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Vollständige Version anzeigen : "falsche" Verteidigung beim BBT?



PengPeng
26-09-2008, 11:49
Auch wenn es schon einige Jährchen her ist, dass ich BBT trainiert habe, gibts da eine Sache, die mich nachwievor beschäftigt.

Generell war BBT eigentlich schon ziemlich mein Ding und wäre es mir zeitlich (sprich: beruflich) möglich gewesen, hätte ich es auch weitergemacht.

Nur folgende Sache hat mir seinerzeit zu denken gegeben. Ereignete sich ziemlich am Anfang und es ging so um die Basics bei der Verteidigung:

Bei einer Art Randori stand ich in der Mitte und nacheinander kamen die anderen Mitglieder mit einem bestimmten Angriff auf mich zu. Entweder halt mal ein gerader Fausstoß, ein Tritt, Griff - was auch immer. Ich (bzw. halt derjenige in der Mitte) sollte drauf reagieren und eine Verteidung machen.

Da es ein Trainigstag war, wo ich bzgl. Graduierung "unter Beobachtung" des Trainers stand, war ich irgendwie hibbelig/nervös und aufgeregt.

beim geraden Fausstoß habe ich mich dann während ich den mit dem linken Arm geblockt hatte in den Gegner reingedreht und einen Ellebogenschlag zum Kopf angedeutet, sowie ein anschließendes runterdrücken des Kopfes des Gegners und ein Hochziehen meines Knies als Abschluss.

Vom reichlich angesäurten Trainer musste ich mir nachher anhören, dass wir das so nicht trainiert hätte und ich bei der Situation keine der eingübten Verteidigungsarten benutzt hätte.
Mag ja sein - und bei ner möglichen Graduierung will der auch bestimmte Sachen sehen. Aber in dem Moment war ich irgendwie durch die Nervosität "leer" und habe mehr oder weniger so gehandelt, wie es mir mein Instinkt geraten hat und ich glaube auch, dass der "Move" an sich gar nicht so falsch war.

Naja, fand das halt irgendwie schade, dass eine einigermaßen sinnige Verteidung kritisiert wurde, nur weil sie halt nicht dem Einstudierten entsprach...

Habt ihr ähnliche Erfahrungen in bezug auf "Starrheit" etc. gemacht? Jetzt nicht speziell beim BBT, halt allgemein...?

Franz
26-09-2008, 11:53
nein solche Starrheiten kenne ich vom BBT nicht....
Ich kenne es aber so, dass wenn der Trainer bestimmte Techniken sehen wollte diese auch namentlich genannt hat, ansonsten ging es eher um die Gesamtbewegung im Raum, Distanz, Präzision usw.

PengPeng
26-09-2008, 12:01
Hmm, ich glaube zwar schon, dass er bestimmte Sachen vorher erwähnt hatte. Ich kann ja auch verstehen, dass er die dann auch sehen wollte (und nachher auch zu sehen bekommen hat).

Mir ist halt nur etwas sauer aufgestoßen, dass er echt stinkig und pampig in dem Moment war, weil meine Verteidigung halt anders war.
Und das war jetzt nicht so ein enttäuschtes "Ach mensch, Du solltest mir doch was anderes zeigen", sondern da schwang schon so etwas wie "So machen wir das aber nicht - basta" mit...

Vamacara
26-09-2008, 12:16
Es gibt ja mehrere Arten von Randori und vielleicht ging es gerade darum, eine Auswahl an bestimmten Techniken gegen Angriffe einzusetzen, um die Technik unter Streß zu verinnerlichen.

Im Großen und Ganzen kenne auch ich vom BBT keine Starrheit, eher den Ansatz "Nehmen, was kommt". Du kannst den Gegner genauso ausknocken, ihn "reindrehen" in den Ellenbogenschlag, um ihn dann zu hebeln, Blocken und auf Distanz gehen, mit Handkantenschläge seine Schulter oder seinen Hals angehen oder auch mit den Faustknöcheln auf den Biceps schlagen... je nach Situation und Gegner. Ich vermute daher wirklich, dass es ein Randori war, in dem bestimmte Techniken angewendet werden sollten.

PengPeng
26-09-2008, 12:30
Wahrscheinlich ging es halt schon darum, best. Techniken anzuwenden. Aber ich fand die Einstellung des Trainers irgendwie schitte.

Dass ich nicht das Trainierte angewandt habe - ok, sehe ich ein. Deswegen kann man ja auch was sagen.
Aber mir quasi pampig mitzuteilen, dass ich statt meiner instiktiven Art mich zu verteidigen, mir was anderes - und seiner Meinung nach ausschließlich - anzutrainieren, fand ich schlicweg einfach doof.

Ist dann wohl eher eine Trainersache und keine BBT "Beschränkung". Anmerkung am Rande: War übrigens der Trainer meines eigentlichen Trainers, in dessen Schule wir ab und zu zu Besuch (40 km entfernt) hingefahren sind. Mit meinem "Haupttrainer" war ich mehr als zufrieden.

Ach, vielleicht hatte der auch einfach nen schlechten Tag. Da dass das letzte mal war, dass ich bei dem trainiert hatte (kurz danach musste ich leider aufhören), hab ich auch nie die gelegenheit gehabt, ihn da mal in Ruhe drauf anzusprechen. in dem Moment, wo es passiert ist, war ich selbst dann zu stinkig, um da objektiv dranzugehen. Ist mir halt nur all die Jahre trotzdem im Kopf geblieben...

Vamacara
26-09-2008, 12:40
Aber mir quasi pampig mitzuteilen, dass ich statt meiner instiktiven Art mich zu verteidigen, mir was anderes - und seiner Meinung nach ausschließlich - anzutrainieren, fand ich schlicweg einfach doof.


Ja, manchmal sind Lehrer Böse und wollen einem was vermitteln :D

Ist nun auch schwer was dazu zu sagen, Lehrer-bashing Threads hab ich in letzter Zeit schon einige gesehen. Vielleicht hast Du ja häufiger lieber Deine instinktive Art gezeigt als das zu machen, was er sagte. Wie gesagt, kann ich nicht beurteilen, warum der Tonfall so oder so war, ist Eure Angelegenheit, die keiner so nachvollziehen kann.


Ist dann wohl eher eine Trainersache und keine BBT "Beschränkung".


Mir ist beschränktes Randori / Sparring durchaus bekannt und ich halte es auch für ne gute Sache. Nicht nur beim BBT. Auch Vielseitigkeit kann erlernt werden. Und man neigt ja gerne dazu, die Sachen, die man noch nicht kann, zu unterlassen - dadurch lernt man sie aber auch nicht.


Anmerkung am Rande: War übrigens der Trainer meines eigentlichen Trainers, in dessen Schule wir ab und zu zu Besuch (40 km entfernt) hingefahren sind. Mit meinem "Haupttrainer" war ich mehr als zufrieden.


Ist das nicht auch völlig egal? Egal, wo Du trainiert, ob BBT, KB, TB, Judo, WT, KM oder TKD, Du wirst immer wieder mal von jemandem unterrichtet werden, dessen Vorlieben nicht so ganz Deinen entsprechen. Muss man mit Leben - hat nichts mit guter/schlechter Trainer/Stil zu tun, meiner Meinung nach.


war ich selbst dann zu stinkig, um da objektiv dranzugehen. Ist mir halt nur all die Jahre trotzdem im Kopf geblieben...

Und jetzt bist Du objektiv? ;)

PengPeng
26-09-2008, 13:21
hehe, naja - mehr oder weniger objektiv. Ist halt viel zeit vergangen, aber ab und an fällt mir dieses Erlebnis immer wieder mal ein.

ich selbst würde mich als sehr offen und kritikannehmend beschreiben. Das ist ja auch gar nicht das Problem gewesen. Im Gegenteil - ich will ja anhand von Kritik etc. auch was lernen.
Er hat mir halt nicht das Gefühl vermittelt in dem speziellen Moment etwas "falsch" gemacht zu haben, sondern das diese Art instinktives Herangehen fehl am Platze wäre und er so etwas nicht wieder sehen will.

Hmm, vielleicht wars einfach auch nur für beide ein blöder tag. Kann ja mal vorkommen. Und dass ich mich nicht direkt mit ihm auseinandergesetzt/unterhalten habe, hat so auch nie ne Klärung gebracht...

Vamacara
26-09-2008, 16:46
Hmm, vielleicht wars einfach auch nur für beide ein blöder tag. Kann ja mal vorkommen. Und dass ich mich nicht direkt mit ihm auseinandergesetzt/unterhalten habe, hat so auch nie ne Klärung gebracht...


Ju, auch Lehrer sind letztlich nur Menschen... und wie oft missverstehen sich Menschen sowieso außerhalb irgendwelcher Lehrer-Schüler-Verhältnisse? :)

oliverhh
27-09-2008, 11:55
wer war denn dein lehrer ?

denke dein lehrer wollte einfach nur das du das verlangte machst

im normalen sparring oder technik training kann man rumspielen

aber bei ner prüfung wo ne bestimmte technik verlangt wird im sparring und du machst ne andere ? der lehrer möchte doch auch das du die prüfung schaffst ^^

Drunken Master
27-09-2008, 13:33
Was ich dazu sage:
Egal was du machst, hauptsache es funktioniert!

Vamacara
27-09-2008, 13:38
Was ich dazu sage:
Egal was du machst, hauptsache es funktioniert!

Das Problem ist ja häufig daran, dass ein Lehrer doch einige Erfahrungen mehr hat und deshalb auch besser beurteilen kann, was funktioniert.

Wenn wir z.b. Bodenrandori mit dem Schwerpunkt "möglichst wenig / ohne Kraft" machen, könnte ich mit meinen 90 kg auch meine leichteren Trainingspartner einfach mit Kraft überrumpeln. Eben weil das in dem Moment funktioniert. Was mache ich aber auf der Straße, wenn der Angreifer kräftiger ist?

Was in einer Situation funktioniert, kann in 1000 anderen Situationen nicht funktionieren. Deshalb darf man meiner Meinung nach in manchen Situationen darauf vertrauen, dass es seinen Sinn hat, was der Lehrer einem vermitteln will, auch wenn sich direkt im Training auch etwas anderes umsetzen ließe oder logischer erschiene.

PengPeng
29-09-2008, 09:33
wer war denn dein lehrer ?

denke dein lehrer wollte einfach nur das du das verlangte machst

im normalen sparring oder technik training kann man rumspielen

aber bei ner prüfung wo ne bestimmte technik verlangt wird im sparring und du machst ne andere ? der lehrer möchte doch auch das du die prüfung schaffst ^^

Ja, das habe ich ja auch geschrieben - das wollte er auch sehen und ich habs vor Nervosität halt anfangs etwas verbaselt (Prüfung aber übrigens noch geschafft ;-) ).
Wie gesagt - das für sich ist ja auch völlig ok im Rahmen einer "Prüfungskritik", nur:


Er hat mir halt nicht das Gefühl vermittelt in dem speziellen Moment etwas "falsch" gemacht zu haben, sondern das diese Art instinktives Herangehen fehl am Platze wäre und er so etwas nicht wieder sehen will.

Und das war halt das eigentlich Blöde, was mich gewurmt hat.

kennin
29-09-2008, 13:35
Zwischen den Zeilen...

Ein Schüler von mir hat am Samstag seine Prüfung bestanden... und zwar TROTZ seines "Versagens".
Wieso? Weil ich gar nicht wirklich testete was ich fragte, sondern ganz andere Sachen, und zwar sein Vermögen seine Grenzen zu verlegen.

Was das mit der Frage hier zu tun hat? Nun, manchmal ist es so dass man meint man wird auf etwas getestet, wie im Fall des Fragestellers "Randori", während vielleicht der Prüfer nur sehen wollte dass der Schüler dynamisch eine ganz gewisse Technik anwendet.

Ohne dass sich der Lehrer selber meldet und die ganze Prüfung bekomentarisiert kann man hier kaum seine Meinung geben.

PengPeng
29-09-2008, 13:43
Naja, da das Ganze schon mehrere Jahre her ist, und (wahrscheinlich) sowohl Trainer als auch ich n schlechten Tag hatten, dürfte es schwer für ihn zu kommentieren sein. Ich selbst habs halt nie so richtig ausm kopf gekriegt. Seitdem ich aber diesen Thread gesatrtet habe, "löst" sich irgendwie auch der Knoten bei mir und ich bin immer mehr der Meinung, dass ich da
a) vielleicht zu viel "schlechtes" in ihn reininterprtiert habe
wir
b) einfach nen schlechten Tag hatten und nicht gut gelaunt waren
und
c) es auch ein simples Missverständnis war (welches leider nicht vor Ort geklärt wurde).

Somit hat mir das schon was gebracht, das hier nochmal aufzurollen und eure Meinungen dazu zu lesen. :-)