Schwertkampflehrgang mit Jonathan Waller in Erlangen, 23.-24.02.

[Bourne]

Liebe Forengemeinde,

am Wochenende, den 23./24.02.08 findet ein Schwertkampf-Lehrgang mit Jonathan Waller in Erlangen statt.

Termin:

Samstag: 23.02., 13:00 - 17:00Uhr
Sonntag: 24.02., 11:00 - 15:00Uhr

Kosten: 40,-€/Tag

Ort:

European Historical Combat Guild
Chapter Erlangen
Möhrendorfer Weg 1
91054 Erlangen


Kurze Info zu Jonathan Waller:

Jonathan Waller ist ein Gründungsmitglied der European Historical Combat Guild (EHCG), ebenso wie Guild Senior Teacher und Geschäftsführer der Guild.

Jonathan hat nicht nur ein immenses Wissen über mittelalterliches Leben, Kleidung und Verhaltensweisen, sondern führt auch intensive praktische Forschungen in europäischen Waffen und Rüstungen durch. Er ist meisterlicher Bogenschütze und Reiter. Sein Wissen und Können sind dank seines Vaters seit seiner Kindheit entwickelt worden.

Jonathan arbeit regelmäßig mit den "Royal Armouries" zusammen und war an einer Vielzahl von Projekten beteiligt, inklusive einer Reihe von Filmen für ihr Museum in Leeds. 1995 war er Mitglied des Royal Armouries Team, das vom Nikko Toshugo Shrine, welcher mit den Armouries verbunden ist, nach Japan eingeladen wurde. Dies beinhaltete Vorführungen von europäischen Kampfkünsten, inklusive Bogenschiessen, Fechtkunst und Waffenhandhabung zu Pferde als Teil eines jährlichen Festes, wobei auch eine spezielle Yabusame-Vorführung (japanisches Bogenschiessen vom Pferd) gezeigt wurde.

Als Geschäftsführer der Guild und Senior Teacher der EHCG, ist er verantwortlich für den Unterricht der Studenten in den englischen, dänischen, schwedischen, deutschen, amerikanischen und irischen Chaptern und für die Organisation von Veranstaltungen der Guild, inklusive dem jährlichen Seminar im "Royal Armouries Museum" in Leeds.

Jonathan unterrichtete auf Seminaren in Amerika für die "Historical Armed Combat Association" (HACA, jetzt ARMA) und der "Higgins Armoury".

Jonathan ist Kampflehrer in:

The London Acadamy of Music and Dramatic Art
The Guildhall School of Music and Drama
The Drama Studio London
Rutgers University - London Program
Master of Fight, Shakespeare´s Globe

In den vergangenen Jahren unterrichtete Jonathan Kampf an Universitäten in Deutschland, Mexico und den USA.

Ebenso schrieb Jonathan Artikel in Magazinen für verschiedene Organisationen und hat zu einigen Büchern beigetragen. Er schreibt weiterhin für die Guild und ist in einige zukünftige Projekte über historische Waffen und Rüstungen eingebunden.

Viele Grüße

Bourne

[jboerner]

Hmja. Ich hab mal vor Jahren ein Seminar bei der EHCG mitgemacht.
Faktisch hat das mit historischem Fechten so gut wie nix zu tun, sondern Schaukampf (nein, es war kein Schaukampfseminar).
Gemacht wurde aller mögliche Kram, irgendwelche Formen, Zeugs mit Dolch und Bo, tradierte Techniken wurden garnicht erwähnt, der Name "Liechtenauer" fiel nicht ein einziges Mal, Bezüge auf Quellen Fehlanzeige, historische Techniken gleich Null.

Sorry, kann ich nicht empfehlen.

[Bourne]

@ jboerner

Du magst recht haben, dass sich die Lehrgänge der EHCG von anderen Schwertkampflehrgängen unterscheiden. Wir legen in erster Linie keinen großen Wert darauf, ständig Namen von berühmten Fechtmeistern oder historische Bezeichnungen für bestimmte Bewegungen zu nennen. Du wirfst uns vor keine tradierten Techniken zu erwähnen und verwendest selber den Begriff Bo, den Du von uns so auf dem Lehrgang sicher nicht gehört hast. Der Begriff Bo hat meines erachtens nichts mit europäischer Fechtkunst zu tun.
Aber ich will mich nicht an Begrifflichkeiten aufhängen. In meinen Augen ist die Nennung von Techniken oder Fechtmeistern auch kein Garant für einen qualitativ hochwertigen Lehrgang.
Das Ziel der EHCG ist in erster Linie ist, den Schülern erst einmal die Kunst des Schwertkampfes mit den entsprechenden Prinzipien zu vermitteln. Es geht um Körpermechaniken, Balance, Augenkontakt, etc.
Wir gehen den umgekehrten Weg. Der Schüler lernt erst, mit dem Schwert umzugehen und kann sich dann bei Interesse den hist. Fechtbüchern widmen. Er wird feststellen, dass er viel schneller die dargestellten Techniken interpretieren kann, da er ja bereits Kampferfahrung hat.
Ich habe in der Vergangenheit öfters festgestellt, dass Gruppen, die sich mit der Rekonstruktion vom hist. Schwertkampf nach hist. Fechtbücher beschäftigen, nicht wirklich Ahnung davon haben, was sie da machen. Ohne ein tiefes Verständnis vom realen Kampf wird es immer bei einem Posieren bleiben. Das gilt natürlich nicht für alle.
John Waller, der Gründer der EHCG, hat sich schon mit hist. Fechtbüchern auseinander gesetzt, da waren warscheinlich die meisten der Foren-Teilnehmer noch nicht eimal geboren. Er hat auch keinerlei asiatische Kampfkünste trainiert, um evtl. fehlende Lücken zu schließen. Sein Wissen kommt ausschließlich von den europ. Fecht- und Kampfkünsten.
Zu behaupten, dass das was wir machen, keinen historischen Background hat, entbehrt jeder Grundlage.

Viele Grüße

Bourne

[jboerner]

Moin,

"Zu behaupten, dass das was wir machen, keinen historischen Background hat, entbehrt jeder Grundlage."

Richtig lesen, bitte. Ich sagte nicht "was ihr macht entbehrt jeder historischen Grundlage", sondern "Bezüge auf Quellen Fehlanzeige, historische Techniken gleich Null" bezogen auf den Kurs, und dazu stehe ich.
Was ihr im normalen Training macht, weiss ich nicht.

Ist ja schön, dass ihr Dinge wie Körpermechanik etc. bringt- sicher gut, und notwendig (im übrigen kenne ich _keine_ Gruppe, die _wirklich_ Rekonstruktion historischer Schwertkampftechniken betreibt, ohne nicht auch solche Grundlagen zu behandeln), nur es ist kein "Schwertkampfkurs", vor allem eben nicht historisch.

"Ohne ein tiefes Verständnis vom realen Kampf"
Ein solches wurde zu keiner Zeit vermittelt. Es gab Dinge wie das Ausweichen, mit unhistorischer Begrifflichkeit bezeichnet, fixe Abformen von Bewegungen ohne historischen Bezug usw.- mit Schwert_kampf_ hatte es im Grunde wenig bis nichts zu tun. Aber ich will das nicht mindern- Grundlagen sind immer gut.

"In meinen Augen ist die Nennung von Techniken oder Fechtmeistern auch kein Garant für einen qualitativ hochwertigen Lehrgang."
Das nicht, aber die Frage ist, an welcher Stelle das "H" in eurem Namenskürzel dann greift? Vielleicht ist es auch missverständlich, damals wurde klar im Flyer etc. vermittelt, der Interessent würde etwas über historischen euroipäischen Schwertkampf lernen. Das war nicht der Fall.

"John Waller, der Gründer der EHCG, hat sich schon mit hist. Fechtbüchern auseinander gesetzt, da waren warscheinlich die meisten der Foren-Teilnehmer noch nicht eimal geboren"
Ich glaube nicht, John Waller, sein Wirken, oder sein Können in Frage gestellt zu haben, wobei, nebenbei bemerkt, die blosse Zeitspanne einer Beschäftigung nichts über die Qualität aussagt.