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Gose
21-07-2008, 16:16
Hallo liebe Kampfkunst-Board-Gemeinde,

habe da eine Menge Fragn zum Thema Ju Jutsu. Ich habe bis vor ca. 1 Jahr Muay Thai betrieben und vor x Jahren Judo. Nun habe ich vor, mit Ju Jutsu anzufangen und habe versucht mich hier im Forum und allgemein im Inet schlau zu machen.

Leider bin ich nicht besonders schlau geworden, weshalb ich mich jetzt direkt an euch wende.

Wie ich erfahren habe ist ja Ju Jutsu ein "Mix" aus verschiedenen KKs bzw KSs. Außerdem heißt es gibt es ein standardisiertes Prüfungsprogramm. So weit so gut.

Gerade hier im Forum scheint man dies jedoch anders zu sehen. Mal schreibt jemand, das die Inhalte sehr stark variieren von Dojo (nennt man das so im Ju Jutsu) zu Dojo. Die einen machen eine Art "Ballet im Gi" die anderen schon eine Art "Free Fight" (Mischung aus MT und BJJ). Dies wiederspricht ja irgendwo der einheitlichen Prüfungsordnung.

Außerdem las ich, das z.B. Pratzentraining erst ab dem braunen Gürtel gemacht wird etc.! Hört sich alles für mich seeeeeehhhhhhhhhrrrr öminös an!

Irgendwo ist es natürlich klar, dass Lehrinhalte variieren, jedoch sollte am Ende vom Lied schon das selbe rauskommen.

Außerdem las ich hier im Board was von Jiu Jitsu wäre besser als Ju Jutsu, was andere wiederum dementierten. Manche sagen auch es ist das selbe (Verbände wurden wohl auch zusammengelegt). Was ich komisch finde, das man sich so uneins ist. Scheinbar wissen die meisten selbst nicht was Ju Jutsu/Jiu Jitsu ist bzw. nicht ist.

Klärt mich mal bitte auf, das ist schon sehr verwirrend. :)

Ich habe vor, hier zu trainieren: BUDO Menden (http://www.budo-menden.de)

Vielleicht kann mir ja sogar jemand was zum "Dojo" sagen.^^

Danke schon einmal für die Antworten.

Dorschbert
21-07-2008, 16:25
Außerdem las ich hier im Board was von Jiu Jitsu wäre besser als Ju Jutsu, was andere wiederum dementierten.

Das kommt halt ganz darauf an, was man vom Training erwartet bzw. mit welcher Intention man das Ganze betreibt. Außerdem ist es natürlich auch eine Frage der Qualität des Trainings/Trainers.

MfG Dorschi

VanZan
21-07-2008, 16:30
Da ich gleich weg muss, hier erst mal nur eine kurze Antwort.
Beim Ju-Jutsu (DJJV Version) gibt es ein einheitliches Prüfungsprogramm, und da müssen sich auch alle dran halten.
Doch es wird ja in den Vereinen nicht nur für Prüfungen trainiert, sondern auch andere Bereiche, und das ist der Moment wo es auf den Trainer, bzw. das Ziel des Vereines ankommt.
Es gibt Vereine die legen sehr viel Wert auf den Fighting Bereich, andere viel auf den SV-Bereich, und noch andere halt einfach nur darauf das man sich ab und zu mal etwas bewegt auf der Matte.
Bevor man anfängt zu trainieren sollte man sich also vorher überlegen was man selber will, und danach schauen was der Verein für ein Training bietet, sonst merkt man früher oder später das einem etwas fehlt.


PS Auf das Gerede meins ist besser wie deins würde ich erst mal gar nicht hören, das ist wie bei Microsoft vs Sony einfach meistens nur "Fanboy" Gelaber

Gose
21-07-2008, 16:35
Erstmal danke für die schnellen Antworten! Hat ja keine 10 Minuten gedauert! :)

Also meine Intention ist folgende:

Ich finde Ju Jutsu an sich interessant, da es eben kein "Klassisches" System ist sondern ein Mix aus diversen Stilen. Da ich früher Judo gemacht habe (blauer Gurt) und eben MT, denke ich kann ich da auch ein wenig meine Vorkenntnisse einbringen, was mir den Einstieg ein wenig erleichtert.

Meine Trainingsziele sind vor allem Fitness und SV. Mir geht es weniger um die Prüfungen und so gut wie garnicht um Wettkämpfe.

Bin mir nur unsicher geworden, da hier schon immense Unterschiede unter den Erklärungen "Was ist Ju Jutsu?" herrschen.

Das es eine Mischung aus Karate, Judo etc. pp ist hab ich schon verstanden, aber wieso wird dann zum Beispiel erst so spät mit z.B. Pratzentraining begonnnen? Das ist ja nicht besonders sinnig zum kicken üben, oder? Ein anderer User meinte er hätte auf Seminaren Schwarzgurte gesehen, die nicht wussten wie man einen Lowkicks tritt! Was haben die dann Jahre lang trainiert?

Budoka_Dante
21-07-2008, 16:44
Das es eine Mischung aus Karate, Judo etc. pp ist hab ich schon verstanden, aber wieso wird dann zum Beispiel erst so spät mit z.B. Pratzentraining begonnnen? Das ist ja nicht besonders sinnig zum kicken üben, oder? Ein anderer User meinte er hätte auf Seminaren Schwarzgurte gesehen, die nicht wussten wie man einen Lowkicks tritt! Was haben die dann Jahre lang trainiert?

Ich red jetzt mal nur vom DJJV:
Die Mischung aus Karate, Judo und Aikido war JJ in den 70ern. Mittlerweile ist noch viel mehr dazu gekommen, besonders FMA, (Thai-/Kick-) Boxen, BJJ usw.
Allerdings "verschlafen" die ein oder anderen Trainer aus den früheren Jahren diese Änderungen und bleiben bei Karate, Judo usw, wodurch davon häufig nicht viel rumkommt.

Auch wird, aufgrund der großen Technikvielfalt, häufig eher viele Techniken ein wenig trainiert, anstatt wenige Techniken viel zu trainieren. Die MMA'ler schaffens ja auch, in allen Bereichen zu trainieren und so schrecklich viele mehr Techniken kann es im JJ doch nicht geben? Auch wenn JJ eher auf Vereinsbasis 1-2 mal die Woche trainiert wird, sollte das möglich sein.
Ich kenne den von dir genannten Verein nicht, aber wenn viel Training angeboten wird, sind die Trainer auch engagierter (denk ich mir so in der allgemeinen Tendenz).

Und selbst wenn im Braungurt das erste mal Pratzen in der Prüfung drankommen, wieso sollten sie nicht schon von Anfang an im Training sein? Sie sind schließlich ein sehr vielseitiges Trainingsmittel. Insofern verstehe ich deine Besorgnis nicht.

soulspirit
21-07-2008, 16:52
Ich finde Ju Jutsu an sich interessant, da es eben kein "Klassisches" System ist sondern ein Mix aus diversen Stilen.

JJ rühmt sich als die älteste KK überhaupt, so gesehen ist sie sogar sehr klassisch ;) Aus ihr haben sich andere KK erst entwickelt bzw. sich abgespaltet (Karate, Aikido, etc.). JJ war die KK der Samurai. Bei uns wurde sehr viel Wert auf Etikette gelegt.

So gesehen ist JJ eine sehr "komplette" KK da sie so ziemlich alle Elemente beinhaltet.

Aber wie schon hier geagt wurde, variieren die Schwerpunkte von Verein zu Verein teilweise sogar extrem. In meinem Verein wurde extrem viel Wert auf Fallschule und Handhebel gelegt. Die meisten machten nebenher noch BoJutsu, also Waffentechniken hauptsächlich mit Stöcken (Kurzstock, Spazierstock, Nunjaku, etc.) Auf einem Lehrgang hab ich Schüler anderer Vereine beobachtet, die Grappling machten, mehr Würfe, usw..

Schaus dir am besten an obs dir gefällt, vlt auch mal bei den höheren Gurten zuschauen. Wenn du nicht mindestens 2-3 Probetraining machen kannst ist der Verein sowieso eher unseriös..

Gose
21-07-2008, 17:03
@Budoka_Dante: Genau das meine ich, Pratzen sollten doch in jedem Fall im Training sein (besonders um Kicks zu trainieren).

Hatte das so im Kopf (meine ich gelesen zu haben) das das Pratzentraining erst ab dem braunen Gurt drankommt. Das wäre ja schon drollig.

Meine "Sorge" ist es, das es nichts halbes und nichts ganzes ist. Wenn MT, KB oder BJJ-Elemente nachträglich integriert wurden, müssten diese ja eigentlich auch im Prüfungsprogramm integriert worden sein. Sonst macht es ja jeder wie er will. Der eine macht einen KB-Judo-Mix und der andere einen MT-Aikido-Mix. Aber beides soll dann Ju Jutsu sein. Und das ist es was mich irritiert.

@Soulspirit: Zum Probetraining gehe ich auf jeden Fall! :)

soulspirit
21-07-2008, 17:10
Ich würds als Karate mit Hebeln und Würfen beschreiben (oder umgekehrt), aber nur aufgrund meiner Erfahrungen ;) Mir gefällt JJ gerade deshalb, weils eigentlich viele Gebiete der KKs anschneidet.

Bei uns war das Training schon sehr "soft", also kein Sparring oder Pratzentraining. (Das hatte auch seine Gründe, aber ist hier uninteressant). Jedenfalls hab ich den Verein auch deshalb verlassen.

Exodus73
21-07-2008, 17:53
Hallo Gose!

Also mal zu Deinen Bedenken wegen dem Pratzentraining! Seit kurzem muß in jeder Prüfung ein kleiner Teil auch an den Pratzen gezeigt werden. Somit sind die Prüflinge gezwungen sich damit auch schon als weiß/gelb Gurt zu beschäftigen (und das gilt damit dann auch für die Trainer).

Ansonsten ist es wirklich zum Teil sehr unterschiedlich, wenn DU einen Trainer hast der sehr viel Wert auf Techniken wert legt die aus dem Aikido/Judo kommen wirst du dort wohl nicht so häufig Pratzen und Schlagtraining absolvieren und umgekehrt genauso!
Genauso ist es mit dem Fitnessaspekt, es gibt Vereine da wird Konditions- und Krafttraining eher klein geschrieben und bei anderen ist es ein fester 30 - Bestandteil in jedem Training (bei 1 1/2 h).

Also, wenn DU aus dem Sauerland kommst und einen JJ Verein suchst der ein sehr umfangreiches JJ anbietet mit Bezug zur SV dann kannst DU ja mal bei uns vorbeischauen... ju-jutsu-olpe (http://www.Ju-Jutsu-Olpe.de)! FAlls dir das nicht zuweit ist...

Normalerweise sieht das Training bei uns folgendermaßen aus:

Montags und Mittwochs: Techniktraining, Partnerübungen, SV etc.
Freitags: Pratzentraining, Sparring (mit und ohne Werfen/Hebel), Ringkampf/Bodenkampf (mal mit mal ohne Schlagen/Ellbogen/ etc.).

Ich kenne aber auch Leute aus benachbarten Vereinen die zum Teil zur Prüfungsvorbereitung extra zu uns kommen, da in ihrem Verein der Schwerpunkt auf dem Wettkampf JJ liegt, und sie in den ein oder anderen Bereich Defizite aufweisen (denn auf der Prüfung interessiert es nicht, ob Du aus einem Wettkampfverein kommst oder nicht, Programm ist Programm).

Derzeit überlegen wir auch für Vereinsmitglieder Freitags Abends noch eine extra STunde einzurichten wo dann nur Messer/Stock auf der Tagesordnung steht, und zwar NICHT nach Prüfungsprogramm sondern nach Funktionalität.
Das wird aber frühestens nächstes Jahr was werden, weil ich nämlich erst noch in diesem Bereich meine Trainer/Instructor machen möchte :D

Gruß Stephan

Gose
21-07-2008, 18:16
So, nochmals Danke für die raschen Antworten. Das bin ich aus anderen Foren nicht gewohnt! :D

@Exodus: Olpe ist leider zu weit!

Werde mal ein Probetraining absolvieren. Aber wie ihr auch in diesem Fred sehen könnt, sind ja die Meinungen weit auseinander. :)

Vgl. Soulspitits und Budoka_Dante. :rolleyes:

Naja, "Versuch macht klug"!:)

VanZan
21-07-2008, 18:27
Der eine macht einen KB-Judo-Mix und der andere einen MT-Aikido-Mix. Aber beides soll dann Ju Jutsu sein. Und das ist es was mich irritiert.

Ich rede jetzt nur für das DJJV Ju-Jutsu, weil ich mich bei den anderen Varianten nicht auskenne.

Das ganze mag dich vielleicht irritieren, der eine trainiert mehr in mit KB-Judo, einer mehr MT-Aikido, noch andere mehr FMA mit BJJ, aber alle haben ein Grundgerüst an das sich gehalten wird, und das ist die Prüfungsordnung, und dort werden bestimmte Techniken gefordert, und die muss man können.
Dabei ist wichtig das das Prinzip der Technik stimmt, egal aus welcher KK oder KS sie kommt.
Ju-Jutsu ist ein offenes System, bei dem es halt ein Fundament gibt, und was man da drauf baut liegt dann am Trainer, Verein, einem selber. Dies kann einerseits seht gut sein, wenn man Trainer hat die über den Tellerrand schauen, und dann Sachen mit in ihr Training einbringen, es kann aber auch schlecht sein wenn man an einen Trainer gerät der seit gefühlten 50 Jahren immer das gleiche macht, und sich bei neuen Techniken nicht weiter damit beschäftigt warum sie ins JJ aufgenommen wurden.

Als positives Beispiel, mein letzter Trainer hat nebenbei Luta Livre gemacht, und das mit ins Training eingebracht. Der Effekt war, das man gerade am Boden sehr viel mehr Techniken zur Auswahl hatte als nur die im Ju-Jutsu.

Negativ Beispiel, ein Trainer der mehr auf Shows und Vorführungen stand, der hat uns Techniken gezeigt, die kein normaler Mensch in der SV oder im Wettkampf machen würde.

In beiden Fällen war aber das Grundprinzip vorhanden.

Gose
21-07-2008, 18:39
Danke, das hört sich doch einleuchtend an.

Dann hoffe ich mal das der Trainer in Menden da einen netten Mix/Stil hat, wo ich noch ein paar Brocken meiner Vorkenntnisse gebrauchen kann. :D

Irongriffon
22-07-2008, 08:06
eine kurze zusammenfassung aus meinen acht jahren im jj auf meiner hp:

Über JuJutsu (http://www.lions-den.de/Kampfsportarten/Uber_JuJutsu/uber_jujutsu.html)

Gose
22-07-2008, 08:54
Dein Erfahrungsbericht liest sich leider so wie ich es befürchtet habe.

Da die oben verlinkte Schule in einer Schulsporthalle trainiert, kann ich erst nach den Sommerferien ein Probetraining machen. Ich werde dann hier einen eigenen kurzen "Erfahrungsbericht" posten! :)

lamix75
22-07-2008, 19:00
schau dir doch einfach mehrere Vereine an, normalerweise ist doch ein 2-3x Probetraining drin. Da sollte man eigentlich schon sehen wo es in dem Verein hin geht.

Ralf_M
23-07-2008, 11:32
Leider ist das Ju-Jutsu nicht mehr das weswegen es einmal entstanden ist. Man wollte sich effektiv verteidigen.
Heute steht meistens der sportliche Aspekt im Vordergrund.
Es gibt das Prüfungsprogramm, es gibt Duo, es gibt Fighting hat alles natürlich seine Berechtigung nur wird in den meisten Vereinen die ich kenne kein realistische SV Training abgehalten.
Ju-Jutsu ist zum Breitensport mutiert. Man trifft sich ein bis zweimal die Woche bewegt sich ein wenig und gut. Ich kenne auch jede Menge Vereine die nur von einer Gürtelprüfung zur andern trainieren und am Ende können die Leute gar nichts.
Es gibt z.B. im DJJV für jede der oben genannten Sparten so genannte Beauftragte, nur für die SV nicht. ich hatte mal angefragt warum das so ist und bekam als Antwort: SV ist in allen Sparten enthalten. Also nix gegen Duo oder Fighting (wer es halt mag soll es machen ) aber was hat das denn mit der Realität zu tun.
Man kann mit so vielen Möglichkeiten trainieren aber im DJJV gibt es leider Leute die das nicht wollen. Man gibt dann ein zu brutales Bild nach außen hin ab sagte man mir. Hallo ???
Schon mal einen richtigen Straßenschläger erlebt, der wirft auch nicht mit Wattebällchen.
Natürlich wird man sich nicht jeden Tag verteidigen müssen, aber es macht halt Spaß realitätsnah zu trainieren und man geht mit einen guten Gefühl nach Hause.
Jetzt bin ich glaube ich ziemlich weit vom Thema weg, aber ich kann mich da immer reinsteigern.
Ok, also man muss halt wissen was man will im Ju-Jutsu und sich dann den richtigen Verein suchen. Das Training steht und fällt mit dem Trainer. Es gibt ganz viel stehengebliebene es gibt natürlich auch Trainer die weiter denken, über den Zaun schauen und das auch ins Training einfliessen lassen.

Viel Spaß bei der Suche

Nunca te rindas

vogelmann4
25-07-2008, 13:51
also ich finde, du solltest zum Probetraining gehen, und wenn es dir Spass macht dabei bleiben. Wenn es die Spass macht, kann es ja nicht so verkeht sein ;) Man kann ja immer noch ergänzend Kickboxen machen, wenn im Verein nicht genug getreten wird. Ansonsten finde ich Ju Jutsu deswegen gut, weil man viele Kampfstile kennen lernt. Wenn einem dann etwas ganz besonders gefällt, kann man es ja immer noch separat trainieren.

estacado
25-07-2008, 14:17
also ich persönlich finde unser verein ist mehr als sv fähig unsere trainer sind unter anderem der vize weltmeister thomas kager und der ist auch landerstrainer jugend und die sonstigen trainer können auch wirklich gut schlagen und treten also kann man nicht über einen kamm scheren