Prüfungen [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Prüfungen



Nutella
29-04-2003, 10:07
moin,

mir ist in fast 10 jahren wt, sehr häufig aufgefallen das wirklich jeder trottel besteht. selbst auf dem ausbilder lehrgängen war das mehr als traurig. (soll jetzt keine anti ewto diskussion geben)

und neulich schaute ich bei einer kickboxprüfung zu und da kam auch jeder durch. besonders die prüfung auf braun war lustig anzuschauen.
bisher fand ich nur die prüfungen im etf-escrima gut, bzw. fühlte mich auch gefordert.
ist es in anderen stilen auch so schlimm, oder gibt es wirklich harte prüfungen?
wie sind eure erfahrungen?

gruß

arnisador
29-04-2003, 10:22
Also beim Karate früher, waren die Prüfungen gut und hart. Da hat auch bei weitem nicht jder bestanden. Wer schlecht war, ist durchgefallen. Beim Modern Arnis: nun ja, eigentlich bestehen da auch die meisten, obwohl ich bei manchen auch denke...:rolleyes: !
Gruß
Martin

kleiner Drachen
29-04-2003, 11:23
Das Geschäft im KK Bereich ist hart, es gibt sehr viel Mitbewerber, so kommt es vor das viele auf das Geld angewiesen sind und dann auch schon mal Schülereinfach bestehen lassen um sie zu halten.

Das ist aber zum Glück nicht alzu oft! Es gibt sehr viele die noch sehr viel Wert auf eine gute Prüfung legen!

Gruß Lars

Spotter
29-04-2003, 13:36
Bei meinem Verein ist es so, dass wir eine "harte" Prüfung durchführen, sofern man diese Wort hierfür benutzen kann. Wir selbst legen für uns einen hohen Maßstab an und fordern unsere Leute. Es wird keinem was geschenkt oder in den Schoß gelegt. Wir sehen es nicht "Hauptsache viele hohe Gürtelgrade im Verein", sondern eher Qualitativ statt Quantitativ. ;)
Wenn jemand bei uns seine Prüfung ablegt, kann er stolz darauf sein, etwas geleistet zu haben. Er brauch sich dann auch nicht auf Lehrgängen oder in anderen Vereinen zu verstecken, bzw. Angst zu haben sich zu blamieren.

Wenn ich mir aber anschaue, wie verschiedene DAN-Prüfungen ablaufen und wer alles Schwarzgurt wird und selbst irgendwann auch mit Lizenz andere Leute prüfen darf, dann wird mir schlecht und ich wundere mich über gar nichts mehr.

Es gibt in manchen Vereinen ein "Prüfungsprogramm" in schriftlicher Form welches ganz genau sagt, welche Technik drankommt. Genau dies wird abgeprüft und man kann die Techniken quasi auswendig lernen. So etwas ist keine Herausforderung. Auch gerade Einschrittkampf oder Selbstverteidigung ist oft mehr wie lachhaft.

Gruß

Spotter ;)

Xiaoshi
29-04-2003, 14:07
Mein Onkel hat mir erzählt, dass er als er zu seiner jungen Zeit den 1.Dan im Judo bei seinem japanischen Sensei machen wollte, ca. 2 Stunden auf der Matte war und davor und danach noch ewig lange in der Seiza-position sitzen musste. Geprüft wurde so ziemlich alles was er je geübt hat... das waren noch Prüfungen! ;)

Spotter
29-04-2003, 14:55
Höhöhö, sowas gibt es heute auch noch!
Bei meiner Prüfung zum 1. DAN beim Großmeister Ko Eu Min hatte ich und zwei meiner Freunde erst eine Stunde lang Training bei ihm (was so schon anstrengend genug war!). Danach hatten wir dann eineinhalb Stunden unsere Prüfung bei der uns radikal alles abverlangt wurde.

Aber anschliessend das Gefühl es geschafft zu haben ist unbeschreiblich. All die Jahre des Trainings und der mühsamen Arbeit wurden belohnt! ;)

Gruß

Spotter ;)

Tengu
29-04-2003, 15:27
Es hat manchmal auch was mit Eigenverantwortung zu tun. Ich würde mich keiner KK-Prüfung stellen, wenn ich nicht absolut sicher wäre, es auch zu schaffen. Und das in einem anspruchsvollen Rahmen. Dies sollten auch die Trainer so sehen. (die Meisten, die ich kenne , sehen das auch so.)

Gruß

Tengu

Fish
29-04-2003, 15:38
bei uns fallen nur leute durch die überhaupt keinerlei ahnung haben. früher war das anders, da hats auch mal welche erwischt, die das konnten. naja, tempora mutantur... ^^

ich bin fürs durchfallen viel zu ehrgeizig. das würd mich sowas von ärgern. naja, hab den 1.kyu, aber die dan prüfung wird net einfach. aber ich nehm mir auch genug zeit zum trainieren ^^ ;)

KindDerNacht
29-04-2003, 16:32
Tscha... Ich glaub man hat nen großen Vorteil, wenn man keine festen Termine für Prüfungen hat, sondern welche ansetzen kann wenn man meint die Leutz sind gut genug.

Kiddie

kleiner Drachen
29-04-2003, 16:53
Ich denke auch, das man Schüler nur zulassen sollte, wenn sie auch wirklich soweit sind!

Gruß Lars

taiji-ulrich
30-04-2003, 08:26
Taijiquan als Berufsausbildung - das Konzept der WCTAG


In der Berufsausbildung achtet die WCTAG besonders auf Seriösität und Qualität. Und das hat seinen Grund. Unsere Ausbilder wachsen innerhalb unserer Familie zu dem heran, was sie später darstellen. Wir sind keine kommerzielle Ausbildungsmaschinerie, die die sogenannten Taiji-Lehrer schnell ausbildet und dann mit irgendeinem Diplom auf der Straße stehen läßt. Unsere Ausbilder werden zu jederzeit vom Verband unterstützt und tragen ihrerseits dazu bei, den Verband weiter auszubauen. Das sie unter unserem Namen unterrichten, bürgt dafür, daß wir ihnen Qualität geben. Denn wer möchte schon gern schlechte Ausbilder in den eigenen Reihen haben.

Traditionell sehen wir uns als eine große Familie. Kommerziell gesehen als ein Familienbetrieb. Jeder tut sein Teil, um das ganze zu vervollständigen. Und alle profitieren davon. So kann der Verband Anstellungen vermitteln, für seine Ausbilder werben und deren Unterricht in allen Formen unterstützen. Der Ausbilder sorgt dafür, das jeder Schüler nicht nur qualifizierten Unterricht bekommt, sondern er stellt auch das Bindeglied zwischen Schüler und Meister her, bis er selbst zum Meister emporgestiegen ist. So wird bestmögliche Schülerbetreuung gewährleistet. Alle Bereiche und Teile des Verbandes fügen sich zu einem Ganzen zusammen.

Die Ausbildung erfolgt individuell im Rahmen von Wochenkursen, Seminaren oder Privatunterricht. So lange oder so kurz, bis die Qualität der nächsten Ausbilderstufe erreicht ist. Dann erfolgt nach Absprache eine Prüfung . Da der Ausbildungsleiter seine Auszubildenden bereits sehr gut kennt, fällt bei dieser 'Prüfung' niemand durch. Die Zulassung garantiert bereits den Erfolg. Sie stellt viel mehr eine Übereinkunft und zusätzliche private Fortbildung dar, dessen Ende für den Auszubildenden einen neuen Abschnitt seiner Laufbahn darstellt.



Die verschiedenen Ausbildungsgrade ergeben sich wie folgt:

Ausbildungsgrad: Übungsleiter
Qualifikation: Assistenzunterricht
Ausbildungszeit: ca. 1-2 Jahre
Inhalt der Prüfung:
* Stehende Säule
* Seidenübungen 1+2
* Schiebende Hände 1
* 19er Form

Ausbildungsgrad: Kursleiter
Qualifikation: eigene Wochenkurse
Ausbildungszeit: Übungsleiter + 2 Jahre
Inhalt der Prüfung:
alles vorhergehende plus
* 1. Form Laojia
* Schiebende Hände 2
* Waffenbasis
* Basis SV

Ausbildungsgrad: Lehrer ( Schulleiter
Qualifikation: eigener Schulbetrieb
Ausbildungszeit: Kursleiter + 4 Jahre
Inhalt der Prüfung:
alles vorhergehende plus
* Waffenformen: Säbel, Schwert, Stock/Speer, Hellebarde
* Schiebende Hände 3,4+5
* 2. Form Paochui
* 38er Form
* Anwendungen und SV
* Konzeptionelle Theorie

Ausbildungsgrad: Ausbilder (Shifu 1. Grad)
Qualifikation: überregionale Lehrgänge, Prüfungsberechtigung zum Übungsleiter
Ausbildungszeit: Lehrer + 3 Jahre
Inhalt der Prüfung:
alles vorhergehende plus
* 1.+ 2. Form Xinjia
* Doppelschwert, -säbel
* Ballform
* Dagan

Weitere Shifugrade erfolgen durch Reife, herausragende Leistungen, sowie Vertiefungsstufen des Systems.

Stigmata
30-04-2003, 15:45
bei uns is es im VVD scheinbar auch nicht leicht bei ner Prüfung durch zukommen .. Hab leider noch nie selber ne Prüfung gemacht aber ich sehe wieviele leute Durchfallen.... oder teilweise Durchfallen. man wird dann an nem Nachtermin über die sachen geprüft wo man durchgefallen is.

Lieschen
01-05-2003, 01:10
bei uns im Judo (Hochschule) wurde das bei den unteren Schülergraden so gehandhabt,
dass im Vorfeld auf Basis der gezeigten Leistungen im Unterricht entschieden wurde,
wer zur Prüfung antreten durfte
(Durchfaller sind mir nicht bekannt)

:)

karlo
01-05-2003, 07:37
Bei uns fällt auch keiner durch, das liegt aber daran, daß keiner zur Prüfung kommt, der das Prüfungsprogramm nicht mehrfach fehlerfrei im Training absolviert hat.

Alephthau
01-05-2003, 22:21
Hi,

unser Sifu hat entschieden wer zur Prüfung kann, er hat genau drauf geachtet das wir unser Programnm konnten.

Aber, ich finde es lustig wie auf der EWTO rungehackt wird weil jeder die Prüfungen bsteht, aber bei vielen anderen wirds genau so gehandhabt! ;)

Nur das dort auf einmal verständnis gezeigt wird! :D

Gruß

Alef

SQ
02-05-2003, 09:20
Die Prüfungen im Shaolin Quan Kung Fu sind äußerst hart, aber auch da wird darauf geachtet, dass niemand durchfallen muss. Wie von anderen schon erwähnt, hat man ja darauf Einfluss, in dem man eben nur diese Personen zulässt, bei denen man erkennt, dass sie reif dafür sind.

Bei uns finden zweimal jährlich Basisstufenprüfungen statt (1./2. Schülergrad) und einmal jährlich Mittelstufenprüfungen (3./4. Schülergrad), Oberstufenprüfungen setzen wir dann an, wenn sie benötigt werden (es gibt von unserer Schule noch keine OBerstufenschüler, das höchste sind die 3. Schülergrade).

Die Basisprüfungen dauern in etwa 2 Stunden und beinhalten neben Formen, Kampf, Selbstverteidigung natürlich auch Theorie. Die Mittelstufenprüfungen dauern zwischen 3-6 Stunden und es kommt noch Waffenkampf, Bodenkampf und weitere Inhalte dazu. Natürlich muss ein Schüler immer das gesamte Programm zeigen können.

Sollte es dennoch vorkommen, dass ein Schüler keine zufriedenstellenden Leistungen (bzw. ab Mittelstufe keine guten Leistungen) bringt, so hat er zwischen 4 und 8 Wochen Zeit, das fehlende Wissen nachzubringen. Schafft er das nicht, ist er durchgefallen, schafft er es, so bekommt er die Urkunde auf das aktuelle Datum unterschrieben.

Das ist für mich eine Möglichkeit - die traditionellen Gegebenheiten mit moderner Pädagogik zu verbinden. Jeder Prüfling bekommt seine Urkunde - der "Durchgefallene" muss sie dann aber noch unterschreiben lassen....

Karo
02-05-2003, 11:30
wofür eigentlich prüfungen? jedes training sollte eine prüfung sein - vor allem für den schüler selbst.

Jochen
02-05-2003, 11:36
Aber, ich finde es lustig wie auf der EWTO rungehackt wird weil jeder die Prüfungen bsteht, aber bei vielen anderen wirds genau so gehandhabt! ;)

Hehe. Stimmt.

Wobei ich meine 1. SG. Pruefung in der EWTO nicht vergessen habe.
Sie dauerte allerhoechsten 5min.
Der Sifu setzte uns zwei Probanden die Gitterhelme auf und sagte: Kettenfauststosskampf.

Aber auf den Lehrgaengen wars die Hoelle.

j.

seal
05-05-2003, 10:51
Hallo Leute.
Ich selbst betreibe eine Kampfsportart bei der wirklich fast jeder der eigenständig stehen kann und weiß wie man ne Faust zu machen hat die Prüfungen besteht ;)
Nee, jetzt mal im Ernst. Ich mußste leider schon oft miterleben das welche bestanden hatten, die es meiner Meinung nach nicht verdient hatten. Hier spreche ich jetzt sowol von Schüler- als auch von Meistergraden. Das soll jetzt nicht bedeuten das alle die diesen Sport ausüben schlecht sind, ganz im Gegenteil, es gibt ne Menge guter Leute.
Leider ist es aber scheinbar so, das bei vielen Prüfern der "ich will/muß Geld verdienen und die Leute im Verband halten" Gedanke scheinbar überwiegt.
Leider bin ich dann immer voll frustriert weil ich mir denke, Warum strenge ich mich eigentlich so an, warum hab ich eigentlich so einen Bammel vor den Prüfungen, war ich jetzt genauso mies wie der gerade?
Mit anderen Worten: viele werden durch so ein Prüferverhalten verunsichert, fühlen sich schlecht aufgehoben.
Ich habe am Anfang diesen Jahres meinen 2. Meistergrad in dieser Sportart gemacht und auch bestanden, bin aber nach dieser Prüfung, obwohl bestanden und ich denke auch mit guter Leistung, mal wieder gefrustet da raus, habe ein paar nächte darüber geschlafen und für mich beschlossen in dieser Sportart keine Prüfungen mehr abzulegen.
Ich weiß auch noch nicht, ob ich sie ganz aufgeben werde, da ich auch eigene Schüler unterrichte von denen keiner zu einer Prüfung antritt wenn er seine Sachen nicht kann.
Mal schaun!
Lange Rede kurzer Sinn: Ich denke solche Verbände tun sich auf lange Sicht keinen gefallen, denn die wirklich guten Leute steigen irgendwann gefrustet aus und es bleiben nur die anderen "guten" Leute übrig und dann wird der Sport irgend wann nur noch belächelt.
seal

ullius
08-05-2003, 18:00
Bei uns (Jujitsu + Okinawa Kobudo) müssen die Schüler jeweils das ganze Programm vom Gelbgurt bis und mit zu dem Gurt, den sie erlangen wollen vorzeigen. Somit geht das "tiefe" nicht vergessen. leider sieht man oft genug hochgradierte (auch Danträger), die vom Basisprogramm keine Ahnung mehr haben...
Eine Braungurtprüfung im Jujitsu dauert etwa 4,5 bis 5 Stunden - so lernt man einerseits die eigene Grenze kennen, andererseits sieht man auch, ob das Programm unter Stress/Müdigkeit noch sitzt.

Die Schüler brauchen zuvor das OK der Trainer und das erhalten sie nur bei ausreichendem Können.

Tengu
09-05-2003, 08:03
@ullius

Das war bei uns auch so. Und man lernt, Kräfte einzuteilen und eine Prüfung "mit" dem/den anderen abzulegen, nicht "gegen" sie. Und das Ganze meist nach einem ganz normalen Lehrgangstag. (Blaue Flecken, blaue Flecken....)

Gruß

Tengu

Wildthink
09-05-2003, 09:09
bei mir war damals beim judo das auch nicht so das jeder durch kam

und das war auch okay