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Vollständige Version anzeigen : wie lange kann man im Kyokushin Karate wettkampfmässig betreiben?



rollkick
29-09-2008, 14:28
Hallo,
ich hab mal eine frage:letztens hat ein Kumpel(trainiert Thai-kickboxen) behauptet man kann Kyokushinkai bzw. Seidokankarate länger wettkampfmässig betreiben als Thai-kickboxen bzw. Boxen,da die vielen oft schädlichen Schläge zum Kopf fehlen.
Wie ist eure Meinung dazu?
wie lange hat z.B Francisco Filho gekämpft?

Guv´nor
29-09-2008, 14:39
denke das nimmt sich nicht viel. wenn man sich nicht selbst verheizt kann man im entsprechenden rahmen beides ungefair gleichlang betreiben.

dominik777
29-09-2008, 22:30
Hallo,
ich hab mal eine frage:letztens hat ein Kumpel(trainiert Thai-kickboxen) behauptet man kann Kyokushinkai bzw. Seidokankarate länger wettkampfmässig betreiben als Thai-kickboxen bzw. Boxen,da die vielen oft schädlichen Schläge zum Kopf fehlen.
Wie ist eure Meinung dazu?
wie lange hat z.B Francisco Filho gekämpft?

Vielleicht kriegt man TB oder Boxen mehr Schläge auf den Kopf. Im Kyokushin kriegst du in deiner ganzen Karriere dafür aber tausend mal mehr Schläge auf den Körper - barenuckle noch dazu.

Ich denke für die meisten ist gegen 30, spätestens in der zweiten Hälfte 30 Schluss mit wettkampfmässigem VK, egal welcher Stil.

mcmanny
30-09-2008, 06:39
wo dran liegt das den das man aufhören solte ? birne hohl zellen weg ? VK zu hart für "alte menschen"? körper ausgenudelt? alles kaput weil man drauf bekommen hatt ?

hashime
30-09-2008, 08:03
wo dran liegt das den das man aufhören solte ? birne hohl zellen weg ? VK zu hart für "alte menschen"? körper ausgenudelt? alles kaput weil man drauf bekommen hatt ?

Die Regenerationsphase wird immer länger....man braucht ewig, um wieder halbwegs fit zu werden nach einem Kampf....Gelenke sind teilweise kaputt....und manche holt auch die Vernunft ein und sie fragen sich endlich "Was mach ich hier eigentlich?" ;)

Zhang San Feng
30-09-2008, 08:12
ja, ich denke auch, dass gerade der von hashime angesprochene Punkt nicht vergessen werde sollte.
Mit zunehmenden Alter beginnt man einfach über viele Dinge anders zu denken und da werden dann auch Familie etc von immer größerer Bedeutung und das Ende einer Karriere bedeutet das ja noch lange nicht, eher eine neue Ausrichtung!

mfg

rollkick
30-09-2008, 13:56
vielen dank für eure meinungen.

in den MMA gibt es aber z.B Randy Cotoure der mit 42?? jahren ja noch immer u den ganz grossen zählt.Natürlich ist da die vorbereitung und alles drumherum top,aber ich denk dass is überall möglich.gibt es ähnliche beispiele aus dem Karate??

Michael1
30-09-2008, 15:29
Peter Angerer?

hashime hat einiges genannt das sicher relevant ist. Generell ist aber die Zeit für Leistungssport irgendwann vorbei, auch bei Schwimmern, Läufern, ... und auch wenn keine expliziten Verletzungsprobleme vorliegen.

Regenerationsfähigkeit und damit die Möglichkeit intensiv zu trainieren lässt nach, aber auch die körperliche Leistungsfähigkeit insgesamt. Schnellkraft, Reaktion, Ausdauer, ... ich habe irgendwann mal aufgeschnappt das man als Faustregel sagen kann ab 20 Jahren verliert man pro Jahr 1% der körperlichen Leistungsfähigkeit. Das ist aber ohne Gewähr...

Das sich auch Ältere im Spitzenbereich behaupten können mag viele Gründe haben - Technik, Taktik, Talent, "gut gehalten", gut gedopt...

Ryushin
02-10-2008, 14:16
Hi *,

Aus meiner Erfahrung kann ich die Bemerkungen von hashime und Zhang San Feng bestätigen. Gerade die Regenerationsphase wird immer länger, d.h. auch kleinere Verletzungen brauchen deutlich (2-4 x) länger um auszuheilen. Hinzu kommen natürlich auch Abnutzungserscheinungen im Bereich vieler Gelenke (Hüfte, Schulter, Ellenbogen, Knöchel, Knie etc.).

Auch die berufliche Entwicklung hat hier imho Einfluß. Ich persönlich kann es mir in meinem Job nicht erlauben, zum wiederholten Male mit sichtbaren Hämatomen in Gesicht und / oder Hände zu erscheinen oder tageweise aufgrund von Sportverletzungen auszufallen. Gleiches gilt da für meine Familie ... Einfluß haben bei mir auch die bisher gemachten "Schmerz"-Erfahrungen, d.h. ich erinnere mich an Konsequenzen bestimmter Techniken in bestimmten Situationen und diese möchte ich nicht unbedingt wiederholen.

All das hat zunächst einen unbemerkten Einfluß auf den persönlichen Kampfstil: er wird zum Einen weicher, zum Anderen bin ich gerade im Training weniger konsequent in der Ausführung von Techniken. Mir reicht hier häufig schon das Wissen oder das Gefühl "wenn ich gewollt hätte wäre ich dran/drin gewesen / wäre er um gewesen" ... Allerdings konzentriere ich mich auch deutlich mehr auf Effektivität und Ergonomie der Techniken und lege einen deutlichen Trainingsschwerpunkt auf meine Stärken.

Soweit meine Efahrungen / Gedanken zu dem Thema ...

Rgds,
Ryushin

rollkick
03-10-2008, 17:27
wow,
hab grad mir die daten von peter angerer angeschaut.mit 40 noch voll dabei-wahnsinn.

Kyokushin Kwon
06-10-2008, 08:55
ich denke mit 45 jahren sollte mann nicht mehr an wettkämpfen teilnehmen !

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f82/kyokushin-seminar-shihan-seiji-kanamura-8th-dan-m-nchen-83527/

Dr. Fighter
07-10-2008, 15:39
Hallo,
ich hab mal eine frage:letztens hat ein Kumpel(trainiert Thai-kickboxen) behauptet man kann Kyokushinkai bzw. Seidokankarate länger wettkampfmässig betreiben als Thai-kickboxen bzw. Boxen,da die vielen oft schädlichen Schläge zum Kopf fehlen.
Wie ist eure Meinung dazu?
wie lange hat z.B Francisco Filho gekämpft?
dominik hat eigentlich schon alles gesagt.

Ich hatte in ca. einem Jahr Kyokushin (nur Sparring) schon einiges mit den Fingern und werde u.a. darum wohl nie an Turnieren kämpfen.

Neopratze
07-10-2008, 17:25
....und manche holt auch die Vernunft ein und sie fragen sich endlich "Was mach ich hier eigentlich?" ;)

Der so genannte wtf (what the f*ck) Effekt ;)

Bin schon gespannt, wie's wird - obwohl ich schon 35 bin, also eigentlich schon wieder aus :D

Royce Gracie 2
08-10-2008, 00:57
ich habe irgendwann mal aufgeschnappt das man als Faustregel sagen kann ab 20 Jahren verliert man pro Jahr 1% der körperlichen Leistungsfähigkeit. Das ist aber ohne Gewähr...

.

Das ist auch komplett falsch.

Bis zum ca. 28 Lebensjahr kann man die maximal Leistung steigern !
so zwischen 26 und 30 ist also individuell bei jedem etwas unterschiedlich die maximale potentielle Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers rein aus biologischer Sicht.

Außerdem ist dei Entwicklung U förmig , was bedeutet das die Leistung nicht gleichmäßig um 1% oder was auch imemr abnimmt , sondern zuerst nur sehr langsam und anschließend dann immer schneller.

vom 50 auf das 60 lebensjahr verlierst du viel mehr Leistungsfähigkeit
als zum Beispiel vom 40 auf das 50 Lebensjahr.
Je Älter du wirst , desto schneller der Leistungsabbau.


Wie lange man Wettkampfsport betreiben kann , hängt meist sehr von der individuellen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit ab.
Generell ist es aber in so gut wie allen Sportarten so , das man ab 40 zurückschrauben sollte ( Ist nun egal ob MMA,Fußball,Handball oder was auch immer)

Sowohl die Verletzungsanfälligkeit , als auch die Regenerationsfähigkeit gehen ab ca dem 45 Lebensjahr ( wie gesagt ist individuell +- 5 jahre möglich) massiv den Bach runter.
Schulter und Knie sind hier besonders betroffen.

Ich persönlich starte gerade erst in meine Vollkontakt Wettkampfkarriere und bin 23 Jahre alt
Hab gerade auch nachgedacht was ich mir dabei denke :D:D:D
Die Antwort : Ich hab Bock zu fighten , also mach ichs :)
Da ich bisher selber nie irgednwelche großen Verletzungen hatte denk ich mir auch nix dabei ^^

Mit 40 werde ich aber sicher andere Gedanken haben

Also ich plane nun mit 23 Jahren erste VK MMA(und ähnliches) erfahrung zu sammeln ,
dann bis vielleicht 26 mal hier mal da zu kämpfen und sich ständig zu verbessern. So mit 27-30 will ich dann mal richtig angreifen und schauen was geht :)

Und dann plane ich eigentlich das Wettkampfgeschehen an den Nagel zu hängen und den SPort nur noch für mich zur Entspannung oder eventuell als Trainer zu betreiben

Michael1
08-10-2008, 11:25
Wie geschrieben habe ich gehört das es als Faustregel taugt - Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit oder Allgemeingültigkeit wurde von mir nicht erhoben ;-). Ansonsten müsste man auch deutlich genauer spezifizieren was man mit Leistungsfähigkeit eigentlich meint. Da spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle und diese verändern sich im Laufe des Lebens auch unterschiedlich stark. Die beste Möglichkeit um sich Muskeln anzutrainieren ist mit 28 z.B. schon lange vorbei, ebenso die Phase in der man sich koordinative Fähigkeiten am besten aneignen kann. Trotzdem kann der Leistungshöhepunkt in einzelnen Bereichen oder auch der Schnittpunkt von verschiedenen, relevanten Leistungskurven natürlich zwischen 25 und 30 liegen.

Und nicht zuletzt kommen z.T. ja auch noch Faktoren zum Tragen die mit der körperlichen Entwicklung nichts zu tun haben - Technik, Taktik, Nerven, Erfahrung, Willen...


...ich denke mit 45 jahren sollte mann nicht mehr an wettkämpfen teilnehmen...

... das man mit 40 zurückschrauben sollte...

Wenn ich mir Sport im Allgemeinen ansehe sind die Leute in diesem Alter schon "lange" über ihren Leistungshöhepunkt. Das muss natürlich keinen daran hindern trotzdem noch Wettkämpfe zu machen, nur oben "mitspielen" wird man in der Regel nicht mehr. Fussballer, Boxer, Läufer (egal welche Strecke), Schwimmer, Turner, Radfahrer, Tennisspieler, Leichtkontaktkämpfer, Kataathleten,... Doping kann da sicher viel verschieben, aber das ist noch ein anderes Thema.

Royce Gracie 2
08-10-2008, 12:21
@ michael

Du darfst hier nicht 2 Sachen durcheinander bringen !

1.) Die Möglichkeit sich zu verbessern als "relativer Wert" des leistungszuwachses
2.) Die potentiell absolut maximal mögliche Leistungsfähigkeit. ( Als Wert bezüglich durchschnittlich im leistungssport relevanter Fähigkeiten)

Wie gesagt , die Entwicklung ist U förmig. ( natürlich je nach Diagramm beschriftung auch Achsengespiegelt )

Wenn man sich das mal als Graph vorstellt , wird schnell klar was damit gemeint ist.
Achtung hier ganz grob hab ich mit Paint was hingezaubert in 1 minute .... ( Also bitte nicht bemängeln das es nicht mathematisch korrekt ist ..)
http://img509.imageshack.us/img509/2908/leistungme7.png

Der Zeitpunkt für Maximale Leistungszuwächse ist meist deutlich vor dem 20 lebensjahr.
Das heisst aber keinesfalls , das man zum diesem Zeitpunkt die maximale leistungsfähigkeit hat.


Außerdem möchte ich nochmals betonen , das dies natürlich nur ein theoretisches Modell für die potentielle Leistungsfähigkeit ist.
Die Reale Leistungsfähigkeit die man dann im Wettkampf sieht wird
individuell von 100 anderen Faktoren noch beeinflusst.
Wie Michael natürlich vollkommen recht hat , spielen zum Beispiel :
Technik , Taktik und Kognitive Fähigkeiten abhängig von der jeweiligen Sportart eine sehr große Rolle wenn man letztendlich das Endresultat im Ring oder auf dem Platz sieht.