Vollständige Version anzeigen : Karate-Training interessant gestalten
Wie sieht für Euch ein interessantes und abwechslungsreiches Karate-Training aus ? (Ohne das sich jemand langweilt) :cool:
-Welche Trainingsinhalte sollten im Training vorkommen?
-Was macht Ihr, damit es nicht langweilig wird?
-Welche Übungsformen bevorzugt Ihr im Training?
-habt Ihr spielerische Elemente mit einbezogen?
Bitte stellt doch hier mal rein, wie es (a) bei Euch im Training so aussieht, was Ihr wie trainiert und wie (b) für Euch das perfekte Training aussehen müsste :) oder habt Ihr vielleicht schon das perfekte Training ? ;)
Das ganze sollte bitte auf Karate begrenzt sein, jedoch völlig Stilunabhängig.
Oss
tori
Welche Zielgruppe? Kinder, Jugendliche, Erwachsene?
Oder meinst Du allgemeine Prinzipien oder konkrete Sachen?
Pfft... das wird jetzt aber schwer, gibt ja tausend Sachen..
O.K., kleiner auszug von dem was wir in unserem (Shotokan) Dojo so machen:
-(wenig) Hoppelkarate, dieses aber nur selten und zum aufwärmen
-Fallschule, Fallschuldrills
-Kihon mit Pratzen (normale Kihonformen) VK natürlich
-Kakie / Kakieprinzipien
-Bodenkampf, Bodentechniken
-Kobudo
-Hebeltechniken
-Kumite, Lk am Kopf, VK Körper
-Kumite mit Schutzausrürtung (Helm mit Visir) VK
-Wurftechniken (Halb- und Vollwürfe)
-Würger
-Infight / Grappling
-Div 2-Personenformen
Und son Kram halt.
Hat ja niemand etwas von Shotokan gesagt, oder? Karate ist halt mehr als Shotokan ;)
Bei uns könnte ein Training so aussehen:
Aufwärmen mit laufen, Kniekreisen, Hüftkreisen, Armkreisen, Kopfdrehen, etc.
Kihon im Stand
Hiza geri, Mae geri, Mae Keage, Mawashi geri etc.
Armtechniken
oder
Ido Geiko (Kihon in Bewegung)
Kampfkombinationen mit Partner
oder
Polstertraining mit Partner
Sparring
Katas
Kraftraining (Bauch, Kniebeugen, Liegestütz)
Liebe Grüße
Hashime
bikergirl
31-03-2008, 09:35
Pfft... das wird jetzt aber schwer, gibt ja tausend Sachen..
O.K., kleiner auszug von dem was wir in unserem (Shotokan) Dojo so machen:
-(wenig) Hoppelkarate, dieses aber nur selten und zum aufwärmen
-Fallschule, Fallschuldrills
-Kihon mit Pratzen (normale Kihonformen) VK natürlich
-Kakie / Kakieprinzipien
-Bodenkampf, Bodentechniken
-Kobudo
-Hebeltechniken
-Kumite, Lk am Kopf, VK Körper
-Kumite mit Schutzausrürtung (Helm mit Visir) VK
-Wurftechniken (Halb- und Vollwürfe)
-Würger
-Infight / Grappling
-Div 2-Personenformen
Und son Kram halt.
:cool: Ja, machen wir auch so (Goju Ryu), obwohl natuerlich nicht alles an einem Abend :D und Kobudo ist bei uns separat, da wir keine Trainer in unserem eigenen (sehr kleinen) Verein haben und somit von einem befreundeten Dojo die Lehrer "leihen" muessen.
Wir machen auch Kumite wie oben, aber auch viel "conditional fighting", also man setzt eine Bedingungen und arbeitet an einer Loesung.
Als Shotokan kann man das wohl kaum bezeichnen.
Wenn du das Sho(w)tokan mit Kata anSCHREIen, rumhoppeln und sinnlosem Hikite meinst, dann wohl eher nicht.
Allerdings sind folgendepunkte nachprüfbar Elemente von Funakoshis Karate gewesen:
-Kihon mit Kontakt (Makiwara)
-Kobudô
-Hebeltechniken
-Wurftechniken (Halb- und Vollwürfe)
-Würger
-Infight
-Kumite
Kein Element des alten Shôtôkan sind (vermutlich):
-Hoppelkarate
-Fallschule, Fallschuldrills
-Kakie / Kakieprinzipien
-Bodenkampf, Bodentechniken
Wenn wir das ganze zu insgesamt 11 Punkten zusammenfassen von denen 7 definitiv zum Karate der Funakoshilinie gehören finde ich das schon einen sehr guten Wert. Im Vergleich zum deutschen Mainstream Shôtôkan Dôjô ist dann der Funakoshi-Gehalt deutlich höher.
unser training beeinhaltet das:
YouTube - Koryu Uchinadi in Augsburg (http://www.youtube.com/watch?v=umnxlmuQw9s)
gruss, t.
dominik777
31-03-2008, 10:52
:rolleyes:
ach gott… sind wir schon wieder bei der "das ist karate und das ist kein karate" diskussion angelangt?
ob nun goju, shotokan, kyokushin oder shito ryu: in keinem dojo desselben stils werden die gleichen dinge auf die gleiche art getan.
wieso kann man nicht einfach davon ausgehen, dass sich karate schon seit jeher verändert (hat) und das auch weiterhin tut, anstatt hier die gralshüter zu spielen. das bringt uns nämlich überhaupt nicht weiter und diese diskussion hat in diesem fred auch gar nix verloren.
:rolleyes:
ach gott… sind wir schon wieder bei der "das ist karate und das ist kein karate" diskussion angelangt?
ob nun goju, shotokan, kyokushin oder shito ryu: in keinem dojo desselben stils werden die gleichen dinge auf die gleiche art getan.
wieso kann man nicht einfach davon ausgehen, dass sich karate schon seit jeher verändert (hat) und das auch weiterhin tut, anstatt hier die gralshüter zu spielen. das bringt uns nämlich überhaupt nicht weiter und diese diskussion hat in diesem fred auch gar nix verloren.
Jup, seh ich genauso :halbyeaha
:rolleyes:
wieso kann man nicht einfach davon ausgehen, dass sich karate schon seit jeher verändert (hat) und das auch weiterhin tut.
das ist der punkt!
t.
FireFlea
31-03-2008, 11:09
das bringt uns nämlich überhaupt nicht weiter und diese diskussion hat in diesem fred auch gar nix verloren.
Richtig, diese das ist aber kein Shotokan... ist es wohl!... Diskussionsbeiträge werden ab jetzt gelöscht bzw. in die Prügelecke verschoben. Also wie gestaltet Ihr Euer Training interessant?
Bitte versucht die Diskussion rein sachlich zu führen. Sowas:
Aber ohne das würde eh kein Hahn nach dir krähen.
will ich hier nicht mehr lesen. :aufsmaul:
Ich sehe das ähnlich wie Zoma und Ryushin.
In den letzten Jahren hat sich meines Empfindens nach einiges an dem Trainingsaufbau in DKV Dojos geändert. Jetzt mal egal ob Shotokan,Shito, Goju, etc. Nur noch sture Kihonbahnen und Kata laufen ist nicht mehr. Mittlerweile wird ein nicht gerade kleiner Prozentsatz an Bunkai, Selbstverteidiung und
-Hebeltechniken
-Wurftechniken (Halb- und Vollwürfe)
-Würger
-Infight
gemacht. Nur weil das vor 20 Jahren nicht so war, heißt das ja nicht, dass das nicht im Karate enthalten ist.
FireFlea
31-03-2008, 11:15
Ich habe es eben angekündigt; bzgl. was ist Shotokan und was nicht finden sich einige Beiträge in der Prügelecke wieder. Hier geht es nicht darum.
bodycheck
31-03-2008, 11:23
Nur weil das vor 20 Jahren nicht so war, heißt das ja nicht, dass das nicht im Karate enthalten ist.
In der grossen Vereinigungsmenge aller Stile ist das sicherlich enthalten. Nur trainieren wir nun mal unterschiedliche Stile. Einer davon ist ein Distanzstil. Da macht es irgendwie keinen Sinn, Goju-Trainingsroutinen zu adaptieren. Weil, das ist ja Goju und macht keinen Sinn. Ich will ja aus der Distanz rein. Wer das trotzdem macht, hat hier irgendwas nicht verstanden. Oder er macht einen anderen Stil, hat das nur noch nicht gemerkt. Ich habe noch keinen vom Goju gehört, der "lang rein und raus" geübt hat. Kakie usw aber sehr wohl. Scheinbar wissen die, was die tun.
Interessantes Training hätte ich gerne so definiert: Wie machen diesen Stil, der Schwerpunkt liegt hier und diese Übungen machen wir.
Was ich nicht lesen möchte: Ich mache diesen Stil, um es interessant zu machen (oder weil ich es nicht weiss), mache ich Übungen aus einem anderen Stil. Das ist zwar recht dumm, aber ich find mich ganz cool.
Öh.
Samurai85
31-03-2008, 11:28
ich würde das Training interessanter gestalten, indem ich (falls möglich) Kata aus nem anderen Stil zeigen würde, oder auch neue Übungen z.b. Kote Kitae etc...
bodycheck
31-03-2008, 11:31
ich würde das Training interessanter gestalten, indem ich (falls möglich) Kata aus nem anderen Stil zeigen würde
Tja, was soll man dazu noch sagen??
Wäre ich Box-Trainer von Arthur Abraham, würde ich ihn Kicks üben lassen. Ganz klar, weil, interessant muss es schon sein, sonst langweilt der sich nachher noch...
Wie gesagt. Hier keine Diskussion zu "Welcher Stil ist wie definiert?"
Was ich nicht lesen möchte: Ich mache diesen Stil, um es interessant zu machen (oder weil ich es nicht weiss), mache ich Übungen aus einem anderen Stil. Das ist zwar recht dumm, aber ich find mich ganz cool.
Warum? Die Frage war doch eindeutig, wie man Karate Training interessanter gestalten kann. Und zwar stilUNabhängig. Also Karate als Ganzes.
Ich finde sehr wohl das man Karate-Training dadurch interessanter gestalten kann in dem man verschiedene Stilrichtungen einfließen lässt. Alles andere wäre Schubladendenken mit Scheuklappen.
bodycheck
31-03-2008, 11:57
Warum? Die Frage war doch eindeutig, wie man Karate Training interessanter gestalten kann. Und zwar stilUNabhängig. Also Karate als Ganzes.
Eben nicht als grosse Matschepampe. Sondern stilÜBERGREIFEND. Wenn ich was lernen will, dann schaue ich, was jemand trainiert, um seine Ziele zu erreichen. Und die Ziele werden durch die Charakteristik eines Stils definiert.
Ich finde sehr wohl das man Karate-Training dadurch interessanter gestalten kann in dem man verschiedene Stilrichtungen einfließen lässt. Alles andere wäre Schubladendenken mit Scheuklappen.
Eben nicht, sondern das ist ganz klar zielorientiertes Training. Was du meinst scheint eher Entertainment zu sein.
Also nochmal: Ersetze interessantes (Entertainment-) Training durch effektives, zielorientiertes Training, das sich an den Erfordernissen deines Stils orientiert. Distanzstil = lange Entfernungen schnell überbrücken. Nahkampfstil = Kraft.
Tja, was soll man dazu noch sagen??
Wäre ich Box-Trainer von Arthur Abraham, würde ich ihn Kicks üben lassen. Ganz klar, weil, interessant muss es schon sein, sonst langweilt der sich nachher noch...
Was soll denn daran verkehrt sein? Man kann doch durchaus mal eine Kata machen und eigentlich sogar gerade als Shôtôkaner kann bzw. sollte man sich auch in anderen Bereichen umschauen, zumindest wenn man sich auf Funakoshi bezieht.
Wäre es nicht paradox Kakie, Kitae und Co. abzulehnen wo Funakoshi sich doch gegen die feste Einordnung in Stile ausgesprochen hat? Gerade er stand doch eher für ein (Stil-) übergreifendes Karate.
Außerdem, wer definiert denn was Shôtôkan ist? Die Wettkampfregeln?
Wenn jemand Elemente aus anderen Stilen einstreut um sein Training interessanter und somit sinnvoller zu gestalten ist das doch legitim. Es ist doch auch produktiver mit begeisterten Schülern Karate zu betreiben als mit gelangweilten und...mal ehrlich.. Dieses Kihon - Kata - Kumite, was viele betreiben ist doch in den meißten Fällen ur langweilig. Da hat man doch gar keine Lernmotivation.
Ich kann nur jedem Raten sich woanders umzusehen sich von dort inspirationen zu holen und sofern sie verstanden wurden auch mal ins eigene Training einzustreuen. Ich kann da jedem nur empfehlen sich mal Koryû Uchinâdi anzusehen und mal versuchen das System zu verstehen. Dort kann man sich eine Menge Anregungen (oder mehr) holen.
Also nochmal: Ersetze interessantes (Entertainment-) Training durch effektives, zielorientiertes Training, das sich an den Erfordernissen deines Stils orientiert. Distanzstil = lange Entfernungen schnell überbrücken. Nahkampfstil = Kraft.
Das macht nur Sinn wenn dich spezialisieren willst. Es gibt auch Leute die gerne mehr All-round trainieren würden (in dem Fall hier auf das Karate bezogen). Schaden kann das mit Sicherheit nicht.
"Wäre ich Box-Trainer von Arthur Abraham, würde ich ihn Kicks üben lassen. Ganz klar, weil, interessant muss es schon sein, sonst langweilt der sich nachher noch... "
:D:D:D
also die frage ist doch was man will.
wenn man sich auf die zeiten besinnt, in denen es noch keine "stile" gab, dann ist ja eh alles cool und "erlaubt". deswegen nennen wir unser zeug auch koryu uchinadi = summe der alten kampfkünste okinawas (summe!!!)
natürlich mit dem zusatz, dass diese modern interpretiert werden und sich an neu dinge anpassen. (wie schon mal beschrieben: kampfkunst ist und war veränderung).
wenn man nun sich aber eine bestimmte "epoche" herausgreift, dann kann man sicher sagen, dass man dann nur bestimmte dinge trainieren möchte, weil diese eben genau diese "epoche" ausgezeichnet haben.
ich denke es geht beides. ich persönlich will halt ganz zurück an die wurzeln als es noch keine genauen stile gab, sondern nur unterschiedliche lehrer mit unterschiedlichen auffassungen. die haben aber auch damals sicher schon ihre schwerpunkte gesetzt.
das schöne ist doch, dass man heute viel mehr möglichkeiten hat.
t.
ps:
natürlich gebe ich body recht, dass gewisse parameter bzw. prinzipien eine bestimmte richtung auszeichnen und dann auch konsequent geübt werden sollten. z.b. unsere "komische" hüftbewegung. die bekommt man nicht so ohne weiteres hin und es würde auch sicher keinen sinn machen, die mal "ein bisschen" zu üben...
aber dinge wie z.b. kakie kann man ja mal machen... ob man sie dann kann, ist wieder eine andere frage und hängt ab von der intensität.
t.
bodycheck
31-03-2008, 13:48
Das macht nur Sinn wenn dich spezialisieren willst.
Du verkehrst hier den Sinn, mein Lieber. Nicht der, der nur seinen Stil betreibt ist falsch, sondern diejenigen, die sich in Stilen rumtreiben, aber ganz was anderes machen (und solche, die dem Stil treu sind, als Hoppelkaratekas bezeichnen), die sind falsch. Bei denen wäre JJ, KU, SOK wohl eher angebracht. Aber da stehen diese Leute dann eben ganz unten an, haben schlechte Techniken usw. Deswegen machen sie hier den Willi.
Oder hast du schonmal Boxer gesehen, die Judo machen und die Judokas als schlechte Boxer bezeichnen? Das tun doch nur Boxer, die nicht boxen können, oder?
:D
:klatsch: hahaha, ich könnte mich soo köstlich über dich amüsieren.. Wie du immerwieder Versuchst Fakten und Fragen zu umschiffen und dich nicht auf irgendetwas konkretetes festlegen zu müssen. Außer natürlich, dass alle anderen alles falsch machen ausgenommen der eigenen Person.
Da fällt mir ein sehr treffendes Zitat ein:
"von früh bis spät ein Wort nach dem anderen und am Ende steht nichts"
Ich glaube das charakterisiert dich äußerst treffend. Schade, dass du nicht wirklich was (zum Thema) beizutragen hast.
unser training beeinhaltet das:
YouTube - Koryu Uchinadi in Augsburg (http://www.youtube.com/watch?v=umnxlmuQw9s)
gruss, t.
Das Ende gefällt mir besonders gut. Bei einer so ausgefeilten Distanztechnik könnt ihr mit eurem Training ja garnicht so falsch liegen :D
:D ich bilde dich gerne aus...
4 einheiten a 1h und du kannst es... kosten 200€... pro einheit... ach ja, fast vergessen, es funktioniert nur bei denen die daran glauben... :cool:
t.
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kata (matsumura no bassai) und koryu uchinadi lehrgang in augsburg 14. und 15.06.08
Termine (http://www.sportschule-budokan.de/html/termine.html)
Ich kann die Einstellung nachvollziehen, dass man bei einem Zuviel an anderen Sachen die eigene Stilrichtung als verwässert empfindet. Das liegt dann wohl daran, dass die anderen Übungen als Ablenkung zur Unterhaltung gesehen werden und nicht als Bereicherung.
Die Karate-Trainings, die ich heute gebe, sehen anders aus, als die, die ich selber als Schüler erlebt habe (habe leider kaum noch Training als Schüler). Aber das ganze ist technisch noch das gleiche.
Früher haben wir in 2h Training eine halbe Stunde Konditionstraining gemacht (2x pro Woche, weitere technische Trainings zusätzlich), zumeist Standardübungen wie Liegstütz, Hara-teki (Situps) etc. Hat sein gutes, fand ich damals aber schon manchmal langweilig, und es wird erst recht mühsam, wenn man nur ein halbes Dutzend Leute oder weniger hat und zudem die Trainingszeit kürzer ist. Bei 2x 1,5h in der Woche ist der Technikteil sowieso kurz, da kürzt man eher beim Konditionsttraining. Die Stimmung im Training ist auch anfälliger für Absturz, je weniger Leute man im Training hat. Freitag Abend: vier Leute, zwei müde - da sind 20 Minuten Konditionsübungen wie früher am Ende des Trainings meist der Launekiller total.
Um es nicht ganz wegzulassen, streue ich Liegestütz und Co. sonst dazwischen, manchmal nach bestimmten Regelmässigkeiten wie: Basistechnik 1 (BT1) allein, Partnerübung mit BT1, Konditionsübung, BT2 allein, mit Partner, Konditionsübung.
Ähnliches mit Kata. Wenn man Kata im Training lehren muss, weil es keine separaten Trainings zum Erwerb gibt, wird es schnell langweilig und statisch, wenn man es mit Anfängern zu tun hat. Nichts demotiviert mehr im Karate als kalte Füsse in einem beheizten Raum.
Ein Ansatz: Zerlegen der Kata in geeignete Blöcke zu etwa drei Techniken mit Nummern, so dass alle Zahlen hintereinander etwa die ganze Kata ergeben und auch wesentliche Timingelemente enthalten können.
Trainieren dann auf Zuruf der Zahlen (mit steigender Komplexität durch Reihenfolgeänderungen).
Das erleichtert auch Anfängern das Steigern der Geschwindigkeit.
Die Blöcke kann man gut unterbrechen, um dazu passende Bunkaiformen zu machen.
EIne andere Möglichkeit, Anfänger bei Kata-Training warm zu halten, ist das regelmässige Abwechseln mit Seilspringen und anderen Konditionsübungen und Randori-Übungen.
Randori ist immer gut für die Stimmung, vor allem wenn man spassige Varianten macht.
-auf einem Bein
-jeder hält sich ein Auge zu
-eine Hand gefasst (wie Händeschütteln)
-gleiche Seite Ärmel fassen (also mit rechts den linken Ärmel und umgekehrt
-entsrechendes mit Revers gefasst
-Randori zu dritt, jeder gegen jeden
-Randori im Kniestand
Andere Übungen, v.a. zum Aufwärmen:
-Gürtel zusammen binden und als Kreis auslegen
-beide aussen, Ziel: selbst draussen bleiben, irgendeinen Körperteil des anderen drinnen an den Boden bringen
-einer drinnen, der andere draussen, Ziel: drin bleiben bzw. anderen raus bringen und selbst reinkommen
-Liegestütz mit übereinandergelegten Beinen (nur ein FUss am Boden), gegenseitig auf die Hände tippen, sich selbst nicht erwischen lassen (geht auch zu dritt)
-Antipprandori: Handinnenflächen an Oberarm, an Oberschenkel, beides, oder Fusssohlen an Oberschenkel (alles nur von aussen) (immer gut für Anfänger)
Ich kämpfe auch noch oft mit schlechter Stimmung im Karate-Training, aber viel weniger als früher. Wenn die Teilnehmer ausserdem merken, dass die eintönigeren Übungen gegenüber ständigen Wechseln der Techniken (wie ich ihn im JJ Training oft erlebe) Vorteile haben, ändert sich auch die Einstellung dazu. Trotzdem: Eintönigkeit muss nicht sein.
Ich habe mal einen Test gemacht. Ein Training entworfen, in dem jeder ca. 700 Tsukis zu machen hatte, in allen Übungen zusammen. Nachher habe ich gefragt, was sie glauben, wie viele sie gemacht haben. Keiner hat sich die Zahl nur annähernd zusammengereimt. Es waren zuviele verschiedene Übungen.
Viel Spass noch.
bodycheck
01-04-2008, 09:59
@Kimi
Da sind wir einer Meinung. Man darf nicht den Fehler machen, es den Leuten interessant machen zu müssen. Dann wollen die unterhalten werden. Karate ist keine Bringschuld.
Wenn ich merke, dass mir die Stimmung nicht passt (das merkt man schon beim Angrüßen), dann wird das Training intensiv. Bewährt hat sich zum Beispiel: Sandsack 1 min Speedpunches, runter langsame Liegestütze (zum Ausruhen), dann Randori (bei Anfängern nur mit Handfläche) 1 min, dann wieder von vorne. Das Ganze ca. 30 Minuten lang. Danach ist die Stimmung gut und man kann Kata üben. Die Leute sind aufmerksam.
chaoswesen
02-04-2008, 14:04
Welche Zielgruppe? Kinder, Jugendliche, Erwachsene?
es wäre nicht schlecht, wenn sich der ts dazu mal äussern würde....denn ich denke es gibt gravierende unterschiede beim trainingsaufbau. ;)
banri ikku
23-04-2008, 11:01
Langeweile entsteht immer dann wenn z.B Stundenlang Kihon gemacht wird
ohne eine adequate Anwendung mit Partner einzubinden.
Wenn die Kata die Basis ist, also das Hannya Shingyo des Karate
so baue ich mein Kihon auf der Basis der Kata auf.
Jetzt erkläre ich die Anwendungen des Kihons das ja auf der Kata aufgebaut ist.
Danach gehe ich die Kata und implementiere die Kihon spezifischen Elemente. Dies kann auch in Etappen gemacht werden.
Nachdem ich alle Anwendungen einzeln besprochen habe wende ich mich
der Kampfstrategie der Kata zu. ( Hier auch spielen mit sen no sen und go no sen sowie der Ura Anwendung .
Anwendungsbeispiele innerhalb der Form
O-Waza, Shu-waza und Ko-waza,. Hente- und Sete-Waza,
Und jetzt kommt das erlernen eines Raumgefühls.
Diese Elemente können nicht in einer Stunde vermittelt werden.
Aber wenn ich alles um die Kata aufbaue und meinen Weg gehe
erschließt sich ein anderes Verständniss als nur eine Form zu gehen.
Das sieht man im besonderen nicht an den DKV einstudierten Blickwechseln
( wie lange habe ich nur Blick gemacht weil es mir gesagt wurde mit einer
passenden Anwendung hätte ich bestimmt schneller begriffen ).
In den Augen von jemanden der Kata lebt entspringt eine unglaubliche
Authenzität wohingegen andere bei allem Kraft Einsatz eher so aussehen
wie ein Knallfrosch mit nasser Lunte.
Wenn jemand nur eine Kata ab Bassai Dai Level so verinnerlicht hat, kann er
häufig mehr als die Formensammler und auswendig Lerner mit teilweise weitaus höherer Graduierung.
Wettkampfkarate ist eins zu eins Karate es vermittelt nicht die Kampfprinzipien gegen mehrere.
Und die Taktiken sind bei einer Gangaku Nijushio oder einer Bassai Dai
nun wirklich recht unterschiedlich.
Und dann kann ich auch noch Jissen und Goshin differenziert betrachten.
Und eine Kata sollte schon mal ruhig für ein halbes Jahr fokkusiert werden.
Die vorherigen Katas können zum festigen als Warmmachverinnerlichung benutzt werden.
Aber am besten Ihr kommt mal zu einem Lehrgang von Lothar Ratschke
Fritz Oblinger Arthur Roth und anderen.
Das erfordert aber vor allem eines
Viel Geduld
Aber diese Geduld wird damit belohnt das man z.B auf einmal etwas macht
was man schon zig mal vorher gemacht hat und es zwar ausgeführt hat aber nicht verstanden hat und plötzlich platzt der Knoten.
Diese kleinen "Minisatorys" sind der schönste Lohn den man bekommen kann.
Und von alle dem weiß ich zu berichten und schaue nach hinten und der Anfang ist ganz weit weg. Schaue ich aber nach vorne so wäre mein Weg zum Anfang oder auch nach "Hause" erheblich kürzer als der Weg nach vorne, dessen Ziel keiner erreichen wird.
banri ikku
23-04-2008, 14:55
@Kimi
Da sind wir einer Meinung. Man darf nicht den Fehler machen, es den Leuten interessant machen zu müssen. Dann wollen die unterhalten werden. Karate ist keine Bringschuld.
Wenn ich merke, dass mir die Stimmung nicht passt (das merkt man schon beim Angrüßen), dann wird das Training intensiv. Bewährt hat sich zum Beispiel: Sandsack 1 min Speedpunches, runter langsame Liegestütze (zum Ausruhen), dann Randori (bei Anfängern nur mit Handfläche) 1 min, dann wieder von vorne. Das Ganze ca. 30 Minuten lang. Danach ist die Stimmung gut und man kann Kata üben. Die Leute sind aufmerksam.
Sind die Leute aufmerksam weil sie groggy sind ???
Gruß
banri ikku
meridian9
23-04-2008, 17:52
Unser Trainer hatte ab u. an mal Stocktraining mit ins "Spiel" gebracht, alle fanden das klasse.
Auch das Training gesprungener Kicks war gut, ein Springseil gespannt u. drüber gings.
Was ich immer sehr "öde" fand, war die Grundschule - Halle rauf u. runter, die schönsten Kombis kamen leider immer erst am Schluß :(
Sicher hat das seinen Sinn, aber es hätte ruhig mehr Abwechslung dabei sein können.
Ansonsten "durften" wir zwechs Kraft- u. Kondi Training auch mal die Seile hochklettern ect... Wir haben alle Möglichkeiten der Sporthalle ausgenutzt.
Die Bodenlöcher für die Reckträger waren dann die Halter für den Makiwara (fand ich auch immer super).
Achso, das war im Shotokan-Karate.
Was ich immer sehr "öde" fand, war die Grundschule - Halle rauf u. runter, die schönsten Kombis kamen leider immer erst am Schluß :(
Ich hab auch nie kapiert, warum wir damals im Shotokan nicht mit Pratzen gearbeitet haben, sondern stumpf in die Luft geschlagen haben, obwohl der Equipment Schrank voller Schlagpolster war...
Scheint am Stil zu liegen.
meridian9
23-04-2008, 18:21
Das kann sein, aber ich kann es nicht beurteilen da ich nur in einem Verein Shotokan trainiert habe.
Allerdings scheinen sich die Erfahrungen von uns zu ähneln u. viele andere haben auch schon was in dieser Richtung geschrieben.
Ist halt ein langer Do...
Mehr Pratzen- Sandsacktraining wäre für Shotokan doch auch nicht schlecht.
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