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Vollständige Version anzeigen : Blumenstecken teil des Budo



sbenji
21-01-2008, 23:38
În einer zeitschrift habe ich gelesen, dass die Samurai neben den Kriegskünsten auch friedliche Künste wie Blumenstecken, Mahlerei, Teezeremonie, etc betriben haben um die eigene Mitte(Hara) zu erreichen.

Sie sollen dadurch Kraft für die Kriegskünste sowie eine gewisse Todesverachtung bekommen haben.

Inwieweit stimmt das und wodurch kommt diese Todesverachtung und diese Kraft

ein gedanke von mir war, dass diese schönen Künste ein Mittel waren um ruhe und gelassenheit zu trainieren.

Kobukuro
22-01-2008, 18:17
Ikebana entstand zwar in 8. Jh als Kunstform in buddhistischen Klöstern und wurde aus China "mitgebracht". Dort wurden Blumen für Buddha ausschließich von Priestern arragniert. Es war dann aber im 14./15. Jh so weit verbreitet, dass am Kaiserhof Blumenwettbewerbe stattfanden und ein Adliger oder Samurai, der sich Aufstiegschancen erhoffte, tat gut daran, sich in dieser Kunst zu üben.

Ikebana war bis Ende des 16. Jh eine reine Männerdomaine und auch heute noch gibt es sehr wenige alte Ikebana-Schulen mit einer Frau als Headmaster.

(Quelle: "The history of Ikebana" von Kudo Masanobu)

senz
13-04-2008, 11:05
În einer zeitschrift habe ich gelesen, dass die Samurai neben den Kriegskünsten auch friedliche Künste wie Blumenstecken, Mahlerei, Teezeremonie, etc betriben haben um die eigene Mitte(Hara) zu erreichen.

Sie sollen dadurch Kraft für die Kriegskünste sowie eine gewisse Todesverachtung bekommen haben.

Inwieweit stimmt das und wodurch kommt diese Todesverachtung und diese Kraft

ein gedanke von mir war, dass diese schönen Künste ein Mittel waren um ruhe und gelassenheit zu trainieren.

dazu sollte man sich mit der grundlage und dem wesen auseindersetzten, mitwas die samurai sich beschäftigten.
sicherlich hast du das auch in zusammenhang mit dem zen-buddhismus gelesen.
grundlage oder auch sinn all dieser tätigkeiten war für die samurai die aktive meditation. die bewusste einflussnahme auf unbewusstes handeln.
diese tätigkeiten sollten daher hatten immer denselben ablauf- man nennt es rituale, so dass sie im physischen bereich keine aufmerksamkeit mehr erforderten und damit keine bindung mehr im physischen bereich.
dadurch war es möglich, dass die sogenannte mentalebene( SALOPP GESAGT SEELE) mehr oder weniger die kontrolle über das handeln des praktizierenden übernahm. deshalb redet man auch davon, dass diese kunst intuitiv praktiziert wird. grundlage dafür ist jedoch, dass die bewegungsabläufe so automatisiert werden und perfektioniert werden, dass sie eben keine aufmerksamkeit erfordert. die umgebung der samurai war sehr spartanisch eingerichtet,wie du sicher auch schon bemerkt hast. die wohnungen,die gärten . auch die kampfkünste waren nur ein teil dieser praxis. aus dieser möglichkeit ergab sich auch, dass man den samurai einen siebten sinn zusprach, mit dem sie in der lage waren mit verbundenen augen zu kämpfen oder im kyudo das ziel mit verbundenen augen zu treffen.

die sogenannte todesverachtung resultiert aus einem gewissen gleichmut, der wiederum aus der weltanschauung des zen resultiert. ich halte den begriff todesverachtung jedoch für zu reisserisch, da auch ein samurai an seinem leben hing- denn sonst würde er nicht versuchen im kampf zu überleben,oder?
Man hat nur nicht die endgültigkeit und die konsequenz nachvollziehen können,mit der die samurai in den kampf gezogen sind. für aussenstehende sieht das aus wie lebensmüde oder todesmutig. ist aber eigentlich nur eine vernünftig resultierende auffassung von einem realistischen kampf. damals ging es nicht um punkte sondern um leben und tod. daher zählte das prinzip des schnelleren und effektiveren. man konnte es sich nicht erlauben,nur halbherzige techniken zu machen, da sonst in der nächsten runde das der sichere tod sein konnte.

die kraft von der du sprichst ist ki-die lebenskraft aus der mentalebene (EINFACH ERKLÄRT). das was uns am leben erhält. diese kraft kommt zum beispiel in todesnahen situationen zum vorschein und ist dafür verantwortlich dass du in der lage dich mit einer hand an der klippe hochzuziehen, obwohl die physische kraft es nicht zulassen würde.
diese kraft kommt immer in extremen gefühlsmomenten und bildet den schutzfaktor für dein leben. das zusammenschrecken zum beispiel- hast du doch sicher schon gemerkt, dass du in diesen momenten dich viel schneller bewegst.
daher ist es wichtig im kampfkunsttraining den schüler solchen momenten auszusetzen,damit er ki kennenlernt und nutzen lernt.

die samurai haben durch ihre regelmässige meditation den einfluss dieser kraft immer weniger behindert und deshalb solch erstaunliche leistungen vollbringen können.

um die eigene mitte zu finden,meint man wohl damit,dass dies ein anderes extrem im leben eines samurai war. auf der einen seite die aufregung der kampfkünste und auf der anderen seite das herunterfahren der körperlichen funktionen. nur wenn man die extreme kennt, kann man die mitte finden.

nur leider hat man in der neuzeit gemeint alles voneinander trennen zu können und eben nur den teeweg zu gehen oder den weg der blumen. so wie man auch die kampfkünste in zigtausend verschiedene systeme eingeteilt hat, bei denen mehr und mehr wissen über die zusammenhänge verlorengeht.

ich hoffe dir nen kleinen einblick gegeben zu haben- für fragen bin ich immer offen.