Vollständige Version anzeigen : Wann ist der Weg frei???
Wann ist er Weg frei?
Speziell die Meinungen der EWTO-WTler interessieren mich
1. Ist der Weg frei, stoße vor!
2. Ist der Weg nicht frei, bleibe kleben!
Hallo,
wie sieht für Euch das absolute (vielleicht unerreichbare) Ideal der Anwendung der ersten beiden Kampfprinzipien aus?
Wann definiert Ihr den Weg als "frei"; wann als "nicht frei"?
1. Ich kann den Gegner treffen, ohne seine Arme zu berühren.
Das kann z.B. der Fall sein, wenn der Gegner ungedeckt oder schlecht gedeckt vor mir steht.
In diesem Fall, wird wohl fast jeder den Weg als „frei“ definieren.
----------
2. Wie seht Ihr aber die Sache, wenn der Gegner zwar gerade noch seine Hände hochbekommt, aber Ihr mit absolut minimaler Kraft durch seine Deckung schlagen und wirkungsvoll treffen könntet????
(warum auch immer…
weil die Deckung noch nicht richtig fertig war und nachgiebig ist, oder es sich um ein schwächlichen Jugendlichen handelt; der Euch bedroht z.B. mit einem Messer)
Wichtig zur Beurteilung der Situation: Ihr habt den Schlag schon gestartet, als der Weg noch optisch frei war. Der Gegner zieht gerade seine Hand hoch und Ihr bekommt Kontakt mit dem Gegnerarm.
Würdet Ihr auch im 2. Fall den Weg als "frei" betrachten und vorstoßen und zuschlagen;
oder würdet Ihr immer bei Armkontakt nach dem 2. Kampfprinzip handeln und (vielleicht auch nur winzig kurz) kleben bleiben, und Chi-Sao anwenden (also durch Chi-Sao einen freien Weg suchen), um dem Gegner gar keinen Impuls zu geben?
GM Kernspecht möchte ja seinen Gegnern möglichst gar keinen Impuls geben, damit diese den Impuls nicht ausnutzen können. Aber gilt das immer?
Wie gesagt, mich interessiert Eure theoretische Idealantwort, nicht, wozu ihr zurzeit in der Lage seid.
Bin sehr auf Eure Antworten gespannt!
Gruß Kyra
Bin zwar kein Wtler, aber für mich ist der Weg frei, wenn der Gegner entweder keine Deckung hat und keine Anzeichen für einen Lockversuch da sind das ich schlagen kann, oder wenn ich in sofern eine Brücke zum Gegner aufbauen konnte das ich ihn schlagen kann ohne getroffen zu werden :)
Viele grüße,
iron
Der rosarote Panther
22-12-2007, 21:14
Also wir arbeiten eigentlich nicht mit diesen Kampfprinzipien.
Finde das ein strategisches Handeln einfach komplexer ist und nicht mit vier Kampfprinzipien abgedeckt werden kann. Grundsätzlich ist das "kleben bleiben" bei uns aber der "Clinch"! Daher wohl eine ganz andere Denke!
Grüße
DrP
@iron
Danke für Deine Meinung. du würdest also durch die Deckung des Gegners schlagen, sofern Du keine Bedrohung für Dich dadurch erkennen würdest. Worauf basiert Deine "Bedrohungsanalyse". Nur auf der Optik?
Da ich glaube, dass wohl fast alle Nicht-WTler so wie Du antworten würden interessiert es mich natürlich noch mehr, wie die Leute antworten, die GM Kernspechts "kein Impuls geben" Unterricht kennen.
Da ich nicht soweit im WT fortgeschritten bin, würde ich im Ernstfall natürlich auch durch die Deckung schlagen. Allein, weil ich so schnell wahrscheinlich dann doch nicht umschalten könnte.
Aber ich frage ja nach dem WT-Ideal.
Wie sehen das Fortgeschrittenere WT-ler?
Ist das "kein Impuls geben" wirklich immer das Ideal, oder gibt es Ausnahmen?
fragt Kyra
martin.schloeter
22-12-2007, 21:23
@Kyra
In dem Szenario zwei Gedanken:
a) Wenn der Gegner nicht in der Lage war zu parieren oder eine wirksame Deckung aufzubauen, ist er auch nicht mehr in der Lage ggf. den Impuls zu verwerten, den ich ihm gebe wenn ich weiter durchziehe. Da ist bei ihm ja schon irgendwas "kaputt" (Struktur, Ausrichtung, Timing, Intention, wasauchimmer).
b) Es ist m.E. naiv davon auszugehen, dass man bei leichtem Widerstand noch in den "Chi-Sao-Modus" umschaltet, wenn man einen Angriff mit der Intention durchzuziehen gestartet hat. Das widerspricht auch allen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen in diesem Bereich. "Taktil" arbeiten kann ich nur wenn ich es schon früh in meiner Aktion will oder wenn ich auf starken Widerstand stoße (Pari, Stopschlag) der meine Aktion bremst, so dass ich Zeit habe um mein Vorgehen zu ändern.
Gruss
Hi....
Es heißt eher"wird der Weg frei stoß vor" und ein Prinzip hast du vergessen "folge".
Man sucht sich eine Lücke, niemad ist zu 100% dicht im Kampf....wie weit bist Du denn? Machst Du schon Chi Sao?
Gruß
jul
Hi....
Es heißt eher"wird der Weg frei stoß vor" und ein Prinzip hast du vergessen "folge".
Man sucht sich eine Lücke, niemad ist zu 100% dicht im Kampf....wie weit bist Du denn? Machst Du schon Chi Sao?
Gruß
jul
Das ist eben das Problem der meisten(!) WT´l er. Ich glaube ihr werdet es nie verstehen. Man sucht sich keine Lücke, man schafft sich eine Lücke! Man öffnet ein Zeitfenster, in der man schlagen kann. Der Gegner ist nicht dumm, sondern könnte extrem schlau agieren. Da nutzt es nicht, die Lücke zu suchen, die Lücke könnte auch eine Falle sein. Man schafft sich immer diese Lücke. Und das lernst du unter anderem im Chisao!
Also wir arbeiten eigentlich nicht mit diesen Kampfprinzipien.
Finde das ein strategisches Handeln einfach komplexer ist und nicht mit vier Kampfprinzipien abgedeckt werden kann. Grundsätzlich ist das "kleben bleiben" bei uns aber der "Clinch"! Daher wohl eine ganz andere Denke!
Grüße
DrP
@DrP
Daher war meine Frage ja auch hauptsächlich an die EWTO-WTler gerichtet.
Andere werden mit dieser Frage kaum etwas anfangen können.
Trotzdem danke für Deine Meinung.
Gruß Kyra
@iron
Danke für Deine Meinung. du würdest also durch die Deckung des Gegners schlagen, sofern Du keine Bedrohung für Dich dadurch erkennen würdest. Worauf basiert Deine "Bedrohungsanalyse". Nur auf der Optik?
Oh das kann gerade nach hinten losgehen, wenn er das Loch in der Deckung hat um mich zu locken.
Ich versuche ja die Struktur seiner Deckung zu brechen indem ich ihr nicht frontal begegne, weil das sonst Kraft gegen Kraft ausartet.Das heißt ins WT übersetzt macht jemand einen Schwinger auf deine recht Körperhälfte antworte ich nicht mit Tan Sao zb, sondern gehe mit Pak, Bong aus dem Angriff raus um sofort eine andere Aktion zu machen, wie zb Bong/Backfist.
Das wird alles ziehmlich kompliziert müßte man live zeigen :)
Da ich glaube, dass wohl fast alle Nicht-WTler so wie Du antworten würden interessiert es mich natürlich noch mehr, wie die Leute antworten, die GM Kernspechts "kein Impuls geben" Unterricht kennen.
Was muss ich darunter verstehen ?:)
Da ich nicht soweit im WT fortgeschritten bin, würde ich im Ernstfall natürlich auch durch die Deckung schlagen. Allein, weil ich so schnell wahrscheinlich dann doch nicht umschalten könnte.
Naja ich kenne deine Statur nicht, auch wenn Kyra (Herrin ) schon mal ein guter Name ist ;)
Aber in der Regel würde ich Frauen raten, viel mit Schrittarbeit , Winkeln zu arbeiten. Als Frau braucht man um sich zu verteidigen, einen Punch den man üben muss, keine Angst reinzugehen das muss richtig trainiert werden. Es muss genau aufgezeigt werden wo man die Kraft wirklich ableitet und wo man sie voll abbekommt.
Aber ich frage ja nach dem WT-Ideal.
Wie sehen das Fortgeschrittenere WT-ler?
Ist das "kein Impuls geben" wirklich immer das Ideal, oder gibt es Ausnahmen?
fragt Kyra
Ich glaube erlich gesagt das man sehr sehr erfahren sein muss, wenn überhaupt, damit man innerlich Erfahrung und die Ruhe hat sich keine Gedanken zu machen.
Wenn man anfängt würde ich da eher drauf Wert zu legen zu überraschen :)
Das ist eben das Problem der meisten(!) WT´l er. Ich glaube ihr werdet es nie verstehen. Man sucht sich keine Lücke, man schafft sich eine Lücke! Man öffnet ein Zeitfenster, in der man schlagen kann. Der Gegner ist nicht dumm, sondern könnte extrem schlau agieren. Da nutzt es nicht, die Lücke zu suchen, die Lücke könnte auch eine Falle sein. Man schafft sich immer diese Lücke. Und das lernst du unter anderem im Chisao!
Das gehört für mich zu den vernünftigsten Aussagen die ich heute gehört habe :)
Viele grüße,
iron
Hi....
Es heißt eher"wird der Weg frei stoß vor" und ein Prinzip hast du vergessen "folge".
Man sucht sich eine Lücke, niemad ist zu 100% dicht im Kampf....wie weit bist Du denn? Machst Du schon Chi Sao?
Gruß
jul
@jul
Ich habe den 12. SG im WT - Mache also auch Chi-Sao.
Trotzdem betrachte ich Leute mit SG eigentlich noch nicht als Fortgeschrittene; dass sind für mich eher TG's oder PG's - Ansichtssache.
Wenn der Weg schon frei ist, soll ich dann etwa nicht vorstoßen?:rolleyes:
Ich denke ich habe die Kampfprinzipien schon richtig zitiert. So, wie wir WT-ler sie lernen und ich sie für richtig halte.
Im Übrigen habe ich nicht vergessen die übrigen beiden Kampfpinzipien zu nennen; sie spielen bei meiner Fragestellung einfach keine Rolle.
Auf meine Frage hattest Du leider gar nicht geantwortet.
Gruß Kyra
Das hat nichts mit dem EWTO WT zu tun. Gehöre keinem Verband an. Das ist nur meine Meinung. Jeder hat eine eigene Interpretation und es gibt kein richtig oder falsch. Auf einen rechten Schwinger würde ich zwar man Tan abwehren aber gleichzeitig bzw wenn der andere zuckt sofort mit einer rechten Graden reingehen. Wie gesagt das wäre mein Weg....will niemanden davon überzeugen das, das der beste Weg ist! Es ist eine Möglichkeit....
@jul
Ich habe den 12. SG im WT - Mache also auch Chi-Sao.
Trotzdem betrachte ich Leute mit SG eigentlich noch nicht als Fortgeschrittene; dass sind für mich eher TG's oder PG's - Ansichtssache.
Also wir versuchen diese Frage zumindest theoretisch schon im Anfängerbereich geklärt zu haben :)
Wenn der Weg schon frei ist, soll ich dann etwa nicht vorstoßen?:rolleyes:
Ich denke ich habe die Kampfprinzipien schon richtig zitiert. So, wie wir WT-ler sie lernen und ich sie für richtig halte.
Wenn du dabei auch getroffen wirst und es nicht sicher ist das die Situation nicht wieder von vorne los geht würde ich definitiv nein sagen.
Viele grüße,
iron
Das ist eben das Problem der meisten(!) WT´l er. Ich glaube ihr werdet es nie verstehen. Man sucht sich keine Lücke, man schafft sich eine Lücke! Man öffnet ein Zeitfenster, in der man schlagen kann. Der Gegner ist nicht dumm, sondern könnte extrem schlau agieren. Da nutzt es nicht, die Lücke zu suchen, die Lücke könnte auch eine Falle sein. Man schafft sich immer diese Lücke. Und das lernst du unter anderem im Chisao!
@FCVT
Ich bin nicht man(n).
Da ich von meiner Statur her nicht gerade kräftig bin, werde ich mit einer KK die Kraft gegen Kraft setzt; nie der winner sein.
Daher bin ich mit WT schon ganz zufrieden:).
Was soll ich verstehen? Du machst halt was anderes als ich. Na und?
Du wirst WT nie verstehen. Na und?
ich würde sagen ja, in beiden Situationen ist der Weg frei. Wie der andere darauf reagiert ist dann ne andere Sache.
@Iron
Ich bin auch realist. ;)
Wenn du irgendwann mal die Fresse poliert bekommst, weil du dachtest eine Lücke "gefunden" zu haben, weisst du spätestens, nach der Erklärung, dass du das nie wieder machst. :D
martin.schloeter
22-12-2007, 22:09
Also wir versuchen diese Frage zumindest theoretisch schon im Anfängerbereich geklärt zu haben :)
Wenn du dabei auch getroffen wirst und es nicht sicher ist das die Situation nicht wieder von vorne los geht würde ich definitiv nein sagen.
Viele grüße,
iron
Ob man eine vorhandene/angebotene Lücken nutzen sollte ist im höchsten Maße situationsabhängig.
Zum einen ist da ein wichtiger Faktor die eigene Geschwindigkeit und Reflexe, wie weit man der/denen vertrauen kann.
Das andere ist das Verhalten des Gegners. Ist das schlechte Deckungsarbeit oder lockt er. Kann man eh nur im Einzelfall entscheiden, hat m.E. in diesem hiesigen Szenario nichts zu suchen. Und war auch nicht die Ausgangsfrage die m.E. sehr spezifisch war.
Ciao
@Kyra
Das ist völliger mumpitz. Das hat mit Kraft gegen Kraft nicht unbedingt was zu tun. Das ist der Sinn des VT´s. Die Funktionelle Kraft, die du entwickelst, die Winkelarbeit, Schritte, Ellbogen etc. sorgen dafür, dass du das auch dann, wenn du zierlicher bist, sowas hinkriegst. Ausserdem schrieb ich "man" und nicht MANN. ;)
Da du wahrscheinlich nur WT kennst, wundere ich mich nicht, wenn du von "Kraft gegen Kraft" schreibst. ;)
Es geht auch anders! Kannst es dir gerne zeigen lassen. Erweitert sicherlich dein Horizont. :)
@Martin
Stimme dir zu.
Ob man eine vorhandene/angebotene Lücken nutzen sollte ist im höchsten Maße situationsabhängig.
Zum einen ist da ein wichtiger Faktor die eigene Geschwindigkeit und Reflexe, wie weit man der/denen vertrauen kann.
Das andere ist das Verhalten des Gegners. Ist das schlechte Deckungsarbeit oder lockt er. Kann man eh nur im Einzelfall entscheiden, hat m.E. in diesem hiesigen Szenario nichts zu suchen. Und war auch nicht die Ausgangsfrage die m.E. sehr spezifisch war.
Ciao
Bezog sich auf ihr durch die Deckung schlagen :) Klar war das nicht ihre Ausgangsfrage .
Viele grüße,
iron
Ich würde mich freuen, wenn sich noch EWTO-WTler melden würden, die GM-Kernspechts (kein Impuls geben Chi-Sao) kennen und zum Thema Stellung nehmen.
Die meisten anderen Leute habe ich wohl mit dieser speziellen Fragestellung nur verwirrt.
@ alle, die bis jetzt geantwortet haben: Danke für Eure Antworten.
Und nein, zur Zeit suche ich weder über Internet Tipps, wie ich besser trainieren könnte (ihr kennt mein Training ja gar nicht) noch bin ich auf der Suche nach einer anderen Kampfkunst.
Gruß und gute Nacht
Kyra
Ich würde mich freuen, wenn sich noch EWTO-WTler melden würden, die GM-Kernspechts (kein Impuls geben Chi-Sao) kennen und zum Thema Stellung nehmen.
Schreib mal ChingBum per PN(vielleicht bessr Mail) an , kann aber ein paar Tage dauern bis er dir antwort, speziell jetzt wo Weihnachten ist , ich denke er ist qualifiziert um dir darauf zu antworten :)
Viele grüße,
iron
Der rosarote Panther
22-12-2007, 23:16
Ich würde mich freuen, wenn sich noch EWTO-WTler melden würden, die GM-Kernspechts (kein Impuls geben Chi-Sao) kennen und zum Thema Stellung nehmen.
Die meisten anderen Leute habe ich wohl mit dieser speziellen Fragestellung nur verwirrt.
@ alle, die bis jetzt geantwortet haben: Danke für Eure Antworten.
Und nein, zur Zeit suche ich weder über Internet Tipps, wie ich besser trainieren könnte (ihr kennt mein Training ja gar nicht) noch bin ich auf der Suche nach einer anderen Kampfkunst.
Gruß und gute Nacht
Kyra
Hallo,
also ich glaube wir missverstehen uns ein wenig!
Ich weiß bestens über das EWTO-Wing Tsun bescheid.
Doch die hier gestellte Frage kann ich darüber nicht beantworten.
Nicht weil ich keine Lösung wüßte...sondern weil ich keine Lösung aus dieser Ecke vertreten kann.
Und deine Einbildung du kannst nur mit WT kämpfen als kleine Frau. Ja, da muß ich dir sagen das du falsch liegst. WT hat sicher eine gute Propaganda. Allerdings ist vieles nur Theorie. Die Praxis sieht einfach anders aus.
Grüße
DrP
martin.schloeter
23-12-2007, 00:44
Ich würde mich freuen, wenn sich noch EWTO-WTler melden würden, die GM-Kernspechts (kein Impuls geben Chi-Sao) kennen und zum Thema Stellung nehmen.
[...]
Die Theorie ist in den meisten WT-Linien bekannt, aber in diesem extremen Sinne wie in deinem Szenario nicht akzeptiert. Auch innerhalb der EWTO übrigens nicht, wenn mal die Verbandsräson nicht gerade im Vordergrund steht.
Und in diesem Sinne habe ich dir auch schon geantwortet. ;)
Ciao
Kyra, ich habe drei Jahre WT gemacht, so schlecht war es nicht (habe die ersten drei Sektionen gelernt mit meinem 6. SG, also ich war vermutlich etwas weiter als du jetzt -- war auch eine andere Schule). Aber die WSL-Art (zumindestens so wie man es mir zeigt -- ich spreche nicht für PhB VT, weil ich es nicht kenne) ist wirklich sinnvoller. Versucht man im WT keine Impulse zu geben (was nur bedingt stimmt), so lerne ich nun im WSL System gerade Impulse zu geben, aber Impulse von der Art, welche nicht ausgenutz werden können, denn sie bringen den Gegner aus dem Gleichgewicht. Im WT gibt es ja diese "Impulse" auch, das Überkreuzen, das Ziehen usw. Mein WT-Lehrer hat auch sich die Lücke erschaffen, indem er meine Bewegung unterstütze und ablenkte. Aber die WSL-Leute machen es viel subtiler und eleganter. Auf die Lücke warten ist absoluter Humbug, denn das würde bedeuten, du arbeitest defensiv.
Ich würde deine ursprüngliche Frage so beantworten: der Weg ist frei wenn du vorschoßen kannst, also, wenn es dir dein Vorwärtsdruck erlaubt. Vorwärtsdruck muss du doch kennen, oder?
Meinste? Manche der nicht WTler haben mehr WT Wissen vergessen, als du momentan hast.
ArsMartialis.com - Kampfkunst und Wissenschaft (http://www.arsmartialis.com/index.html?name=http://www.arsmartialis.com/technik/prinzip4.html)
Und hier noch eine:
Da WT eine Vorwärtsverteidigung ist, gehen bei dem Vorwärtsschritt automatisch auch beide Hände zentral nach vorne. Damit folgt man dem ersten WT-Grundsatz: "Ist der Weg frei, stoß vor."Stossen die vorgehenden Arme dabei auf einen Widerstand, zieht der WT´ler sie nicht zurück, sondern er bleibt kleben, das heißt, er behält den Kontakt zu den Armen und Beinen seines Gegners. Damit folgt der WTler dem zweiten WT-Grundsatz: "Stößt du auf Widerstand, bleib kleben."
Frage beantwortet
Gruß Eric
Hallo Eric,
was Du beschreibst, ist der Regelfall und mir sehr wohl bekannt.
Diese WT-Grundkenntnis habe ich für die Beantwortung meiner Frage als gegeben vorausgesetzt.
Die Frage aber war, ob das immer so ist. Darum habe ich versucht ein vielleicht ziemlich abstraktes Beispiel zu konstruieren, in dem das vielleicht nicht der Fall ist.
Frage von Dir also nicht beantwortet.
Gruß Kyra
Hallo Eric,
was Du beschreibst, ist der Regelfall und mir sehr wohl bekannt.
Diese WT-Grundkenntnis habe ich für die Beantwortung meiner Frage als gegeben vorausgesetzt.
Die Frage aber war, ob das immer so ist. Darum habe ich versucht ein vielleicht ziemlich abstraktes Beispiel zu konstruieren, in dem das vielleicht nicht der Fall ist.
Frage von Dir also nicht beantwortet.
Gruß Kyra
Nunja...Der Weg ist immer dann frei wenn du den anderen treffen kannst. Du musst das Prinzip immer in verbindung mit den anderen Prinzipien sehen. Wenn da ein 60 KG Jugendlicher vor mir steht und die Arme oben hat ist der Weg ja eigentlich nicht frei. Das heißt für mich aber nicht, dass ich an ihm kleben bleiben muss. Denn meine Kraft wird größer sein als seine. Demnach ist für mich der Weg trotzdem frei. Erst wenn ich auf größeren Widerstand treffe, gebe ich nach und bleibe kleben. Und natürlich wenn ich kleben bleiben muss um mich selbst zu schützen.
Grüße:)
WD
@Kyra
In dem Szenario zwei Gedanken:
a) Wenn der Gegner nicht in der Lage war zu parieren oder eine wirksame Deckung aufzubauen, ist er auch nicht mehr in der Lage ggf. den Impuls zu verwerten, den ich ihm gebe wenn ich weiter durchziehe. Da ist bei ihm ja schon irgendwas "kaputt" (Struktur, Ausrichtung, Timing, Intention, wasauchimmer).
b) Es ist m.E. naiv davon auszugehen, dass man bei leichtem Widerstand noch in den "Chi-Sao-Modus" umschaltet, wenn man einen Angriff mit der Intention durchzuziehen gestartet hat. Das widerspricht auch allen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen in diesem Bereich. "Taktil" arbeiten kann ich nur wenn ich es schon früh in meiner Aktion will oder wenn ich auf starken Widerstand stoße (Pari, Stopschlag) der meine Aktion bremst, so dass ich Zeit habe um mein Vorgehen zu ändern.
Gruss
Dies war meiner Meinung nach bisher der sinnvollste Beitrag zu meinem Thema. Genau das sind auch meine Bedenken.
Nur bei der Stärke des Widerstandes differieren unsere Meinungen.
Aber vielleicht gibt es ja auch jemanden in diesem Forum, der sich traut zuzugeben, daß er eine andere Meinung hat.:)
Gruß Kyra
Müsste dann aber ein WTler sein, weil alle anderen sowieso eine andere Meinung haben.
Stimmt!:)
Darum habe ich mich von Anfang an speziell an die "EWTO-WTler" gewendet.
Gruß Kyra
Straight
23-12-2007, 11:17
Stimmt!:)
Darum habe ich mich von Anfang an speziell an die "EWTO-WTler" gewendet.
Gruß Kyra
Geh in 10 Schulen und du bekommst 10 verschiedene Antworten ... Hat natürlich den Vorteil, dass du dir die beste aussuchen kannst ;)
edit:
btw verhält es sich nicht so, dass man mit EWTO Austritt keine Ahnung mehr von dem hat was man Jahre lang gelernt hat ... und wenn man tatsächlich nach etlichen Jahren keine Ahnung von WT hat ... Tja zieh deine Rückschlüsse selbst ;)
Aber es ist natürlich dein gutes Recht dich an aktuelle EWTO Mitglieder zu richten ... wenngleich nur wenig vorteilhaft.
DieKlette
23-12-2007, 11:21
Das ist eben das Problem der meisten(!) WT´l er. Ich glaube ihr werdet es nie verstehen. Man sucht sich keine Lücke, man schafft sich eine Lücke! Man öffnet ein Zeitfenster, in der man schlagen kann. Der Gegner ist nicht dumm, sondern könnte extrem schlau agieren. Da nutzt es nicht, die Lücke zu suchen, die Lücke könnte auch eine Falle sein. Man schafft sich immer diese Lücke. Und das lernst du unter anderem im Chisao!
Wieder andere hauen dem Gegner einfach ein paar Boxkombis rein :D.
Soll auch funktionieren, hab' ich mal gehört.
DonCharlotte
23-12-2007, 11:25
Hallo,
hab jetz nicht den ganzen thread gelesen. Der Weg ist frei, wenn die Faust/den Druck nichts mehr aufhält. Durch den Vorwärtsdruck auf der Zentrallinie ergibt es sich von alleine, dass man schlägt, wenn der Weg frei ist.
So in etwas stell ich mir das vor...
grüße
Hi!
So viele Leute, die mal WT gemacht haben bzw. WT (und Derivate) machen und kein einziger kennt die wirkliche Bedeutung "Ist der Weg frei, stoß' vor!"?!?!?!
Also, hier die offizielle Lehrmeinung, mehrfach auf Lehrgängen und im direkten Gespräch mit KRK, LT und sonstigen PGs verifiziert: Der Weg ist so lange frei, bis der Angreifer in die Entfernung kommt, aus der heraus er ohne zusätzlichen Schritt angreifen kann. Dabei zählt die Entfernung, die man für den "längsten" Angriff benötigt, sprich: Sidekick-Entfernung (wegen der Hüftdrehung der Tritt mit der größten Reichweite).
Sobald der Angreifer also diesen Punkt erreicht, muss man vorgehen, da genau im Moment danach der Weg nicht mehr "frei" ist.
Hintergrund: Man erwischt den Angreifer im Moment der Angriffsvorbereitung und nicht erst wenn der Angriff bereits unterwegs ist.
Verpasst man diesen Punkt, oder hat der Angreifer sowas wie eine Deckung, an der man nicht vorbei kommt, dann bleibt man an allem, was im Weg ist kleben, kontrolliert es und schafft sich entsprechende Lücken. Alles andere, bei dem nichts im Weg war wird durchgestoßen.
Beispiel Universallösung: Angreifer deckt seinen Kopf, dann bleiben oben die Hände kleben und unten geht der Tritt durch. Wehrt er z. B. mit einer Hand den Tritt ab, dann bleibt oben eine Hand an der einen Deckseite kleben, die andere stößt durch. Deckt er sich auf allen drei Ebenen, wird halt "überall" Kontakt aufgebaut und durch geeignete Maßnahmen "irgendwo" eine Lücke zum Durchstoßen geschaffen.
Bis dann,
Armin.
martin.schloeter
23-12-2007, 12:35
Das was du hier beschreibst
Hi!
[...]
Also, hier die offizielle Lehrmeinung, mehrfach auf Lehrgängen und im direkten Gespräch mit KRK, LT und sonstigen PGs verifiziert: Der Weg ist so lange frei, bis der Angreifer in die Entfernung kommt, aus der heraus er ohne zusätzlichen Schritt angreifen kann. Dabei zählt die Entfernung, die man für den "längsten" Angriff benötigt, sprich: Sidekick-Entfernung (wegen der Hüftdrehung der Tritt mit der größten Reichweite).
Sobald der Angreifer also diesen Punkt erreicht, muss man vorgehen, da genau im Moment danach der Weg nicht mehr "frei" ist.
Hintergrund: Man erwischt den Angreifer im Moment der Angriffsvorbereitung und nicht erst wenn der Angriff bereits unterwegs ist.
[...]
hat mit dem ersten Kampfprinzip nichts zu tun. Das ist das, was in der EWTO eine zeitlang als Magnetfeldtheorie u.ä. bezeichnet wurde.
Das 1. Kampfprinzip sagt genau das was es sagt. Wenn du die Möglichkeit zu treffen hast -> rein. Wenn nicht - und erst dann ! - andere Dinge, die sich aus den anderen 3 Kampfprinzipien ergeben.
Insofern solltest du dich wie hiermit
So viele Leute, die mal WT gemacht haben bzw. WT (und Derivate) machen und kein einziger kennt die wirkliche Bedeutung "Ist der Weg frei, stoß' vor!"?!?!?!
nicht auf ein so hohes Ross setzen.
Ciao
DonCharlotte
23-12-2007, 12:36
Klingt interessant und vom theoretischen her plausibel, habe ich aber anders gelernt bzw. noch nicht in dieser Form gelernt.
grüße
Hi Martin,
siehste, zu meiner Zeit gab's diese Magnetfeldtheorie noch nicht ... da wurde das noch unter das 1. Kampfprinzip gepackt. Alles andere macht auch keinen Sinn. :rolleyes:
Und nur weil Dein Lehrer Dir das falsch erklärt ... :D
Armin.
DieKlette
23-12-2007, 12:56
Diese hätten den Zweck dieser Übung nichtverstanden. Wer das ganze als Übung sieht der hat hierbei viel gewonnen.
Damit hast Du recht!
Nur tun viele Leute in gewissen Verbänden so als wäre die Übung mehr als eine Übung bzw. alles was ihre "Kunst" ausmacht. Das ist sehr blauäugig.
martin.schloeter
23-12-2007, 13:17
Hi Martin,
siehste, zu meiner Zeit gab's diese Magnetfeldtheorie noch nicht ... da wurde das noch unter das 1. Kampfprinzip gepackt. Alles andere macht auch keinen Sinn. :rolleyes:
Und nur weil Dein Lehrer Dir das falsch erklärt ... :D
Armin.
Das was du erzähltst deckt sich nicht mit dem was ich in irgendeiner (!) WT-Linie zu dem Thema zu hören bekommen habe und auch nicht mit dem was Kernspecht und Leung veröffentlicht haben.
Keine Ahnung warum du meinst hier so einen Schmarrn erzählen zu müssen.
Ciao
Das ist völliger mumpitz. Das hat mit Kraft gegen Kraft nicht unbedingt was zu tun. Das ist der Sinn des VT´s. Die Funktionelle Kraft, die du entwickelst, die Winkelarbeit, Schritte, Ellbogen etc. sorgen dafür, dass du das auch dann, wenn du zierlicher bist, sowas hinkriegst.
Das mag ja stimmen, aber es sollte nicht verwundern dass leicht ein anderer Eindruck entsteht, wenn man gleich auf irgendwelche Muskelmänner verweist (http://www.kampfkunst-board.info/forum/1068955-post118.html), sobald es um kämpferische Fähigkeiten geht. Nur mal ganz allgemein.
Zum Thema: Die WT-Kampfprinzipien sind sehr vage formuliert, sie bieten jede Menge Interpretationsspielraum. Entsprechend wird einem jeder diese Frage anders beantworten, je nach Erfahrung und/oder Phantasie. Außerdem heißt es gerade im WT ja gerne mal, dass eine Antwort nur für den gedacht ist, der sie bekommt. Letztendlich hilft also bei solchen Fragen wohl nur das Experiment, um rauszufinden was für einem selbst funktioniert.
Gruß,
Wolfgang
martin.schloeter
23-12-2007, 14:06
Lieber Martin, das ist kein Schmarren. Ich kenne das auch so aus dem WT. In einem meiner Vorpost steht das auch nur nicht ganz so ausführlich .
Was kennst du aus dem WT? Das im 1. Kampfprinzip auch gleich noch das Distanz/Reaktionsmodell verpackt ist?
Ich will nicht in Abrede stellen das vielleicht irgendwann/irgendwo sowas ähnliches wie diese Magnetfeldzonen-Theorie - schwachsinnige Bezeichnung - mit in die Erklärung des 1. Kampfprinzip verpackt wurde.
Die vier Kampfprinzipien haben aber heutzutage eine enge Bedeutung die von den Publikationen von Kernspecht und Leung mit definiert wurden.
Wenn man sich heutzutage darüber unterhält macht es nur Sinn es mit der heutigen Bedeutung zu tun, und nicht was anno tuktuk irgendwer dazu erzählt hat.
Zumal die beiden Herren sich ein paarmal zu oft haben erwischen lassen, wo sie Dinge auch unter Nutzung ihrer Deutungshoheit ziemlich frei Schnauze gedeutelt haben. "Welche Zentrallinie nehmen wir denn heute mal."
Das auf die Vorkontaktsituation zu expandieren mit der Argumentation "der Weg ist frei" ist ziemlich konstruiert, weil man in der Situation schlicht nicht weiss ob der Weg frei ist. Wenn der Gegner solide gecovert vorgeht ist der Weg eben _nicht_ frei, ich gehe aber - im WT - in der Regel trotzdem nach vorne, um sein Distanzmodell kaputt zu machen, meine Distanz zu finden. Die Motivation ist eine ganz andere.
Ich halte es auch für grundlegend falsch, diesen Aspekt in den Vordergrund zu stellen, da m.E. das 1. Kampfprinzip als oberstes Prinzip (!) zum Ausdruck bringt, dass es darum geht zu treffen (!), nicht um Arme jagen, kleben, was auch immer.
Wenn dieses Prinzip verquast wird mit irgendwelchen anderen Ideen kommen eben solche seltsamen Dinge raus, die das WT jahrzehntelang "ausgezeichnet" haben.
Gruss
PS: Das mit dem "Schmarrn" war vielleicht unangemessen, nehme ich zurück. Aber im Sinne des heutig üblichen Verständnis des 1. Kampfprinzip stimmt es einfach nicht mehr. Ich halte nicht beliebig viel von diesem formalisierten Theoriegebäude des WT, aber innerhalb des Modells ist es absolut richtig Distanz/Reaktion in einem separaten Modell zu behandeln, weil der 1. Satz unabhängig von der Distanz gültig ist und oberste Priorität haben muss.
landfrau
23-12-2007, 14:08
Lieber Martin, das ist kein Schmarren. Ich kenne das auch so aus dem WT.
na dann ist ja wirklich gut das du das hier auch noch geschrieben hast:
Manche der nicht WTler haben mehr WT Wissen vergessen, als du momentan hast.
landfrau
23-12-2007, 14:34
ich rede unsinn???
ich habe dich 2x zitiert!!!!:D
Der rosarote Panther
23-12-2007, 14:58
Wann ist der weg frei? Ich finde der Weg ist in einem Kampf immer frei!
Man muss nur den richtigen Eingang wählen! Und dazu brauche ich keinen Chi-Sao-Kontakt!
Grüße
DrP
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