups:

FLEUR
28-11-2007, 14:50
EDIT: Ich Habe mich gegen das Baby entschieden, denn es wäre sowieso gestorben wenn die "Soldaten" es/uns gefunden hätten. Nichtsdestotrotz eine echt harte Entscheidung.

Hier habe ich genau deshlab auch mit ja gestimmt....ähnlicher Grund bei dem Boot... bei dem Trolly habe ich alle drei mit nein beantwortet... aus dem einfachen grund, wenn die auf dem Gleis stehen sind sie selber Schuld...
Aber von rpinzip her sind denke ich alle Enscheidungen schwer. und man kommt hoffentlich nie in eine solche Situation

Amaroc
28-11-2007, 15:31
und man kommt hoffentlich nie in eine solche Situation

Hoffentlich!

Da Mo
28-11-2007, 16:03
Ich finde es fehlt die dritte Antwortmöglichkeit "I could not because - Wu Wei"
;):D

xyphonix
29-11-2007, 14:14
Finde das alles nicht sehr Aussagekräftig, den alle Fragen müssten in der Realität unter grossem Stress blitzschnell umgesetzt werden. Handeln ist etwas ganz anderes als beurteilen. Ausserdem hält die Realität mehr Alternativen bereit.
Was mich allerdings erschrekt ist die Akzeptanz die sich dahinter verbirgt.

Ki. 102
29-11-2007, 15:05
M.E. ist es ethisch nicht geboten, als mehr oder weniger Unbeteiligter einzugreifen, um fünf Menschen zu retten und damit Einen zu töten.
Dieser Eine könnte z.B. ein Wissenschaftler sein, der ein Jahr später einen AIDS-Impfstoff entwickelt.
Aber es ist schon ein Dilemma ! Das man eigentlich unbeteiligt ist, ist ethisch nicht weiter relevant. Man ist ja nunmal da und könnte !
Eine Unterlassung kann ethisch sehr falsch sein.

Aber bei 5 zu 1 ist die notwendige Abwägung realistisch nicht zu leisten. Ethische Grauzone.

Aber man kann die Sache natürlich weiter treiben. Wenn die Zahlenverhältnisse deutlicher sind, dann müsste man handeln. Aber ab wann ?

Man kann nicht immer Einen umbringen, damit Zwei leben. Sonst müsste man Organspender auf der Straße einfangen !
Also ab 50 - 80 wird es imho interessant.
GRuß !

Da Mo
29-11-2007, 15:58
M.E. ist es ethisch nicht geboten, als mehr oder weniger Unbeteiligter einzugreifen, um fünf Menschen zu retten und damit Einen zu töten.
Dieser Eine könnte z.B. ein Wissenschaftler sein, der ein Jahr später einen AIDS-Impfstoff entwickelt.



Chaostheorie;)
So wie den Schmetterling den man tötet wenn man in die Vergangenheit reist und dies die ganze Zukunft vollkommen ändert.
Man kann nunmal nicht alle Auslöser und Wirkungen seines Handelns kombinert mit unendlich vielen daraus Resultierenden Faktoren und Zufällen über zig Ecken bedenken.

Ki. 102
29-11-2007, 16:10
Chaostheorie;)
So wie den Schmetterling den man tötet wenn man in die Vergangenheit reist und dies die ganze Zukunft vollkommen ändert.
Man kann nunmal nicht alle Auslöser und Wirkungen seines Handelns kombinert mit unendlich vielen daraus Resultierenden Faktoren und Zufällen über zig Ecken bedenken.Richtig. Aber was folgt für Dich daraus ?
Imho das, was ich auch schon geschrieben habe:
bei 5 zu 1 ist die notwendige Abwägung realistisch nicht zu leisten. Ethische Grauzone.GRUß !

knife
29-11-2007, 16:37
M.E. ist es ethisch nicht geboten, als mehr oder weniger Unbeteiligter einzugreifen, um fünf Menschen zu retten und damit Einen zu töten.
Dieser Eine könnte z.B. ein Wissenschaftler sein, der ein Jahr später einen AIDS-Impfstoff entwickelt.
Aber es ist schon ein Dilemma ! Das man eigentlich unbeteiligt ist, ist ethisch nicht weiter relevant. Man ist ja nunmal da und könnte !
Eine Unterlassung kann ethisch sehr falsch sein.

Aber bei 5 zu 1 ist die notwendige Abwägung realistisch nicht zu leisten. Ethische Grauzone.

Aber man kann die Sache natürlich weiter treiben. Wenn die Zahlenverhältnisse deutlicher sind, dann müsste man handeln. Aber ab wann ?

Man kann nicht immer Einen umbringen, damit Zwei leben. Sonst müsste man Organspender auf der Straße einfangen !
Also ab 50 - 80 wird es imho interessant.
GRuß !

nach dieser theorie ist es völlig egal was man tut, denn wenn man einen wildfremden menschen auf der straße tötet könnte dieser ja unterwegs gewesen sein ein massaker zu begehen.

xyphonix
29-11-2007, 19:53
Es ist genau umgekehrt alles was man tut hat Konsequenzen.:confused:
Genau darauf spielt das Beispiel mit dem Schmetterling an, die Chaostheorie treibt es an der Stelle nur auf die Spitze.
Es kommt übrigens nicht nur darauf an ob man 2, 5 oder 1000 rettet, sondern auch darauf wie das ganze durch die Gesellschaft oder eben eine Institution der Gesellschaft Moralisch/Rechtlich abgesichert ist.
Bei besonders grosser Absicherung wird dann auch schnell mal über das eigentliche Ziel hinausgeschossen.

Ki. 102
29-11-2007, 23:01
nach dieser theorie ist es völlig egal was man tut, denn [...]Du zitierst mich komplett, scheinst aber nur auf einen Satz einzugehen.

Wäre außerdem fair, wenn Du Deine Lösung, ggf. Überlegungen zur Diskussion stellst.
Gruß !

FLEUR
30-11-2007, 10:04
ich denke in der Situation in der derjenige, den man tötet sowieso sterben würde, auch wenn man ihn nicht tötet ist die Enscheidung noch relativ einfach.... bei dem Trolly hätte ich auch meine ethischen Bedenken... daher hier auch wie schon oben erwähnt (ich habe bei allen drei Antworten mit nein geantwortet). Eine genaue Zahl auszumachen, ab wann es sich lohnt den einen gegen viel zu opfern ist schon wirklich heftig...
... wenn man bedenkt, dass teilweise schon ganze Kriege damit begründet wurden, dass ein einziger Gefangen genommen/getötet worden ist ..und anschließend deshalb tausende elened drauf gingen...
.. wirklich schwierig und denke auch nicht moralisch irgendwie begründbar ...

was mich allerdings wirklich überrascht hat, dass viele den einen nicht töten konnten, als sie selber Hand anlegen mussten ... dass das die Entscheidung beeinflußt, dürft ja eigentlich nicht sein :ups:

Ki. 102
30-11-2007, 10:18
Eine genaue Zahl auszumachen, ab wann es sich lohnt den einen gegen viel zu opfern ist schon wirklich heftig...Zustimmung.


was mich allerdings wirklich überrascht hat, dass viele den einen nicht töten konnten, als sie selber Hand anlegen mussten ... dass das die Entscheidung beeinflußt, dürft ja eigentlich nicht sein :ups:Ich verstehe was Du meinst.

Aber es gibt imho doch relevante Unterschiede. Der Trolley rollt und wird hierhin, oder dorthin rasen. Hier die Entscheidung für das kleinere Übel zu wählen, eine Weiche umzulegen ist etwas Anderes, als jemanden eigenhändig zu töten.

Utilitaristisch kann man so argumentieren:
Wenn ich weiß, dass mich jeder, obwohl "unschuldig", sofort z.B. erwürgen/ erschlagen dürfte und auch könnte, wenn er damit zwei Anderen das Leben rettet, dann wäre das ein ziemlich beunruhigender Gedanke.
Der Vorteil, dass ab und zu wirklich mal 2 gerettet werden, wiegt den damit verbundenen Nachteil nicht auf.
GRUß !

Goyko
30-11-2007, 10:49
Warum sollte man jemanden der offensichtlich intelligent genug war die Bruecke zu nehmen hinunterwerfen (egal ob mit oder ohne Schalter) um fuenf zu retten die sich unaufmerksam auf die Schienen stellen? Selbst schuld.

Beim Baby und dem Mann im Boot siehts anders aus, die wuerden so oder so sterben.

Ki. 102
30-11-2007, 12:04
Warum sollte man jemanden der offensichtlich intelligent genug war die Bruecke zu nehmen hinunterwerfen (egal ob mit oder ohne Schalter) um fuenf zu retten die sich unaufmerksam auf die Schienen stellen? Selbst schuld.Mal abgesehen von der Schuldfrage - stimmt !
Man kann sagen: Das legitime Interesse eines Unbeteiligten auf der Brücke NICHT als Bremsklotz in irgend einem Szenario missbraucht zu werden wiegt schwerer, als das Interesse der 5 auf den Schienen, jemanden Anderen für sich zu opfern.
Wenn Alle auf Schienen stehen, sind deren Interessen gleich und die Anzahl gibt möglicherweise den Ausschlag.

Wer sich für solche Fragestellungen interessiert sollte DAS (http://www.amazon.de/Praktische-Ethik-Peter-Singer/dp/3150080339) lesen. Darin geht es unter Anderem exakt um solche Abwägungen. Hervorragend geschrieben. Gut investierte 10 €.
GRUß !

xyphonix
30-11-2007, 12:23
Konsequenterweise kann man sich auch selbst die Brücke runterschmeissen.

Grade das Beispiel mit dem Baby ist schwierig. Zum einen kommen hier die natürlichen Emotionen, kleines unschuldiges Baby, besonders zum Tragen auf der anderen Seite soll dadurch ein ganzer Raum mit Menschen gerettet werden. Was deutlich mehr als fünf sein dürften.
Diese Beispiel bietet auch jede Menge Alternativen an.
Warum glauben die Leute das sie sich nur so retten können ?
In dem Raum könnte eine Frau dem Baby die Brust geben.
Das Baby könnte auch mit einem Finger im Mund zufrieden sein.
Eine kleine Höhle aus Decken könnte das Geräusch vollständig Dämpfen usw.

Im meinen ersten Post hab ich es auch schon angedeutet im Ernstfall ist man vielleicht Ethischer/Moralicher/Emotionaler als man von sich vermutet hat. Umgekehrt kann es aber auch sein.
Ausserdem werden die Verhältnisse und Konsequenzen nie so scharf umrissen sein wie in den Beispielen. Eigentlich geht es in den Beispielen ja auch nicht um die tatsächliche Reaktion sondern nur um die ethische Bewertung. Jede weitere kontext Variable oder Vorgeschichte kann das Ergebniss in die ein oder andere Richtung beeinflussen. Insbesondere lassen sich die Ergebnisse duch eine emotionale Beteiligung oder eingebaute Bedrohungen beeinflussen.

In der Realität gib es dann sowas.
Ein Selbstmordattentätter z.B. muss sich ja auch in irgendeiner Form für sein Handeln vor sich selbst rechtfertigen. Hier wird dann eine imaginäre Instanz eingesetzt die über der menschlichen steht. Oder die Leute werden besonders selektiert und umprogrammiert damit Zweifel erst gar nicht entstehen.
Andererseits sind durch den "Kampf gegen den Terror" sicher mehr unschuldige ums Leben gekommen als durch alle terroristischen Anschläge zusammen. Hinzu kommt noch das die eigentlich verantwortlichen nicht mal gefasst sind. Selbst sowas lässt sich rechtfertigen wenn die gefühlte Bedrohung nur hoch genug angesetzt wird.

scarabe
07-12-2007, 16:20
hm, man unterscheide auch zwischen Theorie und Praxis, große Helden im Test versagen oft im Alltag kläglich, wenn das Ego irgendwas will und eine Rechtfertigung dafür braucht....

Da Mo
09-12-2007, 21:00
hm, man unterscheide auch zwischen Theorie und Praxis, große Helden im Test versagen oft im Alltag kläglich, wenn das Ego irgendwas will und eine Rechtfertigung dafür braucht....


Ich finde in dem Fall kann man wirklich den Punkt Wu Wei einsetzen: "Setze dein selbst hintenan und es wird vorne sein"
:)

knife
09-12-2007, 21:16
Deine Lösung, ggf. Überlegungen zur Diskussion stellst.

ich bin der meinung das man keinen unschuldigen töten sollte, egal wie viele dadurch gerettet werden. zum einen weil es gegen meinen glauben und gegen meine einstellung als ganzes ist, zum anderen wegen millionen unmöglich absehbarer konsequenzen.
wenn, dann sollte man sich selbst opfern um andere zu retten(vorausgesetzt man ist stark/konequent genug dazu). denn in den meisten fällen ist es möglich sich selbst zu opfern wenn es möglich wäre jemand anderen opfern.

zer0
10-12-2007, 22:12
Bei solchen Fragen muss man aufpassen. Habe das erst kürzlich mit ein paar Leuten besprochen. Wenn es darum geht, einen unschuldigen Menschen umzubringen, um damit mehrere andere Menschen zu retten, denkt man spontan "ja klar, wenn ich damit 50 andere rette..." (theoretische logische Überlegung). In der Praxis wäre ich mir jedoch nicht mehr so sicher, ob wirklich so viele dazu fähig wären, einen Menschen umzubringen (eigenhändig natürlich).
Bei mir jedenfalls wäre das praktisch etwas ganz anderes.

Ki. 102
11-12-2007, 11:04
ich bin der meinung das man keinen unschuldigen töten sollte, egal wie viele dadurch gerettet werden.
Bei der Frage: Müssen die Drei, oder der Einzelene auf dem jeweiligen Gleis sterben, ist der Punkt, dass alle gleich "unschuldig" sind.
Durch die Unterlassung den Trolley nicht auf das Gleis mit dem Einen zu leiten, sterben zwei Menschen mehr.
Wer das in der Praxis dann auch so macht, ist eine andere Frage. (Darum geht es bei dem Quiz ja hier nicht.)

Man kann die Frage unendlich variieren:
Auf dem einen Gleis liegen 5 Neugeborene, auf dem anderen Gleis 200 Reagenzgläser mit befruchteten Eizellen und Papst Benedikt ... usw. usf.


Bezüglich des Unbeteiligt-Unschuldigen (der auf der Brücke) hatte ich selber schon die Begründung geliefert, warum er nicht geopfert werden soll/darf.
GRuß !

bluemonkey
11-12-2007, 12:31
Bemerkenswert an dem Quiz finde ich, dass man zwischen I could und I could not unterscheiden kann, und nicht zwischen I would und I would not .
Offensichtlich wird angenommen, dass das NichtTöten von Unschuldigen ein Zeichen von Schwäche oder Unzulänglichkeit ist.
(oder ist hier mein Englisch zu schlecht?)
Das ist gerade in der Frage 2(Rettungsboot) und Frage 4 (Unschuldigen als Bremsklotz von Brücke werfen) interessant, denn da heißt es ja eigentlich nur töten oder sich selbst opfern.

Ki. 102
12-12-2007, 12:03
Offensichtlich wird angenommen, dass das NichtTöten von Unschuldigen ein Zeichen von Schwäche oder Unzulänglichkeit ist.Sehe ich nicht so. Ich "könnte" bzw. ich "würde", das ist natürlich ein Unterschied - aber es gibt imho keine Veranlassung, das "i could/ could not" so negativ zu interpretieren.
Gruß !

Freya79
12-12-2007, 12:25
Schwierige Sache.. in der Theorie kann man immer mehr erzählen / ankreuzen als in der Realität.

Ich hab mich bei der Baby-Frage für I could entschieden mit dem Hintergrund, dass wenn man selbst "Todesangst" hat man vermutlich sehr viel "inhumaner" reagiert und einem das eigene Hemd dann doch näher geht, als wenn man irgendwo sicher sitzt und nichts zu befürchten hat. Ob mans dann tatsächlich wirklich könnte.. kA.

Bei der Situation mit dem Mann hab ich I could not angegeben.. auch weil ich aus der Entfernung nicht weiß wie ich real wirklich handeln würde. Ist das Leben eines einzelnen weniger Wert als das der anderen?..

bluemonkey
12-12-2007, 13:06
Sehe ich nicht so. Ich "könnte" bzw. ich "würde", das ist natürlich ein Unterschied - aber es gibt imho keine Veranlassung, das "i could/ could not" so negativ zu interpretieren.
Gruß !

Entsteht Moral nicht erst vor dem Hintergrund einer Wahlmöglichkeit?
Wenn ich ein Baby nicht töten kann, weil mich eine anerzogene Konditionierung hemmt, dann bin ich nicht frei und die Frage der Moral stellt sich nicht.
Dort wo ich aber zu etwas fähig bin, mich aber entscheiden muss, ob ich es tue, oder nicht, beginnt moralisches Handeln.

Könnte ich eine herrenlose Katze mit einem Stein erschlagen? - Ja!
Würde ich es tun? - Nein!

Ki. 102
12-12-2007, 13:37
Entsteht Moral nicht erst vor dem Hintergrund einer Wahlmöglichkeit?Ich denke nein.
Die persönliche Moral ist (ohne wiki) die sittliche Überzeugung, was gut und was schlecht ist. Wie man zu dieser Überzeugung kommt, ob durch Abwägungen (die theoretisch eine Wahlmöglichkeit nehelegen), oder durch Konditionierung, ist zweitrangig.
Im Test geht es um darum diese moralischen Überzeugungen an praktischen Beispielen zu prüfen und Grenzen aufzuzeigen.
Dann fängt man auch an zu überlegen, warum lässt mich meine Moral so entscheiden ? Da beginnt die Ethik.


dann bin ich nicht frei und die Frage der Moral stellt sich nicht.
Viele Leute sind gefangen in einer z.B. religiösen Moral. Moral ist oft das Gegenteil von Freiheit
GRuß !

xyphonix
14-12-2007, 13:06
Gestern Abend in 3sat gab es eine Diskussion (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/delta/116064/index.html)zum Thema Moral und Glauben. Passt ganz gut hier rein.
Am Sonntag gibt es dann eine quasi Fortsetzung. Wen es interresiert (http://www.reticon.de/medientipp/4125.html).

Ki. 102
14-12-2007, 13:46
Gestern Abend in 3sat gab es eine Diskussion (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/delta/116064/index.html)zum Thema Moral und Glauben. Passt ganz gut hier rein.
Am Sonntag gibt es dann eine quasi Fortsetzung. Wen es interresiert (http://www.reticon.de/medientipp/4125.html).Bin gestern fast vom Hocker gefallen, als ausgerechnet PDS-Chef Gysi irgendwas sagte von: Die Kirche könne noch (im Gegensatz zum Kapitalismus) allgemein verbindliche moralische Regeln formulieren.
Aua !

Eine religiös begründete Moral steht und fällt!mit dem Glauben. Und im Zweifel ist eine religiöse Begründung ohnehin immer eine schlechte Begründung, weil irrational.
Kann man es auch rational begründen (also richtig begründen, nicht rationalisieren), ist es keine speziell religiöse Moral mehr.

Zurück zu Gysi: Was tut man nicht Alles für ('christliche') Wählerstimmen ...

Aber ist eigentlich OT ...
Gruß !

scarabe
14-12-2007, 16:41
nicht vergessen daß die Kirche nun mal eine religiöse Instanz ist. Willst Du sie ganz abschaffen?

xyphonix
14-12-2007, 23:34
Redet doch niemand von abschaffen oder ? Und an den Weihnachtsmann glaubt hier ja auch keiner. Also wer soll die Kirche dann abschaffen ?
Muss halt jeder mit sich persönlich ausmachen woran er glaubt.
Ich Persönlich glaube z.B an Wasser das laufen gelernt hat ;) ganz verückte Vorstellung.

SeraphiM
15-12-2007, 00:06
Tendiere ich auch zu, aber das Baby platt machen finde ich schon hart.



Grade das Beispiel mit dem Baby ist schwierig. Zum einen kommen hier die natürlichen Emotionen, kleines unschuldiges Baby, besonders zum Tragen auf der anderen Seite soll dadurch ein ganzer Raum mit Menschen gerettet werden. Was deutlich mehr als fünf sein dürften.
Dieses Beispiel bietet auch jede Menge Alternativen an.
Warum glauben die Leute das sie sich nur so retten können ?
In dem Raum könnte eine Frau dem Baby die Brust geben.
Das Baby könnte auch mit einem Finger im Mund zufrieden sein.
Eine kleine Höhle aus Decken könnte das Geräusch vollständig Dämpfen usw.

Im meinen ersten Post hab ich es auch schon angedeutet im Ernstfall ist man vielleicht Ethischer/Moralicher/Emotionaler als man von sich vermutet hat. Umgekehrt kann es aber auch sein.
Ausserdem werden die Verhältnisse und Konsequenzen nie so scharf umrissen sein wie in den Beispielen.

in diesem beispiel...

das dilemma mit dem schreienden baby wird sehr gut in folgendem film rübergebracht (gleiche situation + noch einiges mehr), für mich einer der besten ''kriegsfilme'', die es gibt, wirklich sehr starker tobak, dagegen sind alle anderen kriegsfilme ein witz...

wer sich traut diesen film anzusehen, wird eine menge horizonte sprengen :

Savior - Soldat der Hölle (http://www.prisma-online.de/rga-online/film.html?mid=1997_savior_soldat_der_hoelle)

P.S. dieser film erzeugt hassgefühle... :(

MfG