Judo als Alternative zum Ringen? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Judo als Alternative zum Ringen?



Willi B
03-06-2008, 22:38
Hi,
Ich möchte meine Stand-Up Grappling Skills verbessern, daher bin ich seit ein paar Wochen ab und zu beim Ringen. Jedoch sind die meisten Ringer-Vereine bei mir in der Umgebung eher Fußballvereine. Von 1,5 Stunden Training wird die Hälfte der Zeit mit Fußball spielen verschwendet und da ich eine Abneigung gegen alles habe, was mit einem Ball zu tun hat, macht mir das Training nicht viel Spaß. Außerdem vermisse ich eine sinnvolle Didaktik und umfassendes Techniktraining. Auch der Bodenkampf im Ringen erscheint mir als aktiver Grappler wenig sinnvoll.

Als Alternative habe ich mir überlegt zum Judo zu gehen. Mir stellt sich nur die Frage inwiefern mir Judo hilft meine Stand Up Skills zu verbessern, insbesondere im No-Gi-Bereich.

Lassen sich die Judo Techniken ohne größere Einschränkungen auf das Grappling übertragen?

Wie hoch ist der Sparringsanteil im durchschnittlichen Judo Training? (hängt natürlich vom Verein ab)

Wie viel Wert wird auf die Etikette gelegt? (ist natürlich auch wieder vom Verein abhängig)

Gibt es die Standard-Ringer-Techniken auch im Judo?


Gruß Till

maximus
03-06-2008, 22:41
hab das selbe problem. zurzeit ist nicht saison und die ringer drehen voll durch beim fussbal spielen...und ich hasse fussball.

trotzdem gehe ich hin, mache mich in der zeit mit seilspringen warm und ringe danach mit allen.

und nein, ringen lässt sich nicht mit judo vergleichen. wenn du no gi grappling oder mma machen willst geht nichts über ringen.

Rocky777
03-06-2008, 22:43
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Als Alternative habe ich mir überlegt zum Judo zu gehen. Mir stellt sich nur die Frage inwiefern mir Judo hilft meine Stand Up Skills zu verbessern, insbesondere im No-Gi-Bereich.
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Lassen sich die Judo Techniken ohne größere Einschränkungen auf das Grappling übertragen?
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Wie hoch ist der Sparringsanteil im durchschnittlichen Judo Training? (hängt natürlich vom Verein ab)
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Wie viel Wert wird auf die Etikette gelegt? (ist natürlich auch wieder vom Verein abhängig)
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Gibt es die Standard-Ringer-Techniken auch im Judo?

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Gruß Till
1 Ist doch schon eine Umstellung von Gi auf No-Gi. =>2 Deswegen lassen sich die Techniken nicht ohne weiteres übertragen.
3 und 4
Hast du dir selber beantwortet :)
5 Kann ICH dir nicht sagen, ich habe nie gerungen. (-edit- wenn vom klassischen Ringen die rede ist. :weirdface)

6 auch Gruß :)

Lars´n Roll
03-06-2008, 22:50
1 Ist doch schon eine Umstellung von Gi auf No-Gi. =>2 Deswegen lassen sich die Techniken nicht ohne weiteres übertragen.
3 und 4
Hast du dir selber beantwortet :)
5 Kann ICH dir nicht sagen, ich habe nie gerungen. (-edit- wenn vom klassischen Ringen die rede ist. :weirdface)

6 auch Gruß :)

Sach mal Rocky... wolltest Du damit jetzt den Preis für den nutzlosesten Beitrag aller Zeiten gewinnen? :confused:

Rocky777
03-06-2008, 22:53
Sach mal Rocky... wolltest Du damit jetzt den Preis für den nutzlosesten Beitrag aller Zeiten gewinnen? :confused:

Ja.

Aber eigentlich habe ich alles beantwortet :p tut mir ja leid das die Fragen nicht so gestellt sind, dass ich stundenlang darüber referieren kann.

Harom
03-06-2008, 22:54
Sach mal Rocky... wolltest Du damit jetzt den Preis für den nutzlosesten Beitrag aller Zeiten gewinnen? :confused:

ja das kann er gut. :rolleyes::D

@willi
würde auch beim Ringen bleiben, und während des fussballmists dehnen, aufwärmen, (Kraftraining).

Rocky777
03-06-2008, 22:56
ja das kann er gut. :rolleyes::D

:confused: :( Beispiel? :ups:

-edit-
Übrigens tragen eure Posts jetzt auch nicht wirklich was bei ;) Ich habe ihm seine Fragen zumindest beantwortet. Wie würdet ihr es denn gerne hören?

Maximus hat doch auch nichts anderes dazu geschrieben außer das er statt Fußball sich mit Seilspringen o.ä. aufwärmt :gruebel:

lamix75
03-06-2008, 23:06
Na ich denk schon das man 60 - 70 % der würfe aus dem Judo auch ohne Gi machen kann, aber ob die alle auch wirklich im MMA oder No-Gi-Grappling anwendbar sind ist fraglich.

Willi B
03-06-2008, 23:31
Erstmal danke für eure Antworten.

Was Takedowns betrifft bin ich bisher eher ein ungeschriebenes Blatt, soll heißen runter kriegen tu ich alle, aber nicht so wie ich es eigentlich wollte.

Das Fußballspielen ist eigentlich das kleinste Problem, da ich mich in der Zeit anders beschäftigen kann. Was mich mehr stört ist, dass es kein wirkliches Techniktraining gibt, so dass ich als Anfänger nur wenig Fortschritte mache. Irgendwo ist das auch verständlich, da die meisten dort seit dem frühesten Kindesalter ringen. So wird mir bei jeder Trainingseinheit jemand anderes zugewiesen, der mir mal ein paar Techniken zeigen soll. Dass das kein optimaler Zustand ist, ist denke ich klar.

Dagegen gibt es Judo immerhin eine Didaktik aufbauend auf den Gürtelgraden (auch wenn ich den Gürtelprüfungen ansonsten eher negativ gegenüberstehende, bieten Gürtel hier für Quereinsteiger einen guten Überblick und erleichtern den Einstieg) und es gibt ein Anfängertraining.

Ich stehe jetzt vor der Wahl entweder beim Ringen anmelden oder aber ein paar Monate warten und kostenlos beim Uni-Judo mitmachen. Da beides gelichzeitig stattfindet, muss ich mich wohl für eins entscheiden. Beides nebenher ziehe ich nicht in Betracht, da mir Kontinuität im Training wichtig ist.

Selbst würde ich ja auch eher das Ringen bevorzugen, zumal ich keine Judoanzüge mag, aber irgendwo habe ich das Gefühl, dass ich beim Judo mehr lernen kann.

Macht erst Judo und dann Ringen Sinn?

Gruß Till

Sam Fisher
03-06-2008, 23:41
Ich glaube, du hast die falsche Frage gestellt!

Es kann nicht heißen "Ringen oder Judo". Beides wäre theoretisch (!) sehr für dich geeignet.
Die Frage ist eigentlich die:
Was eignet sich als Quer- und Gelegheitseinsteiger von der Didaktik mehr?

...und da schlägt das Judo das Ringen. Ein Ringertrainer ist total verwirrt, wenn ein 38 Jahre alter Mann ihn fragt, ob er mit Ringen anfangen könne. Das gibt es im Ringeruniversum nicht. Die fangen alle vor ihrem 10. Lebensjahr an. Beim Judo hast du da meistens etwas mehr Glück.

Gordinho
03-06-2008, 23:53
bestünde die Möglichkeit bjj zu trainieren? Dort lernt man relativ einfache Takedowns die leicht zu übertragen sind. Ich bin der meinung das ein Baiana, auch doubleleg genannt, ist im gi und no gi bereich gut um zu setzen.

Das beste wäre natürlich, dass du dich untergleich gesinnten weiter entwickelst.

Wenn sich wirklich gar nichts ergibt, dann judo und ergänzend die Instructionals von Karo Parisyan runterbeten

Willi B
03-06-2008, 23:58
Ich habe mal BJJ gemacht und trainiere zu Zeit Luta Livre. In beiden Kampfsportarten werden Würfe/Takedowns gelehrt. Ich möchte aber zusätzlich zum normalen Training diese Kampfdistanz trainieren, da ich mir so erhoffe in eine bessere Ausgangslage am Boden zu kommen, bzw. verhindern zu können, dass ich in einer schlechte Lage lande.

BigBeule
04-06-2008, 00:50
Also Judo als No - Gi ist zwar etwas Komplizierter aber ebenfalls möglich
Ich finde dass sich judo gut eignet um eine gewisse dynamik im Standup zu erreichen im gegenteil zum ringen wo es "nur" heben oder drücken gibt.
Allerdings ist judo vereinsmäßigzu betreiben nur um stand up zuverbessern schwer und kann auf dauer etwas frustrieren denn bis zum ersten Randori (Sparing) wird etwas zeit vergehen, aber ich finde dass es sich lohnt
um wie gesagt eine gewisse dynamik zu entwickeln und um vielfalt an techniken zusehen.
Zum Thema etikette: Ohne dies kann es kein kampfsport geben
d.h Etikette beim judo ist genau so wichtig wie in jeder anderen kampfsportart.

Techniken aus dem Grappeln kannst du größtenteils auch im Judo einsetzen.

Vielleicht wäre es am besten für dich, du schnappst dir jemanden der schon länger judo macht und lässt dir von ihm etwas zeigen oder trainierst mit ihm zusammen

Grüße

maximus
04-06-2008, 05:07
bei mir hat es gut ein jahr oder noch mehr gedauert, bis mich die ringer akzeptiert haben. ich habe damals mit 25 noch angefangen, war relativ fit vom grappling und vom thaiboxen aber die sachen, die die ringer gemacht haben, lagen einfach nicht drin.

dazu kommt wie gesagt, dass die kein techniktraining machen, während man sich als grappler gewohnt ist, dass man einem jedes detail zeigt, hat so jeder ringer seine eigenen vorlieben und man muss sich vor jedem training spezifische fragen stellen, wenn man was lernen will.

ich mache es trotzdem immer noch, schaffe ab und zu einen takedown bei einem ringer im sparring kriege aber grösstenteils immer noch gut auf die mütze.

und zum thema bodenkampf im ringen: ich peils hinten und vorne nicht, diese techniken gehen mir nicht in den kopf und das ganze beisst sich zu 100% mit dem grappling. ich sehe es dann einfach immer als kraft und kondi training an.

TasmanischerTeufel
04-06-2008, 07:24
Eins vor weg ich habe bisher weder gerungen noch Judo gemacht aber äußer mich trotzdem mal dazu.

Ich glaube Judo ist deutlich besser als es die meißten finden, wenn es richtig gemacht wird.
Aber ich glaube genau da liegt das problem (sehr ähnlich wie du es beim Ringen beschrieben hast)

Vor Jahren im aufkommen der Bodenkampfwelle war ich mal auf der suche und zu der Zeit war für mich nichts anderes aufzufinden als Judovereine, von denen ich allesamt enttäuscht war, es wurde fast nichts trainiert was ich irgendwie für zu gebrauchen hilt und auch die Leistungen der meisten anderen Vereinsmitglieder mit teilweise hohen Gürteln waren erschreckend.

Aber ich denke wenn du zB einen Judoverein auftreibst der das ganze als Wettkampfsport betrachtet kann das eine echte Alternative sein.

Jaycee
04-06-2008, 07:37
Ich habe mal BJJ gemacht und trainiere zu Zeit Luta Livre. In beiden Kampfsportarten werden Würfe/Takedowns gelehrt. Ich möchte aber zusätzlich zum normalen Training diese Kampfdistanz trainieren, da ich mir so erhoffe in eine bessere Ausgangslage am Boden zu kommen, bzw. verhindern zu können, dass ich in einer schlechte Lage lande.

Hi,

das beste ist wenn Du zum Ringen gehst. Du trainierst doch sicher beim Pinky in Dortmund, frag mal den Manuel beim Training wo er Freitags Ringen geht.

Wir haben uns auch für das Ringen entschieden und haben jeden Mittwoch eine Einheit wo wir ausschließlich Takedowns und Clinch aus dem Ringen für Sub-Wrestling und MMA trainieren.
Ergänzend werden wir ab und an auch Judo Stand Up mit einbauen, wir haben einen sehr erfahrenen Judoka (Deutscher Meister, Bundesliga) in unseren Reihen der uns da einiges zeigen wird...

Gruß

Jaycee

MAT Hannover
04-06-2008, 08:33
Moin,

das Problem beim Judo ist die Übertragbarkeit der Judowürfe auf no-Gi-Situationen. Der Gi spielt für sehr viele Würfe beim Judo eine zentrale Rolle. Einerseits musst du ohne Gi das Gleichgewicht anders brechen, andererseits ist bei vielen Würfen, wenn sie ohne Gi ausgeführt werden in der gesamten Wurfphase schwerer Kontrolle zu halten. Somit ist das Game ein völlig anderes. Und bei allem musst du immer bedenken, dass man dir eben Judo beibringen will, nicht Submission-Wrestling.

Kritisch sind z.B. die Würfe, bei denen du deinem Gegner den Rücken zuwendest, wie Schulterwürfe. Allerdings gibt es natürlich eine ganze Reihe von Würfen, die sich hervorragend fürs Submission-Wrestling eignen, insbesondere einige Selbstfaller.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass Du erst beginnen kannst zu selektieren und zu modifizieren, wenn du vieles kennst und also schon eine Weile dabei bist. Es sei denn du hast - wie Jaycee schreibt - einen Trainer, der das für dich tut.

Aber wie immer hängt auch hier natürlich viel vom Trainer ab. Schaden wird es sicher nicht und wenn dir das Ringertraining keinen Spaß macht, fragt es sich, wie lange die Motivation hält, um dort hin zu gehen...

Gruß, Ralf

Ratte
04-06-2008, 09:11
Judo ist durchaus eine Alternative. Grad wenn du aus Submissionsportarten kommst. Denn wie es nach dem Werfen weitergeht ist dichter dran an dem was du bisher gemacht hast.
Das mit dem Gi is natürlich so eine Sache, daher wirst du vielleicht zu Anfangs nicht ganz so schnell fortschritte im NoGi Bereich verzeichnen, aber auf lange Sicht finde ich das eher positiv, denn grad durch das Trainieren unter verschiedenen Bedingungen festigen sich einige Sachen mehr als wenn man sich hinter bestimmten Regeln "verstecken" kann ;)
Habe bis Dato allerdings noch nicht gerungen, meine Erfahrungen kommen nur vom Judo und Freefight.

chivas
04-06-2008, 09:48
zu Judo noch soviel, dass es eine sehr gute Reihe von
NoGi-Judo-für-MMA-Videos (;)) von Karo Parysian gibt.
guter aufbau, gut erklärt, gut umsetzbar.

Budovideos.com - Judo for Mixed Martial Arts 3 DVD Set with Karo Parisyan (http://www.budovideos.com/shop/customer/product.php?productid=21164&cat=&page=1)

es gibt von Victorybelt und Karo auch ein Buch Judo for Fighting (o.ä.) das kenne ich aber nicht.
EDIT: glaube das Buch ist noch nicht veröffentlicht.

Björn Friedrich
04-06-2008, 10:05
Für BJJ als Wettkampfsport würde ich auf jeden Fall Judo machen, denn für den Kampf mit dem Gi im Stand ist Judo sehr gut geeignet.

Und für Submission Wrestling?

It depends.:-) Ich persönlich mag die Judo Sachen, Harai Goshis, Uchi Matas, Fußwürfe, wenn man ein gutes Timing hat funktionieren die mit sehr wenig Kraft.

Ringen ist gut keine Frage, aber irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr, in die Beine zu brettern, mir die Ohren zu verknautschen und gesprawlt zu werden.:-)

Im ernst ich finde um Ringerwürfe erfolgreich anwenden zu können, braucht man mehr Kraft und Explosivität als für Judowürfe......heisst ja schließlich auch Ju - Do Sanfter Weg.;-)

Und wenn alles nix hilft, einfach Guard Pullen und Pussy sein;-);-);-)

Tschüß
Björn Friedrich

pinky
04-06-2008, 10:30
@ willi
hast ne PN

mister twister
04-06-2008, 15:46
auf jeden fall ist ringen eine gute ergänzung zum submission wrestling weil du beim ringen zwei stilarten hast,griechisch-römisch und freistil.beide stile haben ihre vorteile was takedowns betrifft.beim gr lernst du auf jeden fall.gut zu clinchen und dabei nen stabilen stand zu behalten.und beim freistil halt gute single oder doubleleg takedowns.und über würfe brauchen wir ja nicht reden.wobei ein paar sache beim grapplingturnieren ja nicht erlaubt sind.z.b überstürzer,suplex wo der gegner quasi auf den kopf und nacken geworfen wird.ist auch besser so.ist gut wenn man es kann,aber ist halt auch nicht ganz ungefährlich.ach ja.und für die kondition ist ringen natürlich auch super.probier einfach beides mal aus;) @maximus.ich kenn das problem,nur bei uns ist dann immer basketball angesagt.kannst dir ja vorstellen was da los ist wenn ringer basketball spielen.ist ne mischung aus rubgy,ringen und basketball

Tino78
04-06-2008, 23:26
@ Willi
Der Fussball muss wohl ne "Ringerkrankheit" sein :o Is scheinbar in jedem Verein das selbe Schema :rolleyes:

Aber was willst du mehr, du wohnst in Dortmund, da reiht sich ein Ringerverein an den anderen, wenn dir einer nicht zusagt, gehst eben zum nächsten...



Gruss Tino

BigBeule
05-06-2008, 02:23
zu Judo noch soviel, dass es eine sehr gute Reihe von
NoGi-Judo-für-MMA-Videos (;)) von Karo Parysian gibt.
guter aufbau, gut erklärt, gut umsetzbar.

Budovideos.com - Judo for Mixed Martial Arts 3 DVD Set with Karo Parisyan (http://www.budovideos.com/shop/customer/product.php?productid=21164&cat=&page=1)

es gibt von Victorybelt und Karo auch ein Buch Judo for Fighting (o.ä.) das kenne ich aber nicht.
EDIT: glaube das Buch ist noch nicht veröffentlicht.

Richtig ich glaub das hieß sogar judo for MMA