Diskussion zu Kindesmissbrauch !? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Diskussion zu Kindesmissbrauch !?



Sven K.
03-03-2008, 18:04
Liebe Gemeinde,

wir Mods möchten Euch ein wenig sensibilisieren für dieses heikle Thema und
ich habe hier (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f90/kindesmissbrauch-deutschland-73260/) mal einen kleinen Text gepinnt, der einiges erläutert.
Falls dazu Gesprächsbedarf besteht könnt ihr das hier erledigen.
Allerdings möchte ich dazu folgendes anmerken:

Wer sich hier daneben benimmt und/oder Blödsinn verzapft, wird mit Sperre oder
Bannung belegt.

Ich kenne bei diesem Thema keinen Spaß. Einen solchen werde ich daher auch
nicht dulden. Des Weiteren möchte ich hier auch kein Spam oder ähnliches.
Für OT oder Spam hagelt es Verwarnungen.

Winterauto
03-03-2008, 18:17
Ich finde es sehr gut, dass du dieses Thema hier anschneidest.
Bei uns in der Nähe gab es eine KK-Schule, wo so etwas zuhauf vorkam, der Trainer ist zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden; wieder auf freiem Fuß ging es weiter...ich glaube, mittlerweile sitzt er wieder.
Und es gibt tatsächlich noch immer Eltern, die alles für Diffamierung halten...:(
Ich beobachte die Leute, denen ich mein Kind anvertraue, auf jeden Fall genau. Trauen tue ich da grundsätzlich Niemandem.
Auch kleinere Übergriffe dürfen nicht sein, ich finde die Gesetze müßten verschärft werden.

Neph
03-03-2008, 18:35
Ich bekomme immer wieder einen Schreck, wenn ich solche Zahlen lese.

Leider kann man seinen Kindern nur insoweit helfen, dass man ihnen den Rücken stärkt.

Ich habe meinen beiden gesagt, dass, egal, was ihnen irgendwer antut, sie auf jeden Fall mit mir, ihrem Vater, ihren Großeltern oder ihrer Tante darüber sprechen können.

Und ich habe ihnen gesagt: Egal was es ist, in dem Moment, wo du es einem von uns erzählst, kann dir nichts mehr passieren. Dir nicht und uns nicht. Egal, womit dir gedroht wird. Derjenige verliert alle Macht über dich, wenn du dir nur Hilfe holst.

Egal, wo wir unsere Kinder in Obhut gegeben haben (Kindergarten, Sportverein, Jugendfreitzeit), wir sind immer irgendwann unangemeldet dort aufgetaucht, nur um mal "Hallo zu sagen".

Aber leider kann man nicht alles verhindern. Man kann nur hoffen, dass seine Kinder wohl behütet aufwachsen und die Augen offen halten.

17x17
04-03-2008, 12:51
Und ich habe ihnen gesagt: Egal was es ist, in dem Moment, wo du es einem von uns erzählst, kann dir nichts mehr passieren. Dir nicht und uns nicht. Egal, womit dir gedroht wird. Derjenige verliert alle Macht über dich, wenn du dir nur Hilfe holst.

Den Satz finde ich sehr gut, damit kann man den drohungen sehr schön den Wind aus dem Segel nehmen - einfach aber wirksam.




Egal, wo wir unsere Kinder in Obhut gegeben haben (Kindergarten, Sportverein, Jugendfreitzeit), wir sind immer irgendwann unangemeldet dort aufgetaucht, nur um mal "Hallo zu sagen".

Das fände ich als Trainer enorm störend und würde ich Dir auch nur einmal sagen.
Versteh mich bitte nicht falsch, dafür gibt es natürlich einen Grund :) :
Stell Dir mal vor, dass 15 Eltern auch nur alle 2 Monate "einfach mal Hallo sagen". Bei 2 Trainingseinheiten in der Woche ergibt es 8 einheiten im Monat -> entspricht 16 Einheiten in 2 Monaten. Man hätte rein rechnerisch gerade mal eine einzige Einheit die nicht durch Eltern massiv gestört wird.:(


Wenn Du dem Trainer nicht vertraust, solltest Du ihm Dein Kind nicht anvertrauen.
In meiner Jugend habe ich als Betreuer Ferienfreizeiten begleitet und damals von einem langjährigen Betreuer einen Satz gehört, den ich nie vergessen werde und der sich absolut bewahrheitet hat:" Die Eltern drücken Euch einfach so die Kinder in die Hand und stellen keine weiteren Fragen - würdet Ihr Euch aber deren Auto leihen wollen, würden Sie als allererstes nach dem Führerschein, Erfahrung, Versicherung, usw. fragen."

Ein anderer Satz, den ich zu diesem Thema passend finde ist aus einem Buch und lautete etwa so:"Wenn Sie wissen wollen ob Ihr Babysitter schon mal ein Kind geschlagen hat, fragen Sie ihn - die Reaktion wird Ihnen die Wahrheit verraten."
Viele Menschen leben ständig in der Angst nicht gemocht zu werden, und stellen deswegen keine unbequemen Fragen, einfach aus dem "das-macht-man-einfach-nicht" Grund.:o
Dabei würden solche Fragen vieles einfacher machen.
Ich habe diese Strategie sogar einmal vor langer Zeit selber erlebt - damals fuhr ich noch sehr viel per Anhalter: Eine Frau die anhielt öffnete nicht die Tür (wie eigentlich üblich) sondern nur das Fenster einen Spalt breit und fragte mich, ob ich ihr etwas antun möchte. Für einen Moment war ich sprachlos und antwortete dann völlig offen, das ich kein Axtmörder sei. Erst danach durfte ich einsteigen. Hätte ich gezögert oder falsch reagiert, wäre sie weitergefahren. Man kann natürlich anführen dass diese Strategie nicht wirklich sicher ist - aber sie hilft sicherlich beim "aussieben".

Außerdem kann man dem Missbrauch auch noch anders entgegentreten:
Der Missbrauch würde sicherlich nicht im Training stattfinden, sondern davor oder danach. Holst Du Dein Kind direkt nach dem Training ab, ist die Möglichkeit zum Missbrauch ohnehin sehr eingeschränkt.

Till81
04-03-2008, 13:02
Egal, wo wir unsere Kinder in Obhut gegeben haben (Kindergarten, Sportverein, Jugendfreitzeit), wir sind immer irgendwann unangemeldet dort aufgetaucht, nur um mal "Hallo zu sagen".

.


und ich als jemand, der mit Kindern arbeitet (Kindergarten) fände das auch extrem störend! Wenn du kein Vertrauen hast, dann melde die Kinder/ das Kind nicht an.
Du scheinst mir ein sehr behütend zu sein, wie alt sind deine Kinder?
Denn mit dem, was du zu ihnen gesgat hast schürst du Angst, klar muss man die Problematik thematisieren aber dass geht auch geschickter und weniger Angseinflößend, wobei ich es gut finde, dass du es überhaupt gemacht hast!!! :)

einige unserer eltern sprechen mit ihren kindern nicht darüber, was ich für echt ungesund halte.
man muss aber aufpassen, dass man nicht zu histerisch mit der thematik umgeht. eine ehemalige arbeitskollegin war sehr schnell mit dem missbrauchs-vorwurf gegenüber eltern, bloß weil ein kind gewisse abweichende verhaltensweisen zeigte, zum glück handelt es sich um eine ehemailge arbeitskollegin :D

es ist ein sehr schwieriges thema, dass mit viel fingerspitzengefühl behandelt werden muss!

Winterauto
04-03-2008, 13:29
Wenn Du dem Trainer nicht vertraust, solltest Du ihm Dein Kind nicht anvertrauen.
In meiner Jugend habe ich als Betreuer Ferienfreizeiten begleitet und damals von einem langjährigen Betreuer einen Satz gehört, den ich nie vergessen werde und der sich absolut bewahrheitet hat:" Die Eltern drücken Euch einfach so die Kinder in die Hand und stellen keine weiteren Fragen - würdet Ihr Euch aber deren Auto leihen wollen, würden Sie als allererstes nach dem Führerschein, Erfahrung, Versicherung, usw. fragen."

Außerdem kann man dem Missbrauch auch noch anders entgegentreten:
Der Missbrauch würde sicherlich nicht im Training stattfinden, sondern davor oder danach. Holst Du Dein Kind direkt nach dem Training ab, ist die Möglichkeit zum Missbrauch ohnehin sehr eingeschränkt.


Aus diesem Grund gebe ich meine Jungs auch nie zu einer Ferienfreizeit, das ist meine Art solchem Schaden vorzubeugen.
Traurig, aber wahr.

Ich denke, der Mißbrauch im Training ist eher gegeben als du denkst, falls du Mißbrauch auch so definierst wie ich.
Unpassende Berührungen, Sprache und Gesten sind Mißbrauch.
Und die kann man auch während des Trainings einfließen lassen.
Es ist wohl kaum anzunehmen, dass ein Pädophiler darauf hofft nach dem Training jedesmal mit einem 5jährigen duschen gehen zu können.
Der lebt seinen Trieb erst einmal unbemerkt und vorsichtig aus.

Till81
04-03-2008, 13:50
wie sich herausstellt muss erstmal geklärt werden was unter missbrauch verstanden wird!

für mich ist an das wort missbrauch der körperliche übergriff gebunden.
aber für dich scheinen ja auch worte missbrauch zu sein.das worte missbräulich genutzt werden und können dem kind schaden zu fügen mögen, da hast du recht. bevor hier diskutiert wird sollte sich auf eine begrifflichkeitsbedeutung geeinigt werden ansonsten kann das nichts werden.

Sven K.
04-03-2008, 14:23
wie sich herausstellt muss erstmal geklärt werden was unter missbrauch verstanden wird!

für mich ist an das wort missbrauch der körperliche übergriff gebunden.
aber für dich scheinen ja auch worte missbrauch zu sein.das worte missbräulich genutzt werden und können dem kind schaden zu fügen mögen, da hast du recht. bevor hier diskutiert wird sollte sich auf eine begrifflichkeitsbedeutung geeinigt werden ansonsten kann das nichts werden.

Eine übermäßige, sexualisierte Sprache wird von einigen Kinderschutzorganisationen
auch schon als "missbrauch" gewertet.

Neph
04-03-2008, 14:36
Hallo zusammen,

ach du meine Güte, hörte sich das jetzt traumatisch an, was ich mit meinen Kindern veranstaltet habe.

Aber ich habe schon darauf geachtet, dass ich keine Angst schüre. Das Thema Kindesmissbrauch kam halt immer mal wieder auf. Sei es, dass in der Schule darüber gesprochen wurde oder dass eine Hotline in der Fernsehwerbung zu sehen war.

Ich habe meine Kinder nicht beiseite genommen und ihnen "die ganze Dosis" auf einmal verpasst. Meistens haben sie gefragt und ich habe geantwortet.

Und woher soll das Vertrauen kommen zu fremden Leuten? Denn das ist ein Trainer für mich, wenn ich mein Kind gerade frisch angemeldet habe. Ich muss mir ein Bild davon machen können, wie das Training abläuft und wie mit den Kindern umgegangen wird. Ich kann anderen Menschen nur bis vor die Stirn schauen. Ich bin doch nicht alle Naselang dort aufgeschlagen und habe das Training gestört.

Mittlerweile sind meine Kinder 18 und 20 Jahre alt. Meine Tochter hat eine eigene Wohnung. Meinen Sohn werd ich wohl nicht ganz so schnell aus dem Haus haben. Aber ich arbeite daran.

-Ares-
04-03-2008, 16:00
Eine übermäßige, sexualisierte Sprache wird von einigen Kinderschutzorganisationen
auch schon als "missbrauch" gewertet.

Fast wäre in diesem Kontext ein neues Feld eröffnet worden:

Aufklärungsbroschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Verkehr gezogen. Sie soll umstrittene Sex-Tipps geben….

Die Hefte mit dem Titel „Körper, Liebe, Doktorspiele“ seien dafür gedacht gewesen, Eltern bei der Sexualerziehung kleiner Kinder zu helfen, enthielten aber aus Sicht von Kritikern umstrittene Sex-Tipps,…

Zu den Kritikern zähle unter anderem der Leiter des Instituts für Familienwissenschaften (Bonn), Thomas Schirrmacher. Dieser bemängelt Tipps im Umgang mit den Geschlechtsorganen kleiner Kinder, die vor Gericht den Tatbestand des Missbrauchs Minderjähriger erfüllten. Die Bundeszentrale wehrt sich gegen die Vorwürfe. Alle Aussagen seien wissenschaftlich abgesichert.
Aufklärung: Von der Leyen stoppt Sex-Broschüre - Deutschland - FOCUS Online (http://www.focus.de/politik/deutschland/aufklaerung_aid_68369.html)

17x17
04-03-2008, 16:27
Ich denke, der Mißbrauch im Training ist eher gegeben als du denkst, falls du Mißbrauch auch so definierst wie ich.
Unpassende Berührungen, Sprache und Gesten sind Mißbrauch.
Und die kann man auch während des Trainings einfließen lassen.
Es ist wohl kaum anzunehmen, dass ein Pädophiler darauf hofft nach dem Training jedesmal mit einem 5jährigen duschen gehen zu können.
Der lebt seinen Trieb erst einmal unbemerkt und vorsichtig aus.

Diesen Bereich hatte ich absichtlich ausgeklammert um mich nicht zu sehr i Thema zu verirren.
Dein Einwand ist aber absolut gerechtfertigt.

Zum Glück ist es aber so, dass diese Art der Behandlung schnell dazu führt, dass die Kinder den Unterricht nicht mehr besuchen wollen; ist man dann als Eltern hellhörig kann der Missbrauch schnell aufgedeckt werden - anders ist das in den Fällen, in denen dem Kind schon gedroht wurde. Und auf diese Fälle bezog ich mich aufgrund des schönen Satzes, den Neph schrieb.




Und woher soll das Vertrauen kommen zu fremden Leuten? Denn das ist ein Trainer für mich, wenn ich mein Kind gerade frisch angemeldet habe. Ich muss mir ein Bild davon machen können, wie das Training abläuft und wie mit den Kindern umgegangen wird.

Bei mir konnte man das, indem man bi den ersten paar einheiten zusah. Wenn die Eltern von Anfang an da waren, vergessen die Kinder sie schnell - kommen sie mittendrin, ist dem nicht so.
Außerdem war ich immer 30 Minuten vor dem Unterricht zu sprechen, und auf nachfrage auch nachher - so konnte man mich sehr leicht kennenlernen - wenn man denn wollte.

Neph
04-03-2008, 16:50
Bei mir konnte man das, indem man bi den ersten paar einheiten zusah. Wenn die Eltern von Anfang an da waren, vergessen die Kinder sie schnell - kommen sie mittendrin, ist dem nicht so.
Außerdem war ich immer 30 Minuten vor dem Unterricht zu sprechen, und auf nachfrage auch nachher - so konnte man mich sehr leicht kennenlernen - wenn man denn wollte.

Und gerade das ist nicht passiert. Gerade meine Tochter meinte, sie bekommt eine "Extra-Wurst" gebraten, nur weil Mama da ist. Darum bin ich nach kurzer Zeit gegangen, damit Ruhe einkehrt.

Wenn ich dagegen mal 10 Minuten zu früh da war, konnte ich ruhig in die Halle gehen, dann hat sie kurz gewinkt, aber das Training bis zum Ende mitgemacht.

Naja, und die vielen Spiele, Tourniere und Wettkämpfe haben mir reichlich Gelegenheit gegeben, die Trainer genauer kennen zu lernen.

17x17
04-03-2008, 16:56
Dann hast du ja gar nicht soooo oft "hallo" gesagt;)

Neph
04-03-2008, 17:08
Nee, sooo oft wars wirklich nicht (beim gleichen Trainer). Nur halt ein oder zweimal. Dafür aber unangemeldet.

Und da meine Kinder unbedingt:

Judo
Fußball
Handball
Trampolin Springen
Geräteturnen
Karate
Basketball und
Schach

ausprobieren mussten, bevor sich ich für ihre Sportart entschieden hatten, war ich trotzdem reichlich beschäftigt.

Meine Kinder waren übrigens, meinem Empfinden nach, immer gut aufgehoben. Wenn ich mir die Statistiken ansehe, sollte man glauben, dass wir da wirklich Glück hatten.

Aber es ging mir halt gegen den Strich, meine Kinder einfach "abzugeben", ohne zu wissen, was in dieser Zeit geschieht.

miskotty
04-03-2008, 18:24
Eine übermäßige, sexualisierte Sprache wird von einigen Kinderschutzorganisationen
auch schon als "missbrauch" gewertet.

"zartbitter" wertet es glaube ich l missbrauch. Ich denke es kommt auf die situation und die betreffenden personen an. wird durch die sprache ein sexuelles "klima" geschaffen und erregt sich der erwachsene durch diese gespräche mit dem kind, ist das meiner meinung nach ein missbrauch. die person "missbraucht" ja ein kind zu seiner sexuellen befriedigung.

miskotty
04-03-2008, 19:00
Liebe Gemeinde,

wir Mods möchten Euch ein wenig sensibilisieren für dieses heikle Thema und
ich habe hier (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f90/kindesmissbrauch-deutschland-73260/) mal einen kleinen Text gepinnt, der einiges erläutert.
Falls dazu Gesprächsbedarf besteht könnt ihr das hier erledigen.
Allerdings möchte ich dazu folgendes anmerken:

Wer sich hier daneben benimmt und/oder Blödsinn verzapft, wird mit Sperre oder
Bannung belegt.

Ich kenne bei diesem Thema keinen Spaß. Einen solchen werde ich daher auch
nicht dulden. Des Weiteren möchte ich hier auch kein Spam oder ähnliches.
Für OT oder Spam hagelt es Verwarnungen.

@svenK

hast du neuere zahlen/statistiken von "fremdtätern" bzw"täter aus dem nahbereich der opfer"?

Sven K.
04-03-2008, 21:22
@svenK

hast du neuere zahlen/statistiken von "fremdtätern" bzw"täter aus dem nahbereich der opfer"?

Neee. Leider nicht. Neuer Zahlen kommen bei Bundeskriminalamt (http://www.bka.de) erst im Mai wenn ich mich nicht irre.
2006 ist das neueste.

Neph
05-03-2008, 05:54
Aber auch ohne die neuesten Zahlen, wissen wir, dass die Täter meistens im "Nahbereich" der Kinder zu finden sind.

Eine furchtbare Vorstellung. Gerade die Personen, die unsere Kinder behüten sollten und zu denen sie Vertrauen haben, denen ihr Wohl ganz besonders am Herzen liegen sollte. Diejenigen, die ihnen zeigen sollten, wie wertvoll sie sind und ihnen helfen sollen, ihr Selbstvertrauen zu entwickeln, erweisen sich oft als die grausamsten Monster.

Und dann zerstören sie in einem Moment eine kleine Seele und gehen im nächsten dann ihrem "Tagewerk" nach. Sie sind unsere Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde. Und wir merken ihnen nichts an.

miskotty
05-03-2008, 07:15
Neee. Leider nicht. Neuer Zahlen kommen bei Bundeskriminalamt (http://www.bka.de) erst im Mai wenn ich mich nicht irre.
2006 ist das neueste.

Ok, trotzdem danke. 2006 ist trotzdem aktueller als die statistik die mir zur verfügung stand

sota
05-03-2008, 08:24
Hallo zusammen!
Wichtiges Thema. Ich selber war erst gestern abend bei einer Sichtveranstaltung unserer Schule. Hier stellte die tpw -Theater pedagogische Werkstatt- ihr Projekt vor, was in den kommenden Wochen an unserer Grundschule läuft und anschließend von den Lehrern und natürlich auch von den Eltern zuhause intensiviert wird. Die Polizei unterstützt das ganze auch.
Hierbei werden die Kinder über das Thema sexueller Mißbrauch aufgeklärt und hierfür sensibilisiert. Ihnen wird aufgezeigt, daß an alles was passieren könnte, sie keine Schuld haben. Sie sollen sich mitteilen und keine "schlechten Geheimnisse" mit sich herumtragen. Ihnen wird vermittelt, wer Vertrauenspersonen sein können; nicht nur die Eltern, sondern auch Lehrer, Sporttrainer, Omas, ect...
Die Theaterpädagogen gehen zu zweit in eine Klasse, spielen Szenen und sprechen anschließend mit den Kindern. Dabei wird Prävention sehr groß geschrieben. Verhaltensweisen werden erklärt und mit den Kindern geübt.

"Mein Körper gehört mir!"
Auszug aus dem aktuellen Flyer:

"Wenn wir ein Ja-Gefühl haben, können wir Ja Sagen, wenn wir ein Nein-Gefühl haben, können wir nein sagen!
Wir können anderen Leuten sagen, wie wir uns fühlen wenn wir berührt werden."
Ein dreiteiliges Stück über die Grenzen, die niemand überschreigen dar
Dieses Projekt läuft seit den letzten 6 Jahren an allen -soweit ich weiß- Dortmunder Grundschulen, im Rhythmus von 2 Jahren. Daher nehmen alle Kinder im 3. oder 4. Schuljahr daran teil. Ich bin hiervon so begeistert, daß ich an dieser Stelle etwas "Werbung" für diese Aktion machen möchte:
Infos und Kontakte über:
theaterpädagogische werkstatt gGmbH
Lange Straße 15/17 D-49080 Osnabrück
Telefon: 0541 - 5805463-0 Fax: 0541-5805463-33
E-mail: kontakt@tpw-osnabrueck.de

Tino78
05-03-2008, 08:27
Hallo zusammen!
Wichtiges Thema. Ich selber war erst gestern abend bei einer Sichtveranstaltung unserer Schule. Hier stellte die tpw -Theater pedagogische Werkstatt- ihr Projekt vor, was in den kommenden Wochen an unserer Grundschule läuft und anschließend von den Lehrern und natürlich auch von den Eltern zuhause intensiviert wird. Die Polizei unterstützt das ganze auch.
Hierbei werden die Kinder über das Thema sexueller Mißbrauch aufgeklärt und hierfür sensibilisiert. Ihnen wird aufgezeigt, daß an alles was passieren könnte, sie keine Schuld haben. Sie sollen sich mitteilen und keine "schlechten Geheimnisse" mit sich herumtragen. Ihnen wird vermittelt, wer Vertrauenspersonen sein können; nicht nur die Eltern, sondern auch Lehrer, Sporttrainer, Omas, ect...
Die Theaterpädagogen gehen zu zweit in eine Klasse, spielen Szenen und sprechen anschließend mit den Kindern. Dabei wird Prävention sehr groß geschrieben. Verhaltensweisen werden erklärt und mit den Kindern geübt.

"Mein Körper gehört mir!"
Auszug aus dem aktuellen Flyer:

"Wenn wir ein Ja-Gefühl haben, könne wir Ja Sagen, wenn wir ein Nein-Gefühl haben, können wir nein sagen!
Wir können anderen Leuten sagen, wie wir uns fühlen wenn wir berührt werden."
Ein dreiteiliges Stück üb er die Grenzen, die niemand überschreigen dar
Dieses Projekt läuft seit den letzten 6 Jahren an allen -soweit ich weiß- Dortmunder Grundschulen, im Rhythmus von 2 Jahren. Daher nehmen alle Kinder im 3. oder 4. Schuljahr daran teil. Ich bin hiervon so begeistert, daß ich an dieser Stelle etwas "Werbung" für diese Aktion machen möchte:
Infos und Kontakte über:
theaterpädagogische werkstatt gGmbH
Lange Straße 15/17 D-49080 Osnabrück
Telefon: 0541 - 5805463-0 Fax: 0541-5805463-33
E-mail: kontakt@tpw-osnabrueck.de

find ich super

Johnboy
09-03-2008, 14:49
Macht Kinkon sowas nicht auch?


Ich bin der Meinung, das man als Trainer u.U. schon dafür sorgen kann, mit kleinsten Gesten dafür zu sorgen, das man Vertrauen zu den Eltern aufbauen kann.
Auf der anderen Seite, haben viele Kinder ein relativ eng gestecktes Feld dessen, was sie fremden an Berührungen etc. zugestehen.
Der Punkt ist - meiner Meinung nach - den Kindern beizubringen den Mund aufzumachen und "Nein" zu sagen, oder sich den Bezugspersonen - welche das auch immer sein mögen - anzuvertrauen, wenn es zu weit geht.
Zumindest es das das, was ich versuche, meiner Tochter beizubringen.

kinkon
09-03-2008, 14:55
Macht Kinkon sowas nicht auch?

Ja. Ich arbeite in der Theaterpädagogischen Werkstatt und bin einer der vielen Theaterpädagogen. Habe den Thread aber grade erst entdeckt.

Wer Fragen zu unserer Arbeit hat, kann mich jederzeit kontaktieren oder die Fragen auch hier im Thread stellen, falls die Moderation damit einverstanden ist!

sota
09-03-2008, 15:48
[QUOTE=kinkon;1272140]Ja. Ich arbeite in der Theaterpädagogischen Werkstatt und bin einer der vielen Theaterpädagogen. QUOTE]

Lieber Kinkon!
Als Mutter ziehe ich den Hut vor Dir und Deinen Kollegen. Solche Themen ganz behutsam, aber dennoch völlig real, kompetent und absolut ehrlich aufzunehmen, darzustellen und die Kinder so anzusprechen daß sie sich eingeschlossen aber nicht gehemmt fühlen....:respekt:

:klatsch: :thx: :klatsch:

kinkon
09-03-2008, 17:19
Danke sota! Macht auch wahnsinnig viel Spass die Arbeit!

Die Kinder nehmen sehr viel mit und erinnern sich noch Jahre später an "Mein Körper gehört mir". Einige treffe ich in der 7. Klasse wieder bei dem Theaterstück "Natürlich bin ich stark"!

Sie kennen noch alle das Lied und wissen auch noch was Ja- Und Nein-Gefühle sind und wer immer Schuld hat, wenn man sexuell missbraucht wird.

Das Theaterstück ist einfach eine absolut runde Sache! :)

EDIT: theatepaedagogische werkstatt Osnabrueck - Die Homepage (http://www.tpw-osnabrueck.de) ;)

miskotty
09-03-2008, 18:38
Danke sota! Macht auch wahnsinnig viel Spass die Arbeit!

Die Kinder nehmen sehr viel mit und erinnern sich noch Jahre später an "Mein Körper gehört mir". Einige treffe ich in der 7. Klasse wieder bei dem Theaterstück "Natürlich bin ich stark"!

Sie kennen noch alle das Lied und wissen auch noch was Ja- Und Nein-Gefühle sind und wer immer Schuld hat, wenn man sexuell missbraucht wird.

Das Theaterstück ist einfach eine absolut runde Sache! :)

EDIT: theatepaedagogische werkstatt Osnabrueck - Die Homepage (http://www.tpw-osnabrueck.de) ;)

klingt wirklich toll:)

sota
09-03-2008, 19:54
Danke sota! Macht auch wahnsinnig viel Spass die Arbeit!

Die Kinder nehmen sehr viel mit und erinnern sich noch Jahre später an "Mein Körper gehört mir". Einige treffe ich in der 7. Klasse wieder bei dem Theaterstück "Natürlich bin ich stark"!

Sie kennen noch alle das Lied und wissen auch noch was Ja- Und Nein-Gefühle sind und wer immer Schuld hat, wenn man sexuell missbraucht wird.

Das Theaterstück ist einfach eine absolut runde Sache! :)

EDIT: theatepaedagogische werkstatt Osnabrueck - Die Homepage (http://www.tpw-osnabrueck.de) ;)

´@ Kinkon: da mein Kampffrosch ja im Sommer die Schule wechselt, bin ich mal gespannt, ob "die neue" auch mit "euch" zusammenarbeitet.
Wenn nicht, werde ich das im Rahmen der Elternpflegschaft mal vorschlagen!
LG

kinkon
09-03-2008, 20:26
@sota: Super! :yeaha:

kampftroll
12-03-2008, 11:05
wie oben beschrieben ists ein verdammt sensibles thema!

ich glaube ein trainer bei dem auch nur einmal ein verdacht zu unrecht aufkommt, der wird so einen schmutz nur schwer wieder abschütteln können!

ich habe ja auch schon viel gemacht (auch selber im kindertraining) und nie mit sowas kontakt gehabt.
ABER meine mutter hatte mich damals häufig zu training gefahren und wartete häufig die stunde oder machte besorgungen usw. auf jeden fall war sie recht häufig bei training anwesend und daraus ergab sich dann das sich auch mein trainer besser mit ihr verstand, weil man halt viel miteinander redete usw.

nun erzählte er ihr das er auch grade ein ermittlungsverfahren eben wegen sowas am hals habe! WARUM? auch er wohnte von der halle ein gutes stück entfernt. wenn jemand trainer ist spricht sich das auch rum. in seiner nebenstraße wohnte ein kleines, dickes mädchen (und meiner meinung nach recht hässliches). die eltern haben sie zu "irgendeinem sport" verdonnert. und da er sowieso schon immer zu der halle fuhr, hat er sie dann aus naiver freundlichkeit mitgenommen. nun war sie beim training selber keine leuchte, hatte keine lust .... ja und dann hat sie halt sowas erzählt, von wegen er hätte sie im wagen angetatscht. natürlich musste sie nicht mehr zum training. aber er hatte den ganzen ärger am hals. letztlich ist dabei nix strafrechtliches bei rausgekommen!


was ich damit sagen möchte:

augen offen halten, gilt für alle (co trainer, erwachsene die dort trainieren, eltern usw.), aber der ganzen thematik mit hysterie zu begegnen ist nicht angebracht. bei alle dem ist mir auch klar, das man als eltern, mehr angst vor einem täter im eigenen sozialen gefüge haben muss als "vorm schwarzen mann im gebüsch".
wenn große fälle aufgefolgen sind(bezogen auf die opferzahl), und dann in den medien geladet, dann ging es immer um täter, die sich langsam das vertrauen von kindern und eltern erschlichen haben. dann in diesem rahmen "was besonders"/ geheimes/ "was sonst keiner wissen darf" mit den kindern gemacht haben.

grüße kampftroll

17x17
12-03-2008, 12:31
tja, so kanns auch gehen.
Ein Bekannter meiner Schwester war Kontrolleur und verlor seinen Job, weil er angeblich ein schwarzfahrendes Mädchen sexuell misshandelt haben soll.
Seine Frau ließ sich dann auch von ihm scheiden.

Etwas später kam heraus, dass das Mädchen gelogen hatte, weil er ihr auch noch blöd kam, wo sie doch vorher am Tag schon Ärger mit ihrem Vater hatte.:mad:

Familie und Job war er trotzdem los.:(

miskotty
12-03-2008, 12:56
und so entstehen situationen, das statistisch gesehen ein kind mit 7PERSONEN sprechen muss bis ihr/ihm geglaubt wird:(

17x17
12-03-2008, 19:49
echt so viele?:ups:

ich tendiere dazu trotzdem dem Kind zu glauben, erste Schritte sollten sofort eingeleitet werden. Wäre Kontakt zu Zartbitter, Weißer Ring, oder so da nicht hilfreich um sich über ein weiteres Vorgehen zu informieren?
Was in jedem Fall vermieden werden sollte, ist blinder Aktionismus, der irreparabelen Schaden anrichtet.

Im vom mir geschilderten fall kam es erst nach einem halben Jahr heraus, weil sich das Mädchen verquatscht hat. Ob ein geschulter Interviewer der Sache eher auf die Spur gekommen wäre - wer weiß?
Man sollte seinen Kindern also nicht nur beibringen, dass sie alles erzählen dürfen, man muss Ihnen auch beibringen, dass man nicht lügt. ;)

Sicherlich ist auch immer die Betrachtung der Gesamtsituation wichtig. Innerhalb einer schmutzigen Scheidung könnte der Vorfurf des missbrauchs eine ganz miese Tour eines Elternteils sein, im normalen Zusammenleben aber wohl eher nicht.
Ich bin froh, dass ich in solchen Fällen nicht entscheiden muss, und hoffe auch, dass es so bleibt.

kinkon
12-03-2008, 20:43
Hallo Dominic,


echt so viele?:ups:

Jepp, das ist die Statistik! :(


ich tendiere dazu trotzdem dem Kind zu glauben, erste Schritte sollten sofort eingeleitet werden. Wäre Kontakt zu Zartbitter, Weißer Ring, oder so da nicht hilfreich um sich über ein weiteres Vorgehen zu informieren?
Was in jedem Fall vermieden werden sollte, ist blinder Aktionismus, der irreparabelen Schaden anrichtet.

Kontakt zu eine Beratungsstelle ist im Grunde das Sinnvollste. 1. Wird dem Kind dort auch geglaubt, so wie Du auch sagst, die Tendenz zu haben und 2. ist damit blinder Aktionismus auch ausgeschlossen. Den gibt es dann nämlich nicht!

miskotty
12-03-2008, 21:22
echt so viele?:ups:

Sicherlich ist auch immer die Betrachtung der Gesamtsituation wichtig. Innerhalb einer schmutzigen Scheidung könnte der Vorfurf des missbrauchs eine ganz miese Tour eines Elternteils sein, im normalen Zusammenleben aber wohl eher nicht.
Ich bin froh, dass ich in solchen Fällen nicht entscheiden muss, und hoffe auch, dass es so bleibt.

kommt seltener vor als man glaubt

chaoswesen
13-03-2008, 08:27
Bei uns wurde von der Polizei und den Erziehern im Kindergarten erst vor kurzem auch über dieses Thema aufgeklärt. Die Eltern hatten vorab einen Elternabend, bei dem auch die Polizei anwesend war und uns wurde erklärt, wie wir die Kinder darauf vorbereiten und ihnen den Rücken stärken können.

Jetzt kommt immer mal wieder eine Polizistin in den Kindergarten und spielt mit den Kindern. Es werden Lieder gesungen und meine Kleine erzählt mir immer voller Stolz was sie wieder gelernt hat.
Wichtig ist für mich, dass sie "nein" sagen kann, wenn ihr etwas nicht passt und wie sie sich zu verhalten hat, wenn ihr jemand zu nahe tritt.

caligo
28-03-2008, 19:54
Moin zusammen :D


Zum einen wollte ich euch mitteilen, das ich diese Art der Sensibilisierung für das Thema sehr gut halte.
Zum anderen das hier einige gute Beiträge zu finden sind.

Kleine Geschichte dazu.

Irgendwann nach meinem Training sollte ich auf meinen Trainer warten der noch was zu klären hatte.
Als ich dann so einsam und verlassen in der Umkleidekabine hockte, kamen aus einer anderen Halle ein junger Judo-Trainer mit drei seiner Judokas an der Kabine vorbei.
Da ich ja alles andere als neugierig bin, nahm ich Gesprächsfetzen wahr die mich wütend machten.
Denn die Kerlchen waren im Beisein ihres Trainer dabei, die besten Tipps auszutauschen wie man den Mädels beim Randori unter den Gi fassen kann.....

Was mich gelinde gesagt fast zur Weißglut brachte und ich aus der Kabine kam um mal zu fragen, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben.

Der Trainer konnte meine Reaktion überhaupt nicht nachvollziehen, denn was ist da schon dabei jungen Mädchen mal beim Randori wohin zu greifen.

Ich konnte mich kaum beherrschen bei soviel fehlendem Respekt.

Und nun genug sonst reg ich mich wieder auf....:mad:

Halt, hätte da noch eine Frage ;)

Und zwar, würdet ihr in eurem Dojo, die Anzeichen eines Missbrauchs erkennen können?
Und wäre es nicht sinnvoll die Trainer weiter zu sensibilisieren?




Gruss

caligo

miskotty
29-03-2008, 21:00
Moin zusammen :D


Zum einen wollte ich euch mitteilen, das ich diese Art der Sensibilisierung für das Thema sehr gut halte.
Zum anderen das hier einige gute Beiträge zu finden sind.

Kleine Geschichte dazu.

Irgendwann nach meinem Training sollte ich auf meinen Trainer warten der noch was zu klären hatte.
Als ich dann so einsam und verlassen in der Umkleidekabine hockte, kamen aus einer anderen Halle ein junger Judo-Trainer mit drei seiner Judokas an der Kabine vorbei.
Da ich ja alles andere als neugierig bin, nahm ich Gesprächsfetzen wahr die mich wütend machten.
Denn die Kerlchen waren im Beisein ihres Trainer dabei, die besten Tipps auszutauschen wie man den Mädels beim Randori unter den Gi fassen kann.....

Was mich gelinde gesagt fast zur Weißglut brachte und ich aus der Kabine kam um mal zu fragen, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben.

Der Trainer konnte meine Reaktion überhaupt nicht nachvollziehen, denn was ist da schon dabei jungen Mädchen mal beim Randori wohin zu greifen.

Ich konnte mich kaum beherrschen bei soviel fehlendem Respekt.

Und nun genug sonst reg ich mich wieder auf....:mad:

Halt, hätte da noch eine Frage ;)

Und zwar, würdet ihr in eurem Dojo, die Anzeichen eines Missbrauchs erkennen können?
Und wäre es nicht sinnvoll die Trainer weiter zu sensibilisieren?




Gruss

caligo

ich denke mal das es darauf ankommt, wie oft man die kinder überhaupt sieht, wie das verhältnis zu den schülern ist, wie lange der trainer das kind kennt, wie sich der missbrauch äussert, wie die reaktionen des kindes sind...
meiner meinung nach ist das thema nicht einfach zu handhaben und grad für personen die die kinder nur einen sehr begrenzten zeitraum sehen sehr schwer einzuschätzen.
sieht man sich die evtl symptome an die kinder nach missbrauch äussern können, aber die auch von vileen anderen ursachen ausgelöst werden können halte ich es in einer dojo situation für sehr schwierig einen missbrauchsverdacht festzustellen und zu äussern.
die trainer sollten über das thema bescheid wissen und bei sehr eindeutigen anzeichen von missbrauch/misshandlung rücksprache halten, aber nichts ist gefährlicher als leute mit gefährlichem halbwissen, die sit. und symptome falsch einschätzen und falsch reagieren.

silverrose
29-03-2008, 23:35
und ich als jemand, der mit Kindern arbeitet (Kindergarten) fände das auch extrem störend! Wenn du kein Vertrauen hast, dann melde die Kinder/ das Kind nicht an.
Du scheinst mir ein sehr behütend zu sein, wie alt sind deine Kinder?
Denn mit dem, was du zu ihnen gesgat hast schürst du Angst, klar muss man die Problematik thematisieren aber dass geht auch geschickter und weniger Angseinflößend, wobei ich es gut finde, dass du es überhaupt gemacht hast!!! :)

einige unserer eltern sprechen mit ihren kindern nicht darüber, was ich für echt ungesund halte.
man muss aber aufpassen, dass man nicht zu histerisch mit der thematik umgeht. eine ehemalige arbeitskollegin war sehr schnell mit dem missbrauchs-vorwurf gegenüber eltern, bloß weil ein kind gewisse abweichende verhaltensweisen zeigte, zum glück handelt es sich um eine ehemailge arbeitskollegin :D

es ist ein sehr schwieriges thema, dass mit viel fingerspitzengefühl behandelt werden muss!
Hallihallo- da ich beruflich mit Kindern und Jugendlichen arbeite und mich schon sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt habe, muß ich mich jetzt hier ganz dringend mal einklinken!!!!!

Erst mal ein ganz großes Dankeschön an Neph- genau so muß bzw. sollte es laufen und ich muß hier jetzt auch noch mal unterstreichen, dass das Thematisieren des Themas im elterlichen Schutzraum stattgefunden hat und nicht, soweit ich das verstehe die Rede vom bösen Mann oder sonst einer die kindliche Phantasie beflügelnden Gestalt war( hiermit könnten natürlich Ängste heraufbeschworen werden), sondern besprochen wurde, was zu tun sei, wenn ihnen (den Kindern) jemand zu nahe käme bzw. sie verletzt würden....dadurch schürt man keine Ängste- sondern gibt ihnen Problemlösungsmöglichkeiten an die Hand- und das ist auf jeden Fall ganz großartig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!

Präventiv sehr wirksam und wichtig ist es auch den Kindern (ich glaube das wurde im Ansatz schon erwähnt) die genauen Bezeichnungen/ Wörter für ihre primären und sekundären Geschlechtsorgane beizubringen und- vor Allem im Elternhaus sehr offen, ungehemmt, klar und natürlich(!) mit Themen wie Sexualität,eigenen Gefühlen,...(hierbei gehe ich davon aus, dass jetzt niemand davon ausgeht, dass hier jetzt irgendjemand die kinder in irgendeiner Art und Weise in die eigene Sexualität miteinbezieht oder daran teilhaben lässt.....alles im gesunden Rahmen)umzugehen.
Das setzt vorraus, dass die Eltern ihre eigene Sexualerziehung und ihren Umgang mit ihrer eigenen Gefühlswelt reflektiert haben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wow- bei dem Thema könnt ich mich totschreiben.................

Viele Erwachsene empfinden schon Schamgefühle, wenn sie ihre
eigenen Geschlechtsorgane korrekt benennen- diese Schambelegung überträgt sich auf die Kinder, was wiederum zur Folge hat, dass sich bei einem erfolgten Übergriff das Anvertrauen des Erlebten noch schwieriger gestaltet- deshalb müssen wir Erwachsene zunächst bei uns selbst ansetzen........

Desweiteren muss ich mich mal zum Thema -falsche beschuldigung- auskeksen: Wer selbst Kinder hat oder vom Fach ist, weiß, dass kindliche Sexulität eine ganz andere Ausdrucksform hat ( die übrigends sehr früh schon erwacht) und mit der Sexualität eines Erwachsenen gar nicht vergleichbar ist- hier steht z.B. nicht das Verlangen im Vordergrund etc.- Und hier schließe ich mich der meinung der Fachleute an......Ein Kind, dass detailliert eine Mißbrauchssituation erzählt- hat das oder ähnliches auf jeden Fall schon erlebt----so etwas kommt weder in der kindlichen Denke noch in der kindlichen Sexualität vor.......Ob diese Rahmenhandlung zutreffend ist, ist die nächste Frage!!!!!!!

Auf jeden Fall ist es wichtig Fachleute hinzuzuziehen, bevor man handelt, schon alleine um zu verhindern, dass das kind vom Täter isoliert wird von der "Hilfsperson"(z.B. aus der Einrichtung oder dem verein, ein Trainer kann ja auch zur Vertrauensperson von einem kind gewählt werden, einfach abmelden), oder es verstärkt unter Druck gerät- hier können erkennende Eltern natürlich sofort und einschneiden helfen- klar....

Ui- ich schweife ab- bei Kindern(definiert bis 10 Jahre) ist die Wahrscheinlichkeit der falschen Anschuldigung extrem niedrig!!!!

Und noch etwas muß ich loswerden- ich habe auch schon in Kitas gearbeitet(zu Till)- in Elterninitiativen und muß gestehen, dass Eltern schon manchmal ne ganz schöne Unruhe reinbringen können- ich war aber immer froh, wenn sie sich viel gezeigt haben, weil dass eine engere Zusammenarbeit ergeben hat und weil wir dann im Sinne des Kindes eher an einem Strang ziehen konnten.....
Man darf auch nicht vergessen, dass Eltern die Hauptverantwortung für ihr Kind trage - rechtlich und emotional!!!!
Und warum sollen sie jemand vertrauen, den sie ein bis zwei Mal außerhalb der Anmeldung kurz gesehen haben??????

Im Trianingsbereich kann ich dazu nix sagen, weil ich noch nie einem Kindertraining beigewohnt habe- und das mit Sicherheit auch von jedem Trainer anders gestaltet wird.....

So jetzt mach ich mal Pause-

Winterauto
29-03-2008, 23:59
wie oben beschrieben ists ein verdammt sensibles thema!

ich glaube ein trainer bei dem auch nur einmal ein verdacht zu unrecht aufkommt, der wird so einen schmutz nur schwer wieder abschütteln können!

ich habe ja auch schon viel gemacht (auch selber im kindertraining) und nie mit sowas kontakt gehabt.
ABER meine mutter hatte mich damals häufig zu training gefahren und wartete häufig die stunde oder machte besorgungen usw. auf jeden fall war sie recht häufig bei training anwesend und daraus ergab sich dann das sich auch mein trainer besser mit ihr verstand, weil man halt viel miteinander redete usw.

nun erzählte er ihr das er auch grade ein ermittlungsverfahren eben wegen sowas am hals habe! WARUM? auch er wohnte von der halle ein gutes stück entfernt. wenn jemand trainer ist spricht sich das auch rum. in seiner nebenstraße wohnte ein kleines, dickes mädchen (und meiner meinung nach recht hässliches). die eltern haben sie zu "irgendeinem sport" verdonnert. und da er sowieso schon immer zu der halle fuhr, hat er sie dann aus naiver freundlichkeit mitgenommen. nun war sie beim training selber keine leuchte, hatte keine lust .... ja und dann hat sie halt sowas erzählt, von wegen er hätte sie im wagen angetatscht. natürlich musste sie nicht mehr zum training. aber er hatte den ganzen ärger am hals. letztlich ist dabei nix strafrechtliches bei rausgekommen!


was ich damit sagen möchte:

augen offen halten, gilt für alle (co trainer, erwachsene die dort trainieren, eltern usw.), aber der ganzen thematik mit hysterie zu begegnen ist nicht angebracht. bei alle dem ist mir auch klar, das man als eltern, mehr angst vor einem täter im eigenen sozialen gefüge haben muss als "vorm schwarzen mann im gebüsch".
wenn große fälle aufgefolgen sind(bezogen auf die opferzahl), und dann in den medien geladet, dann ging es immer um täter, die sich langsam das vertrauen von kindern und eltern erschlichen haben. dann in diesem rahmen "was besonders"/ geheimes/ "was sonst keiner wissen darf" mit den kindern gemacht haben.

grüße kampftroll


Und wenn das kleine, dicke (häßliche) Mädchen nun doch mißbraucht wurde?
Was scheint dich so sicher zu machen, dass die Behauptung zu Unrecht stattfand?
Weil der Trainer ein Vertrauensverhältnis zu deiner Mutter aufgebaut hat?
Ich bitte dich, wenn ich der "Täter" wäre und Vieles zu verlieren hätte würde ich auch in die Offensive gehen und versuchen Leute, die auch in diesem Umfeld verkehren, für mich zu gewinnen, wie auch immer!
Vielleicht hat ihr das Training ja auch keinen Spaß gemacht, eben weil sie bedrängt wurde :ups::ups::ups:
Körperfülle und "Hässlichkeit" schützen leider auch nicht vor Mißbrauch!

silverrose
30-03-2008, 00:07
Da schließe ich mich Winterauto an mit vielen Fragezeichen!!!!!!!!!!

Sven K.
30-03-2008, 12:10
....

....Halt, hätte da noch eine Frage ;)

Und zwar, würdet ihr in eurem Dojo, die Anzeichen eines Missbrauchs erkennen können?
Und wäre es nicht sinnvoll die Trainer weiter zu sensibilisieren?

Gruss

caligo

Ganz Klar ! JEIN !

Es gibt so viel Eventualitäten, das es immer vom jeweiligen Fall abhängt.
Man muss auch unterscheiden zwischen zwei Ausgangssituationen.

1.) Ich als Trainier stelle fest/habe den Verdacht das ein Kind missbraucht
wird/wurde.

2.) Ich als Elter stelle fest/habe den Verdacht mein/ein Kind wird vom Trainer
oder anderen missbraucht.

Ich denke allerdings das ich schon einiges bemerken würde. Ich setze mich
aber schon einige Zeit mit dem Thema auseinander.


Zum Thema "Sensibilisieren":
Ich denke in dem Missbrauchsthema (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f90/kindesmissbrauch-deutschland-73260/) wird ausreichend - im Rahmen dieses Forums - sensibilisiert.

kampftroll
01-04-2008, 01:30
Und wenn das kleine, dicke (häßliche) Mädchen nun doch mißbraucht wurde?
Was scheint dich so sicher zu machen, dass die Behauptung zu Unrecht stattfand?
Weil der Trainer ein Vertrauensverhältnis zu deiner Mutter aufgebaut hat?
Ich bitte dich, wenn ich der "Täter" wäre und Vieles zu verlieren hätte würde ich auch in die Offensive gehen und versuchen Leute, die auch in diesem Umfeld verkehren, für mich zu gewinnen, wie auch immer!
Vielleicht hat ihr das Training ja auch keinen Spaß gemacht, eben weil sie bedrängt wurde :ups::ups::ups:
Körperfülle und "Hässlichkeit" schützen leider auch nicht vor Mißbrauch!

also hässlich meinte ich in der hinsicht, dass sie schon zu einem recht frühen zeitpunkt an akne litt! ich muss sagen das empfand ich nicht als schön. in so fern bezog sich das "recht hässlich" auf die gesamt erscheinung.

jenseits der oberflächlichkeit - mir war/ist wurscht mit wem ich trainiere. aber es soll richtig sein, und kein halbherziges auf die pratze hauen, an die decke schaun und dann übung abbrechen um auf toilette zu gehen...

"Körperfülle und "Hässlichkeit" schützen leider auch nicht vor Mißbrauch!" -
ich habe auch schon durch medien wahrgenommen, dass es auch missbrauch an behinderten oder alten menschen gibt. das ist mir ebenso unbegreiflich!
wenn ich mich mal amateurhaft in einen täter versetze, dann will ich doch ein opfer das die sache nicht auffliegen lässt, das sie fügt und zuletzt noch irgendwie "sexappeal" (wie auch immer das in hinsicht auf kinder aussehen mag) ausstrahlt. also ich hätte mir da auch einige andere mächen vorstellen können, die in sicht auf optik deutlich reizvoller gewesen wäre , und die in bezug auf nicht intaktes elternhaus deutlich eher zum opfer hätten werden können.

soweit ich weis, ist der trainer mit der geschichte nicht hausieren gegangen. es wurde auch nicht im verein thematisiert. in dem sinne das es eine außerodentliche sitzung gab o.ä. .

zuletzt möchte ich sagen das ich später noch einmal mit ihr zu tun hatte, in einem ganz anderen rahmen. dabei hatte ich das gefühl, daß sie link(hinterhältig) ist. das ist meine subjektive einschätzung. nennt es menschenkenntnis (mit der ich in bezug auf negativ einschätzungen viel zu oft schon recht hatte)! damit möchte ich sagen, dass ich auch im nachhinein ihm deutlich mehr traue als ihr.

miskotty
01-04-2008, 17:45
also hässlich meinte ich in der hinsicht, dass sie schon zu einem recht frühen zeitpunkt an akne litt! ich muss sagen das empfand ich nicht als schön. in so fern bezog sich das "recht hässlich" auf die gesamt erscheinung.

jenseits der oberflächlichkeit - mir war/ist wurscht mit wem ich trainiere. aber es soll richtig sein, und kein halbherziges auf die pratze hauen, an die decke schaun und dann übung abbrechen um auf toilette zu gehen...

"Körperfülle und "Hässlichkeit" schützen leider auch nicht vor Mißbrauch!" -
ich habe auch schon durch medien wahrgenommen, dass es auch missbrauch an behinderten oder alten menschen gibt. das ist mir ebenso unbegreiflich!
wenn ich mich mal amateurhaft in einen täter versetze, dann will ich doch ein opfer das die sache nicht auffliegen lässt, das sie fügt und zuletzt noch irgendwie "sexappeal" (wie auch immer das in hinsicht auf kinder aussehen mag) ausstrahlt. also ich hätte mir da auch einige andere mächen vorstellen können, die in sicht auf optik deutlich reizvoller gewesen wäre , und die in bezug auf nicht intaktes elternhaus deutlich eher zum opfer hätten werden können.

soweit ich weis, ist der trainer mit der geschichte nicht hausieren gegangen. es wurde auch nicht im verein thematisiert. in dem sinne das es eine außerodentliche sitzung gab o.ä. .

zuletzt möchte ich sagen das ich später noch einmal mit ihr zu tun hatte, in einem ganz anderen rahmen. dabei hatte ich das gefühl, daß sie link(hinterhältig) ist. das ist meine subjektive einschätzung. nennt es menschenkenntnis (mit der ich in bezug auf negativ einschätzungen viel zu oft schon recht hatte)! damit möchte ich sagen, dass ich auch im nachhinein ihm deutlich mehr traue als ihr.

den tätern geht es nur selten um irgendein"sexappeal" wie du es nennst, sondern um ausübung von macht. da ist das aussehen etc. vom opfer sekundär.

und als anmerkung...du hast keine ahnung

Winterauto
01-04-2008, 18:37
also hässlich meinte ich in der hinsicht, dass sie schon zu einem recht frühen zeitpunkt an akne litt! ich muss sagen das empfand ich nicht als schön. in so fern bezog sich das "recht hässlich" auf die gesamt erscheinung.

jenseits der oberflächlichkeit - mir war/ist wurscht mit wem ich trainiere. aber es soll richtig sein, und kein halbherziges auf die pratze hauen, an die decke schaun und dann übung abbrechen um auf toilette zu gehen...

"Körperfülle und "Hässlichkeit" schützen leider auch nicht vor Mißbrauch!" -
ich habe auch schon durch medien wahrgenommen, dass es auch missbrauch an behinderten oder alten menschen gibt. das ist mir ebenso unbegreiflich!
wenn ich mich mal amateurhaft in einen täter versetze, dann will ich doch ein opfer das die sache nicht auffliegen lässt, das sie fügt und zuletzt noch irgendwie "sexappeal" (wie auch immer das in hinsicht auf kinder aussehen mag) ausstrahlt. also ich hätte mir da auch einige andere mächen vorstellen können, die in sicht auf optik deutlich reizvoller gewesen wäre , und die in bezug auf nicht intaktes elternhaus deutlich eher zum opfer hätten werden können.

soweit ich weis, ist der trainer mit der geschichte nicht hausieren gegangen. es wurde auch nicht im verein thematisiert. in dem sinne das es eine außerodentliche sitzung gab o.ä. .

zuletzt möchte ich sagen das ich später noch einmal mit ihr zu tun hatte, in einem ganz anderen rahmen. dabei hatte ich das gefühl, daß sie link(hinterhältig) ist. das ist meine subjektive einschätzung. nennt es menschenkenntnis (mit der ich in bezug auf negativ einschätzungen viel zu oft schon recht hatte)! damit möchte ich sagen, dass ich auch im nachhinein ihm deutlich mehr traue als ihr.

Sorry, aber einfach SCHEIßE!!!!
Muß auch hier nicht weiter diskutiert werden, sonst rege ich mich womöglich noch auf...

tehjay
02-04-2008, 23:24
Ich persönlich muss zugeben in dem Punkt leider schon Übersensibel zu sein.
Eigentlich schrillen bei mir die Alarmglocken viel zu schnell weil ich einfach bereits in meiner Familie damit zu viel zu tun hatte.
Es geht soweit, dass ich es krass nicht haben kann Väter alleine mit ihren Kindern zu sehen. Sobald mir irgendwas auffällt - und das geht wie gesagt recht einfach - muss ich mich auch selbst schon zur raison bringen.
Im Umkehrschluss kenne ich das Gefühl nur zu gut, dass wenn etwas ist einem keiner glaubt und Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist und im besten Fall hast du einen bayerischen Richter für den Kindesmissbrauch ein Kavalliersdelikt ist.

Wie bekommt man in so einer Situation ein angemessenes Verhältnis dazu?

kampftroll
03-04-2008, 01:50
ich habe nur versucht meinen standpunkt darzustellen. dazu gehört meiner empfindung nach ein gesamtbild einer person.


ich bin kein psychologe, ich kann mich nur auf meine lebenserfahrung und menscheneinschätzung beziehen.
die motivation sexuelle macht auszuüben kann in manchen fällen sicher hinkommen.
dazu 2 anmerkungen: ich schätze eher den täter der sich an der macht über eine andere person (bzw. dere hilflosigkeit) befriedigt, als einen ein der sonst nie macht hat, einen der sonst immer von anderen dominiert und getreten wird. möglicherweise selbst missbraucht wurde, mit verdammt wenig selbstwertgefühl. bezogen auf diesen fall: eine langjährige erfahrung im kampfsport gibt im allgemeinen ein hohes selbstbewustsein-grade bei jemanden der über viele jahre auch erwachsenengruppen geleitet hat. das widerspricht dem vorher geschilderten bild.

worauf ich mich andererseits beziehe ist eine "neigung". das klar zu beschreiben fällt mir schwer, vielleich begebe ich mich ja damit auch aufs glatteis, - ich dachte dabei an filme wie lolita. deshalb glaube ich das es eine hohe bindung ans äußerliche gibt. in so fern habe ich mich auch zu den äußerlichkeiten geäußert

miskotty - wenn ich keine habe, dann erklärs mir bitte.

winterauto - bist du noch nie von menschen gelinkt, hintergangen worden? mir ist das schön öfter passiert, und grade was das erkennen solcher verhaltsweisen angeht, bin ich ausgesprochen sensibel. so habe ich schon mehrfach freunde oder freundinnen, davor gewarnt vorsichtig mit einem neuen partner oder bekannten zu sein. ich habe immer recht behalten, ohne dabei paranoid zu werden. das heißt natürlich nicht das ich den stein der weisen gefunden habe.
oder was meintest du? war das bezogen auf die äußerlichkeiten?

Winterauto
03-04-2008, 13:31
Ich persönlich muss zugeben in dem Punkt leider schon Übersensibel zu sein.
Eigentlich schrillen bei mir die Alarmglocken viel zu schnell weil ich einfach bereits in meiner Familie damit zu viel zu tun hatte.
Es geht soweit, dass ich es krass nicht haben kann Väter alleine mit ihren Kindern zu sehen. Sobald mir irgendwas auffällt - und das geht wie gesagt recht einfach - muss ich mich auch selbst schon zur raison bringen.
Im Umkehrschluss kenne ich das Gefühl nur zu gut, dass wenn etwas ist einem keiner glaubt und Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist und im besten Fall hast du einen bayerischen Richter für den Kindesmissbrauch ein Kavalliersdelikt ist.

Wie bekommt man in so einer Situation ein angemessenes Verhältnis dazu?


Hi, kannst du nicht bekommen!!!!!!!!!!!!!!
Vor allen Dingen nicht, wenn man seine Erfahrungen gemacht hat!
Übersensibel, was das Thema Kindesmißbrauch angeht bin ich auch, finde es aber sehr gut so.

Winterauto
03-04-2008, 13:47
ich habe nur versucht meinen standpunkt darzustellen. dazu gehört meiner empfindung nach ein gesamtbild einer person.


ich bin kein psychologe, ich kann mich nur auf meine lebenserfahrung und menscheneinschätzung beziehen.
die motivation sexuelle macht auszuüben kann in manchen fällen sicher hinkommen.
dazu 2 anmerkungen: ich schätze eher den täter der sich an der macht über eine andere person (bzw. dere hilflosigkeit) befriedigt, als einen ein der sonst nie macht hat, einen der sonst immer von anderen dominiert und getreten wird. möglicherweise selbst missbraucht wurde, mit verdammt wenig selbstwertgefühl. bezogen auf diesen fall: eine langjährige erfahrung im kampfsport gibt im allgemeinen ein hohes selbstbewustsein-grade bei jemanden der über viele jahre auch erwachsenengruppen geleitet hat. das widerspricht dem vorher geschilderten bild.

worauf ich mich andererseits beziehe ist eine "neigung". das klar zu beschreiben fällt mir schwer, vielleich begebe ich mich ja damit auch aufs glatteis, - ich dachte dabei an filme wie lolita. deshalb glaube ich das es eine hohe bindung ans äußerliche gibt. in so fern habe ich mich auch zu den äußerlichkeiten geäußert

miskotty - wenn ich keine habe, dann erklärs mir bitte.

winterauto - bist du noch nie von menschen gelinkt, hintergangen worden? mir ist das schön öfter passiert, und grade was das erkennen solcher verhaltsweisen angeht, bin ich ausgesprochen sensibel. so habe ich schon mehrfach freunde oder freundinnen, davor gewarnt vorsichtig mit einem neuen partner oder bekannten zu sein. ich habe immer recht behalten, ohne dabei paranoid zu werden. das heißt natürlich nicht das ich den stein der weisen gefunden habe.
oder was meintest du? war das bezogen auf die äußerlichkeiten?


In deinem Alter vom "Stein der Weisen" zu reden ist ja schon sehr gewagt ;););)
Klar bin ich hintergangen und betrogen worden, aber woher willst du so genau wissen wer in diesem Fall lügt; du entscheidest sehr subjektiv.
Und übrigens: "Recht" behält man nie, es erscheint einem gelegentlich nur so!!

miskotty
03-04-2008, 15:34
ich habe nur versucht meinen standpunkt darzustellen. dazu gehört meiner empfindung nach ein gesamtbild einer person.


ich bin kein psychologe, ich kann mich nur auf meine lebenserfahrung und menscheneinschätzung beziehen.
die motivation sexuelle macht auszuüben kann in manchen fällen sicher hinkommen.
dazu 2 anmerkungen: ich schätze eher den täter der sich an der macht über eine andere person (bzw. dere hilflosigkeit) befriedigt, als einen ein der sonst nie macht hat, einen der sonst immer von anderen dominiert und getreten wird. möglicherweise selbst missbraucht wurde, mit verdammt wenig selbstwertgefühl. bezogen auf diesen fall: eine langjährige erfahrung im kampfsport gibt im allgemeinen ein hohes selbstbewustsein-grade bei jemanden der über viele jahre auch erwachsenengruppen geleitet hat. das widerspricht dem vorher geschilderten bild.

worauf ich mich andererseits beziehe ist eine "neigung". das klar zu beschreiben fällt mir schwer, vielleich begebe ich mich ja damit auch aufs glatteis, - ich dachte dabei an filme wie lolita. deshalb glaube ich das es eine hohe bindung ans äußerliche gibt. in so fern habe ich mich auch zu den äußerlichkeiten geäußert

miskotty - wenn ich keine habe, dann erklärs mir bitte.

winterauto - bist du noch nie von menschen gelinkt, hintergangen worden? mir ist das schön öfter passiert, und grade was das erkennen solcher verhaltsweisen angeht, bin ich ausgesprochen sensibel. so habe ich schon mehrfach freunde oder freundinnen, davor gewarnt vorsichtig mit einem neuen partner oder bekannten zu sein. ich habe immer recht behalten, ohne dabei paranoid zu werden. das heißt natürlich nicht das ich den stein der weisen gefunden habe.
oder was meintest du? war das bezogen auf die äußerlichkeiten?

müsste ich nen roman schreiben...ich kann dir aber gern ein paar buchtipps geben wenn du willst.
nur so viel. täter sind meister im manipulieren anderer menschen, sei es ihrer opfer oder ihres umfelds.
ausserdem lässt sich kein einheitlicher tätertypus festlegen. in jeder altersgruppe, sozialen schicht, religion, berufsgruppe etc kannst du täter finden. glaubst du denn wirklich das opfer immer h"hübsch" sind und "hässliche "menschen nicht opfer werden können? da sagen opferzahlen was anderes.
und das mit kk macht selbstbewusst und deswegen werden die net zu tätern ist schwachsinn, du findest in dieser gruppe genau so viele gestörte wie in anderen sportarten auch. es gibt halt nicht DEN täter.
ach ja...Lolita ist ein fantasieprodukt:rolleyes:

Sven K.
03-04-2008, 18:11
Nicht umsonst titelt die Bild gerne
"86 Jährige in ihrer Wohnung vergewaltigt." :rolleyes:

Alfons Heck
17-04-2008, 21:09
Gerade in 3sat gelaufen:
3sat.online - scobel (http://www.3sat.de/scobel/)

3sat.online (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/scobel/120712/index.html)

3sat.online (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/scobel/120584/index.html)

Winterauto
21-05-2008, 19:03
Habe einen Buchtip für Euch:

"Aufschrei" von Trudi Chase

Sehr schwierig zu lesen, da die Autorin über 100 multiple Persönlichkeiten in sich trägt, aus deren Sicht teilweise geschrieben wird.
Es gibt Rücksprünge bis fast ins Säuglingsalter, als der Mißbrauch durch den Stiefvater beginnt.
Es erschien mir zum Teil unerträglich dies alles zu lesen, aber unfassbar mir dies real vorzustellen...

SchwarzeTomate
18-06-2008, 11:56
x

Sven K.
18-06-2008, 15:02
...edit auf Wunsch

Ich versteh nicht ganz was du jetzt damit sagen wolltest ?

Aber mal zum Lesen

Pädophilie (http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie)

Sexueller Missbrauch von Kindern (http://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_von_Kindern)

SchwarzeTomate
19-06-2008, 00:19
x

Do-San
21-06-2008, 13:34
...edit auf Wunsch



Dem kann ich nur noch zustimmen . Wirklich super erklärt .
Es gibt Pädos die nach Hilfe regelrecht schreien weil sie wissen das ihre Gedanken " falsch " sind .
Doch wenn sie sich offen zu ihrer Neigung bekennen werden sie als Kinderschänder abgestempelt und nur angefeindet .
Wirklich geholfen wird ihnen in den seltesten Fällen .




...edit auf Wunsch



Richtig :halbyeaha

Morrigan
22-06-2008, 15:21
Hallo zusammen,
da mir das Thema recht nah geht, kurz ein paar kleine Einwürfe von mir.


Auch kleinere Übergriffe dürfen nicht sein, ich finde die Gesetze müßten verschärft werden.

Stimmt schon.
Laut StgB ist das Höchst-Strafmaß für den sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen 5 Jahre.
Nichts, wenn man bedenkt, dass Kinder damit ein Leben lang zu tun haben können und in manchen Fällen sogar ein "normales Leben" erschwert werden kann...

Wens interessiert:
§ 174 StGB Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen (http://dejure.org/gesetze/StGB/174.html)




Ich denke, der Mißbrauch im Training ist eher gegeben als du denkst, falls du Mißbrauch auch so definierst wie ich.
Unpassende Berührungen, Sprache und Gesten sind Mißbrauch.
Und die kann man auch während des Trainings einfließen lassen.
Es ist wohl kaum anzunehmen, dass ein Pädophiler darauf hofft nach dem Training jedesmal mit einem 5jährigen duschen gehen zu können.
Der lebt seinen Trieb erst einmal unbemerkt und vorsichtig aus..

Danke, Winterauto, der Meinung bin ich auch.
Ich habe es, allerdings im "positiven" Sinn mit meinen damaligen Partner öfter mal "ausprobiert" :o :D

Und was bei Erwachsenen funktioniert, die es beide möchten, funktioniert auch andersherum. Eben dann, wenn solche Möglichkeiten missbraucht werden, um sich an Kindern zu vergreifen.

"Wo ein Wille da ein Weg" ist genauso ein passender Ausspruch wie "Gelegenheit macht Diebe".
Wie gesagt, selbst im Training (sei es Erwachsene oder Kinder) bieten sich immer irgendwelche (winzige) Gelegenheiten.

Es reicht die kleinste Gelegenheit.
Ein Kind kann auch sexuell belästigt oder missbraucht werden, wenn das Training stattfindet:
Eine zufällige Berührung an der Brust (bei Mädchen zum Beispiel) oder bei Partnerdehnübungen auch an anderen Stellen...





es ist ein sehr schwieriges thema, dass mit viel fingerspitzengefühl behandelt werden muss!

Oh ja, allerdings.
Das sexueller Missbrauch und Nötigung, bzw. Belästigung thematisiert werden, empfinde ich persönlich als sehr, sehr wichtig und notwendig.
Allerdings hat es auch immer zwei Seiten, dass Menschen sensibilisiert werden.
Ich habe es im Bekanntenkreis erlebt, dass ein Vater von einer Nachbarin wegen sexuellen Missbrauchs seiner damals 9 monatigen Tochter angezeigt wurde, weil er seiner Tochter im Sommer auf dem Balkon die Windeln gewechselt und sie (logischer Weise) auch sauber gemacht hat.
Solche Dinge kommen leider auch mittlerweile häufig genug vor.
Das Fatale daran ist, dass sich dann ja zum Teil auch (je nachdem, was für eine Persönlichkeit) das entsprechende Elternteil auch einen "Schaden" davon tragen kann.
Im Fall meines Bekannten ist es leider so gekommen, das er sich seit dem nicht mehr traut, seine Tochter anzufassen, geschweige denn ihr mal einen Kuss oder so zu geben... :motz::flop:



Zum Glück ist es aber so, dass diese Art der Behandlung schnell dazu führt, dass die Kinder den Unterricht nicht mehr besuchen wollen;

Öhm... Nö, nicht zwangsläufig.
Ich "oute" mich jetzt mal:
Bin selbst als 11 jährige sexuell Missbraucht worden, allerdings innerhalb meiner Familie.
Dieser Mensch (nein, es war glücklicher Weise nicht mein Vater) hatte eine rechte... hmm... Sonderstellung in meiner Familie (und hat sie heute noch).
Gegen ihn durfte nie etwas gesagt werden, weil er eine Art "Heiligenstatus" hat(te).
In meiner Familie hatte ich als Kind eh nie etwas zu melden, weil Kinder eh nichts zu sagen haben (bei uns in der Familie ging es in der Beziehung recht... nun ja... "unnormal" zu...) und hatten halt einfach nur die Klappe zu halten.

Naja... Tatsache ist:
Ich habe erst nach knapp 13 (!) Jahren durch Bekannte, die mich dazu gedrängt hatten, die Kraft gefunden, ihn anzuzeigen... Und erst danach habe ich es zumindest erst mal meinen Eltern und meinem Bruder erzählt...

Und nein... Es gab von meinen Eltern KEINEN Rückhalt... :cry:
Ich bin immernoch dabei, es endlich mit einer Therapeutin zu verarbeiten.

Was ich damit sagen will:
Die Sache ist ganz einfach auch, was der Trainer selbst für eine Stellung bei dem Kind einnimmt und ich denke auch, wie auch die Eltern das Thema "Erwachsene-Kind"-Verhältnis thematisieren.
Bei mir war es der Fall, dass es immer hieß: "Die Erwachsenen haben IMMER recht"; "Erwachsenen musst Du IMMER unter allen Umständen gehorchen und alles zu tun, was sie von Dir wollen!"
Wer seine Kinder so erzieht, der wird mit ziemlicher Sicherheit KEINEN Anhaltspunkt dafür finden, ob sein Kind sexuell (oder in anderer Art, es gibt ja leider nicht nur den sexuellen) missbraucht worden ist oder nicht.



LG
Morri

Alfons Heck
22-06-2008, 16:38
Erst mal danke für Deinen Erfahrungsbericht.




...Ich habe es im Bekanntenkreis erlebt, dass ein Vater von einer Nachbarin wegen sexuellen Missbrauchs seiner damals 9 monatigen Tochter angezeigt wurde, weil er seiner Tochter im Sommer auf dem Balkon die Windeln gewechselt und sie (logischer Weise) auch sauber gemacht hat.
...
Das Fatale daran ist, dass sich dann ja zum Teil auch (je nachdem, was für eine Persönlichkeit) das entsprechende Elternteil auch einen "Schaden" davon tragen kann.
Im Fall meines Bekannten ist es leider so gekommen, das er sich seit dem nicht mehr traut, seine Tochter anzufassen, geschweige denn ihr mal einen Kuss oder so zu geben...

Oh jehh
Da hat Dein Bekannter aber auch kein gefestigtes Selbstwertgefühl.

miskotty
22-06-2008, 18:33
Oh jehh
Da hat Dein Bekannter aber auch kein gefestigtes Selbstwertgefühl.

da musst du die situation aus nem anderen blickwinkel betrachten.

vater küsst sein kind- ganz normale situation
wenn andere diese situation sehen mit dem wissen das der vater diese anzeige hatte( begründet oder nicht ist in dem fall fast egal) wird die szene mit anderen augen gesehen...

und ich denke davor hat der mann angst, was ich vollkommen nachvollziehen kann.

Morrigan
23-06-2008, 07:55
vater küsst sein kind- ganz normale situation
wenn andere diese situation sehen mit dem wissen das der vater diese anzeige hatte( begründet oder nicht ist in dem fall fast egal) wird die szene mit anderen augen gesehen...

und ich denke davor hat der mann angst, was ich vollkommen nachvollziehen kann.

Ja, genau so sieht es aus.



Ich weiss nicht, ob das wirklich etwas mit "geringem" Selbstvertrauen zu tun hat, er ist normaler Weise schon mit viel Selbstvertrauen gesegnet.
Denke aber eher nicht.
Eine Anzeige ist nicht lustig, grade nicht wenn es um so eine Anschuldigung geht.

Stellt Euch mal vor: Ihr kümmert Euch um Euer Kind, was Ihr abgöttisch liebt (jedenfalls ist das bei meinem Bekannten der Fall) und dem Ihr nichts zu leiden tun würdet und bekommt dann, weil Ihr Eurer elterlichen Fürsorge nachkommt, eine Anzeige wegen sexuellen Missbrauch.

Nachbarn, flüchtige Bekannte oder Fremden ist es wurscht, wie Miskotty schon sagte, ob es sich dabei dann um ein "Missverständnis" gehandelt hat oder nicht, ob derjenige tatsächlich für schuldig befunden und verurteilt wurde, oder nicht.
Ein Mensch, dem das nachgesagt wurde, zu recht oder unrecht, der bleibt im Bewusstsein der Bevölkerung abgestempelt.

Und wenn man darüber nachdenkt, was dies DANN auch noch für weiterreichende Konsequenzen haben kann...
Ich denke, die Verunsicherung eines zu Unrecht beschuldigten Menschen ist schon verständlich.


LG
Morr

Alfons Heck
23-06-2008, 08:48
Stellt Euch mal vor: Ihr kümmert Euch um Euer Kind, was Ihr abgöttisch liebt (jedenfalls ist das bei meinem Bekannten der Fall) und dem Ihr nichts zu leiden tun würdet und bekommt dann, weil Ihr Eurer elterlichen Fürsorge nachkommt, eine Anzeige wegen sexuellen Missbrauch.
Ich brauche es mir nicht vorzustellen da ich 2 Jungs (2,5 und 4,5Jahre) habe. Eigene Kids bewirken schon ein echte Mittelpunktverschiebung im eigenen Leben. Zum Glück habe ich bisher nur mit meinen Nachbar "Spaß" wegen "Lärm".

Aber OK es ist schon heftig unschuldig vor Gericht erscheinen zu müßen. Nur kann ich mir einfach nicht vorstellen so anders mit meinem Kind(ern) umzugehen wenn das erledigt ist. Da geht ja einiges an Bindung in die Brüche.

DavidBr.
23-06-2008, 11:45
Wenn ich den Beitrag von Morrigan lese, stellt sich mir folgende Frage: Aus welchen Gründen kommt so eine Anzeige zustande - Hypersensibilisiert durch Berichterstattung der Medien oder ganz andere?

Sven K.
23-06-2008, 16:43
Wenn ich den Beitrag von Morrigan lese, stellt sich mir folgende Frage: Aus welchen Gründen kommt so eine Anzeige zustande - Hypersensibilisiert durch Berichterstattung der Medien oder ganz andere?

Kleine Anekdote: Vor circa 15 Jahren geben einige "Kinderschutzorganisationen",
im niedersächsischen Raum, Kurse zur "Sensibilisierung und Früherkennung" an
Schulen und Kindergärten. Kurze Zeit danach kamen extrem viele Fälle von
"Kindesmissbrauch durch Väter" ans "Tageslicht". Sie wurden von übereifrigem
Personal in Kitas veröffentlich. Fast alle Fälle stellten sich als Falsch raus. Als
betroffener Vater, kannst Du dein weiteres Leben, in einem kleinem Dorf oder
einer Kleinstadt, vergessen. Nur weil dein Kind ein Baum gemalt hat und das
Personal da ein Phallussymbol raus liest.:rolleyes: Ich hatte wirklich ein
mulmiges Gefühl, da wir zu der Zeit am Anfang unserer Familienplanung
standen und genau in das Gebiet gezogen sind.

DavidBr.
23-06-2008, 17:39
Sind solche Reaktionen dann also teilweise auf überzeichnete Schilderungen, verunsichertes 'Fachpersonal' oder auf nicht eindeutiges Schulungsmaterial zurückzuführen? Oder weil es ein 'Tabuthema' ist, über das nicht gerne gesprochen wird obwohl es notwendig ist?

Jonez85
23-06-2008, 18:26
Es geht soweit, dass ich es krass nicht haben kann Väter alleine mit ihren Kindern zu sehen

Sorry, für so Sprüche hab ich kein Verständnis. Aufmerksamkeit und Vorsicht sind eine Sache, blinde Verdächtigungen und Verallgemeinerungen eine ganz andere.

Auf ein gesundes Maß kommt es an, ausser es ist dir egal, was mit den unschuldig beschuldigten passiert, oder sind alle Männer mal wieder Schweine?

Hab im Studium und auf der Arbeit, ist auch ein Arbeitsgebiet meiner Mutter gewesen, einiges zu dem Thema erlebt, können uns da gerne fachlich austauschen und nicht so.

Ich prügel auch nicht jeden ins Krankenhaus, der mich von Hinten an der Schulter festhält- Oh, Sorry Chef, sie wissen doch, damals am Bahnhof...Hängt mir noch nach...ach ja: Gute Besserung-

Das nennt man Lernen, und zwar abzuschätzen. OK?

P.S. Nur mal so nebenbei, meine Family hat mir bis heute den Namen des Kerls verheimlicht, der vor ein paar Jahren meine Schwester missbraucht hat. Sonst wär ich wohl auf einem mehrjährigen urlaub auf Staatskosten

DavidBr.
23-06-2008, 18:30
Sorry, für so Sprüche hab ich kein Verständnis. Aufmerksamkeit und Vorsicht sind eine Sache, blinde Verdächtigungen und Verallgemeinerungen eine ganz andere.

Auf ein gesundes Maß kommt es an, ausser es ist dir egal, was mit den unschuldig beschuldigten passiert, oder sind alle Männer mal wieder Schweine?


Zustimmung!

Sven K.
23-06-2008, 18:37
Sind solche Reaktionen dann also teilweise auf überzeichnete Schilderungen, verunsichertes 'Fachpersonal' oder auf nicht eindeutiges Schulungsmaterial zurückzuführen? Oder weil es ein 'Tabuthema' ist, über das nicht gerne gesprochen wird obwohl es notwendig ist?

Es sind immer viel Faktoren. Ich vermute aber, das die psychologische Vorbildung
fehlt, bzw. nur rudimentär vorhanden ist. Nicht jedes Kind, das einen Kaktus
malt, verarbeitet einen Missbrauch. Manchmal malt es einfach einen Kaktus.

tsange
23-06-2008, 22:15
Sind solche Reaktionen dann also teilweise auf überzeichnete Schilderungen, verunsichertes 'Fachpersonal' oder auf nicht eindeutiges Schulungsmaterial zurückzuführen? Oder weil es ein 'Tabuthema' ist, über das nicht gerne gesprochen wird obwohl es notwendig ist?

wenn ich mich recht erinnere, war im erwähnten fall auffällig, dass die verdächtigten und verfolgten väter vor allem ausländer, soziale unterschicht oder sonstwie den spießervorstellungen nichtentsprechend waren. da wurde so lange mit druck und suggestivbefragungen nach indizien gesucht, bis man einen verdacht konstruieren konnte. nicht bewußt. es ist passiert. damals war viel von kindesmißbrauch die rede und es wurde dort gesucht, wo sich die suchenden ihrem weltbild entsprechend sowas vorstellen konnten.
bei leuten, denen ein positives ehrbarkeitsvorurteil entgegengebracht wird, werden hingegen alle noch so deutlichen hinweise ins harmlose interpretiert.

Peaceful Warrior
25-06-2008, 16:57
Kleine Anekdote: Vor circa 15 Jahren geben einige "Kinderschutzorganisationen",
im niedersächsischen Raum, Kurse zur "Sensibilisierung und Früherkennung" an
Schulen und Kindergärten. Kurze Zeit danach kamen extrem viele Fälle von
"Kindesmissbrauch durch Väter" ans "Tageslicht". Sie wurden von übereifrigem
Personal in Kitas veröffentlich. Fast alle Fälle stellten sich als Falsch raus. Als
betroffener Vater, kannst Du dein weiteres Leben, in einem kleinem Dorf oder
einer Kleinstadt, vergessen. Nur weil dein Kind ein Baum gemalt hat und das
Personal da ein Phallussymbol raus liest.:rolleyes: Ich hatte wirklich ein
mulmiges Gefühl, da wir zu der Zeit am Anfang unserer Familienplanung
standen und genau in das Gebiet gezogen sind.

Wen wundert´s ??

Der feministische Medienmainstream hat doch die letzten Jahre für die Kriminalisierung der Väter ("Väter = Täter) gesorgt. Mißbrauchende Mütter werden dadurch obenrein noch geschützt.

Morrigan
26-06-2008, 16:00
Nicht nur das, ich hab manchmal das Gefühl, dass ein sexueller Missbrauch durch die Mütter oftmals als schon fast total abwegig angesehen wird.
Ebenso im Prinzip, wie die Vorstellung, das auch Männer von Frauen vergewaltigt werden können.

Das erscheint, meiner Erfahrung nach, soetwas von absonderlich, dass darüber erst gar nicht nachgedacht und ernst genommen wird.
Und je weniger es ernst genommen wird, desto weniger "outen" sich. Wer will schon als Mann ausgelacht oder der gleichen werden, wenn er erzählt, dass er von einer Frau vergewaltigt wurde.
Oder aber das er von seiner Mutter sexuell missbraucht wurde.

Ich glaub, dass Missbrauch durch Frauen zur Zeit immernoch zu DEN absoluten Tabus gehört.
Und ich hoffe, dass es das irgendwann nicht mehr ist.
Weil, egal ob Mädchen oder Junge, Frau oder Mann... Missbrauchserlebnisse, egal ob sexueller, emotionaler oder welcher Art auch immer, prägen einfach.


LG
Morr

Peaceful Warrior
26-06-2008, 19:31
Nicht nur das, ich hab manchmal das Gefühl, dass ein sexueller Missbrauch durch die Mütter oftmals als schon fast total abwegig angesehen wird.
Ebenso im Prinzip, wie die Vorstellung, das auch Männer von Frauen vergewaltigt werden können.

Das erscheint, meiner Erfahrung nach, soetwas von absonderlich, dass darüber erst gar nicht nachgedacht und ernst genommen wird.
Und je weniger es ernst genommen wird, desto weniger "outen" sich. Wer will schon als Mann ausgelacht oder der gleichen werden, wenn er erzählt, dass er von einer Frau vergewaltigt wurde.
Oder aber das er von seiner Mutter sexuell missbraucht wurde.

Ich glaub, dass Missbrauch durch Frauen zur Zeit immernoch zu DEN absoluten Tabus gehört.
Und ich hoffe, dass es das irgendwann nicht mehr ist.
Weil, egal ob Mädchen oder Junge, Frau oder Mann... Missbrauchserlebnisse, egal ob sexueller, emotionaler oder welcher Art auch immer, prägen einfach.


LG
Morr

Da hast Du vollkommen recht - sogar in der Psychotherapieforschung ist diese "Möglichkeit" erst seit knapp 10 Jahren bekannt :mad:

Winterauto
05-08-2008, 19:50
Hallo zusammen,
da mir das Thema recht nah geht, kurz ein paar kleine Einwürfe von mir.



Stimmt schon.
Laut StgB ist das Höchst-Strafmaß für den sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen 5 Jahre.
Nichts, wenn man bedenkt, dass Kinder damit ein Leben lang zu tun haben können und in manchen Fällen sogar ein "normales Leben" erschwert werden kann...

Wens interessiert:
§ 174 StGB Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen (http://dejure.org/gesetze/StGB/174.html)




Ich habe es im Bekanntenkreis erlebt, dass ein Vater von einer Nachbarin wegen sexuellen Missbrauchs seiner damals 9 monatigen Tochter angezeigt wurde, weil er seiner Tochter im Sommer auf dem Balkon die Windeln gewechselt und sie (logischer Weise) auch sauber gemacht hat.
Solche Dinge kommen leider auch mittlerweile häufig genug vor.
Das Fatale daran ist, dass sich dann ja zum Teil auch (je nachdem, was für eine Persönlichkeit) das entsprechende Elternteil auch einen "Schaden" davon tragen kann.
Im Fall meines Bekannten ist es leider so gekommen, das er sich seit dem nicht mehr traut, seine Tochter anzufassen, geschweige denn ihr mal einen Kuss oder so zu geben... :motz::flop

LG
Morri



...und wenn es nun in besagtem Fall doch zum Mißbrauch gekommen ist oder kommt?
wer, wie, was, wann, warum sind sich Menschen einer Sache soooo sicher?

ich weiß doch nur von mir selber was ich tue und getan habe, oder?

miskotty
05-08-2008, 22:19
...und wenn es nun in besagtem Fall doch zum Mißbrauch gekommen ist oder kommt?
wer, wie, was, wann, warum sind sich Menschen einer Sache soooo sicher?

ich weiß doch nur von mir selber was ich tue und getan habe, oder?

man sollte aber auch nicht in jeder berührung einen missbrauch sehen und gott und die welt verdächtigen.

Winterauto
06-08-2008, 05:25
man sollte aber auch nicht in jeder berührung einen missbrauch sehen und gott und die welt verdächtigen.

Nein, natürlich nicht! aber für denjenigen, der nicht involviert ist, darf es meiner Meinung nach nicht sooo eindeutig klar sein.

Zudem fand ich, dass die letzten Posts hier doch sehr geprägt waren von Männern(hätten natürlich auch Frauen sein können), die sich doch ein wenig selbst bemitleiden, was ihre Stellung in der Gesellschaft zum Thema Kindesmißbrauch angeht.

akamatzu
06-08-2008, 07:25
Liebe Gemeinde,

wir Mods möchten Euch ein wenig sensibilisieren für dieses heikle Thema und
ich habe hier (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f90/kindesmissbrauch-deutschland-73260/) mal einen kleinen Text gepinnt, der einiges erläutert.
Falls dazu Gesprächsbedarf besteht könnt ihr das hier erledigen.
Allerdings möchte ich dazu folgendes anmerken:

Wer sich hier daneben benimmt und/oder Blödsinn verzapft, wird mit Sperre oder
Bannung belegt.

Ich kenne bei diesem Thema keinen Spaß. Einen solchen werde ich daher auch
nicht dulden. Des Weiteren möchte ich hier auch kein Spam oder ähnliches.
Für OT oder Spam hagelt es Verwarnungen.

Am 16. November organisieren wir in Bochum in Diskothek 360Grad ein großes K-1 und Thaiboxgala (und Profiboxen und Freefight dabei) und die komplette Erlösen werden an der

Dunkelziffer e.V. (http://www.dunkelziffer.de/start_flash.html)

gespendet. Diese setzen sich ein für sexuell mißbrauchte Kinder. sie beugen vor, durch Kinder aufzuklären, und erklären Eltern, wie man so was bei Kinder erkennen kann. Eine sehr gute Sache, finde ich.

Sven K.
06-08-2008, 15:56
Am 16. November organisieren wir in Bochum in Diskothek 360Grad ein großes K-1 und Thaiboxgala (und Profiboxen und Freefight dabei) und die komplette Erlösen werden an der

Dunkelziffer e.V. (http://www.dunkelziffer.de/start_flash.html)

gespendet. Diese setzen sich ein für sexuell mißbrauchte Kinder. sie beugen vor, durch Kinder aufzuklären, und erklären Eltern, wie man so was bei Kinder erkennen kann. Eine sehr gute Sache, finde ich.

Das ist ja schon und gut ! Trage es doch bitte in den Terminkalender ein oder
poste es in der Werbeecke.

JuMiBa
31-10-2008, 19:08
Auch nicht schlecht, oder ?? No Halloween for Maryland's sex offenders - Los Angeles Times (http://www.latimes.com/news/nationworld/washingtondc/la-na-pumpkin31-2008oct31,0,2115760.story)

Gruß Micha

knife
31-10-2008, 20:32
um dem troll mal ein bisschen beizuspringen: gibt es anscheind nicht so selten das manche jüngere damen nur einen auf opfer machen. hierzu eine kleine geschichte:

Mit 15 war ich auf einer größeren Party(glaub Geburtstag) eines Freundes, damit wir genug Platz hatten haben wir in der Scheune seines Onkels, recht na am Wald und der dazugehörigen Grillhütte wo auch irgendwas gefeiert wurde, ähnliche Altersgruppe. Bereits nach 2 Stunden waren die beiden zu einer einzigen verschmolzen. Da ich mit 15 noch hübsch war habe ich da eine recht gutaussehende (zu dem zeitpunkt 16jährige) Brünette kennengelernt. Im Laufe des Abends sind wir uns dann näher gekommen und irgendwann wollte sie dann mit mir in die Kiste. Ich aber nicht mit ihr (kannte sie erst ein paar Stunden, kein Gummi in Reichweite, sehr amüsantes Kampfsaufen zweier Kumpanen).
Das fand sie offenbar nicht so toll, sie ist relativ schnell verschwunden.
3 Tage später:
2 Brüder ihrer besten Freundin verstellten mir den heimweg um mit mir zu reden. Warum ich denn versucht hätte "der Kleinen" an die Wäsche zu gehen, desweiteren stellten sie Vermutungen darüber an ob jemand seinen Darm in mein zentrales Nervensystem entleert habe, etc.
Nach einer Halben Stunde fragwürdiger Unterhaltung hatte ich sie soweit das sie ein paar Leuten glauben schenkten die mehr oder weniger einheitlich mitteilten das sie sich recht offensiv an mich rangemacht hat (und das ich ein völliger idiot sei weil ich nicht darauf eingegangen bin:D)
Hab ich nochmal Glück gehabt, mittlerweile verstehe ich mich sogar ganz gut mit ihr

Sven K.
08-01-2009, 18:11
Liebe Gemeinde,

ich habe den Thread mal ein wenig aufgeräumt !
Die "aufgeräumten" Beiträge befinden sich in der Prügelecke.

Dieser Thread war dafür gedacht, dass sich eventuell betroffene
Kinder/Trainer/Eltern austauschen können um geschützt zu werden oder um
andere zu schützen.

Er war nicht gedacht, dass sich Pädophile hier austauschen und/oder Hilfe
bekommen. Dafür ist das KKB nicht in der Lage und mit Sicherheit auch die
falsche Anlaufstelle.

miskotty
09-01-2009, 09:26
Liebe Gemeinde,

ich habe den Thread mal ein wenig aufgeräumt !
Die "aufgeräumten" Beiträge befinden sich in der Prügelecke.

[/B]

ehrlich? nix gefunden

Alfons Heck
09-01-2009, 09:35
Weil ich sie nicht in die Prügelecke verschoben habe. Sie sind dokumentiert aber nicht mehr zugänglich.


Gruß
Alfons.

Sven K.
18-01-2010, 17:55
NDR Fernsehen - Sendungen - 45 Min- Sexobjekt Kind: Dossier und Video zur Sendung (http://www3.ndr.de/sendungen/45_min/missbrauch128.html)

Ich bin erschüttert, über die Machtlosigkeit der Polizei und der Ignoranz der Politik. :(

Kyoshi
30-01-2010, 09:09
Und es geht bedauerlicherweise weiter und
auch "Altlasten" werden bekannt ! :mad: :narf:


Nun sollen es 22 Opfer sein
Missbrauchsskandal an Berliner Jesuiten-Gymnasium weitet sich aus
Berlin - Wie viele Schüler mussten am Canisius-Kolleg unter sexuellen Übergriffen von Lehrkräften leiden? Das ist eine von vielen offenen Fragen, nachdem Rektor Klaus Mertes die Missbrauchsfälle am renommierten Berliner Jesuiten-Gymnasium am Donnerstag öffentlich gemacht hatte. Jahrelang sollen dort zwei Geistliche mehrere Schüler missbraucht haben. Innerhalb eines Tages meldeten sich etwa 15 weitere männliche Opfer bei Pater Mertes. Zuvor waren sieben Fälle bekannt. Etwa zehn Personen sollen sich an Ursula Raue gewandt haben. Die Rechtsanwältin ist Beauftragte des Jesuitenordens für Fälle von sexuellem Missbrauch. Einige Personen seien aber nicht selbst als Opfer betroffen. Unklar blieb zunächst, ob es sich bei den Opfern um dieselben Personen handelt, die sich auch an Mertes gewandt hatten. Details nannte der Rektor nicht. Von sexueller Penetration sei ihm aber bisher nicht berichtet worden, erklärte er.
© sueddeutsche.de - erschienen am 30.01.2010 um 03:30 Uhr


Nun sollen es 22 Opfer sein - sueddeutsche.de (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/923867)

Canisius-Kolleg - Tter erschlichen sich das Vertrauen der Schler - Berlin - Berliner Morgenpost (http://www.morgenpost.de/berlin/article1247757/Taeter-erschlichen-sich-das-Vertrauen-der-Schueler.html)

Helmut Gensler
30-01-2010, 09:32
Nicht alle Klosterchefs sahen weg.
Ich erlebte in der 2. Klasse Gymnasium mit der Erziehungsmethode "pro falsches lataeinisches Wort ein Schlag mit dem Holzprügel auf den nackten Hintern" durch einen Pater. Meine Eltern informierten den zuständigen Abt und dieses Klostermitglied wurde umgehend mit entsprechenden Einträgen in seine Akte an ein anderes Kloster versetzt. Eine juristische Auseinandersetzung war vor über 40 Jahren eigentlich undenkbar... man erledigte es möglichst direkt.

Kyoshi
30-01-2010, 09:45
@ Helmut Gensler

Mit diesem Artikel geht es mir mitnichten darum irgendwelche (nicht beteiligten) Patres an den Pranger zustellen !

Helmut Gensler
30-01-2010, 13:26
Das habe ich auch nie angenommen.
Mein Beitrag soll -"nur" nicht medienmäßig ausgeschlachtet- verdeutlichen, dass früher andere Vorfälle vorkamen und sehr oft nicht geahndet wurden. Eine Aufarbeitung und Bestrafung dieser Verbrechen an wehrlosen Kindern ist unumgänglich.

SifuSeifenzwerg
30-01-2010, 19:01
Alles ich seh den Zusammenhang zwischen KK/KS und Kindesmissbrauch nicht für gegeben. Hab als Kind KS gemacht und war später Trainer, mir fällt kein einziger Fall von Missbrauch ein, den ich mitgekriegen haben sollte. Dass wir als Kinder natürlich in die Mädchenumkleide gespickt haben ist sicher normal und hat mit KK/KS nix zu tun, im Hallenbad taten wir das auch. Heute wird gerne jedem engagierten Jugendtrainer unterstellt, ein verkappter Pädo zu sein, da mach ich nicht mit.

Helmut Gensler
31-01-2010, 09:26
Einen direkten Zusammenhang zwischen KK und mißbrauchenden Trainern kann ernsthafterweise auch niemand testieren. Aber schwarze Schafe gibt es überall, schauen wir darauf.
Mein eigenes Beispiel (siehe oben) zeigt mir, dass es beispielsweise auch durch KK einen Weg gibt, Kindern zu zeigen, dass sie sich wehren dürfen. Damals war ich nämlich der Meinung, dass der Padre im Recht sein. Schließlich hatte ICH ja nicht genug gelernt.

Kraken
31-01-2010, 22:26
Das habe ich auch nie angenommen.
Mein Beitrag soll -"nur" nicht medienmäßig ausgeschlachtet- verdeutlichen, dass früher andere Vorfälle vorkamen und sehr oft nicht geahndet wurden. Eine Aufarbeitung und Bestrafung dieser Verbrechen an wehrlosen Kindern ist unumgänglich.

das war leider wohl sehr verbreitet.

und ist es heute noch!!!

dass den opfer kein glauben geschenkt wird, vor allem männlichen opfern.

Helmut Gensler
01-02-2010, 07:50
das mit dem "(nicht) glauben" ist primär eine Sache des Elternhauses und der Erziehung. Meine Kinder konnten immer alles sagen, die Regelung war klar: Fehler eingestehen ist o.k., Sachen verschweigen oder Lügen verbreiten zieht Konsequenzen nach sich. Eine einfache, sehr erfolgreiche Abmachung.

SifuSeifenzwerg
01-02-2010, 11:56
... dass es beispielsweise auch durch KK einen Weg gibt, Kindern zu zeigen, dass sie sich wehren dürfen.

So rum passt es natürlich. Geht dabei sicher weniger um tödliche Techniken, als darum, entsprechend aufzutreten.

Sven K.
01-02-2010, 15:45
Und es geht bedauerlicherweise weiter und
auch "Altlasten" werden bekannt ! :mad: :narf:



Nun sollen es 22 Opfer sein - sueddeutsche.de (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/923867)

Canisius-Kolleg - Tter erschlichen sich das Vertrauen der Schler - Berlin - Berliner Morgenpost (http://www.morgenpost.de/berlin/article1247757/Taeter-erschlichen-sich-das-Vertrauen-der-Schueler.html)

Es zieht wohl weiter Kreise. :mad:

Jesuitenschule im Schwarzwald: Missbrauch auch in St. Blasien? (http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2369406_0_9223_-jesuitenschule-im-schwarzwald-missbrauch-auch-in-st-blasien-.html)

Was mich wirklich wütend macht, ist die Tatsache, dass die Kirche IMMER
alles erdenklich Tut um die Taten zu vertuschen. Tauchen Verdächtigungen
auf werden die Betroffenen versetzt und es geht an anderer Stelle weiter.
Das die Kirche "einige" Täter in ihren Reihen beherbergt ist wohl bekannt.
Ich möchte da gar nicht unter die Decke schauen, was da noch alles
schlummert. :rolleyes:

Kyoshi
01-02-2010, 17:23
Ich möchte da gar nicht unter die Decke schauen, was da noch alles schlummert. :rolleyes:

Ich schon, aber nicht nur bei der Kirche ! :mad:

Helmut Gensler
02-02-2010, 09:58
Überall, wo kaum kontrollierte Macht (gerade gegenüber Kindern und voll Abhängigen) ausgeübt wird ist auch die Versuchung gegeben, dass sich pervertierte Menschen da reinschleichen/gezielt anpeilen und ihre Wünsche ausleben.
Nicht nur die Kirche hat da jahrhunderte lang Erfahrung.
Die Stellung einer "Großmagd" war oft genug damit verbunden, mindestens 1x pro Monat der Bauern zur verfügung zu stehen, schließlich bekam sie ja auch mehr Lohn.

Kyoshi
06-02-2010, 15:33
06.02.2010


Katholische Kirche
Immer mehr Missbrauchsfälle werden bekannt
Fast 100 Mitarbeiter der deutschen katholischen Kirche sollen in den letzten 15 Jahren unter Missbrauchsverdacht geraten sein. Nur 30 von ihnen wurden juristisch belangt.

Katholische Kirche: Immer mehr Missbrauchsfälle werden bekannt | Gesellschaft | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-02/katholisch-kirche-missbrauch)

AndyLee
24-05-2010, 18:42
Nein, natürlich nicht! aber für denjenigen, der nicht involviert ist, darf es meiner Meinung nach nicht sooo eindeutig klar sein.

Zudem fand ich, dass die letzten Posts hier doch sehr geprägt waren von Männern(hätten natürlich auch Frauen sein können), die sich doch ein wenig selbst bemitleiden, was ihre Stellung in der Gesellschaft zum Thema Kindesmißbrauch angeht.


Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es einen Unterschied zwischen


Kindesmissbrauch
sexuellem Missbrauch

gibt.

Dass eine Beschreibt einen Missbrauch, verursacht durch den Mangel an Befriedigung der Bedürfnisse von Kindern (z. B. durch Entzug der Nahrung, Einsperren, Ausübung von psychischer u. körperlicher Gewalt). Dieser kommt leider wesentlich häufiger vor, darunter leiden (und sterben) wesentlich mehr Kinder und die Täter kann man nicht nach Geschlecht "aufsplitten". (Siehe Kevin aus Bremen).

Das andere Beschreibt einen Missbrauch, verursacht durch die "Benutzung" des kindlichen Körpers zum Zwecke der Trieb- und/oder Machtbefriedigung. Dieser Missbrauch ist leider in der Gesellschaft wesentlich "populärer", dass Tätergeschlecht ist zumeist männlich.
(Übrigens finde ich es sehr merkwürdig, wie die Opfer teilweise begrifflich erfasst werden: Entweder man spricht von "Mädchen" oder von "Kindern". Scheut man sich vor dem Begriff "Jungen"?)

Ich hoffe, die Unterschiede sind deutlich geworden. Dabei handelt es sich übrigens um meine Interpretation der bestehenden Unterschiede, ich denke aber, jeder weiß, worum es im Einzelnen geht.

Bei meiner Arbeit im Jugendamt - um das mal zu verdeutlichen - hat eigentlich jeder Fall etwas mit Gewalt an Kinder bzw. Jugendlichen zu tun und kann somit ohne Frage als Missbrauch dargestellt werden. Sexueller Missbrauch ist eine absolute Ausnahme, leider aber in den Köpfen der Menschen wesentlich präsenter. Ein "Hoch" auf die Medien!

Dagegen könnte man Kindern häufig wesentlich besser helfen, würde man eher eingreifen. Eingreifen könnte man, wenn die Menschen insgesamt empfindlicher für die Not der Kinder in ihrer Nähe - also innerhalb ihres eigenen Tätigkeitsbereiches - wären und ihren Fokus daher auf die eigene Nachbarschaft richten würden. Dies bedingt allerdings, sich eher an Fakten zu orientieren...

Bitte nicht missverstehen: Ich rechne hier nicht Opfer auf, sondern möchte für einen differenzierteren Blickwinkel werben!

Sven K.
24-05-2010, 19:11
Man mittlerweile auch von "sexualisierter Gewalt".

Eine sexuellen Missbrauch von Kindern gibt es nicht. Das würde nämlich
implizieren, das es auch einen sexuellen "Gebrauch" von Kinder gibt.

Im Grunde gibt es nur "Gewalt" und "sexualisierte Gewalt".

Meine 2 ct.

AndyLee
25-05-2010, 08:53
Man mittlerweile auch von "sexualisierter Gewalt".

Eine sexuellen Missbrauch von Kindern gibt es nicht. Das würde nämlich
implizieren, das es auch einen sexuellen "Gebrauch" von Kinder gibt.

Im Grunde gibt es nur "Gewalt" und "sexualisierte Gewalt".

Meine 2 ct.

Okay - Missbrauch ist für mich schon das zutreffende Wort - wie DU es nennst, ist letztlich DEINE Sache, Hauptsache ist doch, wir reden alle über das gleiche Thema. Mir ging es um die Trennschärfe zweier voneinander unabhängiger Probleme, die in der Gesellschaft immer wieder vermischt werden. Außerdem ging es mir darum, den Fokus eines jeden nicht auf das Abstrakte, Große und Ganze zu richten, welches weit weg ist, sondern auf die subtile Gewalt an Kindern in der Mitte unserer Gesellschaft, also auch in der unmittelbaren Nachbarschaft von jedem von uns.

SandreOm
29-05-2010, 19:17
Hallo,

ein krasser Fall ist der Verein für traditionellen Budosport (VTB) in Oldenburg. Dessen Großmeister und Manager Jürgen Paterok saß bis vor einiger Zeit laut Zeitungsmeldungen wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen im Gefängnis:

NonstopNews – Meldung (http://www.nonstopnews.de/meldung/3328)
Ostfriesische Nachrichten Aurich - Die Meldung in voller Länge (http://www.ostfriesische-nachrichten.de/neu/index_volltext.asp?ID=18104)
http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Oldenburg/Artikel/897891/897891.html
Dazu ein anonymer Beitrag in einem Sektenaussteigerforum, der wohl von einem der Opfer stammt: EX-SITE • Thema anzeigen - Noch immer auf der Flucht (http://www.sekten.ch/phpBB3/viewtopic.php?f=29&t=447)

Nun ist er ganz selbstverständlich wieder in führende Position gewählt worden:
Neuer Vorstand beim VTB (http://www.vtbev.de/?id=1592)

Man ist einfach sprachlos, wenn man sowas vernimmt - diese Informationen sind alle öffentlich zugänglich, vor Ort sollte das jeder aufmerksame Zeitungsleser mitbekommen haben, aber nach vier Jahren scheint es jeder vergessen zu haben ...

Kraken
29-05-2010, 19:38
Das andere Beschreibt einen Missbrauch, verursacht durch die "Benutzung" des kindlichen Körpers zum Zwecke der Trieb- und/oder Machtbefriedigung. Dieser Missbrauch ist leider in der Gesellschaft wesentlich "populärer", dass Tätergeschlecht ist zumeist männlich.
(Übrigens finde ich es sehr merkwürdig, wie die Opfer teilweise begrifflich erfasst werden: Entweder man spricht von "Mädchen" oder von "Kindern". Scheut man sich vor dem Begriff "Jungen"?)

Nun, Studien legen eher nahe, dass die Täterschaft etwa geich häufig männlich, wie weiblich ist, aber männlcihe Fälle viel weniger erfasst werden, und NOCH häufiger bullshit kommt wie "Der soll nicht so tun, das hat dem ja auch gefallen".

Zottelkopf
08-06-2010, 23:28
Nun, Studien legen eher nahe, dass die Täterschaft etwa geich häufig männlich, wie weiblich ist, aber männlcihe Fälle viel weniger erfasst werden, und NOCH häufiger bullshit kommt wie "Der soll nicht so tun, das hat dem ja auch gefallen".

Der Punkt ist doch, dass es bei Jungs/Männern (auch häusliche Gewalt seitens der Frau. Missbrauch sowohl physisch als auch psychisch, etc) noch sehr viel mehr tabuisiert ist. Das steckt noch so sehr in den Köpfen, deswegen ist die Dunkelziffer so abartig hoch: Mann nix weinen!

Traurig ist das, leider...:(

Sven K.
09-06-2010, 16:23
Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich das Buch

Verlorene Kindheit. Jungen als Opfer sexueller Gewalt.

Heftiges Buch, heftiges Thema. :(

Kusagras
09-06-2010, 17:47
Hab gestern erst die Polzei dann das Jugendamt angerufen, da seit Tagen gegenüber im Block ein Kleinkind auffällig, massiv schreit., das ist nicht normal, da geht irgendwas ab

Was mich immer nervt, dass dasAmt meint ich müsse den alle Daten besorgen: Hausnummer geht noch, gerne, aber Namen weiß ich nicht.

Die sollen selbst recherchieren. Ich bin ja nich der Blockwart.

Die können gerne meine Adresse, Namen etc. haben, wenn die glauben ich würde Käse erzählen oder mich wichtig machen wollen.

Aber die sollen gefälligst IHREN Job machen.

Sorry musste mal raus:-(.

Kyoshi
09-06-2010, 19:36
@ Kusagras

Voellig richtig gehandelt ! :halbyeaha

Wehret den Anfaengen !

Kusagras
09-06-2010, 20:45
@ Kusagras

Voellig richtig gehandelt ! :halbyeaha

Wehret den Anfaengen !

Wie steht es so schön auf Willi Brandts Grab:

Man hat sich bemüht!.
;-)

Raging Bull
30-06-2010, 19:45
Hab gestern erst die Polzei dann das Jugendamt angerufen, da seit Tagen gegenüber im Block ein Kleinkind auffällig, massiv schreit., das ist nicht normal, da geht irgendwas ab

Was mich immer nervt, dass dasAmt meint ich müsse den alle Daten besorgen: Hausnummer geht noch, gerne, aber Namen weiß ich nicht.

Die sollen selbst recherchieren. Ich bin ja nich der Blockwart.

Die können gerne meine Adresse, Namen etc. haben, wenn die glauben ich würde Käse erzählen oder mich wichtig machen wollen.

Aber die sollen gefälligst IHREN Job machen.

Sorry musste mal raus:-(.

Traurige Wahrheit. Kommt leider immer öfter vor.

Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass deutsche Behörden nur noch dann aktiv und couragiert eingreifen, wenn es was "abzugreifen" gibt.

Wie sonst ist es zu erklären, dass man im Namen der "Strassenverkehrssicherheit" problemlos 8 hochbezahlte Polizisten auf die Autobahn stellt um sicherzustellen, dass auch ja jeder mündige Bürger angeschnallt ist, man aber andererseits dem Jugendamt mittlerweile am besten schon Videos mit Namen, Adresse und Sozialversicherungsnummer der handelnden Personen vorlegen muss, um die zum Handeln zu bewegen.

Sicherlich haben die auch einiges an "Racheanzeigen" ehemaliger Lebensabschnittsgefährten etc. abzuwehren, allerdings sollte das Kindswohl doch soweit im Vordergrund stehen, dass die nötigenfalls auch 20mal umsonst rausfahren.

Ansonsten: Sehr guter Thread!

AndyLee
01-07-2010, 09:16
Traurige Wahrheit. Kommt leider immer öfter vor.

Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass deutsche Behörden nur noch dann aktiv und couragiert eingreifen, wenn es was "abzugreifen" gibt.

Wie sonst ist es zu erklären, dass man im Namen der "Strassenverkehrssicherheit" problemlos 8 hochbezahlte Polizisten auf die Autobahn stellt um sicherzustellen, dass auch ja jeder mündige Bürger angeschnallt ist, man aber andererseits dem Jugendamt mittlerweile am besten schon Videos mit Namen, Adresse und Sozialversicherungsnummer der handelnden Personen vorlegen muss, um die zum Handeln zu bewegen.

Sicherlich haben die auch einiges an "Racheanzeigen" ehemaliger Lebensabschnittsgefährten etc. abzuwehren, allerdings sollte das Kindswohl doch soweit im Vordergrund stehen, dass die nötigenfalls auch 20mal umsonst rausfahren.

Ansonsten: Sehr guter Thread!

Wie stellst du dir vor, sollte das Jugendamt vorgehen, wenn es einen Hinweis auf Kindeswohlgefährdung in einem Mehrfamilienhaus gibt, aber nicht bekannt ist, um wen genau es sich handelt? Das Jugendamt ist keine Ermittlungsbehörde. Einfach nur anzurufen und zu sagen: "Da schreit immer ein Kind im Nachbarhaus" könnte auch heißen: "Das Kind nervt langsam".

Das ist nämlich die häufigste Variante...so, wie Kinder mit "ihrem Lärm" andere Anwohner belästigen, den "verbotenen Rasen" betreten, usw. Kinder in Deutschland scheinen eben nicht überall willkommen zu sein. Zweit häufigste Variante ist die, dass es im Haus Krach unter den Mietern gibt und einer den anderen "anschwärzt".

Wenn also tatsächlich eine Kindeswohlgefährdung vorliegt, wäre - im Interesse des betreffenden Kindes - die Frage zu klären, was dagegen spricht, sich als "Anzeigender" mehr Infos zu beschaffen, damit keine Zeit bei den folgenden Aktionen verloren geht. Was bitteschön spricht denn dagegen, zumal es hier doch wohl um das Kind und nicht "ums Prinzip" zu gehen scheint?

Helmut Gensler
01-07-2010, 18:12
ich stimme AndyLee zu, denn mit einer "Anzeige beim Jugendamt" rollt schon was auf diese Familie zu. Und da sollte der, dem was auffällt auch detaillierte Aussagen machen können. Sonst könnte es zu leicht in ein Anschwärzen und Mobben ausarten.
Ich möchte ja selbst auch auf diese Weise geschützt sein!

Peaceful Warrior
27-12-2011, 11:37
Mißbrauchende Mütter:

Kindesmissbrauch: Mütter immer öfter Täter - Baby & Familie - Frauenzimmer.de (http://www.frauenzimmer.de/video/babyfamilie/kindesmissbrauch-muetter-immer-oefter-taeter.html)

Sven K.
27-12-2011, 19:01
Guter Beitrag. Nur dass das erste Opfer sich bis ins Alter von 3 Jahren
Rückerinnern will halte ich für unwahrscheinlich.

Das Frauen/Mütter sehr wohl Täterinnen sind hatte ich ja schon in meinem
Ursprungstext geschrieben. Leider kommt dies zu selten in den Fokus.
Danke für den Beitrag.

cross-over
08-01-2012, 13:01
kanarenexpress.com - Staatsanwalt fordert 300 Jahre Gefängnis für mehrere Verdächtige Kindesmissbrauch: Karatelehrer auf Gran Canaria angeklagt - Teneriffa, Nachrichten, Berichte, Reportagen und Informationen von den Kanarischen Inseln - Teneriffa, G (http://www.kanarenexpress.com/1000003/1000003/0/35151/article_tf.html)

Entsetzlich das da eine ganze Schule involviert ist :mad:

Bekus
07-02-2012, 12:07
Kindesmißbrauch finde ich persönlich ist vor allem eine Erscheinung die verbunden ist mit der Entwicklung einer Gesellschaft.
Mit Entwicklung meine ich das eine hochentwickelte Länder, die Wahrscheinlichkeit höher ist das es dort zu Übergriffen kommt.
In Entwicklungsländern gibts es das auch aber tendenziell mehrheitlich bei Ländern der "ersten Welt" zu finden.
Dies aber in Gesellschaften in denen viele Singlehaushalte leben, mit wenig Verwandten, sozialen Kontakten, Menschen die isoliert in ihrer "eigenen Realität" aufwachsen. Vergewaltiger etc sind nur sehr wenige Menschen, die salopp ausgedrückt, "Casanovas" sind.
Durch die immer fortschreitende Entwicklung z.B.des Internets ergeben sich für diese Menschen eine ungeahnte bisher nie dagewesene Leichtigkeit in dieses sensible Thema eingeführt zu werden. Dies kostenlos, schnell und anonym.
Das diese Art von Menschen meistens "isoliert" Leben ist für sie die Versuchung groß erstmal übers Internet etc Kontakt aufzunehmen. Durch weitere Steigerungen, ähnlich wie *****sucht (vom normalen *****, zu immer mehr Fetisch etc), können psychisch labile leichter verfallen und immer mehr abhängig werden. Bis hin irgendwann die physischer Eingriff dominiert.

Fazit:
-in Gesellschaften, die hochentwickelt sind (BRD,Japan,Südkorea, etc) sind Eingriffe, Kindesmißbrauch generell höher,
dies wird definitiv weiter steigen (siehe Sozialstruktur BRD)
-Täter meist isoliert, zurückgezogene Menschen, so alltäglich das sie nicht auffallen (viele Nachbarn wundern sich dann "oh echt? er war so ein netter normaler Mensch, nie aufgefallen!") :ui:
-Menschen die offen, kommunikativ, Charm etc besitzen passen nicht zu den typischen Täter Profilen, durch soziale Kompetenz und Kontakt kennen sie ihre "sozialen, kulturellen, moralischen Grenzen u.ä."
-die fortschreitende mediale Entwicklung (Internet, offene Gesellschaft, Werbung mit Nacktbildern etc.) fördert die Phantasie, später wird durch das Interesse immer mehr zu einer Sucht
-Kampfsport als Verteidigung ist nur bedingt geeignet, wichtiger ist Menschenkenntnis und Vorsicht
-für Eltern: einzig Möglichkeit bisschen vorzubeugen wäre einfach, das man seine eigenen Menschenkenntnisse schult, damit man ein "Auge" hat wer z.B. komisch reagiert in einem Gespräch etc. durch vieles (Mimik, Gestik etc.) kann man, meiner Meinung nach, Menschen erkennen. Dies natürlich dann durch weiteren Kontakt relativieren

Bitte hier drauf keine Kommentare von wegen welcher Experte sagt dies das, welche Quelle etc.

Cillura
07-02-2012, 12:17
...
Bitte hier drauf keine Kommentare von wegen welcher Experte sagt dies das, welche Quelle etc.

:D Jetzt erst recht. Mit deiner Aussage unterstellst du den Menschen in entwickelten Industrieländern ja indirekt auch, dass sie ihre Kinder weniger achten und schätzen als in den weniger entwickelten Ländern.

Dabei kann ich mir umso mehr vorstellen, dass Kinder, die in Not und Armut leben weit mehr gefährdet sind Opfer von Kindsmissbrauch zu werden, als die in den Industrienationen.

Sven K.
07-02-2012, 12:20
@Bekus

Keine Ahnung, wie du auf deine Thesen kommst. Sie sind aber durchzogen von
"urbanen Legenden" und vielen Falschen Schlüssen. :rolleyes:

Bekus
07-02-2012, 12:28
Dabei kann ich mir umso mehr vorstellen, dass Kinder, die in Not und Armut leben weit mehr gefährdet sind Opfer von Kindsmissbrauch zu werden, als die in den Industrienationen.

Hilfreich wäre hier jemand von der Polizei, der praktische Erfahrung mit Tätern hat. Sowas würde diese Diskussion weiterbringen.
Ob es urbane Legenden sind, glaube ich eher nicht, Kindesmissbrauch etc sind Folge einer sozialen Entwicklung.
Das dies überall in mehr oder wenigen Fällen geschieht/geschah (seit es Menschen gedenken gibt) ist mir klar, aber diese Anzahl und Häufigkeit ist eine "neue" Erscheinung.

Das dies zunehmen wird ist logisch, reiner Menschenverstand.

Sven K.
07-02-2012, 12:34
Hilfreich wäre hier jemand von der Polizei, der praktische Erfahrung mit Tätern hat. Sowas würde diese Diskussion weiterbringen.
Ob es urbane Legenden sind, glaube ich eher nicht, Kindesmissbrauch etc sind Folge einer sozialen Entwicklung.
Das dies überall in mehr oder wenigen Fällen geschieht/geschah (seit es Menschen gedenken gibt) ist mir klar, aber diese Anzahl und Häufigkeit ist eine "neue" Erscheinung.

Das dies zunehmen wird ist logisch, reiner Menschenverstand.

Dies ist falsch. Hast Du eigentlich den Ausgangspost gelesen, auf den sich die
Diskussion bezieht? Gerade Kinderschänder können sehr "charmant" sein und
sind sehr geschult im "Manipulieren".

Außerdem wirft du Vergewaltiger und Kinderschänder in einen Hut. Das ist
auch nicht wirklich hilfreich. Auch wird nicht jeder Pädophil, der sich Material
mit Kinder*****grafischen Inhalten ansieht. Es muss ein "Prägung"
vorhanden sein. Sonst wird eher Ekel und Abscheu erzeugt.

Bekus
07-02-2012, 12:40
:D Jetzt erst recht. Mit deiner Aussage unterstellst du den Menschen in entwickelten Industrieländern ja indirekt auch, dass sie ihre Kinder weniger achten und schätzen als in den weniger entwickelten Ländern.

Das ich psychische "labile" Menschen meinte konntest du hoffentlich rauslesen. Tut mir leid die gibts häufiger in entwickelten Ländern.
Das wichtigste was von allem festzuhalten ist, das soziale Kontakte für Menschen generell wichtig sind (sei es Verwandte, Familie etc.)

Bekus
07-02-2012, 12:42
Außerdem wirft du Vergewaltiger und Kinderschänder in einen Hut. Das ist
auch nicht wirklich hilfreich. Auch wird nicht jeder Pädophil, der sich Material
mit Kinder*****grafischen Inhalten ansieht. Es muss ein "Prägung"
vorhanden sein. Sonst wird eher Ekel und Abscheu erzeugt.

Ja hast recht, meinte natürlich hauptsächlich Pädophile.

Sven K.
07-02-2012, 12:47
Die Pädophilen sind NICHT so oft die isoliert und zurückgezogenen Einsiedler.
Diese gibt es natürlich auch. Problematisch ist eben, das diese Dinge bei
"gut situierten" und im Bekanntenkreis als "unauffällig" angesehen Leuten auftreten.
Oft haben sie Familie und/oder einen großen Bekannten/Freundeskreis. Vom
Müllmann bis zu Staatsanwalt alles dabei.

Bekus
07-02-2012, 12:48
Ein anschauliches Beispiel aus der Medizin:

Die Vorstufe von Darmkrebs, ist IMMER ein Polyp, aber NICHT JEDER Polyp wird zum Darmkrebs.

Sven K.
07-02-2012, 12:54
Ein anschauliches Beispiel aus der Medizin:

Die Vorstufe von Darmkrebs, ist IMMER ein Polyp, aber NICHT JEDER Polyp wird zum Darmkrebs.

Entschuldige aber das ist Blödsinn.

Informiere dich doch bitte mal etwas genauer.
Pädophilie ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie)

Bekus
07-02-2012, 13:10
Entschuldige aber das ist Blödsinn.

Informiere dich doch bitte mal etwas genauer.
Pädophilie ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie)

Wie schon gesagt bräuchte man erste praktische Informationen von Polizisten etc die persönliche Erfahrung mit Tätern von Kindesmissbrauch haben, Stellung beziehen lassen.
Jetzt sich gegenseitig mit Definitionen und Zitaten zu überhäufen bringt nix.

Kein Psychologe oder Sozialwissenschaftler unter uns?

Sven K.
07-02-2012, 13:14
Wie schon gesagt bräuchte man erste praktische Informationen von Polizisten etc die persönliche Erfahrung mit Tätern von Kindesmissbrauch haben, Stellung beziehen lassen.
Jetzt sich gegenseitig mit Definitionen und Zitaten zu überhäufen bringt nix.

Kein Psychologe oder Sozialwissenschaftler unter uns?

Doch. Gibt es hier auch. Ich beschäftige mich jetzt schon ein paar Jahre
mit der Problematik. Daher habe ich diese Thema auch initiiert. Bücher lesen, mit
Leuten sprechen. Sowohl Täter als auch Opfer. Mit der Polizei kommunizieren
usw. usf. bietet ein etwas anders Bild. ;)

Bekus
07-02-2012, 13:27
Doch. Gibt es hier auch. Ich beschäftige mich jetzt schon ein paar Jahre
mit der Problematik. Daher habe ich diese Thema auch initiiert. Bücher lesen, mit
Leuten sprechen. Sowohl Täter als auch Opfer. Mit der Polizei kommunizieren
usw. usf. bietet ein etwas anders Bild. ;)

dann kannst vielleicht paar Datenmaterial plus deine Erfahrung angeben was für ein Typ generell Pädophile sind?

-introviertiert ja/nein
-stammt aus einer intakten Familie ja/nein
-stammt aus einer Großfamilie oder Einzelkind
-oft Kontakt mit Menschen ja/nein
-verbringt wieviel Stunden vor dem PC etc.
-Pädophile auch eigene Kinder ja/nein
-Anzahl Familie Freunde bzw noch Kontakt mit denen
-Unter/Mittel/Oberschicht
-Ausländer ja/nein
-Pädophilefälle eher in Dörfer oder Großstädten
-im Osten oder Westen
etc
etc

Cillura
07-02-2012, 14:24
@bekus: Ich denke nicht, dass sich die Täter in so ein Schema pressen lassen.

Doc Norris
07-02-2012, 14:30
@bekus: Ich denke nicht, dass sich die Täter in so ein Schema pressen lassen.

Naja, potenzielle Täter können z.B auch geistliche sein.... also Priester, die im Zölibat leben. Dies hat sich ja in der Vergangenheit mehrfach bestätigt..
Daher gibt es sicherlich Täter, die in so ein Schema passen würden...

(meine meinung)

Michael1
07-02-2012, 14:53
Natürlich gibt es auch Täter die in dieses Profil passen, die Frage ist aber ob man es als irgendwie vorherrschend identifizieren kann. Da sprechen die (wenigen) persönlichen Erkenntnise dich ich habe und die (vielen) die an entsprechender Stelle publiziert werden einfach dagegen.

Es gibt eben nicht die einfachen Merkmale die die identifikation eines Täters zulassen - mal abgesehen davon das es nach derzeitiger Kenntnis in der Regel Männer sind.

AndyLee
14-03-2012, 16:25
Wie schon gesagt bräuchte man erste praktische Informationen von Polizisten etc die persönliche Erfahrung mit Tätern von Kindesmissbrauch haben, Stellung beziehen lassen.


Spannende Frage: Was eigentlich haben Polizisten für "Erfahrungen" mit Tätern von Kindesmissbrauch bzw. welche "Erfahrungen" können sie eigentlich nur haben?

Simplicius
14-03-2012, 18:24
Kindesmißbrauch finde ich persönlich ist vor allem eine Erscheinung die verbunden ist mit der Entwicklung einer Gesellschaft.
Mit Entwicklung meine ich das eine hochentwickelte Länder, die Wahrscheinlichkeit höher ist das es dort zu Übergriffen kommt.
In Entwicklungsländern gibts es das auch aber tendenziell mehrheitlich bei Ländern der "ersten Welt" zu finden.


In ursprünglicheren Kulturen ist das sogar erlaubt:

Kinderheirat ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderheirat)

Sven K.
14-03-2012, 18:27
Spannende Frage: Was eigentlich haben Polizisten für "Erfahrungen" mit Tätern von Kindesmissbrauch bzw. welche "Erfahrungen" können sie eigentlich nur haben?

Da hängt stark von der Definition "Polizist" ab. Meine ich den "normalen"
Straßenpolizist, den Kriminalbeamten(OFA) oder eventuell einen Polizeipsychologen?
Je nach dem kommt, man zu sehr unterschiedlichen "Erfahrungen". Das geht von "keine" bis "sehr viel".

AndyLee
17-03-2012, 21:39
Da hängt stark von der Definition "Polizist" ab. Meine ich den "normalen"
Straßenpolizist, den Kriminalbeamten(OFA) oder eventuell einen Polizeipsychologen?
Je nach dem kommt, man zu sehr unterschiedlichen "Erfahrungen". Das geht von "keine" bis "sehr viel".
Was ist denn ein "Straßenpolizist" und ein Polizeipsycholog ist ja wohl eher Psychologe als Polizist? Tja... und was für Erfahrung können die von dir genannten Polizeibeamte denn nun konkret haben?

Sven K.
18-03-2012, 10:55
Was ist denn ein "Straßenpolizist" und ein Polizeipsycholog ist ja wohl eher Psychologe als Polizist? Tja... und was für Erfahrung können die von dir genannten Polizeibeamte denn nun konkret haben?

Irgendwie missfällt mir deine Fragerei. :rolleyes:
Dir sollte sollte doch klar sein was ich meine. Zumal du doch tagtäglich mit
allen Beteiligten zu tun hast.

AndyLee
18-03-2012, 12:21
Irgendwie missfällt mir deine Fragerei. :rolleyes:
Dir sollte sollte doch klar sein was ich meine. Zumal du doch tagtäglich mit
allen Beteiligten zu tun hast.
Das dir meine Fragen (bzw. Kritik allgemein) nicht gefällt ist ja nichts Neues ;)

Eben weil ich in meiner Arbeit sehr viel mit Kindesmissbrauch zu tun habe, stelle ich die Arbeit der Polizei in einem absolut kritischen Kontext. Meine Erfahrung - und die meiner Kollegen - ist, dass die Polizei ganz andere Maßstäbe ansetzt, zumeist persönliche, die mit der Sache ansich nichts zu tun haben. Wenn du so willst, arbeitet die Polizei diesbezüglich häufig absolut unprofessionell. Häufig wurde in der Vergangenheit so lange gewühlt (z. B. über Hausdurchsuchungen und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen bis hin zu rechtsmedizinische Untersuchungen der Kinder) bis entweder irgendetwas gefunden (dann zumeist Kleinigkeiten) oder das Verfahren eingestellt wurde. Der Schaden, der hier für die Kinder entsteht (durch etliche Verhöre, Untersuchungen und Befragungen von vielen - aus Sicht der Kinder fremden - unterschiedlichen Personen), ist überhaupt nicht abzuschätzen - abgesehen von der Arroganz, mit der die staatlichen Organe (Polizei und Justiz) hier vorgehen. Kommt bei derartigen Vorgehensweisen nichts heraus bzw. stellt man fest, dass man "die Falschen" hat, sind dies eben Kollateralschäden, die eben passieren.

Ebenfalls kann ich aus meiner Arbeit erwähnen, dass die wenigsten angezeigten Fälle tatsächlich zutreffen. Bedeutet: Anzeigen häufen sich, leider werden diese immer häufiger auch dazu benutzt, mit dem Nachbarn oder ungeliebten Freunden abzurechnen. Ein gewisses Klientel weiß eben, wie z. B. das Jugendamt vorgeht/vorgehen muss: Egal wie glaubwürdig eine Anzeige ist, wir müssen auf jeden Fall immer zu zweit in die Familie und einen Gefahreneinschätzung vornehmen. Da gerade auch beim sex. Kindesmissbrauch Beschuldigungen unreflektiert schnell ausgesprochen werden, ist dies ein gutes Mittel, um z. B. dem ungeliebten Menschen so richtig eine reinzuwürgen.

Wenn man bedenkt: Gerade bei Kleinkindern ist es oft unglaublich schwer, einen solchen Missbrauch festzustellen. Zumeist sieht man nicht viel - oder gar nichts - muss sich dennoch absichern. Es ist also vorprogrammiert, dass ein betreffendes Kind einem Arzt vorgestellt werden muss (mit entsprechenden Verdacht), viele Ärzte sind darauf nicht vorbereitet, was bedeutet, dass es zu einer "Untersuchungs-Odyssee" kommt, was eben auch etwas mit den Kindern macht. Gut, wenn dann am Verdacht auch etwas dran ist!

Hinzu kommt, dass das Wort "Kindeswohl" langsam inflationär eingesetzt wird, alles und jedes kann darunter fallen. Leider spielen hier besonders Kindergärten eine schlimme Rolle, da man dort eigentlich Sachverstand erwartet, dieser häufig aber nicht vorzufinden ist. Dazu muss erwähnt werden, dass im SGB VIII über den §8a klare Direktiven vorgegeben werden und es bei uns Standards gibt. Standard kann es sich nicht sein, dass mir vom KiGa etwas geschickt wird und ich raten muss, warum es sich nun handelt... also ist das eine KiWo-Meldung oder nicht. Außerdem winden sich die Erzieherinnen häufig, weil sie nicht möchten, dass sie in den Augen der anderen Eltern "Vertrauen verraten"... verständlich zwar, aber angesichts der bedrohlichen Lage eines Kindes völlig unangebracht, Imagepflege zu betreiben.

Mein Fazit: Das Thema ansich ist so ernst, dass wir uns eigentlich die von mir oben beschriebenen Szenarien nicht leisten können. Wie ich oben schon beschrieb, liegt das eigentliche Problem in der Bewertung des KiWo, wozu Polizisten fachlich nicht in der Lage sein können. Unglaublich, was ich mit diesen "Experten der Sicherheit" schon alles erlebt habe, vor allem, wieviel Wind aufgewirbelt wird.

Tragisch, weil die Masse der tatsächlichen Fälle, eher nicht über die Polizei laufen (eher über Krankenhäuser, KiGa, anonyme Melder, die sich ans JA wenden). Bei Meldungen von Krankenhäusern ist der Sachverhalt zumeist wiederum klar. Bei den anderen Fällen arbeiten wir - wie o. g. - gegen die Inflation der KiWo-Meldungen, wobei es tatsächlich immer schwieriger wird, sich durch den Wust an Meldungen durchzuarbeiten und zugunsten der Kinder tätig zu werden.

Was ich geschildert habe, ist meine berufliche Realität - gerade habe ich so einen Fall und bin mächtig ärgerlich über die Alleingänge der Polizei, die eben keine "Team-Player" sind, sondern für sich einfach irgendwie los-gallopieren, nichts abstimmen.

Auch dies gehört also zur Realtität des (sexuellen) Kindesmissbrauchs und der Kindesmisshandlungen. Für uns wird es immer schwieriger, sich durch so einen Dschungel zu kämpfen. Laut Meinung vieler Menschen nimmt das Jugendamt ja entweder die Kinder viel zu früh aus den Familien oder sie kommen zu spät. Der Mainstream unserer Arbeit wird dadurch nicht erfasst.

Daher bin ich nicht dafür, dass die Vorgehensweise bei Kindesmissbrauch unprofessionell sein sollte, also die o. g. Kollateralschäden behinhalten muss. Wenn alle Institutionen mehr zusammenarbeiten würden (auch diesbezüglich den Sinn des Team-Playing erkennen würden) wären Kinder in unserer Gesellschaft auch mehr geschützt. Momentan redet alle Welt nur über den Schutz, hält sich mit adäquaten, gewinnbringenden und sinnvollen Handlungen allerdings zurück.

Für Trainer hieße dies, bei Kindern immer genau hinzuschauen, aber nie alleine für sich eine KiWo-Gefährdungsmeldung abzugeben! Zuvor steht immer das Gespräch mit anderen Trainern, bzw. erwachsenen Personen des Vereins und die Abstimmung deren Beobachtungen. Eine gute Beratung gibt auch den Trainern viel Sicherheit, wenn es denn tatsächlich darum gehen wollte, einen Missbrauch zu melden. Man steht nicht alleine und kann deutlich machen, dass man eine Gefährdungseinschätzung mit anderen, erwachsenen Beteiligten bereits initiiert hat. Solche Meldungen sind dann "Gold" wert! So etwas sollte in jedem Verein frühzeitig besprochen werden und nicht erst dann geschehen, wenn tatsächlich etwas akut wird.

Sven K.
18-03-2012, 12:51
@AndyLee

OK. Da kann ich dir nur zustimmen.

*Edit*
Noch ein paar Gedanken, die das Gesagt aber nicht relativieren sollen.

Die angesprochene Problematik ist aber eher administrativer Natur. Ich bezog mich
da auf die Einbringungen von @Bekus. Die sind sehr allgemein gehalten.
Es gibt innerhalb der Strafverfolgung auch "Fachleute", die eben Erfahrungen mit
Missbrauch haben. Sei es, das sie sich in die Täter einfühlen müssen (OFA) oder das
sie mit Tätern "arbeiten" (Polizeipsychologen). In dem Zusammenhang verfügen sie
sicherlich über "Erfahrung" mit Missbrauch.

LazarusLong
18-03-2012, 15:01
Kindertraining Karate, Gruppe mit ca. 10Kindern im Alter von 5 - 10Jahren.
Bewegungsspiel zum Dampfablassen zwischendurch (Fangen oder so). Einer von den Kleinen gerät genau in die Kollisionszone 2er Grosser, tut sich weh und erschrickt dabei auch noch ganz ordentlich.
Ergebnis: Lautes Weinen, daß sich schnell intensiviert. Der Trainer geht hin, überzeugt sich schnell, daß keiner der drei ernsthaft verletzt ist, schickt die beiden Grossen mit einer kurzen Ermahnung, sie sollen etwas besser auf die kleinen aufpassen, wieder ins Spiel, setzt sich zu dem Kleinen auf den Boden, nimmt ihn auf den Schoss, drückt ihn an sich und tröstet ihn.
Nach 1-2 Minuten hat sich der Kleine beruhigt und drückt sich jetzt selber an seinen Trainer. Der streicht ihm noch mal kurz über den Kopf, stellt ihn auf die Füsse, fragt ihn ob es wieder geht und schickt ihn dann mit einem Highfive und einem Klaps auf die Schulter wieder ins Gefecht.

Ich bin mir sicher, daß in dieser Situation schon viele einen Hinweis auf sexuelle Übergriffe entdeckt hätten.

Was haltet ihr davon?

Frank

Sven K.
18-03-2012, 16:02
Kindertraining Karate, Gruppe mit ca. 10Kindern im Alter von 5 - 10Jahren.
Bewegungsspiel zum Dampfablassen zwischendurch (Fangen oder so). Einer von den Kleinen gerät genau in die Kollisionszone 2er Grosser, tut sich weh und erschrickt dabei auch noch ganz ordentlich.
Ergebnis: Lautes Weinen, daß sich schnell intensiviert. Der Trainer geht hin, überzeugt sich schnell, daß keiner der drei ernsthaft verletzt ist, schickt die beiden Grossen mit einer kurzen Ermahnung, sie sollen etwas besser auf die kleinen aufpassen, wieder ins Spiel, setzt sich zu dem Kleinen auf den Boden, nimmt ihn auf den Schoss, drückt ihn an sich und tröstet ihn.
Nach 1-2 Minuten hat sich der Kleine beruhigt und drückt sich jetzt selber an seinen Trainer. Der streicht ihm noch mal kurz über den Kopf, stellt ihn auf die Füsse, fragt ihn ob es wieder geht und schickt ihn dann mit einem Highfive und einem Klaps auf die Schulter wieder ins Gefecht.

Ich bin mir sicher, daß in dieser Situation schon viele einen Hinweis auf sexuelle Übergriffe entdeckt hätten.

Was haltet ihr davon?

Frank

Mal davon ab, das "sexuelle Übergriffe" nur ein Aspekt des Missbrauchs sind,
bietet die Geschichte nur den Rahmen für ein "Kopfkino" von Außenstehende.
Einige sehen hier womöglich einen "Übergriff", für andere ist es ein ganz
normaler Umgang.

AndyLee
18-03-2012, 18:41
Mal davon ab, das "sexuelle Übergriffe" nur ein Aspekt des Missbrauchs sind,
bietet die Geschichte nur den Rahmen für ein "Kopfkino" von Außenstehende.
Einige sehen hier womöglich einen "Übergriff", für andere ist es ein ganz
normaler Umgang.
Das sehe ich absolut genauso!

So schlimm Kindesmissbrauch ist, so schlimm ist ein kopfloses, wirres Denken und Handeln. Gesellschaftlich gibt es hier offensichtlich mehr Unwissen, als Wissen und bekanntlich handelt man als Unwissender mit entsprechend wenig konzeptionellen Background. Unwissenheit schützt auch nicht vor Strafe.

Ich finde, dass es bei einem Verdacht gut ist, dass man sich mit mind. 2 weiteren Personen bespricht. Evtl. können diese selbst auch noch einmal bei einem Training anwesend sein und das Kind beobachten und/oder aufgrund gezielter Nachfragen zu etwas mehr Handlungsspielraum beitragen. Abgesprochen werden müssen z. B. die nächsten Schritte, also wie man plant, nun weiter vorzugehen.

Dies könnte erst einmal ein Gespräch mit den Eltern (evtl. auch mit Mutter od. Vater allein) sein, um ein paar Irritationen zur Sprache zu bringen. Es könnte aber auch mit dem Kind selbst gesprochen werden (wer sich das zutraut), hier allerdings Vorsicht vor Suggestivfragen! Es kann aber auch eine Meldung beim Jugendamt sein. Es gibt also einige Optionen, wenn man sie denn auch kennt und umsetzt.

Helmut Gensler
19-03-2012, 10:05
das Problem liegt für mich in der grundlegenden Definition von "körperlichem Zugehen."

Ich halte es für völlig normal und in Ordnung, ein Kind/eine Schüler auch mal in den Aerm zu nehmen, wenn die Aktion von ihm/ihr ausgeht. Den angehenden Lehrern wird eingeimpft, dass Schüler NIEMALS zu berühren sind.
Was für ein Körperverständnis und Ganzheitlichkeit liegt da zugrunde???
Bei allen potentiellen Verdachtsfällen sollte die Vorgehensweise von AndyLee eigentlich selbstverständlich für die Beteiligten sein, ohne gleich Vorverurteilungen auszusprechen.

Sven K.
20-03-2012, 14:04
Von der Mutter missbraucht.
Von der Mutter missbraucht | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A - Z - 45 Min - Alle Sendungen (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/kindesmissbrauch163.html)

Die Sendung
45 Min - Von der Mutter missbraucht | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A - Z - 45 Min - Videos (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten519.html)

Peaceful Warrior
26-03-2012, 17:15
Schon wieder........meine Tochter ist auch 11.......das macht mich so wütend :mad:

Parkhaus-Mord: Täter angeblich auf Video zu sehen - WEB.DE (http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/15042000-parkhaus-mord-taeter-angeblich-auf-video-zu-sehen.html#.A1000107)

Hier ein Profiler, der sehr realistische Tips gibt:

The Only Technique to Protect Your Child from Being Kidnapped by a Stranger - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=hfsyqUNxj4o&feature=share)

AndyLee
28-03-2012, 14:33
Hier ein Profiler, der sehr realistische Tips gibt:

The Only Technique to Protect Your Child from Being Kidnapped by a Stranger - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=hfsyqUNxj4o&feature=share)

Gut gemeint aber hier fängt es für mich an: Tipps, die verständlich und realistisch sind. Alles eine Frage der Auslegung... was ist eigentlich "verständlich", was "realistisch"??

Da ich weiß, dass Kinderschutz z. B. in Großbritanien anders angegangen wird, als in Deutschland, wären einerseits Tipps hilfreich, die auch deutsches Recht und die hiesige gesellschaftliche Struktur implementieren, andererseits - ganz einfach und simpel - dann auch in deutsch sind. Oder ist das angesprochen "Gefahren-Alter" zwischen 10 und 13 Jahren weltweit gültig?

Will sagen: "Realistische Tipps" müssten aus meiner Sicht anders aussehen.

Sven K.
20-04-2012, 15:28
Ein sehr interessanter Radiobericht.
Früher alltäglich heute verpönt - die Prügelstrafe | Lebenszeit | Deutschlandfunk (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/lebenszeit/1733159/)

Kundalini
20-04-2012, 21:02
Den angehenden Lehrern wird eingeimpft, dass Schüler NIEMALS zu berühren sind.
Das erinnert mich an eine Aussage, die ein Turnlehrer gemacht hat:
Wenn ein(e) Schüler/Schülerin z.b. beim Geräteturnen die Kontrolle verliert und herunterstürzt,
so fängt er sie nicht auf oder stützt sie, sonder lässt sie einfach auf den Boden klatschen,
auch hilft er ihnen nicht vom Boden auf; weil jede Art von Berührung könnte ihn sein Job kosten...

drahdi
23-04-2012, 17:51
wo hastn das gehört? ich habe auch viel mit sportstudenten und sportlehrern zu tun und ohne körperkontakt geht da fast gar nichts....

Kundalini
23-04-2012, 17:57
wo hastn das gehört? ich habe auch viel mit sportstudenten und sportlehrern zu tun und ohne körperkontakt geht da fast gar nichts....
Hier: Achtung, Kinder!: Streicheleinheiten sind gestrichen | Die Weltwoche, Ausgabe 17/2006 | Weltwoche Online ?*www.weltwoche.ch (http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2006-17/artikel-2006-17-streicheleinheit.html)

drahdi
23-04-2012, 18:03
oage sache, zum glück ist es bei uns nicht so.

Sven K.
24-04-2012, 12:03
Leider hat @Kundalini recht. Es kann schnell grenzwertig werden.
Gerade wenn es "übereifrige" Eltern gibt, die das mitbekommen. :mad:

Da hilft eventuell, die Eltern zu informieren, dass gewisse
"Berührungen" sein müssen und ein freiwilliges vorzeigen
eines erweiterten Führungszeugnisses. :rolleyes:

MiniMaus
14-05-2012, 14:10
Das krasse ist nur das es schwer festzustellen ist wann es einfach eine nette Berührung ist und wann pädophiler Wahn dahinter steckt.
In der Psychologie werden Sexualstraftäter oft so erklärt, dass sie zuerst das Kind psychisch abhängig machen. Dadurch lässt das Kind später alles mit sich machen weil es dem Erwachsenen ja vertraut hat.

Sowas stimmt einen echt wütend - aber es scheint Überall sowas zu geben, leider.