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Vollständige Version anzeigen : Geschichte u. Ursprung des Boxen



Pantha
23-03-2003, 15:33
Hallo,

mich würde die Geschichtliche Entwicklung des Boxens interessieren?

Der Ursprung usw..


DANKE


Panther

mart
23-03-2003, 19:13
mich auch :D

haifischle
23-03-2003, 20:19
Boxen soll eine der ältesten Sportarten überhaupt sein. Lt.Homer war es schon als Wettkampfsport 688 v.Chr. bei den 23.Olympischen Spielen im Programm. Bei den 41.Olympischen Spielen, 616 v.Chr. wurden erstmals Kämpfe für Jugendliche ausgetragen. Der damalige Handschutz wird so geschildert: Den Faustkämpfern wurden 3 Meter lange Riemen aus rohem Rindleder zum Schutz der Hände angelegt. Vier der Finger wurden in ein Riemengeflecht gesteckt und ragten über diesen so weit heraus, daß sie zusammengeballt eine Faust bildeten. Bei den 33.Olympiade wurde Faustkampf und Ringkampf miteinander verschmolzen. Den klassischen Faustkampf - ursprünglich auf Verteidigung und Abwehr angelegt - konnte danach in der Antike nicht mehr nachgewiesen werden.
Das moderne Boxen ist in England im 17.Jahrhundert auferstanden. Wichtige Impulse kamen aus dem Stockfechten. Pionier des Boxens war James Figg. Er hatte sich selbst als Meister von England eingesetzt, verteidigte seinen Titel 1727 erfolgreich seinen Titel gegen Ned Sutton und behielt ihn bis zu seinem Tod. Um 1720 wurde von ihm die erste englische Boxschule in Tottenham eröffnet. Das erste Lehrbuch übers Boxen
wurde 1747 von Captain John Godfrey veröffentlicht. Von Jack Broughton stammen die ersten Regeln, die bis 1838 Gültigkeit hatten.Danach galten die Londoner Preisinrgregeln. 1866 entstanden durch Marquess of Queensberry die Regeln des Boxens mit Handschuhen. Da wurden das Ringen , Festhalten, Würgen, die Herbeiführung des K.o. durch Beinstellen, Niederwerfen untersagt. 1923 lösten sie die Regeln des National Sporting Clubs ab. 1909 gabs die ersten Profimeisterschaften um den Gürtel der Herausforderer. Die ersten Amateurmeisterschaften wurden 1867 in drei Gewichtsklassen ausgetragen. (Leicht-, Mittel-und Schwergewicht). 1880 wurde die Amateur Boxing Associations mit eigenem Regelwerk gegründet. Diese Regeln bilden bis heute noch das Gerüst fes Amateurboxens. Ende des 18.Jahrhunderts entwickelte sich das Profiboxen in den USA, in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts breitete sich dort dann auch das Amateurboxen aus. Anfang des 20.Jahrhunderts ging es in Frankreich los. 1904 war Boxen in der Neuzeit zum ersten Mal Bestandteil der Olympischen Spiele,seit 1920 ist Boxen traditionell im Programm. Im selben Jahr wurde die FIBA (Federation Internationale de Boxe Amateur) ins Leben berufen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde daraus die AIBA. Ab 1924 wurden Europameisterschaften bei den Amateuren ausgetragen. So um die 1880 begann in Deutschland das Boxen, in Varietes, Zirkus und Rummel. 1899 gab es die ersten Profikämpfe. Für das Amateurboxen war zunächst der 1891 gegründete Deutsche Athletik-Sportverband zuständig. Dort wurde das Boxen aber nicht gefördert sondern nur geduldet. Ende 1912 wurde der Deutsche Boxverband gegründet. Die ersten Deutschen Meisterschaften der Amateure wurden in 8 Gewichtsklassen mit 29 Sportlern ausgetragen. 1916 sollte bei den Olympischen Spielen in Berlin Boxen mit im Programm sein, ging aber dann wegen des 1.Weltkrieges nicht. Ende 1920 wurde der Deutsche Reichsverband für Amateurboxen gegründet. Im selben Jahr wurden Einzelmeisterschaften ausgetragen. 1929 waren bereits 300 Vereine und rund 48000 Mitglieder organisiert. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurden 2 Goldmedaillen, 2x Silber und 1x Bronze erreicht.
Nach der Teilung Deutschlands boomte im Osten das Amateurboxen, da das Berufsboxen verboten wurde. Die besten Boxer wurden in wenige Leistungszentren zentralisiert. Durch die staatliche Förderung des Leistungssports, hochqualifizierte Trainer und moderner Trainingskonzeption erreichte der Boxsport im Osten ein sehr hohes Leistungsniveau.

1981 wurde der Boxpointer erstmals bei der EM in Helsinki benutzt.

1995 wurde beim DBV das Regelwerk für das Frauenboxen in den Wettkampfbestimmungen aufgenommen.

Gruß
Heidi

Pantha
23-03-2003, 20:30
DANKE Heidi;)

GeRScH
28-03-2003, 16:03
früher gings bis zum sterben....jaja

naja kleine anmerke von mir...
theogenes von thasos hat 1300 mal gewonnen und 22 jahre lang war er meister...dh. er hat jeden monat 4 kämpfe ausgetragen...

CeKaVau
28-03-2003, 16:51
Hallo,

vielleicht kann ich auch noch zwei Artikel beitragen:

Mit bloßen Fäusten

Schätzungsweise benutzten die Menschen ihre Fäuste schon viele Jahrhunderte um Argumente auszutauschen, bevor irgend jemand auf die Idee kam, es für die Unterhaltung Anderer zu tun. Es gibt Beweise, daß Boxen schon 1500 v.C. auf Kreta existierte. Neuere Forschungen haben ergeben, daß es wahrscheinlich in Afrika schon viel früher ausgeübt wurde. Das Gebiet liegt im heutigen Äthiopien. Hieroglyphen, aus der Zeit 4000 v.C., deuten auf eine neue Sportart hin, die sich den Nil aufwärts verbreitete. Das geschah durch eine Reihe von Feldzügen Ägyptens gegen Äthiopien.
Die Verbreitung des Boxens folgte der ägyptischen Ausbreitung durch den Mittelmeerraum und den mittleren Osten. 686 v.C. hatte es sich technisch weit genug entwickelt, um in das olympische Programm aufgenommen zu werden. Dieser Sport hatte aber mit dem heutigen Boxen nicht viel gemein. Die Kämpfe wurden unter freiem Himmel ausgetragen, die Zuschauer bildeten die Ringgrenze. Der Kampf ging so lange ohne Pause weiter, bis einer der Kontrahenten nicht mehr weiter kämpfen wollte oder konnte. Obwohl es den Faustkämpfern hauptsächlich um Ehre und Ruhm ging, wurde der Sieger doch oft belohnt, gewöhnlich mit Gold, Vieh oder Trophäen.
Um die Hände und Handgelenke zu schützen, trugen die Kämpfer Streifen aus weichem Leder um ihre Fäuste, die oft auch zwei Drittel des Unterarms bedeckten. Mit dem 4. Jahrhundert v.C. wurden die Lederstreifen aus härterem Material gefertigt. Das machte sie zu Angriffs-, aber auch gleichzeitig zu Verteidigungswaffen. In der späteren Geschichte des römischen Reiches, wurde der Handschutz (cestus) mit Eisen- oder Messingstücken beschlagen. Sklaven wurden dann gezwungen zur Unterhaltung der Zuschauer bis zum Tod zu kämpfen.

Mit dem Aufstieg des Christentum, und dem damit verbundenen Untergang des römischen Reiches, verschwand der Faustkampf als Unterhaltungsmedium für einige Jahrhunderte. Erst ein Kampf, der 1681 in London statt gefunden hat, ist wieder überliefert. Von 1698 an fanden dann regelmäßig Wettkämpfe im Royal Theatre London statt. Als London wuchs, wurden Preiskämpfe, wie sie jetzt genannt wurden, immer populärer. Die Teilnehmer kämpften um was auch immer als Börse angeboten wurde. Dazu kamen noch Verdienste aus Nebenwetten. Auch die Zuschauer wetteten auf den Ausgang des Kampfes.
Diese Kämpfe wurden ohne Handschuhe und auch meistens ohne Regeln ausgetragen. Es gab keine Gewichtsklassen, es gab nur einen Champion. Leichtere Männer hatten offensichtlich Nachteile. Ein Rundensystem wurde zwar eingeführt, doch im allgemeinen wurde gekämpft bis einer nicht mehr konnte. Ringen war erlaubt und es war üblich sich auf einen Gegner fallen zu lassen, wenn man ihn vorher geworfen hatte. Bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts hinein war es außerdem üblich einen am Boden liegenden Gegner noch zu schlagen.
Obwohl Boxen illegal war, wurde es ziemlich populär. 1719 wurde der Preiskämpfer James Figg so bekannt, daß er zum englischen Meister erklärt wurde. Diesen Titel hielt er dann 15 Jahre. Einer seiner Schüler, Jack Broughton, unternahm die ersten Schritte Boxen zu einer akzeptierten Sportart zu machen. Broughton entwickelte 1743 das erste Regelwerk, das, mit minimalen Einschränkungen, bis zur Einführung der London Prize Ring Rules 1838 gültig war. Er lehnte die Kneipenschlägertricks seiner Vorgänger ab, und verließ sich hauptsächlich auf seine Fäuste. Obwohl Ringergriffe immer noch erlaubt waren, durfte nicht mehr unter der Gürtellinie gegriffen werden. Bei Broughtons Regelwerk ging eine Runde so lange, bis Einer zu Boden ging. Nach 30 Sekunden mußte er dann aufstehen, oder wurde zum Verlierer erklärt. Einen am Boden liegenden zu schlagen war ebenfalls verboten. Als "Vater des Boxens" zog Broughton, durch die Einführung von "Dämpfern", viele Schüler an. Diese "Dämpfer" waren die Vorläufer der heutigen Handschuhe und sollten sowohl die Hände als auch das Gesicht des Gegners schützen.
Nachdem Jack Slack Broughton geschlagen hatte, wurden angesetzte Kämpfe üblich. Trotz erfolgreicher Faustkämpfer wie Daniel Mendoza und "Gentleman" John Jackson, erfuhr das Boxen wieder einen Niedergang. Mendoza war ein nur 160 Pfund schwerer englischer Jude, der die Geschwindigkeit des linken Jabs betonte. Jackson, der Mendoza im Weltmeisterschaftskampf besiegte, setzte sich stark für die Anerkennung des Boxens als Sport ein. Es erreichte auch in der Tat einen gewissen Grad an Anerkennung.
1814 wurde die Faustkämpfergesellschaft in London gegründet. Sie versuchte etwas Kontrolle in das Boxgeschehen zu bringen. So wurden 1838 die London Prize Ring Regeln, sowohl in Amerika als auch in Großbritanien akzeptiert. Dieser Regelsatz, der zuerst in einem Meisterschaftskampf 1839 zum Einsatz kam, setzte einen Ring von 24 Quadratfuß (7,32 Quadratmeter) fest, der von zwei Seilen begrenzt wurde. Wenn ein Kämpfer zu Boden ging, war die Runde beendet. Ihm wurde dann in seine Ecke geholfen und 30 Sekunden später ging der Kampf weiter. Jeder Kämpfer mußte ohne Hilfe die Ringmitte erreichen können, schaffte es einer der Beiden, innerhalb von acht zusätzlichen Sekunden, nicht, hatte er verloren. Treten, in die Augen stechen, mit dem Kopf schlagen, beißen und Schläge unter die Gürtellinie wurden als Fouls geahndet.


Queensberry Regeln
Obwohl die Londoner Prize Ring Regeln dem Boxen viel halfen, wurde die englische Oberschicht durch das immer noch vorherrschende Geprügel abgeschreckt. Es wurde offensichtlich, daß noch mehr Veränderungen vorgenommen werden mußten. John Graham Chambers vom Amateur Athletic Club erstellte ein neues Regelwerk, das Boxtechniken und technischen Fähigkeiten betonte. Chambers bat um die Unterstützung des 9. Marquis von Queensberry, der dem Regelwerk seinen Namen lieh. Die Queensberry-Regeln unterschieden sich von den Londonern in vier Hauptpunkten:

Die Wettkämpfer trugen Handschuhe.
Eine Runde ging drei Minuten, danach gab es eine Minute Pause.
Ringen war verboten.
Jeder Kämpfer, der zu Boden gegangen war, mußte innerhalb von 10 Sekunden ohne Hilfe wieder aufstehen. Konnte er das nicht, wurde er für K.O. erklärt und der Kampf war vorbei.
Während dieser Zeit wurden auch eine erste Einteilung in Gewichtsklassen eingeführt.
Die neuen Regeln wurden anfangs von den Profis abgelehnt, sie galten als unmännlich. Auch wurden die Meisterschaftskämpfe weiter nach den Londoner Regeln abgehalten. Viele der jungen Faustkämpfer bevorzugten aber die Queensbury-Regeln.
Es war John L. Sullivan der in den Vereinigten Staaten die Profiboxer auf die Seite der neuen Regeln zog. Sullivan wurde 1882 unter den Londoner handschuhlosen Regeln Schwergewichtsmeister. Obwohl die ungeschützen Kämpfe in allen Staaten der USA verboten worden waren, verteidigte er den Titel noch einmal unter diesen Regeln 1889. Es war der letzte barhändige Kampf in den Vereinigten Staaten. Die rechtlichen Streitereien, die darauf folgten, machten Sullivan so wütend, daß er beschloß bei seinem nächsten Kampf auf den Queensbury-Regeln zu bestehen.
Mit dem frühen 20. Jahrhundert, war Boxen in den USA ein Weg zum Reichtum für die unteren Klassen geworden. Zu dieser Zeit verlagerte sich das Zentrum des Profiboxens nach Amerika. Mit der sich schnell entwickelnden Wirtschaft kamen immer mehr Einwanderer in das Land. Hungersnöte trieben Tausende von Iren in die USA, wo sie bald zur dominierenden Macht im Boxen wurden. Aber auch namhafte deutsche, skandinavische, jüdische und italienische Kämpfer tauchten auf.
Inzwischen erkämpften auch immer mehr schwarze Boxer ihren Weg nach oben. Die Vorurteile ihnen gegenüber blieben aber noch lange Zeit vorherrschend. Sullivan und auch Jack Dempsey weigerten sich, ihre Titel gegen Schwarze zu verteidigen. Jack Johnson, der erste schwarze Schwergewichtsmeister, wurde sogar gezwungen das Land zu verlassen. Trotzdem schlugen immer mehr Schwarze eine Karriere als Faustkämpfer ein.
Als dann der schwarze Boxer Joe Louis 1937 die Weltmeisterschaft im Schwergewicht gewann und sich zu einem der beliebtesten Boxer überhaupt entwickelte, ermutigte das anderere Schwarze sehr. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts schließlich wird das Boxgeschehen eindeutig von Schwarzen dominiert. Sie produzierten Stars wie "Sugar" Ray Leonard, Michael Spinks und Mike Tyson.

Der Mann, der Boxen in "big business" umwandelte, war Georg "Tex" Rickard. Nachdem er einen Meisterschaftskampf in einer Goldgräberstadt austragen ließ, erkannte er das Potential des Boxens. Er machte aus der Publicity eine Kunst. Er promotete fünf Kämpfe für Jack Dempsey, Schwergewichtsmeister von 1919 bis 1926. Jeder dieser Kämpfe hatte eine Börse von mehr als 1 000 000 Dollar.
Nach dem 2. Weltkrieg übernahm das Fernsehen eine bedeutende Rolle im Profiboxen. Wegen der relativ niedrigen Produktionskosten wurde in den 50er und 60er Jahren Boxen regelmäßig in das Programm der meisten amerikanischen Netzwerke aufgenommen. Nach einem kurzen Tief erlebte das Fernsehboxen ein neues Hoch als fünf amerikanische Boxer 1976 olympisches Gold gewannen und danach Profis wurden.
Das Fernsehen vergrößerte auch die Einkünfte des Boxens. Million-Dollar-Börsen für Schwergewichtsmeisterschaften wurden in den 60ern üblich. So verdiente Muhammed Ali in seiner 20-jährigen Profikarriere ca. 69 000 000 Dollar. Inzwischen werden derart hohe Börsen auch für anderer Gewichtsklassen gezahlt.
Nach dem Fernsehen hat das Glücksspiel, besonders in Las Vegas, den größten Einfluß. Die Kasinos haben Boxereignisse als perfektes Marketing für die Erhöhung ihrer Spieleinnahmen entdeckt.

Das Weltboxen hat kein einheitliches kontrollierendes Organ. Diese Situation hat ihren Ursprung im Amerika der 20er Jahre als zwei Organisationen gegründet wurden: die National Boxing Association als privates Unternehmen und die staatliche New York State Athletic Commision. Die konkurierenden Unternehmen erkannten oft verschiedene Boxer als Weltmeister an. In Europa sah die Situation anders aus. Hier gab es nur eine Hauptorganisation, die European Boxing Union. Alle Versuche das internationale Boxgeschehen unter einen Hut zu bringen scheiterten.
1963 wurde die WBC, World Boxing Council gegründet. Die National Boxing Association änderte ihren Namen in World Boxing Association (WBA). 1983 trug die Gründung der International Boxing Federation (IBF) nicht gerade zur Übersicht bei. Seit den 80ern hat also jede Gewichtsklasse mindestens drei Weltmeister, was die Qualität der einzelnen Champions doch ziemlich undurchsichtig macht.

Die international anerkannten Gewichtsklassen lauten:

Fliegengewicht, unter 112 Pfund (50,8 kg),
Bantamgewicht, unter 118 Pfund (53,5 kg),
Federgewicht, unter 126 Pfund (57,2 kg),
Leichtgewicht, unter 135 Pfund (61,2 kg),
Weltergewicht, unter 147 Pfund (66,7 kg),
Mittelgewicht, unter 160 Pfund (72,6 kg),
Halb-Schwergewicht, unter 175 (79,4 kg), Pfund und schließlich
Schwergewicht, alles über 175 Pfund.



Hab' aus der Encyclopaedia Britannica

Tschüssi
Ike