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Vollständige Version anzeigen : Schlagkraft (Physiker-Thread)



Dr. Fighter
24-09-2008, 16:12
Ich weiss, dass es schon ca. 1000000 Threads zu dem Thema gab, aber ich möchte die Sache mal wirklich von physikalischer Seite angehen.
D.h. keine philosophischen Diskussionen und bitte kein physikalisches Halbwissen.
Ich weiss, dass ich als Kanti-Schüler noch kein super Physiker bin und würde hier gerne mal die Meinungen von Physikern, Masch'ingenieuren, ect. hören.

Welche Einheit? Masse, Energie, Kraft, Impuls, ...?
Masse: ??? Wie will man das messen?
Kraft: Schon eher, aber es kommt für die Schlagwirkung auch auf die Kontakt-Dauer an.
Impuls: 10N*10s=1000N*0,1s aber letzteres hat doch sicher mehr Schlagwirkung.

Wie messen? Es ist natürlich ein Unterschied, ob man gegen eine "Wand" Schlägt oder gegen ein bewegliches Objekt wie z. B. einen Boxsack.
Bei einem beweglichen Objekt könnte man die Beschleunigung und damit die Kraft messen, aber wie oben gesagt, bei der Auswirkung von Beschleunigungskräften kommt es auch auf die Dauer an. Darum sind mehrere G bei einem Sprung von einer Mauer o.ä. ja auch nicht so gefährlich wie über mehrere Sekunden wie z. B. in einem Kampfjet.

Ich würde mal folgende Methode vorschlagen:
Schlag auf den Kopf eines Dummys mit Sensoren. Gemessen werden die max. Beschleunigung des Kopfes sowie die Dauer von Beschleunigungswerten über einem gewissen (für Menschen gefährlichen) Wert.
Nun stellt sich aber die Frage, was bei einem Menschen mehr Wirkung zeigen würde. Hohe Beschleunigung über einen kurzen Zeitraum oder etwas weniger hohe Beschleunigung über einen etwas längeren Zeitraum.

noppel
24-09-2008, 16:15
alle deine fragen werden in den 10000 anderen topics zum thema dutzendfach beantwortet.

Brodala
24-09-2008, 16:51
Such mal bei youtube nach Fight Science. Die haben deinen Dummyvorschlag mit den Sensoren mal durchgeführt.

Luggage
24-09-2008, 16:55
Such mal bei youtube nach Fight Science. Die haben deinen Dummyvorschlag mit den Sensoren mal durchgeführt.
Ja, aber unter was für einem Versuchsaufbau... mich verwundert nicht, dass der Boxhieb den aus dem Kung Fu geschlagen hat, bei geschätzten 40 kg Masse-Unterschied der Athleten...

Dr. Fighter
24-09-2008, 17:32
alle deine fragen werden in den 10000 anderen topics zum thema dutzendfach beantwortet.

Ich weiss, dass es schon ca. 1000000 Threads zu dem Thema gab, aber ich möchte die Sache mal wirklich von physikalischer Seite angehen.
Schau dir die anderen Threads mal an. Die waren ehrlich gesagt nicht besonders wissenschaftlich.

Lino
24-09-2008, 17:44
Schau dir die anderen Threads mal an. Die waren ehrlich gesagt nicht besonders wissenschaftlich.

Stimmt. Und meistens vergessen die alle, dass die Masse und die Geschwindigkeit etc. alleine nichts darüber aussagt, wieviel der Energie bei einem Treffer auch tatsächlich ans Ziel - oder an welche Teile des Ziels - übertragen wird.

bluemonkey
24-09-2008, 18:30
Nun stellt sich aber die Frage, was bei einem Menschen mehr Wirkung zeigen würde. Hohe Beschleunigung über einen kurzen Zeitraum oder etwas weniger hohe Beschleunigung über einen etwas längeren Zeitraum.

Der "etwas längere Zeitraum" dürfte auch noch so kurz sein, dass die Höhe der Beschleunigung wohl das wichtigste Kriterium sein sollte.

Deine Frage zielt wohl weniger auf die Schlagkraft, als auf die Zerstörungswirkung. Das macht das Ganze komplizierter, da es von der Beschaffenheit der Trefferzone abhängt: willst Du einen Stein zertrümmern, ein Nasenbein, ein Schädel-Hirntrauma auslösen oder innere Verletzungen verursachen, durch Schläge, die beispielsweise erst unter einer Muskelschicht die maximale Wirkung zeigen?

deckard
24-09-2008, 18:45
Da Ingenieure auch teilhaben dürfen, ein bisschen Senf dazu von mir:

Wenn explizit nach Schlagkraft gefragt wird, muß Angabe notwendigerweise auch in Newton erfolgen. Das wäre dann nach F=m*a die Fähigkeit eine Masse zu beschleunigen.
Die Angabe der Masse in kg ist dann einfach die Umrechnung über den Ortsfaktor g, um der breiten Masse das Verständis zu erleichtern, ala "Der hat 'nen Bums als würde ein SMART auf Dir landen".

Der Impuls p=m*v bzw. die kinetische E=1/2*m*v^2 setzt eine gleichförmige Geschwindigkeit voraus. Das ist nicht unbedingt optimal. Integriere ich die Geschwindigkeit über die Zeit habe ich ja wieder die Beschleunigung. Eine Möglichkeit wäre es einen Mittelwert über einen begrenzten Zeitraum/Weg zu bilden, wie z.B. bei der Lichtschrankenmethode. Das ist nicht sonderlich genau. Über die Annahme, dass die Masse vorher die Geschwindigkeit v=0 hat, kann man die Kraft berechnen. Die eigentliche Schwäche dieser Methode liegt darin, dass eine Annahme über Masse getroffen werden muß. Die Körpermasse des Probanten mach keinen Sinn, da sie ja nicht zwangsläufig eingebracht werden muß. Der Wii-Boxen-Luftfuchtler wäre damit im Vorteil. Die Masse der Faust?... Hmm... dazu müßte man sie wohl abhacken. Das würde den Kreis williger Probanden wohl etwas ausdünnen.

Kommen wir also zurück zu dem Vorschlag die Auswirkungen eines Schlags mit einer Masse und integrierten Beschleunigungssensoren zu messen, also z.B. einem Sandsack oder einem Dummy. Für eine quantitativ verwertbare Aussage bräuchte es aber einen vollelastischen Stoß. Die Dämpfung des Sandsacks und die Reibung seiner Aufhängung ermöglichen nur einen teilelastischen Stoß, der Rest geht als Verlust ein. Den Verlust könnte man theoretisch minimieren, aber wieviele Probanden wird man wohl finden, die bereit sind mit voller Kraft und ungeschützter Faust auf eine freischwingende Kettlebell einzuschlagen. Das System erlaubt aber zumindest eine qualitative, also vergleichende Aussage, wenn alle Schläge auf das gleiche System oder ein vergleichbar genormtes und geeichtes System erfolgen. Das gibt es so wohl noch nicht. Ein Kirmessystem mit einem Crashtest-Dummy zu vergleichen ist nicht zulässig.

Schauen wir mal, was sonst noch zur Verfügung steht: Kraftmessdosen, Drucksensoren, Dehnungsmesssensoren... alle müßten zeitlich hochauflösend sein und, im Fall der Drucksensoren und DMS, auch recht klein, um die Auftrefffläche der Faust zu ermitteln. Wird mit handelsüblichen Mitteln schwierig. Machbar aber sehr aufwendig. Ausserdem haben wir wieder das Problem mit dem voll- und teilelastischen Stoß. Der Proband müßte wieder auf ein unbewegliches, unnachgiebiges Objekt schlagen.

Eine Kombination der letzten beiden Methoden wäre denkbar.

Über Fight Science hab ich übrigens herzlich gelacht. Das ist Infotainment, keine Wissenschaft!

Mr. Nice Guy
24-09-2008, 19:08
An den Threadersteller:

Man fragt nicht einfach nach der Physik einer Sache. Das ist so, als wenn man sagt: Erzähl mir was über xzy. Kein bißchen Aussagekräftig. Man muss erstmal wissen was man wissen will!

Deformation? Bewegungsgleichung? Energiebilanzen bei Techniken... etc. Wenn man nur die Bahn der Faust haben will, wird man sich keine Gedanken zum Deformationstensor machen um das zu verdeutlichen.

Finde erst mal heraus, was denn die Frage ist :-§

Dann machten Antworten mehr Sinn.

captainplanet
24-09-2008, 19:31
Das Wort "Schlagkraft" rührt meinem Verständnis nach daher da Kraft eine notwendige Voraussetzung ist um ordentlich zuschlagen zu können. Das heißt aber nicht daß die Wirkung eines Schlages durch die aufgewendete Kraft sinnvoll quantifiziert werden kann. Nehmen wir mal tektonische Kräfte: Sie sind unvorstellbar stark, wirken aber so langsam daß niemand von einem "Schlag" sprechen würde wenn zwei Kontinentalplatten aufeinanderstoßen. Oder die Schwerkraft: Sie wirkt ständig auf uns ein ohne uns dabei zu prügeln wenn sie nicht gerade Hagelkörner beschleunigt...

Georg

Dr. Fighter
24-09-2008, 20:20
@ deckard
So habe ich mir das vorgestellt. Super Beitrag. :halbyeaha

@ Mr. Nice Guy
Ich will eine brauchbare Messmethode für effektive Schlagkraft. Dass das nur ein indirektes Mass sein wird, ist wohl kaum zu ändern.
Mit ein wenig Gebrauch der SuFu wäre auch herauszufinden gewesen, dass die bisherigen Diskussionen eigentlich alle bereits bei der Frage nach der richtigen Grösse/Messmethode hängengeblieben sind.

@ Thema
Ich würde mal folgende Methode vorschlagen:
-Bewegliches Ziel mit Beschleunigungssensoren. (bevorzugt Dummy)
-Mass: Durchschnittliche Beschleunigung im Intervall [x-0.05s ; x+0.05s] (natürlich kann man die Grösse des Intervalles auch noch optimieren) mit x als dem Zeitpunkt maximaler Beschleunigung. Damit wären zwei "Probleme" ausgeschaltet:
--"Antippen" mit einer "Einwirkzeit" von 0.000x s
--"Auflegen und Stossen", da nur die Beschl. in einem kurzen Intervall gemessen wird.

Als Masseinheit nehmen wir dann a*m*s=v*m=f*s, womit wir einen Impuls hätten.
Verluste o.ä. können wir in Kauf nehmen, wenn wir nur Vergleichswerte wollen.

captainplanet
24-09-2008, 21:20
@ deckard
Ich würde mal folgende Methode vorschlagen:
-Bewegliches Ziel mit Beschleunigungssensoren. (bevorzugt Dummy)
-Mass: Durchschnittliche Beschleunigung im Intervall [x-0.05s ; x+0.05s] (natürlich kann man die Grösse des Intervalles auch noch optimieren) mit x als dem Zeitpunkt maximaler Beschleunigung.

Problem dabei: Die Geschwindigkeit des Kopfes von dem Dummy ist ja nach einer gewissen Zeit wieder Null, also nimmt die Beschleunigung unmittelbar nach dem Schlag einen negativen Wert an sonst geht sich das nicht aus. Die oben beschriebene Methode wird also mehr oder weniger nur Werte um Null ausspucken. Ich schlage vor nur den Maximalwert den die Beschleunigung erreicht heranzuziehen.
Das mit dem Dummie halte ich auch für keine gute Idee, besser wäre ein normaler Boxsack. Irgendetwas jedenfalls das sich mit steigender Wucht stetig deformiert. Ein Schlag der so kräftig ist daß er z.B. die Schläfe des Dummies bricht (wenn er anatomisch korrekt gebaut ist) würde deutlich schwächer gemessen werden als ein Schlag der dafür gerade nicht ausreicht.

Georg

Michael1
24-09-2008, 21:27
Was meinst du mit "effektive Schlagkraft" ?
Die Summe aller wirkenden Kräfte?

Worauf Nice Guy vermutlich abzielt ist das man sich erst einmal darauf einigen muss was man mit einem Versuchsaufbau ermitteln will bevor man sich überlegt wie man ihn am besten gestaltet.
Geht es dir darum die Verletzungswirkung von identischen Schlägen mit unterschiedlicher Ausführung vergleichen zu können?

bluemonkey
25-09-2008, 07:05
Ein Schlag der so kräftig ist daß er z.B. die Schläfe des Dummies bricht (wenn er anatomisch korrekt gebaut ist) würde deutlich schwächer gemessen werden als ein Schlag der dafür gerade nicht ausreicht.


Crashtestdummies sind ja eher nicht anatomisch korrekt gebaut (das wär ne Sauerei:p), die potentiellen Schäden werden anhand der gemessenen Parameter und Kenntnissen über die menschliche Anatomie abgeschätzt.
Vielleicht sollte man auf bestehende Systeme zur Messung der Wirkung von Stoßprozessen (z.B. eben Crastestdummies) aufsetzen, schauen, was dort (ich nehme an Beschleungigungen) wie gemessen wird, welche Annahmen und welcher Formalismus zur Berechnung verwendet wird.
Dann kann man prüfen inwieweit diese Lösungen zur Beantwortung der eigenen (genau definierten;)) Fragestellung taugen und dann eventuelle Ergänzungen/Verbesserungen vornehmen.
Der Recherchenteil ist doch eine ideale Aufgabe für einen Abiturienten (oder wie auch immer das in CH heißt);):)

noppel
25-09-2008, 16:23
sxhonmal woanders gepostet, aber der ersteller mag ja nicht suchen...

Head Injury Criterion ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Head_Injury_Criterion)


das ist DER standard für kopfverletzungen... wenn du jetz also schaust, wodurch du die faktoren beeinflusst, weisst du, wie schlagkraft bemessen werden muss

Dr. Fighter
25-09-2008, 17:02
sxhonmal woanders gepostet, aber der ersteller mag ja nicht suchen...
Taucher.Net - ForenUser (http://www.taucher.net/forum/ForenUser_div4774.html)


Head Injury Criterion ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Head_Injury_Criterion)


das ist DER standard für kopfverletzungen... wenn du jetz also schaust, wodurch du die faktoren beeinflusst, weisst du, wie schlagkraft bemessen werden muss
Der Wert könnte durchaus passen. (Übrigens recht nah an meinem Vorschlag. )



Problem dabei: Die Geschwindigkeit des Kopfes von dem Dummy ist ja nach einer gewissen Zeit wieder Null, also nimmt die Beschleunigung unmittelbar nach dem Schlag einen negativen Wert an sonst geht sich das nicht aus. Die oben beschriebene Methode wird also mehr oder weniger nur Werte um Null ausspucken. Ich schlage vor nur den Maximalwert den die Beschleunigung erreicht heranzuziehen.
Man muss das Intervall natürlich so wählen, dass keine negativen Beschleunigungswerte darin vorkommen.

T. Stoeppler
25-09-2008, 17:17
Ich hatte mir (als Chemiker) dazu auch mal Gedanken gemacht:

Die beste Messung wäre, denke ich, ein versucht mit einer etwas flüssigeren Version von Ballistischem Gel - man haut drauf, misst Verformung, Eindringtiefe und Einwirkzeit und zieht daraus seine Schlüsse.

Als Versuchsaufbau könnte man eine vertikal stehende, transparente Röhre mit einem Gel nehmen, eine Seite (da wo man draufhaut) nicht massiv sondern mit einer elasitischen Folie bezogen.

An der Schlaghand müsste man Markierungen anbringen (z.B. auf den Mittelhandknochen) die dann als anatomische Referenz genommen werden können. Das ganze per Highspeed-Kamera filmen.

Also wäre dann die Schlagwirkung (also Eindringtiefe x Hub) über die Zeit aufzutragen. Man erhält also eine Kurve, deren Fläche Aussagekraft über die ausgeübte Kraft hat.

Dazu muss man einfach eine Zeit festlegen, in der die Schlagwirkung valide ist. Wenn man jemanden auf den Schädel haut, sind die Kontaktzeiten geringer, als auf dem Bauch. Das könnte man vorher einmal austesten und sich auf eine Zeit einigen. (sagen wir mal, 20 millisekunden)

Dann schaut man mal, wer die meiste Fläche unter die Kurve in dem bestimmten Zeitfenster bekommt.

Wenn man die Messmethode hat, braucht man dazu noch eine qualitative Auswertung, d.h. Leute mit einem bestimmten "Schlagprofil" mal auf Probanden hauen zu lassen, um herauszufinden, welches Profil den besten Effekt auf ein Ziel hat.

Ich denke, der Versuchsaufbau liesse sich recht leicht realisieren.

Gruss, Thomas

deckard
25-09-2008, 17:45
Ich hatte mir (als Chemiker) dazu auch mal Gedanken gemacht:

Die beste Messung wäre, denke ich, ein versucht mit einer etwas flüssigeren Version von Ballistischem Gel - man haut drauf, misst Verformung, Eindringtiefe und Einwirkzeit und zieht daraus seine Schlüsse.

Als Versuchsaufbau könnte man eine vertikal stehende, transparente Röhre mit einem Gel nehmen, eine Seite (da wo man draufhaut) nicht massiv sondern mit einer elasitischen Folie bezogen.

An der Schlaghand müsste man Markierungen anbringen (z.B. auf den Mittelhandknochen) die dann als anatomische Referenz genommen werden können. Das ganze per Highspeed-Kamera filmen.

Also wäre dann die Schlagwirkung (also Eindringtiefe x Hub) über die Zeit aufzutragen. Man erhält also eine Kurve, deren Fläche Aussagekraft über die ausgeübte Kraft hat.

Dazu muss man einfach eine Zeit festlegen, in der die Schlagwirkung valide ist. Wenn man jemanden auf den Schädel haut, sind die Kontaktzeiten geringer, als auf dem Bauch. Das könnte man vorher einmal austesten und sich auf eine Zeit einigen. (sagen wir mal, 20 millisekunden)

Dann schaut man mal, wer die meiste Fläche unter die Kurve in dem bestimmten Zeitfenster bekommt.

Wenn man die Messmethode hat, braucht man dazu noch eine qualitative Auswertung, d.h. Leute mit einem bestimmten "Schlagprofil" mal auf Probanden hauen zu lassen, um herauszufinden, welches Profil den besten Effekt auf ein Ziel hat.

Ich denke, der Versuchsaufbau liesse sich recht leicht realisieren.

Gruss, Thomas

Ich hatte auch schon an eine 3D-Stoßwellenanalyse an einem ballistischen Gelatineblock gedacht, hab es aber als zu freakig verworfen.

T. Stoeppler
25-09-2008, 20:16
Freakig wärs zwar, aber alle anderen Schlagziele erfassen die Kollision eben einfach nicht genug. Das, was ich beschrieben habe, wollte ich vor ein paar Jahren sogar mal bauen... ich habs aber dann drangegeben.

Gruss, Thomas

Michael1
26-09-2008, 09:29
Ballistisches Gel würde aber nur für die weichen Ziele übertragbare Ergebnisse liefern. Ein Treffer auf den Schädelknochen, Rippen, Kiefer stellt das auch nicht zwangsläufig besser dar als andere vorgeschlagene Messmethoden.

Wenn schon Dummies wieso dann nicht zurück zu den Wurzeln: Test mit Leichen und freiwilligen Lebenden? ;)
Das währe Freakig :p

DaniK
03-11-2008, 12:06
Im Taekwondo wird sowas doch gerade eingeführt bzw. getestet.
Weiß jemand wie diese elektronischen Kampfwesten funktionieren?

Lg

Dani

Kraken
03-11-2008, 16:59
ballistikgel wäre für bauchtreffer wohl sehr gut.

bei kopftreffern hingegen ist es fehl am platze, da hier die eindringung ins material zu vernachlässigen ist;)

da wäre die beschleunigung wohl der entscheidende faktor;)

das wäre dann äusserst trivial, schlagkraft (newton N) gleich Kopfmasse (m Kg) mal beschleunigung (a m/s\2

wenn man nun annehmen würde, dass der kopf völlig unerwartet getroffen wird, also die muskulatur udn somit ein weiterer widerstand zu vernachlässigen ist, und wir ein kopfgewicht von 4kg annehmen, und weitehrin annehmen dass ca. 10g benötigt werden um eine ohnmacht auszulösen, dann bräuchten wir eine kraft von lächerlichen 40N, kann das richtig sein?

40N?

R u not entertained?
03-11-2008, 17:29
Ich weiss, dass es schon ca. 1000000 Threads zu dem Thema gab, aber ich möchte die Sache mal wirklich von physikalischer Seite angehen.
D.h. keine philosophischen Diskussionen und bitte kein physikalisches Halbwissen.
Ich weiss, dass ich als Kanti-Schüler noch kein super Physiker bin und würde hier gerne mal die Meinungen von Physikern, Masch'ingenieuren, ect. hören.

Welche Einheit? Masse, Energie, Kraft, Impuls, ...?
Masse: ??? Wie will man das messen?
Kraft: Schon eher, aber es kommt für die Schlagwirkung auch auf die Kontakt-Dauer an.
Impuls: 10N*10s=1000N*0,1s aber letzteres hat doch sicher mehr Schlagwirkung.

Wie messen? Es ist natürlich ein Unterschied, ob man gegen eine "Wand" Schlägt oder gegen ein bewegliches Objekt wie z. B. einen Boxsack.
Bei einem beweglichen Objekt könnte man die Beschleunigung und damit die Kraft messen, aber wie oben gesagt, bei der Auswirkung von Beschleunigungskräften kommt es auch auf die Dauer an. Darum sind mehrere G bei einem Sprung von einer Mauer o.ä. ja auch nicht so gefährlich wie über mehrere Sekunden wie z. B. in einem Kampfjet.

Ich würde mal folgende Methode vorschlagen:
Schlag auf den Kopf eines Dummys mit Sensoren. Gemessen werden die max. Beschleunigung des Kopfes sowie die Dauer von Beschleunigungswerten über einem gewissen (für Menschen gefährlichen) Wert.
Nun stellt sich aber die Frage, was bei einem Menschen mehr Wirkung zeigen würde. Hohe Beschleunigung über einen kurzen Zeitraum oder etwas weniger hohe Beschleunigung über einen etwas längeren Zeitraum.

Alles alter Hut und schon 1000 Mal von vielen Leuten durchgekaut. Fazit: noch immer hat´s niemand geschafft ein vernünftiges Ergebnis zu produzieren.

Es gibt ein Buch darüber auf Deutsch von einem Physiker (inkl. Patent), das sich dem Thema annähert. Vielleicht für die Naturwissenschaftler hier interessant. Problem: Biomechanik ist nicht Physik, ein menschlicher Körper bietet zu viele Variablen, als dass man auf die Frage heute eine klare Antwort geben kann.

ArsMartialis.com - Kampfkunst und Wissenschaft (http://www.arsmartialis.com/)

deckard
04-11-2008, 12:01
ballistikgel wäre für bauchtreffer wohl sehr gut.

bei kopftreffern hingegen ist es fehl am platze, da hier die eindringung ins material zu vernachlässigen ist;)

da wäre die beschleunigung wohl der entscheidende faktor;)

das wäre dann äusserst trivial, schlagkraft (newton N) gleich Kopfmasse (m Kg) mal beschleunigung (a m/s\2

wenn man nun annehmen würde, dass der kopf völlig unerwartet getroffen wird, also die muskulatur udn somit ein weiterer widerstand zu vernachlässigen ist, und wir ein kopfgewicht von 4kg annehmen, und weitehrin annehmen dass ca. 10g benötigt werden um eine ohnmacht auszulösen, dann bräuchten wir eine kraft von lächerlichen 40N, kann das richtig sein?

40N?


Da hast Du 1 g = 9,81 m/s^2 locker unter den Tisch fallen lassen :D und die Tatsache, dass Du keinen vollkommen elastischen Impuls hinkriegen wirst.

Kraken
04-11-2008, 19:10
aha, ich dachte erst schon dass es fehlt, aber dann entdeckte ihc ienen beshcleunigungswert und war zufrieden:D

ist klar, dass der impuls nicht elastisch sein wird, und auch sonst noch viele viele variabeln zu beachten sind, welche ich nicht einshcliessen kann:)

Michael1
04-11-2008, 21:49
Ausserdem sehe ich nicht wie du deine Annahmen und Näherungen begründen willst.
Selbst wenn der Kopf völlig unerwartet getroffen wird ist es für mich nicht offensichtlich das weiterer widerstand zu vernachlässigen ist. Eine Verbindung mit dem restlichen Körper ist auch ohne extra angespannte Muskeln da. Und das 10g bei Flugzeugpiloten o.ä. zu Ohnmacht führt hat damit zu tun das sich dass das Blut nicht zirkulieren kann wie es müßte. Der Effekt spielt für Kopftreffer aber keine Rolle, deshalb sind die 10g irgendwas das vom Himmel fällt.

deckard
05-11-2008, 17:35
aha, ich dachte erst schon dass es fehlt, aber dann entdeckte ihc ienen beshcleunigungswert und war zufrieden:D

ist klar, dass der impuls nicht elastisch sein wird, und auch sonst noch viele viele variabeln zu beachten sind, welche ich nicht einshcliessen kann:)

Man sollte es halt festlegen und normieren. Es macht z.B. schließlich einen gewaltigen Unterschied, ob mit 10oz- oder 16oz-Handschuhen zugeschlagen wird. Nicht nur, dass mehr Masse beschleunigt werden muß, die schweren Handschuhe sind auch dicker gepolstert. Dadurch wird das Energie-Zeit-Profil stark verändert.

deckard
05-11-2008, 17:43
Ausserdem sehe ich nicht wie du deine Annahmen und Näherungen begründen willst.
Selbst wenn der Kopf völlig unerwartet getroffen wird ist es für mich nicht offensichtlich das weiterer widerstand zu vernachlässigen ist. Eine Verbindung mit dem restlichen Körper ist auch ohne extra angespannte Muskeln da. Und das 10g bei Flugzeugpiloten o.ä. zu Ohnmacht führt hat damit zu tun das sich dass das Blut nicht zirkulieren kann wie es müßte. Der Effekt spielt für Kopftreffer aber keine Rolle, deshalb sind die 10g irgendwas das vom Himmel fällt.

Man muß sich schon entscheiden, ob man Impacts miteinander vergleicht will oder deren Auswirkungen. Beides miteinander zu vermischen, macht in diesem frühem Stadium von einem wissenschaftlichen Standpunkt her keinen Sinn. Da sich die ursprüngliche Frage in diesem Thread nach der Schlagkraft/-impus/-energie richtet, geht es in dem Gedankenspiel erstmal darum, eine möglichst verlustfreie und normierte Methode zu finden, in der man Impacts miteinander vergleichen kann.