Michael Moore Interview - der Typ verdient Hochachtung! [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Michael Moore Interview - der Typ verdient Hochachtung!



Twist
25-03-2003, 11:47
Wer jetzt nicht weiß, wer das ist - der Macher von 'Bowling for Columbine' , der bei der Oscarverleihung Bush hart kritisiert hat und deshalb sogar ausgeblendet wurde.

http://mfile.akamai.com/8629/asf/clips.download.akamai.com/8629/DocumentaryFeature2_300k.asx

Michael Kann
25-03-2003, 12:02
Ausgeblendet? Übertönt! Tja ... da haben es Kollegen von ihm, eindeutig besser beherrscht!

Bin mal gespannt, wie der "Rechtsstaat" usw. darauf reagiert!

Gruß
Mike

PS. Paßt ja eigentlich schon in den Thread Rechtsstaat USA!

Twist
25-03-2003, 12:04
Übertönt, ausgeblendet.. gleicher effekt ;)

Ich finde es gut, daß sich mal einer nicht beherrscht hat sondern gesagt hat, was er meinte..
Wenn man sich die ammi-nachrichten anschaut haben beherrschte kommentare doch keine chance gegen die Propaganda..

Michael Kann
25-03-2003, 12:19
Hollywoods-Trauma: Oscarverleihung als Anti-Bush-Demo ...

Von Nina Rehfeld, Berlin aus der Financial Times Deutschland bereits am 18.3.2003 erschienen ;)

"Unglücklicherweise", sagte vor wenigen Tagen der Regisseur Alexander Payne, "bedeuten schlechte Zeiten für die Menschen gute Zeiten für die Kunst."

Paynes Film "About Schmidt" mit Jack Nicholson wird mit etwas Glück am übernächsten Sonntag einen Hauptdarsteller-Oscar abräumen. Der Film steht in einer Reihe hochklassiger Produktionen, die der diesjährigen Oscar-Verleihung einen für diese Veranstaltung seltenen künstlerischen Glanz verleihen: Stephen Daldrys Virginia-Woolf-Hommage "The Hours", Julie Taymors Künstlerbiografie "Frida", Martin Scorseses Politepos "Gangs Of New York", Spike Jonzes Antiadaption "Adaptation" zeichnen sich durch intelligente Sperrigkeit aus.

Keine günstige Voraussetzung für eine Oscar-Zeremonie, die möglicherweise mitten in George W. Bushs ersten Präventivkrieg fällt. Und so müssen sich die Veranstalter mit der Befürchtung plagen, dass Amerikas selbstverliebteste Glamourshow von ätzender Regierungskritik getrübt werden könnte.


Hollywood-Star Dustin Hoffman ließ verlauten: "Ich bin nicht gegen die USA, sondern gegen die Kriegspläne der US-Regierung." Er warf George W. Bush vor, dem einst durch die USA selbst aufgerüsteten Irak um jeden Preis eine Lektion erteilen zu wollen. Er fühle sich an den Vietnamkrieg erinnert, so Hoffman weiter, der mit einer Lüge begonnen habe.

Als nach kritischen Stimmen vieler US-Stars bei der Berlinale Gerüchte auftauchten, es würden neue "schwarze Listen" in Hollywood kursieren, forderte die Schauspielergewerkschaft SAG prompt, derartiges dürfe "schon im Ansatz in diesem Land nicht mehr toleriert werden".

Kein Schulterschluss mehr
Der demonstrative Schulterschluss zwischen Hollywood und Washington nach dem 11. September jedenfalls ist längst passé. Jack Valenti, einflussreicher Präsident der Motion Picture Association of America, steht mit seiner Haltung "egal, was mein Präsident entscheidet, ich folge ihm" inzwischen ziemlich allein da. Ausgerechnet in einer Zeit, in der die US-Politik sich mehr denn je nach den Gesetzen des Entertainment inszeniert, versagt die Entertainmentindustrie dem Präsidenten die Gefolgschaft.

Unpolitische Unterhaltungsfabrikanten sind diesmal gegenüber der kritischen Intellektuellen-Fraktion in der Minderheit. Unter anderem wurden mit Julie Taymors "Frida", Stephen Daldrys "The Hours" und Rob Marshalls "Chicago" drei Filme von Theatermachern nominiert. Und "Chicago"-Hauptdarsteller Richard Gere war bislang nicht der einzige Kritiker von Bushs Kriegskurs.

Doch die geforderte kritische Debatte wollen die Veranstalter der Oscar-Academy mit allen Mitteln unterbinden: Den Präsentatoren der Oscar-Gala am 23. März sind politische Statements vertraglich untersagt. Und die Veranstalter legen in diesem Jahr besonderen Wert auf die Einhaltung der 45-Sekunden-Redebeschränkung für die Gewinner. Danach, so heißt es, setze ohne wenn und aber die Musik ein - basta. Die deutlichsten Kritiker der Bush-Regierung jedoch werden gar nicht erst ins Kodak Theatre in Los Angeles eingeladen. Sean Penn, Dustin Hoffman, George Clooney und Susan Sarandon müssen allen Anzeichen nach draußen bleiben.

Angst vor Michael Moore
Nicht ausladen lässt sich dagegen Michael Moore, dessen freche Gesellschaftskritik "Bowling For Columbine" als Beste Dokumentation nominiert ist. Moore, der mit seinem Buch "Stupid White Men" kürzlich ein ätzendes Pamphlet gegen die Bush-Regierung herausbrachte und inzwischen auch hier zu Lande die Bestsellerlisten anführt, wird einen möglichen Gewinn fraglos für ein flammendes politisches Plädoyer nutzen - und damit vielleicht die Stimmung zum Kippen bringen. Auch Ed Harris, nominiert als Bester Nebendarsteller für "The Hours", hat bereits ein Gebet für den Frieden angekündigt.

Daniel Day-Lewis könnte gar freiwillig fernbleiben. Er fände es "obszön", sagte der für "Gangs of New York" nominierte Schauspieler, wenn Stars "lächelnd über den roten Teppich stolzierten, während im Irak Menschen sterben".

Anmerkung: Michael Moore und die Kollegen die die ebenfalls nicht "SCHWIEGEN", waren der Grund weshalb ich es mir angesehen habe!

sportler
26-03-2003, 18:47
Michael Moore verdient Respekt für seine Arbeit, aber seine Vorgehensweise ist nicht unumstritten.

Hier mal ein kritischer Artikel zu "Bowling for Columbine"

http://www.hardylaw.net/Truth_About_Bowling.html

cu
sportler

arnisador
26-03-2003, 18:54
Ich finde Michael Moore einfach super. Das ist weinigstens einer, der nochmal denn Mumm hat und den Mund aufmacht, auch wenn er sich damit vielleicht selbst schadet.
In unserer Welt gibt es viel zu viele Ja-sager, die sich nicht trauen, ihre Meinung zu vertreten und immer ihr Fähnchen in den Wind hängen Und so etwas finde ich zum Kot...! Habe leider schon genug Leute erlebt, die sich so verhalten. Das wären dann auch die gewesen, die im 3.Reich vorne mitmaschiert wären, und hinterher von nichts gewußt hätten!
Gruß
Martin

Fish
26-03-2003, 19:57
Original geschrieben von arnisador
Ich finde Michael Moore einfach super. Das ist weinigstens einer, der nochmal denn Mumm hat und den Mund aufmacht, auch wenn er sich damit vielleicht selbst schadet.
In unserer Welt gibt es viel zu viele Ja-sager, die sich nicht trauen, ihre Meinung zu vertreten und immer ihr Fähnchen in den Wind hängen Und so etwas finde ich zum Kot...! Habe leider schon genug Leute erlebt, die sich so verhalten. Das wären dann auch die gewesen, die im 3.Reich vorne mitmaschiert wären, und hinterher von nichts gewußt hätten!
Gruß
Martin

das ist leider ein großes problem. aber was sollte man denn besser machen können?


btw @ topic : der film ist sehr interessant, informativ, das interview ist auch gut :)

arnisador
26-03-2003, 20:19
aber was sollte man denn besser machen können
Leider kann man da nicht viel machen, muß ja jeder selbst mit seinem Gewissen ausmachen!
Allerdings wird es den Leuten ja schon in der Schule beigebracht: Wer zu allem was der Lehrer sagt, Ja und Amen sagt, der bekommt die guten Noten und ist des Lehrers Liebling- Diejeniegen aber, die unbequem sind und eine eigene Meinung vertreten, die bekommen die schlechten Noten, bleiben Sitzen oder werden von der Schule komplimentiert (ist mir damals so passiert :rolleyes: ). Wenn man also das falsche Verhalten schon in der Schule belohnt, dann konditioniert man die Menschen wohl ein Leben lang (vermute ich mal einfach so)!
Gruß
Martin

Michael Kann
26-03-2003, 21:17
Bei meinem evangelischen Religionslehrer war ich "äußerst" beliebt ;)

Die kath. Religionslehrerin hat mich Aufgrund meiner "Fragen" zur Bibel aus dem Unterricht verbannt! Vermutlich hätte sie mich lieber gegrillt! ;)

Mein Geschichtslehrer hat mir zum Abschluss die kompl. Ausgabe Geschichtsbücher geschenkt ... dies mit einem mehr als zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht ... Danke an Dich Gerhard!

Mein Sportlerer in der 7+8 hat mich gehaßt, Aufgrund meiner "Liebe" zum Fußball, durfte ich fast nur auf der Ersatzbank sitzen, daher rief ich die Fußballfans ;) zum Boykott auf ... dies führte zu einem "Hausinternen" Streit über den Sinn und Zweck des Sportunterrichts.

Mein Sportlerer in der 5+6 und später 9 kommt heute immer mal wieder bei mir vorbei ... u.a. durfte ich den Sportunterricht an meiner ehem. Schule für die 7 - 9 Klasse übernehmen. Beim letzten NBL war er einer der Gäste, ebenso wie einige meiner alten KK-Lehrer!

So richtig geschadet hat mir meine "eigene" Meinung in der Schule nicht, sehe es heute sogar eher so, dass es von Vorteil war!

Gruß
Mike

Mr.Fister
28-03-2003, 23:22
... ich persönlich hätte mehr von moores rede erwartet... wenigstens was geistvolles oder gar orginelles... dieses "shame on you mr. bush" war mir zu platt und mal ehrlich : von wem wenn nicht moore hätte man denn sowas erwartet, wo er bush regelmäßig (und "besser" ) eins reinwürgt...

fister

arnisador
29-03-2003, 11:41
@Mr.Fister

Ich denke in 45 Sekunden und vor einer so großen menschenmenge noch etwas sehr geistreiches hinzubekommen ist schon sehr schwierig.
Gruß
Martin

arnisador
23-04-2003, 19:15
Heute abend um 23.15h kommt der Film "Der große Macher" von Michael Moore auf WDR!
Gruß
Martin