Vollständige Version anzeigen : Deutsche Nahkampfschule WKII?
Horst Gerald
19-07-2008, 11:47
Ich hab zu dem Thema etwas recherchiert, kam aber nichts brauchbares heraus.
Es gab wohl eine HDv. 475 'Ausbildungsvorschrift für Leibesübungen' mit einem Heft 4 'Nahkampf' von 1926. Im Krieg sollen dazuhin spezielle Nakkampfprogramme entwickelt worden sein. Vor vielen Jahren hab ich auf einem Flohmarkt eine 'Nahkampfibel' gesehen, die imho etwas JJ und Hantkantenschläge enthielt. Hat mir aber einer anderer vor der Nase weggeschnappt.
Andererseits wusste keiner der von mir befragten Kriegsteilnehmer etwas davon. Ihr Nahkampfprogramm bestand darin, sich zusätzlich zu ihrer Hauptbewaffnung eine Pistole zu organisieren. Auch war keiner jemals in eine waffenlose Nahkampfsituation geraten. Sie hatten nur gehört, dass Kameraden zum lautlosen Ausschalten des Gegners den Spaten verwendeten.
Weiss jemand mehr zu dem Thema?
(Vielleicht fallen deshalb die Deutschen in den clips um wie Dick und Doof:D)
BenitoB.
19-07-2008, 11:55
in deutschlands dunkler episode war sport sehr angesehen.dadurch gab es sicherlich viele sportlich ambitionierte soldaten,die vor allem leichtathletik, boxen oder auch ringen trainierten. so wie in den nationalsozialistischen schulen/kaderschmieden "napola". von einem speziellen nahkampfsystem habe ich,in diesem bezug, noch nie was gehört.
es ist ohnehin eher nebensächlich welche kampfkunst ein soldat ausübt,auch im zweiten weltkrieg hat man sich da eher auf gewehre,mps,pistolen,bajonette und messer verlassen.
wenn mir all diese waffen zur verfügung stehen,warum soll man sich da auf arme und beine verlassen.
etwas anders siehts beim einsatz als feldjäger/mp aus,wo man leute bei verhaftungen überwältigen muss,ebenso bei spezialeinheiten, die auch verdeckt eingesetzt werden und personen beseitigen.
für den normalen soldaten ist kampfschulung eher ein mittel zur willensstärkung,conditioning und um das durchhaltevermögen positiv zu beeinflussen.
F-factory
19-07-2008, 12:29
für den normalen soldaten ist kampfschulung eher ein mittel zur willensstärkung,conditioning und um das durchhaltevermögen positiv zu beeinflussen.
Es gab ein Manual, daß in Deutschland herausgegeben wurde und einen absurden Namen trug wie: "Abwehr englischer Ganovenmethoden" oder so ähnlich. Es war die deutsche Antwort auf "Get Tough".
Es gab hier im KKB auch einen Direktlink zu dem kompletten Werk als PDF. Zum Teil waren die gezeigten Sachen ok, zum Teil an den Haaren herbeigezogen.
Wenn ich den Link finde dann stelle ich ihn rein.
Gruß
John.
Mirco W.
19-07-2008, 12:39
etwas anders siehts beim einsatz als feldjäger/mp aus,wo man leute bei verhaftungen überwältigen muss,ebenso bei spezialeinheiten, die auch verdeckt eingesetzt werden und personen beseitigen.
für den normalen soldaten ist kampfschulung eher ein mittel zur willensstärkung,conditioning und um das durchhaltevermögen positiv zu beeinflussen.
So isses !:D
Habe ich so auch schon oft gehört und gelesen in Bezug auf Krav Maga und die "normalen Streitkräfte" Israels.....
Sondereinheiten und Anti Terror Commandos haben da sicherlich noch einen anderen Focus und trainieren da sicherlich mehr und anders....
Horst Gerald
19-07-2008, 12:43
Es gab ein Manual, daß in Deutschland herausgegeben wurde und einen absurden Namen trug wie: "Abwehr englischer Ganovenmethoden" oder so ähnlich. Es war die deutsche Antwort auf "Get Tough".
Es gab hier im KKB auch einen Direktlink zu dem kompletten Werk als PDF. Zum Teil waren die gezeigten Sachen ok, zum Teil an den Haaren herbeigezogen.
Wenn ich den Link finde dann stelle ich ihn rein.
Gruß
John.
Das wär klasse
F-factory
19-07-2008, 13:01
Das wär klasse
Hier ist zwar der dazugehörige Thread, aber der Link zu dem PDF scheint nicht mehr zu funktionieren:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/manual-ber-selbstverteidigung-wehrmacht-29077/
Ich werde noch ein wenig stöbern...
Gruß
John.
Horst Gerald
19-07-2008, 13:23
Jetzt passt es
http://gabro.ge/biblio/0711/1032.pdf
BenitoB.
19-07-2008, 13:33
ich hatte einiges an verwandschaft die im ww2 waren.wenn wir, als ich kind war, darüber gesprochen haben dann sah der nahkampf so aus,dass man aus geringer distanz geschossen hat,granten geworfen hat oder weglief,im fall der fälle schlug man mit dem gewehrkolben zu..... und mein opa und seine brüder waren nicht im nachschub,sondern bei der infanterie (jäger und grenadiere). da ich als kind kampfsport(judo) gemacht hab,habe ich den gefragt ob der sowas gemacht hat,bis auf turnen,laufen und drill hatte der nichts in seiner wehrmachtsausbildung.
wie jetzt diverse ss divisionen ausgebildet waren kann ich nicht sagen,die waren ja schon mehr im einsatz gegen zivilbevölkerung im einsatz:rolleyes:
trioxine
19-07-2008, 13:38
hast post horst!
F-factory
19-07-2008, 13:41
ich hatte einiges an verwandschaft die im ww2 waren.wenn wir, als ich kind war, darüber gesprochen haben dann sah der nahkampf so aus,dass man aus geringer distanz geschossen hat,granten geworfen hat oder weglief,im fall der fälle schlug man mit dem gewehrkolben zu..... und mein opa und seine brüder waren nicht im nachschub,sondern bei der infanterie (jäger und grenadiere). da ich als kind kampfsport(judo) gemacht hab,habe ich den gefragt ob der sowas gemacht hat,bis auf turnen,laufen und drill hatte der nichts in seiner wehrmachtsausbildung.
Da hast Du garantiert nicht unrecht. So wie ich es verstanden habe, war dieses Heftchen "Abwehr englischer Gangstermethoden" auch mehr eine Lektüre für Interessierte als eine Lehranleitung. Ich glaube nicht, daß jeder Infanterist dieses Heftchen automatisch bei der Materialversorgung bekommen hat.
Gruß
John.
F-factory
19-07-2008, 14:02
Jetzt passt es
http://gabro.ge/biblio/0711/1032.pdf
:halbyeaha
Horst Gerald
19-07-2008, 14:07
.
miskotty
19-07-2008, 14:18
genial finde ich den letzten satz:"man muss die schüler darauf hinweisen, dass viele dieser griffe schwierig, wenn nicht gar unmöglich sind wenn man einem geübten gegner gegenübersteht. und anzunehmen, dass der gegner ungeübt ist, wäre ausserordentlich unklug...."
manche dinge ändern sich halt nie;)
Huangshan
19-07-2008, 14:23
hy
Es wurden vereinzelt modifizierte I Weltkrieg Grabenkampf Nahnkampfmethoden verwendet!
Im ersten Weltkrieg hatte der Nahkampf Mann gegen Mann(Bajonett,Dolch,Keulen,Spaten....) noch grössere Bedeutung!
Siehe Stoßtrupp,Sturmbatallion.
Stoßtrupp ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Sto%C3%9Ftrupp)
http://de.wikipedia.org/wiki/Sturmbataillon
krav maga münster
19-07-2008, 14:56
Vielleicht auch interessant, ein französisches Manual aus dem Jahre 1917.
Notice sur le Corps á Corps (http://jfgilles.club.fr/escrime/bibliotheque/notice_cac/index.html)
Gruß Markus
Horst Gerald
19-07-2008, 15:37
Interessant was alles so zusammenkommt. Kann ich den ganzen Sonntag lang lesen.
gion toji
19-07-2008, 16:44
Hier (http://vrazvedka.ru/main/learning/razvedka/book01-bulochko/book-06.shtml) ist das Kapitel über den Nahkampf aus dem russischen Buch "Physische Vorbereitung eines Kundschafters" aus dem Jahr 1942 (bei dem Jahr bin ich mir nicht sicher, das Buch ist aber auf jeden Fall während des 2.WK erschienen)
F-factory
19-07-2008, 18:41
Hier (http://vrazvedka.ru/main/learning/razvedka/book01-bulochko/book-06.shtml) ist das Kapitel über den Nahkampf aus dem russischen Buch "Physische Vorbereitung eines Kundschafters" aus dem Jahr 1942
Die Zeichnungen sind ja mal richtig gut. Auch das "de-personalisieren", das undetailierte Zeichnen der Gegner ist interessant. Jetzt müßte ich nur noch Russisch lesen können...
Gruß
John.
F-factory
19-07-2008, 18:50
Vielleicht auch interessant, ein französisches Manual aus dem Jahre 1917.
Notice sur le Corps á Corps (http://jfgilles.club.fr/escrime/bibliotheque/notice_cac/index.html)
Das ist ja mal auch richtig gut. Die Bilder sind dynamischer und besser als so manches KK-Buch von heutzutage. Die Techniken kommen mir zum Teil sehr bekannt vor...
Man sollte sich bei den ganzen Manuals darüber im Klaren sein, daß diese Sachen in langjährigen Kriegen entstanden sind. Da ist bestimmt so einiges mit eingeflossen, was man sich heutzutage nicht vorstellen kann.
Nur so als Vorbeugung gegen "das klappt doch nie..."-Aussagen...
Gruß
John.
Killer Joghurt
19-07-2008, 19:41
der tödliche handkantenhieb gegen die oberlippe...
war mal sogar ein thread hier im kkb...müsste man mal suchen
Es gab ein Manual, daß in Deutschland herausgegeben wurde und einen absurden Namen trug wie: "Abwehr englischer Ganovenmethoden" oder so ähnlich. Es war die deutsche Antwort auf "Get Tough".
Nicht ganz, den Deutschen ist ein Exemplar des 'Silent Killing Course' in die Finger gefallen
Was das Trainig angeht, so haben die meisten normalen Soldaten eher wenig Hand-to-Hand trainiert, wie schon gesagt, Nahkampf heisst in aller Regel Handgranaten, Pistolen, Spaten und Gewehrkolben.
Vielleicht auch interessant, ein französisches Manual aus dem Jahre 1917.
Notice sur le Corps á Corps (http://jfgilles.club.fr/escrime/bibliotheque/notice_cac/index.html)
Gruß Markus
manno, is ja auf franzoesisch!!!:(:mad:
BenitoB.
19-07-2008, 23:47
was in frankreich,für franzosen ists gemacht, die gängige sprache ist. bilingual findet man bei den amis ja auch nix;)
Delbaobao
20-07-2008, 00:01
Abbildung 29 bei dem deutschen manual :D
sehr schön...
was in frankreich,für franzosen ists gemacht, die gängige sprache ist. bilingual findet man bei den amis ja auch nix;)
oehem, doch gelegentlich englisch-spanisch!;)
F-factory
20-07-2008, 06:30
Nicht ganz, den Deutschen ist ein Exemplar des 'Silent Killing Course' in die Finger gefallen
Deswegen habe ich ja auch das französische und russische Manual herausgehoben. Beim deutschen...nun..ja...hmm...auf jeden Fall interessant und darf in mein Kuriositätenkabinett...;)
Was das Trainig angeht, so haben die meisten normalen Soldaten eher wenig Hand-to-Hand trainiert, wie schon gesagt, Nahkampf heisst in aller Regel Handgranaten, Pistolen, Spaten und Gewehrkolben. Is ja klar. Es waren spezielle Spezialeinheiten die so ausgebildet wurden, damals genauso wie heute.
Gruß
John.
Hi John!
Deswegen habe ich ja auch das französische und russische Manual herausgehoben. Beim deutschen...nun..ja...hmm...auf jeden Fall interessant und darf in mein Kuriositätenkabinett...;)
Irgendein Obernazi (ich weiss micht mehr wer) hat so wie ich irgendwo gelesen habe schon vor dem Krieg betont, daß Boxen und Jiu-Jitsu wichtig für die Körperertüchtigung sind und doch bitteschön verstärkt unterrichtet werden sollten.
Was die Techniken angeht, nunja, letztendlich ist das ganze ein abgespecktes Jiu-Jitsu, wie es in Deutschland zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Weile unterrichtet wurde. Ich sehe ich das recht entspannt, Handkantenschläge sind wirksam, die Kicks auch, auch wenn ich persönlich nicht gerne mit der 'Pike' trete, da muss man zu genau zielen.
Die in 'Abwehr...' gezeigte 'Doppelte Deckung oben' ist statisch wie auf dem Foto gemacht natürlich Kappes; aggresiv nach vorne gemacht kommen die Arme weiter nach vorn und dann ist das Ganze Tony Blauer's S.P.E.A.R. nicht soo unähnlich.
Is ja klar. Es waren spezielle Spezialeinheiten die so ausgebildet wurden, damals genauso wie heute.
Mein Onkel (war nicht in einer Spezialeinheit, aber auch nicht bei der Wehrmacht) hat mir vor fast 20 Jahren einiges gezeigt, das aus der Erinnerung eine Mischung aus dem Zeug in 'Abwehr...' und 'Get Tough' gewesen ist. Hat nach seinen Aussagen funktioniert...:ups:
Letztendlich ist aber der gesamte 2. WK MilNaKa, ob in Europa oder Amerika, bei den Russen weiß ich das nicht genau
1) mehr oder weniger abgespecktes Jiu-Jitsu/ Kodokan Judo, evtl. um ein paar Boxelemente angereichert.
und
2) auf der Skala von dem, was eingesetzt wurde ganz weit unten anzusiedeln.
Und das ist heute auch nicht anders.
Wie ein Ausbilder beim Bund während meiner Wehrdienstzeit sagte:
"Nahkampf ist alles unter Pistolenschuß bzw. Handgranatenwurf-Weite. Wer in eine 'echte' Nahkampfsituation kommt hat vorher was falsch gemacht."
gion toji
20-07-2008, 10:53
Die Zeichnungen sind ja mal richtig gut. Auch das "de-personalisieren", das undetailierte Zeichnen der Gegner ist interessant. Jetzt müßte ich nur noch Russisch lesen können...
Gruß
John.
Kleinere Sachen kann ich dir gerne übersetzen (aber nicht das ganze Buch!!!)
Hab vergessen zu erwähnen: der Autor heisst Hauptmann Bulotschko
Das Buch ist eine Art Standardwerk - es wurde ziemlich oft von anderen Autoren kopiert (ohne das Original zu erwähnen)
Man sieht deutlich, dass den Schwerpunkt einerseits der Waffenkampf bildete und andererseits Gefangennahme und Transport eines Gefangenen (Bilder 126 - 142).
Letztendlich ist aber der gesamte 2. WK MilNaKa, ob in Europa oder Amerika, bei den Russen weiß ich das nicht genau
1) mehr oder weniger abgespecktes Jiu-Jitsu/ Kodokan Judo, evtl. um ein paar Boxelemente angereichert.Bei den Russen dürfte das ähnlich sein.
Einer der Begründer des Sambo, Vasilii Oschtschepkov, bekam als 3. Europäer überhaupt den 2. Dan in Judo (evtl. war er Privatschüler von J.Kano - da bin ich mir nich sicher). Ferner gabs Einflusse aus Savate, Boxen und den Kampfsportarten des Mittelasien und Kaukasus'
krav maga münster
20-07-2008, 12:01
manno, is ja auf franzoesisch!!!:(:mad:
Nehme es locker, ich spreche auch kein französisch, es sind aber gut gemachte Bilder mit leicht nachvollziehbaren Techniken. :o
Eine kleine Anekdote, vielleicht auch interessant für einige hier.
Ich war letzes Jahr bei uns in Essen in einer Ausstellung in der hiesigen Synagoge, wo es um den jüdischen Alltag vor und während des 2. Weltkriegs ging.
Dort waren auch Zeitungsanzeigen von Geschäften und Dienstleistungen dieser Zeit, wie auch eine Rubrik mit den Sportvereinen um Essen.
Interessant war der jüdische Verein "Goliath", der neben Gewichtheben auch Boxen und Jiujitsu im Angebot hatte.
Selbst ein Technikablauf (ich glaube es war die Abwehr eines Schwitzkasten) wurde gezeigt.
Gruß Markus
Ich hab zu dem Thema etwas recherchiert, kam aber nichts brauchbares heraus.
Es gab wohl eine HDv. 475 'Ausbildungsvorschrift für Leibesübungen' mit einem Heft 4 'Nahkampf' von 1926. Im Krieg sollen dazuhin spezielle Nakkampfprogramme entwickelt worden sein. Vor vielen Jahren hab ich auf einem Flohmarkt eine 'Nahkampfibel' gesehen, die imho etwas JJ und Hantkantenschläge enthielt. Hat mir aber einer anderer vor der Nase weggeschnappt.
Andererseits wusste keiner der von mir befragten Kriegsteilnehmer etwas davon. Ihr Nahkampfprogramm bestand darin, sich zusätzlich zu ihrer Hauptbewaffnung eine Pistole zu organisieren. Auch war keiner jemals in eine waffenlose Nahkampfsituation geraten. Sie hatten nur gehört, dass Kameraden zum lautlosen Ausschalten des Gegners den Spaten verwendeten.
Weiss jemand mehr zu dem Thema?
(Vielleicht fallen deshalb die Deutschen in den clips um wie Dick und Doof:D)
Ich hatte ebenfalls mich eine Zeitlang damit beschäftigt, konnte aber nicht wirklich etwas brauchbares finden. Es gibt zwar mehrere Bücher aus den 20er, 30er und 40er-Jahren, die sich vom Thema her mit ziviler Selbstverteidigung sowie militärischem Nahkampf beschäftigen, ich hatte aber den Eindruck, dass dies keine Ausbildungshandbücher für die Wehrmacht waren (die Bücher über zivile SV sowieso). Ich vermute, dass es ähnlich war wie heute.
Manche Teile der Bundeswehr trainieren dies (http://www.amazon.de/Selbstverteidigung-im-Einsatz-Arne-Prie%C3%9F/dp/3939700045/ref=sr_1_28?ie=UTF8&s=books&qid=1216626232&sr=8-28), die anderen das (http://www.amazon.de/Die-Nahkampfschule-Grundlagen-milit%C3%A4rischen-Nahkampfausbildung/dp/3833406968/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1216626220&sr=8-2). Aber ein einheitliches System gibt es nicht. So war es wohl schon früher.
Vor Jahren habe ich mal auf Phoenix mal einen Bericht über die deutschen Kampfsschwimmer im 2.WK gesehen. Dort hieß es auch, dass sie "Nahkampf" trainiert hätten. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, welche Inhalte dies gehabt hatte.
Auch haba ich mal ein Interview mit Ulrich Wegener (http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Wegener) gelesen, in dem er sagte, dass er in der Ausbildung der Beamten u.a. auch auf Unterlagen der Brandenburger (http://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg_(Spezialeinheit)) zurückgeriffen hätte (wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht).
Müssten solche Unterlagen, sofern sie nicht vernichtet wurden, nicht irgendwo archiviert sein? Irgendein Bundesarchiv oder so? Wenn überhaupt, dann sollte man doch dort die entsprechenden Informationen finden, oder?
Stoiker
Huangshan
21-07-2008, 10:04
Hy
Wie Jörg B. bereits erwähnt hat waren die meisten Techniken für den Nahkampf die damals gelehrt wurden eine Mischung aus Boxtechniken,Savate,Ringen und einigen Grifftechniken aus dem Kodokan Judo(Jiu Jitsu) und es wurde der Nahkampf mit dem Bajonett,Dolch,Spaten geübt, dies jedoch wurde nur Kommando Soldaten oder Spezialeinheiten gelehrt.
Z.B.
In Russland wurde eine frühe Art des Bojewoje Sambo eingesetzt!
http://www.youtube.com/watch?v=r_UXpgOZ9eo(Vasily Oshchepkov und Schüler)
In Frankreich,Belgien wurde mehr Savate Elemente neben anderen Techniken gelehrt.
In Großbritannien Boxen,Ringen neben einigen Jiujitsu Griffen und es wurde Defendu(William E. Fairbairn) entwickelt, welches die amerikanischen Nahkampfmethoden beeinflusst hat!
Kodokan Judo/Jiu Jitsu Europa:http://www.dschiu-dschitsu.de/html/geschichte/europa.html
Quelle:
Dschiu-Dschitsu.de - Die Ursprünge des Jiu-Jitsu (http://www.dschiu-dschitsu.de/html/index.html)
An „alten deutschen“ Unterlagen (vor 1945) habe ich beim schnellen Stöbern in meinen Unterlagen noch gefunden:
Ausbildungsgang für das Gewehrfechten und den Nahkampf. Berlin : Reichsdr., [1934] : 16 S
Merkblatt für die Ausbildung im Nahkampf : vom 1.6.1937 ; D 103 / [Der Oberbefehlshaber des Heeres], Berlin : Reichsdr., 1939 : 17 S. : Ill.
Anleitung für den Nahkampf und die Handgranatenausbildung : vom 15.4.44 ; Merkblatt 25/3. Berlin : 1944 : Getr. Zählung : Ill., graph. Darst.
sowie von schweizer Seite:
Brunner, Matthias: Der Nahkampf. Zürich: Morgarten-Verl., 1941 : 173 S. : Ill., graph. Dars
Aus dem deutschen Manual:
Abwehr gegen "Messerstich von hinten, in den Hals".
Woher soll man denn wissen, wann man von hinten abgestochen wird???
PTTB
Es gab ein Manual, daß in Deutschland herausgegeben wurde und einen absurden Namen trug wie: "Abwehr englischer Ganovenmethoden" oder so ähnlich.
Es gibt hier in den englischen Foren eine lange Diskussion darüber, was der Hintergrund dieses Handbuches ist. Alle sind sich soweit einig, dass es keine 1-zu-1 Umsetzung für den Ernstfall sein kann (spätestens bei der Stooges (http://www.davesdougout.com/photos/threestooges.jpg)-Fingerstiich-in-die-Augen-Abwehr wird das klar).
Das die deutschen SV-Autoren dieser Zeit nicht komplett mental degeneriert waren, sieht man an anderen Werken, wie sie hier in unserer Diskussion bereits erwähnt wurden.
Phil Mathews hat die "Abwehr englischer Gangstermethoden" kommentiert, dieses wurde dann von Paladin Press herausgegeben (http://www.paladin-press.com/product/889/54). Sinngemäß bezeichnet er das Buch aus Kuriosiät, dessen Intention nicht eindeutig geklärt werden kann.
Ich persönlich denke, dass es eine Kurzschlussreaktion von einem Schreibtischtäter war. Möglicherweise sollte aber auch gegenüber den Alliierten der Eindruck forciert werden, dass die Deutschen inkompetent wären (eine Hypothese, die Matthews ebenfalls anspricht).
Gruß
Stoiker
Horst Gerald
22-07-2008, 14:25
Es gibt hier in den englischen Foren eine lange Diskussion darüber, was der Hintergrund dieses Handbuches ist. Alle sind sich soweit einig, dass es keine 1-zu-1 Umsetzung für den Ernstfall sein kann.
Auf alle Fälle ist das Ding ein Schnellschuss. Schon die Übersetzung von 'Silent Killing' als 'Stilles Töten' tut irgendwie weh.
Auch aus dieser Zeit - aber ein Nachdruck:
Amazon.de: Werwolf - Winke für Jagdeinheiten: Bücher (http://www.amazon.de/Werwolf-Winke-f%C3%BCr-Jagdeinheiten/dp/3939700177/ref=pd_sim_b_2)
und
History & Tactics - SS WERWOLF COMBAT INSTRUCTION MANUAL (http://paladinpress.com/product/338/54)
Habe es hier liegen, aber noch nicht selbst gelesen :kaffeetri
Aus dem deutschen Manual:
Abwehr gegen "Messerstich von hinten, in den Hals".
Woher soll man denn wissen, wann man von hinten abgestochen wird???
PTTB
Bei falscher Anwendung erkennt man die kommende Hand bzw. wird man erst ergriffen und kann sich den Rest denken.
Sonneneinfall und Schatten
Wind und Körpergeruch
Lichtreflexionen der Ausrüstung, Waffen...
etc...
Trinculo
25-07-2008, 10:35
Auch aus dieser Zeit - aber ein Nachdruck:
Amazon.de: Werwolf - Winke für Jagdeinheiten: Bücher (http://www.amazon.de/Werwolf-Winke-f%C3%BCr-Jagdeinheiten/dp/3939700177/ref=pd_sim_b_2)
Hab's gelesen ... ist eher für Partisanenkrieger interessant als zur Selbstverteidigung ;)
Hab's gelesen ... ist eher für Partisanenkrieger interessant als zur Selbstverteidigung ;)
Sagt ja schon der Titel bzw. der Name der "Einheit" aus :cool:
BenitoB.
25-07-2008, 10:37
werwolf war ne einheit? ich dachte bisher das waren paramlilitärisch/terroristische aktionen
Daher auch die "" ;)
Ich wollte damit die einzelnen Kommandos, etc... zusammenfassen.
BenitoB.
25-07-2008, 10:49
Daher auch die "" ;)
ah ok:)
Huangshan
25-07-2008, 10:52
hy
Es waren Nazi Fanatiker die Terror unter anderem an der eigenen Bevölkerung verübt haben!(Das letzte Aufgebot)
60 Jahre Kriegsende - Werwolf-Kommando ermordet Aachener Oberbürgermeister (http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1188658,00.html)
BenitoB.
25-07-2008, 10:54
ja das ist mir schon klar,deswegen meine frage an fraggle bzgl. einheit. das missverständnis hat sich ja inzwischen geklärt...
Huangshan
25-07-2008, 11:00
Hy
Der paramilitärische Verband wird von der Waffen-SS in improvisierten Werwolf-Schulen ausgebildet. Es gibt allerdings insgesamt nur einige hundert Werwölfe, die lediglich wenige Wochen geschult werden. Grundlage der Ausbildung ist ab Januar 1945 die Taktik-Fibel "Werwolf - Winke für Jagdeinheiten". Die Werwolf-Kommandos bestehen aus Männern, Frauen sowie Hitlerjungen und BDM-Mädchen, die sich freiwillig melden sollen.
Geringe militärische Wirkung
Eingesetzt werden die Werwölfe hinter der West- und der Ostfront: vornehmlich im Rheinland, in Ostpreußen und im Sudetenland. Ihnen gelingen propagandistische Erfolge wie die Ermordung des von den Amerikanern eingesetzten Aachener Oberbürgermeisters Franz Oppenhoff oder die so genannte Penzberger Mordnacht. Dabei werden in Penzberg in Oberbayern Männer und Frauen ermordet, weil sie die sinnlose Verteidigung ihrer Stadt verhindern wollen. Die militärische Wirkung der Werwölfe ist allerdings gering. Goebbels Plan, auch den Polizeipräsidenten von Köln und den Bürgermeister seiner Heimatstadt Rheydt zu liquidieren, wird nicht mehr umgesetzt.:rolleyes:
Der verzweifelte Versuch von fanatischen Idioten die Diktatur zu erhalten!
Quelle(siehe Info):
http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1188658,00.html
Hy
:rolleyes:
Der verzweifelte Versuch von fanatischen Idioten die Diktatur zu erhalten!
Quelle(siehe Info):
60 Jahre Kriegsende - Werwolf-Kommando ermordet Aachener Oberbürgermeister (http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1188658,00.html)
verblendete Menschen hoert sich netter an!
DavidBr.
26-07-2008, 08:56
Müssten solche Unterlagen, sofern sie nicht vernichtet wurden, nicht irgendwo archiviert sein? Irgendein Bundesarchiv oder so? Wenn überhaupt, dann sollte man doch dort die entsprechenden Informationen finden, oder?
Stoiker
Ich würde mal beim Bundesarchiv in Freiburg anfragen, was dort noch an Beständen z.B. aus dem Potsdamer Archiv vorhanden ist Bundesarchiv - Abteilung MA (http://www.bundesarchiv.de/aufgaben_organisation/abteilungen/ma/index.html)
Oder mal in den einschlägigen Foren nachfragen: Axis History Forum • Index page (http://forum.axishistory.com/) ,
Forum der Wehrmacht | Startseite (http://www.forum-der-wehrmacht.de/)
Vielleicht können auch die Militaria-Sammler Auskunft geben http://militaria-fundforum.de/index.php
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