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Vollständige Version anzeigen : Hintergründe der Türsteherkriege



Perrito loco
31-03-2008, 17:47
Hallo zusammen,

nachdem sich die Wogen, nach dem letzten massiven Vorfall, ein wenig geglättet haben, möchte ich erneut versuchen das Thema zu diskutieren.

Vorab:
Es geht um den Job des Türstehers und der damit verbundenen Gefahren; deshalb habe ich das Thema hier plaziert. Wer es anderswo besser aufgehoben sieht, möge es dahin verschieben.

Bitte an die Mitposter:
Dieser Thread ist nicht dazu gedacht, die jüngsten Ereignisse oder die darin verwickelten Menschen zu diskutieren. Das bringt nichts und führt erfahrungsgemäß zwangsläufig zu unangemessenen Äußerungen. Dazu könnte es hilfreich sein keine Namen, Orte oder Lokale zu erwähnen. (Dürfte dann auch schnell Verleumdung sein).

Bitte macht daraus auch keine Diskussion über Ausländer und Integration ect. wie bei den letzten beiden Versuchen. Bekanntlich ist dann auch hier alsbald schluss; alle sind in ihren Vorurteilen bestätigt, aber niemand hat was neues erfahren.

On Topic:
Als Grund für die immer wieder lokal entstehenen "Türsteherkriege" wird häufig die Verticke genannt. Mich interessiert, wie die Zusammenhänge dabei sind. Ist es üblich, dass Türsteher den Vertrieb von Drogen in Diskotheken (mit) organisieren; erhalten sie Umsatzbeteiligungen ect. und wollen sie deshalb andere Dealergruppen außen vor halten, oder

bekommen sie Anweisungen von den Ladenbesitzern, welche Dealer drinnen ihr Geschäft machen dürfen und welche nicht (an denen die Ladenbesitzer beteiligte sind); kommen sie daher also (unverschuldet) zwischen ihren Boss und Dealergangs, oder

versuchen sie nur den Laden sauber zu haltenm, wegen der Stimmung im Laden und wollen sie lediglich gewalttätige Dealer draußen haben, damit die Gäste keine Angst bekommen, und kommt es so zum Konflikt,

oder ganz anders?

Grüße

.:DIRK:.
31-03-2008, 20:13
Was denn fuer Vorkommnisse in letzter Zeit?
Arbeite in den Bereich, bin aber seit einen Monat in Brasilien.
Hab ich was verpasst?
Reden wir hier von Berlin?

Zur Frage an sich.
Nein man bekommt kene Umsatzbeteiltigung, Dealer schmeisst man raus. Schwarze Schafe gibt es ueberall.

Perrito loco
01-04-2008, 13:46
Brasilien?:halbyeaha

Nein, nicht in Berlin. Das Problem müßte aber in jeder Stadt statt auftreten, in der bandenmäßig gedealt wird. Tut es aber nicht. Das könnte daran liegen, dass dort wo es gärt und eskaliert ebendoch Beteiligungen der Tür/der Besitzer an der Verticke gibt, die aber (natürlich) verschwiegen werden. Wer schmeißt denn gefährliche Gangmitglieder aus einem Club raus, wenn er weiß das der Tanz dann erst richtig losgeht?

Deswegen dachte ich, die (bei richtiger Nutzung) mögliche Anonymität des Internets könnte dazu beitragen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Sieht nicht so aus:(

Grüße

-Ares-
01-04-2008, 19:47
Deswegen dachte ich die, die (bei richtiger Nutzung) mögliche Anonymität des Internets könnte dazu beitragen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Sieht nicht so aus:(

Vielleicht hilft dir das: Leipzig: Insiderbericht - Politically Incorrect (http://www.pi-news.net/2008/03/leipzig-insiderbericht/)
Für wie glaubwürdig du das Ganze halten willst und welche Schlüsse du daraus ziehst bleibt dir selbst überlassen. ;)

Perrito loco
02-04-2008, 09:05
Danke für den Link!

Der (anonyme!) Leserbrief ist allerdings wenig vertrauenserweckend, zielt er doch darauf ab, einen Schulterschluss von Polizei/Stadt und Securtity zu erreichen, obwohl zwischen den Zeilen deutlich zu lesen ist;), dass es auch (einzelne?) Türsteher dort in kriminelle Machenschaften verwickelt sind. Das die Stadt sich danN nicht vereinnahmen lassen will, dürfte wohl auf der Hand liegen. Der Verfasser suggeriert jedoch, dass man nur die Wahl zwischen dem Teufel und Belzebub habe und letzter viel besser sei....:o

Vielleicht hat DIRK ja Recht und es ist tatsächlich so einfach, dass die Dealerbanden (aus rechtschaffenden Gründen) rausgehalten werden sollen, währnd gelegentlich Einzelne auf Türsteherseite eigene kriminelle Interessen vertreten.

Ich versteh nur nicht warum dann nicht in allen Großstädten und allen Clubs das Problem auftritt, denn dort gibt es überall auch organisierte Kriminaltät, die sich einen Rausschmiss aus dem Markt nicht gefallen lassen. Oder lassen sie es sich ebendoch gefallen und gibt es Krieg nur dann, wenn die Tür oder der Diskoboss selbst dealt/beteiligt ist und deshalb Konkurrenz ist?:confused:


Grüße

Harrington
02-04-2008, 09:20
Ich denke nicht, dass es "üblich" ist, dass Türleute Drogen verkaufen, kommt bestimmt vor, aber erlebt habe ich das selten.

In Köln damals waren es auch nicht in erster Linie diese Art von ( Drogen )Geschäften, die die Bürschlein damals gegen die Türleute vorgehen liess, sondern die zielten eher darauf ab, möglichst ungestört junge Mädels für´s Rotlichtbusiness anzuwerben, denn diese Lümmel hatten einige Puffs in Besitz.

nogain
02-04-2008, 09:36
Also ich habe schon beides erlebt. Sowohl Türsteher die über Ihre Positionen den Drogenhandel des Ladens kontrolliert haben als auch solche die versucht haben Ihre Laufmädels aufzustocken. Wird es sicher hier und da geben aber es ist sicher nicht die Regel. Meist sind es dann auch entsprechende Läden...

-Ares-
02-04-2008, 18:38
Hier ein aktueller und schockierender Bericht zur gegenwärtigen Entwicklung in Leipzig:
LVZ-Online - das Internetangebot der Leipziger Volkszeitung (http://www.lvz.de/aktuell/content/58705.html)

Heros
02-04-2008, 18:48
@ loco : Das mit den schwarzen Schaafen und Drogenhandel hast du in jeder Großstadt glaub mir...

Die Sache ist nur die, dass man in manchen Städten nix hört, weil da die Fronten klar geklärt sind und feststeht wer was zu sagen hat und vorallem wer wo was machen darf...

Perrito loco
03-04-2008, 13:53
Die Berichte der LVZ sind in der Tat wenig ermutigend. Man wird den Eindruck nicht los, dass Polizei und Stadt Bedrohte (wie immer) im Stick lassen und auch gegen schwerste Gewaltkriminaität nicht einschreiten.

Allerdings geht mir der Schreibstil der in der Sache auffallend engagierten LVZ gewaltig auf den Zeiger. Aber das gehört hier nicht her. Danke für die Beiträge.

Grüße

nogain
03-04-2008, 14:55
Bin mal gespannt was noch passieren muss...

Black Adder
03-04-2008, 15:47
Ist schon recht ehhh...ermutigend wenn kriminelle die staatsanwaltschaft als laufbursche einsetzen koennen um mit den tuerstehern zu verhandeln. Sowas staerkt den glauben an den rechtsstaat.:mad:

nogain
04-04-2008, 06:58
BRD ist auch kein Rechtsstaat:mad:

Black Adder
04-04-2008, 11:29
Es wird zwar viel ueber den 'tuersteherkrieg' berichtet, aber wie waere es wenn man in den medien mal das volkommene versagen der justiz anprangert?

buffi
04-04-2008, 12:34
Es wird zwar viel ueber den 'tuersteherkrieg' berichtet, aber wie waere es wenn man in den medien mal das volkommene versagen der justiz anprangert?

das wird nie passieren, so ist es nunmal in deutschland

nogain
04-04-2008, 12:35
Ja, das wäre mal höchst interessant aber wird nicht passieren.

Da müsste man ja eingestehen, dass man Jahre gepennt hat. Der Staat hat sich hier das Gewaltmonopol aus der Hand nehmen lassen und ich frage mich eigtl. eines. Der Staat ist ja verpflichtet durch Polizei, etc. die öffentliche Ordnung zu gewährleisten und den Bürger zu schützen. Wenn das nicht gewährleistet ist, wie hier wohl mehrfach der Fall, wieso muss man dann noch Leistungen an den Staat erbringen?

Lars´n Roll
04-04-2008, 13:07
Wenn das nicht gewährleistet ist, wie hier wohl mehrfach der Fall, wieso muss man dann noch Leistungen an den Staat erbringen?

Einfach wie bei ner Mietminderung einen Brief an das Finanzamt schreiben, in dem man begründet, warum man von nun an weniger Steuern zahlen wird. :D

nogain
04-04-2008, 13:13
Das wäre doch was für Steuererklärung. Wegen mangelnder Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung forder ich XY Euro zurück:D

Black Adder
04-04-2008, 13:37
Halte ich fuer aussichtslos. Denn wie ja alle wissen traut sich der staat sehr wohl um gegen steuersuender vorzugehen. Gelder des staates zu sichern ist ja bekanntermassen wichtiger als die oeffentliche sicherheit.

Perrito loco
04-04-2008, 13:49
Es wird zwar viel ueber den 'tuersteherkrieg' berichtet, aber wie waere es wenn man in den medien mal das volkommene versagen der justiz anprangert?

Tun wir hier doch gerade.:cool:


Auch wenn einige Türleute dort nicht ganz astrein gearbeitet haben sollten, haben sie dennoch Anspruch auf Schutz vor Verbrechern...also da muss unbedingt was passieren.

Allerdings werden ungern Banden komplett hochgenommen, weil das dann entstehende Vakuum von der Konkurrenz gefüllt. Aber wenn es so massive Formen annimmt muss was geschehen, da muss es eigentlich Festnahmen nach allen Seiten regnen.

Grüße

nogain
04-04-2008, 14:07
Pff, wo waren denn die Festnahmen in Berlin, Köln, etc.? Oft passiert auch nichts weil keine Aussagen mehr gemacht werden. Da die Aussagenden sich selbst zur Zielscheibe machen und keinen Schutz erhalten ist das aber auch verständlich.

SaschaB
04-04-2008, 14:47
Und da sind wir mal wieder....



CLOSED!



EDIT:

Zur Begründung des Schließens:

Wenn Beiträge wie:


BRD ist auch kein Rechtsstaat:mad:

oder


Es wird zwar viel ueber den 'tuersteherkrieg' berichtet, aber wie waere es wenn man in den medien mal das volkommene versagen der justiz anprangert?

oder


das wird nie passieren, so ist es nunmal in deutschland


usw. kommen, geht mir das Thema wieder zu sehr in die Richtung die wir hier nicht haben wollen: politische Diskussion.