Clip: ein kleiner Prinz beim Taijiquan [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Clip: ein kleiner Prinz beim Taijiquan



bluemonkey
25-03-2008, 19:24
Hallo, kennt ihr den schon? :)

YouTube - Chen Taijiquan demo from Chen Xiaowang's son, Chen Pengfei (http://de.youtube.com/watch?v=ljNEAYEt5m4&feature=related)

Drachin
25-03-2008, 20:41
Das ist wie wenn ein Kind ein Gedicht aufsagt. Finde ich auch gut und richtig so.

Jochen Wolfgramm
25-03-2008, 21:49
Der ist auch nicht schlecht:

10 Jähriger (http://de.youtube.com/watch?v=fS0QYq26V2g)

Klaus
26-03-2008, 14:07
Ich finde das schon mehr als ordentlich. Vermutlich ist das besser als was 99% der Erwachsenen machen.

wudangdao
26-03-2008, 14:24
Wow, die Jungs beider Videos sind extrem gut! Da sieht man die kommenden Großmeister heranwachsen :)

Ich hoffe natürlich, dass sie trotzdem eine erfüllte Kindheit genießen können, ohne auf allzuviele Dinge verzichten zu müssen und dass sie mit Spaß und Leidenschaft bei ihrer Kunst bleiben.

Gruß
wudangdao

bluemonkey
26-03-2008, 21:59
Ich hoffe natürlich, dass sie trotzdem eine erfüllte Kindheit genießen können, ohne auf allzuviele Dinge verzichten zu müssen und dass sie mit Spaß und Leidenschaft bei ihrer Kunst bleiben.


Die Horrorgeschichten stammen ja eher aus dem Yanglager (Yang Banhou/ Yang Banhou / Die Söhne von Yang Cheng Fu...:(

Peng Fei wurde angeblich unter anderem mit der Aussicht auf Happy Meal zum Training motiviert (sieht man ihm aber nicht an:p).

bluemonkey
26-03-2008, 22:20
Der ist auch nicht schlecht:

10 Jähriger (http://de.youtube.com/watch?v=fS0QYq26V2g)

besonders das Fajin :respekt:, ein richtiger Wirbelwind.
Aber am Schluß war er doch froh, dass er fertig war:)

Heping
27-03-2008, 00:02
Peng Fei wurde angeblich unter anderem mit der Aussicht auf Happy Meal zum Training motiviert (sieht man ihm aber nicht an:p).

Um jedwelchen Happy Meal-Gerüchten entgegenzutreten, habe ich folgendes Video hochgeladen:

Chen Pengfei 1991 (http://www.youtube.com/watch?v=SM-EKKy4354)

Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1991 (ich hab' sie gemacht, darum weiss ich es so genau...) und da gab es genau 2 McDonalds-Restaurants in China, eines an der Wangfuqing in Beijing und eines in Shenzhen an der Grenze zu Hong Kong. Zhengzhou stand damals noch nicht auf der Fastfood-Landkarte...

bluemonkey
27-03-2008, 07:46
Um jedwelchen Happy Meal-Gerüchten entgegenzutreten, habe ich folgendes Video hochgeladen:

Chen Pengfei 1991 (http://www.youtube.com/watch?v=SM-EKKy4354)

Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1991 (ich hab' sie gemacht, darum weiss ich es so genau...) und da gab es genau 2 McDonalds-Restaurants in China, eines an der Wangfuqing in Beijing und eines in Shenzhen an der Grenze zu Hong Kong. Zhengzhou stand damals noch nicht auf der Fastfood-Landkarte...

In Australien sah das schon anders aus ;).

Danke für das Video!:)
Ich durfte ihn (inzwischen 19) letztes Jahr live erleben und er hat IMHO die Statur eines Leichtathleten oder Schwimmers.
Sein Taijiquan ist ein großer ästhetischer Genuß!

tsange
27-03-2008, 08:51
Um jedwelchen Happy Meal-Gerüchten entgegenzutreten, habe ich folgendes Video hochgeladen:

Chen Pengfei 1991 (http://www.youtube.com/watch?v=SM-EKKy4354)

((Videotext: They told me that he was 3 years old at this time, but as the chinese years counting is a bit different from ours I guess he could have been 4.))

ich dachte, bei der chinesischen altersangabe wird die schwangerschaft als zusätzliches jahr mitgerechnet - aber dann wäre er erst 2 jahre alt und das geht sich definitiv nicht aus. schon die 4 jahre sind kaum zu glauben.

einen sehr geknechteten eindruck macht er nicht, weder bei der vorführung, noch beim fröhlichen weghopsen nach der verbeugung, obwohl eine solche leistung sicher nicht ohne eine menge arbeit zu kriegen ist (aber das kennt man ja auch von den eigenen kindern, dass denen keine arbeit zuviel ist, wenn sie sich für etwas begeistern und die begeisterung nicht durch stumpfsinnigkeit gekillt wird).

irre, was die knirpse da vorführen.

laoshu
28-03-2008, 09:06
Bei allem Respekt für die Leistungen der Kinder und Jugendlichen muss ich leider hier die Fliege in den Chardonnay schmeißen.
1. KKs sind in China ein Breitensport wie bei uns Fussball. Kein Wunder also, wenn bereits kleine Kinder hervorragende Leistungen bringen. Die Zahl der Dreijährigen, die in Deutschland taiji lernen, hält sich in überschaubaren Grenzen.
2. Die Zustände, unter denen die Kinder (meist ab ca. 5 Jahren) in den chinesischen Sportinternaten von morgens bis abends trainieren, würden bei uns unter die Genfer Konvention für Menschenrechte fallen. Sportpädagoge ist in China ein anderes Wort für staatlich sanktionierter Folterknecht. Da lockt nicht das happy meal, da droht unendliche Schande, wenn der kleine Hoffnungsträger des Familienclans versagt.
3. Niemand, der in China zu den chosen few im wushu oder taiji gehört, hatte eine Kindheit, wie wir sie uns sozialromantisch vorstellen.
Sorry, würde mich liebend gern vom Gegenteil überzeugen lassen.
laoshu

bluemonkey
28-03-2008, 12:02
Bei allem Respekt für die Leistungen der Kinder und Jugendlichen muss ich leider hier die Fliege in den Chardonnay schmeißen.

2. Die Zustände, unter denen die Kinder (meist ab ca. 5 Jahren) in den chinesischen Sportinternaten von morgens bis abends trainieren, würden bei uns unter die Genfer Konvention für Menschenrechte fallen. Sportpädagoge ist in China ein anderes Wort für staatlich sanktionierter Folterknecht. Da lockt nicht das happy meal, da droht unendliche Schande, wenn der kleine Hoffnungsträger des Familienclans versagt.


Du solltest IMHO zwischen staatlichem Modern-Wushu-Sport-Taijiquan und traditionellem Familientajiquan differenzieren.
Ich glaube nicht, dass der Sohn eines Taijiquan-Großmeisters auf ein Sportinternat kommt, der hat innerhalb der Familie weit bessere (und wahrscheinlich liebevollere) Lehrer.
Chen Peng Fei ist übrigens größtenteils in Australien aufgewachsen, dort sehr erfolgreich zur Schule gegangen, hat ein entspanntes Verhältnis zum Taijiquan und studiert jetzt wohl in den USA (keinen Sport;)).
IMHO eine sehr sympathische und faszinierende Persönlichkeit.

Wie es auf der Taijiquanschule in Chenjiagou zugeht, können vielleicht die Leute berichten, die dort waren.
Ich persönlich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Leute wie Chen Zhiqiang Kinder quälen.
Schau mal hier, z.B. Bilder 22 bis 24 und ab Bild 30:
Taishan - Schule für Taijiquan und Innere Künste in Aachen | Qigong | Chen Stil | Nördlicher Wu Stil | Push Hands | Schwertform | Stolberg goes China (http://www.taishan.de/fg-china-2007.html)

(Natürlich ist richtiges Taijiquan kein Zuckerschlecken ;))

WuWei
28-03-2008, 12:49
Wie es auf der Taijiquanschule in Chenjiagou zugeht, können vielleicht die Leute berichten, die dort waren.
Ich persönlich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Leute wie Chen Zhiqiang Kinder quälen.
Schau mal hier, z.B. Bilder 22 bis 24 und ab Bild 30:
Taishan - Schule für Taijiquan und Innere Künste in Aachen | Qigong | Chen Stil | Nördlicher Wu Stil | Push Hands | Schwertform | Stolberg goes China (http://www.taishan.de/fg-china-2007.html)

(Natürlich ist richtiges Taijiquan kein Zuckerschlecken ;))


ich war da und das über einen längeren Zeitraum und ich kann nur sagen ich bin froh das ich als ausländischer junger Erwachsener auf die Schule gegangen bin und nicht als chinesisches Kind. Für die ist das alles andere als ein liebevoller Zuckerschlecken. Denn derjenige der die Kinder betreut wurde in einer Wushu schule ausgebildet ist selber erst 20 und schlägt und tritt sie bei jeder Gelegenheit, weil er es selber so erfahren hat.

Chen Ziqiang ist ein liebevoller Mensch mit hohen Moralvorstellungen, und gehört zu den Menschen die mich am meisten beeindruckt haben in meinem Leben.
Als Lehrer in seiner Schule ist er aber eine sehr strenge Person und alle seine Schüler haben Angst vor ihm. Ich habe allerdings nie erlebt das er seine Schüler unnötig hart schlägt, da ist der Kindertrainer schlimmer.

bluemonkey
28-03-2008, 13:21
Danke für die Aufklärung

Klaus
28-03-2008, 14:29
Und warum redet keiner mal mit dem Kindertrainer ?

Zen Frog
28-03-2008, 14:54
NA, weil er sonst denjenigen schlägt, der sein Maul aufmacht... und ich hab keine Lust von dem eine reingeboxt zu bekommen *G* ;) Nein, Scherz beiseite. Ich denke man muss sich vergegenwärtigen, dass wir hier von China sprechen, und dass unsere Moralvorstellungen ganz und gar nicht übertragbar sind, auf deren Verhältnisse und vor allem KULTUR. So schwer es ist, aber die STAR TREK Philosophie ist wichtig: RAUSHALTEN! und den eigenen Wert nicht über den anderer stellen.

Klaus
28-03-2008, 15:16
Wenn ein 20jähriger einen 4jährigen schlägt weil "ihm danach ist" und weil der beim 4fachen Rückwärtssalto gepatzt hat, dann halte ich mich nicht raus und rede mir selbst was von "nein, Deine Moral ist nicht universell, junger Jedi, Du musst einen 20jährigen Asi in China auch Kindern zusammenschlagen lassen können, ohne Dich schlecht zu fühlen" ein. Wie man das macht ist eine andere Sache, man muss demjenigen keine reinsemmeln, oder ihm das Gesicht nehmen. Zur Not spricht man ihn an wenn man alleine ist, und versucht es positiv, versucht ihm den Wert zu vermitteln, der ihm abgeht, und der auch in China früher und teils auch heute noch allgegenwärtig war (siehe die Dorfbevölkerung die mit blossen Händen ein Kind aus einem Brunnen gräbt, die ganze Nacht lang). So habe ich es gelernt. Die andere historische Variante behalte ich mal für mich, die ist heute nicht mehr so leicht anzuwenden.

bluemonkey
28-03-2008, 15:22
NA, weil er sonst denjenigen schlägt, der sein Maul aufmacht... und ich hab keine Lust von dem eine reingeboxt zu bekommen *G* ;) Nein, Scherz beiseite. Ich denke man muss sich vergegenwärtigen, dass wir hier von China sprechen, und dass unsere Moralvorstellungen ganz und gar nicht übertragbar sind, auf deren Verhältnisse und vor allem KULTUR. So schwer es ist, aber die STAR TREK Philosophie ist wichtig: RAUSHALTEN! und den eigenen Wert nicht über den anderer stellen.

Das sehe ich anders.

Chen Xiaowang hat mal sinngemäß gesagt (bzlg. kulturellem Hintergrund und Zugang zu Taijiquan):

Ich bin durch die ganze Welt gereist, habe viele Menschen getroffen. Es gibt unterschiedliche Hautfarben, aber das Herz ist überall das gleiche!

Das passt IMHO auch auf Gewalt (psychisch und physisch) gegen Kinder.
Die Folgen sind die gleichen. Wir sind alles Menschen, das ist nicht damit vergleichbar, dass man einen Löwen oder Menschenaffen beobachtet, der Infanzit begeht.

WuWei
28-03-2008, 16:07
Es ist leicht hier zu Sitzen und zu schreiben: dann muss man es ihm halt sagen.
Wenn man da ist ist es auf jeden fall nicht leicht, was dagegen zu machen. Es ist nun mal so, dass Kinder schlagen, da so normal ist wie es bei uns vor 70 Jahren war. Und Chinesen mögen es nun mal nicht wenn man sich als Ausländer in ihre Angelegenheiten einmischt. Und wenn man sich da als Moralapostel aufspielt haben die Kinder das auszugbaden.

Freier Geist
28-03-2008, 16:28
Man nehme eine x-beliebige menschliche Handlung und bewege sich mit dieser in Gedanken auf dem Zeitstrahl der Menschheitsgeschichte nach Belieben vor und zurück und suche nach jeder "Runde" einen anderen Ort auf diesem Planeten auf. Wir stellen dann irgendwann fest, dass wir für praktisch jede Handlung eine Art Kontinuum aufstellen können, das da jeweils reicht von "Pflicht" über "erwünscht", "toleriert", "missbilligt" bis hin zu "verboten" - je nach Ort und Zeit.

Und man muss da räumlich und zeitlich gar nicht mal so besonders weit umherschweifen, um schon recht Erstaunliches entdecken zu können. Beispiel Gewalt in Deutschland bis noch vor wenigen Jahrzehnten: Da waren zu meines Großvaters Zeiten als junger Mann z. B Kneipenschlägereien banaler Alltag. Seinen Rivalen hat man mitunter auch von der Brücke in den Fluss geworfen usw. Und keiner wäre auf die Idee gekommen, das als unmenschlich oder zu hart zu bezeichnen; keiner wäre auf die Idee gekommen, deswegen zur Polizei zu rennen. Es war NORMAL, es galten andere Maßstäbe, ein anderer "gesunder Menschenverstand"! Alle Wertungen sind eine sehr relative Angelegenheit und einem ständigen Wandel unterzogen - räumlich und zeitlich. Menschen sind verdammt unterschiedlich. Und jeder hat auf seine Art recht. Das Gleiche gilt für Gesellschaften. Ständige Sich-Einmisch- und Weltverbesserersyndrome helfen unterm Strich in der Regel wenig bis gar nicht. Nicht selten machen sie die Dinge, die für die Betroffenen subjektiv gar nicht so schlimm waren noch schlimmer. Und wenn ein schlagender chinesischer Lehrer der Vergangenheit angehören soll, dann erhebe ein betroffener Chinese das Wort und nicht ein selbstgerechter Ausländer. Effective change always comes from underneath - and from within.

tsange
28-03-2008, 16:29
Wenn ein 20jähriger einen 4jährigen schlägt weil "ihm danach ist" und weil der beim 4fachen Rückwärtssalto gepatzt hat, dann halte ich mich nicht raus und rede mir selbst was von "nein, Deine Moral ist nicht universell, junger Jedi, Du musst einen 20jährigen Asi in China auch Kindern zusammenschlagen lassen können, ohne Dich schlecht zu fühlen" ein. Wie man das macht ist eine andere Sache, man muss demjenigen keine reinsemmeln, oder ihm das Gesicht nehmen. Zur Not spricht man ihn an wenn man alleine ist, und versucht es positiv, versucht ihm den Wert zu vermitteln, der ihm abgeht, und der auch in China früher und teils auch heute noch allgegenwärtig war (siehe die Dorfbevölkerung die mit blossen Händen ein Kind aus einem Brunnen gräbt, die ganze Nacht lang). So habe ich es gelernt. Die andere historische Variante behalte ich mal für mich, die ist heute nicht mehr so leicht anzuwenden.

die schwierigkeit, bei jemandem, der kinder schlägt, etwas zu bewirken, halte ich nicht für kulturell bedingt. es gibt mehr als genug leute in allen ländern der welt, die kinder schlagen, klassischerweise weil sie mit der betreuung von kindern vollkommen überfordert sind und gleichzeitig der meinung sind, irgendwelche perfekten ergebnisse erzwingen zu müssen. und jedesmal ist das problem nicht "wie redet man denen ins gewissen" (die haben ein so schlechtes und so notdürftig verdrängtes schlechtes gewissen, dass sie sich sofort auf eienn justament-standpunkt verhärten, sobald man das thema auch nur streift), sondern "wie entlastet man sie, ohne sie bloßzustellen, obwohl man eigentlich kocht vor wut". soviel ich weiss, wurde bisher noch keine andere wirksame methode gefunden (außer, die kinder aus dem wirkungskreis eines solchen menschen zu entfernen).

ich denke wuwei hat recht, wenn er meint, dass vorwürfe nur zu noch mehr gemeinheit gegenüber den kindern führen würde. wieweit ein ansprechen der schulleitung darauf, dass der 20-jährige hoffnungslos überfordert ist, nicht denselben effekt mit einer zusatzstufe bewirken würde, kann aus der entfernung nicht beurteilt werden (wuwei - was meinst du?). wenn die einsehen und verstehen, dass der lehrer hilfe braucht, stehen die chancen gut. sonst leider gar nicht. und da es immer sehr viel einfacher ist, die verantwortung nach unten zu delegieren und einfach die probleme zu ignorieren, nehme ich stark an, dass auch eine solche intervention wenig aussicht auf erfolg hätte.

wenn die eltern der kinder (und vielleicht auch die kinder selbst) die lernsituation weiterhin wollen und keine möglichkeit besteht, dem bösen 20-jährigen zu helfen, fürchte ich, dass man kaum was tun kann, um den den kindern zu helfen.

WuWei
28-03-2008, 16:50
wieweit ein ansprechen der schulleitung darauf, dass der 20-jährige hoffnungslos überfordert ist, nicht denselben effekt mit einer zusatzstufe bewirken würde, kann aus der entfernung nicht beurteilt werden (wuwei - was meinst du?).


Die Leitung ist praktisch Chen Ziqiang und ich denke er würde meine Einwände nicht verstehen, da sie es schon ewig so machen und auch er es so gelernt hat.
Außerdem wurde dieser Trainer von ihm eingesetzt, sprich ich würde auch ihn indirekt kritisieren, denn er weiß was in seiner Schule los ist.

Freier Geist und tsange haben sehr gut beschrieben warum ich es besserfinde sich da nicht einzumischen.

WuWei
28-03-2008, 16:59
(siehe die Dorfbevölkerung die mit blossen Händen ein Kind aus einem Brunnen gräbt, die ganze Nacht lang). So habe ich es gelernt. Die andere historische Variante behalte ich mal für mich, die ist heute nicht mehr so leicht anzuwenden.


Das ist auch heute noch so Chen Ziqiang und auch der Prügeltrainer würden ihre Schüler in jeder Situation verteidigen und außerhalb des Trainings war der Trainer auch sehr freundlich zu seinen Schülern und sie haben mit ihm Spaß gehabt. Die Kinder werden nicht wie Dreck behandelt, außerhalb des Trainings sind sie einfach nur Kinder und es wird ihnen auch gestattet.

Klaus
28-03-2008, 17:36
Es kommt auf den emotionalen Kontext, das "eigentliche", an. Was ist der innere Antrieb desjenigen, worum geht es ihm. Ist er ein Asi, oder ein besorgter Lehrer. Ein Freund von mir hatte das Erlebnis mal in einem Imbiss, in dem ein Vater sein Kind permanent auf Asi-Art angepöbelt und geschlagen hat. Er hat ihm gesagt "Noch ein Schlag und Du bereust es". Natürlich hat der Vater ihn dann angegrinst und gesagt "was willst Du denn machen", und es wieder geschlagen. Ergebnis: er hat ihn heftigst zusammengeschlagen und ihm gewisse Konsequenzen erläutert wenn er ihn nochmal irgendwo das Kind schlagen sieht. Ich glaube nicht dass der Mann "schlimmer" geworden ist, nachdem er sich bei der Gelegenheit mal in die Hose gemacht hat. Es gibt sicher auch weitere Methoden, die ich versucht hätte. Schlechter als nichts tun war es nicht.

WuWei
28-03-2008, 17:46
Es kommt auf den emotionalen Kontext, das "eigentliche", an. Was ist der innere Antrieb desjenigen, worum geht es ihm. Ist er ein Asi, oder ein besorgter Lehrer. Ein Freund von mir hatte das Erlebnis mal in einem Imbiss, in dem ein Vater sein Kind permanent auf Asi-Art angepöbelt und geschlagen hat. Er hat ihm gesagt "Noch ein Schlag und Du bereust es". Natürlich hat der Vater ihn dann angegrinst und gesagt "was willst Du denn machen", und es wieder geschlagen. Ergebnis: er hat ihn heftigst zusammengeschlagen und ihm gewisse Konsequenzen erläutert wenn er ihn nochmal irgendwo das Kind schlagen sieht. Ich glaube nicht dass der Mann "schlimmer" geworden ist, nachdem er sich bei der Gelegenheit mal in die Hose gemacht hat. Es gibt sicher auch weitere Methoden, die ich versucht hätte. Schlechter als nichts tun war es nicht.


Der Trainer war mir nicht wirklich sympathisch, und ich fand seine Schläge total überflüssig und zweifle den pädagogischen Wert seiner Körperlichen Züchtigung an. Soll ich es jetzt machen wie dein Freund?
Ich dürfte danach die Schule verlassen und nichts würde sich in der Schule ändern. Abgesehen davon das der Trainer seinen Gesichtsverlust vor den Schülern wieder gutmachen muss in dem er zeigt dass er immer noch der ist der was zu sagen hat. Ich sehe darin den Sinn nicht.

Klaus
28-03-2008, 18:23
Darum macht man das ja wenn keiner dabei ist, zum Beispiel indem man gar nichts vorschlägt, sondern fragt warum er das macht, und sich darüber unterhält. Man kann zum Beispiel sagen dass es einem persönlich weh tut es zu sehen, und sich schlecht fühlt, ohne eine Lösung vorzuschlagen. Gelegentlich arbeite ich auch mit vormachen, sage also gar nichts, sondern behandle ein Kind so wie ICH es tun würde, für das gleiche Ziel. Manchmal macht es dann einer nach. Oder ich behandle den Täter gut, damit er mal den Unterschied fühlt.

laoshu
28-03-2008, 18:27
Eigentlich hatte ich nicht vor, mit meinem comment eine Diskussion über den Umgang mit Kindern loszutreten. Ich wollte einfach nur gerade angesichts der Leistungen der asiatischen Kinder auf die Umstände aufmerksam machen, die sich dahinter verstecken können und gerne übersehen werden. Wie gesagt können, nicht müssen.
Auch in westlichen Ländern gibt es eine Menge Kinder und Jugendliche, deren herausragende Leistungen vorallem auf dem pathologischen Ergeiz ihrer Eltern beruhen. Stichwort "Tennis-, Fußball-, Ballett-Mütter und/oder Väter". Statt Schläge Liebesentzug. Was von beidem den Kindern mehr wehtut, darüber kann man streiten. Noch vor nicht allzu langer Zeit staunten wir über die Leistungen der Athleten aus den Ostblockländern. Die gingen alle durch eine Schule wie viele chinesische Athleten bis heute.
Andere Länder, andere Sitten. Was dabei herauskommt, wenn wir unsere westlichen Werte und Normvorstellungen anderen Kulturen aufoktroieren wollen, nun, dass können wir jeden Tag in den Medien verfolgen. Gerade die Chinesen reagieren da besonders sensibel, wie der Tibetkonflikt zeigt. Die Veränderung kann tatsächlich nur durch die Betroffenen selbst erfolgen. Und das geschieht ja, dem dao sei Dank, auch (siehe DDR, Tibet und zunehmend in China):)
Den schlagenden 20jährigen Kampfsportlehrer zu fragen, warum er das macht oder ihn gar selbst zu verprügeln, wird sich in keiner Weise auf sein Verhalten auswirken, geschweige denn auf das Erziehungssystem in China. Keiner der asiatischen Meister, die ich kenne, fand übrigens irgendetwas dabei, über die Schmerzgrenze hinaus gedehnt oder geschlagen geworden zu sein.
Danke für die posts, aber ich befürchte, wir driften off-topic.
laoshu

T. Stoeppler
28-03-2008, 21:55
Allerdings, das ist komplett off-topic, hat mit IKK nichts zu tun und daher hier fehl am Platze. Also back to topic bitte.

Gruss, Thomas

laoshu
29-03-2008, 10:01
hat mit IKK nichts zu tun und daher hier fehl am Platze.
Sorry, Thomas, das hat es wohl. Off-topic ist es nur in diesem thread.
Grüsse,
laoshu