Vergleich Kung Fu Stile [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Vergleich Kung Fu Stile



rookie989
13-12-2007, 18:05
Hi, interessiere mich für Kung Fu zur SV.

Nun bin ich beim Stöbern auf so manchen Stil gekommen. Ich habe auch gelesen, dass jeder Stil durch bestimmte Variablen (u.a. Aufgabe = SV-Situation und Weise der Auseinandersetzung damit) definiert wird, was wohl den Hauptunterschied ausmacht.

Wollte Euch fragen, was bei den bekannten Stilen wohl solche Variablen sein könnten.

Und weiter, welcher Stil Eurer Meinung nach am Besten zur Verteidigung gegen mehrere Angreifer gleichzeitig geeignet ist.

Freu mich auf Eure Meinungen :)

rookie989
13-12-2007, 18:15
Mach ich ma mit einer gewagten These den Anfang.

Wenn ichs richtig mitbekommen hab, gehts bei *ing *un im Grundgedanken um Folgendes:

- 1 nicht allzu starke Person
- verteidigt
- sich (nicht weitere Personen) gegen
- 1 Angreifer
- der stärker ist
- Strategie: Zuerst Abwehr und dann Gegenschlag.

rookie989
13-12-2007, 18:26
Weitere These von mir, der gerne widersprochen werden darf: Hier will meiner Meinung nach

- 1 Angreifer
- 1 anderen Angreifer
- auf direktem Weg
- das Licht ausknipsen
- Strategie: Feste druff (wies auch beim Thai-Boxen halt so läuft).

rookie989
13-12-2007, 18:38
Während die Ausgangssituation bei *ing *un durch Kämpfer unterschiedlicher Stärke charakterisiert wird, geht man beim Chinese Boxing eher von gleich starken Kämpfern aus. Zumindest steht die Abwehr von stärkeren Gegnern nicht im Vordergrund. Vielmehr wird versucht, sich selbst überlegene Stärke anzutrainieren.

Puh, weiter kann ich meine Frage jetz aber net beantworten. Gibt noch so viele Stile, die alle anders aussehen.

Aber warum?

Tshingis
13-12-2007, 19:14
geht man beim Chinese Boxing eher von gleich starken Kämpfern aus. Zumindest steht die Abwehr von stärkeren Gegnern nicht im Vordergrund. Vielmehr wird versucht, sich selbst überlegene Stärke anzutrainieren.
das ist nicht richtig.
vor allem in einigen kung fu stilen geht es darum, körperlich gegenüberlegene gegner durch aggressivität und vor allem technik niederzustrecken.

rookie989
13-12-2007, 19:20
Ah, dankeschön. Muss da wohl einen falschen Eindruck bekommen haben.

Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?

rookie989
13-12-2007, 19:41
Hm, scheint kein so beliebtes Thema zu sein... Bissl was steht noch unter http://www.kampfkunst-board.info/forum/f25/kung-fu-stile-9419/

rookie989
13-12-2007, 19:45
und noch was unter View Forum - Styles Info (http://www.cyberkwoon.com/forum/viewforum.php?f=17&sid=5680be65c95686609530c7aa10598640)

Klaus
14-12-2007, 13:41
Ich würde eher sagen, im Kung-Fu geht es darum, durch lange Übung so starke Attribute in einem Bereich zu bekommen dass es niemanden gibt der darin stärker oder stark genug ist, gegenzuhalten. Der eine macht das indem er so ganzkörperstark wird dass er alles umnieten kann, der andere macht seine Hände stark, seinen Körper schnell und reisst damit das eine oder andere kaputt. Intelligent, weich, schön, nett und lieb zu werden so dass man körperlich hochgradig überlegene Leute allein mit seiner unglaublichen Smartness "besiegt" gibt es nicht. Die Fantasie dass ein schlapper, langsamer Asthmatiker Fedor nur mit ganz tollen Druckpunktmanövern tot macht, bitte ganz schnell einpacken.

jinkazama
14-12-2007, 21:31
Für Asthmatiker wär doch Wudang Kung Fu genial.

Butterbrot
17-12-2007, 15:31
Mach ich ma mit einer gewagten These den Anfang.

Wenn ichs richtig mitbekommen hab, gehts bei *ing *un im Grundgedanken um Folgendes:

- 1 nicht allzu starke Person
- verteidigt
- sich (nicht weitere Personen) gegen
- 1 Angreifer
- der stärker ist
- Strategie: Zuerst Abwehr und dann Gegenschlag.

Soweit ich das verstanden habe, gibt es im WT keine "Abwehr" bzw einen Block in dem Sinne. Außerdem ist die Gleichzeitigkeit von Verteidigung und Angriff ein zentraler Aspekt, also "zuerst Abwehr und dann Gegenschlag" trifft's eigentlich (zumindest nach dem, was ich davon kennengelernt habe) nicht....


Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass man seinem Gegner durch Training immer an physikalischen Attributen überlegen ist, das wäre utopisch.... Dennoch glaube ich an hartes Training und dass es auf jeden Fall die Grundlage für weiteres bildet....

Kazuko
17-12-2007, 18:42
Also nachdem was ich an Kung Fu Stilen gesehen und trainert habe ist mir nur eines aufgefallen.

Am Anfang trainiert man Techniken die sich einschleifen.
Später trainiert man nur noch Prinzipien.
Welche Techniken man anwendet spielt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle.
Man kann das übernehmen was mit seinen Prinzipen vereinbar ist aber wenn ich mich z.B. gerne im Infight bewege wird das nicht mit hohen Kicks kompatibel sein.


Kazuko

rookie989
18-12-2007, 20:33
Danke für Eure Meinungen.

Und bei welchem Stil würdet Ihr sagen, wird der Kampf gegen mehrere Gegner gleichzeitig groß geschrieben?

Oder ist das bei jeden Stil ein Thema, wenn man eines draus macht?

Kazuko
18-12-2007, 21:23
Oder ist das bei jeden Stil ein Thema, wenn man eines draus macht?

Ja

Pu Bär
19-12-2007, 09:38
Wahrscheinlich ist allen Kampfkünsten gemein, dass man sich gegen einen Angreifer wehrt. Später gegen mehrere.
Nur mal so ein Schuß ins Blaue. ;)

Wenn man die Stile vergleicht, dann vielleicht in Hinblick auf Techniken, aber irgendwann sind die auch egal. Meist sind die grundlegenden Prinzipien dann auch noch stilübergreifend.

Trainier was zu deinem Körper passt.

DIPLOMAT
20-12-2007, 23:16
rookie989, warum fragst du das ? willst du mit einem Kung Fu stil anfangen ? Oder fragst du einfach interesseshalber.

Mit Worten die Stile zu Beschreiben kann dir keinen 100 % richtigen Eindruck vermitteln, nur die Schwerpunkte.

Ich habe WT gemacht und vor kurzem WHKD angefangen.

Wenn du was blumiges magst, ist WT ganz nett. In einem Infight hast du auch grössere Vorteile. Es kann allerdings natürlich auch ein heftiger Schlag vom Gegner kommen und du hast einen Blackout.

Im WHKD wird viel Krafttraining berücksichtigt, was sehr schön ist. Auch die höheren Kicks die es im WT nicht gibt, werden im WHKD trainiert. Hat auch Vorteile.

In einem Kampf gegen mehrere sollte dir beigebracht werden dass du möglichst mit ob einem Kick oder Schlag, Treffer landest die sehr empfindliche Stellen des Gegners treffen. Kniescheibe, Hals, Genitalien, Augen(..).

Und da solltest du zusehen dass du so schnell wie möglichst weg kommst.

In einem Kampf gegen mehrere solltest du sowieso zusehen dass du da mit dem Kopf arbeitest, und das ganze sehr glimpflich löst. Ein blaues Auge, oder eine Ohrfeige ist gut.

Ein gegen mehrer Angreifer Ausgang, hat verschiedene Szenarien. Einige sind betrunken,.. haben sicherlich Messer..

Also Kopf arbeiten lassen. Und wenns nicht geht, du wirklich sehr grosses Unheil ahnst, empfindliche Stellen und abhauen. (Polizei rufen ist dir dann überlassen)

Zwischen den beiden Kung Fu Stilen, WT und WHKD kann ich sicher was erzählen, tue ich aber nicht :p

Ich kann dir nur eines empfehlen: Wenn du mit irgendeinem Kung Fu Stil anfangen möchtest, wäre es gut du findest einen Verein der auch Kickboxen anbietet. Versuch dann neben deinem Kung Fu einmal die Woche noch Kick Boxen zu machen. Dann hast du einen EINBLICK in deinem Kung Fu.

Aber selbst dadurch bist du vielleicht gegen einen länger trainierendem Boxer oder andere Personen nicht 100% versichert. Es gibt dir nur ein Gefühl wo in einem Fall der Fälle deine Grenzen stecken.

Mein bisheriges Verständniss,

Diplomat

scarabe
21-12-2007, 11:26
Letzteres ist auch meine Erfahrung:
Wer Kung Fu tatsächlich auch macht, um kämpfen zu lernen, der sollte unbedingt eine Kombi mit Sanda/Kickboxen o.ä. wählen bzw. darauf achten, daß seine Schule entsprechende Inhalte vermittelt.

Ich kenne massenhaft Leute, die in dem Moment, wo ein schneller hoher Kick oder ein Angriff aus ungewohnter Richtung kommt, vollkommen aus dem Konzept geraten.
-und mußte umgekehrt aufgrund von mangelnder Flexibilität/unachtsamer Deckung, was aus einseitigem Training gern mal entsteht, auch schon unangenehme Treffer ins Gesicht einstecken...
(das mag einem Profi sicher nicht mehr passieren, aber wer von uns ist das schon...)

rookie989
08-01-2008, 20:41
Hi, sorry für die verspätete Antwort (falls Dus noch liest).

Versuch wirklich z Z, mich zu orientieren. Bei mir ganz in der Nähe gibts einen Sifu, der unterrichtet MT, Kickboxen, Savate und Sanda in zweiwöchigem Wechsel. Find ich schon allein von der Abwechslung her interessant.

Danke für Eure Tips nochmal.

hkghost
13-01-2008, 06:44
Versuch wirklich z Z, mich zu orientieren. Bei mir ganz in der Nähe gibts einen Sifu, der unterrichtet MT, Kickboxen, Savate und Sanda in zweiwöchigem Wechsel. Find ich schon allein von der Abwechslung her interessant.


Meiner Meinung nach ist es weise, sich viele verschiedene Stile anzusehen und auch einige auszuprobieren. Muay Thai ist sehr nett zum Anfangen, weil man recht schnell zu brauchbaren Ergebnissen kommt, zumindest gegen einen Sandsack. Sehr empfehlenswert ist auch Kung Fu, egal welcher Stil. Oft verlacht als Rentnersport, aber sehr machtvoll: Tai Chi oder Taiji Quan.

Du hast am Anfang des Threads geschrieben, dass du dich vorallem fuer den Kampf gegen mehrere Gegner interessierst. Dazu hab ich ein paar Bemerkungen...

Um so eine Situation zu ueberstehen, muss man im Zweikampf besser sein als jeder einzelne der Angreifer. Das mal vorrausgesetzt, bedarf es einer guten Beobachtungs- und Improvisationsgabe, um alle Gegner im Auge zu behalten und sich entsprechend taktisch zu verhalten. Ein weites Feld...

Ein guter Weg ist, zuerst gegen einen Gegner kaempfen zu lernen. Dann kannste immer noch weitersehen... ;)

hkghost
13-01-2008, 06:54
Zwischen den beiden Kung Fu Stilen, WT und WHKD kann ich sicher was erzählen, tue ich aber nicht :p


Warum nicht? Das waere bestimmt interessant, mal aus erster Hand zu erfahren. Du hast dich sicher mit beidem befasst. Ich kenne nur Wing Chun nach Yip Man.

Klaus
14-01-2008, 15:20
Man sollte als KFler sicher öfter mit Kickboxern, besser allerdings MMAlern trainieren. Aber das heisst nicht dass man Kickboxen lernen muss, oder sich wie ein Kickboxer benehmen. Alle KF-Stile haben spezialisierte Taktiken und Kampfführungen, da gibt es kein Leadhand-Boxen, oder Links-Rechts-Lowkick, als das universelle, einzige Mittel. Die Kicks aus echten KF-Systemen haben eins gemeinsam, sie punkten nicht, sondern tun weh, brechen Rippen, Knochen, knocken aus. Ich habe allerdings nur einmal in Gevelsberg jemanden erlebt der wirklich einen bestimmten, wiedererkennbaren Stil eingesetzt hat, und gezielt seinen Gegner anknocken konnte, ohne "einfach drauf". Das war ein holländischer Mantis-Typ.

Epirus
14-01-2008, 15:38
Danke für Eure Meinungen.

Und bei welchem Stil würdet Ihr sagen, wird der Kampf gegen mehrere Gegner gleichzeitig groß geschrieben?

Oder ist das bei jeden Stil ein Thema, wenn man eines draus macht?

In so gut wie jeden KK Stil werden einem Einblicke gegeben wie man gegen mehrere Gegner gut abschneidet. Diese sind leider kaum zu gebrauchen weil wenn man auf der Straße kämpft die Gegner gleichzeitig angreifen und nicht wie in Filmen der einen nach dem anderen schön nach der Reihe.
Wie hier schon jemand schrieb helfen eher andere Kenntnisse jemanden in so einer Situation weiter. Dazu gehört vor allem Aufmerksamkeit um die verschiedenen Gegner im Blick zu haben oder auch den Raum kleiner machen zB Kampf in einer engen Gasse verlagern oä.