Vollständige Version anzeigen : Straßenkampftraining
Woe bereitet ihr euere Schüler auf Straßenkampf vor?
Welche Übungen macht ihr um Schüler an die Situation heran zu führen?
Wie betreibt ihr Streßtraining?
Wie nehmt ihr die Technikauswahl vor?
muenchen64
30-07-2008, 18:15
Nun, wie bereitet man Schüler auf Strassenkampf vor? Innerhalb des regulären Trainings (im Studio) z.B. mit kleinen Szenarientrainings (armed und unarmed Angreifer), man kann hier auch an den Lichtverhältnissen laborieren, Stressdrills - z.B. mehrere Angreifer, Angriff erfolgt auf ein akkustisches Zeichen mit geschlossenen Augen oder von hinten.
Die Krönung sind aber ganz klar Szenarios an realen Schauplätzen. Das kann ein Parkplatz sein, ein dunkler Hinterhof usw. Mir persönlich gefallen Szenarios, wo der Proband ohne Vorabinformation um die Ecke kommt und dann...:ups:
Greets
muenchen64
BenitoB.
30-07-2008, 18:19
ich denke das ganze ist viel zu umfangreich als alles hier aufzuzählen. möchte nur persönlich anmerken dass ich die bezeichnung "strassenkampf" nicht besonders passend finde.ist irgendwie negativ behaftet und verleitet zu ironischen kommentaren;)
ponyeule
30-07-2008, 18:26
Bei uns wurde damals auch viel "gespielt", d. h., was wäre wenn...
Doch jmd auf den richtigen Ernstfall vorzubereiten, d. h., Stressbewältigung, Angst vor "Gelähmtsein" nehmen, sicht "trauen", jmd ernsthaft zu verletzten - diese Dinge eben, sind schwierig zu lernen. Im Kopf weiß man es, das Umsetzen ist einen andere Sache... Klappt meist, wenn schon eine Vorgeschichte da war, nach dem Motto: "Noch mal passiert mir das nicht!"
muenchen64
30-07-2008, 18:34
@bgoldberg: gebe Dir vollumfanglich recht!!!
Ok, sicher kann man über den Begriff geteilter Meinung sein, was aber an der Realität überhaupt nichts ändert. SV dient der Selbstverteidigung, ob nun auf der Strasse oder in vier Wänden. Die Schüler dahin zu führen, mit genug Selbstbewusstsein in "Hochstresssituationen" auftreten zu können ist die Aufgabe. Natürlich ist mir bewusst, dass dies in unserem "sicheren" Lande oftmals ungern gehört wird, aber "Realitybased" ist nun mal Realität.
muenchen64:cool:
Übrigens: Mit "Strassenkampf" verbinde ich nicht die Deals "Kimbo vs. McDouglan" usw. - sondern reale Situationen die - "Shit happens" einfach jedem, überall, jederzeit passieren können.
Trinculo
30-07-2008, 18:54
z.B. mit kleinen Szenarientrainings (unweapond, weapond Angreifer)
Hoffe, euer Training ist auf einem jüngeren Stand als euer Englisch :p
muenchen64
30-07-2008, 19:37
Hoffe, euer Training ist auf einem jüngeren Stand als euer Englisch :p
Ja wir sind flexibel, denn aus Fehlern lernen wir ungeheuer schnell..:D:D:D
Gruß
Michael
kampftroll
30-07-2008, 20:37
warum redet man nicht einfach von einer "V-situation"? verteidigungs...
und den straßenkampf überlässt man schlägern, möchtegerns und hools....
... aber "Realitybased" ist nun mal Realität.
:weirdface
Yabu_Kentsu
30-07-2008, 22:12
Nun, wie bereitet man Schüler auf Strassenkampf vor? Innerhalb des regulären Trainings (im Studio) z.B. mit kleinen Szenarientrainings (armed und unarmed Angreifer), man kann hier auch an den Lichtverhältnissen laborieren, Stressdrills - z.B. mehrere Angreifer, Angriff erfolgt auf ein akkustisches Zeichen mit geschlossenen Augen oder von hinten.
Die Krönung sind aber ganz klar Szenarios an realen Schauplätzen. Das kann ein Parkplatz sein, ein dunkler Hinterhof usw. Mir persönlich gefallen Szenarios, wo der Proband ohne Vorabinformation um die Ecke kommt und dann...:ups:
Greets
muenchen64
Warum schreibst du nicht einfach 'bewaffneter und unbewaffneter Angreifer'? Weil Englisch cooler ist, ne?! :confused:
ponyeule
30-07-2008, 22:45
... aber wie bringt Ihr es den Schülern nun bei?
Ich denke, es ist wie bei vielen anderen Dingen im Leben: Wenn man viel trainiert, bis etwas auch im Schlaf klappt, ist es im Ernstfall leichter, keine Angst zu haben (Mathearbeit, schwieriges Pferd, neues Auto). Wenn man den Schüler auf den Stand bringt: "Ich bin wer und ich kann was", ist der erste Schritt getan. Und auch neuen Schülern sagt: "Nur weil Du jetzt hier trainierst, bist Du noch lange kein Meister und solltest nirgends den "Larry" raushängen lassen. (Fortgeschrittenen Schüler tun dies ohnehin sehr selten, weil sie es für sich wirssen: "Ich bin wer und ich kann was").
Wenn man den Schüler auf den Stand bringt: "Ich bin wer und ich kann was", ist der erste Schritt getan. Und auch neuen Schülern sagt: "Nur weil Du jetzt hier trainierst, bist Du noch lange kein Meister und solltest nirgends den "Larry" raushängen lassen. (Fortgeschrittenen Schüler tun dies ohnehin sehr selten, weil sie es für sich wirssen: "Ich bin wer und ich kann was").
Also zuerst den Leuten erzählen, dass sie ohnehin schon toll sind.
Danach den Neulingen einbläuen, dass das nichts mit dem Training zu tun hat.
Und bei Fortgeschrittenen darauf hoffen, dass sie wissen, wie toll sie sind.
Interessante Lehrmethodik.
ponyeule
31-07-2008, 10:30
... auf den Stand bringen heißt, sie durch gutes Training zu guten Kämpfern zu machen...
...was wiederum den Neuen zeigt, daß man nur durch Trainingsfleiß weiter kommt... und es nicht reicht, in einem Kampfsportverein zu sein sondern daß es seine Zeit braucht, um aus sich einen guten Kämpfer zu machen (vor allem Reflex- und Abwehrtraining) und daß eben dann, weil es in dem Verein soviel Spaß macht, sich mit den Guten und Besseren zu messen (oder im Wettkampf) die "Lust" auf Straßenkampf verpufft und man eben nicht auf jede Anmache reagieren muß, weil man weiß, daß man es nicht nötig hat - oder im Zweifelsfall etwas entgegenzusetzen hat frei nach dem Motto: "Was stört es den Baum, wenn die Sau sich an ihm schubbert"...
Daher auch der Vergleich mit der Mathearbeit: Wer gelernt hat, braucht keine Aufgabenstellung zu fürchten...
Nur - und das ist glaube ich das Thema - wie mache ich einem eigentlich friedfertigen Menschen klar, daß im Notfall auch mal die "Fetzen fliegen" müssen? Im Training soll ja keiner verletzt werden. Im Ernstfall, gerade wenn mehrere Personen beteiligt sind, m u ß man aber über diese Hemmschwelle gehen. Denn der Typ, der Dich auf der Straße anmacht, wird auch keine Rücksicht nehmen. Und wenn Deeskalation nichts bringt muß man sich eben sagen, daß keiner einen eingeladen hat, Stress zu machen, er also die Konsequenzen tragen muß...
muenchen64
31-07-2008, 12:23
Wer versucht es jedem recht zu machen wird es niemandem recht machen.
Fazit: "I do it my way..."
muenchen64:verbeug:
rockyfighter
31-07-2008, 13:37
Wir halten bei uns im Dynamic Defense System ebenfalls Simulatiounsübungen ab:
Das verbale Schlichten wird trainiert: So spielt einer den Pöbler, der andere muss versuchen zu deeskalieren, den Gegner auf Distanz zu halten und darf dabei weder zu defensiv noch zu agressiv wirken.
Einer gegen mehrere: Mehrere Angreifer versuchen den Verteidiger zu stellen und festzuhalten. Der Verteidiger muss ausweichen und/oder zuschlagen (die Angreifer sind mit Pratzen ausgerüstet)
Dann noch, ich nenn es mal "Backpfeifen-Sparring", was ebenfalls Stress-Training ist: Der Angreifer versucht den Verteidiger mit der flachen Hand auf die Wangen oder auf die Stirn zu schlagen, der Verteidiger darf nur abblocken. Vorteile hier: Es gibt so gut wie keine Verletzungen, aber die Treffer die man kassiert sind trotzdem verdammt unangenehm. Da ich meistens diese Übungen mit meinem Trainer durchführen muss, prasselt immer ein ganz Gewitter von Backpfeifen auf mein Gesicht nieder. Das führt wiederum dazu, dass Emotionen beim Schüler freigesetzt werden - Schmerz, Wut und Kampfgeist.
Sparring. Im Grunde genommen reicht es doch zu fühlen wie es ist wenn man schlägt oder geschlagen wird.
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