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Vollständige Version anzeigen : OFES oder Pahuyuth



simon89
11-05-2008, 18:54
Hi,

ich bin ein Bremerbursche und zurzeit im Zwiespalt. Mir geht es um diese beiden Schulen: OFES oder Pahuyuth

Sowohl Klaus Handke als auch Nils Thate scheinen sehr nette Trainer zu sein. Ich habe einmal in der Kindergruppe bei Nils trainiert und fand, dass das Training schon recht hart war. Ich bin einwenig ängstlich, was Kopfschlägen angeht.

Wäre dann Muay Thai trotzdem etwas? Kann man sich mit Muay Boran effektiv gegen Waffen verteidigen?

Klaus Handke scheint ja ein überaus bekannter Trainer zu sein.

Geht es im Muay Thai, dass man nur Schläge auf Arme und Beine zu lässt? Sprich ich nichts mehr im Bauch oder Kopf bekomme?


Danke für Eure Erfahrungen,

Simon :)

Kazushi
11-05-2008, 19:11
Allgemein zu Muay Thai: Es sollte schon möglich sein, dass der Trainer in dieser Hinsicht auf dich Rücksicht nimmt, vor allem am Anfang.

Aber wenn du einen Vollkontakt-Kampfsport wirklich lernen willst, musst du sparren, und da gibt es auch mal einen ins Gesicht, da führt kein Weg dran vorbei.

Wenn das aber unter guter Anleitung und mit anständigen Leuten geschieht, denen du vertrauen kannst, musst du dir keine großen Sorgen um deine Gesundheit machen - man kann die gewünschte Härte mit dem TrainingsPARTNER absprechen auch bei einem lockeren Sparring kann man viel lernen.

Um eine gewisse Härte für den Wettkampf geht es dir ja scheinbar nicht, sonst hättest du in einem anderen Unterforum gepostet.

simon89
11-05-2008, 19:26
Um eine gewisse Härte für den Wettkampf geht es dir ja scheinbar nicht, sonst hättest du in einem anderen Unterforum gepostet.Richtig. Ich habe hier zwar gelesen - und es erscheint mir absolut schlüssig - dass man auch eine gewisse Härte im Kampf zeigen muss, aber ich möchte mich nicht in einem Wettkampf begeben.

Mir ist allerdings schon aufgefallen, dass besonders Boxer oder Kickboxer, Muay Thai besonders angriffslustig sind, wenn es um die Ehre geht. Ist für die meisten Vollkontaktler ja auch ein Berufsrisiko mit Migräne nach hause zu gehen. Ich selber interessiere mich nicht so für meine Ehre, ich will mich nur verteidigen können.

Ich bin eben die Sorte Mensch, die man nur mit Samthandschuhen anpacken kann, falls Nein, weine ich gleich Kullertränchen :D

Wie gesagt ich habe eine ziemlichen Respekt vor Boxern. Ich denke immer, dass es schwierig ist ein Allheilmittel zu finden. WingTsung ist ja echt gut gedacht, aber schaffe ich es im Kampf gegen einen Vollkontakler, der ja praktisch immer kämpft, ruhig zu bleiben, ich denke, dieser wird kaum ein Problem damit haben.

uwewhttp
11-05-2008, 20:42
Sowohl Klaus Handke als auch Nils Thate scheinen sehr nette Trainer zu sein. Ich habe einmal in der Kindergruppe bei Nils trainiert und fand, dass das Training schon recht hart war. Ich bin einwenig ängstlich, was Kopfschlägen angeht.

Ich hab Klaus mal vor langer Zeit beim Taiji kennengelernt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in der Lage ist, Dich so
an das Kontaktsparring heranzuführen, dass Du es als ganz normal
empfindest.


Wäre dann Muay Thai trotzdem etwas? Kann man sich mit Muay Boran effektiv gegen Waffen verteidigen?

Krabi Krabong lehrt Waffen und scheint mir eine gute
Grundlage für die Verteidigung auch gegen Waffen.

Gruß,
uwe

simon89
12-05-2008, 12:32
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in der Lage ist, Dich so an das Kontaktsparring heranzuführen, dass Du es als ganz normal
empfindest.Dieser Satz gefällt mir sehr, er nimmt mir ein wenig die Angst vor dem Muay Thai.


Eine Frage hätte ich noch, und zwar, wo bekommt man mehr Muskelmasse und vorallem Kondition - denn es geht mir auch um den Fitnessaspekt - Muay Thai oder WT?

Sportler
12-05-2008, 12:53
@Simon:
Warum sollten Kickboxer und MuayThailer angriffslustig sein? Bzw. angriffslustiger als andere? Es kommt immer auf die Leute an:
Du wirst Fußballer treffen, die angriffslustig sind, genauso wie Pizzaboten. Hat nicht viel mit dem Sport zu tun.
Gute Schulen "sieben" angriffslustige Leute eigentlich aus. Sowas wirst du bei den von dir genannte Trainern auch sehen: Wenn einer meint, er muss seine Fähigkeiten auf der Straße gegen Leute testen, dann fliegt er.
Ist in jeder guten Schule so, wie gesagt.

Verteidigung gegen Waffen, bzw. Verteidigung ganz allgemein:
Vollkontaktsport ist nicht für jeden was. Zumindest anfangs. Wenn man gut an die Sache rangeführt wird, dann merkt man, dass es eigentlich nicht sooo schlimm ist - gerade bei entsprechender Schutzausrüstung.
Was du dabei aber lernst ist einstecken und austeilen - und das ist in meinen Augen essentiell, solltest du dich mal im normalen Leben verteidigen wollen/müssen. Es gibt gewisse "Kampfkünste", bei denen nie gekämpft wird. Das ist ok, wie gesagt, nicht jeder will sich im Training die Birne weichklopfen lassen. Wenn die aber damit werben, dass du ein "Killer" wirst, solltest du dir zweimal überlegen, ob das System das richtige für dich ist. Würdest du bei einem Schwimmlehrer lernen wollen, der noch nie im Wasser war?;)
Gegen Waffen... Da solltest du in den Leichtathletikclub deines Vertrauens gehen. Schlichten oder wenn sich eine Auseinandersetzung nicht vermeiden lässt - rennen. Das sind IMMER die besten Alternativen. Klar KANNST du gewisse Techniken lernen, um dich auch gegen einen Messerangriff zu wehren. Aber in bei einem echten Angriff sollte dir nie einfallen, dass du es "draufhast". Die Chance, dass du durch den Fleischwolf gedreht wirst ist hier einfach zu groß. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann hilft dir Training, es verbessert deine Chancen, aber mehr auch nicht. Wenn auch hier jemand mit was anderem wirbt("Du wirst anderen überlegen sein"), dann lieber woanders trainieren.

Fitness: Hier sind eigentlich immer Wettkampfsportarten vorzuziehen. Auch wenn du nie einen Wettkampf bestreiten willst, so ist zumindest das Training darauf ausgelegt. Das bringt eine ordentliche Fitness mit sich. Hier also auch ganz klar: Muay Thai.

So, und weil du WT erwähnst hab ich noch was zu lesen für dich:
WT (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/kein-wing-tsun-ewto-62946/)
Vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung...

mfg

simon89
12-05-2008, 13:16
Hi Sportler,

danke für Deinen tollen Beitrag.

Teilweise scheint gerade die EWTO ziemlich viel Wert, um es vorsichtig auszudrücken, auf das Geld des Schülers zu legen. So hat sich der Thread jedenfalls für mich gelesen.

Kann es sein, dass dies ein Grund dafür ist, dass Nils Thate seine eigene Schule gegründet hat? Auf seiner Website steht ( OFES-Organisation für effektive Selbstverteidigung (http://www.ofes.de) ) Aus der Not heraus gründete Nils Thate die OFES.

Sportler
12-05-2008, 13:22
Ich kenne die OFES nicht und hab keine Ahnung, ob der Trainer gut ist.
Die Abspaltung von der EWTO ist die Regel, so gibt es mitlerweile dutzende Splitterorganisationen, die sich teils näher, teils ferner noch mit dem normalen WT befassen.
Manche lassen nur noch ein paar Elemente einfließen, machen aber hauptsächlich Boxen/Thaiboxen/JKD/usw.

In dem Link, den ich dir oben gegeben habe stehen auch einige Punkte drin, die du beachten kannst: Was kostet das Training bzw. was sind Folgekosten und wie wirst du darüber aufgeklärt.
Wird Sparring gemacht? Wie wird über andere KKs geredet? Wird dir vermittelt, dass du mit diesem speziellen Training "unbesiegbar" wirst(überspitzt gesagt)?
Wie gestaltet sich Konditions- und Krafttraining? Schlagkrafttraining?
Gibt es Geheimniskrämerei, also werden dir Techniken NICHT beigebracht, weil du eine gewisse Prüfung noch nicht gemacht hast(also Geld dafür bezahlt hast), usw...

simon89
12-05-2008, 13:30
Ok, vielen dank Sportler. ich werde alle diese Fragen berücksichtigen und meine Entscheidung treffen. Vielleicht mache ich noch am Seminar für JKD an der Bremer Uni mit, ganz gleich ob ich Muay Thai oder WT wähle.

danke und gruß,

Simon :)

YiShen
13-05-2008, 17:52
Es wird alles nicht so heiss gegessen wie es gekocht wird - will sagen, die Kopftreffer sehen zwar brontal aus, sind aber, soweit man im Rahmen bleibt, ein rechter Klacks (noch dazu mit Handschuhen). Am Anfang ist immer Überwindung dabei, klar.

Immerhin bist du nicht aus Zucker ;)

netwolff
14-05-2008, 09:39
Eine Frage hätte ich noch, und zwar, wo bekommt man mehr Muskelmasse und vorallem Kondition - denn es geht mir auch um den Fitnessaspekt - Muay Thai oder WT?

Wenn es dir vor allem auch darum geht, dann imho Muay Thai. Und zwar deutlich.

Lars´n Roll
14-05-2008, 11:05
Die Abspaltung von der EWTO ist die Regel, so gibt es mitlerweile dutzende Splitterorganisationen, die sich teils näher, teils ferner noch mit dem normalen WT befassen.
Manche lassen nur noch ein paar Elemente einfließen, machen aber hauptsächlich Boxen/Thaiboxen/JKD/usw.



Ich behaupte mal, dass die allermeisten "Abtrünnigen" ;) die EWTO nicht verlassen haben, um irgendwas "besser" zu machen.
Wenn man glaubt es auf eigenen Füßen zu schaffen, wozu dann noch Franchisegebühren nach oben abdrücken?
Von ein paar bekannten Ausnahmen mal abgesehen verkaufen offensichtlich die meisten genau das, was sie vorher unter anderer Flagge angeboten haben.
Ob OFES ne Ausnahme ist - keine Ahnung.

Wie immer gilt: Hingehen, mitmachen und gucken ob´s Spaß macht.

simon89
14-05-2008, 13:57
Ich werde zu beiden Schulen gehen und einmal mitmachen, ich mache das gleich in der nächsten Woche - und ja es kostet mich einiges an Überwindung.

Bonsai
16-05-2008, 10:54
Es soll auch eine DRAGOS WT Schule in Bremen geben. Auch EBMAS gibt es in Bremen.
Und andere Verbände gibt es ja auch noch in Bremen, also warum versteifst Du dich so auf die OFES?

netwolff
19-05-2008, 15:19
Es gibt auch VT in Bremen und Oldenburg. Einfach mal alles austesten und in Ruhe hinterher entscheiden.

simon89
21-05-2008, 14:09
Es soll auch eine DRAGOS WT Schule in Bremen geben. Auch EBMAS gibt es in Bremen.
Und andere Verbände gibt es ja auch noch in Bremen, also warum versteifst Du dich so auf die OFES?Siehe dort (http://www.kampfkunst-board.info/forum/1360424-post32.html) - ich habe mich entschieden.

Vielen Dank!