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Vollständige Version anzeigen : Arbeitslos ...



Michael Kann
30-04-2003, 11:24
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch in Berlin den Berufsbildungsbericht 2003 verabschiedet. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sagte, es liege im Eigeninteresse aller Betriebe, ausreichend Nachwuchs auszubilden. Für Deutschland gehe es dabei «um die Zukunftsfähigkeit einer alternden Gesellschaft».

Wegen des Geburtenrückganges würden in den neuen Ländern bereits von 2005 an, in den alten Ländern von 2009 an deutlich weniger junge Menschen für eine Ausbildung bereitstehen.

Juhu ... es fehlen ja derzeit nur rund 140.000 Ausbildungsplätze ... was soll es, dafür dürfen WIR dann bis zum 67 Lebensjahr arbeiten.

Wie hoch war nochmal das Durchschittslebensalter von Mann und Frau?

Da freuen wir uns schon auf unsere Rente!

MMunsei
30-04-2003, 11:55
rente, hey, von was träumst du!

das witzige finde ich SPD schreibt sich doch sozial auf die Fahne oder??

Arbeitslosengeld auf Sozialhilfenivoe senken, Krankengeld streichen, Sozialabgaben rauf, Steuererleichterung für Familie runter! ( verdoppelung des Kindergeldes, Sreichung des Kinderfreibetrage, ca. 500 euro weniger in der Haushaltskasse!)
Arbeitslosigkeit erreicht noch nie dagewesender Rekordhöhe!!

erste Debatte im Bundestag nach Neuwahl der Regierung war
Erhöhung der Diäten! ( Auch nach Amtsantritt war es die erste Debatte!)

u.s.w

MMunsei

MacX
30-04-2003, 12:12
hat schröder in den 4jahren überhaupt was gemacht?
ist doch alles genauso wie beim amtsantritt(eigentlich noch schlimmer)
und jetzt nochmal 4 jahre nichts tuhen?

samabe
30-04-2003, 12:21
@MMunsei
Du bemängelst einerseits, dass das Arbeitslosengeld auf Sozialhilveniveau abgesenkt werden soll und Krankengeld gestrichen werden soll - andererseits erwähnst Du die Erhöhung der Sozialabgaben. Wie soll der ganze Spaß denn finanziert werden? Am besten so, wie es von der vorherigen Regierung gemacht wurde - einfach Ungleichgewicht feststellen und die Schulden erhöhen. Laß die Anderen mal sehen, wie sie später mit den Folgen fertig werden. Und wenn die dann was unternehmen, meckert man dran rum - wenn die schon so dumm sind, und die Büßerrolle übernehmen.

Hast Du denn mal nachgedacht, über was die Sozialleistungen finanziert werden? Meckern ist immer schnell gemacht. ich finde, ein Punkt der bei der ganzen Sache besonders verschlimmernd hinzukommt, ist die Stimmung der Wirtschaft. Und da tut die liebe Frau Merkel ja ihr Bestes dazu. Fachlich brauchbares wird nicht beigesteuert, sondern nur eine schlechte Stimmung. Welcher Unternehmer ist denn bei den miesen Stimmungen, die da verbreitet wird bereit, zu investieren?

Zum Arbeitslosengeld kann ich dir noch ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis nennen:
Der Vater von 4 Kindern arbeitete als Angestellter (BAT VIb) bei einer Gemeindeverwaltung im Sozialamt. Da gab es Sozialhilfeempfänger, die mit 3 Kindern mehr Geld von ihm bewilligt bekommen haben, als wie er selbst als Einkommen hat. Und irgendwann hat er wirklich keinen Bock mehr gehabt. Heute bezieht er auch Sozialhilfe und es geht ihm besser, als zuvor.

Ich stehe mittlerweile seit 23 Jahren im Berufsleben und habe nicht einen Pfennig/Cent an Arbeitslosengeld / Sozialhilfe / Krankengeld bezogen. Und irgendwo frage ich mich dann schon, ob die Sozialleistungen nicht zu hoch sind.

Aber wenn Du ja die Pauschallösung hast, wie die SPD ihre Sozialleistungen halten soll, ohne dabei sämtliche Firmen ins Ausland zu vergrämen, wird Dir der Herr Schröder bestimmt gerne seinen Job überlassen.

Ich selbst gehöre keiner politischen Partei an. Ich finde aber, dass die SPD-Regierung ihre Sache so ganz gut macht - eine große Koalition hätte ich aber das Beste gefunden. Dann hätte man keinen Buh-Mann rauskehren können, sondern hätte gemeinsam die unliebsamen Entscheidungen durchgebracht und auch verantwortet. Aber dann hätte die frau Merkel halt nicht mehr rumnörgeln können.......

Max13
30-04-2003, 12:39
@samabe: 100% Zustimmung


@MMunsei: Manchmal ist es ratsam die Dinge etwas differenzierter zu betrachten und die BILD Zeitung Polemik nicht vollständig zu übernehmen.

arnisador
01-05-2003, 10:36
@samabe

Stimme Dir voll zu!
Gruß
Martin

Daimyo
01-05-2003, 11:02
Da die lebenserwartung immer weiter steigen wird, wird sich
auch zwangsläufig das rentenalter nach hinten verschieben.

hanzaisha
01-05-2003, 14:33
leider ist eine vermögenssteuer verfassungswiedrig…

und leider verfolgt mich mein job als arbeitsloser jetzt schon in`s kkb…:brrrrrr:

Titus
04-05-2003, 16:17
Die Erhöhung der Lebensarbeitszeit ist m.E. genauso blödsinnig wie der sogenannte "sozialverträglicher" Stellenabbau.

Die Arbeitgeber jammern (wie üblich), diesmal über die ach so hohen Lohnnebenkosten. Um keins aufs Dach zu bekommen, haben sie den sozialverträglichen Stellenabbau erfunden: Einstellungsstopp, Altersteilzeit und Frührente; damit können die Leute, die in Lohn und Brot stehen, nicht meckern.
Aber jedes Jahr kommen zigtausende Jugendliche von der Schule, die wegen der Einstellungsstopps keine Stelle mehr bekommen.

Und wenn man jetzt statt bis 65 bis 67 arbeiten soll, hilft das zwar der Rentenkasse; aber die Jugendarbeitslosigkeit wird wieder erhöht, weil die Stellen, die überhaupt neu besetzt werden, eben zwei Jahre länger besetzt sind.

Ein Lösungsansatz den ich sehe, ist die staatliche Rentenversorgung schrittweise auf Null zurückzufahren; bzw. vom Prinzip her der privaten Altersvorsorge anzugleichen: jeder sorgt für sich selbst. Damit würde der (ständig steigende) demographische Faktor aus der Rechnung verschwinden. Zugegeben, die Worte "Solidarität" und "Generationenvertrag" kann man dann auch streichen; aber wenigstens kann niemand mehr meckern, dass die (Renten)Kasse nicht stimmt.

Die andere Möglichkeit: man verbietet alle Waffen, erhöht damit deren Anwendung (siehe Thread zum neuen WaffG (http://www.kampfkunst-board.de/kampfkunst/forum/showthread.php?threadid=7219&perpage=40&pagenumber=2#post104004)) und senkt damit die durchschnittliche Lebenserwartung. ;)

samabe
05-05-2003, 06:44
Original geschrieben von Titus

Ein Lösungsansatz den ich sehe, ist die staatliche Rentenversorgung schrittweise auf Null zurückzufahren; bzw. vom Prinzip her der privaten Altersvorsorge anzugleichen: jeder sorgt für sich selbst. Damit würde der (ständig steigende) demographische Faktor aus der Rechnung verschwinden. Zugegeben, die Worte "Solidarität" und "Generationenvertrag" kann man dann auch streichen; aber wenigstens kann niemand mehr meckern, dass die (Renten)Kasse nicht stimmt.


Die Lösung ist ja wohl ein bischen billig! Kannst Du mal erklären, wie man jemandem, der ewig monatlich sein Geld in eine Rentenkasse eingezahlt hat (und damit dem von Dir zitierten jeder sorgt für sich selbst Rechnung getragen hat) diesen Anspruch, den er sich erworben hat, verweigern kann?

Man hat sicher in der Vergangenheit (vor allem Anfang der 90-er Jahre) Fehler gemacht und sich bei der Finanzierung von einigen Dingen aus Beiträgen der Rentenkasse "bedient". Aber heute zu sagen: Ätsch - Euer Geld ist weg - und wer an seine Zukunft gedacht hat und brav Sozialbeiträge gezahlt hat ist selber schuld. Es gibt ja auch genügend Leute, die sich durch Scheinselbstständigkeit oder Billigjobs vor der Rentenkasse gedrückt haben - und die bekommen am Ende das Gleiche, weil die nicht so doof waren wie ihr, an einen Generationenvertrag zu gleuben...??

Spotter
05-05-2003, 08:43
Heute morgen habe ich noch im Fernseh gesehen, dass es wohl sogar Pläne gibt, das Arbeitsende nicht vom Alter, sondern von der Anzahl der Beitragsjahre abhängig zu machen!!!!!!!!!!!

Gruß

Spotter ;)

Titus
05-05-2003, 11:25
Original geschrieben von samabe
Die Lösung ist ja wohl ein bischen billig! Kannst Du mal erklären, wie man jemandem, der ewig monatlich sein Geld in eine Rentenkasse eingezahlt hat (und damit dem von Dir zitierten jeder sorgt für sich selbst Rechnung getragen hat) diesen Anspruch, den er sich erworben hat, verweigern kann?Darum sag ich ja auch "schrittweise zurückfahren". Dass man das ganze nicht von heut auf morgen zumachen kann, ist klar. Mir ist auch klar, dass bei meinem Vorschlag alle noch-nicht-Rentner beides machen müssen - in die Kasse einzahlen für die jetzigen Rentner und für sich selbst sorgen. Aber irgendwoher muss das Geld ja kommen.


Aber heute zu sagen: Ätsch - Euer Geld ist wegHörst du zur Zeit noch irgendwo was anderes?

Tengu
05-05-2003, 14:41
Wenn ich mir den Bundeshaushalt 2003 anschaue (http://www.bundesfinanzministerium.de/Anlage15295/Tabellen-und-Uebersichten-zum-Bundeshaushalt-2003-Stand-November-2002.pdf), und 19,3 Mrd € Finanzdefizit sehe, bekomme ich das kalte Grausen. So in einer 1/2 Std. lässt sich das garnicht auseinandernehmen.

Aber bei kleineren Zahlen stelle ich mir schon Fragen: z.B.:

Verteidigung Kosten 28.352 Mio € - wogegen verteidigen wir uns eigentlich?
Rechtsschutz 323 Mio € - ? muß sich DT. rechtlich schützen?
Soziale Sicherung, soziale Kriegsfolgeaufgaben, Wiedergutmachung 107.543 Mio € - ich hab nichts gutzumachen, jemand von Euch?
Politische Führung und zentrale Verwaltung 377 Mio € - Politische Führung, der blanke Witz. Politische Verwaltung, JA!
.... .

Aber es werden vielleicht eines Tages bessere Zeiten kommen! DAS GUTE SIEGT IMMER!!!

Gruß

Tengu

KindDerNacht
05-05-2003, 15:04
Tscha...

Also wenn die das vom Alter nimmer abhängig machen und auf Jahre gehn, dann werd ich wohl keine Kinder bekommen. Denn meine Kinder sollen keine Mam haben, die immer nur auffe Arbeit ist. Und ich seh ja, was bei meiner Ma so alles läuft mit Wiedereinstieg und der Benachteiligung die sie hat, dadurch, daß sie eben versucht hat gut für meine Sis und mich zu sorgen... Einfach eine Gemeinheit.
Plöderweise hab ich dann aber auch niemanden produziert, der hinterher meine Rente zahlt... Allerdings will lauert dann auch niemand ob ich schon vor 80 tot mitm Kopp auf die Schreibtischplatte knalle. Ist das nun gut oder schlecht???????

Kiddie

Tengu
05-05-2003, 15:56
*Kopfschüttel*
@KDN

Denn meine Kinder sollen keine Mam haben, die immer nur auffe Arbeit ist. - Wenn das kleine Scheisserle dann ein paar Tage durchgeschriehen hat oder Dich nur noch nervt, bist Du über die Möglichkeit auf Arbeit zu gehen, garnicht so böse. Deswegen kann die Lösung für diese Frage nur eine Erweiterung der Krippen - und Kindergärtenplätze sein!

Gruß

Tengu

arnisador
05-05-2003, 17:13
Im "Stern" war letzte Woche ein Artikel über Auswandern. Für mich wird das so langsam zu einer realistischen Option! :rolleyes:
Gruß
Martin

KindDerNacht
05-05-2003, 20:26
*gg* Wenn die schreien, dann kauf ich Oropax. ;)

Tjo... Krippe und Kindergarten sind ne Möglichkeit. Aber Eltern ersetzt sowas nicht. Ich finde, irgendwie müssen realistische Verhältnisse geschaffen werden, in denen es Familie als solche noch geben kann. Nicht Teilzeiteltern.
Naja... wenn ich denn mal Tierärztin sein sollte, dann versuch ich einfach möglischst nah an zuhause zu arbeiten... Dann kommt der Schreihals auffen OP-Tisch. ;)

kiddie

Tengu
06-05-2003, 08:13
@Kiddi

Du willst mal Tierärztin werden? Dann spezialisiere Dich auf Kleintiere. Die Tante meiner Frau ist auch Tierärztin. Und sie hat neben der Kleintierpraxis, die fast jedes Wochenende raubt, auch Großvieh. Da ist sie schon von der einen oder anderen Kuh quer durch den Stall getreten worden. Ist nicht immer gesund.


@Martin

Eine Studentenclubfreundin von mir ist dieses jahr nach Schottland ausgewandert. Es scheint ihr zu gefallen und die Jobsuche sei dort auch einfacher.

Gruß

Tengu

Spotter
06-05-2003, 10:45
@ arnisador:

Eine Freundin meines Vaters ist nach Kanada ausgewandert. Ihr geht es saugut, hat einen tollen Job und bereut diesen Entschluss keine Minute.

Ein Freund von mir ist deutscher und schweizer Staatsbürger. Er lebt und arbeitet mittlerweile nur noch in der Schweiz. Er meint, dass ihn Deutschland nie wieder sieht. In der Schweiz verdient er wesentlich mehr wie hier, zahlt weniger Versicherung und Steuern und das Land mit seinen Menschen ist supertoll.

Da fragt man sich wirklich, was einen hier noch hält...... ;)

Bei den Amerikaners ist es ja so, dass die selten oder gar nicht ortsgebunden sind. Für eine Arbeitsstelle wird Haus und Hof aufgegeben, verkauft und es wird quer durchs Land umgezogen. Dies zu tun sind die meisten Deutschen nicht bereit. Vielleicht eine Idee über die man auch mal nachdenken sollte. Einige Freunde haben sich z. B. quer durch ganz Deutschland für einen Job beworben. Naja, und wohin der Zuschlag geht, da zieht man dann hin!

Gruß

Spotter ;)

Tengu
06-05-2003, 10:51
Einige Freunde haben sich z. B. quer durch ganz Deutschland für einen Job beworben. Naja, und wohin der Zuschlag geht, da zieht man dann hin! - Das setzte ich eigentlich heutzutage sowieso voraus. Allerdings bei Studienabgängern bzw. wenn man schon eine Áusbildung hat. Bei Azubies ist das nicht ganz so einfach. So mit 16 ab in die Welt. Da sind 400 km schon ein Problem, vor allem bei Problemen.

Gruß

Tengu

Michael Kann
06-05-2003, 11:06
Es kommt mit Sicherheit für uns alle noch dicker ...

Die Rentenbeiträge sollen ab 1. Januar 2004 auf 19,8 Prozent steigen. Davon geht das Bundessozialministerium aus. Hintergrund sei die verschlechterte Konjunkturentwicklung. Der Rentenbeitrag war erst zum 1. Januar von 19,1 auf 19,5 Prozent angehoben worden.

Die Betriebskrankenkassen halten eine Erhöhung des Krankenkassenbeitrags von 14,3 auf 15 Prozent noch in diesem Jahr für erforderlich.

Aus der Politik ist auch nichts neues zu vernehmen ... d.h. es derzeit - Ohne Annäherung in der Sache ist ein Gespräch zwischen DGB-Chef Sommer und Bundeskanzler Schröder geblieben. Nach dem Treffen zum Thema Reformpläne sagte der Kanzler am Morgen, "ich blieb bei meiner Position, er bei seiner". Weitere Proteste der Gewerkschaften sollten entscheidend vom Verlauf des Gesprächs abhängen, hatte Sommer vorab gesagt.

tja ... da freut sich der Deutsche Michel ;)

samabe
06-05-2003, 11:32
Ich weiß nur nicht, was der DGB mit Protesten bewirken will. Dann sollte der DGB auch mit machbaren Gegenvorschlägen aufwarten.

Interessant fand ich gestern die Vorschläge der CDU. Da war ja größtenteils wörtlich der gleiche Inhalt, wie beim Regierungsprogramm. Da weiß ich gar nicht, wozu diese Diskussionen geführt wurden - wenn es doch eh der gleiche Inhalt ist.

Zur Rentenpolitik und Gesundheitspolitik konnte man noch keine Aussagen machen. Das Problem scheint jetzt wohl so plötzlich aufgetreten, dass man sich damit noch nicht richtig befassen konnte. Aber meckern kann man trotzdem schon mal am Regierungsprogramm - um dann evtl. wieder mit dem gleichen Programm aufzutauchen.

Tengu
06-05-2003, 12:52
Vielleicht stehen bei mir ja ein paar tausend Mann auf der Leitung. Aber ich habe mir ein paar Sachen der ominösen "Agenda 2010" durchgelesen. Was steht den da drinn. Meiner Meinung nach nix schlimmes.

Beispiel Kündigungsschutz:

"...Der Kündigungsschutz soll insbesondere für Kleinbetriebe besser handhabbar werden. Für sie muss die psychologische Schwelle vor Neueinstellungen überwunden werden. Deshalb werden zukünftig Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer sowie befristet Eingestellte bei der Berechnung des Schwellenwerts, ab dem der Kündigungsschutz gilt (mehr als fünf Arbeitnehmer), nicht mehr berücksichtigt. ..."

Hier geht es um :"

§ 23 Kündigungsschutzgesetz

Geltungsbereich

(1) Die Vorschriften des Ersten und Zweiten Abschnitts gelten für Betriebe und Verwaltungen des privaten und des öffentlichen Rechts, vorbehaltlich der Vorschriften des § 24 für die Seeschiffahrts-, Binnenschiffahrts- und Luftverkehrsbetriebe. Die Vorschriften des Ersten Abschnitts gelten nicht für Betriebe und Verwaltungen, in denen in der Regel fünf oder weniger Arbeitnehmer ausschließlich der zu ihrer Berufsbildung Beschäftigten beschäftigt werden. Bei der Feststellung der Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer nach Satz 2 sind teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer mit einer regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von nicht mehr als 20 Stunden mit 0,5 und nicht mehr als 30 Stunden mit 0,75 zu berücksichtigen."

http://www.kanzlei.de/kschg.htm

Also kleiner 5 Mitarbeiter ohne Azubies. D.h. im Extremfall finden die Regelungen des Kündigungsschutzes keine Anwendung, wenn fast alles nur befristete Mitarbeiter sind und man kann die 2 - 4 festangestellten Mitarbeiter ohne Rücksicht auf das Kündigungsgesetzt feuern. D.h. wiederum mögliche Einschränkung der Macht von Betriebsräten (und damit automatisch Gewerkschaften). Denn die Regelungen zum "Kündigungsschutz" der Befristeten stehen nicht im Kündigungsschutzgesetz und den armen Schweinen von Leiharbietern kann dies ohnehin egal sein. Sie gehören nicht zur Firma, so oder so.

In allen Firmen, in denen ich bis jetzt gearbeitet habe, war der Bertriebsrat und oder die Gewrkschaft der Hemmschuh, an denen vernünftige Entlohnungs- und oder Zusammenarbeitskonzepte gescheitert sind.

Und dies ist nur ein Beispiel. Also man muß sich diese "Agenda 2010" schon mal genauer durchlesen, ehe man in das ganze manipulierte Mediengeheul mit einstimmt.

Gruß

Tengu

KindDerNacht
06-05-2003, 16:10
Och... Tritte hab ich schon genug abbekommen. Der eine oder andere macht da auch nicht mehr viel, Tengu. Man muß eben ein bissel vorsichtig im Umgang mit so Viechern sein. Und niemand sagt mir, daß michdie kleinen Dackel nicht auch beißen würden.

Kiddie

Tengu
07-05-2003, 10:05
@Kiddi

Och... Tritte hab ich schon genug abbekommen. - Hattest Du eine schlimme Kindheit? :biglaugh:

Gruß

Tengu

KindDerNacht
08-05-2003, 09:34
Nein, ich hab ein tretendes Hobby. *ggg*
Z.B. als ich mal nen Pferd abgeladen hab, ist mir wer mit nem andern in die Quere gekommen. Nen Pferd was vom Hänger geht kannste kaum anhalten, also hat das andere nach dem, was ich hatte, gehaun. Und dazwischen stand leider ich. Unfälle passiern. Zum Glück wars inner Tierklinik, da konnte ich sofort Tensolvet draufmachen, also Kühlgel. Das Pferd ist dann bei der Besitzerin im Röntgenraum noch gestiegen und hat sie an der Schulter erwischt. Es ist halt immer wieder wichtig, wie diese Viecher erzogen werden.

Kiddie

tigercrane
08-05-2003, 09:41
hi an alle

@spotter

***
Ein Freund von mir ist deutscher und schweizer Staatsbürger. Er lebt und arbeitet mittlerweile nur noch in der Schweiz. Er meint, dass ihn Deutschland nie wieder sieht. In der Schweiz verdient er wesentlich mehr wie hier, zahlt weniger Versicherung und Steuern und das Land mit seinen Menschen ist supertoll.
***

hat er dir auch gesagt, dass folgende dinge bei uns so sind...

- steuern werden nicht direkt vom lohn abgezogen
- steuern je nach ort extrem unterschiedlich (bis zu 2.5 monatgehältern)
- durchschnittliche arbeitszeit 41.5 stunden :)

muss ihm aber recht geben, dass die versicherungen bei uns tiefer sind.. das leben allgemein, vor allem miete und nahrungsmittel aber viel teuerer ist als in deutschland...

viele grüsse

Tengu
08-05-2003, 10:40
Aber die SCHOKOLADE...mmmh!

Gruß

Tengu

tigercrane
08-05-2003, 10:56
hi an alle

@tengu

:klatsch: :klatsch: :cool2: :klatsch:

viele grüsse

Michael Kann
13-05-2003, 09:18
Schon ne Interessante Sache ... alles spricht von Konjunkturschwäche und Entlassungen, aber es wird gestreikt ...

In der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie richten sich die Arbeitgeber nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen auf einen Streik ein. Die Einführung der 35-Stunden-Woche im Osten lehnte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser erneut strikt ab. Zugleich warnte er vor einem Arbeitskampf. Einen solchen «Großkonflikt» könne Deutschland angesichts der wirtschaftlichen Lage nicht brauchen. Zur Zeit arbeiten die Ost-Metaller drei Stunden länger als ihre West-Kollegen.

Da gibt es vom Bund der Steuerzahler ganz andere Ansatzpunkte ... so fordert der Bund der Steuerzahler die Abschaffung der Gewerbesteuer. Die Städte und Gemeinden bräuchten eine «Konjunktur unabhängige Einnahmequelle», sagte der Präsident des Bundes, Karl Heinz Däke, im ZDF. Wegen der schwachen Konjunktur müssen sich Bund, Länder und Gemeinden auf Einnahmeausfälle in den nächsten Jahren einstellen. In Lübbenau in Brandenburg beginnt die mit Spannung erwartete amtliche Steuerschätzung. Nach Vorberechnungen gibt es allein 2003 Steuerausfälle von rund neun Milliarden Euro.

Im übrigen, ich freu mich heute schon auf meine Rente ;) Ihr auch?
Nach Steuererhöhungen drohen nun auch höhere Rentenbeiträge. Die Rentenversicherungsträger haben sich für eine weitere Anhebung ausgesprochen. Der Beitragssatz von derzeit 19,4 Prozent reiche für dieses Jahr gerade aus, sagte Verbandschef Erich Standfest im Deutschlandradio Berlin. Wegen der schlechten Wirtschaftsprognosen für dieses und das kommende Jahr drohten jedoch weitere Defizite. Die Rentenversicherer beraten heute in Stuttgart über die Lage der Rentenkassen.

Die Zukunft ist rosig ... ;)

Franz
13-05-2003, 09:27
Mal folgende Überlegung in die Runde geworfen:
Die Rentenfrage wäre schon längst entschärft wenn
a) nicht Leute Geld bekämen die nicht eingezahlt haben
( Aussiedler, DDR Rentner zur Zeiten der 2 Systeme die rübergemacht haben, bzw. kurz nach Wiedervereinigung Rente bekommen haben, usw.)
eben alle die nicht eingezahlt haben und
da hätte ein neuer Topf geschaffen werden müssen ähnlich der Sozialhilfe da diese nie dem Solidarsystem angegliedert waren
b) wenn mehr wirklich bis 65 arbeiten würden und nicht mit spätestens 58 Jahren die Kurve kratzen würden (Vorruhestand)
c) Leute arbeiten würden, es aber nicht tun "weil Sie ja nicht blöd sind wie die die regelmäßig gehen"

Alleine durch a) und b) wären wir bei ca 17% Beitragssatz und mit c) + versicherungsfremde Leistungen rauswerfen auf 16% Kommen

Gruss
Franz

Michael Kann
13-05-2003, 09:46
Original geschrieben von Franz
Mal folgende Überlegung in die Runde geworfen:
Die Rentenfrage wäre schon längst entschärft wenn
a) nicht Leute Geld bekämen die nicht eingezahlt haben
( Aussiedler, DDR Rentner zur Zeiten der 2 Systeme die rübergemacht haben, bzw. kurz nach Wiedervereinigung Rente bekommen haben, usw.)
eben alle die nicht eingezahlt haben und
da hätte ein neuer Topf geschaffen werden müssen ähnlich der Sozialhilfe da diese nie dem Solidarsystem angegliedert waren

Problematisch ... Warum? Wenn wir nach diesem Grundsatz vorgehen würden, dann hätten vorherige Generationen ebenso nichts erhalten dürfen! Du weißt ja, heutige Generationen bezahlen ja eh nicht für SICH SELBST ein, sonder tragen (offensichtlich ja nicht!) die Rentenempfänger von heute! Das dieses System auf Dauer kaputt gehen wird, dass dürfte inzwischen jedem klar geworden sein!

Im übrigen können die wenigsten Aussiedeler und EX-DDRler was für diesen Sachverhalt! Sie haben es sich nicht rausgesucht!


Original geschrieben von Franz
b) wenn mehr wirklich bis 65 arbeiten würden und nicht mit spätestens 58 Jahren die Kurve kratzen würden (Vorruhestand)

Franz, ich denke mal, Du weißt, dass Du selbst vermutlich nicht bis 65 oder sogar länger arbeiten wirst! Dies gibt es nur in den seltensten Fällen! Bei der derzeitigen technischen Entwicklung werden wir alle irgendwann nicht mehr mithalten können. Viele Kollegen von früher haben die Segel gerade aufgrund dieser Tatsache gestrichen ... sie konnten mit der Schnelllebigkeit der Technik nicht mithalten! Des weiteren erhalten Menschen die früher in Rente gehen ja eh eine gekürzte Zahlung! Von denen ganz zu schweigen, die in Berufen arbeiten die sie mit Sicherheit 1. früher Rentenreif machen und 2. auch eher in die Kiste!


Original geschrieben von Franz
c) Leute arbeiten würden, es aber nicht tun "weil Sie ja nicht blöd sind wie die die regelmäßig gehen"

Da schreib ich mal nix zu ;)

Gruß
Mike

Michael Kann
13-05-2003, 09:51
Steuereinnahmen?

Seit einer Woche ist es offiziell: Die Schachtel Zigaretten wird ab 2004 um einen Euro teurer. :klatsch:

Wird demnächst auch die Alkoholsteuer erhöht? Wäre ja im Sinne des Erfinders der Tabaksteuer ... oder doch nicht? Denn es heißt "Nein" aus Berlin.

Dies, obwohl z.B. NRWs Verbraucherministerin Bärbel Höhn dafür wäre. Als erste grüne Spitzenpolitikerin hat sich NRWs Umweltministerin Bärbel Höhn für eine Erhöhung der Steuer auf Alkohol ausgesprochen. "Auch bei Alkohol gilt: Wenn wir es schaffen, durch Steuererhöhungen Alkoholiker vor ihrer Krankheit zu bewahren, wäre auch das ein gutes Werk", so Höhn am Sonntag (11.05.03) in einem Zeitungsinterview.

"Suchterkrankungen verursachten erhebliche Kosten. Höhere Steuern auf Suchtmittel seien deshalb sinnvoll, denn sie dienten dem vorbeugenden Gesundheitsschutz. Die geplanten Steuererhöhungen beim Tabak weisen hier den richtigen Weg. Wir sparen dadurch nicht nur Kosten, sondern ersparen den Menschen viel Leid", meinte die Umweltministerin weiter.

Auch die Innungskrankenkassen (IKK) halten höhere Steuern auf alkoholische Getränke für eine gute Idee. "Wenn wir Tabakwaren stärker besteuern, muss Gleiches auch für Alkohol gelten", forderte der Vorstandsvorsitzende des IKK-Bundesverbandes, Rolf Stuppard, am Freitag (09.05.03) in Berlin. Auch gesundheitsschädliche Lebensmittel sollten höher besteuert werden. Schädliches Verhalten müsse bestraft, gesundheitsförderndes hingegen belohnt werden.

Die Erhöhung der Tabaksteuer begrüßte Stuppard. Die Verteuerung bringe vielleicht doch den einen oder anderen dazu, mit dem Rauchen aufzuhören. Gleichzeitig stehe Geld zur Verfügung, das zur Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherung eingesetzt werden könne, sagte er. Deutschlands Alkoholkranke kosten die Kassen nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen rund 20 Milliarden Euro pro Jahr.

Muss der Verbraucher also bald auch fürs Bier oder das Glas Wein tiefer in die Tasche greifen?

Beim Gesundheits- und Finanzmisterium in Berlin hieß es, eine Erhöhung der Alkoholabgabe sei nicht vorgesehen. Die Einführung einer Steuer auf dickmachende Lebensmittel komme ebenfalls nicht in Frage, erklärte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Fürs erste heißt es also: Aufatmen, Abwarten und Bier trinken.

Lobby?

Michael Kann
13-05-2003, 09:56
Mindereinnahmen von 50 Mrd. Euro!

Der Arbeitskreis Steuerschätzung ist in Lübbenau im Spreewald zu seiner 121. Sitzung zusammengekommen. Im Vorfeld wurde bekannt, dass die Fachleute bis 2007 mit Mindereinnahmen von 50 Mrd. Euro rechnen.

Tja ... erst haben die Deutschen die EU finanziell gelingen lassen und jetzt? Deutschland wird nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten auch im Jahr 2004 die EU-Defizitgrenze überschreiten.

hanzaisha
13-05-2003, 10:06
…für die vielen schmuggler im offenen europa!
wereden die kippen teurer freut sich der schmuggler! oder werden die grenzen wieder geschlossen???

neue marktlücke: pfandfreie cola-dosen schmuggeln…

auch wenn ich mich wiederhole: man sollte die verfassung ändern und eine vermögenssteuer einführen!:rolleyes: vor allem für die schuhmachers dieser welt, die "für" deutschland an den start gehen aber keinen cent ihrer millionen abdrücken!:motz:

Tengu
13-05-2003, 10:15
Warum haben wir eigentlich keine Zuckersteuer. Damit liesen sich doch alle Löcher stopfen.

@Franz

Mit der Frührente ist das so eine Sache. Denn gleichzeitig schreien wir ja nach weiteren Arbeitsplätzen. Und wenn die halt ewig besetzt bleiben....
Aber vielleicht wäre es gut, auch diejenigen für eine Rente mit einzubeziehen, welche so im Beamtenstatus leben.
Und vielleicht wäre es gut, etwas weniger auszugeben, als die Steuern zu erhöhen. Ich habe mir mal den Haushalt 2003 angesehen. Ich sehe durchaus Einsparungspotential, so Bundeswehr usw.
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Aber eigentlich stellt sich mir die Frage, wofür zahlt man noch keine Steuer. Hier ist mal ein "lustiges" Beispiel: http://www.steuerzahler-sachsen.de/Junge%20Steuerzahler-Dateien/steuerbar.htm
Bald sind wir sicher bei eine Luftverbrauchssteuer angelangt.

Gruß

Tengu

arnisador
13-05-2003, 10:17
Ich habe nichts dagegen, daß unser System reformiert wird und ich denke die Zeit dafür ist reif. Nur was mich ärgert ist, daß dieses im Moment hauptsächlich auf den Rücken der Ärmeren ausgetragen wird. Die einfachen Leute bekommen immer weniger und haben weniger Geld zur Verfügung gleichzeitig wird sich aber über die nachlassende Kaufkraft/-lust beklagt! Solche Dinge wie Vermögenssteuer, Steuern auf Aktienhandel und höhere Erbschaftssteuer sind dagegen schon wieder vom Tisch. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Gruß
Martin

samabe
13-05-2003, 10:30
Original geschrieben von hanzaisha
…für die vielen schmuggler im offenen europa!
wereden die kippen teurer freut sich der schmuggler! oder werden die grenzen wieder geschlossen???

neue marktlücke: pfandfreie cola-dosen schmuggeln…


Pssssst - Du verrätst noch eine Marktlücke. Ein Freund von mir wohnt 10 km von der französischen Grenze entfernt. Dort kauft er seit Jahren Mineralwasser in Pfandflaschen ohne Pfand ein und löst hier in Deutschland den Pfand ein. Er zahlt für die Kiste Wasser 2,95€ und erhält hier 3,30€ zurück.......:p

samabe
13-05-2003, 10:32
Ich hab den Eindruck, dass sich irgendwann jeder Arbeitende seinen eigenen Rentner halten kann - oder anders herum, dass jeder Rentner einen Arbeitenden für sich ins Rennen schickt:mad:

hanzaisha
13-05-2003, 10:42
@samabe: das ist aber nicht ok von deinem freund!:rolleyes: ich weiß, wer würd`s nicht machen…

in zukunft hamwer dann alle drei jobs…

ich hätte damals auf meinen kumpel hören sollen als der sagte:"laß uns nach neuseeland abhaun und da zäune reparieren… wenn wir keine lust mehr haben gehen wir auf ne plantage in südamerika oder machen ne kneipe/pommesbude auf".

Franz
13-05-2003, 10:51
@mike:
das mit denen die blöd sind weil arbeiten, habe ich in Anspielung auf einige Äußerungen im KKB geschrieben, da doch einige geschrieben dass Sie keinen Lust zum Arbeiten haben usw.

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Das mit 65 Arbeiten ist meines erachtens schon der Ansatz, warum geht das zu Zeit nicht ? Weil in den Personalabteilungen
Ignoranten sitzen, ich kenne einen der ist Mitte 50 wenn der sich bewirbt bekommt er frech gesagt wir wollten Arbeiter und keine Rentner einstellen,

Mir sind also durchaus beide Sieten bekannt: die die Arbeiten möchten und nicht mehr dürfen, aber auch die die mit Mitte 50 den Abflug machen
@Tengu:
Die Frührente hat keine neuen Arbeitsplätze gebracht, es wurde zum Stellenabbau genutzt !
Bundeswehr ist nicht gut für Einsparungen dadurch erhöht sich die Abhängigkeit von den Amis noch mehr !
Würde eher an Entwicklungshilfe, "Wiedergutmachung " uä. sparen.
Bin die 3. Generation habe damit nichts zu tun, fast jede ehemalige Kolonialmacht hat ähnliches auf dem Kerbholz und zahlt auch nichts. Abegsehen davon irgendweann muss mal schluss sein. Ich weiß es gibt auch andere Stimmen, ich sage ja auch nichts gegen das Motto Nicht vergessen, aber nicht ewig zahlen, das ist ja mittlerweise schon Sippenhaft.
Einige Leistungen an die Eu können auch von anderen getragen werden.
-> Beispiel Landwirtschaft und EU Osterweiterung
Gruss
Franz

Tengu
13-05-2003, 11:31
in zukunft hamwer dann alle drei jobs… - Wie denn, es ist ja noch nichtmal einer für jeden da.

Gruß

Tengu

samabe
13-05-2003, 12:43
Habe mich eben in der Mittagspause mit einem Bekannten unterhalten. Er arbeitet in einer kleinen Filiale einer Bank. Man hat ihm nahegelegt, doch jetzt mit 60 in den Ruhestand zu gehen, um jüngeren Kollegen die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu ermöglichen.

Er hat sich dazu bereit erklärt und wird zum Jahresende seinen Ruhestand antreten.

Gestern wurde ihm dann mitgeteilt, dass im Vorraum der Filiale ein Bankautomat hingestellt wird und die verbleibenden 2 Personen in einen anderen Ort versetzt werden.

Tja - was die alles so unter "jüngeren Kollegen" verstehen. Als er dann noch erfuhr, dass der Automat mit Zuschüssen finanziert wurde, war mein Bekannter erst recht sauer.

Ob der Automat denn wenigstens den Rentenbeitrag für den "Vorruheständler" zahlt?

Aber da sind wir wieder bei einem alten Volkswirtschaftslehren-Thema: Maschinensteuer

Tengu
13-05-2003, 13:39
Maschinensteuer - hießen die nicht Maschinenstürmer ;)

Gruß

Tengu

samabe
13-05-2003, 14:18
@Tengu
Ist die Frage jetzt ernst gemeint?

Die These der Maschinensteuer beruht darauf, dass man sagt, dass immer mehr Arbeitsplätze durch den Einsatz von Maschinen "wegrationalisiert" werden. Da es also immer weniger arbeitende Menschen gibt, die zur Steuer usw. beitragen können, soll für die Maschine, die entsprechende Arbeitsplätze wegfallen läßt, der Steueranteil bzw. Sozialbeitrag entrichtet werden, den ansonsten die Arbeitnehmer gezahlt hätten.

Michael Kann
15-05-2003, 09:28
Es kommt noch Dicker!

Das Bruttoinlandsprodukt fiel im 1. Quartal 0,2 Prozent niedriger aus als in den vorangegangenen drei Monaten (Lt. Statistischen Bundesamt)!

Zu DEUTSCH ... der Wirtschaft in Deutschland geht es immer schlechter!

samabe
15-05-2003, 09:30
Pssst - nicht so laut - das macht nur schlechte Stimmung.

Dann kauft keiner mehr was und das Inlandsprodukt sinkt noch weiter

Franz
15-05-2003, 09:41
mit dem Hü und Hott fällt das Planen auch recht schwer, ich mache auch nur noch absolut minimale Investitionen desweiteren wird durch die hohen Steuern auch Geld vom Markt genommen
(indirekt käme es ja über die Mwst. eh zum Staat - zumindest ein Teil)
Viele Firmen haben ihre Tätigkeit auch heruntergefahren und die Mitarbeiter sparen falls sie Arbeitslos werden

Keine Perspektive keine Planbarkeit kein Konsum
und das die Sozis es machen wie früher in der DDR war eh klar
die die was haben alles wegnehmen damit sie genauso arm sind wie die anderen und sich dafür die eigenen Taschen füllen
(überhöhte Diäten im Bundestag)und schwachsinnige Verwaltungskosten zB Steuern die mehr zu verwalten kosten als das sie einspieln uä.

Tengu
15-05-2003, 09:47
@samabe
Natürlich nicht, obwohl der Effekt eigentlich der selbe wäre. Nur eben nicht staatlich gesteuert, sondern eher "vom Volk" her. (Also indiskutabel)

Gruß

Tengu

samabe
15-05-2003, 09:49
@Franz,
wo sollen sie es denn hernehmen?

Nicht nur meckern(das kann ja jeder [sogar die Merkel und der Stoiber] und schlechte Stimmung verbreiten - machbare Vorschläge sind gefragt!

Franz
15-05-2003, 10:08
das Konzept ist Ausgaben des Staates senken oder einfrieren, parallel dazu die Steuern senken und klare Aussagen treffen
Politik muss für die Betroffenen planbar sein, dies ist nicht der Fall
Alleine dieser eine Punkt hätte entsprechendes Investitionsverhalten ausgelöst!

samabe
15-05-2003, 10:46
@Franz
Und wie soll das Ganze in der Praxis funktionieren?
Ausgaben senken bedeutet z. B. auch weitere Senkung des Inlandsproduktes. Außerdem stellt dies einen Verstoß gegen das Grundgesetzt dar (antizyklisches Verhalten). Wenn der Staat schon nicht mehr als Nachfrager auftritt - wer denn sonst? Die Konjunktur soll durch das antizyklische Nachfrageverhalten des Staates "angekurbelt" werden und nicht endgültig (auch durch den Multiplikatoreffekt) zum Absturz gebracht werden.

Steuern senken - wer soll's denn finanzieren? Die Neukreditaufnahme, die unter Berücksichtigung der Konjunkturlage ja eher gering im Vergleich zu "Kohl-Zeiten" ist, ruft doch schon wieder (und das auch noch verursacht durch die CDU) ungerechtfertigten Unmut hervor. In einer Konjunkturphase, als der Staat sich eigentlich vom Markt zurückziehen sollte, ist er doch als Nachfrager auf den Markt gegangen (Berlin-Umzug) und hat die Bau-Preise explodieren lassen. Statt Schulden zu tilgen (als Nachfrager vom Markt gehen) wurden neue Kredite aufgenommen. Jetzt, wo der Staat auf den Markt gehen sollte, geht der Großteil der Steuereinnahmen zur Schuldentilgung drauf.

Sollen wir denn künftige Generationen endgültig mit Schuldenbergen blockieren?

Also - wo bleibt (neben den (??????haus-Parolen) der machbare Vorschlag von Dir?

Michael Kann
15-05-2003, 11:05
Original geschrieben von samabe
Steuern senken - wer soll's denn finanzieren? Die Neukreditaufnahme, die unter Berücksichtigung der Konjunkturlage ja eher gering im Vergleich zu "Kohl-Zeiten" ist, ruft doch schon wieder (und das auch noch verursacht durch die CDU) ungerechtfertigten Unmut hervor. In einer Konjunkturphase, als der Staat sich eigentlich vom Markt zurückziehen sollte, ist er doch als Nachfrager auf den Markt gegangen (Berlin-Umzug) und hat die Bau-Preise explodieren lassen. Statt Schulden zu tilgen (als Nachfrager vom Markt gehen) wurden neue Kredite aufgenommen. Jetzt, wo der Staat auf den Markt gehen sollte, geht der Großteil der Steuereinnahmen zur Schuldentilgung drauf.

Sollen wir denn künftige Generationen endgültig mit Schuldenbergen blockieren?

Also - wo bleibt (neben den (??????haus-Parolen) der machbare Vorschlag von Dir?

Also, ich hätte kein wieder aufblühen der alten Reichshauptstadt gebraucht! Einer von vielen Unnützen Aktionen ... dazu sollten wir uns die Zeit nehmen immer den Bericht des Bundes der deutschen Steuerzahler zu lessen! Verschwendung, Vetternwirtschaft und Fehlinvestitionen ohne Ende!

bzgl. Steuern ... och, da gibt es schon Länder die es uns vormachen, dass Steuern senken positive Auswirkungen auf die Konjunktur hat!

Gruß
Mike

Tengu
15-05-2003, 11:36
Könnte mir bitte jemand meine Diäten erhöhen?

Gruß

Tengu

samabe
15-05-2003, 11:48
@Mike
natürlich gibt es auch fiskalpolitische Maßnahmen, die sich positiv auswirken könnten. Das können sowohl Steuersenkungen, als auch Steuererhöhungen sein.

Aber mich stört einfach so eine pauschale Aussage wie: "Steuern senken" und dann noch im Nachsatz: "klare Aussagen treffen"

Mich würde halt interessieren, welche Steuern er senken will, direkte / indirekte Steuern und was diese Senkung in welchem Zeitraum bewirken soll. Und irgendwie muß er den Steuereinnahmen-Verlust dann noch finanzieren. das wär doch mal eine Aussage!

Tengu
15-05-2003, 12:26
Ich muß da mal in das selbe Horn wie Mike hineinaufstoßen.

"Die Neubauten von Bundestag und Bundesregierung in Berlin gleichen immer mehr einem Fass ohne Boden. Alle paar Monate wird die Geduld der Steuerzahler mit neuen Horrormeldungen über Kostensteigerungen strapaziert. Nach dem letzten Zwischenstand des Bundesfinanzministeriums haben die Mehrkosten fast 600 Millionen Mark erreicht:
• Für den Umbau des Reichstagsgebäudes beläuft sich der aktuelle Kostentrend auf 607 Millionen Mark gegenüber den ursprünglich veranschlagten 598,5 Millionen Mark.
• Das Jakob-Kaiser-Haus, mit über 2.000 Büroräumen der größte Bundestagsbau, verteuert sich von 887,5 Millionen auf 1,142 Milliarden Mark.
• Die Kosten für das Paul-Löbe-Haus, das überwiegend der Ausschussarbeit des Parlaments dient, steigen um 93,6 Millionen und liegen nun bei 635,3 Millionen Mark.
• Für das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, das frühestens Ende des Jahres von der Bundestagsbibliothek und den Wissenschaftlichen Diensten bezogen werden kann, wurden Mehrausgaben von 85,9 Millionen Mark errechnet. Die Gesamtkosten erhöhen sich dadurch auf 414,3 Millionen Mark.
• Das unterirdische Erschließungssystem der Bundestagsgebäude hat 111,7 Millionen Mark verschlungen – 40,1 Millionen mehr als geplant.
• Die Kosten für das Bundeskanzleramt sind von 398,5 auf 513,3 Millionen Mark explodiert. Das ist Plus von fast 30 Prozent.

Sind das konkrete Einsparungsmöglichkeiten genug?

Oder :

"Das Denkmal fuer die ermordeten Juden Europas soll bis zum Jahr 2004 fertig gestellt sein. Auf dem Gelaende suedlich des Brandenburger Tores sollen nach einem Entwurf des New Yorker Architekten Eisenman ein Feld aus 2.700 Betonstelen und ein Informationszentrum entstehen. Die Kosten fuer das Projekt liegen bei 50 Millionen Mark und werden aus dem Etat des Bundestages und durch Spenden bestritten."

Ich hoffe, der Etat des Bundestages geht über €2,50 nicht hinaus. Alles andere halte ich für eine Verschwendung von Steuergeldern.


Gruß

Tengu

Michael Kann
15-05-2003, 12:36
Original geschrieben von Tengu
"Das Denkmal fuer die ermordeten Juden Europas soll bis zum Jahr 2004 fertig gestellt sein. Auf dem Gelaende suedlich des Brandenburger Tores sollen nach einem Entwurf des New Yorker Architekten Eisenman ein Feld aus 2.700 Betonstelen und ein Informationszentrum entstehen. Die Kosten fuer das Projekt liegen bei 50 Millionen Mark und werden aus dem Etat des Bundestages und durch Spenden bestritten."
Ich hoffe, der Etat des Bundestages geht über €2,50 nicht hinaus. Alles andere halte ich für eine Verschwendung von Steuergeldern.
Gruß
Tengu

@ Tengu ... ich finde die Diskussion um dieses Denkmal schon zu teuer! Vor allem, nachdem es eh schon mehr als genug Denkmäler zu dieser elendigen Thematik in Deutschland gibt die ebenfalls unterhalten werden müßen!

Leider ist es ja wohl so, dass hier Interessengruppen mit dem nötigen "Druckmitteln" hinter dieser Sache her sind wie der "Teufel" ... so dass sogar ein "Bilderberger" mit Ehrfurcht vor den Folgen einer Verweigerung gewarnt hat! ;)

Gruß
Mike

Franz
15-05-2003, 13:11
das muss so sein- denn Schuldgefühle lebendig gehalten bringen bares und Waffen !

Michael Kann
16-05-2003, 09:32
Ich hoffe, jeder hat die Ankündigungen von dem Hr. Hundt (Arbeitgeberpräsident) gelesen!

Ältere Arbeitnehmer müssen danach mit Einkommensabstrichen rechenen und werden dafür mit einem SPÄTEREN Renteneintritt belohnt! Arbeitslosengeld soll einheitlich nur noch für 12 Monate bezahlt werden!

Leistungsorientierte Einkommen find ich persönlich klasse, aber ob Herr Hundt sein Einkommen in diese Regelung dann mit einbezieht?

Schmeiß ich einfach mal ne Frage in die Runde, wer ist einer der größten Kostenfaktoren in größeren Firmen (die Angeblich die Mehrzahl der Jobs stellt - lächerlich)?

Gruß
Mike

Michael Kann
16-05-2003, 09:41
Der Staat muss in den nächsten vier Jahren einen dramatischen Einbruch bei den Steuereinnahmen verkraften. Bis 2006 müssen Bund, Länder und Kommunen mit rund 126 Milliarden Euro weniger Einnahmen kalkulieren als bisher veranschlagt. Das geht aus der von Bundesfinanzminister Eichel vorgelegten Steuerschätzung für die Jahre 2003 bis 2007 hervor. Allein in diesem Jahr werden die Steuerausfälle auf 8,7 Milliarden Euro veranschlagt.

«Wir leben nach wie vor nachhaltig über unsere Verhältnisse»
Zitat Eichel

Das hat er gut erkannt! WIR und dazu gehört u.a. auch er!

Michael Kann
29-09-2003, 08:43
Das statistische Bundesamt hat ermittelt, dass Ende 2002 rund 2,76 Millionen Personen Hilfe für den Lebensunterhalt in Anspruch genommen haben. Dies sind ca. 3,3 % der Bevölkerung! Insgesamt wurden damit 1,44 Millionen Haushalte unterstützt.