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Vollständige Version anzeigen : Sind KK-Schulen heute zu verweichlicht?



GeeHot
12-03-2008, 14:34
Hallo!

findet ihr nicht das viele KK-Stile (vertreten durch diverse Schulen) ein verweichlichten und Consumerfreundlichen Kurs einschlagen?

Was darf sich heute noch als Kampfkunstschule schimpfen und wie wird KK definiert?

Ich betrachte KK noch ziemlich klassisch und befürworte die Autokratie was den Unterricht betrifft. Doch heute bestimmt immer mehr der Schüler (Kunde) welche Richtung die KK einzuschlagen hat und das hat in der Vergangenheit nie Funktioniert, wieso sollte es heute der Fall sein?

blueray
12-03-2008, 14:38
Ich habe noch keine Schule gesehen in der keine autokratischen Verhältnisse herrschen. Die prioritäten der heutigen Schulen liegen eher auf Umsatz, welches auch gut den Zeitgeist der Gesellschaft wiederspiegelt.

GeeHot
12-03-2008, 14:52
...Zeitgeist der Gesellschaft...

Was hat das mit KK zu tun? KK hat man gelernt um bei einer Schlacht oder einem Kampf (z.B. Gladiatoren) möglichst als Sieger hervorzugehen. Unsere Gesellschaft ist weitestgehend von Krieg und unmittelbarer Gewaltbedrohung verschont geblieben. Wie soll es einen Bezug hierzu erlangt haben um zu Urteilen was der wahre Zweck der KK ist?

Für mich ist KK Überlebenstraining und nicht Disneyland. In der Regel sollte der Schüler Anweisungen befolgen und möglichst wenig Fragen stellen, will er denn Erfolg haben. Deswegen Autokratie.

der_Grashüpfer
12-03-2008, 15:16
Für mich ist KK Überlebenstraining und nicht Disneyland. In der Regel sollte der Schüler Anweisungen befolgen und möglichst wenig Fragen stellen, will er denn Erfolg haben. Deswegen Autokratie.

Das ist schön, dass es für dich das ist. Für andere ist es das nicht. Damit muss man in einer pluralistischen Gesellschaft leben. Kampfkunstschulen sind nicht profitorientiert, weil es ihnen spaß macht, sondern, weil es sie sonst nicht geben würde.

Ob KK - Schulen heute verweichlicht sind (im Gegensatz zu einem diffusen Früher), vermag ich nicht zu beurteilen. Letztendlich würde ich sagen, es gibt Spreu und es gibt Weizen - wie bei allem anderen auch. Das war sicher früher nicht anders als heute und wird auch niemals anders sein.
Und was Spreu und was Weizen ist, hängt vom Auge des Betrachters ab. Meiner Erfahrung nach gibt es KK - Schulen für jeden Geschmack, die "Härteren" und die "Weicheren". Wenn man sucht, findet man eine Schule, wo man zufrieden ist.
Vielleicht muss man weitere Wege dafür zurücklegen oder etwas mehr zahlen.
Tja, das ist so - vielleicht ist es sogar gut so.

Schuck Mugg
12-03-2008, 15:22
Was hat das mit KK zu tun? KK hat man gelernt um bei einer Schlacht oder einem Kampf (z.B. Gladiatoren) möglichst als Sieger hervorzugehen. Unsere Gesellschaft ist weitestgehend von Krieg und unmittelbarer Gewaltbedrohung verschont geblieben. Wie soll es einen Bezug hierzu erlangt haben um zu Urteilen was der wahre Zweck der KK ist?

Für mich ist KK Überlebenstraining und nicht Disneyland. In der Regel sollte der Schüler Anweisungen befolgen und möglichst wenig Fragen stellen, will er denn Erfolg haben. Deswegen Autokratie.

Viel Glück Hr. Durchblicker!

Trinculo
12-03-2008, 15:24
In der Regel sollte der Schüler Anweisungen befolgen und möglichst wenig Fragen stellen, will er denn Erfolg haben.

Klar, und das garantiert ihm den Erfolg ... millionenfach bewiesen.

jinn
12-03-2008, 15:26
Was hat das ganze mit Trainingslehre zu tun?


Klar sind KK-Schulen verweichlicht.
Früher wurden die Schüler geschlagen, wenn sie was falsch gemacht hatten!
Und noch weiter Zurück hatten die Karatemeister nur ein paar schüler, die in Jahren nur eine Kata gelernt haben.

ach, die guten alten Zeiten....

chiefrocker666
12-03-2008, 15:42
Ich musste drei Wochen bei Wind, Schnee, Eis und Kälte, ohne Kleidung und Essen, vor der Tür des Dojos knien, bis ich überhaupt aufgenommen wurde.

Grüsse.

spätzünder
12-03-2008, 15:45
Ich musste drei Wochen bei Wind, Schnee, Eis und Kälte, ohne Kleidung und Essen, vor der Tür des Dojos knien, bis ich überhaupt aufgenommen wurde.

Grüsse.

Das wollte ich bei meinem Mann auch mal ausprobieren :rolleyes:

Trinculo
12-03-2008, 15:47
Hier, zur Inspiration ;)

YouTube - Monty Python - Four Yorkshiremen (http://de.youtube.com/watch?v=Xe1a1wHxTyo)

Etwas leichter zu verstehen & mit niederländischen Untertiteln:

YouTube - Monty Python - Four Yorkshiremen (40 years ago) (http://de.youtube.com/watch?v=FatHLHG2uGY)

Fasut
12-03-2008, 16:17
Ich musste drei Wochen bei Wind, Schnee, Eis und Kälte, ohne Kleidung und Essen, vor der Tür des Dojos knien, bis ich überhaupt aufgenommen wurde.

Grüsse.

American Shaolin? :D

Vamacara
12-03-2008, 16:35
Hallo!

findet ihr nicht das viele KK-Stile (vertreten durch diverse Schulen) ein verweichlichten und Consumerfreundlichen Kurs einschlagen?


Kommt auf die Schule an. Bei uns werden die TKD Leute genauso hart gefordert wie die Kickboxer und Krav Maga-Leute.

blueray
12-03-2008, 17:42
Was hat das mit KK zu tun? KK hat man gelernt um bei einer Schlacht oder einem Kampf (z.B. Gladiatoren) möglichst als Sieger hervorzugehen. Unsere Gesellschaft ist weitestgehend von Krieg und unmittelbarer Gewaltbedrohung verschont geblieben.

Damit beantwortest du deine Frage selbst. Früher ging es darum seine Schüler auf Schlachten bzw. Überleben vorzubereiten.

Und zu deinem Beitrag über blinden Gehorsam.

Gäbe es keine unterschiedlichen Meinungen würde sich die Menschheit nicht weiterentwickeln.

Mars
13-03-2008, 06:01
Das gehört wohl ins allgemeine Forum.

Paedde
13-03-2008, 07:42
Nur so als Hinweis, GeeHot wird Dschihad ausgesprochen...

Verweichlicht? Nach meinen Erfahrungen mit Kyokushin, Boxen und MT würde ich nein sagen ;)

Yalcinator
13-03-2008, 08:00
Du kannst das nicht verallgemeinern.. Es kommt immer auf den Trainer an und auch auf die Schüler denn in der heutigen Zeit muss man dafür sorgen das die Schüler bei einem bleiben und das kann man nicht erreichen indem man sie so behandelt wie es manche gerne tun würden....und glaub mir ich weiß wovon ich rede....

Mit manchen kann man es machen aber andere verlassen dann sofort den Unterricht. Bei uns wird auch noch immer mal zwischendurch Old School Training gemacht allerdings gibts nicht viele Leute die es mitmachen...

Schuck Mugg
13-03-2008, 08:10
Nur so als Hinweis, GeeHot wird Dschihad ausgesprochen...

Verweichlicht? Nach meinen Erfahrungen mit Kyokushin, Boxen und MT würde ich nein sagen ;)

Ja, das dachte ich auch gleich. Hihi

Schuck Mugg
13-03-2008, 08:19
Der ware Sinn der Kampfkunst in Schlachten überleben? (vor 1700)

Der ware Sinn der Kampfkunst auf der Strasse überleben? (in abgefuckten Gebieten in denen es trotzdem keine Knarren gibt.)

Auf dem Schulhof den Dicken markieren? (Heute: Kinder und Jugendliche)

Der ware Sinn der Kampfkunst, etwas zu erlernen, bei dem man nie auslernt und ne Menge Spass hat? (Heute: Erwachsene)


...Dazu die Möglichkeit bei einer normalen Schlägerei mithalten zu können, da Mittlerweile jeder Kampfkunst betreibt.:D

Es gibt auch noch Leute, die den Philosophischen Aspekt verfolgen. Do und so weiter. (Zen / Taoismus)

Also was soll das Gequatsche vom wahren Sinn der Kampfkunst. Da gibts viele. Und der ist heute anders wie früher. Und das ist richtig so, da heute nunmal nicht früher ist. Hinterkrummtenzlingen ist nicht Hamburg und Hamburg ist nicht die Bronx.
South Central LA MMA Team: Prust!!! Muahahahaha!:D

Yalcinator
13-03-2008, 08:45
Der ware Sinn der Kampfkunst in Schlachten überleben? (vor 1700)

Der ware Sinn der Kampfkunst auf der Strasse überleben? (in abgefuckten Gebieten in denen es trotzdem keine Knarren gibt.)

Auf dem Schulhof den Dicken markieren? (Heute: Kinder und Jugendliche)

Der ware Sinn der Kampfkunst, etwas zu erlernen, bei dem man nie auslernt und ne Menge Spass hat? (Heute: Erwachsene)


...Dazu die Möglichkeit bei einer normalen Schlägerei mithalten zu können, da Mittlerweile jeder Kampfkunst betreibt.:D

Es gibt auch noch Leute, die den Philosophischen Aspekt verfolgen. Do und so weiter. (Zen / Taoismus)

Also was soll das Gequatsche vom wahren Sinn der Kampfkunst. Da gibts viele. Und der ist heute anders wie früher. Und das ist richtig so, da heute nunmal nicht früher ist. Hinterkrummtenzlingen ist nicht Hamburg und Hamburg ist nicht die Bronx.
South Central LA MMA Team: Prust!!! Muahahahaha!:D

:halbyeaha richtig!! Jeder muss sich selber seine Ziele setzen...
Der eine will eine tod bringende Samurai zerstückelnde Ninja Kampfsau werden, der andere will sich einfach nur fit halten und en bissl inna Luft rum treten.... each person is different!!

Kannix
13-03-2008, 09:53
Komm zu uns, da wirst Du noch ordentlich angeschrieen und kriegst in den Hintern getreten. Wenn Du willst darfst Du mir auch die Tasche tragen.
Allah al akbar, alle in die Nacktbar

Schuck Mugg
13-03-2008, 10:33
Der ware Sinn der KK = Falsch
Der wahre Sinn der KK = Richtig

Sorry!

Yalcinator
13-03-2008, 11:13
Komm zu uns, da wirst Du noch ordentlich angeschrieen und kriegst in den Hintern getreten. Wenn Du willst darfst Du mir auch die Tasche tragen.
Allah al akbar, alle in die Nacktbar

:klatsch:

taokriegerin
13-03-2008, 11:27
Du kannst das nicht verallgemeinern.. Es kommt immer auf den Trainer an und auch auf die Schüler denn in der heutigen Zeit muss man dafür sorgen das die Schüler bei einem bleiben und das kann man nicht erreichen indem man sie so behandelt wie es manche gerne tun würden....und glaub mir ich weiß wovon ich rede....


Doch, wenn man die Kündigungsfristen entsprechend gestaltet:)

Ich verweise mal auf folgenden (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f25/lehrern-schuelern-73705/) Beitrag von GeeHot in einem anderen Thread:


Die Entscheidung zu gehen kann man letztendlich doch nur akzeptieren!



Kommt drauf an ob Du noch in der Kundigungsfrist vom Schulvertrag bist .

Heutzutage haben wir eine andere Beziehung zur Schule und Lehrer, als es klassisch der Fall war. Bei solchen Diskussionen wird dies meist außer acht gelassen, dass es sich in der heutigen Zeit Geld und Wettbewerb (frei Marktwirtschaft) keine unwesentliche Rolle spielt.

1.)
Der Schüler ist heute ein zahlendes Mitglied und somit auch ein Kunde (Klient). Erwartungsgemäß beansprucht der Klient einen gewissen Service, den er auch bekommen sollte.

2.)
Der Lehrer ist zugleich Betreiber eines "Unternehmens" und nimmt einiges auf sich um dieses Unternehmen (Schule) aufrecht zu erhalten. Miete, Steuern, Renovierung, Weiterbildung, Angebotserweiterung etc. kommen nicht von selbst, sondern werden aus Beiträgen der Mitglieder finanziert. Natürlich ist der Lehrer dann nicht erfreut, wenn der Schüler diesen Aufwand mit Kündigung honoriert.

3.)
Auch die Motive einer Schüler/Lehrer (Klient/Dienstleistungsträger) Beziehung in der KK haben kaum was mit den alten Kung Fu Filmen zu tun. Meist muss die Beziehung durch einen Vertrag besiegelt werden, bei der heutigen Zahlungsmoral unbedingt zu empfehlen.

Kurz: Geschäft ist Geschäft und Schnaps ist Schnaps. Der Vergleich mit einem Fitnessstudio ist nicht weit hergeholt, mit dem Unterschied, dass die Atmosphäre in einer KK-Schule persönlicher ist. Aber für mich ist jeder Schüler erst mal Kunde, der den Status Schüler sich erst erarbeiten muss.

Naja... ich finde es immer lustig, wenn bei Zahlung und Kündigung und Leistung für den Schüler die modernen Geschäftsverhältnisse zu Rate gezogen werden, nach dem Motto: zu allererst einmal ist der Schüler zahlender Kunde wie in einem Fitnessstudio. Dann aber Respekt vor dem Lehrer, Hilfe für den Lehrer und "blindes Gehorsam" in Berufung auf alte Kungfu-Tradition verlangt werden.

Beispiel sind Lehrer, die ihre Schüler, wenn sie zB Geldprobleme haben nur auf die Vertragsbedingungen verweisen, aber gleichzeitig wie selbstverständlich erwarten, dass sie kostenlos für die Schule Flyer verteilen und/oder ohne Bezahlung bei der Renovierung der Schule helfen sollen. Da frag ich mich irgendwie: Was nun? Alte Kung Fu Filme oder moderne Marktwirtschaft? Man kann denke ich nicht bei den "Pflichten" das eine und bei den "Rechten" das andere wählen wollen...

P.S.: Unter "hartem" Training verstehe ich übrigens auch nicht, dass man keine Fragen stellen darf und alles widerspruchslos und blind hinnehmen soll. Und ich glaube auch nicht, dass das "immer" der beste Weg wäre. Wenn ich eine Übung mache, ohne ihren Sinn zu verstehen, besteht zB die grosse Gefahr, dass ich sie einfach nur "abspule" ohne etwas dabei zu lernen.

FLEUR
13-03-2008, 11:59
Ich denke Kampfsport wird mehr und mehr auf die Breite Masse abgestimmt, die "etwas machen will, damit man einigermaßen fit bleibt" und sich zudem dann noch "etwas verteidigen können möchte"

Also in unserer TKD Schule gibt es eine breite Masse, die sich als "Wettkämpfer" bezeichnet. Für diese ist das allgemeine Training ausgelegt. Für die, die richtig Kampfkunst machen wollen ist bei uns 1mal in der Woche Training. Hier finden sich dann nur wenige ein.

Ich sehe aber insgesamt nicht schlechtes daran, dass die KK mehr auf die Masse ausgelegt wird. Dadurch werden zum einen Vorurteile beseitig und zum anderen können dadurch die KK Schulen überleben.

Der_Jo
13-03-2008, 14:43
also ich muss sagen das es bei uns im verein es so geregelt ist, das der trainer zwar ein training macht, das eher allgemein gehalten ist aber wenn man wirklich ein hartes training möchte gibt er gerne tipps wie man es so übel gestalten kann das das trainig kaum mehr zu schaffen ist.
und man muss auch die gesetzlage beachten. heutzutage darf ein lehrer seine schüler nicht mehr schlagen so fallen "die alten" trainingsmethoden schonmal flach.

Ogami Itto
17-03-2008, 15:32
Sind wir zu verweichlicht?:confused:

Dazu kann ich nur sagen das es wohl immer ein Problem sein wird das richtige Maß für alle zu finden.

Ich kann nicht hergehen und unsere kurzen mal eben 100 Liegestützen auf den Fäusten machen lassen nur weil ich nen schlechten Tag hab oder mir einbilde ich wäre deswegen ein ge.. Lehrer.

Ich denke einen guten Lehrer zeichnet aus das er auf den einzelnen Schüler eingeht und ihn zum besten Kämpfer macht der er werden kann bzw. zu dem er ihn machen kann. Kann der Lehrer seinem Schüler nichts mehr beibringen ist es Zeit das er seinen weg alleine weiter geht. ( meine Ausbilder haben immer gesagt " Wir bringen euch zwar das klettern bei aber auf den Berg müsst ihr selber steigen " )

Heisst im Klartext langsam anfangen und stettig steigern ohne ihn zu überfordern.


Weiter wäre es mir wichtig das ein Schüler ( in meinem Fall ein unerfahrener Mitschüler dem ich auf Weisung meines Lehrers etwas zeigen soll )
nicht einfach den Mund hält und sich in absolut unangebrachter Wertschätzung meiner Person in Demut übt, sondern ich will das die Jungs fragen und das sie verstehen was wir machen und warum.

Abschließend würde ich gerne noch loswerden das KK / KS immer auch ein Mittel der Erziehung war und das ein Verhältnis das auf Vertrauen und Respekt
beruht für mich sowieso die Grundlage für eine Beziehung, egal in welchem Bereich, ist.


Güße Ogami Itto