Studium an Berufs Akademie - empfehlenswert? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Studium an Berufs Akademie - empfehlenswert?



Luggage
12-04-2003, 16:23
Hi Leute,

unter euch tummeln sich doch sicher viele, die sich im Geschäftsleben etabliert haben und auskennen, vielleicht sogar Personalchefs o.ä. sind.

Mein Zivildienst hat nun ein Ende gefunden, und ich gedachte eigendlich Chemie an der Uni zu studieren, allerdings geraten meine Vorsätze nun ins Schwanken, hat man doch ein Studium an der BA innerhalb von drei Jahren, angeblich hochqualifiziert, abgeschlossen und, wegen des Dualenausbildungsprinzipes auch praktisch schon den Arbeitsplatz in der Tasche.

Wie ist dieser Studiumsweg denn zu bewerten, im Vergleich zum Studium oder auch beispielsweise einer Banklehre? Ist es wirklich eine so tolle, zukunftssichere Sache, oder nur eine Zeiterscheinung und schon bald wieder vergessen?

mfg,
Luggage

Sebastian
12-04-2003, 17:40
hm, bin zwar kein Personalchef, aber ich studiere ebenfalls einen berufsintegrierten Studiengang und kann das von meiner Seite nur als positiv bewerten. Praxiserfahrung ist heutzutage das A und O. Es kommt zwar sicher immer ein wenig drauf an, was man studiert, aber letztlich ist ein praxislastiger Studiengang eigentlich nur vorteilhaft.

Grüße

KK

MJ23
12-04-2003, 17:57
Nun, wir waren vor ungefähr einem halben Jahr mit unserem Chemie LK bei BASF und haben dort natürlich auch Vorträge zum Chemie Studium gehört. Und wenn ich mir da die Regelstudienzeit anschaue, mein Gott, da kannst Du ja nach dem Studium direkt in die Rente. :D
Insofern klingt die BA mit nur 3 Jahren Studienzeit schon sehr sehr attraktiv, allerdings frage ich mich ja doch, was Dich dazu bewegt Chemie studieren zu wollen, kann ich nicht nachvollziehen, sorry. ;)

MJ

Miyagi
12-04-2003, 18:46
also wenn du in die grundlagenforschung willst, brauchst du heut immer noch einen doktortitel.
ich hab heut auch noch gelesen, dass man in der chemischen industri immer noch promoviert haben muss, wenn man in einem labor die leitung übernehmen will.
willst du aber mehr in einem praktischen bereich arbeiten ist die ba gewiss sinnvoller. wusste aber gar nicht, dass man an einer ba chemie studieren kann?

Sebastian
12-04-2003, 18:53
Chemie geht in Mannheim meines Wissens sowieso nicht....

Ani
12-04-2003, 19:00
Er kann ja umziehen, machen viele...

Luggage
12-04-2003, 20:33
Oh, da sind ein paar Sachen wohl nicht ganz klar:

- Chemie studiere ich wenn, dann an der Uni Heidelberg.
- Mannheim, Heidelberg, Darmstadt sind für mich ohne weiteres erreichbar, ohne umzuziehen
- An der BA würde ich etwas Wirtschafts-Wissenschaftliches studieren, aller Wahrscheinlichkeit nach Fachbereich "Bank".
- An der BA (zumindest der für mich relevanten in Mannheim) gibt es nur drei Fächergruppen: Ingeneurswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, EDV und eben Mischgebiete daraus. Wen's interessiert: www.ba-mannheim.de

Mir ging es auch gar nicht um den Vergleich: Chemie an Uni / Chemie an Ba (geht ja wie gesagt auch gar nicht) sondern einfach generell darum, wie hoch BA-Absolventen bei Arbeitgebern im Kurs stehen, im Vergleich zu Universitätsabsolventen oder Ausgebildeten (z.B. Banklehre). Ich könnte mir zum Beispiel ein Problem darin vorstellen, dass man sich wärend der BA-Ausbildung sehr stark spezialisiert, von seiten des Unternehmen ja praktisch auf einen speziellen Arbeitsplatz "hingezüchtet" wird. Sollte man diesen aus welchen Gründen auch immer nicht bekommen, scheint es mir fraglich, ob man auf dem Arbeitsmarkt noch die viel gepriesenen "Top-Chancen" hat.

Der BA-Studiengang hat in meinen Augen folgende Vorteile gegenüber dem der Chemie an der Uni:

- Sofort eigenes Gehalt (keine wankeligen Bafög-Geschichten)
- Nach drei Jahren ist man fertig (nicht erst nach 10, denn ein Chemie-Studium ohne Promotion kann man in die Tonne kloppen, weiß ich von meinem Onkel, welcher promovierter Chemiker ist)
- Im Gegensatz zu Chemie interresiert mich das Bankwesen ;)
- Gute Aufstiegschancen und relativ sicherer Arbeitsplatz bei gutem Abschluss

Also, wie seht ihr das?

mfg,
Luggage

Murat
13-04-2003, 18:36
Hallo Luggage,

ich bin bei der SAP Technologie Berater. In dieser Funktion habe
ich auch einen BA-Studenten bei einer Projektarbeit betreut,
welcher an der BA-Mannheim Wirtschafts-Informatik studiert . Ich kann dir folgende Infos geben.:

Die BA-Mannheim bietet eine gute fundierte Ausildung.

Du wirst ständig lernen müssen, da der Lehrstoff sehr
umfangreich ist.

Du wirst gut Geld verdienen aber wenig Freizeit haben.

In der Wirtschaft sind BA-Studenten willkommen. Allerdings wirst
du beweisen müssen, das du auch theoretisch einiges drauf hast,
da BA-Studenten oftmals zu praxis orientiert sind.

Die Chemiker, die ich kennenlernte waren entweder Apllikationsberater oder im Controlling ;-)

Viele Grüße,
Murat

Luggage
13-04-2003, 18:42
Danke für die Infos, Murat! Ich höre eigendlich immer nur gutes über die BA, es scheint also wirklich eine gute Alternative zu sein.

Leider bin erst gestern auf die Idee gekommen, das zu machen, und fürchte nun, dass ich erst Plätze für Herbst 2004 bekommen kann... naja, ein paar Bewerbungen werde ich wohl dennoch morgen schreiben.

Wer noch Infos für mich hat, immer her damit!

mfg,
Luggage

kiesel
13-04-2003, 18:44
HI!

Kann dir nur von unseren Leute berichten, ist Versicherung.

Die Jungs + Mädels machen ihr normale Ausbildung im Unternehmen und gehen noch in Mannheim studieren.

Konkret heisst das, sie machen nach 2 1/2 Jahren ihren normalen Ausbildungsabschluss und nach 3 - 3 1/2 Jahren ihren Diplombetriebswirt.

Ist ziemlich Zeitintensiv aber der Vorteil ist, du hast nebenher ein geregeltes einkommen, hast ein Arbeitsstelle die mit dem Fach was zu tun hat.

Und die brauchen sich nicht wirklich sorgen um einen Arbeitsplatz zu machen. Sind jung, belastbar und haben schon ihren Titel in der Tasche.

So wird es wohl mit jedem anderen Bereich auch sein.

gruss
markus

samabe
14-04-2003, 06:58
Ich bin Diplom-Betriebswirt und habe bisher im Berufsleben 2 verschiedene Auffassungen zum BA-Studium erlebt:

- das BA-Studium ist eher praktisch orientiert. Aber es wird im Berufsleben auch schon mal daran gezweifelt, ob die Absolventen im wissenschaftlichen Bereich einem Uni- oder FH-Absolventen das Wasser reichen können. Gerade in den Bereichen, in denen Eigeninitiative gefragt ist, kommen diese Argumente schon mal auf.

- Bei der Vielzahl der Betriebswirt-Titel (man kann sich ja teilweise schon nach einem 2-wöchigen Studium Betriebswirt [mit irgendeinem Zusatz]) nennen. Aus diesem Grund gilt bei einigen Personalchefs die Devise: Ich fordere ein FH-Studium und alles andere ist tabu. Im öffentlichen Dienst ist oft ein FH-Abschluß Voraussetzung für eine gewisse Eingruppierung. Und wenn Du dann kein entsprechendes Diplom in der Tasche hast, gibt's auch noch weniger Knete.

Meine Erfahrung ist die, dass ein berufsbegleitendes Studium oft noch besser angesehen ist, als ein Abschluß einer Berufsakademie oder ein FH-Studium. Wenn man seinen Betriebswirt an einer Abendakademie (Fernuni oder z.B. Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie) in der Mindestsemesterzahl geschafft hat, bedeutet dies, dass man Belastbar(neben dem Job zusätzliche "Belastung", Selbstbewußt (man traut sich etwas zu) und Entscheidungsfreudig (man traut sich, sich früh zur Prüfung zu melden) ist.
Ein FH - bzw. Uni-Abschluß mit anschließenden Trainee ist natürlich Top.

Es kommt also immer darauf an, wo man sich für was bewirbt. Mit FH-Abschluß wird ein breiteres Spektrum abgedeckt.