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Vollständige Version anzeigen : Was ist Dumog? Jetzt mal genau!



Stoiker
25-06-2008, 13:13
Jetzt muss ich es doch mal fragen (nachdem die SuFu und Google mich nicht weiter gebracht haben):

Was ist denn das Besondere an Dumog (http://en.wikipedia.org/wiki/Dumog)im Vergleich zu BJJ, LL, judo, Sambo, etc.? Gibt es andere Techniken (bei Hebeln, Würfen, etc.). Was ist denn die "typische" Kampfstrategie innerhalb des philipinischen Ringens (im Vergleich z.B. zu der Vorgehensweise eines BJJ'ler)? Welche Konzepte stehen hinter dem Stil?

Herausgefunden habe ich bereits, dass der Bodenkampf als solcher eher vermieden wird und der Gegner bevorzugt durch Hebel verletzt und mittels Würfe, Feger, etc. zu Boden befördert werden soll. In dieser allgemeinen Form trifft dies aber IMHO auch auf Combat Sambo oder Aspekte des JKD Grapplings zu.

Was ich mich aber nun gefragt habe: wenn entsprechende Experten sich einen Grapplingkampf betrachten würden, könnten sie wahrscheinlich aufgrund bestimmter Kriterien (Techniken, Vorgehensweisen, etc.) sowas sagen wie "Der Gegner mit der blauen Hose kommt aus dem BJJ" oder "Dieser Kämpfer macht Judo mit Boxelementen".

Welche Kriterien gäbe es denn nun für das Dumog?

Ich denke zumindest, dass es hier differenzierbare Kriterien gibt. Gäbe es die nicht, wäre es nicht zweckdienlich, dem ganzen einen eigenen Namen zu geben (eben "Dumog") und damit zu suggerieren, dass es sich hier um ein abgrenzbares Konzept handelt.

So, ich hoffe, ich konnte deutlich machen, was ich meine.

Wo wir gerade dabei sind: kennt jemand das Buch Dumog Presas Style (http://escrimabooks.com/deutsch.html)? Ist es empfehlenswert?

Gruß
Stoiker

gion toji
25-06-2008, 13:53
So wie ich das verstehe, ist Dumog kein gesonderter Stil, sondern ein Teil des jeweiligen FMA-Stils. Z.B. enthält Stil XY Stock-Techniken, Messer-Techniken und eben auch Dumog. Es gibt aber keinen Stil namens "Dumog".
Ferner hat Dumog im Gegensatz zu z.B. BJJ eine andere Zielsetzung. Während man in BJJ versucht, den Gegner durch bestimmte Techniken zur Aufgabe zu zwingen, versucht man bei Dumog in eine Position zu gelangen, in der man den Gegner gut schlagen/treten kann, indem man an seinem Gleichgewicht/Gelenken rummanipuliert. Fällt er dabei hin, umso besser, aber das ist nicht das primäre Ziel. Das primäre Ziel ist, ihn KO zu hauen

krav maga münster
25-06-2008, 14:33
Was ist denn das Besondere an Dumog (http://en.wikipedia.org/wiki/Dumog)im Vergleich zu BJJ, LL, judo, Sambo, etc.? Gibt es andere Techniken (bei Hebeln, Würfen, etc.). Was ist denn die "typische" Kampfstrategie innerhalb des philipinischen Ringens (im Vergleich z.B. zu der Vorgehensweise eines BJJ'ler)? Welche Konzepte stehen hinter dem Stil?
Dumog ist keinem Regelwerk unterworfen, daher sind im Clinch auch, im Gegensatz zu den gängigen Grapplingstilen, eine Vielzahl von anderen Sachen erlaubt, um ans Ziel zu kommen.

Augen stechen, Haareziehen, sogar Beißen, Griffe zu den Genitalien...etc.

Hebel- und Wurftechniken haben das Ziel den Gegner so hart es geht zu verletzen.


Was ich mich aber nun gefragt habe: wenn entsprechende Experten sich einen Grapplingkampf betrachten würden, könnten sie wahrscheinlich aufgrund bestimmter Kriterien (Techniken, Vorgehensweisen, etc.) sowas sagen wie "Der Gegner mit der blauen Hose kommt aus dem BJJ" oder "Dieser Kämpfer macht Judo mit Boxelementen".

Welche Kriterien gäbe es denn nun für das Dumog?
Im Grappling Standkampf (ohne Gi) sind die meisten Techniken gleich, ob griechisch-römisch Ringen, Freistil, Dumog...what ever.


Ich denke zumindest, dass es hier differenzierbare Kriterien gibt. Gäbe es die nicht, wäre es nicht zweckdienlich, dem ganzen einen eigenen Namen zu geben (eben "Dumog") und damit zu suggerieren, dass es sich hier um ein abgrenzbares Konzept handelt.
Dumog ist bei uns ein Teil des "Pangamut" (also nicht unbedingt was eigenständiges), den waffenlosen Teil im Eskrima, wie bereits gesagt ist es ein regelloser ringerischer Stil, mit Konzentration auf Hebel- und Wurftechniken.


Ferner hat Dumog im Gegensatz zu z.B. BJJ eine andere Zielsetzung. Während man in BJJ versucht, den Gegner durch bestimmte Techniken zur Aufgabe zu zwingen, versucht man bei Dumog in eine Position zu gelangen, in der man den Gegner gut schlagen/treten kann, indem man an seinem Gleichgewicht/Gelenken rummanipuliert. Fällt er dabei hin, umso besser, aber das ist nicht das primäre Ziel. Das primäre Ziel ist, ihn KO zu hauen
Wenn man es aus der Sicht des "Pangamut" sieht, ist dies ein Konzept von vielen, welches man benutzt, richtig.

Gruß Markus

Blume
25-06-2008, 14:38
Beim Dumog bewegt man den Gegner um sein Gleichgewicht zu brechen (die positiven Folgen daraus für mich brauche ich jetzt wohl nicht extra aufführen), ihn gar zu werfen oder wo gegen laufen zu lassen, oder ihn in eine besonders günstige Schlagposition für mich zu bringen bzw. ihn in meine Schläge hineinlaufen zu lassen (z.B. bei Elbogenschlägen oder Kopfstößen).

sven.s
25-06-2008, 16:39
Wo wir gerade dabei sind: kennt jemand das Buch Dumog Presas Style (http://escrimabooks.com/deutsch.html)? Ist es empfehlenswert?

Hängt davon ab, was Du Dir davon versprichst/erhoffst.

Dumog – Presas Style: Arnis-Hamburg (http://www.arnis-hamburg.de/fma-buch/single/dumog-presas-style/)

Gruß, Sven

Karl
25-06-2008, 18:17
Beim Dumog geht mann davon aus, dass der gegner ein messer hat, und es gibt auch Dumog als still und nicht nur als bestandteil andere stile....Es gibt auch Boltong im norden Pi auch wie Dumog....

StefanS.
26-06-2008, 20:58
Beim Dumog geht mann davon aus, dass der gegner ein messer hat, und es gibt auch Dumog als still und nicht nur als bestandteil andere stile....Es gibt auch Boltong im norden Pi auch wie Dumog....

geht man echt immer davon aus das der gegner ein messer hat beim dumog?

Stixandmore
26-06-2008, 22:34
in den phillipinischen stilen gehst du IMMER davon aus das dein/e gegner nen messer hat/haben-die möglichkeit bietet sich ja auch an wenn man bedenkt das fma stile als hauptbestandteil klingenkampf haben(auch wenn normaler weise für das training stöcke benutzt werden)deshalb sollte dann auch klar sein,das dumog nicht mit luta livre und bjj vergleichbar ist-wir "rollen"nicht auf dem boden rum,sondern versuchen den kampf schnell zu beenden!?!?(mit knochenbrecherischen takedowns ect.)

Daywalker
27-06-2008, 12:01
Jeff Espinous hat mal zu Dumog gesagt:
"Dumog ist nicht dazu da, dass dein Gegner tappt, sondern um den Kampf zu beenden".
Soviel zur Intention des Dumogs.

krav maga münster
27-06-2008, 12:06
So sieht es aus !

Gruß Markus

krav maga münster
27-06-2008, 12:17
Bei uns sind eher diese Szenarios, in Verbindung mit Bodenkampf üblich.

YouTube - wythenshawe warriors eskrima stick and knife (http://de.youtube.com/watch?v=L4L4nIaPy7o)

Gruß Markus

Daywalker
27-06-2008, 12:25
Hmmm, sieht aber nach Grappling (kein Dumog) mit Messer aus :p.
Ist das jetzt eine gezielte Übung für den der unten liegt, das Messer abzuwehren? Wenn nicht, macht es sich der Angreifer aber ziemlich schwer :rolleyes:.

krav maga münster
27-06-2008, 12:33
Hmmm, sieht aber nach Grappling (kein Dumog) mit Messer aus :p.
Ist das jetzt eine gezielte Übung für den der unten liegt, das Messer abzuwehren? Wenn nicht, macht es sich der Angreifer aber ziemlich schwer :rolleyes:.
Wenn man am Boden rumringt, sieht alles halt gleich aus. :rolleyes:

Es geht darum, das eine Waffe ins Spiel gebracht wird, ob durch Ziehen aus der eigenen/gegnerischen Hosentasche oder ein Dritter bringt eine Waffe in den Kampf.

Oberstes Ziel ist es, wie eigentlich in jedem Grapplingstil (so auch im Dumog), den Gegner so zu positionieren, das er sein Messer nicht ziehen kann bzw. seine Waffe nicht einsetzen kann, da man ihn versucht in einer dominanten Position zu kontrollieren.

Gruß Markus

Sascha W.
27-06-2008, 12:39
Na nicht alles Markus oder :D

krav maga münster
27-06-2008, 12:49
Wenn Du Dich am Boden bewegst, sieht es schon etwas spaceig aus, hast Recht. :baeehh:

Im Groben und Ganzen verfolgt man dennoch ein Grundregel, erst positionieren und dann finishen.

Gruß Markus

Stoiker
01-07-2008, 09:35
Oberstes Ziel ist es, wie eigentlich in jedem Grapplingstil (so auch im Dumog), den Gegner so zu positionieren, das er sein Messer nicht ziehen kann bzw. seine Waffe nicht einsetzen kann, da man ihn versucht in einer dominanten Position zu kontrollieren.



Im Groben und Ganzen verfolgt man dennoch ein Grundregel, erst positionieren und dann finishen.

Ist dies die Vorgehensweise der FMA beim Ringkampf/Infight? Ich hätte jetzt eher erwartet, dass hier wie beim Luta Livre oder CACC eher gegriffen und gehebelt wird, sobald es sich anbietet, unabhängig davon, ob der Gegner in eine guten Position gebracht wurde oder nicht.

Für die kampforientierte Anwendung kenne ich im Dumog bis jetzt nur die Konzepte von Nervendruckpunkten und Verhebelungen, um den Gegner zu verletzen bzw. aus der Balance zu bringen, so dass dann Schläge/Tritte/Messer eingesetzt werden. Ein "Erst positionieren, dann finishen (submitten?)" ist mir nur aus dem BJJ bekannt? :confused::confused::confused:

Gruß
Stoiker

krav maga münster
01-07-2008, 12:34
Ist dies die Vorgehensweise der FMA beim Ringkampf/Infight? Ich hätte jetzt eher erwartet, dass hier wie beim Luta Livre oder CACC eher gegriffen und gehebelt wird, sobald es sich anbietet, unabhängig davon, ob der Gegner in eine guten Position gebracht wurde oder nicht.

Für die kampforientierte Anwendung kenne ich im Dumog bis jetzt nur die Konzepte von Nervendruckpunkten und Verhebelungen, um den Gegner zu verletzen bzw. aus der Balance zu bringen, so dass dann Schläge/Tritte/Messer eingesetzt werden. Ein "Erst positionieren, dann finishen (submitten?)" ist mir nur aus dem BJJ bekannt? :confused::confused::confused:

Gruß
Stoiker
Das von Dir zitierte galt eigentlich der Erklärung des Videoclips (am Boden), ist aber im Standkampf nicht anderes.

Im Dumog versuche ich den Gegner nicht nur zu positionieren, um Schläge und Tritte ansetzen zu können, sondern Schläge und Tritte werden auch dazu benutzt, um den Gegner in für eine ihn ungünstige Position zu bringen.

Wie geschrieben sind es verschiedene Konzepte, wie es sie auch in den anderen ringerischen Stilen gibt:


Ich muß den Gegner aus dem Gleichgewicht bringen um eine Technik erfolgreich anzubringen
Der Gegner gibt mir Druck den ich ausnutze
Mein Gegner kann eine erfolgreiche Technik ansetzen, ich muß Gegenkontern


Um diese Dinge nun erfolgreich anwenden zu können, stehen dem Dumog halt mehrere Möglichkeiten (Schläge, Tritte, Beißen, Kneifen, Haareziehen...usw.) zu Verfügung, als einen reglementierten Grapplingstil.

Gruß Markus

Nikolas-San
01-07-2008, 17:47
Ein netter Artikel is auch hier: http://www.krishnagodhania.org/articles/Grapplingeskrima.pdf

Da wird Dumog auch nochmal was erläutert.

Eskrima-Düsseldorf
01-07-2008, 21:12
Noel ist ein netter, obwohl er Zahnartz ist :D

pinoymetal
05-07-2008, 12:26
Hier ist ein interessanter Artikel über Dumog (in englisch):

Dumog - Tuhon (http://www.texaskali.org/articles/ground_combat_fighting_.htm)

StefanS.
05-07-2008, 12:41
sehr interessanter artikel auch wie dumog entstanden ist danke sehr.

pinoymetal
06-07-2008, 17:57
Hab auf der Seite noch einen Artikel über die "Dirty Tricks" im Dumog gefunden:

Deadly Art of Dirty Tricks - Tuhon (http://www.texaskali.org/articles/dumog_dirty_tricks.htm)

StefanS.
06-07-2008, 22:33
jo hab ich auch direkt danach gelesen find auch auch sehr interessant, dann versteht man auch besser wieso man was macht ^^.