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Vollständige Version anzeigen : sammeln wir im Ju-Jutsu zu viele Techniken?



soto-deshi
20-01-2008, 19:08
Hallo,
ich habe mich etwas intensiver mit der neuen Ju-Jutsu Ausbildung beschäftigt und mir auch alle Bücher von Christian Braun , Ju-Jutsu ,Effektives Training, gekauft. Finde die Bücher gut - aber war das alte Ju-Jutsu - habe noch das Buch von Josef Art (jetzt 8.Dan) wirklich so schlecht?
In der neuen Ausbildungsrichtline sollen viele Techniken aus philippischen Systemen, brasilianische Jiu-Jitsu-Techniken, Luta-Livre, Techniken aus dem Wing Chun, Jeet Kune Do, usw. eingeflossen sein.
Nur die Etikette, aus dem alten Jiu- Jitsu, verhalten im Dojo, wurde beibehalten.
Welcher Trainer im Dojo wurde auf diese neue Aufgabe eigentlich gründlich vorbereitet?
In unserem Verein - wurde die neue Ausbildungsrichtline - vorgelegt, die Techniken angesehen und dann geübt.
Ist das der richtige Weg um die Techniken der verschiedenen Stilarten jemand beibringen zu wollen?
Schon vorher im "alten Programm" gab es Aikido -Techniken, die einfach aus dem Aikido-Programm genommen und dem Ju-Jutsu angepaßt wurden. Wer sich mit dem Aikido beschäftigt stellt fest, so einfach geht das nicht.
Machen wir den Fehler auch, wenn wir brasilianische Jiu-Jitsu-Techniken ohne richte Einweisung lernen wollen?
Wer erklärt mir das ?
soto-deshi

Ir-khaim
20-01-2008, 20:54
Der Fehler liegt meines Erachtens darin, dass Techniken gesammelt werden, ohne die zugrunde liegenden Konzepte zu begreifen. So kommt ein wildes Mischmasch raus, das aber keine rote Linie hat.
Deshalb hilfts auch nicht, ständig das Prüfungsprogramm zu überarbeiten. Besser werden die Leute dadurch auch nicht.

ethanhunt
20-01-2008, 21:33
Hallo,

Die Bücher von Braun kenne ich, bzw. bin ich gerade im lesen. Unser Verein hat zwar nichts mit dem DJJV zu tun, nur denke ich das sehr wohl ein Sinn hinter den Techniken steht.

Außerdem muss auch der Trainier sehen, dass er am letzen Stand bleibt, wenn er nach der Überarbeitung von JJ trainieren will.

Auch die Gürtelprüfungen wurden geändert und der Hintergrund dazu ist sehr wohl klar.

Wegen der Techniksammlung: Vlt. tun wir uns einfach schwerer das ganze zu begreifen, weil wir nicht wie die "spezialisierten" KK den Hintergrund sehen können sondern einen im Vergleich eher groben Einblick bekommen.

Ir-khaim
21-01-2008, 09:06
Wegen der Techniksammlung: Vlt. tun wir uns einfach schwerer das ganze zu begreifen, weil wir nicht wie die "spezialisierten" KK den Hintergrund sehen können sondern einen im Vergleich eher groben Einblick bekommen.

Das klingt, als wenn das Problem darin liegt, dass einzelne Techniken/Technikgruppen nicht verstanden werden. Das Problem liegt meines Erachtens aber tiefer: Durch das mangelnde Verständnis der Einzelteile im JJ mixt man sich etwas zusammen, das nicht zusammen passt. Ergo hat JJ keine Prinzipien/Konzepte, die den ganzen Stil durchziehen. Das macht das ganze willkürlich/undurchdacht.
Das ganze läuft dann nach dem Motto ab:

Technik A aus dem Escrima sieht toll aus! Tun wa dabei. ;)
Technik B aus dem Karate sieht auch toll aus! Tun wa auch dabei.
Dass Technik A überhaupt nicht zu Technik B passt, btw. ganz andere Konzepte zugrunde legt, spielt da keine Rolle.

FrAgGlE
21-01-2008, 09:56
Ich sehe es ebenfalls so - es wird lediglich eine Technik bzw. Techniken hinzugefügt, kein verstandenes Konzept. Zum Beispiel ist der Dreierkontakt (Hubud) eine tolle Sache, doch wer hat dieses Konzept verstanden. Bisher habe ich nur Leute gesehen, die dieses Stumpf eintrainieren und der Meinung sind mit dem Dreierkontakt kann man fast alles abwehren:rolleyes:

Auch bin ich überzeugt, dass ein einzelner Trainer mit einem ein- oder zweimaligen wöchentlichen Trainingsangebot dieses gar nicht alles gewährleisten. Durch bloße Fortbildungsseminare kann man komplettes Training von Beginn an nicht ersetzen.

Fraggle

Irongriffon
21-01-2008, 10:26
zustimmung.

sehe ich auch als das größte problem des jj an, dass es zwar ne menge toller techniken gibt, allerdings überhaupt kein konzept, wie man das jetzt auch alles einsetzen soll. auch strategien oder kampftaktiken sucht man meist vergeblich.

gerade bei uns durfte ich es erleben, dass die "reinheit" der techniken über allem steht. die dinger müssen genau so gemacht werden, wie das lehrbuch es gesagt hat bzw. dir wird gesagt, dass du in einer kampfsituation genau diese oder jene technik anwenden musst. dabei scheint bei den meisten die theorie weit über der praxis zu stehen (beispiel, schon tausendmal gehört: "wenn ich dir jetzt in den bauch schlage, dann beugst du automatisch deinen oberkörper nach vorne, dann mache ich das, das und das...").

jj ist so leider nur eine bibliothek von einem haufen techniken und genau wie manche bücher stehen viele einfach nur rum, bzw. werden manchmal gelesen, ohne aber eigentlich das buch genau zu verstehen.

ethanhunt
21-01-2008, 12:44
Ist es nicht so dass viele ein Problem mit Techniken haben weil es im Pflichprogramm ist, sie aber nicht wissen was damit anzufangen ist.

JJ bietet eine große Auswahl an Techniken (Über die Auswahl kann man diskutieren weil auch ich eher in eine andere Richtung gehen würde zB: mehr Tai Techniken usw.) von denen man für sich persönlich das Beste rausholen kann.

Wenn jetzt so viel diskutiert wird das diese und jene Technik nicht reinpasst, Sch**e ist und man damit nichts anfangen kann gibt es eine Menge Alternativen dazu.

Und das nach dem Lehrbuch trainieren... naja wer meint! Es stimmt das Leute gewisse Techniken für geeignet befunden haben und das jetzt eingebaut haben. Das macht ein System natürlich willkürlich! Aber ist das nicht gerade der Vorteil den es zu nutzen gibt, für ein System das verbessert und erweitert werden kann.

Ir-khaim
21-01-2008, 13:57
Eine Technik muss ja nicht schei** sein, damit sie nicht genommen wird. Das Kriterium ist: Passt sie zum Konzept oder nicht.

Dein Beispiel mit den Tai Techniken ist doch eigentlich symptomatisch: Wie passen die z.B. zu den Aikido Techniken, die es ja auch im JJ gibt? Das sind vollkommen andere Ansätze.

Beim JJ gibt es allerdings kein Konzept (mehr?), nach dem man Techniken auswählen könnte.
Es geht also auch nicht um die Technikauswahl, sondern um die Art, wie Techniken ausgewählt werden.

FrAgGlE
21-01-2008, 14:00
Das Grundkonzept ging verloren, indem für alles eine Antwort finden wollte und versuchte alle anderen Antworten bzw. Konzepte durch Übernahme ins eigene Programm zu vereinen.

Hook
30-01-2008, 11:38
Also ich hab mehrere KK separat trainiert und man kann die verschiedenen Konzepte (Herangehensweisen) sowohl kombinieren (machts automatisch). Es ist meiner Meinung nach sogar besser mehrere Alternativen zu haben. So kann ich auf die Situation besser abgestimmt Reagieren und muss nicht mit der Brechstange agieren.
Also die Grundidee ist doch gut. Ist mir aber auch klar das das mit zwei mal die Woche Training nicht umzusetzen ist!

Ir-khaim
30-01-2008, 14:12
Also ich hab mehrere KK separat trainiert und man kann die verschiedenen Konzepte (Herangehensweisen) sowohl kombinieren (machts automatisch). Es ist meiner Meinung nach sogar besser mehrere Alternativen zu haben. So kann ich auf die Situation besser abgestimmt Reagieren und muss nicht mit der Brechstange agieren.
Also die Grundidee ist doch gut. Ist mir aber auch klar das das mit zwei mal die Woche Training nicht umzusetzen ist!


Da stimme ich dir im Prinzip zu. Wenn du aber mehrere Stile parallel trainierst, lernst du von Leuten, die ihren Stil verstanden haben und auch rüberbringen können - du lernst verschiedene Konzepte für ähnliche Probleme.
Gehst du zum typischen JJ lernst du fast gar keine Konzepte, da dein Lehrer gar nicht alle Stile kennen kann, die er einfließen lässt.
So lernst du nur einzelne, aneinandergereihte Techniken, die zusammen keinen Sinn ergeben.

Michael N.
30-01-2008, 22:41
Gehst du zum typischen JJ lernst du fast gar keine Konzepte, da dein Lehrer gar nicht alle Stile kennen kann, die er einfließen lässt.

Kann ich persönlich nicht nachvollziehen

:confused:



So lernst du nur einzelne, aneinandergereihte Techniken, die zusammen keinen Sinn ergeben.

Ich betreibe JJ seit einiger Zeit und kann dazu nur meine Sichtweise darlegen. Im "typischen" JJ wurden auch schon in der Vergangenheit sowie werden in der heutigen Zeit einzelne, aneinandergereihte Techniken vermittelt, die immer einen Sinn ergaben / ergeben. Es kommt darauf an, ob der Einzelne den Sinn versteht.

:)

Ir-khaim
31-01-2008, 08:37
Im "typischen" JJ wurden auch schon in der Vergangenheit sowie werden in der heutigen Zeit einzelne, aneinandergereihte Techniken vermittelt, die immer einen Sinn ergaben / ergeben.

Einzeln sicher - zusammen als Ganzes eben nicht.

Franz
31-01-2008, 09:10
kann ich so nicht bestätigen.
Dass der ein oder andere Trainer mal ein Konzeot nicht verstanden hat kommt vor.
Grundsätzlich baut das Prüfungsprogramm in der aktuellen Version gut auf einander auf und geht vom technisch einfacheren zum Komplexen und bingt immer weitere Elemente hinein.
Welche Schwerpunkte der einzelne bzw. seine Trainer setzen hat viel mit deren Background zu tun, vom Grundkonzept ist es aufeinander aufbauend und schlüssig. Bei den Waffen ist es für viele Trainer hart die Konzepte zu verstehen, hier sehe ich durchaus Handlungsbedarf, ist aber zu allererst eine Sache der Trainerschulung.

ethanhunt
31-01-2008, 09:31
Es wäre jetzt vlt. hilfreich zu klären, was die Leute unter Konzept erwarten/verstehen.

Ich denke das ganze wird in diesem Thread eher als "Modewort" benutzt um mal die Gegenpartei zu spielen.

Als Konzept verstehe ich, dass die Umsetzung der KK auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist. Und dieses Ziel muss man auch begründen können.

Sind es zu viele Techniken? Gegenpartei: Ja schon, ich sehe kein Konzept dahinter.

Warum sieht man kein Konzept dahinter? Und warum mache ich diese Aussage?

Ich schließe mich dem Franz an: Ich denke auch das das ganze überlegt wurde, manche Ziele vlt. noch nicht richtig definiert, aber es gibt ein Konzept.

Ebenfalls wurden die Gürtelprüfungen am Anfang erleichtert.

Ob diese "Techniksammlung" für einen Sinn ergibt, hängt weiter vom Trainer und von der Ansicht des Trainierenden ab.:)

Ir-khaim
31-01-2008, 13:23
Es wäre jetzt vlt. hilfreich zu klären, was die Leute unter Konzept erwarten/verstehen.

Ich denke das ganze wird in diesem Thread eher als "Modewort" benutzt um mal die Gegenpartei zu spielen.

:rolleyes:




Als Konzept verstehe ich, dass die Umsetzung der KK auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist. Und dieses Ziel muss man auch begründen können.


Da haben wir es schon: Unter Konzepten verstehe ich technikübergreifende Prinzipien. Durch das Training von Techniken, denen diese Prinzipien zugrunde liegen, verinnerliche ich die Prinzipien und kann sie so irgendwann "techniklos" umsetzen. Diese Möglichkeit gibt mir das deutsche JJ meines Erachtens nicht, sondern es liefert nur Techniken für bestimmte Situationen.

diva
31-01-2008, 16:54
:rolleyes:




Da haben wir es schon: Unter Konzepten verstehe ich technikübergreifende Prinzipien. Durch das Training von Techniken, denen diese Prinzipien zugrunde liegen, verinnerliche ich die Prinzipien und kann sie so irgendwann "techniklos" umsetzen. Diese Möglichkeit gibt mir das deutsche JJ meines Erachtens nicht, sondern es liefert nur Techniken für bestimmte Situationen.

Bei dem Aufbau der Waffenabwehr gem. Prüfungsprogramm (Kontrolle - Sörtechnik, - Entwaffnung - Folgetechnik) sehe ich schon ein Konzept. Gleiches gilt für den Aufbau und Wechsel von Komplexaufgabe und Anwendungsformen - da zieht sich m.E. ein klarer roter Faden durch die Gürtelprogramme, der Sinn macht. Klar kann man immer über Details streiten, aber im Großen und Ganzen hat es m. E. schon deutlich mehr Konzepte als die reinen Technikanreihung vor 2000.

Ir-khaim
31-01-2008, 22:20
Ich muss zugeben: Ich habe bis jetzt nur mit Leuten trainiert (dt. JJ), deren JJ von dem von vor 2000 geprägt war.

Hat jemand Infos, was sich da genau verändert hat?

Siegor
07-03-2008, 15:07
Ich muss zugeben: Ich habe bis jetzt nur mit Leuten trainiert (dt. JJ), deren JJ von dem von vor 2000 geprägt war.

Hat jemand Infos, was sich da genau verändert hat?

Wenn du das Programm vom DDK bzw. Bund Deutscher Ju Jutsukas (nur noch in NRW) und dem Württembergischen Ju Jutsu Verband (Vlado Schmidt Schüler) mit dem Programm vom DJJV vergleichst kannst Du die Unterschiede sehen.
DJJV == >Blocktechniken jetzt 4. Kyu.
Haltegriffe 5. Kyu, Befreiung daraus 4. Kyu
Stock und Messerabwehr umgestellt auf FMA Konzept. Komplexaufgaben etc.
Dies ist nur eine Beipsielhafte Aufzählung.

Gruss
Siegor

Ir-khaim
07-03-2008, 17:09
Durch ein Umstellen des Prüfungsprogramms bekomme ich höchstens neue Lernkonzepte, die meine ich aber nicht. Ich meine Konzepte, die den Techniken immanent sind.
Als Beispiel ein relativ simples Konzept: Maximal mögliches Körpergewicht hinter die einzelnen Techniken legen. Das zieht bei Schlägen, Tritten, Würfen, Hebeln usw.

Irongriffon
07-03-2008, 23:43
Wenn du das Programm vom DDK bzw. Bund Deutscher Ju Jutsukas (nur noch in NRW) und dem Württembergischen Ju Jutsu Verband (Vlado Schmidt Schüler) mit dem Programm vom DJJV vergleichst kannst Du die Unterschiede sehen.

das prüfungsprogramm des bdjj ist meiner meinung nach ein absoluter witz. bodentechniken gibt es z.b. überhaupt nicht, es gibt kein sparring und keine pratzenarbeit.

captainplanet
08-03-2008, 00:17
Als Konzept verstehe ich, dass die Umsetzung der KK auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist. Und dieses Ziel muss man auch begründen können.
Das Ziel ist zu gewinnen. Das ist ja gut so, aber für ein Konzept zuwenig. Ich verstehe die Konzepte eher als Grundsätze die alle Techniken in irgendeiner Form beinhalten. Ausweichen, mit der Bewegung des Gegners mitgehen, im Zentrum bleiben, das sind für mich Konzepte.

Mfg Georg

Ir-khaim
08-03-2008, 19:27
Das Ziel ist zu gewinnen. Das ist ja gut so, aber für ein Konzept zuwenig. Ich verstehe die Konzepte eher als Grundsätze die alle Techniken in irgendeiner Form beinhalten. Ausweichen, mit der Bewegung des Gegners mitgehen, im Zentrum bleiben, das sind für mich Konzepte.

Mfg Georg

:klatsch:

Siegor
08-03-2008, 20:33
das prüfungsprogramm des bdjj ist meiner meinung nach ein absoluter witz. bodentechniken gibt es z.b. überhaupt nicht, es gibt kein sparring und keine pratzenarbeit.

Hallo Irongriffon,
muss das im Programm enthalten sein??
Wenn Du Bodentechniken oder Sparring machen willst wer hindert Dich daran das im Training zu machen?
Es ist doch eine Bereicherung vom Training!

Gruss
Siegor

RAMON DEKKERS
09-03-2008, 16:35
kann die verschiedenen Konzepte (Herangehensweisen) sowohl kombinieren (machts automatisch). Es ist meiner Meinung nach sogar besser mehrere Alternativen zu haben. So kann ich auf die Situation besser abgestimmt Reagieren und muss nicht mit der Brechstange agieren.
Also die Grundidee ist doch gut. Ist mir aber auch klar das das mit zwei mal die Woche Training nicht umzusetzen ist!

Falsch ! Je mehr möglichkeiten das Gehirn hat auf eine situation zu Reagieren , desto länger ist die reaktionszeit ! (aus dem Buck von kernspecht) Kernspecht nennt Karate als Beispiel : Beim Karate gibt es für jede Zone des Körpers (Kopf , Bauch , Beine ) eine andere Technik um einen Angriff abzuwehren ! Dann kommt es noch darauf an ob der Schlag (zu Kopf , Bauch , Beine) ein Schwinger ist , eine Gerade ist , ob mit der vorderen oder der hinteren Hand geschlagen wird , ob sogar vielleicht getreten wird , wie getreten wird !

Man versuch in der SV vorgänge ins Hirn " einzubrennen" damit sie bei einem Angriff sofort die Reaktion haben den Schlag XY abzuwehren ! Im Karate (so wie es auch im Ju Jutsu ist ) hat man jtz für jeden Angriff eine Technik um diese Abzuwehren ! Das Auge brauch eine bestimmte Zeit den Schlag zu erkennen , dann sendet es impulse zum Gehirn , das dann versuch auf den Schlag der gerade im kommen ist , eine passende antwort zu finden , das dauert aber sehr lange , da das Gehirn jtz viel verschiedene möglichkeiten durchgehen muss , welche Abwehr am passensten ist !

Wenn aber jtz für die Schläge und tritte zum Kopf und zum Bauch für jede Seite und Egal welchen Angriff(Haken , schwinger ect) nur 4 Abwehren benötig würden , ist die Reaktionszeit viel schneller als in dem oben genannten Beispiel ! Sprich : Die möglichkeit abzuwehren ist höher !
Der Angreifer ist immer im Vorteil , also muss der Verteidiger versuchen so schnell wie möglich den Angriff zu erkennen , also muss er versuchen die Reaktionszeit zu verkürzen !

Hoffe es ist verständlich ,

MFG RAMON

Budoka_Dante
09-03-2008, 17:00
Kein vernünftiger Mensch wird versuchen, für (wie beim Beispiel von Kerni) jede Zone des Körpers eine Abwehrtechnik einzubrennen. Zumindest keiner, der SV lernen/lehren will.
Und Kernspecht ist nicht gerade mit einem guten Ruf belegt.

Irongriffon
09-03-2008, 18:13
Hallo Irongriffon,
muss das im Programm enthalten sein??

meiner meinung nach schon. sparring (stand/boden), pratzenarbeit (distanzgefühl, schlagtechnik, timing) und vor allem auch die grundlegenden positionen und befreiungen im boden sind für mich pflicht.

ich kann jetzt nur von meiner sicht aus sprechen und will da nicht verallgemeinern, konnte aber in meinen 8 jahren ju-jutsu training leider feststellen, dass das training rein auf das prüfungsprogramm bezogen und schon fast "beamtenhaft" technisch ist ("das muss genau so-und-so sein"); für ein offenes system ist das nicht gerade hilfreich.

ich habe viele hochgraduierte ju-jutsuka gesehen, auch danträger, die keinen richtigen schlag oder tritt konnten; wahrscheinlich deswegen nicht, weil auch kaum einer ne ahnung hat, wie richtig geschlagen oder getreten wird. da wird dann lieber darüber diskutiert, ob die bewegung jetzt "gerade" oder "kreisförmig" war. ob da wumms dahinter steckt, scheint irgendwie nur die wenigsten zu interessieren, solange die technik in etwa der theoretischen beschreibung des programms entspricht.

wer niemals mit pratzen gearbeitet oder sparring betrieben hat, seine techniken nur isoliert an kooperativen partnern geübt hat, der hat auch kein distanzgefühl und kein timing; weder im stand noch im boden. und wer kein distanzgefühl und kein timing besitzt, der kann in meinen augen nicht kämpfen, egal wie schön oder toll er die techniken nach lehrbuch vormachen kann.

auch scheint es im bdjj überhaupt kein problem zu sein, dass das o.g. absolut ausreichend ist, um sogar seinen fünften dan zu machen (und ich kenne nicht wenige danträger, die die absoluten theoretischen weltmeister sind was techniken angeht, im randori dann aber über ihre füße stolpern oder wie blöde telegraphieren, bzw. die bis zu ihrem vierten dan noch nicht einmal richtig sparring betrieben haben; lächerlich, tut mir leid).

durch so ein prüfungsprogramm bildet man meiner meinung nach leute aus, die im grunde genommen tatsächlich das sind, was man diesem kampfsport immer vorwirft: nix halbes und nix ganzes, bzw. wischiwaschi! für ein system, das von sich behauptet "hochgradig effektiv" zu sein, in meinen augen ein armutszeugnis.
vielleicht mögen andere kampfkünste auch ihre macken haben, aber ich habe nur sehr SEHR wenige schwarzgurte im judo gesehen, die nicht richtig werfen konnten oder hochgraduierte karateka, der das prinzip eines kraftvollen schlages oder trittes nicht verstanden haben.


bei meiner danprüfung waren kandidaten dabei, denen ich noch nicht einmal den blaugurt gegeben hätte: schlampige atemis, keine dynamik, keine kondition (wenn man nach ca. 2 minuten freier sv. mit LANGSAM angreifenden gegnern auf der matte liegt und nach luft ringt, hat man in einer danprüfung nichts verloren) oder kurz: nicht einmal im ansatz anzeichen auf kämpferische fähigkeit bzw. kompetenz; und genau das ist es, was ich von einem danträger erwarte bzw. was einen danträger von einem braungurt unterscheidet.
man kann den leuten da aber auch irgendwo wieder keinen vorwurf machen, da sie es eben nie trainiert oder gelernt haben, weil es nicht im prüfungsprogramm steht oder verlangt wird. trotzdem haben alle bestanden, was meinen dan eigentlich automatisch entwertet hat; jedenfalls habe ich das so empfunden.



Wenn Du Bodentechniken oder Sparring machen willst wer hindert Dich daran das im Training zu machen?
Es ist doch eine Bereicherung vom Training!

niemand hindert mich daran, es schreibt mir aber auch niemand vor. und von außen sieht man eben nur den schwarzgurt, bzw. später sein können auf der matte. wenn sich dann der satz "was für ne gurke" in den köpfen der leute bildet, sind automatisch alle ju-jutsukas schlappschwänze. und ich habe ehrlich gesagt keinen bock mehr, mit den ganzen luschen und technik-theoretikern in einen topf geworfen zu werden.

ein danträger ist für mich die elite seiner kampfkunst, und genauso sollte er sich nicht nur verhalten, er sollte es auch können. ein danträger hat kämpfen zu können, und er hat fit und stark zu sein (jedenfalls zum zeitpunkt der prüfung); jeder anwärter auf den ersten dan hätte bei mir mindestens 3x5 minuten sparring (stand/boden) gegen ausgeruhte gegner zu zeigen; alles andere ist einfach nur unglaubwürdig.

darum habe ich mich auch aus dem normalen jj-training verabschiedet (da was zu ändern ist aufgrund des hohen luschi- bzw. breitensportanteils sowieso fast unmöglich) und trainiere nur noch mit einigen wenigen ju-jutsu auf mma-basis (also allkampf), denn DAS und nur DAS ist in meinen augen ju-jutsu, bzw. das ju-jutsu, das ein danträger können sollte.

RAMON DEKKERS
09-03-2008, 18:28
Kein vernünftiger Mensch wird versuchen, für (wie beim Beispiel von Kerni) jede Zone des Körpers eine Abwehrtechnik einzubrennen. Zumindest keiner, der SV lernen/lehren will.
Und Kernspecht ist nicht gerade mit einem guten Ruf belegt.

Ich habe das Beispiel Karate genannt ! Und jtz kannst du sagen was du willst , ich habe 8 1/2 jahre Karate gemacht und ich weiss das es dort für jede Zone eine abwehr (mindestens eine) gibt .

captainplanet
09-03-2008, 18:32
...trotzdem haben alle bestanden, was meinen dan eigentlich automatisch entwertet hat; jedenfalls habe ich das so empfunden.

...und ich habe ehrlich gesagt keinen bock mehr, mit den ganzen luschen und technik-theoretikern in einen topf geworfen zu werden.

Das verstehe ich zwar durchaus irgendwie, aber ich glaube trotzdem daß es falsch ist so zu denken. Es kann Dir doch egal sein wenn ein anderer Dan tolpatschig über die Matte stolpert, das schmälert Dein Können doch nicht. Nur den der sein Ego auf Prüfungen und Gürtel aufbaut kann das stören, aber das ist nicht der wahre Weg des Kriegers! :rolleyes:

Im Gegenteil, kann einem echten Kämpfer was Besseres passieren als unterschätzt zu werden?

Budoka_Dante
09-03-2008, 18:34
Ich habe das Beispiel Karate genannt ! Und jtz kannst du sagen was du willst , ich habe 8 1/2 jahre Karate gemacht und ich weiss das es dort für jede Zone eine abwehr (mindestens eine) gibt .
Ich habe 2 Wochen Karate gemacht, und weiß das auch schon! :p
Habs auch nirgends bestritten...zumindest nicht wissentlich ;)
Achja:

[...] Kernspecht nennt Karate als Beispiel [...]
Ätsch

Irongriffon
09-03-2008, 18:40
Das verstehe ich zwar durchaus irgendwie, aber ich glaube trotzdem daß es falsch ist so zu denken. Es kann Dir doch egal sein wenn ein anderer Dan tolpatschig über die Matte stolpert, das schmälert Dein Können doch nicht.

indirekt schmälert es mein können schon, weil ich von anderen leuten in den gleichen topf wie die top-gurken geworfen werde. und darauf habe ich ehrlich gesagt keinen bock, weil ich stockeitel bin :D.

RAMON DEKKERS
09-03-2008, 18:53
Ich habe 2 Wochen Karate gemacht, und weiß das auch schon! :p
Habs auch nirgends bestritten...zumindest nicht wissentlich ;)
Achja:

Ätsch

Ja ich habe Kernspechet als Beispiel genannt , der wiederum Karate als Beispiel zu Pflegen verstand :D:D

Shining
16-03-2008, 23:37
Was ich inzwischen eingesehen habe ist daß es wenig Sinn macht alles auf ein mal zu lernen.
Zb 3 Jahre (mindestens) Kick oder Thaiboxen, 3 Jahre Ringsport, das würde meiner Meinung nach einen besseren Kämpfer machen als alles auf ein mal.
Freefighter sind oft keine besonders gute Boxer und treter. Im Jujutsu geht nur Leichtkontakt, sind auch nicht so gut in Treten was eigentlich schade ist.