PDA

Vollständige Version anzeigen : Neues Dojo oder altes Dojo



Deshwitat
17-01-2008, 11:14
Hallo,

Schon seit einiger Zeit bin ich etwas unzufrieden mit meinem Dojo. Deshalb überlege ich mir den Verein zu wechseln. .
In gewisser Weise kommt es mir aber auch wie ein Verrat am altem Dojo vor. Denn ich bin ja auch schon ein paar Jahre dabei. Und das meiste was ich weiß, habe ich dort gelernt. Aber dennoch ist mir klar, das ich dort nicht mehr viel lernen kann, da sie das ganze eben nur als Breitensport betrachten und es somit nicht so ernst mit dem Training halten wie ich. Darüber hinaus gibt es auch noch andere Sachen, wie z.B.: Probleme beim Aufwärmtraining, Kataausführung und der Disziplin innerhalb des Dojos.

Natürlich wäre es besser zu wechseln, aber ich fühle mich immer noch dem alten Verein verpflichtet. Also ist es auch eine Moralische Frage. Und da es mir sehr schwer fällt darauf eine Antwort zu finden, ob ich nun wechseln soll oder nicht. würde es mich freuen, von euch Ratschläge zu erhalten.

Danke im Voraus

D.

DeepPurple
17-01-2008, 11:30
Wenn Du Dich weiterentwickeln willst und Dich im alten Verein nicht mehr weiterentwickeln kannst, solltest Du wechseln.

Wenn Du moralische Bedenken hast, dann besprichs mit dem Trainer, welche Änderungen notwendig für Deine Entwicklung wären und ob das überhaupt möglich ist.
Dann hast Du Deine Entscheidungsgrundlage.

Ich habs immer so gehalten, dass ich gegangen bin, wenns mir nichts mehr gebracht hat. Ist natürlich auch Gefühlssache. Aber eine Änderung ist auch Fortschritt.

Peter

FireFlea
17-01-2008, 11:31
Ich würde zunächst ein vier-Augen Gespräch mit dem Dojoleiter suchen und die Probleme offen und ehrlich ansprechen.

Falls Du aber weiterhin unzufrieden sein solltest würde ich wechseln.

Epirus
17-01-2008, 11:36
Ich verstehe dein Problem mit dem moralischen Bedenken sehr gut. Du solltest dich jedoch überwinden und ein Gespräch mit deinem Trainer führen und ihm erklären wieso du nicht zufrieden bist und was du erwartest. Auch wenn er dir nicht entgegenkommen kann wirst du frei von schlechtem Gewissen sein und ihr werdet in Frieden auseinandergehen. :)

noppel
17-01-2008, 11:40
einfach wechseln... ich weiß nicht, wieso die leute dabei irgendwelche moralischen bedenken haben... bei ärzten, werkstätten etc wechselt man doch auch einfach so

du bist niemandem moralisch verpflichtet außer dir selbst

das gespräch mit dem dojoleiter kannste dir auch sparen, weil der ned den unterricht alller auf deinen wunsch ändern wird...

Vamacara
17-01-2008, 12:45
einfach wechseln... ich weiß nicht, wieso die leute dabei irgendwelche moralischen bedenken haben... bei ärzten, werkstätten etc wechselt man doch auch einfach so


Das kann man meiner Meinung nach nicht vergleichen.

Ein Dojo hat meist auch eine geistige Bindung und ist auch ein Anspruch, eine Gemeinschaft darzustellen und zu bilden.

Wenn jemand sein Dojo einfach so wechseln kann und das mit Werkstätten oder Ärzten vergleicht, hat die Gemeinschaftsbildung bei ihm versagt.

Jemand, der den Do richtig gelebt und im Dojo eine Gemeinschaft gesehen, den Meister im Sinne eines Wegbereiters und Freund verstanden hat, der hat genau die Gedanken wie der Threadersteller.

Ich kann die Gedanken, die im Eingangspost geäussert wurden, subjektiv verstehen. Wäre ich damals innerhalb des Bujinkan zu einem neuen Dojo gegangen, hätte ich mich auch irgendwo wie ein "Verräter" gefühlt. Ich kann mich daher der Empfehlung, ein offenes Gespräch zu führen, nur anschliessen, denn so regelt man es auch in einer Freundschaft, dass man dem anderen Menschen nicht einfach nur den Rücken kehrt.

Ronja
17-01-2008, 16:47
hallo deshiwat


...das ich dort nicht mehr viel lernen kann,

wenn dem so ist - wechseln. ich halte das allerdings für eine schwierige aussage. prüfe selbst für dich, warum du meinst, dort nichts mehr lernen zu können - und die grundlage deines urteils.
hast du vertraute, fortgeschrittenere oder zumindest mittrainierende auf gleichem niveau, die deine kritik teilen?



da sie das ganze eben nur als Breitensport betrachten.

wenn du wettkampfambitionen hast, würde ich das mit dem trainer besprechen. vielleicht hat er ja unerwartet lust auf eine gesonderte wettkampf-einheit? vielleicht finden sich noch andere, die mitmachen?

wenn er die unterstützung ganz ablehnt, ist das gleich ein guter einstieg, um einen möglichen wechsel 'im guten' anzusprechen.



und es somit nicht so ernst mit dem Training halten wie ich. Darüber hinaus gibt es auch noch andere Sachen, wie z.B.: Probleme beim Aufwärmtraining, Kataausführung und der Disziplin innerhalb des Dojos.


wie zum ersten punkt: von dem was du schreibst ausgehend ist das nicht weiter zu beurteilen. prüfe selbst, wo das problem liegt und ob andere ggf. auch etwas ändern möchten. dann habt ihr eine grundlage für ein gutes gespräch mit dojoleiter/trainer.

und wieder die frage, die du dir selbst beantworten musst: kommt die unzufriedenheit wirklich von außen? wenn ja - dann auf zu neuen ufern.

es ist sicher eine frage des persönlichen stils - aber ich würde nicht ohne ein gespräch über meine beweggründe wechseln...
selbst wenn man nur auf fragezeichen und unverstand stößt - dann geht's sich leichter - und man hat was für sein karma getan ;)


grüße - und eine gute entscheidung wünscht


ronja

dominik777
17-01-2008, 17:07
Das kann man meiner Meinung nach nicht vergleichen.

Ein Dojo hat meist auch eine geistige Bindung und ist auch ein Anspruch, eine Gemeinschaft darzustellen und zu bilden.

Wenn jemand sein Dojo einfach so wechseln kann und das mit Werkstätten oder Ärzten vergleicht, hat die Gemeinschaftsbildung bei ihm versagt.

Jemand, der den Do richtig gelebt und im Dojo eine Gemeinschaft gesehen, den Meister im Sinne eines Wegbereiters und Freund verstanden hat, der hat genau die Gedanken wie der Threadersteller.

seh ich auch so. ich hätte echt grosse bedenken, mein jetziges dojo zu verlassen. fühlte mich dort in sehr kurzer zeit gut aufgenommen, geborgen, gefördert und gefordert.

aber ich kann deine beweggründe für einen wechsel schon verstehen. sprich mit dem trainer und entscheide dann.

noppel
17-01-2008, 19:08
Das kann man meiner Meinung nach nicht vergleichen.

Ein Dojo hat meist auch eine geistige Bindung und ist auch ein Anspruch, eine Gemeinschaft darzustellen und zu bilden.

Wenn jemand sein Dojo einfach so wechseln kann und das mit Werkstätten oder Ärzten vergleicht, hat die Gemeinschaftsbildung bei ihm versagt.

Jemand, der den Do richtig gelebt und im Dojo eine Gemeinschaft gesehen, den Meister im Sinne eines Wegbereiters und Freund verstanden hat, der hat genau die Gedanken wie der Threadersteller.

Ich kann die Gedanken, die im Eingangspost geäussert wurden, subjektiv verstehen. Wäre ich damals innerhalb des Bujinkan zu einem neuen Dojo gegangen, hätte ich mich auch irgendwo wie ein "Verräter" gefühlt. Ich kann mich daher der Empfehlung, ein offenes Gespräch zu führen, nur anschliessen, denn so regelt man es auch in einer Freundschaft, dass man dem anderen Menschen nicht einfach nur den Rücken kehrt.

gut dann ein neuer vergleich: hättest du bedenken, dein fitnessstudio zu wechseln? denn genau das ist ein dojo für mich. ein ort, an dem ich mich in welcher form auch immer konditioniere. ich zumindest habe nicht für irgendwelche mannschaftserfolge trainiert, sondern für mich.

da hat die gruppenbildung definitiv versagt, aber ich frage mich, was daran schlecht sein soll? ich hab mich nachm vereinswechsel übrigens immernoch mit denen im alten verein verstanden, die ich auch vorher mochte...

ich verstehe persönlich auch den zusammenhang zwischen vereinsmitgliedschaft und persönlichen beziehungen zu den anderen nicht.

muss ich die plötzlich hassen, wenn ich den verein wechsel? müssen die mich plötzlich hassen?


seh ich auch so. ich hätte echt grosse bedenken, mein jetziges dojo zu verlassen. fühlte mich dort in sehr kurzer zeit gut aufgenommen, geborgen, gefördert und gefordert.

aber ich kann deine beweggründe für einen wechsel schon verstehen. sprich mit dem trainer und entscheide dann.

du hättest bedenken, weils dir in deinem verein gefällt. ihm gefällts in seinem aber nicht mehr, also braucht er auch solche bedenken nicht haben.

Vamacara
17-01-2008, 19:23
gut dann ein neuer vergleich: hättest du bedenken, dein fitnessstudio zu wechseln?

Nein, denn ein Fitnessstudio ist für mich keine Gemeinschaft und kein gemeinsamer geistiger Weg, den man teilt, und erhebt auch keinen Anspruch darauf, eine geistige Schulung vorzunehmen. Der Inhaber ist nicht mein Meister und auch nicht mein Freund, es findet keine "Verbrüderung" statt.


ich verstehe persönlich auch den zusammenhang zwischen vereinsmitgliedschaft und persönlichen beziehungen zu den anderen nicht.


Zwischen blosser Vereinsmitgliedschaft und persönlichen Beziehungen muss man auch keinen Zusammenhang sehen. Mitgliedschaft in einem Dojo geht aber über blosse Vereinsmitgliedschaft hinaus. Darum ging es mir.

Natürlich gibt es auch Leute, die sch**ssen auf den Gedanken, der mit einem Dojo einhergeht, denen sowas wie geistige Schulung/Formung und Gemeinschaft völlig egal sind, die ihr Dojo mit ihrem Pizzabäcker nebenan gleichsetzen und deshalb jede Woche mal schnell den Meister wie den Pizzabäcker wechseln.

Nichts spricht dagegen, Dojo oder Dojang zu wechseln, wenn man woanders glücklicher wird, nur finde ich es aufgrund der Verbindung, die sich doch mit der Zeit zu Dojo, Meister und Gemeinschaft herausbildet, eben vernünftig, das offene Gespräch zu suchen. So sollte man Freundschaften grundsätzlich beenden. Freunde sind keine Dienstleister und der Meister sollte auch mit mehr Respekt behandelt werden als in ihm den blossen Dienstleister zu betrachten. Wenn man in einem offenen Gespräch dem Meister begegnet und auch über den Grund für den Wechsel spricht, finde ich das ein Gehen in Freundschaft und dürfte auch die Schuldgefühle, die der Threadersteller hat, beenden.

Ich für mich habe damals, obwohl ich mit dem BBT grundsätzlich aufgehört habe, erst einen langen Brief an den Meister verfasst, wo ich meine Bedenken dargelegt habe, und danach gab es noch ein längeres persönliches Gespräch. Ich fande das einfach fair, weil natürlich auch seitens des Lehrers ein Interesse besteht, warum jemand nicht mehr von ihm unterrichtet werden möchte oder welche Gründe es für einen Wechsel gibt. Immerhin hat er seine persönliche Zeit dafür aufgewendet, mich zu unterrichten - und eben nicht nur in kampfkünstlerischer Hinsicht, sondern darüber hinausgehenden Gesprächen. Er hätte auch nie noch vor seiner Abendschule einen Extratermin einschieben oder mich persönlich lehren müssen, als alle anderen nicht konnten. Hat er aber gemacht, deshalb finde ich, dass ein fairer Abgang möglich sein sollte.

Wer seinen Meister nur als Dienstleister versteht.... nunja, mein Ding wäre das nicht, aber jedem das seins.

dominik777
17-01-2008, 19:27
du hättest bedenken, weils dir in deinem verein gefällt. ihm gefällts in seinem aber nicht mehr, also braucht er auch solche bedenken nicht haben.

nein. ihm gefällt das training nicht mehr. er hat nix geschrieben von "die leute sind kacke." oder "der trainer finde ich nicht sympathisch."

ich mein ja nicht, dass er da unbedingt bleiben soll. aber ich verstehe seine bedenken.

noppel
17-01-2008, 19:38
Nein, denn ein Fitnessstudio ist für mich keine Gemeinschaft und kein gemeinsamer geistiger Weg, den man teilt, und erhebt auch keinen Anspruch darauf, eine geistige Schulung vorzunehmen. Der Inhaber ist nicht mein Meister und auch nicht mein Freund, es findet keine "Verbrüderung" statt.



Zwischen blosser Vereinsmitgliedschaft und persönlichen Beziehungen muss man auch keinen Zusammenhang sehen. Mitgliedschaft in einem Dojo geht aber über blosse Vereinsmitgliedschaft hinaus. Darum ging es mir.

Natürlich gibt es auch Leute, die sch**ssen auf den Gedanken, der mit einem Dojo einhergeht, denen sowas wie geistige Schulung/Formung und Gemeinschaft völlig egal sind, die ihr Dojo mit ihrem Pizzabäcker nebenan gleichsetzen und deshalb jede Woche mal schnell den Meister wie den Pizzabäcker wechseln.

man kann sich auch prima mit seinem pizzabäcker verstehen...



Nichts spricht dagegen, Dojo oder Dojang zu wechseln, wenn man woanders glücklicher wird, nur finde ich es aufgrund der Verbindung, die sich doch mit der Zeit zu Dojo, Meister und Gemeinschaft herausbildet, eben vernünftig, das offene Gespräch zu suchen. So sollte man Freundschaften grundsätzlich beenden. Freunde sind keine Dienstleister und der Meister sollte auch mit mehr Respekt behandelt werden als in ihm den blossen Dienstleister zu betrachten. Wenn man in einem offenen Gespräch dem Meister begegnet und auch über den Grund für den Wechsel spricht, finde ich das ein Gehen in Freundschaft und dürfte auch die Schuldgefühle, die der Threadersteller hat, beenden.

Wer seinen Meister nur als Dienstleister versteht.... nunja, mein Ding wäre das nicht, aber jedem das seins.

wenn der meister kein dienstleister, sondern ein freund ist, wieso soll dann die freundschaft zum meister enden, wenn die dienstleistung endet? wenn man durch ein langes gespräch eine freundschaft beendet, wieso sollte ich dann ein abschiedsdrama veranstalten, wenn ich doch nur die dienstleistung und nicht die freundschaft beenden will? was ist überhaupt so schlimm an der erkenntnis, dass man irgendwo ne schöne zeit hatte, aber es zeit ist, sich auch anderes bzw dasselbe aus einer anderen perspektive anzuschauen?

eigentlich müsste der 'meister' einen förmlich dazu ermutigen, den verein zu wechseln, wenn man anderswo etwas passenderes trainieren kann...

das wäre dann wahre freundschaft fern jedes dienstleistungsgedankens

Vamacara
17-01-2008, 19:43
wenn der meister kein dienstleister, sondern ein freund ist, wieso soll dann die freundschaft zum meister enden, wenn die dienstleistung endet?

Ich weiss nicht, wie Du das handhabst, aber wenn sich ein Freund von mir ohne mit mir zu reden einfach von mir abwendet und ich nichts mehr von ihm höre, dann ist für mich die Freundschaft beendet.

Dein Ratschlag mit á la "Spar Dir das Gespräch und mach was Du willst, Du bist keinem verpflichtet" funktioniert für mich nur bei Dienstleitern, bei zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Freunden oder in einem Schüler-Lehrer-Verhältnis im Sinne der klassischen KK ist es fehl am Platze.


wenn man durch ein langes gespräch eine freundschaft beendet, wieso sollte ich dann ein abschiedsdrama veranstalten, wenn ich doch nur die dienstleistung und nicht die freundschaft beenden will?

Schön, dass Du mir zustimmst. Weiter oben hast Du ein solches Gespräch nicht für notwendig erklärt - und darum ging es.

noppel
17-01-2008, 19:48
Schön, dass Du mir zustimmst. Weiter oben hast Du ein solches Gespräch nicht für notwendig erklärt - und darum ging es.

ich weiß nicht, was du aus dem zitat meinst rausgelesen zu haben...:confused:

da steht immernoch, dass man sich den langen brief sparen kann, wenn man nicht vorhat mit der freundschaft bzw den guten beziehungen zu brechen

da genügt ein formeller kurzer 3-zeiler, dass man seinen austritt erklärt....

mal angenommen er sagt seinem meister, dass ihm das training nicht mehr zusagt. zu lasch, zu breitensportlich, zu wenig traditionell und überhaupt lernter da nix mehr, DANN wird sich jemand vermutlich wirklich aufn schlips getreten fühlen ;)

Vamacara
17-01-2008, 19:50
ich weiß nicht, was du aus dem zitat meinst rausgelesen zu haben...:confused:

Naja, was soll man da schon rauslesen:


einfach wechseln... ich weiß nicht, wieso die leute dabei irgendwelche moralischen bedenken haben... du bist niemandem moralisch verpflichtet außer dir selbst... das gespräch mit dem dojoleiter kannste dir auch sparen...

Eigentlich ein klares Statement?

Aber wenn du prinzipiell der Meinung bist, ein ehrliches Gespräch erhält die Freundschaft, sind wir ja einer Meinung ;)

motocrossie
17-01-2008, 19:54
Dass es nach ein paar Jahren Training nicht so leicht ist, sich durch einen Wechsel quasi abzuwenden kann ich durchaus nachempfinden. Aber nach meinem persönlichen Empfinden würde ich auch mit meinem Trainer vorher draüber sprechen und darlegen, warum ich mich für einen, vielleicht ja auch nur vorübergehenden, Wechsel entscheide. Vielleicht dient Dir ein anderer Verein auch nur zur Ergänzung, so dass Du die Aspekte, die Deiner Meinung nach in Deinem bisherigen Dojo gut vermittelt wurden, weiterhin dort trainierst. Schließlich kann bei einer Vielfalt von Leistungsstufen, Anfänger bis Fortgeschrittene, nicht immer individuell auf jeden einzelnen eingegangen werden.

Ich selbst hab die Erfahrug gemacht, dass je fortgeschrittener man ist, desto mehr ist man auch gefordert für sich selbst zu trainieren und den persönlichen Weg zu finden. Das schließt für mich auch mit ein, dass ich hinterfrage, was ich bisher gelernt habe und wie bzw. wo ich meine Defizite ausgleichen kann.

noppel
17-01-2008, 19:55
@Vamacara

machst du das absichtlich?!

ich schrieb:


wenn man durch ein langes gespräch eine freundschaft beendet, wieso sollte ich dann ein abschiedsdrama veranstalten, wenn ich doch nur die dienstleistung und nicht die freundschaft beenden will?

daraufhin du:


Schön, dass Du mir zustimmst. Weiter oben hast Du ein solches Gespräch nicht für notwendig erklärt - und darum ging es.

woraufhin ich klarstelle, dass sich an meiner einstellung nix geändert hat

ich weiß nicht, was du aus dem zitat meinst rausgelesen zu haben...

da steht immernoch, dass man sich den langen brief sparen kann, wenn man nicht vorhat mit der freundschaft bzw den guten beziehungen zu brechen

und darauf wieder du


Eigentlich ein klares Statement?

Aber wenn du prinzipiell der Meinung bist, ein ehrliches Gespräch erhält die Freundschaft, sind wir ja einer Meinung

ein ehrliches gespräch KANN die freundschaft erhalten, kann sie aber, wenn der inhalt des ehrlichen gesprächs kritik bishin zum hohn ist, die freundschaft auch ganz fix zerstören.

wenn ich also eine trennung zumindest in frieden, wenn schon ned brüderlicher liebe beabsichtige, würde ICH zumindest meine gedanken in richtung 'da lern ich eh nix mehr' schön für mich behalten.

Vamacara
17-01-2008, 20:00
Ahem... ok dann hatten wir wohl ein Mißverständnis ;)

Verity
17-01-2008, 20:44
Na, das mit dem Gespäch ist eigentlich das Optimale und das Fairste gegenüber dem Lehrer.

Leider weiß ich aus Erfahrung, dass es aber auch Persönlichkeiten unter den Lehrern gibt, die keine Kritik vertragen und jeden Versuch eines Gespräches als Angriff auf die eigene Autorität sehen. Sie fühlen sich alleine durch den Versuch eines Gespräches so in die Enge getrieben und kritisiert, dass sie sogar die Flucht ergreift oder die Schüler einfach ignorieren. Sie haben Angst davor mit jemanden zu sprechen, gerade wenn es unangenehm werden könnte.
Mir ist aufjedenfall ein ehrliches Gespräch mit Kritik viel lieber, als ständig Angst haben zu müssen, dass die Leute mir gegenüber nicht ehrlich sein könnten, weil ich die Kritik nicht vertrage könnte, aber das muß jeder für sich selber entscheiden.

Deshwitat
19-01-2008, 22:45
Erst einmal Danke, für die vielen hilfreichen Ratschläge.

Sicher habe ich schon das ein oder andere Mal mit dem Dojo-Leiter über das Training gesprochen. Aber dennoch habe ich mich nie klar geäußert. Mit einem deutlichen Gespräch, indem ich meine Beweggründe genau erkläre, kann ich vielleicht Verständnis erreichen. Es scheint mir ein Vernünftiger Weg zu sein, um das gegenseitige Vertrauen und den Respekt nicht zu zerstören.

Aber man sollte die Fehler nicht immer bei anderen Suchen sondern auch mal bei sich selbst. Im Grunde wurden mir immer alle Freiheiten gelassen. Vor allem beim Bunkai
Ich bin mir nicht sicher, dass das in einem anderem Dojo auch der Fall ist.

Allerdings fehlt mir das Training mit Gleichaltrigen. Und das ist mir wohl der wichtigste Grund!
Bei mir im Dojo sind die Schüler entweder bis 15 oder über 45 Jahre alt. Und es gibt niemand, der mir körperlich Gleichwertig ist (soll nicht heißen das ich besser bin als alle anderen, ich habe einfach altersbedingt einen anderen Stil)
Außerdem kommt noch dazu, dass das Training als Breitensport ausgelegt ist.
Ich denke nicht, dass ich jemals an irgendwelchen Wettkämpfen teilnehmen werde (dafür gibt es viel geeignetere Kandidaten als mich).
Nur die Vereine, die eben auch für Wettkämpfe trainieren, haben wahrscheinlich einen viel intensiveren Trainingsablauf, da sie ja ein Ziel haben, auf das sie hinarbeiten können. Zumindest denke ich das!

Aber ich bin mir jetzt jedenfalls sicher das ich wechsele. Allerdings erst nachdem ich mit meinem Trainer geredet habe.

Viele Grüße und ein Dank an alle

D.

Vamacara
20-01-2008, 08:40
Sicher habe ich schon das ein oder andere Mal mit dem Dojo-Leiter über das Training gesprochen. Aber dennoch habe ich mich nie klar geäußert. Mit einem deutlichen Gespräch, indem ich meine Beweggründe genau erkläre, kann ich vielleicht Verständnis erreichen. Es scheint mir ein Vernünftiger Weg zu sein, um das gegenseitige Vertrauen und den Respekt nicht zu zerstören.

Das klingt doch vernünftig.


Und es gibt niemand, der mir körperlich Gleichwertig ist (soll nicht heißen das ich besser bin als alle anderen, ich habe einfach altersbedingt einen anderen Stil)

Das mit den körperlichen Unterschieden kann ich nur zu gut nachvollziehen. Für mich war das auch ein Grund, der mein damaliges Training für mich schwierig machte, gerade wenn man schon an Freikampf oder so denkt. Bei mir war es der Fall, dass ich aufgrund meiner Körpergrösse von 193 cm und 90 kg meine Traingspartner vermutlich ohne jede Technik durch die Gegend geworfen oder einfach umgerannt hätte. Das ist dann aber auch nicht Dein Fehler und auch kein Fehler des Dojos, sondern ungünstige Umstände, für die niemand was kann.

motocrossie
20-01-2008, 10:42
Aber man sollte die Fehler nicht immer bei anderen Suchen sondern auch mal bei sich selbst.


:halbyeaha Liest man leider nicht so häufig.

Viel Glück jedenfalls bei Deiner Suche, dass Du den für Dich passenden Verein findest. Und wenn die Chemie mit Deinem jetzigen Verein nach wie vor stimmt, dann ist es ja kein Abschied für immer.

bikergirl
22-01-2008, 13:14
Ich habe mit verschiedenen Sensei in dem gleichen Club trainiert und habe mich sehr schwer getan, nicht mehr zu dem urspruenglichen Lehrer zu gehen. Sein Unterricht hat mir nicht halb so gut gefallen wie der von einem anderen Lehrer, also warum sollte ich bleiben? Nur, weil ich bei ihm angefangen habe? Oder weil er mir was beigebracht hat? Ich sage ja nicht, dass er voll daneben war, halt nur, dass meine Schwerpunkte woanders lagen als seine.

Ich glaube der Zwischenweg ist zwischen Noppel und Vermacara: Ich habe mich in eine andere Richtung entwickelt und ich finde nicht, dass man sich dafuer entschuldigen oder einen Fehler finden muss. Ich habe zwar Freundschaften gebildet, aber wenn es eine wirkliche Freundschaft, dann ueberlebt die auch ohne Training, richtig? Falsche Loyalitaeten bringen einen im Training nicht weiter.

FLEUR
22-01-2008, 13:52
@Deshwitat: Wie lange trainierst du denn schon im den Dojo? und wie lange betreibst du schon die KK? ich denke selbst zu beurteilen, ob man wo etwas lernt oder nicht ist sehr schwierig... also bei uns sind 18 jährige, die gerade mal 3/4 Kicks gut können und denken sie müssen nichts mehr lernen bzw. sagen der Trainer ist sch*** ...
Aber ich will mal davon ausgehen, dass du nicht zu dem Typ "ich bin so gut ich kann eh schon alles" gehört, sondern wirklich etwas lernen willst. Hier könnte dir entweder ein Gespräch mit deinem Trainer helfen (auf der basis, ich würde gerne auf Wettkämpfe gehen und hierfür gezielt Trainieren, welche Möglichkeiten es denn hier gäbe...) oder halt einen Vereinswechsel, bzw. evtl. möglich, dass du bei einem befreundeten Verein gezielt dein z.B. Wettkampftraining verbessert ...

banri ikku
23-01-2008, 10:19
Wenn der persönliche Fortschritt stagniert und wenn die Fühler auf anderen

Lehrgänge ausgestreckt worden sind, dann ist eine solche Entscheidung

absolut legitim.

Ohne Breitensport kein Leistungssport und kein Hochleistungssport.

Ich finde das die Mitte, also der Leistungssportler der 4-5 mal die Woche

trainieren möchte generell, viele Aufgaben darin sehen muss etwas

adequates für sich zu finden.

Meine schlimmsten Erfahrungen beruhen auf der Basis das ich unter vielen

guten Trainern trainiert habe, aber der Trainingstoff nicht aufeinander

abgestimmt war. Im Endeffekt war jeder Trainer ein sehr sehr gutes

Zahnrad nur litten die Zahnräder daran das sie eben alle unterschiedlich

verzahnt sind. Und somit kann ein Zahnrad nicht in das andere greifen.

Bemühungen dies in eine gemeinsame Richtung zu bekommen wurden

als Kritik und sogar Vereinsschädigung angesehen.

Das ganze bekommt dann oft eine sehr unheilvolle Eigendynamik die aber

am Endergebniss sowieso nichts ändert.

Ich finde das ein Dojo Wechsel manchmal sehr sinnvoll sein kann.

Allzu oft wird nämlich nach einer gewissen Zeit und Zugehörigkeit das

gesellige Beisammen sein zu sehr zum Mittelpunkt. Und das gesunde Gleich

gewicht gerät in Dysbalance.

Wenn zwischenmenschlich verständliche Entscheidungen dazu führen das

das Trainingsniveau und Weiterentwicklungslevel absinkt dann ist es Zeit

seine Koffer packen und zu gehen.


Ob laut oder leise keins von beiden ist unbedingt weise.

Aber wir kommen zu dem Schluss

das der KK permanent neues lernen muss.

Drum besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende

Ich habe fertig

Gruß

banri ikku

motocrossie
23-01-2008, 11:07
Im Endeffekt war jeder Trainer ein sehr sehr gutes

Zahnrad nur litten die Zahnräder daran das sie eben alle unterschiedlich

verzahnt sind. Und somit kann ein Zahnrad nicht in das andere greifen.



Darin sehe ich auch die Schwierigkeit, wenn es darum geht, beispielsweise das ganze Lehrgangswissen irgendwie für sich selbst abzustimmen.
Es stellt sich mir die Frage, ob es Aufgabe des Trainers im jeweiligen Dojo ist, meine unterschiedlichen Erfahrungen zusammenzuführen. Da lautet meine Antwort klar nein. Vor allem im Fortgeschrittenenbereich wird es nicht ausbleiben, dass unterschiedliche Lehrgänge besucht und eigene Erfahrungen gemacht werden. Dafür zu sorgen, dass alles ineinader greift liegt dann an mir selbst. Der Optimalfall liegt dann natürlich darin, dass mir mein Trainer dabei helfen kann, weil es deckungsgleich mit seinem Weg ist. Jedoch sehe ich das nur im Fortgeschrittenenbereich so. Für Anfänger, die gerade anfangen, auf Lehrgänge zu fahren, denke ich allerdings, dass eine Hilfestellung seitens des Trainers kommen sollte. Damit fällt die Orientierung etwas leichter.

Nicht akzeptabel wäre es aber, wenn sich jemand fortbildet, versucht weiterzukommen, auch in anderen Dojos, und das aber von vornherein abgelehnt wird bzw. jemand vielleicht sogar deswegen ausgegrenzt wird, weil er dem eigenen Verein "untreu" wurde.

Ansonsten stimme ich banri ikku vollkommen zu. :halbyeaha

noppel
23-01-2008, 16:10
Nicht akzeptabel wäre es aber, wenn sich jemand fortbildet, versucht weiterzukommen, auch in anderen Dojos, und das aber von vornherein abgelehnt wird bzw. jemand vielleicht sogar deswegen ausgegrenzt wird, weil er dem eigenen Verein "untreu" wurde.

haben viele karateka ja schon serienmäßig in ihre gedankewelt eingebaut...

das braucht der verein garnicht selbst machen

motocrossie
23-01-2008, 17:24
haben viele karateka ja schon serienmäßig in ihre gedankewelt eingebaut...

das braucht der verein garnicht selbst machen

Meinst Du damit, dass sie sich deswegen nicht trauen aus ihrer Dojotür rauszusehen geschweige denn mal rauszugehen?

noppel
23-01-2008, 22:12
richtig