Rechtsethik nach Kant? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Rechtsethik nach Kant?



Kouhei
20-03-2008, 23:27
Stellt Euch Folgendes vor:

Ein führerloser Zug rast auf eine Gruppe (5) Menschen zu, ihr habt die Möglichkeit die Gleise so zu stellen, das der Zug auf ein anderes Gleis umgeleitet wird, auf dem jedoch ein Bauarbeiter steht.

Die Gruppe und der Bauarbeiter sind zu weit entfernt um sie noch warnen zu können, und beide würden getötet falls der Zug sie überfahren würde.

Wie würdet Ihr handeln?

Nach dem Gesetz würde ich ja, eine straftat begehen, wenn ich den Zug auf den Bauarbeiter umleiten würde. Trotzdem würde ich so handeln in dieser Situation.
Rein rechtlich, würde ich jetzt bestraft werden für, dass ich den 5 das Leben gerettet habe? Wie würdet ihr handeln?

Grüsse

Da Mo
21-03-2008, 08:38
Ich liebe ja diese genialen Was wäre wenn...blabla...leute warnen gilt nicht Szenarien.:rolleyes:



Ich würde so handeln wie ich vor Ort handeln würde und nicht wie ich es mir hier in der guten Stube zusammengeschustert habe

Kouhei
21-03-2008, 09:18
Ich liebe ja diese genialen Was wäre wenn...blabla...leute warnen gilt nicht Szenarien.:rolleyes:



Ich würde so handeln wie ich vor Ort handeln würde und nicht wie ich es mir hier in der guten Stube zusammengeschustert habe

Ich finde sie trotzdem interessant, und genau diese Situation gab es bei uns letztes Jahr im Oberwallis, und der Schaffner hat sich dafür entschieden den Zug in den Bahnhof rasen zu lassen, als ihn auf das andere Gleis umzustellen auf dem eine Baustelle stand.

captainplanet
21-03-2008, 09:21
Einen Zug hört man doch wenn er kommt! Oder sind die Leute alle an den Gleisen festgekettet? :rolleyes:
Und selbst wenn das der Fall wäre glaube ich nicht daß der Richter es Dir ankreidete wenn Du den einzelnen Bauarbeiter opfern würdest.

Kouhei
21-03-2008, 09:25
Einen Zug hört man doch wenn er kommt! Oder sind die Leute alle an den Gleisen festgekettet? :rolleyes:
Und selbst wenn das der Fall wäre glaube ich nicht daß der Richter es Dir ankreidete wenn Du den einzelnen Bauarbeiter opfern würdest.

Oh mann, warum werden dann überhaubt Leute vom Zug überfahren? Weil sie angekettet sind?:rolleyes: Leute, also entweder Ihr schreibt nichts oder hört auf hier zu polemisieren. Von mir aus könnte ich auch das Beispiel mit den Nazis bringen wenn das für Euch näher an der Realität liegt:

Ihr seid in einem Versteck, die Nazis suchen nach Euch, das Baby fängt an zu schreien, Eure einzige chance die ganze Gruppe zu retten, damit die Nazis euch nicht entdecken, ist es das Baby zu ersticken.

Klar ist es einfach zu sagen, das passiert eh nicht, bla bla, ich würde so handeln wie ich handeln würde, bla bla, von zu vielen Faktoren abhängig bla bla. Leuts wir sind hier im Philosophie Forum und nicht beim Dr.Sommer Team für praktische Lebensfragen.

Trinculo
21-03-2008, 09:26
Ich liebe ja diese genialen Was wäre wenn...blabla...leute warnen gilt nicht Szenarien.:rolleyes:



Ich würde so handeln wie ich vor Ort handeln würde und nicht wie ich es mir hier in der guten Stube zusammengeschustert habe

Yep, derartige Gedankenspielchen finden nie ein Ende ...

Was, wenn es eine attraktive Bauarbeiterin wäre? Jemand, den man kennt? Wenn es eine Gruppe Neonazis wäre? Etc. etc. ...

Kouhei
21-03-2008, 09:28
Yep, derartige Gedankenspielchen finden nie ein Ende ...

Was, wenn es eine attraktive Bauarbeiterin wäre? Jemand, den man kennt? Wenn es eine Gruppe Neonazis wäre? Etc. etc. ...

Ok, ich glaub Eure Meinung interessiert mich nicht mehr...
Wie würde es rechtlich aussehen? Und den Fall ab es ja wirklich.

Da Mo
21-03-2008, 09:29
Yep, derartige Gedankenspielchen finden nie ein Ende ...

Was, wenn es eine attraktive Bauarbeiterin wäre? Jemand, den man kennt? Wenn es eine Gruppe Neonazis wäre? Etc. etc. ...


Irgendwann kann man nicht mehr rumstehen und sagen, ja aber wenn ich das mache dann passiert ja das. aber wenn ich das so mache dann geht das auch nicht und so weiter.

Irgendwann heisst es:" A man got to do what a man got to do":cool:

Kouhei
21-03-2008, 09:30
Irgendwann kann man nicht mehr rumstehen und sagen, ja aber wenn ich das mache dann passiert ja das. aber wenn ich das so mache dann geht das auch nicht und so weiter.

Irgendwann heisst es:" A man got to do what a man got to do":cool:

Ja, warum nicht gleich so ;)

Da Mo
21-03-2008, 09:33
Ok, ich glaub Eure Meinung interessiert mich nicht mehr...
Wie würde es rechtlich aussehen? Und den Fall ab es ja wirklich.


Ich glaube nicht das der Richter dir da auch noch ne Strafe für aufbrummt wenn du in einer Extremsituation unter Adrenalineinfluss versucht hast etwas zu reißen, auch wenn es in dem Fall nur der eine Bauerbaiter war der überlebt hat.

Was haben die Leute auch auf den Schienen zu suchen??;)

Kouhei
21-03-2008, 09:37
Ich glaube nicht das der Richter dir da auch noch ne Strafe für aufbrummt wenn du in einer Extremsituation unter Adrenalineinfluss versucht hast etwas zu reißen, auch wenn es in dem Fall nur der eine Bauerbaiter war der überlebt hat.

Was haben die Leute auch auf den Schienen zu suchen??;)

Ach menno, das mit den Gleisen gibt dir ja ernshaft zu denken, es ist jetzt halt einfach so. Sonst kannst du ja weiter, die viel praktischere Frage klären, ob ein allmächtiger Gott etwas noch mächtigeres (mächtiger als allmächtig) als sich selbst erschaffen kann.:rolleyes:

Da Mo
21-03-2008, 09:49
Ach menno, das mit den Gleisen gibt dir ja ernshaft zu denken, es ist jetzt halt einfach so. Sonst kannst du ja weiter, die viel praktischere Frage klären, ob ein allmächtiger Gott etwas noch mächtigeres (mächtiger als allmächtig) als sich selbst erschaffen kann.:rolleyes:

Ich bin halt ein einfach gestrikter Bengel :p

Das mit dem Gott haben wir bereits geklärt: Ich kann und will nicht:D:D

Kouhei
21-03-2008, 09:52
...

Das mit dem Gott haben wir bereits geklärt: Ich kann und will nicht:D:D

jetzt wird mir klar, warum die Frage bei dir überflüssig ist ;)

Da Mo
21-03-2008, 09:55
jetzt wird mir klar, warum die Frage bei dir überflüssig ist ;)


Muhahaha:cool::D

Trinculo
21-03-2008, 10:01
Irgendwann heisst es:" A man got to do what a man got to do":cool:

Ich zitiere Ben Cartwright:


A man's gotta do what a man's gotta do, and he's never wrong when he does what he thinks is right.


When a man knows something, he really knows - deep down in his heart - he doesn't have to prove it or argue - just knowing is enough.

:cool:

bluemonkey
21-03-2008, 10:41
Stellt Euch Folgendes vor:

Ein führerloser Zug rast auf eine Gruppe (5) Menschen zu, ihr habt die Möglichkeit die Gleise so zu stellen, das der Zug auf ein anderes Gleis umgeleitet wird, auf dem jedoch ein Bauarbeiter steht.

Die Gruppe und der Bauarbeiter sind zu weit entfernt um sie noch warnen zu können, und beide würden getötet falls der Zug sie überfahren würde.

Wie würdet Ihr handeln?

Nach dem Gesetz würde ich ja, eine straftat begehen, wenn ich den Zug auf den Bauarbeiter umleiten würde. Trotzdem würde ich so handeln in dieser Situation.
Rein rechtlich, würde ich jetzt bestraft werden für, dass ich den 5 das Leben gerettet habe? Wie würdet ihr handeln?

(Gab's das hier nicht schon mal?)

Ich würde nix tun.
Der Bauarbeiter tut seinen Job und muss nicht bestraft werden, weil sich 5 Deppen unbefugt auf den Gleisen aufhalten!

Selbst wenn die mit Grund da sind, sollte eine allemeine Ethik nicht Leben gegeneinander aufrechnen, sonst ist es ja sofort rechtens einen Unschuldigen zu schlachten, nur weil zwei Leute eine Niere, einer ein Herz ein vierter eine Leber und ein fünfter das Auto von dem Opfer braucht, um zu überleben.
Und dann könnte man ja sofort nicht nur mengenmäßig abwägen, sonder auch nach Wichtigkeit oder Einkommen. Wenn Mehdorn, Zumwinkel, Merkel, Hawking, Boris Becker, Dieter Bohlen oder der Papst... auf den Gleisen steht ist das schon mal 5-1000 Bauarbeiter wert.
Ich weiß, dass unsere Gesellschaft teilweise so funktioniert:(. Aber das Recht auf Leben sollte eine absolute Größe sein, keine Relative.

Eine andere Sache ist es natürlich, wenn der Bauarbeiter sowieso, nur kurze Zeit später überollt würde und sich eventuell noch freiwillig opfert.
Da gibt es ja das für mich nicht ganz nachvollziehbare Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass entführte Flugzeuge, die als Waffe genutzt werden nicht abgeschossen werden dürfen:gruebel:. (Natürlich bedarf dann "kurze Zeit" wieder einer Auslegung)

Killer Joghurt
21-03-2008, 11:06
was glaubt ihr warum so viele leute von zügen erfasst werden?
also hier in der gegend werden noch hin und wieder leute von zügen erfasst, weil sie die dinger zu spät erst bemerken wegen der irrsinnigen geschwindigkeit.

daher ist das szenario meiner meinung nach gar nicht mal so unrealistisch. fände es aber mehr als fragwürdig, nach der anzahl an Leben zu sich zu orientieren.
warum sollten 5 menschen mehr wert sein als der eine aber was spricht dann widerum für den einen anstatt den 5 anderen?

STCH
21-03-2008, 11:16
Ich habe letztens erst darüber etwas gelesen: Es fällt Menschen tendenziell leichter, etwas "geschehen zu lassen" (Zug in die 5 Leute fahren zu lassen) als aktiv zum Tod beizutragen (Weiche umstellen).
Darum ist die Abwägung trotz der Mehrzahl der zu rettenden Menschen wohl so schwer.

Kouhei
21-03-2008, 12:26
Hm, also ich würde "kaltblütig" die Weichen stellen. Wenn ich die möglichkeit habe einen Menschen für 5 Menschenleben zu "opfern" würde ich das tun.
Fragt mich nicht warum, aber für mich wäre das logisch, ich habe damit ein grösseres Unglück verhindert. Das Menschenleben gleich viel wert sind, ist einfach eine ideelle Theorie.
Bestes Beispiel Organtransplantationen, du hast eine Leber, wem gibst du sie? Dem 20 jährigen oder dem 90 jährigen?

EDIT: Vielleicht ist es falsch Menschenleben qualitativ zu werten, hier jedoch würde eine quantitative Wertung vorliegen.

STCH
21-03-2008, 13:55
Die meisten würden vermutlich dazu tendieren, die 5 zu retten. Nur der Faktor aktiv / passiv macht die Entscheidung schwerer, obwohl man objektiv 5 statt 1 retten könnte.

bluemonkey
21-03-2008, 14:17
Die meisten würden vermutlich dazu tendieren, die 5 zu retten. Nur der Faktor aktiv / passiv macht die Entscheidung schwerer, obwohl man objektiv 5 statt 1 retten könnte.

Nein, Du opferst einen, der gar nicht in Gefahr ist, um fünf zu retten.
Das ist ein großer Unterschied.
Ich rette Doch niemand, nur weil ich darauf verzichte ihn aktiv zu ermorden!

JoachimW
21-03-2008, 14:22
mal angenommen du würdest den zug umleiten, dann wärst du zumindest nach öster. recht durch "entschuldigenden notstand" entschuldigt und würdest nicht bestraft werden, wenn ich das noch richtig im kopf habe.

bluemonkey
21-03-2008, 14:26
Bestes Beispiel Organtransplantationen, du hast eine Leber, wem gibst du sie? Dem 20 jährigen oder dem 90 jährigen?

EDIT: Vielleicht ist es falsch Menschenleben qualitativ zu werten, hier jedoch würde eine quantitative Wertung vorliegen.

Du würdest also einen gesunden Menschen ausschlachten, damit durch sein Organe mehrere Kranke überleben können?

Oder einen gesunden unverheirateten töten, damit mit seiner Leber ein Familienvater weiterleben kann?

bluemonkey
21-03-2008, 14:34
EDIT: Vielleicht ist es falsch Menschenleben qualitativ zu werten, hier jedoch würde eine quantitative Wertung vorliegen.

Beispiel: für quantitative Wertung:

Hätte man in den Achtziger Jahren die Todesstrafe für HIV-Infizierte eingeführt, hätte eine große Zahl von Menschen gerettet werden können!

Warum hat das keiner gemacht (nicht mal China), sogar die Internierung wurde verworfen?

Kouhei
21-03-2008, 14:35
Du würdest also einen gesunden Menschen ausschlachten, damit durch sein Organe mehrere Kranke überleben können?

Oder einen gesunden unverheirateten töten, damit mit seiner Leber ein Familienvater weiterleben kann?

ähm hallo? Suchst du Streit? Zuerst denken, dann schreiben, der Organspender ist natürlich schon tot :rolleyes:

Kouhei
21-03-2008, 14:37
Beispiel: für quantitative Wertung:

Hätte man in den Achtziger Jahren die Todesstrafe für HIV-Infizierte eingeführt, hätte eine große Zahl von Menschen gerettet werden können!

Warum hat das keiner gemacht, sogar die Internierung wurde verworfen?

Hier sind die Folgen nicht unmittelbar, zweitens gäbe es auch andere Möglichkeiten, wie zB Kondome.

Kouhei
21-03-2008, 14:42
Du würdest also einen gesunden Menschen ausschlachten, damit durch sein Organe mehrere Kranke überleben können?

Oder einen gesunden unverheirateten töten, damit mit seiner Leber ein Familienvater weiterleben kann?

Unverheiratet, gesund, krank, das sind alles qualitative Merkmale.

STCH
21-03-2008, 14:45
Nein, Du opferst einen, der gar nicht in Gefahr ist, um fünf zu retten.
Das ist ein großer Unterschied.
Ich rette Doch niemand, nur weil ich darauf verzichte ihn aktiv zu ermorden!

Sorry, den Ausführungen kann ich gerade nicht folgen..

Harom
21-03-2008, 14:55
die diskussion gabs schon mit dem Versuch gekidnappte Passagiermaschinen abzuschießen, um mehr leben zu retten.

aber Die Würde des Menschen ist unantastbar!
damit hat sich die sache.
wir dürfen nicht über leben und tod entscheiden.

bluemonkey
21-03-2008, 14:56
Unverheiratet, gesund, krank, das sind alles qualitative Merkmale.


Ein (quantum) Mensch hat eine Leber, zwei Nieren, ein Herz.
Damit können theoretisch vier (auch eine Mengenangabe, größer als eins) Menschen gerettet werden.

Das heißt, wenn ich einen Menschen schlachte, kann ich vier
Menschen retten.
Das ist eine rein quantitative Abwägung.

Kouhei
21-03-2008, 15:01
Ein (quantum) Mensch hat eine Leber, zwei Nieren, ein Herz.
Damit können theoretisch vier (auch eine Mengenangabe, größer als eins) Menschen gerettet werden.

Das heißt, wenn ich einen Menschen schlachte, kann ich vier
Menschen retten.
Das ist eine rein quantitative Abwägung.

In dem Fall würde ich es nicht tun, es fehlt die Unmittelbarkeit. Aber interessanter Gedanke, beim Zug würde ich ihn opfern, aber hier sage ich nein, ich kann aber nicht wirklich begründen warum.

bluemonkey
21-03-2008, 15:02
ähm hallo? Suchst du Streit? Zuerst denken, dann schreiben, der Organspender ist natürlich schon tot :rolleyes:

Der Bauarbeiter ist aber nicht tot, und nicht in Gefahr, deshalb ist das Beispiel, wem gebe ich das Organ nicht treffend.
Es ist eher damit vergleichbar: "töte ich jemanden, der sich nicht in Gefahr befindet aktiv um mehrere andere die sich in Gefahr befinden zu retten?"

STCH
21-03-2008, 15:03
die diskussion gabs schon mit dem Versuch gekidnappte Passagiermaschinen abzuschießen, um mehr leben zu retten.

aber Die Würde des Menschen ist unantastbar!
damit hat sich die sache.
wir dürfen nicht über leben und tod entscheiden.

So einfach ist das nicht. Das Thema ist doch auf höchster Ebene stark umstritten. Was wäre, wenn eine Millionenstadt durch so eine Maschine ausgelöscht werden könnte und sollte?

Kouhei
21-03-2008, 15:05
Der Bauarbeiter ist aber nicht tot, und nicht in Gefahr, deshalb ist das Beispiel, wem gebe ich das Organ nicht treffend.
Es ist eher damit vergleichbar: "töte ich jemanden, der sich nicht in Gefahr befindet aktiv um mehrere andere die sich in Gefahr befinden zu töten?"

Nein, ich wollte damit mehr zeigen, dass man sogar qualitativ unterscheidet. Die Niere oder halt Leber, würde ich dem 20 jährigen geben. Obwohl der andere das gleiche Recht darauf hätte?

STCH
21-03-2008, 15:05
Es ist eher damit vergleichbar: "töte ich jemanden, der sich nicht in Gefahr befindet aktiv um mehrere andere die sich in Gefahr befinden zu töten?"

Eigentlich ist das genau der Ursprungssachverhalt!;)

Harom
21-03-2008, 15:06
So einfach ist das nicht. Das Thema ist doch auf höchster Ebene stark umstritten. Was wäre, wenn eine Millionenstadt durch so eine Maschine ausgelöscht werden könnte und sollte?

sicher ist es nicht so einfach.
doch fakt ist, dass alles andere verfassungswidrig wäre.
die verfassung verbietet uns die Würde des Menschen anzutasten, also darüber zu entscheiden, welches leben mehr wert ist als ein anderes.

Kouhei
21-03-2008, 15:07
So einfach ist das nicht. Das Thema ist doch auf höchster Ebene stark umstritten. Was wäre, wenn eine Millionenstadt durch so eine Maschine ausgelöscht werden könnte und sollte?

Oder anderes extremes Beispiel, ein Terrorist hat eine Atombombe und nur er weiss, wo sich diese befindet. Dürfte ihn man nun foltern um Millionen Menschenleben zu retten?

bluemonkey
21-03-2008, 15:17
Nein, ich wollte damit mehr zeigen, dass man sogar qualitativ unterscheidet. Die Niere oder halt Leber, würde ich dem 20 jährigen geben. Obwohl der andere das gleiche Recht darauf hätte?

Das wird ja schon so gemacht.
Das würde aber eher mit dieser Situation übereinstimmen:

zwei Züge:

Zug A rast auf Gleis 1 auf 5 Leute (oder einen jungen Mann) zu
Zug B rast auf Gleis 2 auf einen Menschen (eventuell alt) zu

Du kannst nur einen aufhalten!

dann wird sich wohl jeder, auch wenn es sich um ein rein quantitative Entscheidung 5 gegen einen handelt für Zug A entscheiden.

(Wird dann natürlich wieder schwer, wenn es um fünf hunderjährige gegen einen zehnjährigen geht)

STCH
21-03-2008, 15:18
sicher ist es nicht so einfach.
doch fakt ist, dass alles andere verfassungswidrig wäre.
die verfassung verbietet uns die Würde des Menschen anzutasten, also darüber zu entscheiden, welches leben mehr wert ist als ein anderes.

Das stimmt. Aber das ist fast eher eine moralische Frage, z.B. die strafrechtliche lässt Hintertürchen offen..

bluemonkey
21-03-2008, 15:20
Eigentlich ist das genau der Ursprungssachverhalt!;)

mit "ES" einte ich den Ursprungssachverhalt, auch wenn ich mich grammatikalisch mißverständlich ausgedrückt habe:)

shin101
21-03-2008, 16:37
Gibst noch einen Sinn hinter dieser Thematik ?:)


Viele grüße,
iron

Kouhei
21-03-2008, 18:02
Gibst noch einen Sinn hinter dieser Thematik ?:)


Viele grüße,
iron

den gleichen Sinn, der hinter jeder philosophischen Diskussion steht. Die theoretische Auseinandersetzung mit Problemstrukturen. zB hat mich bluemonkey echt ins Grübeln gebracht, warum ich den Zug umleiten würde, aber keinen menschen töten könnte um seine Organe auszuschlachten um damit andere Leben zu retten.

Da Mo
21-03-2008, 18:05
Oder anderes extremes Beispiel, ein Terrorist hat eine Atombombe und nur er weiss, wo sich diese befindet. Dürfte ihn man nun foltern um Millionen Menschenleben zu retten?


Ja.

Ich kann auch nicht verstehen wie man anders denken könnte in so einem Fall.
Das krampfhafte Festhalten an Menschenrechtern um jeden Preis ist genauso überholt wie das krampfafte Festhalten an der Bildlichkeit der Bibel.

shenmen2
21-03-2008, 21:14
Ja.

Ich kann auch nicht verstehen wie man anders denken könnte in so einem Fall.
Das krampfhafte Festhalten an Menschenrechtern um jeden Preis ist genauso überholt wie das krampfafte Festhalten an der Bildlichkeit der Bibel.

:mad: Man kann sie gar nicht krampfhaft genug festhalten, die Menschenrechte - in weiten Teilen der Welt werden sie nämlich ohnehin ständig mit Füßen getreten.

Da Mo
22-03-2008, 09:49
:mad: Man kann sie gar nicht krampfhaft genug festhalten, die Menschenrechte - in weiten Teilen der Welt werden sie nämlich ohnehin ständig mit Füßen getreten.


Aber man sollte den Menschenrechten nicht seinen gesunden Menschenverstand unterordnen.
Alles darf hinterfragt werden nur bei den Menschenrechten hört der Spaß auf. Sie werden genau so dogmatisch genommen wie anno dazumal die "Tatsache" das die Erde im mittelpunkt der Welt steht.

STCH
22-03-2008, 10:49
die "Tatsache" das die Erde im mittelpunkt der Welt steht.
Wieso, stimmt doch!:D

Da Mo
22-03-2008, 11:31
Wieso, stimmt doch!:D



OK wusst ich nicht.
Warum müssen diese blöden Kopernikusse und Galileis auch so einen Mist verzapfen:D:D

BamLee
22-03-2008, 13:39
Eigentlich ist das relativ ... ;) Bezugssystem Erde: Planeten fliegen in Bahnen um die Erde, daher auch die Annahme -> Erde = Zentrum

mfg

Azncain
22-03-2008, 13:45
Ich würde nur mich retten und die Menschen die ich liebe. Alles andere kann von mir aus sterben. Wenn ich auf einem Gleis stehe und auf dem anderen stehen 5000 Leute würd ich den Hebel ziehen damit die 5000 sterben.

Grüße

BamLee
22-03-2008, 13:49
Dann müsste sich der Hebel allerdings auf dem Gleis befinden. Vielleicht haben die 5000 dann auch einen Hebel und dann ist die Frage, wer am längeren Hebel sitzt.

Wobei es verständlich ist, dass man alles tut, um das eigene Überleben zu sichern. Das ist eine Art Urinstinkt.

bluemonkey
22-03-2008, 14:01
Wobei es verständlich ist, dass man alles tut, um das eigene Überleben zu sichern. Das ist eine Art Urinstinkt.

Das heißt, wenn bei Deinem Auto die Bremsen versagen und Du die Wahl hast, gegen eine Mauer zu fahren, oder in eine Gruppe Schulkinder, würdest Du in die Schulkinder rasen?

Edit:
Was ist mit den Menschen, die sich in Gefahr begeben um andere zu retten (Feuerwehrmänner/Sanitäter) ist das unverständlich oder gar dumm?

BamLee
22-03-2008, 17:53
Naja Gefahr ist was anderes als der sichere Tod, man versucht ja möglichst die Gefahr zu mindern.

Zu der Sache mit den Schulkindern: Ich weiß nicht ob man in so einer Situation überhaupt klar genug denken kann um sowas zu entscheiden, eventuell wird man den Kindern auch aus Reflex ausweichen, auch wenn sie den Aufprall gedämpft und einen gerettet hätten. (Was man in dem Moment sicher auch nicht wissen kann) Wenn man sich aber ohnehin geringe Chancen ausmalt, sollte man versuchen, die Kinder da nicht mit reinzuziehen.

mfg

FCVT
24-03-2008, 15:38
Yep, derartige Gedankenspielchen finden nie ein Ende ...

Was, wenn es eine attraktive Bauarbeiterin wäre? Jemand, den man kennt? Wenn es eine Gruppe Neonazis wäre? Etc. etc. ...

Da sollte man IMHO nicht nach kennen oder sonst was fragen.

Die Frage die hier im Raum steht ist eine einfache... Ist ein Menschenleben mehr wert als 5 Menschenleben?

m00v
24-03-2008, 16:14
man kann menschenleben nicht gegeneinander abwägen, wie man es bei anderen "gütern" vielleicht kann, deshalb spielt die anzahl keine rolle (der utilitarist denkt da ander ;()=)) deshalb sich selbst opfern oder die dinge ihren lauf nehmen lassen

jinn
24-03-2008, 19:58
imho spätestens wenn es so etwas wie 1 Leben für 100 ist.


Außerdem haben die Meisten schon bestimmt, das eine Leben mehr wert ist als das andere?
Was ist mit mord aus Notwehr(so was kommt wahrscheinlich nicht oft vor?)
oder wenn Der Geiselnehmer nen Headshot bekommt?

In dem Fall ist die Tötung ja legitim, also ist das Leben des, in dem Fall Verbrecher weniger wert:confused:

Also zumindest würde ich mein Recht auf Leben über das desjenigen, der mich Umbringen will stellen.

Trinculo
24-03-2008, 20:09
Was ist mit mord aus Notwehr(so was kommt wahrscheinlich nicht oft vor?)

Mord und Notwehr schließen sich gegenseitig aus ;)

bluemonkey
25-03-2008, 07:21
imho spätestens wenn es so etwas wie 1 Leben für 100 ist.


Außerdem haben die Meisten schon bestimmt, das eine Leben mehr wert ist als das andere?
Was ist mit mord aus Notwehr(so was kommt wahrscheinlich nicht oft vor?)


oder wenn Der Geiselnehmer nen Headshot bekommt?

In dem Fall ist die Tötung ja legitim, also ist das Leben des, in dem Fall Verbrecher weniger wert:confused:


In dem Fall ist der Verbrecher ja die Gefahrenursache (also kein unschuldiger Unbeteiligter mehr). Der Bauarbeiter kann aber nichts dafür, dass der Zug auf die anderen zurast.
Aber auch in diesem Fall (Notwehr/Nothilfe) gilt es, das Leben des Verbrechers so weit wie möglich zu erhalten.

jinn
25-03-2008, 16:26
Mord und Notwehr schließen sich gegenseitig aus ;)

:p Dann halt totschlag oder so....

jinn
25-03-2008, 16:30
Aber auch in diesem Fall (Notwehr/Nothilfe) gilt es, das Leben des Verbrechers so weit wie möglich zu erhalten.

Ist es nicht "üblich" nach gescheiterten Verhandlungen mit Terroristen, Geiselnehmern usw.. -wenn sich die Möglichkeit bietet- diese Abzuschießen?
Oder schau ich bloß zu viele Schlechte filme?

Es geht mir nicht um diese Bahngleis-Situation, sondern um:


man kann menschenleben nicht gegeneinander abwägen, wie man es bei anderen "gütern" vielleicht kann, deshalb spielt die anzahl keine rolle (der utilitarist denkt da ander ;()=)) deshalb sich selbst opfern oder die dinge ihren lauf nehmen lassen

Kraken
25-03-2008, 17:39
:p Dann halt totschlag oder so....

notwehr mit todesfolge

todschlag ist auch absichtlich, aber nicht im voraus geplant, sondern zB: du kommst und beleidigst mich, und dann beiss ich dich tot, das ist todschlag.

jinn
25-03-2008, 17:46
Aha. Danke.

bluemonkey
25-03-2008, 19:01
Ist es nicht "üblich" nach gescheiterten Verhandlungen mit Terroristen, Geiselnehmern usw.. -wenn sich die Möglichkeit bietet- diese Abzuschießen?
Oder schau ich bloß zu viele Schlechte filme?


Hängt wohl davon ab, wo man sich befindet:

Finaler Rettungsschuss – Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Finaler_Rettungsschuss)

In USA sieht man das sicher lockerer:rolleyes:

jinn
25-03-2008, 20:36
Hängt wohl davon ab, wo man sich befindet:

Finaler Rettungsschuss – Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Finaler_Rettungsschuss)
:)Interessant. Danke.



In USA sieht man das sicher lockerer:rolleyes:
:D
---------

in so einem Fall finde ich das Gerechtfertigt. GEnau so wie bei Notwehr.

Osirus
25-03-2008, 21:05
notwehr mit todesfolge

todschlag ist auch absichtlich, aber nicht im voraus geplant, sondern zB: du kommst und beleidigst mich, und dann beiss ich dich tot, das ist todschlag.

notwehr ist kein straftatbestand, deshalb kann es im rechtlichen sinn keine notwehr mit todesfolge geben. als beschreibung einer tatsächlichen situation ist der ausdruck aber ganz brauchbar... zum anderen liegt der unterschied zwischen mord und totschlag nicht in einer eventuellen planung, ist aber komischerweise ziemlich verbreitet der irrtum.

die ausgangsfrage ist übrigens fast genau der sog. "weichensteller-fall", der ist auch eigentlich schon ein bisschen älter. soweit ich weiss war das aber bis jetzt eine theoretische frage, dass das jetzt wirklich passiert ist wusste ich nicht. einfach mal in eine jura-bibliothek gehen und unter "übergesetzlicher notstand" nachgucken, da steht auf jeden fall was zu weichenstellern (der fall ist glaube ich von claus roxin "erfunden" worden), flugzeugabschüssen und ärzten im dritten reich. überwiegend wird hier eine strafbarkeit abgelehnt, aber das ist - wie alles in dem bereich - strittig...

p.s.: ist mal ein interessanter thread!

Kraken
25-03-2008, 21:58
war auch nicht als ausrdruc gemeint, sondern als beschreibung wenn notwehr erfolgt, und der aggressor in deren folge seinen verletzungen erliegt, dürfte man straffrei davonkommen.

beim mord dachte ich ist es explizit darauf ausgerichtet jemanden zu töten, während beim todschlag mehr "aus versehen" jemand stirbt. z.B: eben ich streite mit jemandem, prügle mich mit ihm, und er stirbt, dann werde ich wohl wegen todschlags verurteilt. wenn ich aber erst eine woche später zu ihm heim gehe meine und ihn erschiesse wäre das wohl mord.

Osirus
26-03-2008, 17:29
der erste absatz stimmt schon so, kann in einzelnen fällen aber auch mal anders aussehen....

aber auch totschlag muss vorsätzlich begangen werden, wenn es nur so "aus versehen" passiert ist das fahrlässige tötung (§ 222 StGB). das heisst, wenn du dich mit jemandem schlägst, und du in umbringen willst (und das dann auch machst...) ist das zumindest totschlag, vielleicht sogar mord. mord ist so eine art "schlimmer" totschlag (pauschal gesagt). ein mordmerkmal wäre z.b. wenn du tötest, um an geld ranzukommen (berufskiller) oder wenn du besonders grausam vorgehst. in § 211 StGB steht das alles drin, viel spaß beim durchlesen: § 211 StGB Mord (http://dejure.org/gesetze/StGB/211.html) (totschlag: § 212 StGB Totschlag (http://dejure.org/gesetze/StGB/212.html), fahrlässige tötung: § 222 StGB Fahrlässige Tötung (http://dejure.org/gesetze/StGB/222.html)).

Kraken
26-03-2008, 18:10
:confused:

recht ist ne komplizierte sache. wie sieht's eintlich in der schwiez aus? bin nämlich eidgenosse:)

Baki the grappler
27-03-2008, 00:55
Nach Kant Nein. Der kategorische Imperativ. Maciavellie schrieb einmal: "Der Zweck heiligt die Mittel." Dies ist jedoch eine fatale Fehleinschätzung so stellte Kant fest. Behandle einen Menschen niemals nur zum Mittel. Darauf basiert auch die Ablehnung der Todesstrafe. Es darf nicht gemordet werden um Leben zu retten. Sonst widerspricht der Entscheidungsträger der Idee selbst. Was wenn der Bauarbeiter dein Vater ist und die Gruppe aus Nazies besteht. Die Logik so stellte Eco einst trefflich fest, ist die selbe welche einst ein Mann benutzte, um aus Menschen Seife herzustellen. Im Sinn der Moral absolut unmöglich.
gruss Baki

shin101
27-03-2008, 00:58
Fällt eigentlich mal auf das diese ganzen Ansichten von Moral und Ethik total an der Realität dran vorbei sind ?



Viele grüße,
iron

Baki the grappler
27-03-2008, 01:08
Kommt auf das Paradigma der Philos. an welcher Moral oder Ethik entspringt.
Im Falle von Kant und der Voraussetzung das die Moral schon vor den Sinnen und der Erfahrung einer Realität existiert nicht. Ist die Welt unsere Vorstellung
so geht Moral nur an Realität verloren wenn Das Objekt seine Erkenntnis falsch aufbaut.

shin101
27-03-2008, 02:15
Kommt auf das Paradigma der Philos. an welcher Moral oder Ethik entspringt.
Im Falle von Kant und der Voraussetzung das die Moral schon vor den Sinnen und der Erfahrung einer Realität existiert nicht. Ist die Welt unsere Vorstellung
so geht Moral nur an Realität verloren wenn Das Objekt seine Erkenntnis falsch aufbaut.

Naja die bisherigen Beispiele im Thread haben einige für mich so den Beigemschack wie kann ich Moral am besten Vorschieben um das zu tun was eigentlich getan werden müßte.

Und wenn diese Tat hießen würde sich mit sich selbst in Folge der Situation auseinanderzusetzen.


Viele grüße,
iron

Da Mo
27-03-2008, 08:08
Im Falle von Kant und der Voraussetzung das die Moral schon vor den Sinnen und der Erfahrung einer Realität existiert nicht.


Das halte ich für Schwachsinn. Es gibt keine allgemeingültige Moral, genauso werden gerne auch die Menschenrechte behandelt.
Sie zu kritisch zu hinterfragen kommt in unserer Gesellschaft dem schlimmsten was man tun kann nahe.

bluemonkey
27-03-2008, 13:07
Das halte ich für Schwachsinn. Es gibt keine allgemeingültige Moral, genauso werden gerne auch die Menschenrechte behandelt.
Sie zu kritisch zu hinterfragen kommt in unserer Gesellschaft dem schlimmsten was man tun kann nahe.

So ein Quatsch.
Welche Strafe steht denn bei uns auf Hinterfragen der Menschenrechte?

Mord, Entführung, Vergewaltigung und dergleichen sind in unser Gesellschaft mit Hinweis auf die Menschenrechte geächtete Handlungen und das ist gut so.

Es gibt genügend Gesellschaftsformen mit reduzierten Menschenrechten zur Auswahl. Was glaubst Du, was Dir dort passiert, wenn Du irgend eine geltende Gesellschaftsnorm kritisch hinterfragst?

kampftroll
27-03-2008, 13:58
lies doch erstmal den artikel aus der geist und gehirn zu ende , bzw. rate den anderen forumsmitgliedern das an!

Da Mo
27-03-2008, 15:45
So ein Quatsch.
Welche Strafe steht denn bei uns auf Hinterfragen der Menschenrechte?




Du bist ganz schnell wegen Volksverhetzung hinter Schloss und Riegel wenn du sagst das ein Menschenleben eigentlich nicht den Wert hat der ihm zugemessen wird und entbehrlich ist.

Kraken
27-03-2008, 19:25
oder wirst zumindest sozial geächtet.

ich wêrde jedesmal schräg angeschaut, wenn ich sage, dass ich hoffe, dass miene grossmutter bald stirbt. sie leidet nur noch. und kennt ihre eigenen kinder nicht mehr.

aber das ist alen egal, denn man hat nicht das recht auf leben, sondern den zwang zum leben, egal ob man will oder nicht.

deshalb auch der absolute blödsinn des verbots der sterbehilfe.

gleichzeitig ermorden tausende "mütter" ihre ungestraft auf grausame weise ihre ungeborenen kinder. hallo rechtsstaat.

Kouhei
27-03-2008, 20:39
...

gleichzeitig ermorden tausende "mütter" ihre ungestraft auf grausame weise ihre ungeborenen kinder. hallo rechtsstaat.

Meinst Du abtreibung im Sinne der 12 Wochen Regel? Oder eine eigenhändige abtreibung?

Falls Du ersteres meinst würde ich das ganze nicht so undifferentiert betrachen. Aber es ist Ansichtssache ob man das als grausames Morden sieht, ich jedenfalls denke nicht so.

Kraken
27-03-2008, 20:56
ich meine beides.

ist sicher ansichtssache, aber miene ansicht ist es

jedenfall schlimmer, als wenn ich jemanden umbringe, der es verdient hat, durch eigene taten, als ein unschuldiges kind, das nohc ncihtmal geboren ist.

ab der 9 oder 10 woche kann ein kind selbstständig denken fühlen und handeln, für mcih ist es dann ein ebenso vollwertiger mench wie jeder andere, und auvch zuvor das kind einer mutter.

vielleicht etwas extreme ansicht, aber ändern kan ichs nicht, dass für mich auch ein zellklumpen ein kleiner mensch ist.

und tiere umbringen finde ihc genau das gleiche wie menschen. ich würde aber auch menschen töten um sie zu essen, wennes nötig wäre.

Baki the grappler
27-03-2008, 21:13
Ein Hauptproblem stellt die verkannte Tatsache da, dass man im allgemeinen denkt, dass ethische Werte des Handelns und praktische Vernunft einhergehen. Doch so verhält es sich nicht. Sie sind gänzlich verschieden.
Praktische Vernunft kann sowohl tugendhaft als auch boshaft sein, sie kann aus edlen und aus schlechten Vorsatz, aus klugen, wie aus unverständlichen Maximen entstehen. Die Stoische Ethik z.B. ist keine Tugendlehre sondern eine Anweisung zum vernünftigen Leben. Die Tugend findet sich dort nur zufällig als Mittel, jedoch nicht zum Zweck. Ihr Zweck ist Glück. " Alle Tugenden haben die Glückseeligkeit zum Ziel." So heißt es in der Stoa. Dagegen stehen unter anderen Plato, die Veden, oder aber Kant.
gruss Baki
Quelle der Ausführung: Schopenhauer natürlich nicht im Zitat ;)

Baki the grappler
27-03-2008, 21:22
@Abtreibungsproblem: der Gesellschaftsvertrag gilt für jedes menschliche Lebewesen nicht nur für welche die man sieht, auch für Lebewesen im Alter von 3 Tagen.
Ich verstehe diese Inkonsequenz nicht. Man sagt kein Menschen töten aber eine Mutter darf entscheiden ob das Kind Leben darf. Das Kind sollte ausschliesslich betrachtet werden autonom von Mutter, Staat, oder Hergang der Zeugung. Es ist ein Lebewesen.
gruss baki

bluemonkey
28-03-2008, 06:48
Das Kind sollte ausschliesslich betrachtet werden autonom von Mutter, Staat, oder Hergang der Zeugung.
gruss baki

Ist es aber nicht (autonom), ein ungeborenes Kind wird ohne die Mutter sterben. Und danach wird es auch noch lange auf die Mutter angewiesen zu sein.

Ich kann sowohl Abtreibungsgegner wie auch Befürworter verstehen
Die tatsächliche Situation selbst kann man wohl erst begreifen, wenn man betroffen ist.
Als allgemeines Recht schwer zu entscheiden.
Allerdings wurden und werden auch Kinder abgetrieben, wenn es verboten war/ist, allerdings unter üblen Bedingungen.
Ich empfehle zu dieser Thematik "Gottes Werk und Teufels Beitrag" von John Irving (Das Buch, nicht den Film).

bluemonkey
28-03-2008, 06:53
Du bist ganz schnell wegen Volksverhetzung hinter Schloss und Riegel wenn du sagst das ein Menschenleben eigentlich nicht den Wert hat der ihm zugemessen wird und entbehrlich ist.

Meinst Du jetzt Hassprediger oder Neonazis, die mit diesem Argument zu Morden aufrufen, oder kennst Du einen wirklichen Fall wo jemand diese Meinung vertrat (ohne verschiedenen Gruppen unterschiedliches Lebensrecht zuzumessen;)), und dann denunziert, abgeführt und eingekerkert wurde?

By the way:

Wenn jemand Deine Mutter/ Deine Geschwister/ Deine Freunding tötet oder es bei Dir versucht, sagst Du dann bei der Gerichtsverhandlung: "bestraft ihn nicht so schlimm, Menschenleben sind überbewertet?"

Baki the grappler
28-03-2008, 10:37
@bluemonkey: die Ausführung bezieht sich auf eine Anwendung des rechtes auf Leben sobald man gezeugt wurde. "Autonom" meint es geht nur um die Betrachtung des rechtes auf Leben für das noch ungeborene Kind. Es ist bereits im Mutterleib teil der Gesellschaft und sollte deshalb alle Rechte besitzen wie ein geborenes Kind.
2) Wenn jemand ein Menschen tötet, greift der Gesellschaftsvertrag für diesen Menschen immer noch, er muss zwar weggesperrt werden zum Schutz der restlichen Bevölkerung, doch man darf auch ihn nicht töten, da sonst der Staat selbst gegen den Gesellschaftsvertrag verstösst. Man würde diesen Menschen dann als Mittel zum Zweck der Abschreckung benutzen. Genau das selbe geschieht bei einer Abtreibung, lediglich unter anderer Voraussetzung.
Wenn niemand das Recht besitzen darf zu töten, dann darf auch eine Mutter nicht entscheiden ob sie ihr Kind abtreibt. Es wäre ein Verstoss gegen den Gesellschaftsvertrag. Dass dies immer noch geschieht, zeigt mir lediglich das ein Geist wie jener von Kant zwar gelesen wird, aber die meisten Menschen nicht im geringsten verstehen was er einst schrieb.
gruss baki

bluemonkey
28-03-2008, 12:05
@bluemonkey: die Ausführung bezieht sich auf eine Anwendung des rechtes auf Leben sobald man gezeugt wurde. "Autonom" meint es geht nur um die Betrachtung des rechtes auf Leben für das noch ungeborene Kind. Es ist bereits im Mutterleib teil der Gesellschaft und sollte deshalb alle Rechte besitzen wie ein geborenes Kind.
2) Wenn jemand ein Menschen tötet, greift der Gesellschaftsvertrag für diesen Menschen immer noch, er muss zwar weggesperrt werden zum Schutz der restlichen Bevölkerung, doch man darf auch ihn nicht töten, da sonst der Staat selbst gegen den Gesellschaftsvertrag verstösst. Man würde diesen Menschen dann als Mittel zum Zweck der Abschreckung benutzen. Genau das selbe geschieht bei einer Abtreibung, lediglich unter anderer Voraussetzung.
Wenn niemand das Recht besitzen darf zu töten, dann darf auch eine Mutter nicht entscheiden ob sie ihr Kind abtreibt. Es wäre ein Verstoss gegen den Gesellschaftsvertrag. Dass dies immer noch geschieht, zeigt mir lediglich das ein Geist wie jener von Kant zwar gelesen wird, aber die meisten Menschen nicht im geringsten verstehen was er einst schrieb.
gruss baki


Hallo Baki,

Es wäre doch ein Leichtes, den Gesellschaftsvertrag so abzuändern, dass erst geborene Kinder reinfallen, und Utilaristen meinen das sogar schlüssig zu begründen.
Umgekehrt könntest Du dann auch ein Verhütungsverbot begründen weil ja das Leben eines zukünftigen Mitglieds der Gesellschaft verhindert wird. :gruebel:.
Ich habe zwar Kant nicht gelesen und würde ihn eventuell nicht verstehen, dennoch sollte sich jede Theorie an der Wirklichkeit messen lassen.
Was nützt mir ein schönes Gedankengebäude, wenn dessen strikte Umsetzung das reale Leid der Menschen vergrößert (Marx die Theorie und Murks die Praxis)?

Kraken
28-03-2008, 13:20
tja, aber leben verhindern, und bereits entstandenes leben auslöschen scheint mir doch ein ein nicht kleiner unterschied

denn ein noch nciht gezeugtes kind kann nicht leiden, weil es nicht existiert.

shin101
28-03-2008, 13:21
Führt das ganze zu einem zufriedenstellenden Ziel ?:)


Viele grüße,
iron

Potz
28-03-2008, 14:09
Führt das ganze zu einem zufriedenstellenden Ziel ?:)


Nö.

Andere Frage: Haben die Kriegsgegner Deutschlands im 2. Weltkrieg unrecht gehandelt, weil sie die einen Menschenleben als wertvoller als andere betrachtet haben?

Kraken
28-03-2008, 14:13
jetzt wirds wohl ganz schnell geclosed.

weiss ncihtmehr wessen regel es war, aber jeder weiss, dass eine diskussion zu ende ist, wenn jemand die nazikeule rausholt.

Potz
28-03-2008, 14:17
jetzt wirds wohl ganz schnell geclosed.

weiss ncihtmehr wessen regel es war, aber jeder weiss, dass eine diskussion zu ende ist, wenn jemand die nazikeule rausholt.

Ich kenn die Regel auch, aber ich wollt halt mal ein krasses Beispiel nehmen. Solange man halbwegs vernünftig darüber diskutiert wird der Thread schon nicht geclosed.

Kraken
28-03-2008, 14:23
eben, vernünftig;)

ausserdem wer sagt, dass sie die einen leben als wertvoller erachteten?

sie kämpften für oder gegen eine sache nicht für oder gegen menschen. in erster linie. klar kamen menschen drunter, aber das ist mehr ein mittel zum zweck, egal wie brutal das klingt.

shin101
28-03-2008, 14:28
Das Thema geht in die Politik so das selbst ich es nicht mehr igonrieren kann. Wenn Bedarf besteht darüber zu reden bitte per Pn am sonsten ein anderes Beispiel wählen :)


Danke,
iron

Potz
28-03-2008, 14:30
eben, vernünftig;)

ausserdem wer sagt, dass sie die einen leben als wertvoller erachteten?

sie kämpften für oder gegen eine sache nicht für oder gegen menschen. in erster linie. klar kamen menschen drunter, aber das ist mehr ein mittel zum zweck, egal wie brutal das klingt.

Kommt doch auf das selbe hinaus. Sie haben haben das Leid von Menschen als wichtiger erachtet als die Leben die man notgedrungen opfern musste.

Potz
28-03-2008, 14:31
Das Thema geht in die Politik so das selbst ich es nicht mehr igonrieren kann. Wenn Bedarf besteht darüber zu reden bitte per Pn am sonsten ein anderes Beispiel wählen :)


Danke,
iron

Ja ok. Das Problem ist nur das man nur an solchen Beispielen die Konsequenzen die solche ethische Werte mit sich ziehen, deutlich machen kann.

Osirus
29-03-2008, 02:58
...so stellte Kant fest. Behandle einen Menschen niemals nur zum Mittel. Darauf basiert auch die Ablehnung der Todesstrafe.

Kant war mit Sicherheit nicht gegen die Todesstrafe, im Gegenteil!

Osirus
29-03-2008, 03:04
Du bist ganz schnell wegen Volksverhetzung hinter Schloss und Riegel wenn du sagst das ein Menschenleben eigentlich nicht den Wert hat der ihm zugemessen wird und entbehrlich ist.

So schnell geht das nun auch nicht. In Deutschland wurden von 1977-2002 jährlich nur ca. 193 Fälle insgesamt wegen Volksverhetzung abgeurteilt (nicht verurteilt!), die Vorschrift hat also nur eine absolute Randbedeutung.

Osirus
29-03-2008, 03:08
@Abtreibungsproblem: der Gesellschaftsvertrag gilt für jedes menschliche Lebewesen...

Die Theorie vom Gesellschaftsvertrag ist ja schön und gut, aber Du kannst sie doch nicht einfach so aus dem Hut zaubern und so tun, als wäre unsere heutige Rechtsordnung darauf aufgebaut. Warum kommst Du jetzt damit??

Baki the grappler
29-03-2008, 19:45
@Osirus: immer her mit den Textpassagen von Kant aus welchen man schlussfolgern kann, dass er für eine Todesstrafe war.
Der Gesellschaftsvertrag ist natürlich nicht als komplett Anleitung 1:1 in unser System übernomen worden. Doch sind die einzelnen Gedanken aus denen unser Rechtsystem entstanden sind auch wieder auf diesen zurückzuführen. So ist er für eine Argumentation völlig legitim anwendbar. Immerhin baut die politische Wissenschaft der Abiturstufe darauf auf, ein Rechtssytem wie das unsere als Ergebnis eines Werkes wie z.B. das des Leviathans zu betrachten.
gruss Baki

Osirus
29-03-2008, 20:03
@Osirus: immer her mit den Textpassagen von Kant aus welchen man schlussfolgern kann, dass er für eine Todesstrafe war.
Der Gesellschaftsvertrag ist natürlich nicht als komplett Anleitung 1:1 in unser System übernomen worden. Doch sind die einzelnen Gedanken aus denen unser Rechtsystem entstanden sind auch wieder auf diesen zurückzuführen. So ist er für eine Argumentation völlig legitim anwendbar. Immerhin baut die politische Wissenschaft der Abiturstufe darauf auf, ein Rechtssytem wie das unsere als Ergebnis eines Werkes wie z.B. das des Leviathans zu betrachten.
gruss Baki

aus der grundlegung zur metaphysik der sitten: "hat er aber gemordet, so muss er sterben!" wer behauptet, sich mit kant auszukennen, sollte das zitat kennen. wenn du es bei google eingibst, kannst du sehen, dass es stimmt. zufälligerweise gibt es sogar ein buch mit dem selben titel, in dem auch andere philosophen mit der selben meinung behandelt werden.

und der gesellschaftsvertrag ist als theoretisches konstrukt entwickelt worden, vor allem um monarchische macht zu legitimieren, und zwar vor gut 400 jahren. in unserer demokratie wird ja tatsächlich (und nicht nur theoretisch) gewählt, also ist der gesellschaftsvertrag auch hier nicht "völlig legitim anwendbar". unser rechtssystem das ergebnis von thomas hobbes? zum glück nicht... und was ist überhaupt die politische wissenschaft der abiturstufe?

Baki the grappler
30-03-2008, 05:05
@Osirus der Zusammenhang entstand aus einem andern Kontext. Jener welcher die Frage beschreibt: einen Menschen zu töten, welcher "Unschuldig" , der Schwerpunkt liegt auf "unschuldig", Nicht auf "Mörder" , als Ausweichperson für die Todeswahl zu einer anderen Gruppe steht. In diesem Falle ist die Auslegung des K.I. genau so anwenbar wie ich ihn schilderte.
Auch im Kontext der Betrachtung liegt die auszuführende Staatsgewalt welche zu seiner Zeit herrschte. Ausführung: "Der kategorische Imperativ gibt zwar die Grundregel für gutes Handeln, er ist aber nicht hinreichend, da der Mensch kein reines Vernunftwesen ist, sondern auch Neigungen und Triebe hat. Zur moralisch guten Handlung ist auch ein guter Wille erforderlich. Wer moralisch richtig handeln will, muss das uneingeschränkt Gute als Maßstab für seine Handlungen nehmen. Das uneingeschränkt Gute bezeichnet Kant als Sittlichkeit. Sittlichkeit ist eine Idee a priori, die nicht definiert werden kann, die aber jeder inhaltlich bei seinen Urteilen bestimmen kann."
Folglich: in der rein philosophischen Konsequenz ist die Todesstrafe nicht gegeben. "Sterben sollte" , meint nicht getötet werden muss. Kant war bestrebt, dass zu seiner Zeit eine anfängliche Veränderung stattfinden kann.
Der Ausschnitt und insbesondere die 4 Fälle verbieten ein Töten. Die Ausnahme welche er selber vollzieht entcheidet sich an zwei Punkten. Zum einen bezieht er sich auf Krieg und nicht allg., zum anderen geht es um die Wahrung des Staatlichen Souveräns besonders erwähnt im Zusammenhang zu einer anderen Philo. Idee. Dies alles hat aber nichts mit der Umsetzung des K.I. für den einzelnen Bürger zu tun.
Das wenige ihn verstanden, zielte auch auf Autoren ab, die aus ihm ein Philos. Befürworter der Todesstrafe machen wollten oder wollen. Selbst im 3 Reich wurde er unter solchen Aspekten missbraucht, lachhaft.
Oft entscheiden kleine Wortposition über einen völlig differenzierten Sinngehalt einer Aussage.
Das Buch von Pieper ist dabei mit grösster Sorgfalt zu betrachen, es sind Aussagen zusammgefasst welche im Zusammenhang nicht einmal unter den Paradigmen der Philosophen ein Sinn ergeben. Solche Literatur besitzt keinen Wert.
Die Auslegung des nicht zu tötenden Mörder ist in ihrer Ausführung des kategorischen Imperativ bei Eco belegt.
@Gesel.Vertrag woher kommen die legislative etc.?
In welchem Zusammenhang entstanden diese Gedanken seiner Zeit?
Veränderung in Europa nach den "Bill of rights" Französiche Revo. ?
Zur letzten Frage: Dieses Wissen vermittelt Politische Wissenschaften!

T-Ente
05-04-2008, 00:05
Wie ist das denn rechtlich? Kann man da verklagt werden?

Osirus
07-04-2008, 17:52
Wie ist das denn rechtlich? Kann man da verklagt werden?

weil man so diffuses zeug schreibt wie manche leute hier...?

Lei Wulong
07-04-2008, 18:01
also ich weiss ja nicht:rolleyes: habt ihr nicht auch magische Kräfte?
Würd mich einfach vor den Zug stellen und haaaaaaaaaaaallllllllllllt schreien.

Nein jetzt mal ernsthaft was man in solchen Situationen macht kann denke ich mal keiner vorwegnehmen.
Vor allem überlege ich über solche missgünstigen lagen erst gar nicht nach.
Es gibt doch so viel schöhnes im Leben :p