Vollständige Version anzeigen : Wie gefährlich sind Hebel ?
Hallo,
ich mache seit Kurzem Ju-Jutsu. Uns wird gesagt das wir bei Hebeln an die Schmerzgrenze gehen sollen. Ich habe dabei aber Angst das was bricht. Und ich weiß auch nicht so genau was nun wirklich SchmerzGRENZE ist - ist das sobald man etwas Schmerz verspürt, oder erst wenn es so weh tut das man es nicht mehr aushält ?
Meine Tochter macht auch mit und soll ab Oktober ins Wettkampftraining aufgenommen werden. Sie ist 11 J und unendlich zierlich, wiegt erst ca. 30kg. Aber sie hat so einen starken Willen das ich befürchte das sie sich eher etwas brechen lässt als im Kampf aufzugeben.
Mein Trainer sagte mir es sei ungefählich, aber wenn ich im Google suche hört sich das alles ganz anders an. Bin total verunsichert.
Spürt man wirklich immer rechtzeitig wann man wirklich abklopfen muss eh was bricht ?
die Schmerzgrenze ist ein Warnzeichen des Körpers, sie lässt sich teilweise nach hinten verschieben, wenn man lockerer ist.
Nach der Schmerzgrenze steigerst sich der Schmerz und erst dann kommt es zum Bruch.
D.h. wenn du bei der Schmerzgrenze aufhörst und das ganze langsam bis dahin anziehst passiert gar nichts. Ich habe in ca. 20 Jahren auf der Matte im Training keinen Bruch durch Hebel gesehen. Eher durch aus versehen auf das Fussgelenk latschen oder durch auf den Zeh springen bzw mit dem Zeh an der Matte hängen bleiben, aber nicht durch Hebel. Überdehnung oä. kann eher mal passieren, aber auch eher im Wettkampf und nicht im Training und auch hier passiert nichts wenn an der Schmerzgrenze abgeklopft und langsm gelöst wird.
Der Punkt ist auch wichtig, wenn du den Hebel angezogen hast und der andere klopft ab, lasse langsam los, damit sich die Vorspannung bei evtl. Gegenhalten sich nicht explosionsartig entlädt und die Muskulatur schädigt. Also immer schön kontrolliert an den Punkt herantasten bis du ihn blind findest und langsam wieder lösen.
Susi-Kunoichi
14-08-2008, 07:40
Hallo,
ich mache seit Kurzem Ju-Jutsu. Uns wird gesagt das wir bei Hebeln an die Schmerzgrenze gehen sollen. Ich habe dabei aber Angst das was bricht. Und ich weiß auch nicht so genau was nun wirklich SchmerzGRENZE ist - ist das sobald man etwas Schmerz verspürt, oder erst wenn es so weh tut das man es nicht mehr aushält ?
Meine Tochter macht auch mit und soll ab Oktober ins Wettkampftraining aufgenommen werden. Sie ist 11 J und unendlich zierlich, wiegt erst ca. 30kg. Aber sie hat so einen starken Willen das ich befürchte das sie sich eher etwas brechen lässt als im Kampf aufzugeben.
Mein Trainer sagte mir es sei ungefählich, aber wenn ich im Google suche hört sich das alles ganz anders an. Bin total verunsichert.
Spürt man wirklich immer rechtzeitig wann man wirklich abklopfen muss eh was bricht ?
Ich denke mal das der Sinn dieser Anweisung ist, zu überprüfen ob ein Hebel wirksam angesetzt ist.Da reicht es aus abzuklopfen, wenn der Schmerz einsetzt, um das festzustellen.
Schmerzempfinden ist ja bei jedem Menschen individuell und die Dehnbarkeit von Gelenken bzw. des Gewebes dort auch.
Um mit Hebeln ernsthaft Schaden anrichten zu können muss man diese schon gezielt darauf hin trainieren und selbst dann klappt das eher selten.
Ganz auszuschliessen sind Verletzungen sicher nicht, aber im Allgemeinen ist ja eine gewisse Fürsorgepflicht dem Partner gegenüber gegeben.
Was deine Tochter betrifft so sagt ein zierlicher Körperbau nicht unbedingt etwas über die Zerbrechlichkeit aus, solche Menschen können sehr gelenkig und wiederstandsfähig sein.
Ehrgeiz ist sicher nicht schlecht, aber erstens wird ein verantwortungsvoller Trainer diesen in vernünftigen Grenzen halten können und zweitens sind insbesondere die Karis im Kinderbereich darauf bedacht und geschult gefährliche Situationen rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Edit: Wichtig ist natürlich auch gutes Aufwärmen und geziehltes Dehnen um Verletzungen zu vermeiden.
Wie der Vorredner schon sagte, für das Training reicht es wenn der Schmerz einsetzt.
Was Deine Tochter angeht so muss im Zweifelsfall eben der Trainer ein gutes Auge darauf haben und notfalls beenden bevor Sie selbst klopft. Habe auch so einen jungen Wilden der sich lieber auschoken lässt als abzuklopfen - da muss man dann eben als Trainer vorher abbrechen.
shenmen2
14-08-2008, 10:10
Uns wird gesagt das wir bei Hebeln an die Schmerzgrenze gehen sollen. Ich habe dabei aber Angst das was bricht. Und ich weiß auch nicht so genau was nun wirklich SchmerzGRENZE ist - ist das sobald man etwas Schmerz verspürt, oder erst wenn es so weh tut das man es nicht mehr aushält ?
Hebel sind nur gefährlich, wenn sie zu schnell angesetzt werden, so daß der andere nicht rechtzeitig abklopfen kann. Als Anfängerin solltest du ruhig relativ früh abklopfen. Also, sobald der Schmerz unangenehm wird, nicht erst, wenn du es gar nicht mehr aushalten kannst, ansonsten riskierst du Weichteilentzündungen. Mit der Zeit werden die Gelenke dehnbarer und kräftiger und du bekommst ein Gespür dafür, wieviel du vertragen kannst.
Budoka_Dante
14-08-2008, 10:22
Wurden Hebel bei den Kleinen im Fighting nicht mal bereits im Ansatz abgebrochen und dann bewertet (von der Richterseite)?
Ansonsten: Der Kampfrichter darf/wird eine wirkungsvoll angesetzte Hebel- oder Würgetechnik auf eigene Faust abbrechen, wenn das Opfer sich nicht befreien kann, aber auch nicht aufgibt. Eben zur Sicherheit des Kämpfers ;)
ich finde sowieso, das fußball viel gefährlicher ist!! ^^
ne aber mal im ernst, mein Freund macht sich auch die ganze Zeit sorgen um mich und ich kann das verstehen, aber Bodenkampf und Hebel sind da tatsächlich noch relativ 'ungefährlich'
wie bereits gesagt kommt es manchmal zu überdehnungen, ich selbst hab bisher noch keine gehabt und ich habe von Anfang an erst getappt wenn es wirklich weh getan hat. Komischer weise auch schon bevor ich meine grenze wirklich kannte, aber ist nie etwas passiert.
Das ist ja das schöne am Grappling. Beim Boxen oder so sieht das ganze schon anders aus. Da kann man auch im Training mehr oder weniger leicht mal einen Schlag kassieren der etwas bricht zum beispiel.
Mach dir da nicht zuviele Sorgen, ich denke deine Tochter wird für sich selbst erfahren wieviel sie kann und wieviel nicht. Im Wettkampf wird von den Richtern ja auch echt gut aufgepasst, auch wenn das risiko dann trotzdem etwas höher ist sich zu verletzten, da im wettkampf auch adrenalin einegroße rolle spielt.
Herzlichen Dank !! Ist ja echt beruhigend was ihr schreibt.
Ich bin selbst sehr zierlich, aber bei Hebeln ist das bis jetzt immer mein großer Vorteil gewesen. Bin ziemlich beweglich...Da ist bis jetzt noch nix passiert.
Kleinere Verletzungen gab's höchstens Mal wenn wir mit Stöcken trainiert haben. (Und wenn war man selbst schuld...)
Kung-Fu joe
16-08-2008, 10:01
Einen Knochen mit einem langsamen Hebel zu brechen ist schwer. Ein bruch ist eher mit Dynamik zu bewerkstelligen. Also Wurf und PENG in den Hebel springen.
Was eher passieren kann ist aber das wurde auch schon gesagt eine Überdehnung. Dann zieht der Arm am nächsten Tag noch ein bischen aber halb so wild.
Die Matten Ritzen sind wirklich viel gefährlicher :D
Lucky 13
16-08-2008, 21:35
So schnell bricht auch bei einem Hebel nichts. Ausnahmen sind natürlich überraschende Hebel oder man hat damit keine Erfahrung oder man hat keine Kraft um rauszukommen, oder dagegenzuhalten usw. Passieren kann immer was, klar.
Kommt natürlich auch auf den Hebel an - Straight Armbar wird dir nur selten den Arm brechen, aber diese Gelenkverdreher sind schon gefährlicher. Die muss man aber auch erstmal richtig ansetzen.
mr.miyagi
18-08-2008, 12:32
ich kann mir nicht vorstellen sich den arm brechen zu lassen, bänderüberstrecken oder so ohne vorher abzuklopfen, denke da setzt der selbsterhaltungstrieb vorher ein^^
ich kann mir nicht vorstellen sich den arm brechen zu lassen, bänderüberstrecken oder so ohne vorher abzuklopfen, denke da setzt der selbsterhaltungstrieb vorher ein^^
Genau. Abklopfen - Ein typischer Säugetierreflex wie er im Buche steht. Auch in freier Wildbahn kann man immer wieder beobachten, wie beispielsweise Gazellen die von Raubtieren angegriffen werden, versuchen auf dem Savannenboden abzuklopfen... :rolleyes:;)
drummermonkey
18-08-2008, 14:09
Genau. Abklopfen - Ein typischer Säugetierreflex wie er im Buche steht. Auch in freier Wildbahn kann man immer wieder beobachten, wie beispielsweise Gazellen die von Raubtieren angegriffen werden, versuchen auf dem Savannenboden abzuklopfen... :rolleyes:;)
Wie viele Gazellen hast du bisher in einem Ju-Jutsu Wettkampf gegen Raubtiere antreten sehen?
Budoka_Dante
18-08-2008, 14:51
Genau. Abklopfen - Ein typischer Säugetierreflex wie er im Buche steht. Auch in freier Wildbahn kann man immer wieder beobachten, wie beispielsweise Gazellen die von Raubtieren angegriffen werden, versuchen auf dem Savannenboden abzuklopfen... :rolleyes:;)
:rofl:
Er bezieht sich wohl eher auf das aufgeben, bevor der Arm kaputt ist.
Ein kleines Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung:
Zwei Mädchen auf einem Turnier, Mädchen 1 würgt Mädchen 2, der Würger sitzt richtig gut. Mädchen 2 schlägt nicht ab, der Kampfrichter unterbricht.
auf die Frage, warum sie nicht abschlägt, denn Würger können doch gefährlich sein:
"Wie, die sind gefährlich? Ich hatte gedacht, ich halte einfach die Haltezeit durch."
:narf:
Leberwursttier
18-08-2008, 21:53
Einen Knochen mit einem langsamen Hebel zu brechen ist schwer.
UFC 48 Frank Mir vs Tim Silvia - Fights Video | MMA | UFC | Pride | Vs - Fights Video | MMA | UFC | Pride | Vs (http://www.myvideofight.com/video/ufc/ufc-48-frank-mir-vs-tim-silvia/index.html)
geht wohl doch schneller als gedacht *g* und das bei so einem tier :]
Kung-Fu joe
18-08-2008, 23:16
Krass.
Aber zum Glück hab ich schwer und nicht unmöglich gesagt ^^
Razortide
25-08-2008, 15:20
Zwei Anmerkungen von mir:
Hebel werden im Wettkampf der Kleinen im Ansatz abgebrochen damit da nichts Schlimmes passieren kann (hab aber auch schon von Trainern gehört, die ihren Schützlingen erklären, wie man einen Hebel setzt den der Kampfrichter nach Möglichkeit nicht sieht - denen gehört aber die Lizenz entzogen wenn man mich fragt).
Ansonsten möchte ich meinen Trainer zitieren: "Jeder Hebel ist ein Bruch!" klar nur im Ernstfall, richtig ausgeführt.
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