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Vollständige Version anzeigen : Sprawl and Brawl



Stoiker
25-06-2008, 13:53
Hallo Leute,
zuälligerweise bin ich heute über eine kleine Wiki-Definition (http://en.wikipedia.org/wiki/Mixed_martial_arts) hinsichtlich der verschiedenen MMA-Strategien gestolpert und da fiel mir "Sprawl-and-brawl" besonders ins Auge.

Mich würde interessieren wie diejenigen, die "sprawl-and-brawl" als ihre bevorzugte Strategie verwenden, dafür trainieren.

Den Sprawl aus dem Freistilringen kenne und kann ich, aber ist es das gewesen? Jedes Mal, wenn der Gegner nach irgendeinem Körperteil von mir greift, dann sprawle ich? Oder gibt es hier ausgeklügeltere Sachen (und damit verschiedene Trainingsszenarien und -methoden)?

Ich habe hierzu eine DVD gefunden: Keep It Standing von Karl Tanswell (http://www.karltanswell.co.uk/index.php?page=shop.product_details&flypage=shop.flypage&product_id=22&category_id=6&manufacturer_id=0&option=com_virtuemart&Itemid=128&vmcchk=1&Itemid=128) und frage mich, ob das was taugt (bitte keine Diskussion a là "Kann man aus Büchern lernen"). Hier (http://www.karltanswell.co.uk/index.php?option=com_content&task=view&id=84&Itemid=156)auch noch ein kleiner (Werbe-)Artikel zur DVD. Kennt jemand diese DVD bzw. ist Karl Transwell zu empfehlen? Vom SBG hörte ich bis jetzt nur Gutes, aber man kann ja nie wissen...

Danke im voraus!
Gruß
Stoiker

f
25-06-2008, 13:56
ich finde der text trifft es schon recht gut, was nunmal sprawl-and-brawl ist. takedowns vermeiden, den kampf stehend weiterführen und dem anderen auf die omme hauen :D

Sprawl-and-brawl

Sprawl-and-brawl is a stand-up fighting tactic that consists of effective stand-up striking, while avoiding ground fighting, typically by using sprawls to defend against takedowns.

A sprawl-and-brawler is usually a boxer, kickboxer, Thai boxer or full contact karate fighter who has trained in wrestling to avoid takedowns to keep the fight standing. Often, these fighters will study submission wrestling to avoid being submitted, should they find themselves on the ground. This style can be deceptively different from traditional kickboxing styles, since sprawl-and-brawlers must adapt their techniques to incorporate takedown and ground fighting defense. Chuck Liddell and Mirko "Cro Cop" Filipović are examples of sprawl-and-brawl fighters.


wenn man es so gerne halten möchte, wie hier beschrieben, sollte man sich mit takedowns auseinandersetzen und eben deren konter bzw. defence trainieren (wobei sich da eben ringen, judo, bjj, sambo etc anbieten). man kann ja am besten wissen, wie man sich gegen etwas verteidigt, wenn man selber weiß was der andere vor hat.

Stoiker
25-06-2008, 14:06
takedowns vermeiden, den kampf stehend weiterführen und dem anderen auf die omme hauen :D

Na ja, so weit war ich auch schon. Mich interessiert es halt etwas genauer. Muay Thai und Kickboxen ist beides was mit Treten und Boxen und dennoch sind sie unterschiedlich, auch hinsichtlich ihrer Trainingsmethoden und Vorgehensweisen. ;)


wenn man es so gerne halten möchte, wie hier beschrieben, sollte man sich mit takedowns auseinandersetzen und eben deren konter bzw. defence trainieren (wobei sich da eben ringen, judo, bjj, sambo etc anbieten). man kann ja am besten wissen, wie man sich gegen etwas verteidigt, wenn man selber weiß was der andere vor hat.

Das ist ja jetzt meine Frage: wie trainiert ihr (die aktiven MMA'ler)? Versucht ihr, den Takedown/Wurf nur durch Sprawl und vielleicht pushen/stoßen zu unterbinden? Oder trainiert ihr konkrete Konteraktionen auf spezifische Würfe und Takedowns? Und wie sehen dann entsprechende Trainingsszenarien aus?

Gruß
Stoiker

Hauser
25-06-2008, 14:10
Da gibts keine festgelegten Antworten für dich.
Der Sprawl ist keine Universallösung, funktioniert aber gut gegen frontale Takedownattempts, wie Double- oder Single Leg TD.
Für fast jeden Wurf/TD gibt es eine Verteidigung, das kann man dir aber hier nicht alles erklären, das musst du im Training sehen.

Stoiker
25-06-2008, 14:17
Da gibts keine festgelegten Antworten für dich.
Der Sprawl ist keine Universallösung, funktioniert aber gut gegen frontale Takedownattempts, wie Double- oder Single Leg TD.
Für fast jeden Wurf/TD gibt es eine Verteidigung, das kann man dir aber hier nicht alles erklären, das musst du im Training sehen.

:confused::confused::confused:
Anscheinend habe ich mein Anliegen nicht deutlich genug rübergebracht.

Ich wollte keine Techniken erklärt bekommen. Ich dachte eher an Rückmeldungen von MMA`lern, die einfach mal erzählen, worauf sie in ihrem Training Wert legen und wie sie dabei vorgehen.

Z.B. sowas:
"In meinem Training mache ich nur den Sprawl. Ich lasse mich hierbei von meinem Trainingspartner immer wieder mit Double Leg Attacks angreifen, sprawle und setze zwei bis drei Schläge. Dann fangen wir wieder von vorne an. "

Oder
"Ich trainiere nur den Sprawl, denn meiner Erfahrung nach langt dies für den Wettkampf."

Oder
"Um besser in Wettkämpfen zu sein trainiere ich, wie ich verhindern kann, dass ein Gegner einen Wurf bei mir ansetzt. Dazu trainiere ich viel mit Samboka, die mir Konterwürfe beibringen. Jedesmal, wenn mein Gegner im Wettkampf mich greift, werfe ich ihn selber. Aktiv versuche ich aber keinen Wurf anzusetzen."

Sowas in der Art.

Toe_Choke
25-06-2008, 14:41
:confused::confused::confused:
Anscheinend habe ich mein Anliegen nicht deutlich genug rübergebracht.

Ich wollte keine Techniken erklärt bekommen. Ich dachte eher an Rückmeldungen von MMA`lern, die einfach mal erzählen, worauf sie in ihrem Training Wert legen und wie sie dabei vorgehen.

Z.B. sowas:
"In meinem Training mache ich nur den Sprawl. Ich lasse mich hierbei von meinem Trainingspartner immer wieder mit Double Leg Attacks angreifen, sprawle und setze zwei bis drei Schläge. Dann fangen wir wieder von vorne an. "

Oder
"Ich trainiere nur den Sprawl, denn meiner Erfahrung nach langt dies für den Wettkampf."

Oder
"Um besser in Wettkämpfen zu sein trainiere ich, wie ich verhindern kann, dass ein Gegner einen Wurf bei mir ansetzt. Dazu trainiere ich viel mit Samboka, die mir Konterwürfe beibringen. Jedesmal, wenn mein Gegner im Wettkampf mich greift, werfe ich ihn selber. Aktiv versuche ich aber keinen Wurf anzusetzen."

Sowas in der Art.

Hauser hat es dir doch schon geschrieben. :gruebel:

Hauser
25-06-2008, 14:46
@Stoiker: Natürlich willst du grade Techniken erklärt bekommen.

Stoiker
25-06-2008, 14:50
@Stoiker: Natürlich willst du grade Techniken erklärt bekommen.

Und wie kommst Du darauf, wo ich doch das hier geschrieben habe?


Ich wollte keine Techniken erklärt bekommen. Ich dachte eher an Rückmeldungen von MMA`lern, die einfach mal erzählen, worauf sie in ihrem Training Wert legen und wie sie dabei vorgehen.

Stoiker
25-06-2008, 14:54
Hauser hat es dir doch schon geschrieben. :gruebel:

Er hat geschrieben, das der Sprawl keine Universallösung ist und dass es für jeden Wurf/TD eine Verteidigung gibt. Ich fragte aber danach, wie aktive Wettkämper hier im Board denn trainieren (das ist eine Frage nach den Trainingsschwerpunkten und keine Frage nach der genauen Beschreibung einer Technik)

Eine Antwort auf meine Frage wäre es eher gewesen, wenn Hauser erzählt hätte, wie eine Trainingseinheit mit Schwerpunkt Sprawl-and-Brawl bei ihm aussieht. Es wäre auch eine Antwort gewesen, wenn er gesagt hätte, auf welche Techniken er hier besonderen Wert legt, ohne die Techniken als solche zu erläutern.

Toe_Choke
25-06-2008, 14:54
Und wie kommst Du darauf, wo ich doch das hier geschrieben habe?

Du fragst, wie sie vorgehen! Und genau das hat was mit Technik zu tun. Irgendwie bist Du seltsam.:rolleyes:

Stoiker
25-06-2008, 15:10
Du fragst, wie sie vorgehen! Und genau das hat was mit Technik zu tun. Irgendwie bist Du seltsam.:rolleyes:

:D Ich glaube ich weiß jetzt, warum wir aneinander vorbeireden.

Mich hatte interessiert, welches Trainingskonzept von wem denn bevorzugt wird. Zum Beispiel hat bis jetzt noch keiner hier geschrieben, ob er in seinem Training der Vermeidung von Würfen/TD ausschließlich den Sprawl trainiert oder auch andere Sachen.

Ich versuche mal darzustellen, wie ich dies (im Rahmen eines SV-Trainings) trainiere:
Übungsausgangspunkt: beide Trainingspartner befinden sich in der Clinchposition auf einer etwa 1,5mx1,5m großen Fläche. Der eine (ich nenne ihn mal "Angreifer") soll nur durch Schieben, Ziehen, Stoßen, etc. versuchen, den anderen (ich nenne ihn mal "Verteidiger") so aus dem Gleichgewicht bringen, dass dieser zumindest seinen Fuß außerhalb der Begrenzung setzen muss, im Idealfall aber das Gleichgewicht verliert und dadurch stürzt. Dieses Trainingskonzept habe ich aus dem ETF-Escrima (www.etf-escrima.de).

Eine andere Trainingsvariante stammt von Senshido (www.senshido.com) (diesmal ohne die Begrenzung von 1,5mx1,5m). Verteidiger und Angreifer befinden sich wieder in der Clinchposition. Der Angreifer soll den Verteidiger irgendwie (unter Verzicht auf Schläge und Tritte) zu Boden bringen. Er kann dafür Würfe ansetzen, Takedowns, am Kopf, Beine, er kann Ziehen, Schieben, Stoßen, usw. Der Verteidiger versucht, dies zu verhinden und den Angreier seinerseits zu Boden zu bringen, in dem er zu den gleichen Mitteln greift. Ebenfalls ohne Schlagen und Treten. Während der ganzen Übung soll die Nahdistanz nicht verlassen werden.

Drittes Trainingsszenario:
Aus der Clinchposition heraus versucht der Angreifer, den Verteidiger zu Boden zu bringen. Der Angreifer kann dabei jeglichen Wurf oder TD ansetzen, den er möchte. Der Verteidiger hingegen soll versuchen, durch Kopfkontrolle des Angreifers dessen Angriffsansatz zu unterbrechen und dann, sobald er es kann, Kopfstöße und Ellenbogenschläge zu setzen und so den Angriff beenden. Dieses Szenarion kann ich eingeschränkt auch in ein Pratzentraining einbauen.

Ich habe jetzt drei Trainingskonzepte dargestellt, ohne eine einzige Technik (z.B. "Fußfeger") in ihrer technischen Ausführung zu erläutern. Die Unterscheidung zwischen "Technik" und "Konzept" ist klar?

Bin ich immer noch seltsam;)?

Björn Friedrich
25-06-2008, 15:21
Sprawl and Brawl ist doch nur ein Überbegriff für einen Kampfstil, ich würde das nicht so wörtlich nehmen.

Auf Deutsch würde ich sagen: Die Vermeidung von Takedowns mit ringerischen Mitteln und Schläge und Tritte als Gegenangriff

Da ich das aber auf Deutsch nie sagen würde, hört sich Sprawl and Brawl besser an.

Sprawl steht für die Verteidigung von Takedowns, jemand der so kämpft macht nicht nur Sprawls sondern trainiert alle ringerischen Mittel der Verteidigung, kann meistens auch gut Ringen, will nicht auf den Boden, weil sein Gegner dort zu gut ist und bleibt deshalb stehen.

Wie trainiert man das?

Erstmal Ringen trainieren, ohne Grundlagen geht gar nix. Nicht einfach Sprawls trainieren, sondern Ringen komplett als Sport. Es trainiert ja auch keiner Armhebel oder Jabs, sondern immer Jiu Jitsu oder Boxen, die gesamten Sportarten eben, anders macht es keinen Sinn.

Dann Schlagen und Treten trainieren und das ganze kombinieren.

Und dann einfach 10 gute Ringer holen und sagen, Jungs holt mich runter.......und wenn die das nicht schaffen, hat man ein gutes Sprawl and Brawl.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

ArschmitRingerohren
25-06-2008, 15:39
Also, außer dem klassischen Sprawl (Beine nach hinten und spreizen, Gewicht auf den Gegner) gehören alle Verteigungen gegen Werfen und Greifen lassen dazu:
Z.B. muß man den Double-Underhook verteidigen können (***** runter und nach hintern, Ellenbogen eng um den Griff zu sprengen), oder anstelle eines Sprawls im richtigen Moment ein Knie abfeuern.
Außerdem muß man richtig aufstehen können (nach HINTEN, nicht einfach hoch, während man sich mit einer Hand hinten abstützt, mit der anderen vorne schützt, bzw. am Gegner abdrückt).
Letzeres braucht man, wenn man bereits unten ist, den Takedown verpennt hat oder einfach merkt, dass man unten nicht sein will (wenn man's nicht schon vorher weiß).

Ein generelles Problem ist, dass man im Stand keine Meidbewegungen mit dem Oberkörper nach hinten machen darf, weil der Sprawl in diesem Moment fast unmöglich wird.
D.h. man ist gezwungen, seinen Kopf für Schläge, Kicks und Knie zu geben.
Kung Le hat das beispielsweise nach seinem Kampf gegen Shamrock gesagt, dass er aus Angst vor dem Takedown öfters seinen Kopf gegeben hat.
Man muß halt wesentlich flotter auf den Füßen unterwegs sein, wenn man mit dem Oberkörper nicht ausweichen darf.

Ein sehr gutes Sandsacktraining für S&B sieht so aus (braucht man einen Timer für):
30 sec. Stand mit viel Kniestößen und Körperschlägen. Beim Signal erfolgt ein Sprawl, und man dreht sich danach sofort in die Guard.
Von hier wird der Sack 30 sec. mit Upkicks (mit der Hacke), Punches, Ellenbogen und Hammerschlägen bearbeitet.
Beim nächsten Signal geht eine Hand nach hinten auf die Matte, die andere drückt sich vom Sandsack weg, man steht nach hinten auf und beginnt sofort mit TIEFEM Stand wieder zu arbeiten...

Davon machste halt 10 oder 20 Durchgänge.

Viel Spaß, hau rein! ;)

MARIO STAPEL
25-06-2008, 22:08
trainingsweisen der sprawler und brawler:

neben dem normalen mma training meist viel boxen
(um draufzuhauen)
und viel ringen (wuerfe vermeiden)

robbie lawler ist z.b. einer

@arschmitringerohren
du kansst schon meiden - aber eben nur nach vorn
bzw schraeg nach vorn, zur seite.

genrell habe ich hier gemerkt, das ringer (davon haben die hier ja ein paar)
ihre take downs kaum shooten koennen, wenn mann sich (wie im boxen ueblich)
immer schoen von der schlaghand wegbewegt. dann bekommen sie ihren winkel nicht

hat ein klasse ringer erstmal winkel und distanz wird es sehr, sehr schwer mit sprawlen,

- mario

ArschmitRingerohren
26-06-2008, 08:17
@arschmitringerohren
du kansst schon meiden - aber eben nur nach vorn
bzw schraeg nach vorn, zur seite.


Sagsch ja!;)

DieKlette
26-06-2008, 09:56
Ein sehr gutes Sandsacktraining für S&B sieht so aus (braucht man einen Timer für):
30 sec. Stand mit viel Kniestößen und Körperschlägen. Beim Signal erfolgt ein Sprawl, und man dreht sich danach sofort in die Guard.
Von hier wird der Sack 30 sec. mit Upkicks (mit der Hacke), Punches, Ellenbogen und Hammerschlägen bearbeitet.
Beim nächsten Signal geht eine Hand nach hinten auf die Matte, die andere drückt sich vom Sandsack weg, man steht nach hinten auf und beginnt sofort mit TIEFEM Stand wieder zu arbeiten...

Davon machste halt 10 oder 20 Durchgänge.

Viel Spaß, hau rein! ;)

Fieses Workout, aber sehr guter Tipp.

ArschmitRingerohren
26-06-2008, 10:02
Ach komm, 10 Durchgänge sind 5 Minuten!

Das ist doch kein Workout!;)

DieKlette
26-06-2008, 10:08
Ach komm, 10 Durchgänge sind 5 Minuten!

Das ist doch kein Workout!;)

Kommt auf den Fitnesszustand des Ausübenden an.

Ich fand's einfach nur ein gutes Trainingsbeispiel vom Ablauf her. Da kann man nach etwas Übung dann auch ohne weiteres ein paar mehr Runden hinzuffügen. Ich steh' gerne mal bis zu einer Stunde am Sandsack, aber das ist wesentlich leichter durch die gleichbleibender Belastung.

Würdest Du raten bei dieser 30 Sekunden Einteilung zu bleiben, oder lieber verlängern?

Ich denke für die Kondition sind die schnellen Wechsel wichtig vom Stand zum Boden, oder?

ArschmitRingerohren
26-06-2008, 10:36
Ich hatte erst 40 Sekunden, aber da es auf die Routine sowohl beim Sprawl als auch beim Getup ankommt, ist 30 natürlich besser.

Hab es übrigens just im Moment hinter mir, hänge davon immer 5 Minuten an mein Krafttraining hinten dran.
Hach, geht's mir gerade gut!:D

Stoiker
01-07-2008, 09:29
So, jetzt komme ich mal wieder dazu, mich zu melden.

Danke an alle, die sich beteiligt haben. Ich habe dadurch ein paar neue Anregungen bekommen.

Gruß,
Stoiker

sharty
02-07-2008, 22:11
.. joa. sprawl and brawl is' halt wichtig wenn man nich auf'm boden rumrobben mag :)

Harom
02-07-2008, 22:17
.. joa. sprawl and brawl is' halt wichtig wenn man nich auf'm boden rumrobben mag :)

oder kann.

Marc1976
13-08-2008, 18:20
Hallo ,lernt man sprawl and brawl auch beim BJJ ? Sorry kenn mich beim Grappling gar nicht aus.

Grüße Marc

Harom
13-08-2008, 18:27
Den Sprawl eigentlich schon.
Das Brawlen nicht.

DieKlette
13-08-2008, 22:24
Den Sprawl eigentlich schon.
Das Brawlen nicht.

Jau, das Brawlen ist auch eher ein Naturell, das schwer anzutrainieren ist :D.

Aber Boxen und Muay Thai hilft ungemein.

Marc1976
14-08-2008, 09:25
Ah ok ,hätte vielleicht gleich schauen sollen was brawl heißt.:) Dann frag ich mal anders,wird im BJJ auch viel Takedown Defense trainiert,bzw. ist es fester Bestandteil im BJJ?

Grüße Marc

R u not entertained?
14-08-2008, 10:21
Das Problem am BJJ ist, dass es wenig Stand-up hat und damit stehend keine vernünftige Schrittarbeit, ist eben zu großen Teilen ein "liegendes" System, dafür ist es eben gemacht.

Fürs Sprawel brauchst du aber ein System mit "schnellen" Füßen und ausgeklügelter Schrittarbeit, sonst kommst Du nicht rechtzeitig weg, wenn dir jemand an die Hüfte und Beine springt.

Im Infight wird es dann für die meisten Systeme noch mal schwieriger. Wenn du gehalten wirst und halb im Fallen bist, kann Du ja nicht mehr ungehindert Körper und Beine bewegen. Deswegen ist diese Distanz auch der große Schwachpunkt in den meisten Systemen.

Kann man auch ganz gut sehen bei MMA kämpfen: sprawl and brawl klappt gut, wenn man es kann. Sobald jemand am Gegner "hängt", wissen die meisten aber nicht mehr, was zu tun ist und landen dann doch irgendwie auf dem Boden, weil kein effiziente Schlagdistanz mehr da ist, die Bewegung der Beine eingeschränkt und einiges mehr.

Harom
14-08-2008, 12:05
Ob im BJJ genug standup trainiert wird, liegt in erster Linie mal am Trainier.
Auch im BJJ und jeden anderen Grapplingsportarten beginnt jeder Kampf im Stehen!
Klar ist dass hierbei aber mehr Wert auf den Takedown gelegt wird, als auf dessen Konter.

Marc1976
14-08-2008, 16:22
Das Problem am BJJ ist, dass es wenig Stand-up hat und damit stehend keine vernünftige Schrittarbeit, ist eben zu großen Teilen ein "liegendes" System, dafür ist es eben gemacht.

Fürs Sprawel brauchst du aber ein System mit "schnellen" Füßen und ausgeklügelter Schrittarbeit, sonst kommst Du nicht rechtzeitig weg, wenn dir jemand an die Hüfte und Beine springt.

Im Infight wird es dann für die meisten Systeme noch mal schwieriger. Wenn du gehalten wirst und halb im Fallen bist, kann Du ja nicht mehr ungehindert Körper und Beine bewegen. Deswegen ist diese Distanz auch der große Schwachpunkt in den meisten Systemen.

Kann man auch ganz gut sehen bei MMA kämpfen: sprawl and brawl klappt gut, wenn man es kann. Sobald jemand am Gegner "hängt", wissen die meisten aber nicht mehr, was zu tun ist und landen dann doch irgendwie auf dem Boden, weil kein effiziente Schlagdistanz mehr da ist, die Bewegung der Beine eingeschränkt und einiges mehr.

Ok , aber welches Bodenkampfsystem wäre das dann?

@ all: Ich trainiere hauptsächlich Boxen für die SV ,möchte aber aus zwei Gründen mit Grappling anfangen zum einen um meine SV-Möglichkeiten zu erweitern und zum anderen weil ich glaub das es richtig Spaß macht .
Wichtig wäre mir ein Grappling-Stil der sich auch viel mit Takedown Defense und wenn man auf den Boden kommt schnell wieder hochkommt beschäftigt,damit ich schnell wieder in Stand Up komme .

Grüße Marc

R u not entertained?
14-08-2008, 17:01
Ok , aber welches Bodenkampfsystem wäre das dann?
Könntest Du die Frage ein bisschen präzisieren? :)

Das Problem bei den vielen Bodenkampfsystem besteht für einen Stand up Fighter darin, dass man in ihnen lernt, auf den Boden zu gehen und den Kampf auch auf dem Boden zu beenden, das ist ihre Stärke.

Das will derjenige aber nicht, der von Haus aus Striker ist. Was er will ist, Bodenkampf vermeiden, wenn das nicht geht, am Boden mitzuhalten bis er wieder aufstehen kann, um seine Stärken wieder ausspielen zu können.

Wenn man sich jetzt dem Grappling/Bodenkampf/BJJ widmet besteht für viele die Gefahr, dass man sich darin verliebt (macht ja auch Spaß :)), und nach und nach zu einem Bodenkämpfer wird, damit aber seine eigene Stärke von Haus aus mehr und mehr vernachlässigt.

Irgendwann ist man dann ein halb guter Bodenkämpfer und ein halbguter Striker, aber kann nichts mehr richtig. Große Gefahr!!

Das Beeste ist wohl eine lange Bodenkampfphase einzulegen, in der man sich an den Boden gewöhnt, sich auf ihm heimisch fühlt und die 5-10 üblichen Techniken sehr gut lernt, die es im Wettkampf gibt (wenn es überhaupt so viele sind, vermutlich eher weniger).

Ich denke nicht, dass man ein komplettes System lernen muss, um im MMA mitzuhalten, wenn man schon eins kann (Stand up).

In der Lernphase für Boden muss man sich eben zusammenreißen und immer wieder daran erinnern, dass es nur ein Übergangsphase ist, man aber eigentlich im Stand kämpfen will und das nach der Bodenphase wieder absolute Priorität hat, während man dann jedoch immer gut auf dem Boden mitmachen kann und auch keine Angst vor ihm hat.

Welches System man trainieren sollte für MMA, nicht einfach zu beantworten, gibt ja einige, einige davon auch als Hybrid oder mehr Betonung auf Werfen oder auf Boden etc. Auf jeden Fall eins, in dem Techniken unterrichtet werden, die ohne Gi (Anzug) funktionieren. BJJ hat sich ja schon für viele bewährt.

Harom
14-08-2008, 17:34
Könntest Du die Frage ein bisschen präzisieren? :)

Das Problem bei den vielen Bodenkampfsystem besteht für einen Stand up Fighter darin, dass man in ihnen lernt, auf den Boden zu gehen und den Kampf auch auf dem Boden zu beenden, das ist ihre Stärke.

Das will derjenige aber nicht, der von Haus aus Striker ist. Was er will ist, Bodenkampf vermeiden, wenn das nicht geht, am Boden mitzuhalten bis er wieder aufstehen kann, um seine Stärken wieder ausspielen zu können.


Dann wärst du doch in einer MMA Schule am besten aufgehoben, wo auf deine Fähigkeiten eingegangen wird.

Marc1976
14-08-2008, 17:59
Könntest Du die Frage ein bisschen präzisieren? :)

Das Problem bei den vielen Bodenkampfsystem besteht für einen Stand up Fighter darin, dass man in ihnen lernt, auf den Boden zu gehen und den Kampf auch auf dem Boden zu beenden, das ist ihre Stärke.

Das will derjenige aber nicht, der von Haus aus Striker ist. Was er will ist, Bodenkampf vermeiden, wenn das nicht geht, am Boden mitzuhalten bis er wieder aufstehen kann, um seine Stärken wieder ausspielen zu können.

Wenn man sich jetzt dem Grappling/Bodenkampf/BJJ widmet besteht für viele die Gefahr, dass man sich darin verliebt (macht ja auch Spaß :)), und nach und nach zu einem Bodenkämpfer wird, damit aber seine eigene Stärke von Haus aus mehr und mehr vernachlässigt.

Irgendwann ist man dann ein halb guter Bodenkämpfer und ein halbguter Striker, aber kann nichts mehr richtig. Große Gefahr!!

Das Beeste ist wohl eine lange Bodenkampfphase einzulegen, in der man sich an den Boden gewöhnt, sich auf ihm heimisch fühlt und die 5-10 üblichen Techniken sehr gut lernt, die es im Wettkampf gibt (wenn es überhaupt so viele sind, vermutlich eher weniger).

Ich denke nicht, dass man ein komplettes System lernen muss, um im MMA mitzuhalten, wenn man schon eins kann (Stand up).

In der Lernphase für Boden muss man sich eben zusammenreißen und immer wieder daran erinnern, dass es nur ein Übergangsphase ist, man aber eigentlich im Stand kämpfen will und das nach der Bodenphase wieder absolute Priorität hat, während man dann jedoch immer gut auf dem Boden mitmachen kann und auch keine Angst vor ihm hat.

Welches System man trainieren sollte für MMA, nicht einfach zu beantworten, gibt ja einige, einige davon auch als Hybrid oder mehr Betonung auf Werfen oder auf Boden etc. Auf jeden Fall eins, in dem Techniken unterrichtet werden, die ohne Gi (Anzug) funktionieren. BJJ hat sich ja schon für viele bewährt.

Also ich möchte nicht an MMA - Turnieren teilnehmen ,mir geht es nur um die Selbstverteidigung und den Spaß am Sport.
Ich würde gern einen Grappling-Stil erlernen um am Boden ein bißchen zurecht zu kommen ,aber mein Hauptziel für die Sv ist schnell wieder in mein StandUp Spiel zu kommen.

Jetzt stellt sich für mich nur noch die Frage welcher Grappling-Stil.

Grüße Marc

R u not entertained?
14-08-2008, 18:04
@Harom

Hm ... möglich ist das, nur findet man die nicht so häufig in Reinkultur in Deutschland.

Zudem ist man vielleicht ein super Standup Fighter, warum soll man sich dann von reinen MMAlern das Standup "versauen" lassen, wenn die im Standup gar nicht so gut sind?

Aus meiner Sicht, sind viele MMAler besser am Boden als im Stand. Das Motto lautet oft: schnell den Stand überwinden und auf den Boden, was verschiedene Gründe haben kann. Wir sprechen hier nicht von Top Leuten, die beide oft gut können (obwohl da auch noch einiges im Argen liegt, aber man hat eben nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung und auch entsprechende Neigungen, Anlagen etc., die wenigsten sind in beidem gleich gut).

Standup zu trainieren braucht meiner Erfahrung mehr Selbstdisziplin, man muss viel alleine machen, präziser sein, es ist einfach viel schwieriger jemanden starkes daran zu hindern, einen auf den Boden zu ziehen, als sowieso schon darauf vorbereitet zu sein und dann das Groundgame mitzuspielen und erstmal zu "sichern" und einen Move vorzubereiten. Das ist im Stand nicht ohne weiteres möglich. Eine richtige Hand und der Kampf ist vorbei.

Der Kampf am Boden zehrt zwar, jedoch kann man sich da auch schon mal "ausruhen", man kommt nicht jeden Tag mit nem "Auge" nach Hause, am Boden lernt man schneller mehr, usw, usf ...

Es gibt ja bei Hobbysportlern aus meiner Sicht nicht ohne Grund mehr Grappler und Leute die Spaßringen betreiben, als ernsthafte MMAler. Grappling ist eben Spaß, man kann auch am Montag wieder normal zur Arbeit gehen, was in richtigem MMA Training nicht so einfach ist (Auge, Verletzungen usw).

Wer beides richtig gut machen will braucht eben auch doppelte Zeit, rund 4 Stunden täglich auf hohem Niveau, würde ich schätzen, bei intensivem Training dürften 3 auch reichen. Die Zeit haben die meisten Leute aber nicht, und so muss man sich entscheiden, was man will.

My 2 cents :)

@Marc
Ich denke in Deinem Fall ist nicht der Stil so wichtig, sondern dass Du einfach Bodenerfahrung sammelst und dann selbst siehst wie Du dein Standup integrieren kannst. Guck einfach in der Umgebung, was da so angeboten wird und probier, was dir am besten passt und wo der Trainer Dir genug Freiheit lässt und Dich nicht zwingt jeden 214641 Hebel bis zur Perfektion mitzumachen, der sowieso nichts bringt.

Marc1976
14-08-2008, 18:22
@R u not entertained ? : Jap das ist so das was ich vor hatte. Möchte es in mein StandUp integrieren.

Grüße Marc

Harom
14-08-2008, 18:29
Hm..
Bin mir nicht sicher ob die deutsche MMA Szene schon solche "speziellen" Wünsche erfüllen kann.

Ist denn 1 Punch Marc so ein Standup Profi?
Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass dem nicht so ist, wird er auch nicht gleich "versaut" im MMA Training.

Aber bekanntlich geht Probieren über Studieren.
Also Besuch MMA und Grappling in deiner Nähe und find es selber raus!


best wishes

Marc1976
14-08-2008, 19:06
Nee Profi bin ich sicher nicht ,wie gesagt will und habe keine Wettkämpfe gemacht ,trainiere in der Woche so 6-8 std. mit Partner und trainiere zusätzlich noch 3 std. Boxsack u. Technik und 2,5 -3 h KB für mich alleine.

Stoiker
14-08-2008, 19:07
Wichtig wäre mir ein Grappling-Stil der sich auch viel mit Takedown Defense und wenn man auf den Boden kommt schnell wieder hochkommt beschäftigt,damit ich schnell wieder in Stand Up komme .

Grüße Marc

Wenn Du den Stil gefunden hast, dann sag' mir Bescheid. Das ist nämlich genau das, was ich auch suche.

Was ich bis jetzt gesehen habe, war entweder Bodenkampf (das Stand-up diente nur als Mittel zum Zweck, um zum Infight und dann auf den Boden zu kommen) oder eine Mischung aus SV und Grappling, wo zwar viel geschlagen und getreten wurde, jedoch wurde hier für meinen Geschmack die Entscheidung doch noch zu sehr am Boden gesucht.

Das einzige Mal, das ich erlebt habe, dass gezielt trainiert wurde, um vom Boden schnell wieder hochzukommen und dann im Stehen die Entscheidung zu suchen (idealerweise während der Andere noch liegt), war im Todd-System (http://www.toddgroup.com/todd-close-combat-history.html).

Gruß
Stoiker

Marc1976
14-08-2008, 19:16
@Stoiker : Hmm ,ich denke wenn man einen Lehrer findet der individuell auf die Schüler eingeht ,kann man sein StandUp schon mit dem dafür wichtigen Grappling erheblich verbessern.Ist zumindest meine Hoffnung.:-)