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Vollständige Version anzeigen : Gelenkigkeit mit 38



YingYang
29-07-2008, 09:43
Hallo,
habe mit 38 wieder angefangen (nach 15Jahren Pause) mit dem Karate Training. Könnt Ihr mir Tipps geben, wie man in dem Alter wieder mehr Gelenkigkeit erreicht um saubere Fußtechniken wie Mawashi Geri etc. zu treten. Gibts es gelenkschonende Stretching Übungen, macht ein Beinspreizer Sinn. Is ja nicht billig, hab ich für 180,-Euro gesehen. Was kann man noch machen ??
Gruß
YingYang

Vegeto
29-07-2008, 09:52
Guten Morgen und Willkommen im KKB!


Macht ein Beinspreizer Sinn? Nein.

Das beste was ich bis dato über Stretching finden konnte sind die Sachen von Thomas Kurz. Die Bücher und DVDs sind nicht einfach zu bekommen, aber er hat auch eine super Liste von Artikeln, die schon ganz oft hier im Forum gepostet wurde (siehe Suchfunktion).

Free Information on Flexibility, Stretching, and Training for Sports and Martial Arts from Thomas Kurz's Column on Training (http://www.stadion.com/column.html) Artikel Nr. 30 geht genau auf deine Frage ein.

Auch aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass dynamische Dehnübungen auf langfristige die schoneste und effektivste Möglichkeit sind um auch unaufgewärmt hoch treten zu können.

Viel Erfolg.

Kudos
29-07-2008, 10:12
macht ein Beinspreizer Sinn. Is ja nicht billig, hab ich für 180,-Euro gesehen. Was kann man noch machen ??


In diesem Thread, http://www.kampfkunst-board.info/forum/f37/starke-probleme-beim-dehnen-wegen-h-ftoperation-ratschlag-79448/, habe ich bereits folgendes zu Deiner Frage zitiert:

"Muskuläre Dysbalancen und “Verkürzungen“ können mit Dehnen nicht korrigiert werden. Hiefür ist eine Kräftigung der Antagonisten sowie allgemein ein Krafttraining mit großen Bewegungsreichweiten angezeigt.
Zweckmäßig durchgeführtes Krafttraining steigert auch die Beweglichkeit.

Eine Muskelverkürzung ist funktionell zu betrachten, d.h. wenn ein Muskel seine optimale Kraftentfaltung in einem kleineren Winkel hat, als er sollte, kann man von einer “Verkürzung“ sprechen. Angezeigt ist es dann, den Gegenspieler (Antagonisten) zu kräftigen und die Muskeln über möglichst große Amplituden (ROM: range of motion) arbeiten zu lassen. Damit wird wieder ein Gleichgewicht in der Kraft und in der Ruhespannung auf beiden Seiten (Agonist – Antagonist) hergestellt (Ausgleich muskulärer Dysbalanzen).
Durch Dehnen wird der Muskel nicht strukturell länger (auch nicht “schlanker“, wie vielfach geglaubt wird), dennoch kann die Beweglichkeit erhöht werden. In der Prävention und Rehabilitation ist das ein wichtiges Argument fürs Dehnen. Im Gesundheitssport kann man deshalb ruhig in einer Trainingseinheit dehnen und kräftigen. Die sog. Zweckgymnastik, die jeder von uns noch aus Schulzeiten kennt, hat durchaus ihre Berechtigung."

Quelle: http://www.dr-moosburger.at/pub/pub046.pdf

YingYang
29-07-2008, 13:45
Super Empfehlung, habe mich im Internet schonmal schlau gemacht. versuche die DVD zu kaufen, das Buch is ja in Englisch.

Vielen Dank für deinen Tipp.

Grüsse
YingYang

iiSS
29-07-2008, 14:01
Riesen tank Vegeto für den Link.
Hab auch kein Problem mit dem Englisch^^

Vegeto
29-07-2008, 14:51
Freut mich voll ins Schwarze getroffen zu haben. Um die DVDs oder Videos zu importieren würde ich aus eigener Erfahrung einige Monate einplanen :(

Die Jungs von Tricks Tutorials sind aber genauso Fans von Thomas Kurz Trainingsmethodik und machen auf ihrer Website alle Übungen vor

Tricks Tutorials.com (http://www.trickstutorials.com/index.php?page=content/flx3)

Vegeto
29-07-2008, 14:53
Riesen tank Vegeto für den Link.
Hab auch kein Problem mit dem Englisch^^
Keine Ursache. Ich hab auch kein großes Problem mit deinem Deutsch, aber darf ich mir aussuchen mit was der Tank gefüllt wird? :rolleyes: ;) :p

Shinkawa
29-07-2008, 20:48
macht ein Beinspreizer Sinn. Is ja nicht billig, hab ich für 180,-Euro gesehen.

Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Ich bin 32 und hatte anfangs auch ziemliche Probleme mit der Höhe der Kicks. Nach ein paar Monaten habe ich mir einen Beinspreizer mit Drehkurbel (zum Geburtstag) geholt und dehne mich damit mehrmals in der Woche. Ein Erfolg ist deutlich zu sehen (beim Treten) und steigert sich von Monat zu Monat. Wunder darf man nicht davon erwarten und Schmerzen beim Dehnen hat man immer noch.

YingYang
29-07-2008, 21:36
Hallo Vegeto,
die Videos sind auch super. Habe gesehen, das diese Frage schon öfter kam. Hatte ich noch nicht gesehen. Danke für die Tipps und Deine Geduld.
Herzliche Grüße
YingYang

SKA-Student
30-07-2008, 06:14
einfach regelmäßig trainieren und zuhause täglich die standard-dehnübungen machen
- hat bei mir gereicht, um nach 10 monaten halbwegs brauchbare kicks jodan hinzukriegen.
und ich hatte vorm karate eine 18-jährige sportpause...

also geduld und dranbleiben.

YingYang
30-07-2008, 07:00
Hallo SKA-Student,
da hast Du recht, irgendwie ist das mit der Geduld so eine Sache. Nun bin ich total begeistert wieder zu trainieren. Macht Riesen Spaß, gehe dreimal die Woche. Weiß eigentlich gar nicht warum ich damals aufgehört habe. Na ja, alles hat so seine Zeit. Und ich bin ganz sicher ungeduldig mit mir. Werde fleißig weiterüben und die Tipps von Vegeto waren auch super.

Vielen Dank
YingYang

Royce Gracie 2
30-07-2008, 12:45
In diesem Thread, http://www.kampfkunst-board.info/forum/f37/starke-probleme-beim-dehnen-wegen-h-ftoperation-ratschlag-79448/, habe ich bereits folgendes zu Deiner Frage zitiert:

"Muskuläre Dysbalancen und “Verkürzungen“ können mit Dehnen nicht korrigiert werden. Hiefür ist eine Kräftigung der Antagonisten sowie allgemein ein Krafttraining mit großen Bewegungsreichweiten angezeigt.
Zweckmäßig durchgeführtes Krafttraining steigert auch die Beweglichkeit.

Eine Muskelverkürzung ist funktionell zu betrachten, d.h. wenn ein Muskel seine optimale Kraftentfaltung in einem kleineren Winkel hat, als er sollte, kann man von einer “Verkürzung“ sprechen.Angezeigt ist es dann, den Gegenspieler (Antagonisten) zu kräftigen und die Muskeln über möglichst große Amplituden (ROM: range of motion) arbeiten zu lassen. Damit wird wieder ein Gleichgewicht in der Kraft und in der Ruhespannung auf beiden Seiten (Agonist – Antagonist) hergestellt (Ausgleich muskulärer Dysbalanzen).
Durch Dehnen wird der Muskel nicht strukturell länger (auch nicht “schlanker“, wie vielfach geglaubt wird), dennoch kann die Beweglichkeit erhöht werden. In der Prävention und Rehabilitation ist das ein wichtiges Argument fürs Dehnen. Im Gesundheitssport kann man deshalb ruhig in einer Trainingseinheit dehnen und kräftigen. Die sog. Zweckgymnastik, die jeder von uns noch aus Schulzeiten kennt, hat durchaus ihre Berechtigung."

Quelle: http://www.dr-moosburger.at/pub/pub046.pdf

Interessant :confused:

Wo hast du denn das gelernt ?
Ich behaupte nicht , das ich in meinem Studium der Sportwissenschaften die zwangsläufig richtige allgemeine Wahrheit gelernt habe . Da, wie wir wissen es immer wieder und zumal auch sehr häufig neue Erkentnisse im Sport gibt.
Ein Grosteil des Stoffes den ich die letzten Jahre im Studium serviert bekam ist vom Erkentnisstand 1999-2002 gewesen.

Und da haben wir aber was gänzlich anderes gelernt als du hier aussagst.

1.) Eine Muskelverkürzung ist in der Tat auch eine physiologische Verkürzung des Muskels.
Die Filamente der Myofibrillen ( Also Bausteine der Muskeln) werden durch dauerhaft hohe Beanspruchung verdickt und "verknotet" durch dehnen werden sie sozusagen entzerrt und der Muskel wird durch häufiges Dehnen in der tat auch potentiell physiologisch Länger. ( Also ein gut gedehnter Muskel ist bei maximalem bewegungsanspruch physiologisch länger als ein ungedehnter muskel bei der gleichen Übung)

Klingt für mich auch einläuchtend. Wäre dem nicht so , wäre es ja schlichtweg unmöglich eine höhere Dehnbarkeit zu erreichen ?
denn wenn der Muskeln nur X lang ist , dann kann man seinen Arm auch nur X strecken/beugen ...
Also rein physikalisch wenn schluss ist ist schluss ...
Wäre der Muskeln aber immer gleichlang , wie du aussagst , dann wäre es ja nahezu unmöglich eine extreme dehnbarkeit zu erlangen.

Ein weiteres Argument dafür , ist auch das wir im Studium verschiedene Dehnexperimente an uns selbst testen konnten.
Und hier konnten doch ( auch ohne Antagonisten stärkung) einfach nur durch dehnübungen teilweise sehr gute Fortschritte erzielt werden.


2.) Was genau hat den Antagonisten Stärkung zur Folge ?
Wir haben gelernt das man durch die Stärkung des Antagonisten , eben auch genau eine Dehung des Agonisten bewirkt. Folglich wäre Dehnen komplett entgegen deiner Aussage , Das mitel überhaupt um Muskuläre disbalancen und Verkürzungen zu bekämpfen. Klar , sollte der Antagonist schon stark genug sein , das er genug Spannung hat um Das ergebnis der Dehung auch zu halten.


3.) Dehnungsmaschiene
Auch hier haben wir gelernt , das dies im Regelfall schon zu einer besseren Dehnung führt. Es mag seine Zeit brauchen , aber im Endeffekt werden sowohl Muskeln und Sehnen bei dauerhafter Anwendung eines Beinspreizers gedehnt und haben dadurch eine höhere Bewegungsmöglichkeit.
natürlich bruacht man auch die Kraft in den Muskeln diese Beweglichkeit ausnutzen zu können. ( daher ist natürlich funktionales Krafttraining ganz gut ... aber die Dehnung an sich ist deswegen nicht als Nutzlos zu verschreien)


Andert aber nichts daran , das Dehnen hilft.


Also ich bin gerade sehr verwirrt über das was ich hier gelesen habe
eventuell schreibe ich meinem Prof mal ne mail :D


Allerdings muss man hier halt Differenzieren , ob wir vom Dehnen allgemein sprechen , oder zum Beispiel im bezug auf Leute die nie sport machen , und daher wohl allein aufgrund ihrer schlechten intra und intermuskulären koordination eine deutliche geringere Beweglichkeit haben als es ihr muskel zulassen würde ( Das würde dann eher auf deinen Bereich zutreffen)
Für Sportler sind deine Erkentnisse aber meines Wissens komplett falsch

Mars
31-07-2008, 07:01
Auf Vegetos Bitte hin äußere ich mich auch einmal dazu:

Das ist wie mit der Henne und dem Ei: Eine Dysbalance zwischen den Gegenspielern bewirkt, dass ein Muskel sich "verkürzt." Stärkt man den Gegenspieler wird er "gedehnt." Das könnte man zwar auch durch eine alleinige Dehnung auch erreichen. Doch da die Ursache (der zu schwache Gegenspieler) nicht behoben ist, wird sich das Problem bald wieder einstellen (Bewegung im Alltag und Training). Daher ist der erste Therapiesschritt die Kräftigung. Dehnen hat allerdings hier den Vorteil, dass man kurzfristig das Problem beseitigt und "Linderung" schafft bis die Kräftigung ihre Wirkung zeigt (schließlich dauert es seine Zeit bis der Trainingseffekt seine Wirkung zeigt)
Zudem bewirkt eine Kräftigung über die volle Bewegungsamplitude, dass der Muskel nicht nur die Bewegungsamplitude voll erreicht, sondern über diese hinweg auch Kraft aufbringen kann. Tatsächlich "verlängert" (wenn er denn zuvor nicht über die ganze Bewegungsamplitude entsprechend bewegt wurde) sich der Muskel in gewisser Weise auch beim Krafttraining: Es werden über die ganze Bewegungsamplitude "Gewebestückchen" eingefügt. Das gilt auch für die ihn umgebenden Bindegewebezellen. Diese bilden als Reaktion auf die Belastung oft zusätzliche Kollagen. Beim Muskel ist die Wirkung aber nicht so extrem, aber vorhanden. Intensives Dehnen (z.B. PNF-Mehode) hat im Übrigen ähnliche Effekte. Allerdings ist das Krafttraining hier effektiver und vor allem nachhaltiger. Die Effekte lassen länger auf sich warten, bleiben aber auch länger.
Bei "unsportlichen" wird tatsächlich eine höhere Dehnbarkeit/ eine Verlängerung eintreten. Bei entsprechend trainierten Leuten kann man dagegen nicht mehr soviel erwarten (siehe Royce letzter Abschnitt).

"Und was heißt das jetzt in der Praxis?" werden viele fragen. Relativ einfach: Kräftigen und Dehnen. Nur nicht am selben Tag bitte schön. Bei der Auswahl der Übungen sollte auf Balance der Gegenspieler und die volle Bewegungsamplitude geachtet werden. Intensives Dehnen (immer krafttrainingsfreie Tage wählen) sollte ebenso wie Krafttraining dosiert werden: Nicht zu oft, dafür aber richtig (2-3 Tage pro Woche) reichen vollkommen aus.


Gruß

Royce Gracie 2
31-07-2008, 10:48
Also kann ich halbwegs beruhigt sein , dass das bisher gelernte nicht schon wieder komplett überholt ist :D
Mars Aussagen treffen doch so ziemlich das , was auch ich gerlernt habe bisher in meinem Studium


Wie es scheint hat Kudos anscheinend ein Modell für bessere Beweglichkeit im Gesundheitssport , also bezogen hauptsächlich auf komplett untrainierte , ALte , gebrechliche oder kranke ausgewählt und dieses spezifische Modell einfach aufs Dehnen komplett verallgemeinert , was man so aber nicht machen kann !

Man kann ja auch nicht einfach sagen schwere Kniebeugen sind contraproduktiv ...
klar für nen 80 jährigen sicher ^^
Für nen 30 jährigen Leistungssportler sind sie aber spitze

sota
31-07-2008, 10:55
hallo YingYang!
Ich habe auch nach einer halben Ewigkeit wieder angefangen zu trainieren und mußte feststellen, wenn man -oder Frau- einmal richtig beweglich war, kommt das ganz schnell wieder (Spagat und ähnliches).
Ich hoffe, dass das auch für Dich zutrifft.
lg
Tanja

jThai b
31-07-2008, 10:58
Also kann ich halbwegs beruhigt sein , dass das bisher gelernte nicht schon wieder komplett überholt ist :D
Mars Aussagen treffen doch so ziemlich das , was auch ich gerlernt habe bisher in meinem Studium


Wie es scheint hat Kudos anscheinend ein Modell für bessere Beweglichkeit im Gesundheitssport , also bezogen hauptsächlich auf komplett untrainierte , ALte , gebrechliche oder kranke ausgewählt und dieses spezifische Modell einfach aufs Dehnen komplett verallgemeinert , was man so aber nicht machen kann !

Man kann ja auch nicht einfach sagen schwere Kniebeugen sind contraproduktiv ...
klar für nen 80 jährigen sicher ^^
Für nen 30 jährigen Leistungssportler sind sie aber spitze

Eine Frage was ist Sei-Budokai ?

Royce Gracie 2
31-07-2008, 11:22
Da es nicht zum Thema gehört verweise ich dich auf ein par Links die man auch mittels Suchfunktion finden kann :D

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/karate-72461/

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/videoauschnitt-gr-ngurt-pr-fung-72244/

YouTube - Sei-Budokai Fight Night (http://de.youtube.com/watch?v=yFF1aLiNIRc)

YouTube - Sei Budokai destroys FAC Coburg .) (http://de.youtube.com/watch?v=heA0B_uMnwQ)

Budokai-Samurais Nürnberg (http://www.budokai-samurais.de/)

in den 5 links wirst du hoffentlich genug erfahren ^^
Auf den Punkt gebracht kann man sagen : Freefight mit teils starken Karate Wurzeln ursprünglich aus dem Kyokushin Karate hervorgegangen.

Eventuell kannst du dich bei interesse auch an den KKB User Kaparten-Do wenden. Der ist sicher ein experte bezüglich Sei-Budokai :)

YingYang
04-08-2008, 11:40
Hallo Tanja,

schönes Zitat "nichts trifft härter........" so isses auch :)

Du hast recht, die Gelenkigkeit kommt wieder, aber leider sehr langsam, da kommt dann die Ungeduld. Das wird im Alter scheinbar auch nicht besser;).

Viele Grüße
Olli