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Vollständige Version anzeigen : Kann man mehr als einen Sifu haben?



Helian
30-04-2008, 17:44
Hallo,

soweit ich weiß bedeutet Sifu in etwa "väterlicher Lehrer". Wenn man einen Sifu hat, ist dieser also der Vater dieser Kungfu-Familie. Es gibt dann noch Sihings usw. Nun habe ich mal gehört, dass man nur einen Sifu haben kann. Und zwar für immer. Dies bedeutet dann wohl auch, dass man nur einer (Kungfu)Familie angehören kann. Stimmt das?

Nochmal: ich sehe das auf einen Kungfustil bezogen noch ein, aber wie ist das wenn man verschiedene Stile trainiert (hat)?


Habt ihr schonmal davon gehört? Wie ist das in China? Wird man dann aus der "Familie" ausgeschlossen, wenn man den Stil wechselt?

Fit & Fight Sports Club
30-04-2008, 18:18
ausgeschlossen? Wahrscheinlich Deutschland eher als in China;):D

Der neue Sifu/Sihing ist hier zu Lande gerne chinesischer als der Chinese himself.:rolleyes:

Ich will es mal anders formulieren, lass dich nicht auf so einen Kram ein und lerne von welchem Lehrer, nicht Sifu, Du willst. Gute Leute werden das untereinander immer respektieren.

Gruß,
Eric:)

Helian
30-04-2008, 18:23
Yo, dank dir. In der Praxis ist mir das auch Schnuppe. :)

Lass ich mir auch nicht einreden (mein Sifu wäre dann eh nicht der aus dem WT). ;)

Ist eher eine theoretische Frage.

Und die Sache mit dem chinesischer als chinesisch und japanischer als japanisch: :rolleyes: Trifft man leider viel zu oft...

Kannix
30-04-2008, 18:47
Es wird sogar symbolisch ein bild von einem abtrünnigem Schüler verbrannt:ups:

Karate-Kid-4
30-04-2008, 18:54
ja ne drinn is drinn und wenn du raus willst brennen se deine bude ab und du darfst nie wieder zurück...es ist und bleibt ein vereinssport :rolleyes:

Jochen Wolfgramm
30-04-2008, 19:18
Man muss klar Tradition und Moderne unterscheiden.
Und Hardliner und Weltoffene Menschen. ;)

Ich fang es mal so an:
Traditionell hat man einen Lehrer (Laoshi) oder mehrere. Irgendwann legt man sich fest und lernt von einem Lehrer besonders intensiv. Wenn dieser den Schüler dann aufnimmt, ist er sein Sifu (Lehrer-Vater).
Bei den Hardliner heisst das dann, das der Schüler nirgendwo anders mehr lernen darf. Bei den Weltoffeneren (die es zu jeder Zeit, auch in China gegeben hat) war es kein Problem, wenn der Schüler noch sonstwo reingeschnuppert hat. Nur eben einen anderen Lehrer als Sifu bezeichnen ging nicht.

Modern hat sich einiges geändert. Viele Lehrer lassen sich nur noch Laoshi nennen und nehmen keine "engen" Schüler mehr auf. Andere gehen einen engen Weg zwischen Tradition und Moderne.

Ich selbst habe alle Bandbreiten kennengelernt. ;) Und ich muss sagen: Wenn ein Lehrer, Sifu hin oder her, sich vor die Entwicklung des Schülers stellt (aus welchen Gründen auch immer), ist er ein schlechter Lehrer. Und von Lehrer/Vater weit entfernt!

ShaolinJulian
01-05-2008, 01:08
Also bei mir ist Shifu der Vater ja und Shishu heisst Onkel (Shishu unterrichtet am meisten)

Jochen Wolfgramm
01-05-2008, 07:11
Also bei mir ist Shifu der Vater ja und Shishu heisst Onkel (Shishu unterrichtet am meisten)

So, und was hat das mit dem Thema zu tun? Nichts!
Julian, wie ich schon des öfteren dir klarmachen wollte (und deshalb gibt es auch einen Thread mit Tipps zum posten): Diese hingeschlunzten, aussagelosen überflüssigen Beiträge, werden hier nicht mehr toleriert! Entweder du schreibst was mit Inhalt, in einem vernünftigen Zusammenhang, oder läßt es bleiben.

Noch so ein Beitrag von Dir und es gibt ne Verwarnung! :mad:

senz
01-05-2008, 07:37
Hallo,

soweit ich weiß bedeutet Sifu in etwa "väterlicher Lehrer". Wenn man einen Sifu hat, ist dieser also der Vater dieser Kungfu-Familie. Es gibt dann noch Sihings usw. Nun habe ich mal gehört, dass man nur einen Sifu haben kann. Und zwar für immer. Dies bedeutet dann wohl auch, dass man nur einer (Kungfu)Familie angehören kann. Stimmt das?

Nochmal: ich sehe das auf einen Kungfustil bezogen noch ein, aber wie ist das wenn man verschiedene Stile trainiert (hat)?


Habt ihr schonmal davon gehört? Wie ist das in China? Wird man dann aus der "Familie" ausgeschlossen, wenn man den Stil wechselt?

wenn du einen lehrer hast bei dem du das gefühl hast, alles lernen zu können,warum solltest du ihn wechseln? diese frage sollte sich dein lehrer als erstes stellen und sich fragen, ob er dir alles beibringen kann. wenn nicht ist es dein gutes recht zu gehen. wenn ein lehrer dir alle fragen beantworten kann,die du beantwortet haben willst, hättest du dann den drang noch woanders hinzugehen? du suchst dir doch auch nur ne andere frau weil du bei der einen etwas vermisst. also alles legitim. wenn du den drang hast einen anderen lehrer noch aufzusuchen, kann ich das in der heutigen zeit sehr gut nachvollziehen, da es kaum noch lehrer gibt, die den schülern ihre fragen beantworten können.

Helian
01-05-2008, 14:27
Also muss hier mal ehrlich gestehen, dass ich in dem Sinne, in dem ihr von Sifu sprecht, keinen Sifu habe. Außerdem hatte ich bisher nur mit einem meiner "Sifus" überhaupt mal direkten Kontakt. Ich habe halt einfach die Kampfkunst gewechselt bzw. anfangs parallel zwei Kungfu-Stile (Tang Lang/WT) trainiert. Mit den mich lehrenden Sihings war/bin ich zufrieden. Es war eher so, dass mich dann das eine System mehr interessierte (WT) und ich das Training des anderen Systems (QXTL) (auch aus Zeitgründen) erstmal auf Eis gelegt habe.

Danke für die bisherigen Informationen. Wie es scheint, haben einige von euch ja wirklich einen Sifu im eigentlichen Sinne? Das finde ich bemerkenswert. :)

Ansger
09-05-2008, 10:13
Chinesisches Sprichwort: "Man hat nur einen Meister"

Naja, wenn man mit der Kampfkunst anfängt - egal welcher - wird dieser erste Meister/Sifu dich einfach prägen. Besonders wenn man bei diesem länger als nur paar Stunden ist - Was man ja im Regelfall ist.

Aber man kann natürlich immer bei anderen zusätzlich anfangen usw. Mein Sifu der selbst Choy Lay Fut, Hung Kuen usw beherrscht hat dies auch bei verschiedenen (Seine "Meister" kannten sich halt persönlich, darum bot es sich an) gelernt

Trinculo
09-05-2008, 10:21
Chinesisches Sprichwort: "Man hat nur einen Meister"

Naja, wenn man mit der Kampfkunst anfängt - egal welcher - wird dieser erste Meister/Sifu dich einfach prägen. Besonders wenn man bei diesem länger als nur paar Stunden ist - Was man ja im Regelfall ist.

Aber man kann natürlich immer bei anderen zusätzlich anfangen usw. Mein Sifu der selbst Choy Lay Fut, Hung Kuen usw beherrscht hat dies auch bei verschiedenen (Seine "Meister" kannten sich halt persönlich, darum bot es sich an) gelernt

Daran glaube ich nicht. Weshalb sollte der erste der prägende sein? So ein einschneidendes Erlebnis ist der Kampfkunstunterricht nun auch nicht wieder. Der prägendste Meister ist der, bei dem man bleibt.

Wobei ich persönlich keinen Bedarf nach einem Meister-Jünger-Verhältnis habe.

Ansger
09-05-2008, 10:34
Kommt halt drauf an wie oft und hart man trainiert. Wenn man jeden Tag mehrere Stunden in der Schule ist, wird man schon ein gewisses Verhältniss aufbauen.

Und je nach dem wie lange man dort ist und wie sehr man den Unterricht verinnerlicht wird das auch prägend sein.

Ich persönlich sehe meinen Sifu als Respekts Person, da er mir nicht nur technisch und Körperlich überlegen ist, sondern auch geistig. Ich gehe schließlich auch zu ihm um zu lernen, nicht damit er von mir lernt.

Mein Sifu legt z.B. keinen Wert darauf das wir ihn als unbesiegbar oder der gleichen ansehen, hing gegen mein Teakwondo Lehrer damals immer mit seinen Dans angegeben hat und uns (Damals war ich 13, so wie die anderen auch) regelmässig umgehauen bzw, uns seine Überlegene Stärke demonstriert hat. Das fand ich persönlich auch eher störrend ... Aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn man seinen Sifu wirklich als "Vorgesetzten" sieht, bzw, als Lehrer und nicht nur die Bewegungsabläufe usw annimmt, sondern auch versucht den Sinn dieser Kunst zu begreifen, wird dieser Sifu einen auch prägen - auf freundschaftliche Art. Man wird eine Bindung aufbauen - Wie offen bzw innig die ist, ist natürlich unterschiedlich. Aber ein Sifu ist ja nicht nur da um einem die Technik bei zu bringen - Das könnte man auch von einer DVD lernen - sondern auch dazu, um einen das ganze näher zu bringen.

Trinculo
09-05-2008, 10:54
Kommt halt drauf an wie oft und hart man trainiert. Wenn man jeden Tag mehrere Stunden in der Schule ist, wird man schon ein gewisses Verhältniss aufbauen.

Und je nach dem wie lange man dort ist und wie sehr man den Unterricht verinnerlicht wird das auch prägend sein.

Eben, entscheidend ist, wieviel Zeit man gemeinsam verbringt ... nicht, wer der erste ist oder war ;)

Klaus
09-05-2008, 16:14
Typische Sifu-Tudi-Verhältnisse gibt es kaum noch, weder hier noch in China. Wenn man Glück hat und wenn die das zulassen kann man auch mehr als einen haben, manche haben es nicht so eng gesehen, insbesondere wenn die sich untereinander kannten.

Trinculo
09-05-2008, 20:40
Nur noch bei der EWTO, wenn man der Propaganda glaubt ... auch wenn das Verhältnis dort eine ziemliche Einbahnstraße ist :p