Vollständige Version anzeigen : Umgekehrter Griff des Schwertes
Halbarad
06-08-2008, 20:02
Hi, Leute.
Meine Frage dreht sich um folgendes:
So weit ich das sehe, wird ein einhändiges bzw. eineinhalbhändiges Schwert in der Hand mit der Klinge in Richtung "vom Daumen weg" geführt.
Gibt es aber auch Belege dafür, dass Techniken mit dem Schwert in der Hand mit der Klinge in Richtung vom kleinen Finger weg, also umgekehrt gehalten, geführt wird? Das wohl gerade aktuellste Beispiel, um es zu visualisieren: YouTube - Soul Calibur 4 - Vader's Apprentice - Coolest Moves (http://de.youtube.com/watch?v=fbGaAq5WPE8)
Mich würden Belege aus sowohl asiatischen, als auch europäischen Schwertkampfkünsten interessieren, sofern diese existieren.
Ich habe mal gehört, dass früher im Kalaripayatt Formen mit dieser Handhabung gelehrt wurden, konnte aber nichts zu diesem Thema finden.
Eventuell auch persönliche Erfahrungen aus eigenem Training?
(Ich probiere es ab und zu mit dem Übungs-Wakizashi und kann bis jetzt nur feststellen, dass es so gut wie Selbstmord ist, das kann allerdings daran liegen, dass ich es nicht sukzessive trainiere.)
Ich freue mich auf Antworten.
Halbarad.
Also ich hab so einen Griff nur immer in Filmen usw. gesehen wo speziell Ninjas die Schwerter so hielten. Das selbige auch in Videospielen - glaube in "Tenchu" war das auch so ^^;
Grüße
mir will absolut kein vorteil daran auffallen....
oder anders gesagt: warum sollte man? mit der handhaltung ist eine vernünftige deckung so gut wie nicht machbar, die klinge gefährdet den träger, blocks haben keine kraft und sind nur bis zu einer gewissen höhe sinnvoll machbar, die reichweite ist ein witz, weil man waffe und arm nicht in eine linie bringen kann etc.
aber wenns cool aussieht?
im modern arnis gibts ab schwarzgurt diese waffenhaltung, falls man die gegnerwaffe beim entwaffnen blöd zu fassen bekommen hat...
im europäischen Raum steht der Daumen zu Gehilz wenn so gegriffen wird http://www.thehaca.com/pdf/th10.jpg :D
etwas anderes in deiner Form ist mir nie zu gesicht gekommen.
btw. ich habe mit einem Dolch (ca.40cm) mal Schitttests an PETs duchgeführt. In dieser Haltung habe ich der Flache nichtmal nen Kratzer im Etikett beigebracht, dafür hat es dazu geführt dass ich das Stichblatt ins Handgelank geschleudert bekommen habe.
Gruß
Oliver
Ich schätze mal, wenn es so eine Schwerthaltung überhaupt gibt...dann nur mit einer einseitig scharfen Schneide :)
Ich finde es eigentlich nicht verkehrt, mit dieser Art der Schwertführung ebenso vertraut zu sein, wie mit der "normalen". Es birgt zwar gewisse Risiken, aber auch neue Chancen, wie beispielsweise die Nutzung der Schwertscheide als mögliche Zweitwaffe nach dem Ziehen. Nur eine Art der Schwerthaltung zu lernen empfinde ich als unnötige Einschränkung zumal man im Ernstfall auch nie genau weiß, wie man Schwert/Baseballkeule/Stuhlbein/etc. auf die schnelle zu fassen kriegt. Dann erstmal herumnesteln zu müssen, bis man die optimale Griffart gefunden hat, dauert mir zu lang.
Carale
allerdings entsteht dabei weder genug Druck für nen ordentlichen Schnitt und die Energie und der Winkel für die Hackbewegung lassen auch deutlich zu wünsche übrig...
... bei nem Lichtschwert mag das ja egal sein :cool:
allerdings entsteht dabei weder genug Druck für nen ordentlichen Schnitt und die Energie und der Winkel für die Hackbewegung lassen auch deutlich zu wünsche übrig...
Das ist richtig. Ich finde aber, dass das eher ein weiterer zu beachtender Umstand, denn ein Hinderungsgrund sein sollte. Meinste nicht? :cool:
gion toji
07-08-2008, 14:48
Es ist nun mal so: Schwerter sind dazu da, Menschen kaputtzuhacken. Wenn man mit einem bestimmten Griff nicht in der Lage ist, genau das zu tun, ist es sehr wohl ein Hinderungsgrund. :rolleyes:
Wie wärs, wenn man sich das Schwert zwischen die Arschbacken klemmt? Man kann dan zwar weder blocken, noch schneiden, noch sonstwas damit anstellen, aber ist es etwa ein Hinderungsgrund? :p
Die einzige sinnvolle Anwendung für diesen Griff hat noppel genannt: wenn man den Gegner entwaffnet oder die Waffe z.B. vom Boden aufhebt und es ist zufällig verkehrtrum und der Gegner lässt mir nicht die Zeit in vernünftigen Griff zu wechseln, dann macht dieser Griff Sinn
Es gibt noch eine Ziehmethode mit Katana, bei der das Schwert kurz in der linken Hand verkehrtrum gehalten wird und dann aber sofort in die rechte mit dem richtigen Griff gewechselt
Andreas Weitzel
07-08-2008, 15:28
Hallo an alle,
es wäre nicht mein Griff. Im Systema lernt man, das Schwert bzw. den Säbel "normal" zu führen. Allerdings haben diejenigen Recht, die vorschlagen, den Griff trotzdem zu lernen. Es kann immer dazu kommen, daß man die Waffe "verkehrt" greift. Auch ist ein solcher Griff manchmal für eine Überraschung gut.
Gruß
Andreas
unproVoked
07-08-2008, 15:33
Ich finde es eigentlich nicht verkehrt, mit dieser Art der Schwertführung ebenso vertraut zu sein, wie mit der "normalen". Es birgt zwar gewisse Risiken, aber auch neue Chancen, wie beispielsweise die Nutzung der Schwertscheide als mögliche Zweitwaffe nach dem Ziehen. Nur eine Art der Schwerthaltung zu lernen empfinde ich als unnötige Einschränkung zumal man im Ernstfall auch nie genau weiß, wie man Schwert/Baseballkeule/Stuhlbein/etc. auf die schnelle zu fassen kriegt. Dann erstmal herumnesteln zu müssen, bis man die optimale Griffart gefunden hat, dauert mir zu lang.
Carale
Hallo an alle,
es wäre nicht mein Griff. Im Systema lernt man, das Schwert bzw. den Säbel "normal" zu führen. Allerdings haben diejenigen Recht, die vorschlagen, den Griff trotzdem zu lernen. Es kann immer dazu kommen, daß man die Waffe "verkehrt" greift. Auch ist ein solcher Griff manchmal für eine Überraschung gut.
Gruß
Andreas
...schließlich lauft ihr mit eurem schwert immer durch den alltag und wenn sich dann eine situation ergeben sollte, wo man in totaler hektik irgendwie schnell sein schwert ziehen/greifen/aufheben muss, is das schon eine extrem super sache sich mit dieser griffart jahrelang auseinandergesetzt zu haben! :p
Wenn ich es richtig sehe, dann gibt es diese Haltung für einen kurzen Moment beim noto (Zurückstecken des Schwertes) im Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu?
Aber nicht als Art mit dem Schwert zu arbeiten.
SebastianB
07-08-2008, 20:55
@Pilgrim
In Gyaku Nuki no Tachi wird auch kurz so gezogen aber noch vor dem Schlag in die normale Griffhaltung gewechselt
BrandomLee
09-08-2008, 14:50
ist eigentlich schwachsinn seine klinge so zu halten... wenn man so überlegt versucht man die Distanz mit der schneide zu überbrücken geht ja schlecht wenn man es so hält, dann kann man ja gleich ein messer mit sich führen
anderstrum halten Ninja´s das schwert so um es zu verstecken bzw. das die klinge keine reflektionen gibt siehe Ashida Kim buch.
Aber wenn man nicht gerade ein Assasin ist und man sich irgendwo anschleicht lohnt es sich nicht die waffe so zu halten...
thomas
abgesehn davon, dass ich glaube, dass 'ninjas' für nen james bond film erfunden wurden/es sie nie gegeben hat:
wenn ich mich irgendwo reinschleichen und jemanden killen müsste, würde ich wohl was handliches und leichter zu verbergendes wie z.b. ein messer wählen...
Budoka_Dante
09-08-2008, 15:12
anderstrum halten Ninja´s das schwert so um es zu verstecken bzw. das die klinge keine reflektionen gibt siehe Ashida Kim buch.
:ups::ups::ups::ups::ups::ups::ups:
:megalach:
ich find den Griffart gar nicht verkehrt. den Zwei sind schon mal besser als eine.
Eher ist die Halteweise aber angebracht bei Tofa oder Sai Gabeln. Bei dieser super blocks oder entwaffnungen stattfinden können. Mit zwei Schwerter ein kurz einz Lang kann man doch mit den Haltungen varieren. Z.b bei dreh schläge. Aber mit dem boken gar nicht so interessant.
ich versteh ja nix von sai gabeln, aber da sie keine schneiden haben, muss man damit wohl zustechen... bei dieser handhaltung ist es aber fast unmöglich, in einem kampf sinnvoll zuzustechen.
Trinculo
09-08-2008, 19:12
ich versteh ja nix von sai gabeln, aber da sie keine schneiden haben, muss man damit wohl zustechen... bei dieser handhaltung ist es aber fast unmöglich, in einem kampf sinnvoll zuzustechen.
Doch, in diesen Ninja-Filmen. Die haben den sechsten Sinn, und wissen, dass sich gleich einer von hinten heranschleicht.
Sinnvoll zustechen. Dat hört sich ja an. mit so ne Gabeln kannst auch ganz einfach draufhauen wie mit ne Eisenstange. Falls das Mittagessen noch zapelt.
ich seh schon... für filmninjas gelten einfach andere gesetze...
Filmninjas verdienen ein Schweine geld. Da kommt unser eins bestimmt nicht so schnell ran.
wenn ich mal groß bin, will ich auch n filmninja werden :(
ui ja, ich hab das auch mal so gelernt, das Schwert auch mal so verkehrtrum zu ziehen, ganz offiziell im Bujinkan-Ninjutsu übrigens. Soll irgendwie dem unorthodoxen, überraschenden Kampfe dienen, oder was weiß der Geier, nun, die Esoterik im Bujinkan war nie so mein Fall, aber ich fand dieses Ziehen und das was danach kömmt gar nicht so unklug. Wenn ich mich recht entsinne führt man mit dem Ziehen und gleichzeitigem Ausfallschritt rückwärts die Klinge gerade hoch nach oben, was bei einem scharfen Schwerte gewiss nicht ungefährlich ist (auch für den Gegner :D ), dann kann man umgreifen und mit Seitwärtsschritt von oben/seitlich schlagen, aber wenn der Gegner die Distanz verkürzen kann, kann man auch weiterkämpfen mit dem verkehrt gehaltenen Schwert, dabei legt man die z.B. die Klinge seitlich an den eigenen Unterarm an und setzt außer der Klinge auch den Griff zum Drücken und ggf. Hebeln im Nahkampf ein, kann aber daraus auch jederzeit zum langen Schnitt ansetzen. Der Druck entshet dann dadurch, dass man das Schwert nicht nur in der Hand hält sondern auch mit dem Unterarm Druck und Hebelwirkung auf die Klinge ausüben kann. Oder so... :D (lang lang ist´s her dass ich das mal gemacht hab...sind sicherlich Fehler in meinem Beschreibungsversuch)
Das ist ein ganz normaler Griff im Infight, da wo zum Beispiel der Gegner zu nah ist und eben nicht vor einem steht sondern im Gemenge von der Seite oder hinten. Schliesslich trägt man sein Schwert in chinesischen Stilen so durch eine Menge. Hat man keinen Platz oder keine Zeit umzugreifen muss man damit erstmal die eine oder andere Aktion hinbekommen. In manchen Situationen ist es von Vorteil. Sowas ist ohnehin eine Sache die inzwischen nicht mehr so richtig wichtig ist, da keiner mit Schwert bewaffnet durch die Gegend läuft. Gehen tut sowas. Mit ein bischen nachdenken kommt man auch darauf wofür man das benutzt.
Andreas Weitzel
09-08-2008, 23:58
Das ist ein ganz normaler Griff im Infight, da wo zum Beispiel der Gegner zu nah ist und eben nicht vor einem steht sondern im Gemenge von der Seite oder hinten. Schliesslich trägt man sein Schwert in chinesischen Stilen so durch eine Menge. Hat man keinen Platz oder keine Zeit umzugreifen muss man damit erstmal die eine oder andere Aktion hinbekommen. In manchen Situationen ist es von Vorteil. Sowas ist ohnehin eine Sache die inzwischen nicht mehr so richtig wichtig ist, da keiner mit Schwert bewaffnet durch die Gegend läuft. Gehen tut sowas. Mit ein bischen nachdenken kommt man auch darauf wofür man das benutzt.
Danke, Klaus! Jedes Mal, wenn man selbst keine richtigen Worte findet, bist du sofort zur Stelle. Schade, daß wir uns immer nur virtuell treffen :)
Gruß
Andreas
Virtuell ist doch eine super distanz um theorie in Ruhe zu vermitteln.
Hatt vieleicht jemand ne Schwert Kata auf dem Computer?!!
Angenommen jemand steht im spitzen Winkel fast neben Dir. Wie kann man ihm eher ein Schwert in den Körper stechen, mit orthodoxem Griff und um die Ecke gestochen, oder mit umgekehrtem mit der Klinge am Unterarm angelehnt ? Kann ich erklären weil es heute nicht mehr wichtig ist, im Gegensatz zu einschlägigen Guttingmethoden zum Tranchieren mit kleinen Messern.
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