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Vollständige Version anzeigen : Wurst vs Calcium



.Silent
11-09-2008, 23:29
Tag,

Calcium ist gut für Knochen, zumidest deren Aufbau/Dichte, und ist in Getränken zum Beispiel in der Milch und in manchen Mieralwassern ist auch ne Menge Calcium drin...
Wurst dagegen hat doch bestimmt je nach Art nen guten Eiweisanteil und schmeckt gut auf nem Brot. Wurst ist aber auch ein Calciumräuber, weswegen man bei eienr guten Ernährung wohl auf normal Wurst verzichten sollte...

Meine Fragen:
Was ist überhaupt Wurst ? Salami und Bierwurst ? Die schöne runde Fleischwurst ? Bratwurst ?
Wie stark wirken sich Calciumräuber (Cola, Fett, WURST) wirklich aus ?
Kann ein Wurstbrot nen Liter Milch voll Calcium versauen ?

Nahot
11-09-2008, 23:36
,,,
Was ist überhaupt Wurst ? ...

Wurst ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wurst) ;)

Mars
12-09-2008, 07:12
Wurst enthält wie viele andere verarbeitete Lebensmittel (Fleischwaren, Fischwaren, Käse, Tiefkühlware, Fast Food, Softdrinks,..) Phosphate und diese sind "Gegenspieler" zum Kalzium und Magnesium.
Einseitiger Konsum ist sicherlich keine gute Idee.

Sollte man genug Kalziumquellen (Milch, Joughurt,...) zu sich nimmt, braucht sich keine Gedanken machen (solange er nicht Literweise Limonade trinkt, tommenweise Wurst und Käse vertilgt). Ein Wurstbrot versaut ganz sicher nicht Deinen Liter MIlch.

Tatsächlich gibt es sehr unterschiedliche Wurstsorten (vom minderwertigen Fettgeschmier bis zum mageren Luxusprodukt).

Wai-Ming-Lee
12-09-2008, 08:35
Milch ist auch ein Eiweißräuber.
Durch den hohen Anteil an tierischen Eiweiß benötigt
der Körper mehr Kalzium um die, dadurch entstehende, Übersäuerung
auszugleichen, als die Milch liefern kann.

Gute Kalziumlieferanten sind z.B. Broccoli oder grüne Kohlsorten.

Mars
12-09-2008, 09:02
Milch ist auch ein Eiweißräuber.
Durch den hohen Anteil an tierischen Eiweiß benötigt
der Körper mehr Kalzium um die, dadurch entstehende, Übersäuerung
auszugleichen, als die Milch liefern kann.

Gute Kalziumlieferanten sind z.B. Broccoli oder grüne Kohlsorten.

"Eiweißräuber?" Was soll das bitte sein?
Und warum sollte tierisches Eiweiß den Kalziumbedarf erhöhen? Es "übersäuert " den Körper jedenfalls nicht (http://www.dr-moosburger.at/pub/pub043.pdf ).
Irgendwie widersprechen sich Deine beiden Behauptungen.

shenmen2
12-09-2008, 13:40
Ich glaube, er meint "Kalziumräuber".
Das habe ich auch schon gehört: Daß selbst ein hoher Verbrauch an Milchprodukten nicht vor Osteoporose schützt, weil der Körper das Kalzium gar nicht verwerten kann.

elcarus
12-09-2008, 14:25
Ballastreiche Nahrung, Phytate, Oxalate und langkettige, gesättigte Fettsäuren bilden im Darumlumen schwer resorbierbare Komplxe mit Ca2+ und reduzieren seine Bioverfügbarkeit, wohingegen Lactat die Bioverfügbarkeit steigert.

Glucocorticoide, Phenytoin,k Darrhoe und Malabsorption senken die Calciumresorption.

Nennenswerte Calciumverluste schaffst du z.B. mit viel Protiein, viel Kochsalz (NaCl), Koffein, Alkohol oder Azidose. Wurst spielt da doch eine eher geringere Rolle wenn deine Ernährung auch noch aus anderen Lebensmitteln besteht.

Dein Calciumstatus kann durch Bestimmung der Knochenmasse mit DEXA (dual energy x-ray absorptiometrie) unblutig gemessen werden, dann weißt du ganz genau wie's bei dir ausschaut.

.Silent
12-09-2008, 14:28
In Milch ist irgendein Stoff mit P :)
Wenn man davon zuviel einnimmt - dummerweise ist der Soff P auch immer bei Calciumhaltiger Nahrung dabei - stört das etwas...
Also schauen, das Calcium und P 1:1 eingenommen werden.

:mad: je mehr ich mich darüber informiere desto mehr Sorgen mach ich mir darum was ich esse ....

Nahot
12-09-2008, 14:32
...

:mad: je mehr ich mich darüber informiere desto mehr Sorgen mach ich mir darum was ich esse ....

Darum soll man sich auch meiner Meinung nach nicht mit allem verrückt machen. Normal und abwechslungsreich ernähren und man sollte so ganz gut fahren. Zu viel (detailierte) Info ist für den 0815 Mensch eher irreführend, denn dann gehts los: Mir fehlt ein bisschen hier und ich muss das ausgleichen, dann fehlt ein Meckelchen da und jetzt muss ich hier wieder was tun und so ist man ständig am rumjustieren bis sonstwohin. Wenn man sich nicht gerade einseitig ernährt, sollte es aber insgesamt über einen längeren Zeitraum auch passen. So sehe ich das zumindest mal.

elcarus
12-09-2008, 14:36
In Milch ist irgendein Stoff mit P :)

Das behauptest du und musst's erstmal beweisen.

Es gibt verschiedene Proteine in der Milch, das war's dann auch schon mit P. Petroleum oder Pestizide sollten z.B. nicht enthalten sein.

Ernähre dich ausgewogen, lies die FAQ komplett durch
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f26/faq-regeneration-ern-hrung-42991/
und mach dir nicht ins Hemd, der Mensch hätte nicht so lange auf dem Planeten überlebt wenn er nicht ein bißchen Milch und Wurst wegstecken könnte ;)

Trinculo
12-09-2008, 14:57
Ich glaube, er meint "Kalziumräuber".
Das habe ich auch schon gehört: Daß selbst ein hoher Verbrauch an Milchprodukten nicht vor Osteoporose schützt, weil der Körper das Kalzium gar nicht verwerten kann.

Die lustige Vorstellung, dass man jedes körperliche Problem dadurch lösen kann, dass man etwas "Fehlendes" isst (Gummibärchen für Gelenkknorpel!) ist vor allem ein Produkt der Werbeindustrie :) Der Körper muss nicht nur Calcium zur Verfügung haben, er muss es auch in der richtigen Weise an der richtigen Stelle einlagern.

Und das hängt unter anderem von hormonellen Gegebenheiten und körperlicher Beanspruchung ab. Daher reicht Milchtrinken alleine nicht. Brokkoli essen aber auch nicht.

Luggage
12-09-2008, 16:37
Und das hängt unter anderem von hormonellen Gegebenheiten und körperlicher Beanspruchung ab. Daher reicht Milchtrinken alleine nicht. Brokkoli essen aber auch nicht.
Witziger Weise reicht aber Aspirin essen um keine Schmerzen zu haben. Der Magen ist das Tor zu unserem Körper, das darf man sicherlich nicht infantil überschätzen (Gummibärchen<->Gelenke) aber sicher auch nicht so salopp abwiegeln. Klar ist neben der bloßen chemischen Zusammensetzung von Nahrung vorallem die Bioverfügbarkeit der entsprechenden Stoffe interessant, da spielen individuelle Faktoren eine Rolle, aber auch Synergien von aufgenommenen Produkten (kurzfristige und langfristige, mittelbare).

Der oben verlinkte Dr.Moosburger-Artikel ist dazu relativ nichtssagend, vernünftige Studien zu seinen Behauptungen nennt er auch nicht. Dafür bestätigt er aber selber einen grundsätzlichen Zusammenhang (der in etlichen Studien nachgewiesen wurde) zwischen der Aufnahme tierischen Eiweißes (zudem nunmal auch Milch gehört) und Ostheoporose, bzw. der Verminderung derselben bei entsprechend basenüberschüssiger Pflanzlicher Ernährung. Meines Wissens gibt es mehr und mehr aktuelle Studien, die durchaus die Ansätze der Erfahrungsmedizin in Sachen latenter Azidose und deren Auswirkungen auf Bindegewebe und Knochendichte stützen. Ausschließen tut das der Doc in seinem Artikel auch nicht, er spricht sich lediglich tendenziell dagegen aus, unter der Berufung auf Indizien (etwa seinen Ausführungen gegen eine Bindegewebsübersäuerung).


und mach dir nicht ins Hemd, der Mensch hätte nicht so lange auf dem Planeten überlebt wenn er nicht ein bißchen Milch und Wurst wegstecken könnte
Das Argument ist völlig gehaltlos und auch sachlich falsch. Es gibt etliche Menschen, die eine Lactoseintoleranz aufweisen. Tatsächlich ist archäologisch belegt, dass das die Mehrzahl aller Menschen einst waren und so überhaupt die Käseproduktion entstand, da dieser leichter verdaulich ist, als Rohmilch. Daneben ist unser Körper seit 'zig tausend Jahren kaum noch Evolution ausgesetzt gewesen, so dass man wohl mit einer guten Nährung davon ausgehen kann, dass die Nahrung eines Jägers und Sammlers die ist, die wir am besten vertragen (weil wir evolutiv auf diese optimiert wurden und sich seither nur noch wenig getan hat, der Evolutionsdruck hat mehr und mehr abgenommen). Und da war Fleisch tendenziell purer Luxus und tierisches Eiweis kam nur höchst selten auf den Tisch. Wenn man also überhaupt einen Zusammenhang herstellen möchte, zwischen dem Erfolg und Wohlergehen unserer Spezies seit ihrem Erscheinen und ihrer Nahrung, dann läuft dieser sicher nicht darauf hinaus, dass tierisches Eiweiß im Allgemeinen und Milch als Kulturprodukt im Besonderen die beste, weil angeblich alltägliche Kost für uns ist.

Trinculo
12-09-2008, 16:47
@Luggage: Ich meinte eigentlich nur Mangelsituationen ;) Wenn dem Körper an irgendeiner Stelle irgendetwas fehlt, reicht essen nicht immer ... ich schlage nicht explosiver, wenn ich mal flott drei Löffel ATP schlucke :)

Das der Magen ein gutes Tor zum Körper ist, bezweifle ich natürlich nicht ... für Chemikalien sogar mein Lieblingseingang :D

Luggage
12-09-2008, 16:56
@Luggage: Ich meinte eigentlich nur Mangelsituationen ;) Wenn dem Körper an irgendeiner Stelle irgendetwas fehlt, reicht essen nicht immer ... ich schlage nicht explosiver, wenn ich mal flott drei Löffel ATP schlucke :)

Na, aber so eine reife Banane voll feinem Glykogen-Bildner (schnelle Kohlehydrate halt) macht müde Boxer schon mal wieder munter ;)

Hachimaki
12-09-2008, 17:00
Das "P" steht für Phosphat und ist in Wust enthalten. Nur, wenn sowohl Calcium, als auch Phosphat in dem richtigen Verhältnis vorhanden sind, kann Knochen aufgebaut werden.

Shinmen Takezo
12-09-2008, 20:24
bevor ich einen neuen thread eröffne, weiche ich lieber etwas vom ontopic ab... und das thema kalcium wurde wenigstens angesprochen :o

in welchen nahrungsmitteln hat es genügend magnesium, wenn man von pulvern und brausetabletten die nase voll hat??

.Silent
12-09-2008, 22:59
Google nach "magensiumhaltige nahrung/nahrungsmittel" oder such eine Tabelle in der man nach Magnesium sortieren kann :)

elcarus
13-09-2008, 01:50
Basenpulver wenns denn sein muß. Nur einen der Mineralstoffe supplementieren ist immer der falsche Ansatz...

Mars
13-09-2008, 07:22
Das Wesentliche hat Eclarus schon erwähnt.

Natürlich ist das Kalzium, Magnesium,... in den verschiedenen Lebensmitteln auch unterschiedlich verfügbar. Auch behindern bestimmte Lebensmittel die Aufnahme solcher Stoffe bzw. bilden unlösbare Komplexe im Darm mit Ihnen.
Auch das Verhältnis der Mineralien spielt eine Rolle: Kalzium: Magnesium- 4:3; Kalzium: Phosphor- 1,1:1

Beispiel:
Kalzium: Gut-MIlch, Sauermilchprodukte, VitaminD-Lebensmittel, etc.
Schlecht: Vollkorn, Spinat, Schmelzkäse, Hefeprodukte, Kakaopulver,sehr Salziges... (Phosphate, Oxalsäure, Phytine,...)
mittelprächtig aber nicht schlecht: Brokkoli

Doch das hat nichts mit Säure-Base zu tun, sondern mit der "Chemie" im Darm.
Falls es gewünscht ist, kann ich das gerne mal im FAQ einfügen (Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor,....).

Für die Praxis heißt das bei Kalzium: Wenig verarbeitete Lebensmittel( Junkfood, Tiefkühlwaren, Limonaden,..), es nicht mit den unlöslichen Ballaststoffen (Hülsenfrüchte,...) und Oxalsäure- Gemüse(Spinat, Rhabarbar, ...) übertreiben,...

Diese Dinge sind kein Gift (v.a. letztere haben auch Vorteile, so dass man bei entsprechender "Gegendosierung" durch Milch, Milchprodukte; Brokkoli,.. keine Probleme erwarten braucht). Alles in Balance halten. Dann passt das schon.

Budoka_Dante
15-09-2008, 17:24
Wurst enthält wie viele andere verarbeitete Lebensmittel (Fleischwaren, Fischwaren, Käse, Tiefkühlware, Fast Food, Softdrinks,..) Phosphate und diese sind "Gegenspieler" zum Kalzium und Magnesium.
:ups:
Wenn ich das vor 4 Jahren gewusst hätte... :o