Psychotherapie [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Psychotherapie



SecondAcc
29-07-2008, 19:03
Hallo Leute :)

Ich habe schon eine ganze Weile hier als Gast mitgelesen und habe mich nun angemeldet, um auch mal was schreiben zu können.

Mir persönlich geht es seit einiger Zeit ziemlich dreckig. Ich habe auch schon, nicht selten, an den Freitod gedacht. Zwei Versuche sind "fehlgeschlagen", man könnte es Planungsfehler nennen :D Es waren jedoch beide Male "Affekthandlungen". Die meiste Zeit kann ich mich damit über Wasser halten, dass ich einen kleinen Bruder habe, nur verschlechtert sich mein Zustand zusehens und ich weiß nicht, ob es das nächste Mal nicht doch klappt.

Ich möchte mich jetzt in ärztliche Obhut begeben, in Form von Gesprächen mit einem Phsychotherapeuten. Hier in der Gegend gibt es reichlich viele solcher Phsychotherapiepraxen und "Naturheilpraxen" und ich habe keine Ahnung zu welcher ich gehen soll. Könnt ihr mir Tipps geben, worauf ich bei der Wahl achten soll, damit mir auch geholfen wird?

Ich nehme auch gerne sonstige Tipps entgegen. :)

Gruß

shin101
29-07-2008, 19:13
Erstmal. Die Einnahme von Medikamenten beteubt, klärt dein Problem aber nicht.
Das heißt nachdem deine Lage sondiert wurde sollte dir ein klarer Weg gezeigt werden wo es hingehen soll und vor allem wie man das erreichen will.

Dann ist auch besonders darauf achten was man dir verschreiben will.Sich erkundigen zb über Nebenwirkungen das ist sehr wichtig. Würde ich zb bei Unabhängigen Stellen machen weil manche Nebenwirkungen auf den Beipackzelten für Patienten gar nicht erwähnt werden.



Viele grüße,
iron

Psychodad
29-07-2008, 19:17
Was willst du mit einem Physiotherapeuten, was mit einer Naturheilpraxis?

Besser du gehst zum Psychotherapeuten, Medikamente futtern ist sicherlich keine langfristige Lösung, da stimme ich Dareius zu... allerdings ist es, so wie ich es von meiner Mutter mitbekomme, die in dem Bereich arbeitet, mitunter nicht schlecht, einen Psychater als Zusatzstütze zu nutzen. Dieser kann die psychologische Aufarbeitung medikamentös unterstützen.

Susi-Kunoichi
29-07-2008, 19:18
Hallo Leute :)

Ich habe schon eine ganze Weile hier als Gast mitgelesen und habe mich nun angemeldet, um auch mal was schreiben zu können.

Mir persönlich geht es seit einiger Zeit ziemlich dreckig. Ich habe auch schon, nicht selten, an den Freitod gedacht. Zwei Versuche sind "fehlgeschlagen", man könnte es Planungsfehler nennen :D Es waren jedoch beide Male "Affekthandlungen". Die meiste Zeit kann ich mich damit über Wasser halten, dass ich einen kleinen Bruder habe, nur verschlechtert sich mein Zustand zusehens und ich weiß nicht, ob es das nächste Mal nicht doch klappt.

Ich möchte mich jetzt in ärztliche Obhut begeben, in Form von Gesprächen mit einem Physiotherapeuten. Hier in der Gegend gibt es reichlich viele solcher Phsychotherapiepraxen und "Naturheilpraxen" und ich habe keine Ahnung zu welcher ich gehen soll. Könnt ihr mir Tipps geben, worauf ich bei der Wahl achten soll, damit mir auch geholfen wird?

Ich nehme auch gerne sonstige Tipps entgegen. :)

Gruß

Dein erster Weg sollte dich zum Hausarzt führen.
Dieser wird dich zu einem Facharzt für Psychiatrie überweisen um eine Diagnose zu stellen und dir Therapien vorzuschlagen.

Psychotherapie macht man nur unter bestimmten Vorraussetzungen.
Diese wird oft stationär eingeleitet und ambulant fortgesetzt.

Eventuell reichen schon Psychologische Beratung oder eine Verhaltenstherapie aus.

Es gibt auch in grösseren Städten Psychologische Beratungsstellen die dir weiterhelfen können.

Ansonsten ist es glaube ich nicht der richtige Weg deine Probleme hier zu diskutieren.

lg Susanne

SecondAcc
29-07-2008, 19:36
Erstmal. Die Einnahme von Medikamenten beteubt, klärt dein Problem aber nicht.
Das heißt nachdem deine Lage sondiert wurde sollte dir ein klarer Weg gezeigt werden wo es hingehen soll und vor allem wie man das erreichen will.

Dann ist auch besonders darauf achten was man dir verschreiben will.Sich erkundigen zb über Nebenwirkungen das ist sehr wichtig. Würde ich zb bei Unabhängigen Stellen machen weil manche Nebenwirkungen auf den Beipackzelten für Patienten gar nicht erwähnt werden.

Viele grüße,
iron
Dass Medikamente allein nicht helfen, habe ich bereits herausgefunden. Gibt es ja auch rezeptfrei das Zeug.
Woher weiß ich, welche Stellen tatsächlich unabhängig sind? Ok, ganz wird man das nie wissen...

Was willst du mit einem Physiotherapeuten, was mit einer Naturheilpraxis?

Besser du gehst zum Psychotherapeuten, Medikamente futtern ist sicherlich keine langfristige Lösung, da stimme ich Dareius zu... allerdings ist es, so wie ich es von meiner Mutter mitbekomme, die in dem Bereich arbeitet, mitunter nicht schlecht, einen Psychater als Zusatzstütze zu nutzen. Dieser kann die psychologische Aufarbeitung medikamentös unterstützen.
Huch, ich meinte natürlich nicht den Physiotherapeuten, sondern Psychotherapeuten.

Dein erster Weg sollte dich zum Hausarzt führen.
Dieser wird dich zu einem Facharzt für Psychiatrie überweisen um eine Diagnose zu stellen und dir Therapien vorzuschlagen.

Psychotherapie macht man nur unter bestimmten Vorraussetzungen.
Diese wird oft stationär eingeleitet und ambulant fortgesetzt.

Eventuell reichen schon Psychologische Beratung oder eine Verhaltenstherapie aus.

Es gibt auch in grösseren Städten Psychologische Beratungsstellen die dir weiterhelfen können.

Ansonsten ist es glaube ich nicht der richtige Weg deine Probleme hier zu diskutieren.

lg Susanne
Mein Hausarzt ist erstmal eine Weile im "Urlaub", quasi direkt danach geht er in Rente. Seiner Vertretung, die auch seine Nachfolge in der Praxis antreten wird, vertrau ich nicht mal so weit, wie ich den Typen werfen kann, außerdem fehlt mir da diese schicke Anonymität, da ich den Typen schon länger kenn und er mich auch.
Geht das nicht, dass ich einfach zu so einer Psychotherapiepraxis hingeh und sag was ansteht (salopp aufgedrückt), oder gibt es da Probleme mit der Kasse, Bürokratie oder Ähnlichem?
Ich will hier auch nicht über meine Probleme explizit diskutieren, sondern nur Tipps bei der Praxiswahl...

Susi-Kunoichi
29-07-2008, 19:43
Dass Medikamente allein nicht helfen, habe ich bereits herausgefunden. Gibt es ja auch rezeptfrei das Zeug.
Woher weiß ich, welche Stellen tatsächlich unabhängig sind? Ok, ganz wird man das nie wissen...

Huch, ich meinte natürlich nicht den Physiotherapeuten, sondern Psychotherapeuten.

Mein Hausarzt ist erstmal eine Weile im "Urlaub", quasi direkt danach geht er in Rente. Seiner Vertretung, die auch seine Nachfolge in der Praxis antreten wird, vertrau ich nicht mal so weit, wie ich den Typen werfen kann, außerdem fehlt mir da diese schicke Anonymität, da ich den Typen schon länger kenn und er mich auch.
Geht das nicht, dass ich einfach zu so einer Psychotherapiepraxis hingeh und sag was ansteht (salopp aufgedrückt), oder gibt es da Probleme mit der Kasse, Bürokratie oder Ähnlichem?
Ich will hier auch nicht über meine Probleme explizit diskutieren, sondern nur Tipps bei der Praxiswahl...

Erst musst du zu einem Facharzt für Psychiatrie,die Krankenkasse bezahlt nur Therapien bei medizinischer Notwendigkeit.
Ich möchte dich nochmal auf psychologische Beratungsstellen hinweisen die dich beraten können welche Möglichkeiten es gibt.

Welchen Therapeuten du wählen solltest hängt von der notwendigen Therapie ab und ob du mit ihm "klarkommst" und Vertrauen aufbauen kannst, da kann man keine pauschalen Ratschläge aus der Ferne geben.

Klaus
29-07-2008, 19:45
Ich gebe Dir den dringenden Rat, Dich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben, und zwar teilstationär. D.h., Krankschreibung falls Du arbeitest, und zumindest eine Tagesklinik. Das sollte dann aber auch eine gute sein, ggf. mal versuchen Meinungen über die in Frage kommenden Einrichtungen zu erhalten, über Leute die da waren oder dort arbeiten bzw. gearbeitet haben. In einer solchen Tagesklinik geht man morgens hin wie zur Arbeit, hat ein Programm mit diversen Möglichkeiten (das sind so furchterregende Dinge wie Bastelarbeiten, Gesellschaftsspiele, Sport und Gruppengespräche), und viel Freizeit. Wenn es da gute Therapeuten gibt, kann man bei denen Einzelgespräche bekommen, bei weniger intelligenten empfiehlt es sich allerdings dringend, es bei den Gruppengesprächen zu belassen. Da kann man dann nämlich auch schweigen bis etwas aus einem herauskommt, und das ist einfacher als auf Kommando was äussern zu müssen. Man muss keine Einzelgespräche machen, und die Gruppengespräche und non-verbalen Therapien helfen eigentlich _jedem_. Und sei es über die Zeit in der man dort nicht in Konflikten lebt.

Suizidversuche kommen nicht mal eben so. Das ist ein Endpunkt in einer Entwicklung. Da ist dann soviel kaputt, dass es länger braucht, und das klappt am besten wenn man sich nicht mehr um den Arbeitsalltag und Alltag im allgemeinen kümmern muss. Dann kann es auch schnell gehen dass eine Erstverbesserung da ist, so in 5, 6 Wochen. Danach kommen die Verschlimmerungen wenn eine Ursache sich ausagiert und die Gefühle kommen, das sind aber Episoden die nur vorübergehend heftiger sind. In den Phasen mag es auch Sinn machen, das mit Medikamenten etwas zu dämpfen. Langfristig zuknallen würde ich mich damit nicht.

Und bleib bloss von "Naturheilpraxen" und ähnlichem weg. Ernste Probleme benötigen ernsthafte Beschäftigung damit, und am wichtigsten ist, was man selbst damit macht. Die Ursache und die Lösung ist in den eigenen Gefühlen, aber die Intensität die sowas hat macht es notwendig, das in einem Freiraum zu machen in dem man nicht arbeiten muss.

Für die Überweisung in so eine Einrichtung musst Du Dich zunächst zu einem Facharzt für Psychiatrie / Neurologie begeben, oder einer psychiatrischen Ambulanz (die meisten psychiatrischen Krankenhäuser haben sowas). Mit soetwas wie Suizidneigungen geht man nicht zu einem "Psychologen".

shin101
29-07-2008, 19:46
Dass Medikamente allein nicht helfen, habe ich bereits herausgefunden. Gibt es ja auch rezeptfrei das Zeug.
Woher weiß ich, welche Stellen tatsächlich unabhängig sind? Ok, ganz wird man das nie wissen...

http://www.kvpm.de/

Diese Leute beschäftigen sich zwar nicht direkt mit deinem Thema aber sie haben explizite Ahnung was Nebenwirkungen angeht. Die Jungs gibst auch schon eine Weile.



Viele grüße,
iron

Klaus
29-07-2008, 19:54
Vergiss bloss den Versuch von Selbstmedikation bei ernsten Problemen mit der Psyche. Das IST man, die Gefühle sind a) wichtig, und b) nötig. Da es keinen Ausknopf gibt, muss man da langsam und friedlich mit sich selbst über die Klippen in ruhigere Gewässer schippern, und lernen das selbstzerstörerische sein zu lassen.

Der erste Schritt ist, zu akzeptieren dass man ein Problem hat. Der nächste, sich in Behandlung zu begeben, und eine Auszeit zu nehmen, und da reden wir von Zeiträumen zwischen 6 Monaten und mehreren Jahren. Und dabei die Kontrolle nicht abzugeben, denn wenn ein Arzt sich irrt tut es nicht ihm weh sondern Dir.

shenmen2
29-07-2008, 20:20
Du brauchst einen Therapeuten mit Kassenzulassung (Facharzt für Psychotherapie, psychologischer Psychotherapeut oder Psychiater/Neurologe) Dort kannst du direkt hingehen und 5 probatorische Sitzungen machen, in denen ihr besprecht, worin deine Probleme bestehen und ob ihr "zusammen paßt", der Therapeut schreibt dann Gutachten und Antrag für die Krankenkasse.
Psychologen haben den Nachteil, daß sie eben keine Ärzte sind und du bei Bedarf zusätzlich zu einem Arzt gehen mußt, der dir Medikamente verschreibt. Nutze außerdem alles, was es in deiner Gegend an Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder im Internet an Selbsthilfeforen gibt. Schreib dir die Nummer der Telefonseelsorge raus und benutze sie bei Bedarf.
PS: Rezeptfrei gibt es da eigentlich nur Johanniskraut, das wirkt nicht stimmungsaufhellend genug bei Suizidgedanken.
Versuch, wenn möglich, jeden Tag eine Stunde lang spazierenzugehen, bei jedem Wetter.

*kukuli*
29-07-2008, 20:32
Hí du, erst mal vorweg. Überlg dir wirklich wirklich gut ob du sowas mit psychotherapeuten und psychiatern anfangen möchtest, aus dem Grund, ich selber war bei vielen Psychologen und Psychiatern und sogar 8 Wochen in einer psychiatrischen Klinik und das war echt furchtbar. Man konnte mir kein bisschen helfen...total ignorante Personen waren das. Deshalb, geh lieber zu einem Heilpraktiker, die haben es teils um klassen mehr drauf wie diese Therapeuten...Ich selber habe es nähmlich erlebt und kann davon erzählen, die meisten hier sind nur Laien...

Klaus
29-07-2008, 20:44
Ich habe mit dem Scheiss seit 12 Jahren zu tun. Natürlich gibt es Psychiater die Scheisse bauen, einen mit Müll den sie sich ausgedacht haben "konfrontieren" nur um eine Reaktion zu provozieren (die auch mal im Selbstmord der Probanden bestehen kann, das konnten sich diese Penner natürlich gar nicht vorstellen), oder keine Ahnung bzw. Interesse haben sich überhaupt Gedanken zu machen was ihre Patienten WIRKLICH haben. Ich habe aber auch jede Menge Ärzte, Therapeuten und Krankenschwestern mit therapeutischer Zusatzausbildung kennengelernt, bei denen das nicht so war. Das Verhältnis war so ungefähr 8:2, für die Guten. Auf einige Betreuer in dem Umfeld darf man sich aber nicht einlassen, und muss ggf. auch mal zu deren Vorgesetzten gehen und verlangen dass sich da der Umgang mit den Patienten bessert. Da gab es stutenbissige als auch männerhassende Pflegerinnen, sowie merkwürdige Pfleger die eher wie ein Patient wirken.

Und hör mir bitte auf mit Heilpraktikern. Die Chance dass ein Heilpraktiker was "drauf" hat, harte klinische Störungen zu behandeln, ist 1:1000. Höflich geschätzt.

Wenn man fühlt, dass man es mit Ignoranten oder Nichtskönnern zu tun hat, Leuten die einem weder helfen wollen noch können, muss man SOFORT die Behandlung abbrechen und den Arzt wechseln. Das dürfte aber in einer Klinik in der ein Dutzend Ärzte rumlaufen nicht jeden betreffen. Da gibt es auch immer Leute die mit der Art ihrer Kollegen auch nicht einverstanden sind und sich engagieren. Da wurde der eine oder andere Leiter auch mal in Pension geschickt der etwas burschikos mit Patienten umging.

Bei harten Störungen, und das sind die welche zu Suizidversuchen führen immer, ist es meiner privaten Meinung nach unerlässlich, mal ein paar Monate aus dem Alltag mit Beruf und Müssen auszuscheiden. Da sind 8 Wochen Pipifatz, das ist das absolute Minimum, das man überhaupt ansetzt. So nach einem halben Jahr stabilisieren sich die Leute, die eigentlich noch ganz gut drauf sind. Wenn man stabil ist, kann man immer noch nebenher eine Therapie weiterführen, über Jahre. Aber dazu muss man den Alltag bewältigen können und so stabil sein, dass man nicht in selbstzerstörerische Aktionen abrutscht wie eine Britney Spears, oder der ganze Promizirkus. Man muss fähig sein, seine Gefühle und sich in Ruhe zu lassen, damit die geladenen Emotionen kommen können. Das sind dann längere Phasen von ein paar Wochen Anbahnung, und einer Art Eruption mit Veränderung, die längere Heilungsphasen nach sich ziehen. Wenn man die im Alltag übersteht, kann man auch arbeiten gehen, wenn nicht, muss man halt damit leben dass eine längere teilstationäre Behandlung zwingend nötig ist. Da geht man wie erwähnt morgens hin, macht ein kleines Programm, und geht nachmittags wieder nach Hause. 8 Wochen und dann ist alles gut gibt es bei niemandem.

Der erste Schritt ist, sich überhaupt in Behandlung und nicht zu irgendwelchen Wunderheilern zu begeben. Danach wird es besser.

jkdberlin
30-07-2008, 06:46
Sorry, aber da brauchst du professionelle Hilfe und nicht das KKB. Closed.