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Vollständige Version anzeigen : Box- und Kampfsportschulen in Berlin sollen überprüft werden



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27-07-2008, 18:51
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Sicherheit - Schulen für Kampfsport überprüfen - Berlin - Printarchiv - Berliner Morgenpost (http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article732057/Schulen_fuer_Kampfsport_ueberpruefen.html)


Schulen für Kampfsport überprüfen
Sonntag, 27. Juli 2008 04:00 - Von Gilbert Schomaker
Box- und Kampfsportschulen in Berlin sollen überprüft werden. Die Berliner FDP fordert in einem Antrag für das Abgeordnetenhaus, dass der Senat zusammen mit den Sportverbänden Kriterien für Zertifikate entwickeln soll. Ziel ist es, künftig diejenigen Kampfsportschulen deutlich erkennbar zu machen, die eine hohe sportliche und pädagogische Qualifikation aufweisen. Die Liberalen verstehen ihre Idee als einen weiteren Vorschlag im Kampf gegen Jugendgewalt.
"Es soll damit deutlich werden, dass in den qualifizierten Einrichtungen keine Schläger trainiert, sondern Sportler mit ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein ausgebildet werden", schreibt der innenpolitische Sprecher der FDP, Björn Jotzo, in dem Antrag. Hierzu sei es notwendig, dass die Trainer neben der sportlichen Ausbildung auch pädagogisch geschult sind und sich verpflichten, regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen.
"Die Einrichtungen sollen den Box- und Kampfsportschülern neben der sportlichen Ausbildung auch die Grundlagen ethischen Handelns und die Geschichte des Kampfsports vermitteln und den Schülern so die Konsequenzen für sich und andere beim Einsatz der erlernten Fähigkeiten verdeutlichen", schreibt FDP-Mann Björn Jotzo. Das alles soll über eine freiwillige Selbstkontrolle der Kampfsporteinrichtungen erfolgen.
Berlins Freidemokraten fordern den Senat zudem auf, zu prüfen, ob es möglich ist, bei der Vergabe von finanziellen Förderungen und Schlüsselverträgen das Vorliegen eines solchen Qualitätsnachweises zur Bedingung zu machen.
Gewaltfreies Miteinander lernen
Gerade die Box- und Kampfsportschulen, die sich an ethischen Grundsätzen orientierten, eigneten sich besonders, Kindern und Jugendlichen - insbesondere solchen mit schwierigem sozialen Hintergrund - grundlegende Fähigkeiten für ein gewaltfreies Miteinander zu vermitteln, so Jotzo. Für Vereine und Schulen soll sich das Zertifikat lohnen: Sie sollen damit werben dürfen. Frank Gedamke, Jugendreferent beim Berliner Taekwondo Verband, begrüßte den Vorschlag. "Das ist eine sehr gute Idee."
Rund 600 Jugendliche trainieren in den Vereinen des Verbandes. Hinzu kommen etwa 1000 Jugendliche, die in freien Taekwondo-Schulen ihren Sport ausüben. Er schlug vor, das Zertifikat nicht einmalig zu vergeben. "Vielmehr sollte jede Schule alle zwei, drei Jahre erneut überprüft werden", sagte Gedamke. Er sprach sich dafür aus, besonderen Wert bei der Vergabe solcher Auszeichnungen auf die Arbeit im sozialen Bereich zu legen.
Für den Vize-Vorsitzenden des Berliner Boxer-Verbandes Hans Kreis ist das Zertifikat eine "fantastische Idee". Er verwies aber darauf, dass in den Boxschulen seines Verbandes seit Jahren darauf geachtet werde, dass Jugendliche ihre im Sportverein erlernten Kenntnisse nicht auf der Straße einsetzen.

jkdberlin
27-07-2008, 18:55
Gute Idee - fehlt nur noch die Rechtsgrundlage :)

Ach schade, dass wir keine Jugendliche unterrichten...