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Vollständige Version anzeigen : Willen gebrochen...



catdeluxe88
27-07-2008, 16:22
Hallo zusammen..

Also ich wollte mal fragen, ob ihr vielleicht ein tipp für mich hättet:
Ich habe bis im September 2007 sehr viele Kämpfe im Thaiboxen und Sandaboxen gehabt. Habe auch sehr gerne gekämpft und war erfolgreich, obwohl ich jedes mal sehr nervös war vor dem Kämpfen. Nun im März 2007 habe ging ich K.O. bei einem Thaiboxkampf und habe mir die Nase gebrochen. Da musste ich dann ziemlich lange Pause machen, weil ich auch noch eine schwere Gehirnerschütterung hatte. Als ich dann wieder gesund war, habe ich sehr viel trainiert und ging dann im September 2007 wieder kämpfen (Sandaboxen). Den ersten Kampf habe ich gewonnen, doch vor dem Kampf hatte ich fast einen Nervenzusammenbruch. Dann hätte ich noch das Finale kämpfen müssen. Doch ich konnte nicht. Ich hatte solche extreme Angst. Jetzt habe ich ein halbes Jahr Pause gemacht und beginne jetzt wieder zu trainieren. Ich möchte auch wieder kämpfen, weil ich es eigentlich liebe :-), aber ich weiss nicht, wie ich diese Angst in den Griff kriege..
Hatte jemand von euch schon ähnliche Erfahrungen?? Oder hat jemand einen Tipp für mich?
Bin über jede antwort dankbar..
Liebe Grüsse

jinkazama
27-07-2008, 16:33
Angst hat wohl jeder vorher... auch Profis.

Ist ja auch normal.

shadowless
27-07-2008, 16:41
was war diesmal anders vor dem kampf als bei deinen anderen kämpfen? (vom gefühl her)
ists die angst sich wieder zu verletzen? oder die, zu verlieren?

spassamleben
27-07-2008, 16:44
Hallo zusammen..

Also ich wollte mal fragen, ob ihr vielleicht ein tipp für mich hättet:
Ich habe bis im September 2007 sehr viele Kämpfe im Thaiboxen und Sandaboxen gehabt. Habe auch sehr gerne gekämpft und war erfolgreich, obwohl ich jedes mal sehr nervös war vor dem Kämpfen. Nun im März 2007 habe ging ich K.O. bei einem Thaiboxkampf und habe mir die Nase gebrochen. Da musste ich dann ziemlich lange Pause machen, weil ich auch noch eine schwere Gehirnerschütterung hatte. Als ich dann wieder gesund war, habe ich sehr viel trainiert und ging dann im September 2007 wieder kämpfen (Sandaboxen). Den ersten Kampf habe ich gewonnen, doch vor dem Kampf hatte ich fast einen Nervenzusammenbruch. Dann hätte ich noch das Finale kämpfen müssen. Doch ich konnte nicht. Ich hatte solche extreme Angst. Jetzt habe ich ein halbes Jahr Pause gemacht und beginne jetzt wieder zu trainieren. Ich möchte auch wieder kämpfen, weil ich es eigentlich liebe :-), aber ich weiss nicht, wie ich diese Angst in den Griff kriege..
Hatte jemand von euch schon ähnliche Erfahrungen?? Oder hat jemand einen Tipp für mich?
Bin über jede antwort dankbar..
Liebe Grüsse


hmm...steck zwar nicht in deiner Haut aber verlieren gehört dazu und sollte dich noch mehr anstacheln !
Oder hast du nen innerlichen Knacks bei dem Kampf bekommen ?
Wie siehts denn mit deinen Sparringseinheiten aus ??
Ich kenne das von früher....ersten Kampf richtig dresche bekommen :D aber ist lange her ;)

Combatman
27-07-2008, 16:46
hi
les mal das buch vom geoff thompson:"DIE ANGST"ist ganz hilfreich.eventuell beginne mit autogenem Training ,das du wenigstens die Angst bzw Nervosität besser unter Kontrolle bekommst,musst es allerdings regelmässig üben
viel erfolg
liebe grüsse alex

Carale
27-07-2008, 17:06
Ja, das Phänomen kenne ich!

Für das Trauma kannst Du Dich imho bei Deinem Trainer und Deinen Trainingskollegen bedanken. *kopfschüttel*


... Nun im März 2007 habe ging ich K.O. bei einem Thaiboxkampf und habe mir die Nase gebrochen. Da musste ich dann ziemlich lange Pause machen, weil ich auch noch eine schwere Gehirnerschütterung hatte.
Da war m.E. der Fehler! - Das negative Erlebnis hat sich, dank Deiner Pause, direkt in Deinen Schädel gebrannt und blockiert Dich jetzt. Wenn einer meiner Leute ein ähnliches Erlebnis hatte, dann schicke ich ihn so schnell wie möglich (bestenfalls sofort danach) ins Sparring (verletzungsangemessen!), damit ihm genau das nicht passiert. Ansonsten dauert es erfahrungsgemäß sehr lang, bis die seelischen Wunden heilen. Bei manchen gehen sie nie weg.

Da Du jetzt bereits das Problem hast (von der zweiten Pause wurde es vermutlich nicht besser, sondern eher noch schlechter), solltest Du ggf. professionelle Hilfe suchen und Dich Stück für Stück an ähnliche Situationen herantasten. Wenn Du noch weißt, was genau Deinen KO herbeigeführt hat, dann besteh darauf, immer wieder da durch zu gehen und mach Dir und vor allem Deinem Körper bewusst, dass Du da drüber stehen kannst.

Kopf hoch! Das kann jedem mal passieren, auch erfahrenen Leuten. :)
Man kann es auch wieder reparieren, es dauert aber eine Weile. ;)

Carale

catdeluxe88
27-07-2008, 17:27
Erstmal vielen Dank für die Antworten!

@shadowless: vom Gefühl her war es total anders als sonst.. weil vor diesem Erlebnis habe ich mich gefreut aufs kämpfen, obwohl ich sehr nervös war. Aber es war eine total andere Nervosität bei meinem letzten Kampf, ich hatte total panische Angst und konnte mich überhaupt nicht konzentrieren (machte dadurch auch viele und kämpfte richtig "kopflos" . Es war nicht eine konkrete Angst (z.bsp. sich zu verletzten).

@spassamleben: es war nicht das erste mal, dass ich richtig "dresche" bekommen habe. Schon zuvor hab ich ein paar mal übel auf die fresse bekommen (aber das gehört ja zum kampfsport). Dort hat es mich schon angestachelt. Aber dieser K.O.-Kampf hat irgendwie etwas ausgelöst... es hat richtig meinen Willen gebrochen. Im Sparring habe ich kein Problem, es ist wie immer.

@Carale: Wie baust du denn deine Kämpfer wieder auf? Mein Trainer hat es auch versucht, er wollte mich auch schnellstmöglich in den Ring schicken, doch ich habe mich dazumal gewehrt... war ein Fehler im nachhinein...

@Combatan: vielen dank für deinen Tipp, werde es mir ansehn :-)

shadowless
27-07-2008, 17:55
ja, an so was ähnliches hab ich dedacht... (im stil von: wenn man vom pferd runterfällt, soll man sofort wieder aufsteigen) denke auch, dass die pause zu lange war, und du sowas ähnliches wie eine blockade hast.
wie wärs wenn du`s mit autogenem training versuchst? ich mach das schon einige zeit. besonders wenn ich mich auf wichtige ereignisse vorbereite. informier dich mal, is vielleicht was für dich.
ich wünsch dir viel kraft auf deinem weg und hoffe, dass du wieder zu deiner alten mentalen form zurückfindest. du hast sie immer noch, findest aber vielleicht im moment nicht die richtige schublade in deinem kopf...
best wishes :)

Viktor Vendetta
27-07-2008, 18:05
Ich kann caralenur zustimmen. Ich kenn das aus diversen anderen Sportarten, wenns dich auf nem Sprung mault, gleich nochmal den gleichen Sprung fahren oder ein Leben lang Angst davor haben.
In deine Situation hätte ich gesagt wieder möglichst viele Kämpfe machen um sich wieder dran zu gewöhnen.

tehjay
27-07-2008, 18:29
Trauma ...würde ich auch sagen.

Und damit habe ich auch meine Erfahrungen gemacht.
Siehe meinen Avatar.

Hab danach auch relativ schlimme Halb-Wach-Träume gehabt. Habe enorme Angst vor dem Gefühl der Beschleunigung (Radfahren, Skateboardfahren, Anfahren beim Auto) etc. gehabt.
Bin fast ein Jahr nicht mehr Rad gefahren...
Aber irgendwann war ich dann soweit. Okay, war auch ein bisschen selbstmörderisch mit 75km/h 10cm mit'm ***** überm Asphalt, Knie am Kinn mit so nem MiniMotorad durch die gegend zu brettern aber danach war echt ok.

...bis ich letztens auf dem Deutsch-Französischen Volksfest war und Achterbahn fahren wollte...

Ich würde es an deiner Stelle einfach kommen lassen.
Pressure hilft da nicht.

Carale
27-07-2008, 18:35
@Carale: Wie baust du denn deine Kämpfer wieder auf? Mein Trainer hat es auch versucht, er wollte mich auch schnellstmöglich in den Ring schicken, doch ich habe mich dazumal gewehrt... war ein Fehler im nachhinein...

Manche Kämpfer kriegen irgendwann im Laufe ihrer Karriere einfach einen bestimmten Treffer ab, von dem sie sich nie wieder richtig erholen können, insbesondere wenn sie vorher sehr erfolgreich und selbstbewusst waren. Das ist wie ein kleiner Kratzer im Autolack, der sich immer tiefer und tiefer hineinfrisst, weil im Körper ein Trigger etabliert wird, der „fälschlicherweise“ immer eine Schockreaktion hervorruft, sobald Du einem bestimmten Schlüsselreiz begegnest. Um das zu überwinden, darfst Du von nun ab also gegen Dich selbst arbeiten.

Ich denke, den ersten Schritt (Nachdenken, darüber reden, etwas dagegen tun wollen) hast Du bereits gemacht. Das ist gut!

Wie genau ich meine Leute wieder aufbaue, wenn sich schon etwas bei ihnen festgesetzt hat, ist jedes Mal sehr stark von der Persönlichkeit des Einzelnen und von dem Vorfall abhängig. Man kann dabei auch sehr viel Mist bauen, wenn man nicht genau aufpasst. Das wünsche ich Dir nicht und ich hoffe Du akzeptierst es, wenn ich hier keine pauschalen Vorschläge mache, sondern Dir lediglich empfehle ganz langsam an das Problem heranzugehen und dir dafür professionelle, persönliche Hilfe zu suchen.

Carale

***Nakatomi***
28-07-2008, 07:16
kann man vergleichen mit unfall, trennung o.ä.
vielleicht ist dein unterbewusstsein schockierter als du denkst, das meldet sich dann einfach ungefragt in schlüsselsituationen.

bau dich langsam wieder auf, vor allem psychisch.
lass lieber mal was ausfallen und wachs in die routine.
mach etwas, womit du deine atmung und seele ein bischen unter kontrolle bekommst wie autogenes training und so.
profisportler machen ALLE sowas, gerade nach solchen erlebnissen- die amateure müssen selbst für sich sorgen- das ist bitter, aber das du den ernst der lage erkannt hast auf jeden fall schnell zu beheben.
bleib dran, das kann dich nur stärker machen.
rauf aufs pferd bist du ja wieder....aber meidungsverhalten ist dir nicht zu verdenken. das kriegst du hin!

ich hab das weniger im kampf, aber wirklich beim reiten kennengelernt.
mir ist nach einem tiefsprung beim military das pferd gestolpert und genau auf mich raufgefallen. die nachfolgenden sind über mich glücklicherweise drübergesprungen.(davon träume ich heute noch...ätzend)
ja ich bin wieder aufgestiegen- meide aber tiefgräben:D. (hab aufgehört mit military)
das soll aber nicht heissen dass du aufhören sollst mit kämpfen:cool:

mykatharsis
28-07-2008, 07:35
Da gibt's so einen schönen Spruch:

Es spielt keine Rolle, wie oft man niedergeschlagen wurde...nur wie oft man wieder aufgestanden ist.

Und noch einer:

Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen.

Lucky 13
28-07-2008, 08:35
Meditiere darüber.

Klingt abgedroschen, aber wenn man es richtig macht, klappt das ganz gut.

ichi-ni-san
28-07-2008, 10:28
Hi,

nimm Dir einfach Zeit, trainiere intensiv und ohne ständig an Wettkampf und Leistungsdruck zu denken. Dann nach einiger Zeit (1 Jahr ??) fängst Du langsam wieder mit Wettkämpfen an. Vielleicht zuerst bei Wettkämpfen, wo es nicht "um die ganz grosse Wurst" geht. Das wird schon wieder. Auch Wunden in der Seele und im Selbsbewusstsein brauchen ihre Zeit zum heilen.

Gruß H.

catdeluxe88
28-07-2008, 11:21
Dankeschön an alle für die vielen Antworten!

Ich bin nun auf der Suche nach einem "Training" für meine Psyche (Meditation, Kinesiologie..). Ich bin mich am informieren im Internet... Kennt jemand ein guter Trainier für solche Dinge in der Schweiz?? Weil bisher kenne ich mich leider überhaupt nicht aus in diesem Bereich. Und was für eine Art würdet ihr empfehlen: Meditation, Kinesiologie, oder etwas anderes?

Ich denke, wenn ich wirklich daran arbeite, werde ich es irgendwie schaffen wieder in den Ring zu gehen. Weil mir liegt wirklich etwas daran wieder zu kämpfen, trotz allem.

Vielen Dank für eure nette Unterstützung, hätte nicht gedacht, dass ich so schnell Hilfe bekomme :)

shadowless
29-07-2008, 16:43
wo in der schweiz?
sonst pn :)

Shining
30-07-2008, 09:59
Ich würde Psychotherapiestunden in Anspruch nehmen, wenn die Krankenkasse das übernimmt , da es ein tiefergehendes Traumaerlebnis zu sein scheint. Therapeuten sind ja dazu da.
Tja wir Frauen sind schon manchmal sensibel :(

spassamleben
30-07-2008, 10:11
Ich würde Psychotherapiestunden in Anspruch nehmen, wenn die Krankenkasse das übernimmt , da es ein tiefergehendes Traumaerlebnis zu sein scheint. Therapeuten sind ja dazu da.
Tja wir Frauen sind schon manchmal sensibel :(

:confused: glaubst du uns männern gehts manchmal nicht auch so ;) ?

:D immer diese frauen :p

Shining
30-07-2008, 10:18
Geht es Männern manchmal so? Sitzen die Traumata auch so tief?
Ja klar, nur ich denke die (gesellschaftliche) Barriere ist höher, das zuzugeben, da ein Mann immer "männlich und hart sein muss". Oder?

spassamleben
30-07-2008, 10:27
Geht es Männern manchmal so? Sitzen die Traumata auch so tief?
Ja klar, nur ich denke die (gesellschaftliche) Barriere ist höher, das zuzugeben, da ein Mann immer "männlich und hart sein muss". Oder?


ach sicher....mag auch ultra harte kerle geben aber der größte teil der schöpfung mann sind auch nur menschen und da gehört das halt dazu ;)
die die es nicht zugeben zerfressen sich denke ich innerlich selbst auf...
ich hatte auch mal ein übelstes trauma in der kindheit und ich leide immer noch darunter....hat was mit naturgewalten zu tun ;)
sollen alle denken wie sie möchten nur ist es menschlich sowas auch zuzugeben :rolleyes:
ich habe da keine probs mit :)

Shining
30-07-2008, 10:33
naja man merkt das am Forum, welcher männliche User würde zugeben, daß er vor einem Kampf Angst hat? Womöglich wird er dann ausgelacht - was Winterauto u.a. vermutlich mit Männergezicke (oder Gebocke) meinte.
Ich meine das übespitzt, tendentiell gehen viele Diskussionen in die Richtung, natürlich gibt es viele die überhaupt Respekt zeigen, daß einer so mutig kämpfen geht.
Im Frauenforum, wie auch im rl sind die Frauen bei Problemen meistens verständnisvoll zueinander, weil wir diesen Druck vom Außen nicht kennen , stark sein zu müssen

noppel
30-07-2008, 10:35
Im Frauenforum, wie auch im rl sind die Frauen bei Problemen meistens verständnisvoll zueinander, weil wir diesen Druck vom Außen nicht kennen , stark sein zu müssen (zumindest körperlich)

dieses ganze machogehabe ist meiner meinung nach forenspezifisch... bin auf diversen camps schon einigen ausm kkb begegnet und da war keiner dabei, der ernsthaft rumpranzen wollte, was er für ein toller sei... ;)

spassamleben
30-07-2008, 10:43
naja man merkt das am Forum, welcher männliche User würde zugeben, daß er vor einem Kampf Angst hat? Womöglich wird er dann ausgelacht - was Winterauto mit Männergezicke (oder Gebocke) meinte.
Ich meine das übespitzt, tendentiell gehen viele Diskussionen in die Richtung, natürlich gibt es viele die überhaupt Respekt zeigen, daß einer so mutig kämpfen geht.
Im Frauenforum, wie auch im rl sind die Frauen bei Problemen meistens verständnisvoll zueinander, weil wir diesen Druck vom Außen nicht kennen , stark sein zu müssen (zumindest körperlich)

ängste oder zumindest mulmiges gefühl hat doch wohl jeder ansonsten .....
hihi....karre hat irgendwie den sinn nicht verstanden... kritisieren kann man so oder so....wenns sachlich und nicht angreifend rüberkommt ist das völlig in ordnung und wenn jemand kämpft und das gegen super gegner egal wo und wer ,hat absolut meinen respekt und was valdigi da leistet hätte ich mich früher mit sicherheit so schnell nicht getraut und hätte angst gehabt !
dazu gehört es keinen mut aufzubringen das zuzugeben weil es stimmt ;)
ok im frauenforum ist das bestimmt nicht so krass ...seid froh :rolleyes:

August
30-07-2008, 12:00
@ CatDeluxe:

Also ums jetzt einfach nochmal wiederzuspiegeln, versteh ich dich so, dass du wieder im Ring Kämpfen willst, aber davor Angst hast (also irgendwie doch nicht willst).

Is wirklich super, dass du so offen darüber reden kannst, das is nich immer ganz leicht bei so was...
Somit wirst du dir aber klarer darüber, was du willst und was nicht, weil irgendwie scheint dir ja noch nicht ganz bewusst zu sein, was jetzt wirklich dein Problem dabei ist, wieder in den Ring zu steigen...
Und das wird solange dauern, bis du dich entschieden hast - entweder wieder richtig loszulegen oder es sein zu lassen (das ist genau so okay - jeder macht die Erfahrungen, die er machen will).
Hauptsache ist, du kannst irgendwann einen Haken dahinter setzen, aber keine Sorge - das bringt spätestens die Zeit und die Ereignisse dazwischen ;)

[übrigens: Zwei-fel (mach ichs - mach ichs nicht) rauben Energie - Entscheidunugen setzen Energie frei]

Und dem Tipp von Combatman kann ich auch nur zustimmen.
Habe das Buch "Die Angst" von G. Thompson selbst schon vor ner Weile gelesen und oft verliehen.

Ein ganz wichtiger Punkt hier drin ist:
"Was kann schlimmstenfalls passieren?"
(musst du rausfinden, was für dich das schlimmste wäre - vielleicht die Schmerzen, Niederlage nicht akzeptieren wollen, Angst vor Gesundheitlichen Schäden, oder, oder, oder)

Da frag ich jetzt mal so direkt - was wäre denn das schlimmste, was dir passieren könnte?

und dann fragst du dich -
"Kann ich mit den Konsequenzen leben?" (was schlimmstenfalls passieren könnte)
und wenn die für dich okay und tragbar sind, dann wirst du damit fertig!

...und somit hast du dich auf das schlimmste vorbereitet und brauchst nicht mehr mit so einer Panik in den Ring zu gehen - wenn du es denn wirklich noch willst.

Schonmal alles Gute und viel Glück mit der Entscheidungsfindung :)

Klaus
30-07-2008, 12:07
Manchmal sind Ratschläge auch Schläge. Sobald man, zu Recht, zu Unrecht (eher ersteres), Angst um sein Leben hatte (z.B. wenn man instinktiv merkt dass man Hirnblutungen hatte), ist es nicht getan mit "mach doch einfach weiter, hart sein, usw.". Siehe die Leute im K-1 (richtige hachte Männer über 30 und 110 Kilo) die nach schweren KOs immer wieder KO gehen weil sie Furcht haben. Das ist ja mehr oder weniger auch richtig, denn man hat für den Moment nur dieses Leben, und wenn das für ein Hobby und zum Spass den Bach runtergeht (Ali, McLellan), dann gibt es manchmal vernünftige Gefühle in einem die das nicht mögen.

Als Idee warum Du Angst hast, fallen mir eigentlich nur ein paar Möglichkeiten ein:

Erstens, eigentlich willst Du gar nicht so weiter machen, weil da vorher schon gemischte Gefühle waren.

Zweitens, Du willst etwas anders machen, also nicht immer die Birne hinhalten weil man das bei Trainer X so gelernt hat, sondern defensiver und sinnvoller kämpfen damit Du nicht mehr soviel voll vor den Ballon bekommst (nach Punkten verlieren wenn es nicht reicht ist keine Schande). Manche "Kreise" feiern wie die Bekloppten das "Hachte", nach dem Motto, wehe Du verlierst nach Punkten, nur KO ist akzeptabel. Diesem Gefühl das Scheisse zu finden und lieber nicht KO zu gehen, und dafür cleverer kämpfen würde ich vielleicht einfach nachgeben. Wer weiss, möglicherweise wird man am Ende gar gut.

Drittens, die Verletzung am Kopf und die schwere Gehirnerschütterung war so schwer, dass Du instinktiv es lieber nicht drauf ankommen lassen willst, und nur irgendein Ehrgeiz drängt Dich weiterzumachen.

Im Prinzip ist die "Meditation" oder Behandlung immer gleich, wenn sie vernünftig ist. Man lässt die Angst, alleine für sich, im Garten, eigenen Zimmer, wo einen keiner sieht, am Strand, oder wo auch immer, kommen. Einfach die Angst zulassen, dass sie JETZT, im Alltag, kommt, und nicht erst in der Situation. Da hat man auch Zeit zu verstehen wovor man Angst hat, und kommt ggf. auch auf eine Lösung. Diese Lösung sollte IMMER aus Dir selbst kommen. Du kannst Dir nichts dafür kaufen dass Kuno S. aus Castrop den Schädel hat das auszuhalten. Es ist Dein Körper, und Dein Leben. Die Lösung die sich während dieses Gefühle einfach strampeln lassen aus Deinem Bauch ergibt ist die Richtige für Dich. Lass Dir das von keinem aufdrängen, egal was es ist. Dein Leben, Deine Entscheidung.

Viel Glück.

August
30-07-2008, 12:20
...und nur irgendein Ehrgeiz drängt Dich weiterzumachen.


...jup, auf die Motivation dahinter, das Warum und Wofür kommts an. Dann weist du auch, ob es sich lohnt.

Fit & Fight Sports Club
30-07-2008, 13:26
Ich würde Psychotherapiestunden in Anspruch nehmen, wenn die Krankenkasse das übernimmt , da es ein tiefergehendes Traumaerlebnis zu sein scheint. Therapeuten sind ja dazu da.
Tja wir Frauen sind schon manchmal sensibel :(

Da wäre ich vorsichtig. Da Du noch sehr jung bist. Nach Anspruch einer solchen Therapie wird es schwierig bis unmöglich sich noch privat zu versichern (Krankheit, Arbeitsunfähigkeit, schwere Krankheiten etc.).

Gruß,
Eric

Psychodad
30-07-2008, 13:29
Ist das so??

Shining
30-07-2008, 13:39
Wenn ich das so durchlese, Meditation, Esoterik bleibe ich dabei: geh zum Fachmann, einen Therapeuten! Würde bei solchem ernsten Problemen mich nicht auf Meditation, Selbsthypnose und andere esoterische Methoden verlassen, zumal man auch einen Lehrer, oder Betreung braucht um es richtig zu machen. Ich denke allerdings nach dem ersten gelungenen Kampf werden die Ängste weniger.


@Eric danke fürs Kompliment, so jung bin ich auch nicht ;) Das wusste ich gar nicht, daß Privatversicherungen so drauf achten. Vielleicht würden ein paar Gespräche ja reichen.
Ich wäre mit Privatversicherung allgemein vorsichtig. Sie verleiten dazu gar nicht zum Arzt zu gehen, weil sie mit irgendwelchen Prämien locken, wenn man gesund bleibt.Wenn man gut verdient hat man allerdings keine andere Wahl, sie kommt allerdings aus der Schweiz, weiss gar nicht wie das dort ist.

@spassamleben ich meinte nicht speziell diesen Valdigi Thread, meinte den Ausdruck ;) Der Thread war nicht soo extrem, da gehts schon in vielen anderen runder ;)

spassamleben
30-07-2008, 13:53
.

@spassamleben ich meinte nicht speziell diesen Valdigi Thread, meinte den Ausdruck ;) Der Thread war nicht soo extrem, da gehts schon in vielen anderen runder ;)


ja ich weiß schon was du meinst ;) kam nur drauf weil du winterauto mit rein gebracht hast und das war in dem fred :D

Winterauto
30-07-2008, 14:01
ja ich weiß schon was du meinst ;) kam nur drauf weil du winterauto mit rein gebracht hast und das war in dem fred :D

off-topic: wer spricht hier von mir? ;););)

on-topic:

wie wäre es denn mit Leichtkontaktkämpfen?

dewi
31-07-2008, 11:12
hallo..

kenne deine situation auch bzw so ähnlich erging es mir auch. hatte schon viele kämpfe, kann gut einstecken und natürlich noch mehr austeilen :D ..hatte dann vor ca 3 o. 4 jahren nen freundschaftskampf und hab mir dabei ne schwere gehirnerschütterung zugezogen. eigentlich nicht so schlimm gewesen..aber die ging nicht weg..also es dauerte ziemlich lange..war auch mein fehler, da ich nicht so lange rumliegen konnte und kaum das ich dachte das es mir besser geht raus bin..naja,irgendwann war se dann weg.ich wieder zum training..und nix ging mehr.beim sparring total vorsichtig gewesen..auf keinen fall wieder was gegen den kopf kriegen wollen..etc..das hat lange gedauert wieder mit nem normalen kopf reinzugehen..
das entscheidende rezept dafür ist wirklich, wie hier auch schon öfters erwähnt wurde, sich immer wieder in die situation bringen!!!einfach weitermachen und sich nicht stressen wenns nicht gleich wieder so hinhaut wie vorher!!!
die ursache, warum sich das auf einmal bei so ner ,manchmal alltäglichen ,verletzung so tief festgesetzt hat, glaube ich darin zu sehen das sich während der genesungsphase der körper und die psyche unbewusst ne schohnungshaltung angewöhnen, die sich noch mehr verstärkt umso unangenehmer die verletzung in ihrem genesungsablauf ist..also..ich hatte schon so einiges an den kopf gekriegt, aber noch nie war mir so schlecht und schwindelig und was für beschissene kopfschmerzen das waren, vorher hatte ich eine verletzung noch nie so intensiv erlebt bzw hatte mir so zu schaffen gemacht..und das fast 2! monate lang, da ich ja nicht zu hause bleiben konnte vor langerweile..und kaum bin ich draussen rumgelaufen und war unterwegs wie gehabt, kam auch gleich die rechung, das hat sich reingebrannt..das war richtig scheisse..naja..und das ende vom lied war dann quasi ne längere hemmung beim sparren da ich auf keinen fall wieder so abhängen wollte..
also..keine sorge..das kann schon wieder werden ;) ..liegt an dir und das du dich deinen ängsten stellst, aber auch gleichzeitig nachsicht mit ihnen hast. angst ist für viele etwas negatives und solange man das so sieht kann es einen auch schnell runterziehen sobald man sie kommen spürt. stichwort "angst´vor der angst"..also, ab ins sparring und wieder merken das du es kannst!!!

Kraken
31-07-2008, 17:20
viele leite haben nasch nem sehr harteb kampf hemmungen wieder zu kämpfen.

bin auch mal recht übel druntergekommen, in nem freefight, weil der schiedsrichter jeglichen bodenkampf unterbunden hat, mein gegner war kickboxer:rolleyes:

willst du wieder kämpfen?

wenn ja gibt es 2 möglichkeiten:

über die angst hinwegsetzen und einfach wieder kämpfen!

oder einfacher:

langsam wieder beginnen, langsam trainieren, langsam wieder ans sparring gehe, immer härteres sparring, bis du dich wieder sicher genug fühlst in den ring zu treten!

viewl erfolg!

June
12-08-2008, 11:55
hmm... ich spreche auch mal mein problem an denn mir kommt das hier mehr oder weniger bekannt vor...

Bin eine Zeit geskatet und wollte den ganz einfachen Boardslide an ner schicken niedrigen Rail üben, bin 5 mal direkt auf meine Wirbelsäule gefallen, beim 6. Mal hab ich den Trick allerdings recht schön gestanden... seit dem ziehe ich aber immer den einen Fuß vom brett... immer und immer wieder... das regt mich echt auf... deshalb skate ich auch nicht mehr... bin noch 1 jahr weitergefahren (intensiv - hab mein deck immernoch, ist mein fahrrad :) ) und habs dann 'an den nagel gehangen', da ich dieses Problem mit dem fuß runterziehen einfach nicht in den griff bekommen habe... ich machte das nicht bewusst, da war keine angst, nichts, ich hab versucht mich bewusst zu zwingen den fuß oben drauf zu lassen... und jetz gehts mir im Sparring teilweise genauso!!!! das ist so zum Kotzen! Manchmal, ich merke sogar den Punkt an dem ich die Kontrolle verliere und dieses "zweite ich" an die oberfläche kommt, ich MERKE das und kurz danach dreh ich mich dann (ohne das ich das will!!!) weg und mach die augen zu, fang mir ein paar noch härtere schläge wegen dem scheiß... dann bin cih wieder grade reg mich kurz über mich selbst auf (und sag mir -dem andren ich- immer wieder das es bloß mehr weh tut wenn ich mich wegdrehe) und es geht weiter...
dieser punkt ist schrecklich! ich WEIß das jeder schlag den man nicht sieht noch mehr weh tut als er es ohnehin hätte, da will ich doch nicht extra noch weg guggen! :P weiß nicht wirklich was ich da machen soll... ist garantiert ein psychisches problem... aber ich hab doch keine ahnung wovon... vielleicht der schmerz?? aber ich hab gestern zum ersten mal nen ordentlichen schlag abbekommen und habe das problem schone echt lange schon bevor ich wusste wie sich das anfühlt... der schlag hat übrigens gar nichts geändert ist immernoch dasselbe spiel... und bewusste angst hab ich nicht. Vor keinem schlag oder tritt, ich bin der meinung: ws mich nicht umbringt macht mich stark und finde es sogar wichtig hin und wieder mal ordentlich eine abzukommen damit man nicht vergisst WAS wir da eigentlich wirklich machen...

hmm... ich hab keinen schiss und auch keine hemmungen mal ordentlich eine abzubekommen, aber warum sträubt sich mein wesen manchmal so zu tun was richtig ist, wenn ich dochgenau weiß was richtig ist???? vielleicht könnt ihr mir helfen?? :/

Kraken
12-08-2008, 12:01
weil du unbewusst angst hast was abzukriegen;)



schalt erstmal nen paar gänge zurück.

udn fang dann langsam wieder an mit lockerem sparring, aber LOCKER, also höchstens berühren, auch mal mit regeln, oder 1-1 also jede rgreift ne combo an und der andere verteidigt sich, dann wird umgekehrt.


einfach nochmal on vorne dran gewöhnen, udn nciht von übertriebenem stolz verleiten lassen zu shcnell vorzupreschen:)


viel erfolg!

June
12-08-2008, 14:07
nunja, machen wir ja auch ... und beim grappling hab ich da keine probleme ... vielleicht erwarte ich auch zuviel ... hm, ist schwierig. nunja ich werde so oder so dran arbeiten, vielleicht sollte ich tatsächlich einfach mal nicht mit qualmenden reifen los fahren wollen ... aber ich dneke mir das das eine Geschichte ist die nicht sein muss, und bin tatsächlich mit meinen Fortschritt ein bisschen unzufrieden :/

Kraken
12-08-2008, 14:19
genau, einfach mal ruhig bleiben und die erwarutngwn bisschen zurückstecken:)

chillakilla
13-08-2008, 21:31
. ich machte das nicht bewusst, da war keine angst, nichts, ich hab versucht mich bewusst zu zwingen den fuß oben drauf zu lassen... und jetz gehts mir im Sparring teilweise genauso!!!!


Manchmal, ich merke sogar den Punkt an dem ich die Kontrolle verliere und dieses "zweite ich" an die oberfläche kommt, ich MERKE das und kurz danach dreh ich mich dann (ohne das ich das will!!!) weg und mach die augen zu, fang mir ein paar noch härtere schläge wegen dem scheiß... dann bin cih wieder grade reg mich kurz über mich selbst auf (und sag mir -dem andren ich- immer wieder das es bloß mehr weh tut wenn ich mich wegdrehe) und es geht weiter...

Angst ist der einzige mir ersichtliche Grund. Wie Kraken schon sagte: langsam ranarbeiten, so dass du die Angst verlierst.
Hast du denn schon oft Sparring gemacht?

June
14-08-2008, 11:33
nunja, soviel wie in 3 monaten mit 5 mal training die woche eben zusammenkommt. machen das so... nicht jeden tag aber fast jeden. Letztens haben wir sogar mal sowas verrücktes gemacht wie 2 gegen 1 im sparring :P harte geschichte nur da konnte ich überhaupt nicht darauf achten ob ich mich nu wegdreh oder nicht... laufen schlagen laufen schlagen xD

ne... ich denke auch das es angst ist, die ich zwar nicht wirklich spüre, die ja aber da zu sein scheint. ich hab in dem sparring 2 gegen 1 mal ordentlich eins auf die nase bekommen und hoffe das hat was gändert... ich weiß es noch nicht, aber so schlimm wars nicht und ich hatte meine deckung unten, also mein eigener fehler...

es ist so, das ich mich tatsächlich immer für sehr robust gehalten habe und im training erst jetzt auch mal andere seiten durch kommen. ich habe halt keinen plan wie ich damit umgehen soll ich kenne mich so noch nicht, ausser das mit dem skaten damals ... aber diese geschichte WERDE ich definitiv in den griff bekommen, keine frage... ich würds nur gern mehr oder weniger schnell hinter mich bringen :D

noppel
14-08-2008, 17:28
falls du dein skateproblem mal in den griff bekommst, sag bescheid... hab nämlich ein ähnliches und mir blutet das herz, wenn ich das brett aufm schrank verstauben sehe ;)

Krümel2
14-08-2008, 22:56
Das einzigste, was mir hilft, Angst zu überwinden ist die Konfrontation genau mit dem.
Du darfst es nur nicht übertreiben und dich selbst unter Druck setzen, denn dann blockierst du. Fange langsam an, mit z.B. nur die Technik locker zu üben. Dann steigerst du langsam die Intensität, bist du irgendwann wieder für Sparring bereit bist. Und auch da gilt: Nicht gleich volles Rohr, sondern langsam anfangen und steigern.

Viel Erfolg!;)

Lucky 13
14-08-2008, 23:50
Meditieren. Aber richtig. Die Angstzustände muss man dann aushalten, dafür gehen die auch irgendwann weg.

Oder einfach rationalisieren - richtig passieren kann ja nix.

Krümel2
14-08-2008, 23:59
Die Angstzustände muss man dann aushalten, dafür gehen die auch irgendwann weg.

Das kann ich auch so unterschreiben!

Klaus
15-08-2008, 16:19
Es geht um Aushalten im Sinne von Angst kommt, hinsetzen, und in Ruhe warten bis es von alleine weggeht. Ggf. mit lange tief durchatmen, da kann schon einiges an Stress kommen. Nicht Angst kommt, ich verdränge und mache sofort einfach so weiter. Da hat man dann ewig von, und es wird nicht besser.

Krümel2
15-08-2008, 16:22
Hm, warten hat mir persönlich noch nie in der Hinsicht geholfen. Besiegen schon. Angst ist nur ein Gefühl, das einen an der Nase herumführt.

Aber damit hat wohl jeder andere Erfahrungen gemacht, denke ich.

Lucky 13
15-08-2008, 19:22
Es geht um Aushalten im Sinne von Angst kommt, hinsetzen, und in Ruhe warten bis es von alleine weggeht. Ggf. mit lange tief durchatmen, da kann schon einiges an Stress kommen. Nicht Angst kommt, ich verdränge und mache sofort einfach so weiter. Da hat man dann ewig von, und es wird nicht besser.

Genau. Mit "Aushalten" meine ich nicht "Verdrängen", aber das sollte eigentlich klar sein... sonst würd ich ja "Verdrängen" sagen. Einfach relaxen, das geht irgendwann weg und wenn man das eine Weile macht, hat man's irgendwann ganz angenehm hinter sich und keine Angst mehr.

Klaus
16-08-2008, 14:17
Wenn Du Angst hast weil Dir Dein Vater beim Abendessen regelmässig im Blutrausch an die Wäsche geht, dann ist Angst nicht "nur ein Gefühl". Das Gefühl dass der Drecksack ständig versucht irgendeinen umzubringen der zufällig gerade im Raum ist (und nicht so stark) weil ihm selbst als Kleinkind übles widerfahren ist hatte irgendwie Recht. Man kann das Gefühl (was es einem erzählt) aber auch annehmen. Das Problem sind DIVERGIERENDE Gefühle, wenn das eine was anderes will als das andere. Das eine Gefühl wollte dass ich ihm den Kopf abreisse, das andere wollte mir erzählen dass der Mann dafür etwas zu gross ist für meine 25 Kilo. Ich denke, es hatte Recht. Inzwischen habe ich das aber nachgeholt und bin auf Kopf abreissen gewechselt. Allerdings hat sich das auch als nachteilig herausgestellt wenn es Leute im Büro betrifft, und habe langsam angefangen einen Mittelweg zu probieren. Da bin ich noch dran.

Manchmal ist die Angst unberechtigt, bzw. es gibt einen WEG das Problem zu lösen. Wenn ich Angst habe über die Strasse zu gehen und laufe Riesenumwege, kann ich auch üben stehenzubleiben, die Geschwindigkeit richtig einzuschätzen, und bei einer Lücke rüberzulaufen. Das geht, und die Angst ist da übertrieben. Solche "hängenden" Gefühle gibt es aber, und die muss da wo sie "hängt" einfach weg und "weiterlaufen". Wenn die Angst äusserst berechtigt ist, und Du das "besiegst" landest Du in der Psychiatrie oder auf dem Friedhof. Wenn einer Angst hat dass ihm vor lauter Kopf hinhalten um zu "gewinnen" irgendwann die Grütze aus der Birne geprügelt ist und man im Koma landet, hat das sicher einen gewissen Korrektheitsgrad. Da kann man dann lernen den Kopf nicht mehr hinzuhalten, dann hilft einem die Angst, weil man klasse Reflexe entwickelt, oder man besiegt sie und landet tatsächlich im Gerald-McLellan-Krankenhaus für Boxer mit Hirnschaden. Manchmal ist ein Stein nur ein Stein, und die Angst hat tatsächlich auch ab und an mal Recht.

miskotty
16-08-2008, 14:29
Hm, warten hat mir persönlich noch nie in der Hinsicht geholfen. Besiegen schon. Angst ist nur ein Gefühl, das einen an der Nase herumführt.

Aber damit hat wohl jeder andere Erfahrungen gemacht, denke ich.

ich dachte immer angst wär ein warnsignal des körpers....

is manchmal gar nicht das schlechteste was man haben kann und hin und wieder sogar nützlich bis lebensnotwendig...

angst muss also nichts negatives sein:)

noppel
16-08-2008, 15:03
gehört genauso dazu wie ekel, schmerz, mitgefühl und die anderen dinge die uns bisweilen bremsen, damit wir und andere keinen schaden nehmen

Krümel2
16-08-2008, 15:29
Damit habt ihr sicher recht und von der Theorie her ist mir das auch bekannt. ;)
Doch ich habe bislang die Erfahrung gemacht, dass mich Angst eher behindert hat als geholfen (Falsche Entscheidungen getroffen, handlungsunfähig). Aber das nennt man dann wohl persönliches Pech.

Klaus
16-08-2008, 15:53
Ne, das sind diverse Mechanismen die auch zu Angst führen, und sowas ist nicht immer gleich, obwohl die Zusammenhänge physiologisch sind und damit bei jedem gleich ablaufen (aber eben auf diverse verschiedene Weisen je nach Art). Ich brauche keine Angst zu haben überfahren zu werden wenn ich vorher nachsehe ob die Strasse frei ist, es gibt trotzdem Leute die panische Angst davor haben. Das sind aber Mechanismen die ihre Ursache in ganz anderen Erfahrungen haben, z.B. andere Entscheidungen getroffen zu haben die ernsthaft Probleme nach sich gezogen haben. Dann hat man Angst sich überhaupt für irgendetwas zu entscheiden.

Trotzdem gibt es Meditationsformen die an den Ursprung der Angst zurückführen, so dass die ursprünglichen Informationen innerlich gesichtet und nachbewertet werden, emotional, ohne zu denken. Dann wird berechtigte Angst zu einem Bestandteil des Gewichtens, unberechtigte löst sich auf, was aber immer mit einer Phase verbunden ist in der das sich körperlich löst. Und das sind dann Angstzustände die man hat obwohl man im Sessel sitzt oder im Bett ist.

Warten gibt dem Inneren Zeit die alten Knoten zu lösen und neue Lösungen zu basteln, genauso wie man als Kind auch erst rechnen lernen muss. Das kann man vorher auch nicht. Jede Änderung der Entscheidungsfindung, Bewertung, muss erlernt werden. Und je tiefer sich das abspielt, umso eher muss man da auf Zeit spielen und das dem eigenen inneren Lernprozess überlassen, von aussen geht das kaum. Natürlich gibt es "Methoden" die Angst einfach abzuraspeln und zu "lernen" einfach weiter die Birne hinzuhalten und zu akzeptieren dass einem der Verstand aus dem Kopf geprügelt wird. Leute haben ganz andere Sachen gelernt, also warum nicht sowas. Ob das gesund ist, das ist meine Frage.

Allerdings muss man dazu sagen, für knochenharte Problematiken aus entsprechenden Erfahrungen ist das eine lange, schwere Angelegenheit.

Krümel2
16-08-2008, 16:07
Von der Ausgangsfrage, um die es sich hier dreht gesehen, sucht man ihr nach Möglichkeiten, damit umzugehen und zu überwinden. Der Ansatzpunkt ist MMn durchaus gesund.

Um auf deine Fragestellung einzugehen: Ich denke, hier spricht niemand von "sich die Birne einschlagen". Das würde heißen, die Angst komplett zu ignorieren. Das wäre dann in meinen Augen ungesund.

Klaus
16-08-2008, 18:53
Ja, aber nicht indem man nach Holzfällerart die Psyche und den Hintergrund (schwerer KO mit Hirnerschütterung) ignoriert, die Psyche, damit lebt man nämlich auch die ganzen anderen Stunden minus den 10 Minuten im Ring. Ich hätte auch Angst wenn ich physisch und technisch unterlegen in einen Kampf gehen sollte bei dem ich vorher weiss dass ich nach Adam Riese vermutlich vor den Ballon bekomme und kein Mittel habe es zu verhindern. Mein Vorschlag wäre, sich des Problems mal anzunehmen, einerseits indem man lernt SEINE Gefühle anzunehmen (und nicht die vom Trainer, vom Freund, vom Chef, von der Freundin vom Chef, und die vom Pförtner), andererseits indem man seine TAKTIK ändert. Anders kämpft. Sich anders vorbereitet. Vielleicht mal seine intuitive Idee wie man SELBST kämpfen möchte umsetzen. Und nicht einfach wieder in den Ring und nochmal verkloppen lassen.

Krümel2
16-08-2008, 19:30
Das fände ich auch vernünftig. ;)

Blue_Dragon
16-08-2008, 19:57
Wechselnde Trainingspartner find ich imho nicht falsch. Nicht immer die gleichen auch mal in eine andere Schule schnuppern und fragen ob man mittrainieren kann und auf Lehrgänge.

Zwischen Training und Wettkampf ist ein riesenschritt, auf Lehrgänge ganz ungezwungen mal gegen einen anderen Kämpfen ist bestimmt ein zwischenschritt :)