Vollständige Version anzeigen : "Fitnessfreaks" unter den Aikidokas
J.Bourne
13-02-2008, 18:52
Hallo
Wie trainiert ihr um so richtig an Kraft und Fitness zuzulegen ohne zusätzliches Krafttraining machen zu müssen?
Beispiele: Rollen für Rücken und Bauch - mehrere Wiederholungen hintereinander
oder: aus dem Stand auf dem Boden werfen, mit den Händen abfedern und bächlings abrollen.
Würde mich über einige Beispiele und andere Kombinationen von euch freuen.
Um mein Training auch zu Hause abwechslungsreich zu gestalten!!
Sg:)
Bäume/Makiwara, SANDsack, Stellungen üben... kommt auf den Stil an.
Yasha Speed
13-02-2008, 19:55
suburi mit ner eisenstange und shikko. mehr brauchste für aikido nich, sieht halt dann vielleicht net nach fitnessmodel aus.
ansosnten: yoga schadet nie.
hi
mmh der trick bei aikido dachte ich immer sei, dass man keine kraft benoetigt..mh
nja aber fallen ist scho anstrengend..mh
nja also ich wuerde anbieten.. liegestuetz, joggen, handstand, klimzuege.
nix besonderes....halt
hi
mmh der trick bei aikido dachte ich immer sei, dass man keine kraft benoetigt..mh
nja aber fallen ist scho anstrengend..mh
nja also ich wuerde anbieten.. liegestuetz, joggen, handstand, klimzuege.
nix besonderes....halt
Der Stilbegründer hat selbs Kraftübungen durchgeführt, vondaher sollte das passen :)
Kraft schadet nie und kann mangelnde Technik ersetzen, auch wenns vielleicht nicht der optimale Weg ist.
hallo:) ich selber halte mich mit einfachen kräftigungsübungen fit. liegestütze laufen klimmzüge sehr viel seilspringen helfen dabei ganz gut..:) zum thema kraft beim aikido: wenn man die technik beherrscht benötigt man keine kraft:) anstrengend wird es dann bei länger andauernden übungen (randori lässt grüßen) wo man in erster linie kondition benötigt aber ein gesundes maß an athletic kann nie schaden
kampffrosch
24-02-2008, 14:24
hi
mmh der trick bei aikido dachte ich immer sei, dass man keine kraft benoetigt..mh
nja aber fallen ist scho anstrengend..mh
nja also ich wuerde anbieten.. liegestuetz, joggen, handstand, klimzuege.
nix besonderes....halt
in den oberschenkeln brauchst du schon kraft weil man oft tief steht(wenn man größer ist;))
...(randori lässt grüßen)
ich dachte im aikido wird nicht frei gerandoriet?
carstenk
24-02-2008, 17:33
ich dachte im aikido wird nicht frei gerandoriet?
Es würde mich interessieren, woher Du diese Info hast.
Gruß,
Carsten
Es würde mich interessieren, woher Du diese Info hast.
Gruß,
Carsten
hab das in einem thread gelesen den ich gerade nicht finde, ich glaube es ging um sparring im aikido und dass das da nicht gemacht wird, und randori ist ja sowas wie sparring
gruß
hm oh ich muss meine alte meinung revidieren....
im neuen aikido magazin vom aikikai
im interview mit Hiroshi Hatayame
sagt er :
"Wenn alle Leute Muskeltraining machen wuerden, wuerden sie mehr Kraft haben und eine bessere Aikidotechnik haben."
carstenk
25-02-2008, 12:27
hab das in einem thread gelesen den ich gerade nicht finde, ich glaube es ging um sparring im aikido und dass das da nicht gemacht wird, und randori ist ja sowas wie sparring
gruß
Dann haben wir unterschiedliche Auffassungen von Randori und Sparring. Und ja, ich denke auch dass es in der breiten Masse im Aikido kein Sparring gibt.
Im Randori das ich kenne sind die Rollen klar verteilt. Einer verteidigt, der/die andere/n greift/greifen an. Der Verteidiger weiss nicht, wer wann mit welchem Angriff kommen wird, die Angreifer wissen nicht, mit welcher Technik ihr Angriff beanwortet wird.
Im Sparring das ich kenne wechseln die Rollen ständig, beide versuchen, einen Kampf zu 'gewinnen' (wie man das jetzt wertet ist wohl ziemlich individuell. Höhere Trefferzahl, mehr Würfe, Pin auf dem Boden usw.). Sowas kenne ich persönlich im Aikido nicht. Es mag Leute geben, die das machen, aber viele sind es wohl nicht. (Wenn da jemand Zahlen hat, immer her damit!)
Ein schwaches Equivalent zum Sparring im Aikido, das mir einfällt, sind Verkettungsübungen. Hier versuchen die Partner aufeinander mit Technik, Gegentechnik, Konter, Gegenkonter usw. zu reagieren. Allerdings stehen hier m.E. die nahtlosen Übergänge von einem zum anderen im Vordergrund, weniger das Bestimmen eines 'Gewinners'.
Gruß,
Carsten
carstenk
25-02-2008, 12:36
"Wenn alle Leute Muskeltraining machen wuerden, wuerden sie mehr Kraft haben und eine bessere Aikidotechnik haben."
mit dem Zusatz "... nachdem sie gelernt haben, sich zu entspannen..." könnte ich das akzeptieren.
Jedesmal, wenn ich einen Anfänger mit viel Kraft und ohne KK-Erfahrung auf der Matte sehe, ist ihm die Kraft im Weg. Er verkrampft, wird hektisch und droht mit seiner Kraft seinen Partner zu verletzen...
Auch bin ich der Meinung, dass eine Technik, die mit Kraft geführt wird, keine saubere Technik ist. Im Gegenteil, es ist eher ein Zeichen dafür, dass man den Partner nicht sauber unter Kontrolle hat und anfangen muss, zu pfuschen.
Kraft kann m.E. gut sein für die eigene Haltung, aber als Ersatz oder Grundlage für Technik sehe ich sie nicht.
Gruß,
Carsten
hi
hast du das interview den wenigstens gelesen ??
deinen zusatz habe ich darin naemlich nicht gelesen !
also prinzipiel wuerde ich dir ja zustimmen, auch wenn ich das mit dem verletzten fuer ein wenig ueberzogen finde.
nja aber er gibt auch nich genau an wofuer er die kraft benoetigt.
nun ja, mir wuerde als leihenhafte moeglichkeit einfallen, dass sich unter anderem das verletzungsrisiko verringert.
aber als ich das gelesen habe, hat mich das doch ein wenig zum nachdenken bewegt. immerhin trainiert Hiroshi Htayama schon seit 18j und das nicht gerade wenig. wie ich auch dem interwiew noch entnehmen kann.
carstenk
25-02-2008, 14:54
hi
hast du das interview den wenigstens gelesen ??
deinen zusatz habe ich darin naemlich nicht gelesen !
also prinzipiel wuerde ich dir ja zustimmen, auch wenn ich das mit dem verletzten fuer ein wenig ueberzogen finde.
nja aber er gibt auch nich genau an wofuer er die kraft benoetigt.
nun ja, mir wuerde als leihenhafte moeglichkeit einfallen, dass sich unter anderem das verletzungsrisiko verringert.
aber als ich das gelesen habe, hat mich das doch ein wenig zum nachdenken bewegt. immerhin trainiert Hiroshi Htayama schon seit 18j und das nicht gerade wenig. wie ich auch dem interwiew noch entnehmen kann.
Ok, holen wir mal ein wenig aus.
Trainingsdauer:
Ich habe Aikido mit 15 begonnen, das war 1983. '89 habe ich meine Shodan-Prüfung abgelegt. '91 habe ich damit begonnen, im Unisport Hannover zu unterrichten.
Ich habe nicht als Vollzeiter (Deshi) trainiert, sonder eher, von der Frequenz her, im Breitensport, also mehrmals in der Woche. Ich komme damit von der Zahl der Trainingseinheiten wohl nicht an die von Hatayame heran, aber ein bisschen was kann ich beurteilen.
Kraft:
Während meiner Zeit an der Uni Hannover habe ich versucht, nebenbei in der Paketsortierung von UPS Geld zu verdienen. Ich habe die grossen grauen Container von UPS beladen (von Hand), die Du auf den Autobahnen vielleicht schon mal gesehen hast. Ein Container enthielt im Schnitt 800-1100 Pakete (es gab zwei Containergrössen), ein Paket wog im Schnitt 8kg. Während einer Schicht von ca. 4 Stunden hat jeder Lader im Schnitt 4 Container vollgepackt.
Ich bin mit Rad zur Arbeit und zur Uni gefahren. Das waren etwa 40km pro Tag.
Wenn man das mehrere Monate gemacht hat ist man reichlich fit. Ich hatte Kraft ohne Ende. Und genau diese Kraft hat mir auf der Matte so lange das Leben schwer gemacht, bis ich gelernt habe mich zu entspannen.
Im Rahmen meiner Trainer-Tätigkeit habe ich immer wieder Leute auf der Matte gehabt, die sehr, sehr viel Kraft hatten. Die hatten fast immer zwei grundsätzliche Probleme: Mangelnde Beweglichkeit in den Schultern und mangelnde Feinmotorik in der Technik. Ersteres ist für die Leute selbst blöd, wenn sie am Boden gehebelt werden. Letzteres ist für ihre Partner blöd, weil sie mit der vielen Kraft überhaupt nicht mitbekommen, was genau gerade im Gelenk des anderen passiert. Und wenn es etwas schneller und damit stressiger wurde führte die fehlende Feinmotorik sehr oft zu hektischen und überzogenen Reaktionen.
Basierend auf diesen Erfahrungen halte ich die pauschale Aussage: "mach Krafttraining und Deine Technik wird besser" für Unsinn.
Gruss,
Carsten
tjoa kp,
da gehen mir die argumente aus. ich kann das ja auch nicht beurteilen. aber so wie das im interview geschrieben steht, kann man es leicht so verstehen...
hmhm....
blauvogel
26-02-2008, 20:12
hallo,
ich verfolge diesen thread schon einige zeit und muss mich jetzt doch zu dem thema äussern :)
Basierend auf diesen Erfahrungen halte ich die pauschale Aussage: "mach Krafttraining und Deine Technik wird besser" für Unsinn.
nein, das ist sie nicht.
ich habe vor einigen monaten, wegen knieproblemen angefangen, regelmässig in einem fitnesstudio nicht nur die beinmuskulatur zu trainieren.
ich halte inzwischen, auch wenn wir im training im vergleich viele übungen dazu machen, separates muskeltraining für sehr wichtig.
es geht natürlich nicht darum, mehr kraft in den techniken einzusetzen.
die muskulatur hat auch noch andere aufgaben.
hauptpunkt ist, dass ein sehr guter muskelaufbau die gelenke schützt. gerade beim aikido sind knieverletzungen häufig. ich bin der meinung und erfahre gerade, dass man probleme damit sicherlich reduzieren, wenn nicht sogar vermeiden kann.
ein weiterer punkt ist, dass ich durch das plus an muskulatur, auch in schwierigeren positionen (vor allem beim randori) sogar wesentlich beweglicher bin. - vor allem was die beinarbeit angeht.
gerätetrainig ist auch eine zusätzliche auseinandersetzung mit seinem körper. man achtet nicht nur detailliert auf seine bewegungen (die müssen ja korrekt sein), sondern erweitert seine erkenntnisse in seiner körperwahrnehmung und seinem körpergefühl. darauf basiert ja schliesslich aikido.
ausserdem legt man etwas an sinnvoller "masse" :) zu, die auch im aikido ein vorteil ist.
das ist jetzt mal das wesentlichste :)
einen kleinen nachteil sehe ich darin, dass man etwas steifer wird. das kann man aber mit intensiver gymnastik und dehnübungen, die sowieso zu einem vernünftigen aikido-training gehören sollten mit minimalem mehraufwand kompensieren.
ein bad im thermalbecken oder ein saunabesuch ist da auch ein gutes hilfsmittel und macht auch noch spass. man ist dann lockerer als jemals zuvor :)
ich bereue es, auch wenn es nicht zu meinen leidenschaften gehört, nicht früher mit gezieltem muskeltraining angefangen zu haben.
vielleicht hätte ich mir so manche gelenkprobleme erspart.
auch wenn ich neben minimum 3x pro woche aikido übe, 2-3x ins fitnessstudio gehe und täglich auf dem ergometer radle gehe sehe ich mich nicht als fitnessfreak :)
ich mache es, um weiter aikido üben zu können.
gruss
blauvogel
carstenk
28-02-2008, 10:11
Hi blauvogel,
Du hast natürlich recht. Krafttraining dient dazu, den Körper zu stabiliseren und auch die Gelenke zu schützen.
Aber ich möchte ein paar Kommentare loswerden:
ein weiterer punkt ist, dass ich durch das plus an muskulatur, auch in schwierigeren positionen (vor allem beim randori) sogar wesentlich beweglicher bin. - vor allem was die beinarbeit angeht.
Reines Krafttraining macht Dich nicht beweglicher, doch das stellst Du ja selbst fest:
..einen kleinen nachteil sehe ich darin, dass man etwas steifer wird. das kann man [...] kompensieren.
Während ich in Deinem Post sehr gute Argumente für Krafttraining bzgl. Stabilität und Beinarbeit gefunden habe habe ich leider kein Argument gefunden, warum die Technik an sich besser werden soll. Auch hast Du selbst den Nutzen von Kraft eingeschränkt, indem Du auf die Notwendigkeit der zusätzlichen Dehnungsübungen hingewiesen hast.
Betrachtet man die Kraft und Stabiliät als Basis kann ich natürlich sagen, dass mein Aikido besser wird, wenn meine Basis breiter und stärker ist.
Nur muss ich dann auch bereit sein zu sagen, wie Du es ja auch bist, dass Krafttrainining einen erhöhten Dehnungsaufwand mit sich bringt. Und ich für mich muss dann aber auch sagen, dass ein mehr an Kraft auch ein mehr an Entspannung _in_der_Technik_ bedeutet, damit ich mir meine Feinmotorik und das Timing nicht versaue.
Und damit wäre ich wieder an dem Punkt, an dem ich die Gleichung Aikido + Krafttraining = besseres Aikido in Frage stelle.
Aikido + Kraftraining + zusätzl. Dehnung + zusätzl. Entspannung + zusätzl. Feinmotoriktraining = besseres Aikido kommt m.E. eher hin.
Was an Kraft zusätzlich aufgebaut wird steht einem meiner Erfahrung nach (erst einmal) nur im Weg und sorgt für einen erhöhten Bedarf, die anderen Punkte zu trainieren.
Gruß,
Carsten
mh ich vestehe nicht warum du soooo gegen "krafttraining" bist.
wir reden ja hier nicht von body building oder so. sonden einfach von einem gesundem mass. und komm hier net mit gleichungen, das ist wenn schon nu alles naehrungsweise nicht gleich. am besten baust du noch ein paar integrale mit in deine formel ein. ich finde den beitrag von blauvogel sehr gut. und letzten endes muss das jede selber wissen .. so ;)
carstenk
28-02-2008, 19:42
Hi!
mh ich vestehe nicht warum du soooo gegen "krafttraining" bist.
Bin ich gar nicht. Ich habe auch nie gesagt, dass mein kein Krafttraining machen soll. Man muss sich aber bewusst sein, was es für die eigene Technik bedeutet. Nämlich zusätzliche Arbeit.
Ich habe sehr oft gesehen, dass Menschen mit viel Kraft in den ersten Jahren zuerst einmal lernen mussten, auf die Kraft zu verzichten, weil sie sonst die Technik nicht weich und fliessend hinbekommen.
An mir selbst konnte ich erleben, dass mein Timing sich bei wachsender Kraft verschlechtert hat und dass ich reichlich unbeweglich wurde. Der Kraftzuwachs hat also dafür gesorgt, dass ich meine Technik und meine Bewegungen daran anpassen musste und dass ich auch noch mehr Dehnungsübungen einbauen musste...
blauvogels Beitrag ist ja auch wirklich gut, nur hat er keine Argumente gebracht, warum seine Technik besser geworden ist.
Gruß,
Carsten
PS: Formelallergiker? :)
blauvogel
28-02-2008, 21:50
hallo busch,
danke :)
du hast recht. es geht hier wirklich nicht um bodybuilding.
hallo carsten,
blauvogels Beitrag ist ja auch wirklich gut, nur hat er keine Argumente gebracht, warum seine Technik besser geworden ist.
was von meiner vorigen beschreibung in meine technik einfliesst, habe ich darin erwähnt, das ich durch das zusätzliche krafttraining auf meinen bewegungsablauf nochmal extra und anders achte und meinen körper zusätzlich vertiefter wahrnehme und neue aspekte entdecke. das wirkt sich selbstverständlich auf die technik aus.
ich muss dich ja wohl hoffentlich nicht über die wichtigkeit des eigenen körperempfinden beim aikido aufklären?!
darüberhinaus, merke ich eine andere spannung in meinen muskeln. das hat nichts mit überhöhtem krafteinsatz zu tun.
noch was. ich finde eine erhöhte körperliche fitness bringt in allem was.
gestern hat mein trainer wiedermal sein "drill-programm" durchgezogen. runden rennen, über matten robben, unter leuten durch, obendrüber usw.
wir haben gerade neue, die wegen einem umzug bei uns gelandet sind. die haben geschaut, die nase gerümpft und nach einer kleinen runde rennen am mattenrand eine pause benötigt.
bei den verschiedenen "über die matten robben"-varianten, haben die nichtmal drei meter geschafft. die waren nicht in der lage, ihre muskeln zu koordinieren und lagen dann einfach bewegungsunfähig auf dem boden.
ich rede hier nicht von anfängern, sondern von mehrfachen danträgern.
siehst du darin denn keine fähigkeiten, die man nicht auch für techniken brauchen könnte?!
ich kann es nicht glauben, dass aikidoka meinen mit fast null fitness ernsthaft eine kk zu betreiben. vollig egal, ob sie auf den einsatz von kraft beruht oder nicht.
und diese aikidoka verwenden in ihren techniken tendenziell sogar mehr kraft bzw. die technik funktioniert erst gar nicht, weil sie vielleicht den hüfteinsatz "unterschlagen".
sie scheinen sich dieser körperteile nicht wirklich bewusst zu sein. weder in ihrer bewegungsfähigkeit, noch in dem bewusstsein ihrer muskeln an der stelle.
auch beim aikido braucht man muskeln. ein arm bewegt sich nicht von selbst. wie schön, dass man diese muskeln beim kraftraining sehr differenziert spüren kann.
dir ist aber klar, dass der hüfteinsatz für das funktionieren einer technik beim aikido essentiell ist ? oder?
Bin ich gar nicht. Ich habe auch nie gesagt, dass mein kein Krafttraining machen soll. Man muss sich aber bewusst sein, was es für die eigene Technik bedeutet. Nämlich zusätzliche Arbeit.
was verstehst du bei aikido unter zusätzlicher arbeit?
ich habe geschrieben, dass es sich um einen minimum an mehraufwand handelt - ich rede von vielleicht maximal einer minute zusätzlichem dehnen oder bewegen.
das fällt bei 20 min gymnastik vorm training nicht ins gewicht.
und gymnastik fördert die beweglichkeit ungemein :) - ob mit oder ohne kraftraining.
ich verstehe auch nicht das du "zusätzliche arbeit" hier negativ interpretierst. durch aikido habe ich meine freude an bewegung entdeckt und ich freue mich darüber, eine minute länger üben zu können.
aikido ist bewegung und ich verstehe nicht, was an zusätzlicher bewegung unter zusätzlicher arbeit zu verstehen ist.
ich kenne aber aikidoka, die eine ähnliche meinung vertreten, weil das wort "kraft" bei vielen in den kreisen verpönt ist.
das ist unfug. flexibilität und offenheit, sich auf unerwartetes einlassen sind doch ebenso ein grundelement von aikido.
die wollen dann aber lieber wie ein wischlappen auf dem boden rumliegen :)
- ok, das ist sicherlich auch eine erfahrung :)
ich kenne mindestens genausoviele aikidoka mit wenig muskelaufbau die stocksteif sind, wie die, mit mehr muskelmasse.
ausserdem macht schwimmen als ausgleich zum krafttraining auch spass. ist ja bewegung.
übrigens bin ich durch die entdeckund des wassers letztendlich entspannter als vorm krafttraining :) - ohne dem hätte ich das nie entdeckt :)
gruss
blauvogel
p.s. ich kann natürlich nicht wissen, wie der herr aus dem zitat die verbesserung der technik durch krafttraining für sich definiert.
ich beschreibe nur meine erfahrungen mit eunem halben jahr krafttraining und neun jahren intensiv praktiziertem aikido. sicherlich fehlt mir die erfahrung, wie sie der zitierte herr hatte.
aber ich weiss, dass er recht hat :)
p.s ich bin übrigens eine "sie"
carstenk
29-02-2008, 12:14
Hi blauvogel,
p.s ich bin übrigens eine "sie"
Sorry, am Denken ausserhalb von Schubladen arbeite ich noch.
Wieso verfallen wir aber eigentlich immer wieder in das Muster zurück, Extrempositionen einzunehmen oder sie anderen zu unterstellen?
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass Krafttraining per se schlecht ist. Auch habe ich niemandem unterstellt, bodybuilder-mässig Eisen zu pumpen. Mir war nur das Statement "Mehr Krafttraining gibt bessere Technik" zu plump und undifferenziert.
was von meiner vorigen beschreibung in meine technik einfliesst, habe ich darin erwähnt, das ich durch das zusätzliche krafttraining auf meinen bewegungsablauf nochmal extra und anders achte und meinen körper zusätzlich vertiefter wahrnehme und neue aspekte entdecke. das wirkt sich selbstverständlich auf die technik aus.
Wie konkret? Hier bin ich ehrlich interessiert zu erfahren, wie es Dir gegangen ist. Von meinen Erfahrungen habe ich schon berichtet.
ich muss dich ja wohl hoffentlich nicht über die wichtigkeit des eigenen körperempfinden beim aikido aufklären?!
Nein, nicht wirklich. War das nötig?
...gestern hat mein trainer wiedermal sein "drill-programm" durchgezogen. [..] bei den verschiedenen "über die matten robben"-varianten, haben die nichtmal drei meter geschafft. die waren nicht in der lage, ihre muskeln zu koordinieren und lagen dann einfach bewegungsunfähig auf dem boden.
ich rede hier nicht von anfängern, sondern von mehrfachen danträgern.
siehst du darin denn keine fähigkeiten, die man nicht auch für techniken brauchen könnte?!
ich kann es nicht glauben, dass aikidoka meinen mit fast null fitness ernsthaft eine kk zu betreiben. vollig egal, ob sie auf den einsatz von kraft beruht oder nicht.
und diese aikidoka verwenden in ihren techniken tendenziell sogar mehr kraft bzw. die technik funktioniert erst gar nicht, weil sie vielleicht den hüfteinsatz "unterschlagen".
sie scheinen sich dieser körperteile nicht wirklich bewusst zu sein. weder in ihrer bewegungsfähigkeit, noch in dem bewusstsein ihrer muskeln an der stelle.
Ich stimme Dir zu, das ist bzgl. der Fitness erschreckend. Und ich stimme Dir zu, es sind Übungen, die als Basis für die Technik durchaus zu gebrauchen sind. Es gab in meinem Leben aber auch Zeiten, in denen ich solche Schwierigkeiten gehabt hätte. Es hat mich lange Zeit und viel Training gekostet, das wieder in den Griff zu bekommen. Kennst Du die Gründe für die mangelnde Fitness der "Zugezogenen"? Hast Du sie mal nach ihrer Technikinterpretation gefragt? Nach einem Wechsel des Dojos hatte ich massive Probleme, mich dem "neuen" Stil anzupassen. Ich habe zwar versucht, nachzumachen was vorne vorgemacht wurde, aber die verdammten Details haben mir das Leben schwer gemacht.
dir ist aber klar, dass der hüfteinsatz für das funktionieren einer technik beim aikido essentiell ist ? oder?
Hälst Du solche Spitzen wirklich für notwendig?
was verstehst du bei aikido unter zusätzlicher arbeit?
ich habe geschrieben, dass es sich um einen minimum an mehraufwand handelt [...]
ich verstehe auch nicht das du "zusätzliche arbeit" hier negativ interpretierst.
Den Begriff Arbeit interpretierst Du hier negativ, nicht ich. In keinem meiner bisherigen Posts habe ich die Arbeit als etwas negatives gewertet.
Aikido ist für mich, nach einer langen Phase der Begeisterung an der Bewegung, inzwischen auch Arbeit an mir selbst. Zu Versuchen, die nächste Technik so gut zu machen, wie ich gerade kann. Dabei zu lernen, mit Frust, Wut, Schmerz aber auch Freude und Lust an der Bewegung und dem Erfolg einer sehr guten Technik zu leben. Alle diese Empfindungen sind mir wichtig, für diese eine Technik. Trage ich sie aber mit in die nächste Technik bin ich nicht mehr offen und unvoreingenommen. Meine nächste Technik wäre zum Scheitern verurteilt. Wäre Arbeit in diesem Kontext für mich etwas Negatives müsste ich mit dem Aikido aufhören.
Im Rahmen dieser Arbeit ändert sich mein Körper. Er wird fitter und passt sich den Anforderungen an die Techniken an. Verwende ich nun eine zweite Trainingsmethode (wie z.B. Krafttraining) ändert sich mein Körper aufgrund von zwei unterschiedlichen Ursachen. Eine ist zielgerichtet auf Aikido, die andere auf Kraftzuwachs. Um das zu vereinen und zu einem "harmonischen Ganzen" (gesteltzter, als mir lieb ist, mir fällt nur nichts besseres ein) zu machen, ist meiner Meinung nach weitere Arbeit notwendig. Mehr habe ich nicht gesagt. Aber auch nicht weniger.
aikido ist bewegung und ich verstehe nicht, was an zusätzlicher bewegung unter zusätzlicher arbeit zu verstehen ist.
Ich hoffe, meine Ansicht von Arbeit deutlich gemacht zu haben.
ich kenne aber aikidoka, die eine ähnliche meinung vertreten, weil das wort "kraft" bei vielen in den kreisen verpönt ist.
Wie hast Du meine bisherigen Posts eigentlich verstanden? Bin ich jetzt gegen Kraft, dafür, oder irgendwo in der Mitte? Dieses Zitat wirft mich mit Leuten in einen Topf, die Kraft grundlegend ablehnen. Hast Du mich so verstanden? War ich in meinen Äusserungen so undifferenziert?
p.s. ich kann natürlich nicht wissen, wie der herr aus dem zitat die verbesserung der technik durch krafttraining für sich definiert[...]
aber ich weiss, dass er recht hat :)
Hm. Du weisst nicht, wie er es meint, aber Du gibst ihm trotzdem recht?
Gruß,
Carsten
tjoa ich glaube wir stecken hier in einem dilemma. :)
arbeit = kraft * weg
ich denke ein vorhanden sein von mehr kraft fuehrt nicht zwangslaeufig zum einsatz von mehr kaft.
....
carstenk
01-03-2008, 11:28
Hi busch!
tjoa ich glaube wir stecken hier in einem dilemma. :)
arbeit = kraft * weg
eine Formel? ;)
ich denke ein vorhanden sein von mehr kraft fuehrt nicht zwangslaeufig zum einsatz von mehr kaft.
....
Du hast recht. Nicht zwangsläufig. War aber auch nicht mein Punkt. Mich hat die zusätzliche Kraft langsamer gemacht und mir das Timing versaut. Und damit wurde meine Technik schlechter.
Gruß,
Carsten
PS: warum hast Du den Rest Deines Posts gelöscht?
Mich hat die zusätzliche Kraft langsamer gemacht
ne ist klar, deshalb geh ich ja auch zum training. ich mach auch immer liegestuetz, damit ich langesamer werde... vorsicht ironie... ;)
ach mein post war doch schrott, und enthielt doch auch keine nuetzlichen erkenntnisse.
carstenk
01-03-2008, 16:34
ne ist klar, deshalb geh ich ja auch zum training. ich mach auch immer liegestuetz, damit ich langesamer werde... vorsicht ironie... ;)
Setzt Du Kraft mit Schnelligkeit gleich?
ach mein post war doch schrott, und enthielt doch auch keine nuetzlichen erkenntnisse.
na ja, soo schlimm wars jetzt auch wieder nicht. Ich fand es schon informativ...
Gruß,
Carsten
der sanfte
01-03-2008, 16:39
Man darf kraft nicht mit Verkrampfung oder Blockierung verwechseln aber ich denk das da eher der Kopf für verantwortlich ist und nicht der Muskel.
Wenn man die Technik nachmachen will die der Lehrer gezeigt hat will man den anderen nicht verletzen oder man will die Technik besonders gut nachmachen und schon verkrampft man und die Technik mag nicht gelingen.
Genau so als Uke wenn man unsicher ist und angst hat vor der Technik, rollen oder fallen verkrampft man und bewegt sich entweder zu steif oder zu laberig.
hallo:)
Bin nach wie vor der Meinung dass Krafttraining nicht schaden kann. Vorausgesetzt man betreibt nicht nur Krafttraining. Ich gebe Carsten in jeder Hinsicht recht bezüglich dem SICH-SELBST-BEHINDERN durch die eigene Kraft. Sehe es im eigenen Training auch immer wieder.
Weiters muss ich aber auch demjenigen zupflichten der durch mehr Krafttraining eine erhöhte Kniestabilität vorzeigen kann. Ab diesem Zeitpunkt werden aber 2 wichtige Dinge verwechselt. Krafttraining also in weiterer Folge Muskelaufbau zur Stabilisierung eines Knie's unterscheidet sich aber völlig von einem Muskelaufbautraining wie man es aus den Fitnesstempeln kennt. Das eine ist Rehatraining um den Muskel Kraft zu geben, damit das Knie nach einer OP so gut als möglich stabilisiert wird. Das andere ist ein Individuelles Ganzkörpertraining.
Zum Ganzkörpertraining bleibt eigentlich nur eines zu sagen. Allgemein ein besserer Fitnessgrad sorgt für bessere Beweglichkeit und damit auch besseres Training.
Auftrainiert sein wie der Kreatin und Anabole Steroide futternde Kraftsportler bringen sicherlich nichts ... sondern schaden eher der eigenen Beweglichkeit da viel zu viel Muskelmasse vorhanden ist. Meiner Meinung nach das sinnvollste ist eine ausgewogene Mischung aus gutem Techniktraining Kondition Koordination und Kraft... wer diese Dinge für sich sinnvoll verbinden kann, wird glaub ich den größten Erfolg damit haben.
J.Bourne
02-03-2008, 16:42
Hmm
Geht ja ganz schön rund hier.
Die Statur eines Schwarzenegger will ich mit dem Krafttraining nicht erreichen. ;)
Ich denke dass die Roll- und Fallschule allein auch schon kraftfördernd ist. Aber nebenbei könnten, Liegestütze, Klimmzüge, Crunches, aber auch Übungen mit Kettleballs oder einige Hantelübungen nicht schaden.
Ich werde mir das im November erschienene Buch "Kampfsportraining effektiv" von Sascha Bernhardt kaufen und mal nachlesen was alles möglich ist. Es werden Bereiche wie:
Krafttraining
Ausdauertraining
Beweglichkeitstraining
Schnelligkeitstraining
Koordinationstraining
Wettkampftraining
Ernährungsgestaltung
beschrieben.
Schönen Sonntag noch!
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