Vollständige Version anzeigen : bujinkan oder hapkido?
markus87
05-05-2008, 17:54
Hallo zusammen!
Ich arbeite ab und zu als Security um mir etwas dazu zu verdienen. Da ich mich nicht nur auf Kraft verlassen möchte, habe ich beschlossen eine Kampfkunst zu erlernen. Ich weiß dass es spezielle Kurse für Securities gibt, aber ich habe leider nicht Zeit um einen in meiner Nähe zu besuchen. Ich habe alle Schulen in der Nähe herausgesucht und muss mich jetzt zwischen Hapkido und Bujinkan entscheiden. Was denkt ihr ist besser um sich im Notfall verteidigen zu können (möglichst ohne dem Gegner langfristige Schäden zuzufügen :D) und einen Randalierer ohne viel Aufsehen hinauszuwerfen?
Danke im Voraus,
Mfg,
Max
Puh, beides ist bei nem guten Trainer geeignet. Musst aber bedenken, dass du da nicht in drei Tagen lernst, was umzusetzen. BBT ist wohl etwas bodenständiger (im wahrsten Sinne des Wortes, HKD ist akrobatischer). Am besten beides anschauen und bleiben, wo's am besten gefällt und am heißesten zur Sache geht.
Vamacara
05-05-2008, 19:20
Hmm BBT ist schon darauf ausgelegt, dauerhaft Schaden anzurichten.
Hmm BBT ist schon darauf ausgelegt, dauerhaft Schaden anzurichten.
Muss es aber nicht. Hebeln, werfen, würgen, ein kleiner Schlag auf den Hinterkopf - es gibt da genügend "sanfte" Mittel zur Auswahl. Wichtig ist, dass das Zeug verfügbar gemacht wird, egal ob nun HKD oder BBT. Das Training muss was taugen, sonst bringt all die Liebesmüh nichts.
markus87
05-05-2008, 19:47
Danke für die schnellen Antworten. Da ich schon Erfahrung in Wado Ryu habe weiß ich, dass man nicht nach dem ersten Training die Welt niederreißen kann. Das mit den dauerhaften Schäden ist mir sehr wichtig, da ich als Security im Ernstfall vor Gericht als normaler Bürger angesehen werde, außerdem würde ich es mir lange vorwerfen wenn ich jemanden ernsthaft verletze. Ich habe mir auch schon beides angesehen und das macht die Entscheidung nicht gerade leichter, da mir beide Stile eigentlich gut gefallen
Bei welchem Trainer wird denn eher mal frei gerangelt und gesparrt und nicht nur Partnerübungen abgespult? Letzteres ist sicher wichtig und eine Säule guter Kampfkunst, aber freies Gerangel macht dir die Techniken erst unter Stress wirklich abrufbar.
markus87
05-05-2008, 20:01
Bei welchem Trainer wird denn eher mal frei gerangelt und gesparrt und nicht nur Partnerübungen abgespult? Letzteres ist sicher wichtig und eine Säule guter Kampfkunst, aber freies Gerangel macht dir die Techniken erst unter Stress wirklich abrufbar.
Genau das ist das Gute. Ich kann bei verschiedenen Trainern trainiern. Unter der Woche studiere ich in Wien, da gibt es ein Dojo und am Wochenende kann ich bei mir zuhause auch trainieren.
gion toji
05-05-2008, 20:14
Bedenke, dass man in Bujinkan eine Menge Sachen lernt, die dir an der Tür nicht weiterhelfen: Schwertkampf und so ein Kram
Mach irgendwas, was sich ausschliesslich auf SV spezialisiert. Krav Maga ist momentan hip ;)
markus87
05-05-2008, 20:28
Bedenke, dass man in Bujinkan eine Menge Sachen lernt, die dir an der Tür nicht weiterhelfen: Schwertkampf und so ein Kram
Mach irgendwas, was sich ausschliesslich auf SV spezialisiert. Krav Maga ist momentan hip ;)
Ich habe mir natürlich einige Kampfkünste und SV angeschaut (Krav Maga währe wirklich gut), nur sind die Trainingszeiten bei den meisten ungünstig oder die Dojos zu weit weg. Ich möchte es nicht in erster Linie wegen dem Job lernen, weil ich das sowieso nur während des Studiums mache und dann (wahrscheinlich) nie wieder, sondern auch als Ausgleich dazu dass ich den ganzen Tag sitze (Uni, lernen ....) und warum nicht das "Angenehme" mit dem Nützlichen verbinden? Außerdem will ich wieder weg vom Krafttraining und abnehmen (Rückenschmerzen).
Bedenke, dass man in Bujinkan eine Menge Sachen lernt, die dir an der Tür nicht weiterhelfen: Schwertkampf und so ein Kram
Mach irgendwas, was sich ausschliesslich auf SV spezialisiert. Krav Maga ist momentan hip ;)
SV ist aber nicht gleich Arbeit an der Tür - das sind unterschiedliche Anwenderprofile. Ich finde Krav Maga und andere ich-hau-alles-sofort-mit-ner-Zaunlatte-um-Systeme bieten da zu wenig sanfte Methoden und Techniken abseits von Dirty Tricks. Sicher arbeitet man im BBT auch mit abgefahrenen Waffen, aber erstens ist das garnicht so verkehrt, wenn man deren Substituierbarkeit im Ernstfall bedenkt und zweitens schlägt dort doch irgendwie alles in die selbe Kerbe und durch Synergieeffekte werden dabei auch durchaus waffenlose Fähigkeiten trainiert.
Aber schon richtig - schnell geht's da nicht...
@Markus: Rückenschmerzen vom Krafttraining? Eigentlich sollte das Gegenteil bei rauskommen, wie trainierst du denn?
markus87
06-05-2008, 17:24
@Markus: Rückenschmerzen vom Krafttraining? Eigentlich sollte das Gegenteil bei rauskommen, wie trainierst du denn?
Naja, da ich wie gesagt, nicht besonders viel Zeit habe trainiere ich zuhause. Ich denke dass es vl. davon kommt dass ich mit einem Gewicht trainiere, wo es frei eher nicht mehr so gut ist. Z.B.: Curls mit SZ, 40kg(inkl Stange) frei ohne Ablage. Ich achte auf korrekte Haltung (war auch schon in einem Center und habe mit einem "Profi" trainiert) und mache die Übung auch sehr langsam (HIT), aber je mehr ich das Gewicht steigere, desto mehr bekomme ich Rückenschmerzen, wobei ich mich jetzt schon lange nicht mehr verbessern konnte. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht soo oft trainiere und keine Eiweißpräperate etc nehme.
markus87
08-05-2008, 21:07
Nachdem ich mir beide angesehen habe muss ich sagen dass mir Bujinkan ein bisschen besser gefällt weil es, wie Luggage schon geschrieben hat, bodenständiger ist. Kann es sein dass man bei BBT deutlich länger braucht als bei HKD um im Zweikampf "gut" zu sein? Wie lange dauert es ca. (bei ca 2x pro Woche Training) bis man einen "normalsterblichen" Gegner ohne Probleme in den Griff kriegt?
Kann es sein dass man bei BBT deutlich länger braucht als bei HKD um im Zweikampf "gut" zu sein? Wie lange dauert es ca. (bei ca 2x pro Woche Training) bis man einen "normalsterblichen" Gegner ohne Probleme in den Griff kriegt?
Das kann man so nicht vorhersagen, da es einfach von viel zu vielen Variablen abhängig ist. Von dir, deinem Talent, deinem Trainer, der Situation in die du gerätst, deinem Gegner... Die Tricks aus dem BBT könnten dir schon nach dem ersten Tag den Hintern retten, weil es sich eben ergibt, oder auch nach 10 Jahren versagen. Jeder kann jeden umhauen, wenn die Situation stimmt, es gibt keine Garantien. Aber darüber würde ich mir keinen Kopf machen - trainier mit Eifer, solange es dir Spass macht. Sollte es irgendwann irgendwo zum Kampf kommen, kannst du nur dein Bestes geben und das wars. Vllt. gewinnst du, vllt. verlierst du...
Bevor du als Anfänger jedenfalls zu einem gewissen Grundkönnen kommst, musst du Jahre veranschlagen. Aber mit HKD geht das auch nicht schneller.
markus87
08-05-2008, 21:36
Klingt logisch, nagut jetzt hab ich genug darüber geredet, ab nächster Woche wird trainiert :D, ich denke ich wähle BBT da mir der Lehrer sympatischer ist und noch dazu 5x die Woche Training ist und ich mir aussuchen kann wann ich hingehe und wie oft.
Danke für die Antworten
Holger Neumann
08-05-2008, 22:07
Klingt logisch, nagut jetzt hab ich genug darüber geredet, ab nächster Woche wird trainiert :D, ich denke ich wähle BBT da mir der Lehrer sympatischer ist und noch dazu 5x die Woche Training ist und ich mir aussuchen kann wann ich hingehe und wie oft.
Danke für die Antworten
Beides sehr wichtige Punkte. :)
Erfolgreich kannst du mit beiden sein und wenn man es lange genug macht ist man damit auch sehr erfolgreich.
Klingt logisch, nagut jetzt hab ich genug darüber geredet, ab nächster Woche wird trainiert :D, ich denke ich wähle BBT da mir der Lehrer sympatischer ist und noch dazu 5x die Woche Training ist und ich mir aussuchen kann wann ich hingehe und wie oft.
Klingt doch fett - viel Erfolg!
@Holger N.: So absolut kannst du Trainingsdauer und kämpferische Fähigkeiten nicht verknüpfen. Ich habe genügend Schwarzgurte aus verschiedenen Systemen kennen gelernt, die gegen einen erbosten Maurer kaum einen Stich machen würden. Wie oben beschrieben gibt es etliche Faktoren, die den Ausschlag geben. Und selbst wenn alle Zeichen auf Sieg stehen, kann man immer noch Pech haben und einen Lucky Punch fangen. So ist das Leben nunmal...
Holger Neumann
09-05-2008, 13:21
@Holger N.: So absolut kannst du Trainingsdauer und kämpferische Fähigkeiten nicht verknüpfen. Ich habe genügend Schwarzgurte aus verschiedenen Systemen kennen gelernt, die gegen einen erbosten Maurer kaum einen Stich machen würden. Wie oben beschrieben gibt es etliche Faktoren, die den Ausschlag geben. Und selbst wenn alle Zeichen auf Sieg stehen, kann man immer noch Pech haben und einen Lucky Punch fangen. So ist das Leben nunmal...
Da kann ich dir allerdings nur recht geben. Schwarzer Gurt =/= besonders gut da es im BBT auch keine einheitliche Bewertung für Gürtelprüfungen gibt. Man kann allerdings diese Situationen in Sparringkämpfen üben sodass man gegen den Maurer nicht ganz so alt aussieht :D
Allerdings wird das denke ich mal auch seine Zeit brauchen das du in der Hektik im Kampf dein Taijutsu nicht unsauber ausführst.
hobbes_s
10-05-2008, 12:39
Ein mir bekannter höhergraduierter Bujinkan'ler (von dem ich weiß, daß er was kann, weil ich ihn von der Matte her kenne) äußerte erst vor einigen Tagen sinngemäß, daß seiner Ansicht nach ein erheblicher Anteil der BBT-Schwarzgurte unter kämpferischen Gesichtspunkten sozusagen in der Pfeife zu rauchen wäre.
Da mein eigener Abstecher in die Bujinkan-Welt nicht von allzulanger Dauer war, möchte ich mich selber mit derartige Bewertungen zurückhalten. Allerdings denke ich, daß ein System, in dem Graduierungen mehr oder weniger willkürlich vergeben werden und tw. nicht ganz unerhebliche Geldmengen (für Seminare, Mitgliedschaften usw.) im Spiel sind, derartige Verhältnisse zweifelsohne fördert. Und meine eigene unmaßgebliche Erfahrung war, daß viele BBT-Leute sich tatsächlich gerne auf kooperatives Kuscheltraining beschränken.
Ein mir bekannter höhergraduierter Bujinkan'ler (von dem ich weiß, daß er was kann, weil ich ihn von der Matte her kenne) äußerte erst vor einigen Tagen sinngemäß, daß seiner Ansicht nach ein erheblicher Anteil der BBT-Schwarzgurte unter kämpferischen Gesichtspunkten sozusagen in der Pfeife zu rauchen wäre.
Da mein eigener Abstecher in die Bujinkan-Welt nicht von allzulanger Dauer war, möchte ich mich selber mit derartige Bewertungen zurückhalten. Allerdings denke ich, daß ein System, in dem Graduierungen mehr oder weniger willkürlich vergeben werden und tw. nicht ganz unerhebliche Geldmengen (für Seminare, Mitgliedschaften usw.) im Spiel sind, derartige Verhältnisse zweifelsohne fördert. Und meine eigene unmaßgebliche Erfahrung war, daß viele BBT-Leute sich tatsächlich gerne auf kooperatives Kuscheltraining beschränken.
... deswegen muss man sich das Dojo eben genau anschauen, aber das gilt für jedes System gleichermaßen. Ich habe im Bujinkan auch nicht mehr oder weniger schlechte Leute angetroffen, als in anderen Systemen. Es ist aber zu bedenken, dass in einem System, in dem es 15 Dan-Grade gibt, ein erster Dan zB nicht mit einem ersten Dan aus anderen Systemen zu vergleichen ist, wo es allenfalls 10 gibt und davon auch nur die ersten 4 bis 5 Dane an Normalsterbliche gehen. Gürtel sind eben Schall und Rauch, besser ist es Trainingsdauer, -Erfahrung und -Intensität zu vergleichen.
Ich habe ja schon die Empfehlung ausgesprochen, in den Verein zu gehen, in dem es heißer zur Sache geht, sprich dorthin, wo mehr gesparrt und frei gespielt wird. Letzteres erwähne ich deswegen, weil zu große Sparringausrichtung den SV-Aspekt verwässert - mit Handschuhen und Co wird das ganze doch irgendwie alles zum Kickboxen. Freies Spielen, mal härter, mal lockerer halte ich für SV für wesentlicher. Aber das Thema ist eh durch, Markus fühlt sich in dem BBT-Dojo am wohlsten und das ist das wichtigste ;)
Vamacara
19-05-2008, 16:45
Da mein eigener Abstecher in die Bujinkan-Welt nicht von allzulanger Dauer war, möchte ich mich selber mit derartige Bewertungen zurückhalten. Allerdings denke ich, daß ein System, in dem Graduierungen mehr oder weniger willkürlich vergeben werden und tw. nicht ganz unerhebliche Geldmengen (für Seminare, Mitgliedschaften usw.) im Spiel sind, derartige Verhältnisse zweifelsohne fördert. Und meine eigene unmaßgebliche Erfahrung war, daß viele BBT-Leute sich tatsächlich gerne auf kooperatives Kuscheltraining beschränken.
Hmm, in welcher Kampfkunst werden denn Siege bei Wettbewerben als Kriterium für einen DAN gesetzt?
Wenn im BBT die Techniken geprüft werden und jemand beherrscht die Techniken, ist sicher seine kämpferische Fähigkeit nicht bestätigt, aber deshalb gleich von willkürlich zu sprechen?
Ausserdem ist es für mich fraglich, ob ein guter Trainer seinen Schülern im Kampf was voraus haben muss, vielmehr machen ihn seine Lehrfähigkeiten zu einem guten Ausbilder - was der Schüler dann draus macht und wie gut er wird, hängt doch von ganz anderen Faktoren ab.
hobbes_s
19-05-2008, 20:23
Hmm, in welcher Kampfkunst werden denn Siege bei Wettbewerben als Kriterium für einen DAN gesetzt?
Soweit ich weiß, gabs im Judo früher mal irgendso ein Punktesystem, nach dem man für den Dan eine gewisse Anzahl Wettkampfpunkte gesammelt haben mußte. Aus der BJJ-Ecke habe ich inoffiziell mal gehört, daß Blackbelts auch eigentlich nur an Leute vergeben werden, die auf Turnieren gezeigt haben, daß sie was können.
Aber das ist ja auch im Grunde ein Nebenkriegsschauplatz. Ich meinte eigentlich eher die Tatsache, daß es eben keine einigermaßen einheitliche Graduierungspraxis im Bujinkan gibt. Einer prüft hart, der andere luschig, der dritte vergibt Graduierungen je nach subjektiv festgestelltem Fortschritt ohne Prüfung, der vierte wirft Graduierungen hinterher usw. Das ist für mich willkürlich. Und zusammen mit der Tatsache, daß Randori/Sparring bei vielen Buyus nicht gerade ganz oben auf der Favoritenliste stehen, ergibt das in meinen Augen eine Situation, in der der Fortschritt des Einzelnen im "System" und seine kämpferischen Fähigkeiten tw. in keinem Verhältnis stehen.
Mr.Fister
19-05-2008, 21:38
Soweit ich weiß, gabs im Judo früher mal irgendso ein Punktesystem, nach dem man für den Dan eine gewisse Anzahl Wettkampfpunkte gesammelt haben mußte.
daran musste ich auch denken.
es war aber, wenn ich mich recht entsinne, so, dass man durch diese wettkampfpunkte die wartezeit nur drastisch verkürzen konnte, hatte man keine punkte, musste man eben länger warten, die prüfung konnte man aber machen.
aus england hab ich aber z.b. mal gehört, dass da ein bestimmtes kontingent an hart geführten prüfungsrandori für die prüfung erforderlich ist, und wenn man nicht eine bestimmte quote gewonnen hat, ist man durchgefallen.
Aber das ist ja auch im Grunde ein Nebenkriegsschauplatz. Ich meinte eigentlich eher die Tatsache, daß es eben keine einigermaßen einheitliche Graduierungspraxis im Bujinkan gibt. Einer prüft hart, der andere luschig, der dritte vergibt Graduierungen je nach subjektiv festgestelltem Fortschritt ohne Prüfung, der vierte wirft Graduierungen hinterher usw. Das ist für mich willkürlich.
ich persönlich fand die geschichte am schönsten, wo graduierungen als geburtstagspräsent vergeben wurden (sie z.b. http://www.kampfkunst-board.info/forum/26573-post44.html ) - noch fragen zur wertigkeit :rolleyes: ?
Und zusammen mit der Tatsache, daß Randori/Sparring bei vielen Buyus nicht gerade ganz oben auf der Favoritenliste stehen, ergibt das in meinen Augen eine Situation, in der der Fortschritt des Einzelnen im "System" und seine kämpferischen Fähigkeiten tw. in keinem Verhältnis stehen.
treffend umschrieben :)
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