Augen offen bei Meditation? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Augen offen bei Meditation?



LordKnolan
18-03-2003, 21:02
Hallo!
Seit mehreren Wochen meditiere ich jeden Abend ein paar Minuten (immer solange bis mir der Rücken schmerzt oder ich nicht mehr still halten kann, also höchstens 8 Minuten, ungefähr). Ich gehe dabei nach zwei Zazen-Anleitungen vor, die ich mal im Netz gefunden habe (Wenn ich sie nochmal finde, verlinke ich sie). Also entweder die Atemzüge betrachten oder zählen.
Worauf ich hinaus will ist, dass ich aus fast allen Quellen erfahren habe, dass man die AUgen halb geöffnet lassen soll. Ich finde das aber recht unangenehm, egal ob ich im dunkeln oder bei Licht meditiere. Wenn ich die Augen zu habe, finde ich es viel angenehmer und ich kann mich esser konzentrieren.
Findet ihr ich soll mir trotzdem angewöhnen die Augen offen zu lassen oder weiter wie bisher machen?

hanzaisha
18-03-2003, 21:18
aloah,

mir wurden da mehrere möglichkeiten genannt, was zazen betrifft.

die einen meinen augen zu (ohne jegliche begründung), die anderen meinen, augen "halb" geöffnet und auf einen punkt in ca. 1-1,5 m entfernung konzentrieren…

wenn dir der rücken schmerzt, machste irgendwas falsch… immer schön gerade und entspannt sitzen!

hier (http://www.damo-chuan.de/frame.htm) steht einiges übers zazen, pfeif dir das mal rein! ;)

sportler
18-03-2003, 21:21
Original geschrieben von LordKnolan
Findet ihr ich soll mir trotzdem angewöhnen die Augen offen zu lassen oder weiter wie bisher machen? Weiter wie bisher machen. Was bei solchen Dingen zählt, ist einzig und allein das Ergebnis. Die äußere Form ist unwichtig. Mach es so, wie es für dich am sinnvollsten ist. Du mußt auch nicht unbedingt eine "vorgeschriebene" Meditationshaltung einnehmen, wenn dir diese nach kurzer Zeit Unbehagen bereitet.

cu
sportler

LordKnolan
18-03-2003, 22:21
Hallo!
Eine Anleitung habe ich wieder gefunden und habe sie hier (http://www.gungfu.de/buddhismus/zazen.html) wie versprochen verlinkt.


wenn dir der rücken schmerzt, machste irgendwas falsch… immer schön gerade und entspannt sitzen! Ich denke, dass ich richtig sitze. Ich vermute, dass das woran es bei mir mangelt Bauch- und Rückenmuskulatur ist. Denn seit ich darauf achte, in der Schule auch mal ohne Lehne und immer schön gerade zu sitzen und immer schön Crunches übe, merke ich Verbesserung.

Aber trotzdem werde ich gleich mal drauf mal drauf achten, bestimmt kann man noch irgendwas verbessern.

Ich danke euch für die gute und schnelle Hilfe, gruß Paul

Übrigens: Ich würde mich auch gerne mal intensiv über den Zen-Buddhismus informieren. Vielleicht hat jemand noch ein paar Links oder Buchtitel die er mir ans Herz legen möchte :) Allerdings habe ich hier schonmal durchgeguckt: http://www.gungfu.de/buddhismus/index_zen.html

Thorre
18-03-2003, 22:26
hi paul,

also ich denke, Du sitzt nicht richtig...

hg
thorre

MatzeOne
19-03-2003, 02:05
Hi LordKnolan!
Ich habe für gewöhnlich auch die Augen bei der Meditation geschlossen. Meine Quellen besagen auch, das ist nicht weiter schlimm. U.U. kommt es von ganz alleine, dass du bei der Meditation eines Tages die Augen offen hälst. Der Buddhismus fasziniert mich auch schon eine ganze Weile. Natürlich als Kampfkünstler und speziell Anhänger der jap. Kampfkünste, befasse ich mich zunehmend mit den Zen-Buddhismus. Aber egal ob Zen, Theravade, Tibetischer Buddhismus oder eine andere "Schule". Ich rate dir, nimm einfach mal zu einer buddh. Gruppe in deiner Nähe Kontakt auf; dort wird dir sicherlich geholfen.

Ein paar Links zur Informationsbeschaffung:
http://www.dharma.de/main.html
http://www.bghh.de << Buddhistische Gemeinde Hamburg
http://www.palikanon.com << Theravada-Buddhismus
http://www.info-buddhismus.de << könnte umfangreicher sein
http://www.zazen.de/

Für Hamburg habe ich noch weitere Links, die aber leider keine weiteren Verweise auf andere buddh. Gruppen innerhalb Deutschlands enthalten.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

SuBzErO
19-03-2003, 09:38
das man bei der meditationssitz schmerzen bekommt hat mehrere gründe, auf jeden fall wird es in zentral asien so erklärt, dass es das bewusstsein aufrecht erhält, denn wenn man es sich beim meditieren zu bequem macht, geht man sehr schnell in eine ausruhende position und kann dabei einschlafen und vom bewusstsein in das unbewusste übergehen... also einfach schlafen... doch bei schmerzen der position der meditation, wird der ausübende in die lehre vertieft, die schmerzen zu vergessen. es hört sich zwar einfach an, aber nach längerer zeit gewöhnt sich der köpper an die position und man spürt die schmerzen nicht mehr. wie eine selbsthypnose, doch das wird mehr zeit in anspruch nehmen, als nur einpaar minuten so zu sitzen.

was die augen angeht, ist es wie bereits von anderen erwähnt, eine sache, die man selbst entscheiden sollte, denn der erfolg ist in einem selbst. etwas von anderen zu lernen ist nur ein weg, um die eigene zu finden. und wenn du mit geschlossenen augen dich wohler fühlst, dann ist es doch ganz ok... :klatsch:

karlo
19-03-2003, 10:37
Augen auf Augen zu?

Mit diesem Problem habe ich mich auch eine ganze Zeit beschäftigt. Resultat: Jeder sagt etwas anderes eine letzdendlich schlüssige Begründung hab ich nicht bekommen.

Ich halte die Augen jetzt meist geschloßen, weils einfach angenehmer für mich ist.

Thorre
19-03-2003, 12:42
hi there,

augen auf. ganz bestimmt. jedenfalls wenn es zazen sein soll.

beste grüße
thorre

Dao
19-03-2003, 14:23
Hi,
Augen leicht geöffnet und mit Blick zum Boden!
Knie sollen tiefer Richtung Boden sein als dein Becken!
Aufrechter Rücken (seidener Faden am Kopf-Baihui bis zum Himmel).
Enstpannt sitzen!
Sitz (Blick) zur Wand!
Dann hast du ein paar Grundregeln des Zazen erfüllt!
Du kannst natürlich meditieren, wie du willst, dann halt nicht unter dem Dach des Zen.
Auch o.k.

relax
28-03-2003, 02:09
Hi,
am Anfang ist es für die meisten Übenden besser mit geschlossenen Augen zu meditieren.
Die Augen (visuelle Reize) ziehen meist zu viel Aufmerksamkeit ab um tiefer in sich hineinspüren zu können.
Soweit ich weiss, werden jedoch alle fortgeschrittenen Meditationsübungen mit offenen Augen geübt, zum Einen um einen leichteren Bezug zum Alltag herzustellen - dort bewegt man sich ja auch meist mit geöffneten Augen und zum Anderen um gleichzeitig die äussere und innere Welt wahrzunehmen - u.a. nicht unwichtig in der KK.

Grüsse an alle
and relax

Freddy Skidzun
31-03-2003, 13:50
Hallo, alle zusammen!
Also: das mit den geöffneten Augen wird, soweit ich weiß, von Buddha selbst auf zwei Weisen erklärt.
1. Wenn die Mönche oder Laien früher im Wald meditierten, mussten sie ständig auf Bären oder Raubkatzen oder Schlangen etc achtgeben. Das fällt mit geschlossenen Augen ja bel´kanntlich recht schwer.
2. Gerade bei Müdigkeit fängt der Geist an, bei geschlossenen Augen zu rebellieren und du verfängst dich un bewusst und ungewollt in eine Art "meditativer Tagträumerei", was ja nicht der Sinn der Übung ist. Generell wird gesagt, dass die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit bei halb geöffneten Augen besser bewahrt werden kann.

Wie aber bereits weiter oben geschrieben, und dem kann ich mich nur anschließen, musst Du im Endeffekt deine "eigene" Methode finden. Spätestens wenn du regelmäßig anfängst wegzudösen, solltest Du die Augen öffnen. Wenn sie Dir trotzdem zufallen, solltest Du lieber schlafen gehen, als Dich zur Meditation zu zwingen. So verlierst Du sonst den Spaß an der Sache. Und wenn es Dir nichtmehr gefällt, gibst Du die Meditation auf und das´bringt niemandem etwas.

Und zu deinen Schmerzen: Ich denke, dass Deine Vermutung bzgl. der Muskulatur sehr treffend ist, denn ich habe beobachtet, dass sich diese Schmerzen im Rücken im Laufe der Zeit verringern und der Rücken gestärkt wird. Diese Schwäche hängt warscheinlich mit unserer westlichen, laxen Sitzweise zusammen. Aber solange Du noch Schmerzen hast: Meditiere über sie und sei dankbar, dass es sie gibt: Beobachte den Schmerz solange, bis DU es nichtmehr aushältst und analysiere: Er hat keienen andauernden Bestand, sondern ist vergänglich, er wird immer schwächer und dann wieder stärker, doch bleibt nie gleich.
Das hilft Dir a) Achtsamkeit, die Du mithilfe des Atembeobachten bzw. -zählen ebenfalls erreichen kannst, zu entwickeln, denn Du stärkst Deine Konzentrationsfähigkeit und b) es zeigt Dir die wahre NAtur aller Dinge, Phänomene wie Gefühle, nämlich ihre stetige Veränderung und Vergänglichkeit, denn nichts ist, wie Du warsch. schon weißt, in zwei aufeinanderfolgenden Augenblicken identisch.

Viel Spaß und Erfolg bei Deiner Praxis, halt mich auf dem Laufenden,
mfG, Freddy!